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Bittersüß und zutiefst politisch schreibt Dmitrij Kapitelman in seinem neuen Roman über Familie und die (Un-)Möglichkeit der Verständigung in Zeiten alter und neuer Kriege. Eine Familie aus Kyjiw verkauft russische Spezialitäten in Leipzig. Wodka, Pelmeni, SIM-Karten, Matrosenshirts - und ein irgendwie osteuropäisches Zusammengehörigkeitsgefühl. Wobei, Letzteres ist seit dem russischen Überfall auf die Ukraine nicht mehr zu haben. Die Mutter steht an der Seite Putins. Und ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, aber auch keine ...
Bittersüß und zutiefst politisch schreibt Dmitrij Kapitelman in seinem neuen Roman über Familie und die (Un-)Möglichkeit der Verständigung in Zeiten alter und neuer Kriege. Eine Familie aus Kyjiw verkauft russische Spezialitäten in Leipzig. Wodka, Pelmeni, SIM-Karten, Matrosenshirts - und ein irgendwie osteuropäisches Zusammengehörigkeitsgefühl. Wobei, Letzteres ist seit dem russischen Überfall auf die Ukraine nicht mehr zu haben. Die Mutter steht an der Seite Putins. Und ihr Sohn, der keine Sprache mehr als die russische liebt, keinen Menschen mehr als seine Mutter, aber auch keine Stadt mehr als Kyjiw, verzweifelt. Klug ist es nicht von ihm, mitten im Krieg in die Ukraine zurückzufahren. Aber was soll er tun, wenn es nun einmal keinen anderen Weg gibt, um Mama vom Faschismus und den irren russischen Fernsehlügen zurückzuholen? Ein Buch, wie nur Dmitrij Kapitelman es schreiben kann: tragisch, zärtlich und komisch zugleich.
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Dmitrij Kapitelman, 1986 in Kyjiw geboren, kam im Alter von acht Jahren als »Kontingentflüchtling« mit seiner Familie nach Deutschland. Er studierte Politikwissenschaft und Soziologie an der Universität Leipzig und absolvierte die Deutsche Journalistenschule in München. Heute arbeitet er als freier Journalist. 2016 erschien sein erstes, erfolgreiches Buch "Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters", für das er den Klaus-Michael Kühne-Preis gewann. 2021 folgte "Eine Formalie in Kiew", für das er mit dem Buchpreis Familienroman der Stiftung Ravensburger Verlag ausgezeichnet wurde.
Produktdetails
- Verlag: Hanser Berlin
- Seitenzahl: 192
- Erscheinungstermin: 18. Februar 2025
- Deutsch
- ISBN-13: 9783446284029
- Artikelnr.: 72020772
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Ein ebenso lustiges wie eindringliches Buch hat Dmitrij Kapitelman geschrieben, freut sich Rezensent Paul Jandl. Autobiografisch inspiriert schreibt Kapitelman über sein Verhältnis zu seiner Mutter, einer Ukrainerin, die nach Leipzig ausgewandert ist und dort mit ihrem Mann lange Jahre einen Laden für russische Spezialitäten namens "Magasin" betreibt. Außerdem konsumiert sie jede Menge russische Propaganda und glaubt sie aufs Wort, weshalb sie meint, dass an der aktuellen Lage der Ukraine nicht etwa Putin, sondern Selenski Schuld trägt, resümiert der Kritiker. Als so klugen wie sprachlich brillanten Heimatroman wertet Jandl das Buch, das Heimat nicht in Verbundenheit, sondern in Brüchen verortet. Einen besonderen Reiz gewinnt der Roman für ihn zudem, wenn der Erzähler sich schließlich nach Kiew aufmacht und die paranoiden Vorstellungen der Mutter mit der Realität konfrontiert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Kapitelman schreibt mit zärtlichem Blick über die, denen er politisch hart entgegentreten muss. Ein Buch über die Unmöglichkeit der Verständigung, das Verständnis ermöglicht.