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CK
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Insgesamt 201 Bewertungen
Bewertung vom 07.07.2025
Fonthes, Christina

Wohin du auch gehst


ausgezeichnet

Intensiver Debütroman über zwei Frauenschicksale zwischen dem Kongo und London

"Schweigen heißt nicht, dass nichts zu hören ist; Schweigen ist eine Sprache. Und wie jede Sprache muss man sie erlernen." - "Fünfzehn Jahre nach meiner Ankunft sollte ich lernen, dass man Schweigen - wie Herzen, Menschen und Versprechen - brechen kann."

Die in Kinshasa geborene Autorin Christina Fonthes erzählt in ihrem Debütroman „Wohin du auch gehst“ die Geschichte von Mira und Bjoux. Beide Frauen erzählen im Wechsel aus ihrer Perspektive. Anfangs muss man sich erstmal in den verschiedenen Zeitebenen und mit den vielen Personen zurechtfinden, aber der wunderbare und eindrückliche Schreibstil der Autorin hat mich schnell gepackt.

Gerade den Perspektivwechsel fand ich sehr gut gelungen, um die Lebensgeschichten der beiden Frauen aus Zaire/Demokratische Republik Kongo zu erzählen bzw. die beiden Schicksale miteinander zu verweben.

Auf den ersten Blick scheinen die beiden Frauen nicht viel gemeinsam zu haben. Da ist zum einen Mira (Mireille), deren Leben in Zaire ab 1974 bzw. 1981 erzählt wird. Sie gehört dort zur aufsteigenden Klasse, ist lebensfroh und bricht auch gerne mal die Regeln, um mit ihrer Freundin tanzen zu gehen. Als sie sich in einen Musiker verliebt, sind ihre Eltern davon gar nicht begeistert.

Und da ist Bijoux, die im Alter von 12 Jahren aus ihrem Geburtsort Kinshasa nach London zu ihrer strengen, religiösen Tante Mirelle gebracht wird. Dort fehlen ihr ihre Heimat und ihre Eltern; ihre Tante kennt sie überhaupt nicht. Das Leben ist geprägt von Armut, Einsamkeit und den strengen Regeln der evangelikalen Kirchengemeinde „The Mountain“, zu der ihre Tante sie mitschleppt.
2004 ist Bijoux Mitte Zwanzig und verliebt - in eine Frau. Das darf ihre Tantine Mireille nicht erfahren. Doch so wie ihre Tante möchte Bioux nicht enden ... wie kann sie ihren eigenen Weg gehen?

"Warum, Bijoux, warum?", fragte sie inständig. "Warum kannst du dann nicht aufhören -"
"Warum kann ich was nicht aufhören? Zu lieben?"

Sehr gekonnt verknüpft die Autorin sprachlich sowie inhaltlich die beiden Lebensgeschichten dieser Frauen, verbindet die Spuren der lebensfrohen Mira von damals mit der verbitterten Mireille von heute. Gegen Ende des Buches wird vor allem Mireilles Verhalten, ihr erlittenes Schicksal klarer.

"In diesem Moment hat Mira begriffen, dass ein Geheimnis ein Zahlungsmittel ist wie Geld oder der Körper - etwas, mit dem man handeln kann. - ... - Und genau wie Geld haben Geheimnisse auch einen Wert, der manchmal steigt, manchmal sinkt."

Durch die verschiedenen Erzählstränge entstand eine richtige Sogwirkung beim Lesen, Kapitel für Kapitel werden die Geheimnisse der Vergangenheit freigelegt.

Ohne hier zu viel zum weiteren Inhalt zu verraten, kann ich nur sagen, dass dieses Buch literarisch sowohl thematisch ein absolutes Highlight für mich war. Ein sehr intensiver Roman über Herkunft und Flucht, über das Leben zwischen zwei Kulturen, über Familie, Liebe und sexuelle Orientierung, über Freiheit und Selbstbestimmung.

Eine ganz klare Leseempfehlung von mir! 5⭐️

Bewertung vom 04.07.2025
Knecht, Doris

Ja, nein, vielleicht


ausgezeichnet

"Es ist nicht so, dass mir meine Endlichkeit nicht bewusst ist. Ich werde sterben, ich weiß das, das Leben, das vor mir liegt, ist kürzer, vielleicht sehr viel kürzer als das Leben, das ich schon gelebt habe. Das Leben, das vor mir liegt, ist zwar immer noch von einem gewissen Aufbruch bestimmt, von Träumen und Zielen, aber auch von Abschieden, kleinen und entscheidenden: von Menschen, von Träumen, vom Jungsein, von Plänen, die ich nicht mehr umsetzen werde."

Alles beginnt damit, dass ihr Zahnarzt der namenlosen Ich-Erzählerin mitteilt, dass ihr Zahn kaputt und nicht mehr zu retten ist. Eigentlich war die Protagonistin, die neben ihrer Stadtwohnung auch ein Haus auf dem Land hat, in das sie sich zum Schreiben zurückzieht (das liest sich irgendwie autobiographisch anmutend), bisher recht zufrieden mit ihrem momentanen Leben. Vom Partner seit 10 Jahren getrennt, die beiden Kinder aus dem Haus, lebt sie mit ihrem Hund und vielen guten Freund*innen ein angenehmes Leben, ist gesund und fit. Doch plötzlich wird sie sich ihrer Sterblichkeit deutlich bewusst und denkt über ihr Leben nach.
Dass ihre beste Freundin Therese nun Eddie heiraten möchte, gibt ihr ebenfalls viel Stoff zum Nachdenken. Und ausgerechnet jetzt trifft sie im Supermarkt auch Friedrich wieder, einen Mann, mit dem sie in jüngeren Jahren mal eine kurze Beziehung hatte. Und sie beginnt sich zu fragen, ob sie es wagen soll, sich nochmal auf die Liebe, auf einen Mann einzulassen.

"Verliebtheit dagegen: Sie stürzt mich in die maximale Unsicherheit, jedes Mal. Jedes Mal beginne ich unmittelbar, an mir zu zweifeln, an meinem Aussehen, meinen Zähnen, an der Form und der Länge meiner Beine, der Art, wie ich mich anziehe, ob ich mehr Kleider tragen, mich überhaupt weiblicher kleiden sollte. Dinge wie die Flecken auf meiner Haut, die die meiste Zeit nur für mich sichtbar sind, werden für die fremden Augen plötzlich auffällig. Alles an mir ist ausgestellt, dem Geschmack eines einzigen Betrachters ausgeliefert, das Tor ist geöffnet für das Urteil dieses Betrachters, ich selber öffne das Tor und lade zum Urteil ein. Ich frage mich, ob es Frauen, Liebende überhaupt gibt, bei denen dieses Tor geschlossen bleibt, die dem fremden Blick souverän standhalten, ihn nicht zu ihrem eigenen machen, einen Blick, der misst, wiegt, vergleicht, zerfleischt. Ob nur ich so auf mich schaue, gespiegelt in den Augen des anderen, projiziert in den anderen. Ich bin noch lange nicht aus therapiert, noch immer nicht erwachsen, das wird mir klar, wenn ich wieder die Panik spüre, in die das Urteil anderer mich noch immer zu versetzen imstande ist."

"Ein Mann, den es nicht gibt, kann dich nicht enttäuschen, nicht quälen, nicht kränken."
...
"Ein Mann, den es nicht gibt, kann dir nicht das Gefühl geben, dass ein altes Fahrrad wichtiger ist als du und deine Sorgen."
...
"Man muss nur aufpassen, dass ist diesen Mann nicht gibt, das ist alles."
...
Wenn es den Mann nicht gibt, kannst du einfach dein gutes altes Leben weiterleben, an dem nichts auszusetzen ist, nämlich gar nichts..."

Doris Knecht kenne und liebe ich schon immer für ihre feinsinnige Beobachtungsgabe, für ihren gleichermaßen humorvollen wie tiefgründigen Schreibstil. Das macht auch diesen eher leisen, nachdenklich stimmenden Roman aus.

"Dieser Satz mit der Komfortzone, die man unbedingt verlassen müsse: Ich will da nicht mehr raus. Ich habe meine Komfortzone oft genug verlassen, als ich jünger war, es war sehr anstrengend, mir reicht's jetzt. Es war oft lohnend und manchmal nicht, oder vielleicht eher umgekehrt. Ich bleibe jetzt lieber im sicheren Warmen. Wenn ich es verhindern kann, gehe ich da nicht unbedingt wieder hinaus. Es bricht sowieso immer etwas Unkontrollierbares in diese Komfortzone ein..."

"Ich glaube, dass die romantische Liebe schädlich für mich ist, nicht nur für mich, für die meisten Frauen, sie schwächt uns, sie gaukelt uns eine falsche Sicherheit vor, sie raubt uns unsere Freiheit und Unabhängigkeit "

Ich kann „Ja, nein, vielleicht“ jedem empfehlen, der ruhige, nachdenkliche Bücher mögen, die viel Stoff zum Nachdenken (über das Leben, die Liebe; Freiheit und Beziehungen) bieten. Ein kluger, scharfsinninger Roman, der mich begeistert hat.