« Tobias Becker, Der Spiegel, 22.02.25 »Gerade darin entfaltet der Roman seine Qualität - wenn der Held zwischen seiner ukrainisch-jüdisch-moldawischen Familie und der bröselnden eigenen Identität nach Gewissheiten sucht.« Ruth Bender, Saarländischer Rundfunk, 02.04.25 »Ein höchst seltenes Leseglück.« Erhard Schütz, Das Magazin, 29.03.2025 »Herzergreifend komisch ... Eine aufwühlende und beglückende Lektüre.« Franziska Hirsbrunner, SRF1, 19.08.25 »Ich war von diesem Buch begeistert! Es ist eine wahnsinnig berührende und traurige und manchmal auch verzweifelte
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Geschichte.« Anne-Cathrin Simon, Podcast 'Die Bücherei', 23.03.25 »Man weiß nie genau, wo das Autobiografische aufhört und das Fiktionale beginnt. Aber letztlich ist das einerlei, denn es geht um universelle Themen: wie man für immer in seiner Sprache beheimatet ist und wie schwierig es ist, ein liebender Sohn zu bleiben.« Sabine Frank, MDR Kultur, 17.03.25 »Ein autobiografischer Roman über Identitätsfragen in identitätspolitisch hochtoxischen Zeiten.« Alex Rühle, SZ Online, 27.02.25 »Das ist witzig, brillant witzig.« Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau, 21.02.25 »Den Mutter-Sohn-Konflikt erzählt Kapitelman auf tiefgründige, zärtliche Weise und immer mit einem großartigen Gespür für Situationskomik, obwohl die Lage todernst ist. 'Russische Spezialitäten' ist ganz große Literatur.« Björn Hayer, Der Freitag, 20.02.25 »In 'Russische Spezialitäten' erforscht Dmitrij Kapitelman die Beziehung zu seinen Eltern, vor allem zur Mutter; die politischen Kräfte, auch jene in Deutschland, immer im Blick. Er tut dies verzweifelt und zugewandt; liebevoll und verständnislos. Was nach Schwere klingt, liest sich bei Kapitelman dennoch leicht. Weil er ein empathischer Beobachter und Erzähler ist. Weil er sich Worte, Sätze und Szenen ausdenkt, die von liebenswertem Sarkasmus und poetischer Luftigkeit getränkt sind.« Andrea Schwyzer, NDR Kultur, 17.02.25 »Es ist ein sanftes Buch, sehr humorvoll, sehr liebenswert, obwohl es doch ein düsteres Thema hat, aber Kapitelman zaubert aus diesem düsteren Thema ein leichtes, sehr schönes und gleichzeitig auch sehr bewegendes Buch.« Irene Binal, Ö1 ex libris, 16.02.25
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Zum Inhalt:
Eine Familie aus Kyjiw führt in Leipzig einen Laden für russische Spezialitäten und gleichzeitig gibt es eine Art osteuropäisches Zusammengehörigkeitsgefühl das abrupt ändet als der russische Überfall auf die Ukraine geschieht. Die Mutter steht …
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Zum Inhalt:
Eine Familie aus Kyjiw führt in Leipzig einen Laden für russische Spezialitäten und gleichzeitig gibt es eine Art osteuropäisches Zusammengehörigkeitsgefühl das abrupt ändet als der russische Überfall auf die Ukraine geschieht. Die Mutter steht voll auf der Seite Putins, der Sohn verzweifelt fast daran. Wie soll er nur die Mutter vom Faschismus und russischen Lügen wegholen?
Meine Meinung:
Das erste was mir nach Abschluss des Buches in den Kopf kam war "Holla, die Waldfee", denn dieses Buch erwischt einen schon eiskalt und macht vieles sehr deutlich. Zerrissenheit, die plötzlich in der Familie auftritt, Propaganda, rechtsradikale Themen, der Krieg als Thema lässt einen nicht unberührt und dennoch gibt es auch immer wieder eine gewisse Leichtigkeit und dann wieder eine große Ernsthaftigkeit. Der Schreibstil ist sehr gut und das Buch verdient es absolut gelesen zu werden.
Fazit:
Lesenswert
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Eine Familie zieht Anfang der 1990er Jahre von Kyjiw nach Leipzig und eröffnet dort einen Einkaufsmarkt mit russischen Spezialitäten. Seit dem Ukrainekrieg wird es jedoch schwierig, Nachschub für die Regale zu bekommen. Die Eltern stammen ursprünglich aus Russland, lebten aber …
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Eine Familie zieht Anfang der 1990er Jahre von Kyjiw nach Leipzig und eröffnet dort einen Einkaufsmarkt mit russischen Spezialitäten. Seit dem Ukrainekrieg wird es jedoch schwierig, Nachschub für die Regale zu bekommen. Die Eltern stammen ursprünglich aus Russland, lebten aber lange in Kyjiw. Die Mutter ist Putin erlegen, der Vater kann nach seinem Schlaganfall nicht mehr mitarbeiten und der Sohn dringt kaum noch zu ihnen durch, um die russische Propaganda aufzudecken. Kurzentschlossen reist er nach Kyjiw, was nicht sonderlich klug ist. Kann er seine Mutter wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen?
Der Autor malt ein Szenario, wie es in vielen russisch-ukrainischen Familien Alltag ist. Eine Seite für Russland, eine Seite für die Ukraine. Der Krieg spaltet die Menschen. Erzählt werden Alltagsereignisse mit der Mutter, im Einkaufsmarkt, dem kranken Vater. Vor allem die Mutter polarisiert, durch ihr vernageltes Denken, welches sie jeden Tag durch das russische Fernsehen vertieft. Ihr Sohn dringt kaum zu ihr durch. Gut gelungen ist auch die Beschreibung der Reise nach Kyjiw. Dort wird klar, wie sehr die Eltern in Deutschland, den Verwandten in der Heimat vor den Kopf gestoßen haben, mit harmlos klingenden Argumenten, die total haltlos sind. In der Geschichte wird beschrieben, wie es in der Ukraine aussieht, wie es sich anfühlt, mit dem ständigen Bombenalarm zu leben und wie gefährlich es von jetzt auf gleich werden kann. Der Autor hat einen sehr zugänglichen, unterhaltsamen Schreibstil, der zwischen Ironie, Tragik und Humor wechselt. Eine wirklich hochaktuelle, eindringlich erzählte Familiengeschichte über die Fragen nach Identität, Migration und Zusammenhalt.
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Sprache und Zugehörigkeit
Dimitrij Kapitelmann erzählt in seinem aktuellen Roman die Geschichte einer Familie, die in Leipzig ein Geschäft für russische Spezialitäten hat. Neben Wodka und Pelmeni gibt es hier auch eine Art Zugehörigkeitsgefühl für …
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Sprache und Zugehörigkeit
Dimitrij Kapitelmann erzählt in seinem aktuellen Roman die Geschichte einer Familie, die in Leipzig ein Geschäft für russische Spezialitäten hat. Neben Wodka und Pelmeni gibt es hier auch eine Art Zugehörigkeitsgefühl für Osteuropäer*innen.
Seit Kriegsbeginn in der Ukraine ist das Verhältnis zwischen dem Protagonisten und seiner Mutter schwierig, denn die Mutter steht auf Putins Seite; glaubt alles, was das russische Fernsehen zeigt.
"In der russischen Welt meiner Mutter ist Russland gut und heldenhaft und hat gar keine andere Wahl, als zu kämpfen. Herzlos ist das nicht von ihr, nur sehr wahrheitsverloren. Deswegen leidet Mama wohl auch so sehr darunter, dass ihr Sohn diese russischen Wahrheiten aufs Verderben nicht erkennen will. Sie fühlt sich missverstanden und zu Unrecht als russischer Unmensch verurteilt. Mir bleibt nur, weiter die Grenze zur Gewalt aufrechtzuerhalten, auch vor ihr. Und beim Abendessen selektiv auf den russisch ungefährlichen Bildschirm zu schauen. Aber Selbstbetrug ist eben auch Arbeit, die kein anderer für dich macht. Mama stopft sich noch eine Zigarette."
"Ich schaue zu Mama. Wie ängstlich muss man sein, um die Welt nur aus dieser totalitären fernsehrussischen Sicht betrachten zu wollen? Wie schwach? Denn das ist Gewalt im Kern immer: Schwäche."
Das Verhältnis ihres Sohnes zu ihr sowie zu seiner geliebten russischen Sprache wird auf eine schwere Probe gestellt.
"Aber was heißt schon ‚außer‘ Sprache? Seit diesem Krieg weiß ich überhaupt nicht, was Sprache eigentlich ist. Was sie soll. Was sie will. Was sie kann. Ob sie gehört, wem sie gehört, wohin sie gehört. Wie sehr Sprache der Zeit hörig ist.
Mein Verhältnis zur Sprache meiner Mutter, meiner Mutter-Sprache, war nicht immer so entmündigend politisch. Es gab Zeiten, da waren die Wörter zwischen uns treue Boten des Vertrauens. Nicht undurchsichtige Vertreter von Zusammengehörigkeit oder ewiger Trennung. Von Unschuld und Kriegsverbrechen, Leben und Tod letztlich."
Mitten im Krieg unternimmt er eine Reise in die Ukraine, um seine Mutter zur Vernunft zu bringen. Ist das eine kluge Idee?
"Das Licht geht aus, mein Handy hat aber weiter Empfang. Mama schreibt: 'Ja, es besteht ja auch gar keine richtige Gefahr. Russland beschießt ja ausschließlich militärische Ziele.'
Sowjetischer Leim ist offensichtlich wirklich dicker als Blut. Falls diese Reise in die vom Krieg übersäte Ukraine ein unbewusster Versuch war, Mama von den russischen Lügen zurückzubekommen, dann ist er gescheitert."
Dimitrij Kapitelmann hat einen gleichermaßen unterhaltsamen wie nachdenklich stimmenden Roman über Familie, Sprache und Herkunft geschrieben. Besonders die Abschnitte über seine Liebe zur russischen sprache fand ich sehr gelungen.
"Wenn wir beide miteinander reden, fühlt es sich manchmal so an, als wäre uns nur noch die gemeinsame russische Sprache geblieben. Dabei waren wir noch nie weiter von einer gemeinsamen russischen Sprache entfernt. Und dennoch habe ich fast anderthalb Stunden an meinem russischen Sprachinhalator gehangen, bevor ich zu Besuch kam. Und gelesen. Nach etwa einem Jahr Invasion beschloss ich, trotz des russischen Terrors täglich genauso viele Seiten russischer Literatur zu lesen, wie ich Lebensjahre zähle. Aktuell also 36 Seiten täglich. Um etwas, das ich gar nicht näher bestimmen kann, nicht an die Vergangenheit zu verlieren. Möglichst halblaut, damit ich meine Mutter-Sprache von mir selbst höre. Nicht von meiner Mutter. Ich trage eine Sprache wie ein Verbrechen in mir und liebe sie doch, bei aller Schuld. Neben aus der Ukraine geflohenen Menschen stehe ich stumm wie ein Baumstumpf. Zumindest bis ich einige von ihnen ebenfalls Russisch sprechen höre."
"Doch die Angst vor fehlenden russischen Wörtern werde ich wohl nie loswerden.
Auch deshalb versuche ich, stolz zu sein auf die russischen Wörter, die mir nicht fehlen. Die russische Sprache wird den russischen Präsidenten überleben. Wenn er schon lange in seinem hässlichen Massenmördergrab verfault. Dann könnten die russischen Wörter, die mir nicht fehlen, noch für vieles gut sein. Zumindest hoffe ich das."
Ansonsten passiert zugegebenermaßen nicht allzu viel in dem Roman, es sind mehr Alltäglichkeiten, das mag vermutlich nicht jede*r. Ich fand den Roman größtenteils sehr gelungen.
Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars über NetGalley. Die hier geäußerte Meinung ist meine eigene.
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Innere Zerrissenheit
Dmitrij Kapitelman geboren in Kjyiw (Kiew) selbst Kontingentflüchtling erzählt in seinem Roman 'Russische Spezialitäten' eindrucksvoll die Geschichte einer jüdisch-russischen Familie, die in den neunziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts nach …
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Innere Zerrissenheit
Dmitrij Kapitelman geboren in Kjyiw (Kiew) selbst Kontingentflüchtling erzählt in seinem Roman 'Russische Spezialitäten' eindrucksvoll die Geschichte einer jüdisch-russischen Familie, die in den neunziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts nach Deutschland, genauer gesagt nach Leipzig, auswanderte, dort in einem russischen Geschäft Spezialitäten aus der Heimat verkaufen und nicht nur nebenbei jede Menge Heimatgefühle bei ihren Kunden aufleben lassen. Mit Beginn der russischen Invasion auf ukrainische Gebietshoheit zerreiben sich die Gemüter zwischen Mutter und Sohn aber auch zwischen den Familien und Freunden in der Heimat in Folge differenter politischen Sichten auf das Kriegsgeschehen. Während die Mutter propagandistischen Verblendungen des russischen Staatsfernsehens folgt, zeigt der Sohn eine solidarische Haltung zum ukrainischen Volk, die er in eine unglaubliche Reise gipfeln lässt.
Der Autor vermittelt in einer Sprache der Zerrissenheit einen schier unlösbaren familiären Konflikt, hervorgerufen durch komplett konträre Sichtweisen seiner Protagonisten auf politisch motivierte kriegerische Auseinandersetzungen. Bei aller hochbrisanten Problematik lässt er dem Humor einen gewissen Raum, schwört aber gleichzeitig eine äußerst nachdenkliche Stimmung herauf.
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Gebundenes Buch
Schmerzhaftes federleicht erzählt
Dmitrij Kapitelman beschreibt in seinem einzigartigen Stil das Leben seiner ukrainisch-jüdisch-moldawischen Familie, die in Leipzig einen Laden mit russischen Spezialitäten betreibt. Er schreibt über seine Liebe zur russischen Muttersprache und …
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Schmerzhaftes federleicht erzählt
Dmitrij Kapitelman beschreibt in seinem einzigartigen Stil das Leben seiner ukrainisch-jüdisch-moldawischen Familie, die in Leipzig einen Laden mit russischen Spezialitäten betreibt. Er schreibt über seine Liebe zur russischen Muttersprache und zu den Eltern, über deren Freunde und Kunden, alle skurril und voller liebenswerter Eigenheiten. Ein großes Thema ist natürlich der russische Krieg gegen die Ukraine, der die Welt nicht nur dieser Familie aus den Angeln hebt. Die Mutter schaut pausenlos russische Propagandasendungen, denen sie offenbar alles glaubt. Der Sohn, in Kyjiw geboren, verzweifelt an seiner gleichzeitigen Liebe zur Mutter, zur russischen Sprache und zur ukrainischen Heimat. Schließlich bricht er auf in die Ukraine, mitten im Krieg. So herrlich leicht, voller Witz und schwarzem Humor, so treffend in der Schilderung des Milieus, und doch beladen mit schweren aktuellen Themen voller Tragik, das erzählerisch zu bewältigen ist schon große Kunst. Es ist eine gleichermaßen humorvolle wie schmerzhafte Lektüre, die lange nachhallt.
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Gebundenes Buch
Liebe ist stärker als alle Macht
Wieder ein Buch, zum Nachdenken. Dmitrij Kapitelman nimmt uns in seinem Roman 'Russische Spezialitäten' mitten hinein in das Dilemma seiner Familie. Eine ukrainische-jüdische-moldawische Familie, russisch - deutsch sprechend, in Leipzig wohnend mit …
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Liebe ist stärker als alle Macht
Wieder ein Buch, zum Nachdenken. Dmitrij Kapitelman nimmt uns in seinem Roman 'Russische Spezialitäten' mitten hinein in das Dilemma seiner Familie. Eine ukrainische-jüdische-moldawische Familie, russisch - deutsch sprechend, in Leipzig wohnend mit einem Laden auch für russische Spezialitäten. Ein Ort gegen das Heimweh, aber nicht gegen das Vergessen und die Sorge um ihre Heimat, Freunde und alles, was Ihnen lieb ist. Wenngleich auch hier die russische Propaganda hineinfunkt und Diskussionen unvermeidlich sind. Faszinierend jedoch wie liebevoll miteinander umgegangen wird und welcher Sprachwitz den Alltag bereichert. Im zweiten Teil begleiten wir "Sinulja", wie die Mutter ihren Sohn liebevoll nennt, mit dem Bus nach Kyjiw, um zu erfahren, wie es seinen Freunden wirklich geht. Am Ende bleibt uns eine 'Metapher', die unsere jetzige Zeit prägt: "In der hellen Kirche dieser Rose ist jeder schwarze Käfer ein Mönch"
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Gebundenes Buch
Berührend, aufzeigend und manchmal witzig
Eine Geschichte die aufzeigen will, dass es nie nur schwarz oder weiß gibt, dass Familien weitab vom Kriegsgeschehen ebenso Trennung und Schmerz, Verlorensein und Unverständnis erleben wie sie auch der Versuchung von Propaganda erliegen …
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Berührend, aufzeigend und manchmal witzig
Eine Geschichte die aufzeigen will, dass es nie nur schwarz oder weiß gibt, dass Familien weitab vom Kriegsgeschehen ebenso Trennung und Schmerz, Verlorensein und Unverständnis erleben wie sie auch der Versuchung von Propaganda erliegen können. Bei all den schweren Themen hatte ich dennoch nicht das Gefühl einen deprimierenden Text vor mir zu haben. Dmitrij Kapitelman hat einige witzige Szenen eingebaut, die auflockern.
Auch, wenn immer wieder russische Wörter und Sätze einfließen, so ist der Lesefluss dadurch nicht wesentlich unterbrochen. Da ich weder russisch noch ukrainisch sprechen und lesen kann, musste ich diese sowieso überspringen. Meistens wurden sie aber sofort übersetzt oder der Sinn ergab sich aus dem Zusammenhang. Ich konnte mit dem Schreibstil des Autors sehr gut umgehen.
Die Hauptfigur war mir greifbar und sympathisch. In seinem Versuch der Mutter eine andere Sichtweise zu zeigen, sich selbst zu finden und Ansichten zu hinterfragen, wurde er menschlich und verletzlich dargestellt.
„Russische Spezialitäten“ hat mich auf eine Reise mitgenommen. Nicht nur auf eine Reise in die vom Krieg fest umklammerte Ukraine, sondern auch auf die Suche des Sohnes nach seiner Identität. Es berührt, zeigt auf und lässt mitfühlen.
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Gebundenes Buch
Eine russich/ukrainische Perspektive
Cover: Mehr Ostblock geht nicht! - ein in Zeitungspapier gewickelter getrockneter Fisch. Die rote Hintergrundfarbe und die gelb/goldenen Akzente schreien förmlich "Sowjetunion"!
Inhalt: Eine gespaltene Ansicht: die Liebe zur russischen …
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Eine russich/ukrainische Perspektive
Cover: Mehr Ostblock geht nicht! - ein in Zeitungspapier gewickelter getrockneter Fisch. Die rote Hintergrundfarbe und die gelb/goldenen Akzente schreien förmlich "Sowjetunion"!
Inhalt: Eine gespaltene Ansicht: die Liebe zur russischen Sprache und zur eigenen Mutter, welche Putin befürwortet und gleichzeitig die Ablehnung des Krieges. In dieser Situation befinden sich sehr viele Leute aus der ehemaligen Sowjetunion, seit Beginn des Krieges in der Ukraine.
Was hat mir gefallen? -> Mehr Ostblock geht nicht! Es sind viele Kleinigkeiten, die man einfach aus der eigenen Kindheit kennt, aufgegriffen worden (Eis essen bis einem schlecht wird, der typische Magasin, die Umgangsformen innerhalb der Familie). Das macht das Buch sehr authentisch!
Was fand ich nicht gelungen? -> Der Schreibstil war zeitweise etwas anstrengend und hat mich teilweise verwirrt (Zeitsprünge und ungewöhnliche bildliche Vergleiche, z.B. Erzählung vom Bahnhof Gimma). Auch hat es mir schlicht an Spannung oder wenigstens ein roter Faden innerhalb der Handlung selber gefehlt.
Fazit: Es war okay.
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Gebundenes Buch
Das Cover ist außergewöhnlich, ich bin da hin und hergerissen ob ich es gut finde oder nicht, aber es passt zum Titel. Mich hat der Klappentext überzeugt.
Eine Familie die ursprünglich aus Kiew stammt, hatte in Leipzig einen russischen Spezialitätenladen betrieben. …
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Das Cover ist außergewöhnlich, ich bin da hin und hergerissen ob ich es gut finde oder nicht, aber es passt zum Titel. Mich hat der Klappentext überzeugt.
Eine Familie die ursprünglich aus Kiew stammt, hatte in Leipzig einen russischen Spezialitätenladen betrieben.
Dimaliebt Kiew , die russische Sprache und seine Mutter sehr. Deswegen trifft es ihn hart das seine Mutter plötzlich seit dem Russland-Ukraine Krieg nur noch auf Seiten Putins steht. Da greift er zu dem drastischen Mittel und fährt trotz dem Krieg nach Kiew um seiner Mutter zu zeigen wieviele Lügen es im russischen Fernsehen gibt.
Der Schreibstil von Dmitij Kapitelman ist ein ganz besonderer. Mit humorvollem Unterton, einer tollen Art Sätze zu formulieren und warmherzig, aber genau auf den Punkt. Das erzeugt viele klare Bilder vor Augen beim Lesen.
Er schafft es auf tragische und doch schöne Art klarzumachen wie es ist auf der Suche nach Identität zu sein, wenn man zwischen verschiedenen Kulturen hin- und hergerissen ist. Neben dieser inneren Zerrissenheit zeigt er vorallem auf wie Konflikte in russisch-ukrainischen Familien entstehen können.
Ein absolut bewegender, emotionaler Roman der aber auch Spaß macht beim Lesen und zum Nachdenken anregt.
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Gebundenes Buch
"Frieden lässt sich durch nichts ersetzen"
Dmitrij Kapitelman erzählt in "Russische Spezialitäten" die Geschichte seiner Familie, die in den 1980er Jahren aus der Ukraine nach Leipzig kam.
Im ersten Teil des Buches bringt Kapitelman anhand von Anekdoten den …
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"Frieden lässt sich durch nichts ersetzen"
Dmitrij Kapitelman erzählt in "Russische Spezialitäten" die Geschichte seiner Familie, die in den 1980er Jahren aus der Ukraine nach Leipzig kam.
Im ersten Teil des Buches bringt Kapitelman anhand von Anekdoten den Leser*innen seine Familie, Freunde und Bekannte und ihre Lebensumstände näher. Immer gespickt mit jeder Menge trockenem Humor. So wachsen einem die Personen schnell ans Herz, gleichzeitig merkt man die Zerrissenheit, die der Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine für ihn mit sich bringt. So vertraut Kapitelmans Mutter stets auf die "Informationen", die ihr das russische Staatsfernsehen übermittelt. Um sie von der Realtität zu überzeugen, fährt er mitten im Krieg mit dem Flixbus nach Kiew und trifft dort auf alte Bekannte, Angst und dennoch einen Alltag, den die Menschen vor Ort leben.
Oft musste ich schmunzeln über die Figuren und Geschichten, die Dmitrij Kapitelman beschreibt. Trotzdem gehen die ernsten Themen wie Krieg, Antisemtismus und auch Flucht beim Lesen unter die Haut.
"Doch wenn der Frieden fehlt, spürt man das sofort. Frieden lässt sich durch nichts ersetzen." Das ist nur eins von zahlreichen Zitaten, die mich kalt erwischt haben.
Es ist ein besonderes Buch, das mir neue Perspektiven im Bezug auf den Ukraine-Krieg aufgezeigt hat und welche Konflikte damit innerhalb der russischsprachigen Community einhergehen.
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