Bewertung vom 10.06.2025
George, Jessica

MAAME


gut

Maame: Ganz nett, aber ohne bleibenden Eindruck

Die 25jährige Maddie Wright hatte nie die Chance, ein Kind zu sein, konnte aber auch nicht selbstbestimmt erwachsen werden. Ihre ghanaischen Eltern nannten sie schon immer "Maame", der Name bedeutet soviel wie Frau, und damit verbunden war, dass Maddie schon in jungen Jahren viel Verantwortung übernehmen und sich um die Familie kümmern musste. Ihr großer Bruder James konnte immer machen, was er wollte, und ihre Mutter war immer wieder monatelang in Afrika.
Als Maddies Vater an Parkinson erkrankt, pflegt und betreut sie ihn. Daneben hat sie nur ihren Job, sonst nichts.
Maddie ist recht einsam. Über familieninterne Angelegenheiten redet man bei ihnen zu Hause nicht mit anderen, das hat sie von klein auf immer gesagt bekommen und hält sich daran. Wenn sie im Leben nicht klar kommt oder Fragen hat, googelt sie, was sie machen oder entscheiden soll. Als sie ihren eigentlich verhassten Job am Theater verliert und ihre Mutter aus Afrika zurückkommt, ist es Zeit für Maddie, auszuziehen. Dies könnte madis Chance sein, endlich ein selbstbestimmtes Leben zu führen und erwachsen zu werden. Doch das ist alles gar nicht so einfach.

Ich muss sagen, dass ich anhand des Klappentextes und der vielen positiven Bewertungen andere Erwartungen an das Buch hatte.
Ja, die Protagonistin ist sehr sympathisch, aber auch wirklich unfassbar naiv und kindisch, so überhaupt nicht passend für eine 25jährige. Auch wenn man bedenkt, wie ihre familiäre Situation war, fand ich ihren Charakter etwas unglaubwürdig dargestellt. Auch ihr spätes und "plötzliches" Erwachsenwerden, ab der Mitte des Buches etwa, war für mich nicht wirklich überzeugend.
Gegen Ende hin gab es ein paar nette Momente (besonders die Stelle mit der Testamentseröffnung fand ich wirklich amüsant), doch insgesamt konnte mich das Buch leider nicht überzeugen. Es war ganz nett mal zwischendurch zu lesen, wird jedoch sicherlich keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.

Bewertung vom 07.06.2025
Noort, Tamar

Der Schlaf der Anderen


ausgezeichnet

Auf der Suche nach dem Schlaf - und dem richtigen Platz im Leben


"Mein Blick fällt auf mich, der Spiegel zeigt eine mittelalte Frau, die mal wieder richtig ausschlafen müsste. Bloß dass dieses Bild seit Jahren so aussieht."

Sina hat chronischen Schlafmangel, seit Jahren schon kann einfach nicht schlafen. Nur mithilfe von Schlaftabletten hatte sie den Alltag als Lehrerin und Mutter immer irgendwie geschafft. Doch nach einem Autounfall und als ihr neuer Hausarzt sich weigert, ihr weiterhin Schlaftabletten zu verschreiben, wird sie an ein Schlaflabor überwiesen.
Dort trifft sie auf Janis, eine Krankenschwester, die als Nachtwache im Schlaflabor arbeitet. Janis arbeitet, wenn andere schlafen, tagsüber schläft sie. Dadurch hat sie sich in einem recht einsamen Leben mehr oder weniger gut eingerichtet, hat ihren ganz eigenen Rhythmus gefunden.
In dieser Nacht, in der sie über Sinas Schlaf wachen soll, wird zwischen den beiden Frauen eine ganz besondere Verbindung spürbar. Durch dieses Aufeinandertreffen befreien sich die beiden Frauen, jede auf ihre Art und Weise, von dem Rhythmus, den ihnen der Alltag und ihre Verpflichtungen vorgeben. Doch es ist schwierig, aus alten Rollen und Strukturen auszubrechen ...

Ich war auf das Buch vor allem durch das eindrucksvolle Cover und den klangvollen Titel aufmerksam geworden, und auch der interessante Klappentext hat sein Versprechen gehalten. Der Schreibstil der Autorin sowie der Aufbau des Buchs haben mir ausgesprochen gut gefallen.
Sina und Janis sind als Charaktere beide sehr gut gelungen, besonders in Sina kann man sich sehr gut hineinversetzen. Das Thema Schlaf und Schlaflosigkeit faszinierten mich beim Lesen sehr.

Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen.
Das Ende war mir dann leider etwas zu früh und zu schnell. Ein mehr oder weniger offenes Ende passt zwar oft und auch in diesem Roman, dennoch hätte ich mir gewünscht, die beiden Frauenfiguren noch weiter begleiten zu dürfen um zu erfahren, wie sich ihre Leben weiterentwickeln.

Dennoch, weil mir das Werk sprachlich und inhaltlich sehr gut gefallen hat, vergebe ich hier 5⭐️ und eine eindeutige Leseempfehlung!

Bewertung vom 06.06.2025
Rum, Etaf

Evil Eye


ausgezeichnet

Die Erwartungen der anderen nicht mehr erfüllen


"Alles in ihrem Leben war eine Aufeinanderfolge von Dingen, die sie eigentlich gar nicht machen wollte, Erwartungen, zu deren Erfüllung sie sich verpflichtet fühle: Sie hatte geheiratet, um ihrem Elternhaus entfliehen zu können. Sie war in eine Kleinstadt nach North Carolina gezogen, weil ihr Mann dort arbeitete. Sie hatte Kinder bekommen, weil die Frauen in ihrem Leben das schon immer so machten. Sie hatte einen öden Job angenommen, weil er mit den Stundenplänen ihre Kinder vereinbar war. Hatte sie alles nur getan, um der Welt etwas zu beweisen, oder sich selbst? Hatte sie sich selbst beweisen wollen, dass sie ihren eigenen Weg gehen konnte, oder die Traditionen aufzugeben? Dass sie beides haben konnte, Freiheit und Familie, ohne das eine für das andere opfern zu müssen?
Doch warum fühlte es sich trotzdem so an, als hätte sie etwas geopfert? Warum ließ sie das zu?
Als ihr die Antwort klar wurde, kaute Yara auf der Innenseite ihrer Wange, bis der Schmerz sie beruhigte. Sie hatte es zugelassen, weil sie von klein auf gelernt hatte, dass Gehorsam ein größeres Gefühl von Sicherheit bot als Freiheit."

Die junge Protagonistin Yara in Etaf Rums Roman "Evil Eye" ist Tochter palästinensischer Einwanderer in Amerika, hat zwei Töchter, ist verheiratet und arbeitet als Kunstdozentin. Obwohl sie sich selbst als privilegiert betrachtet, besonders im Gegensatz zu ihrer Mutter früher, ist sie unzufrieden mit ihrem Leben. Sie wollte immer frei sein, als Künstlerin arbeiten und reisen. Nichts davon kann sie umsetzen. Sie ist unzufrieden, alles fühlt sich falsch an und sie neigt zu Wutausbrüchen und Niedergeschlagenheit. Nach außen hin funktioniert sie, innerlich ist sie unruhig. Yara ist alleine mit ihren Gefühlen, sie hat keine Freundschaften außerhalb der Ehe.
Als Yara nach einem Zwischenfall auf der Arbeit gezwungen wird, eine Auszeit sowie psychologische Beratung in Anspruch zu nehmen, muss sie sich ihren Gefühlen und dem Trauma ihrer Kindheit stellen. Doch dies fällt Yara sehr schwer.

"Worte sind mir schon immer schwer gefallen. Manches lässt sich durch Sprache einfach nicht ausdrücken."

"William sagt, durch das Schreiben lasse sich das Unaussprechliche in eine Geschichte verwandeln. Aber ich will keine Geschichte erzählen. Ich will mich befreien."

Nach und nach begreift Yara, dass sie so nicht weitermachen kann. Es ging ihren Eltern damals und geht ihrer Familie, ihrem Umfeld immer noch hauptsächlich darum, dass sie die kulturell geprägten Rollenbilder, Erwartungen und Verpflichtungen erfüllt.

"Wss würden die Leute denken? Es wäre zwecklos gewesen, weiter mit ihm darüber zu reden, da die Meinung andere Leute im grundsätzlich mehr wert war als die Wünsche seiner eigenen Tochter. Ihre Brüder dagegen hatten ihre Träume ungehindert verwirklichen dürfen."

Als Yara ihren Job verliert, ist sie erst verzweifelt. Doch dank einer neuen Therapeutin, sich entwickelnden Freundschaften und mithilfe eines Tagebuchs gelingt es ihr, die transgenerationalen Traumata zu durchbrechen und den Mut für ein selbstbestimmtes Leben zu finden.

"'Dein Ruf ist alles, was Du in dieser Welt hast', sagte Baba. 'Sonst hast Du nichts.'
'Oh doch', erwiderte Yara. 'Du hast deinen Anstand. Deine Familie. Die Gewissheit, dass du ein ehrbares Leben führst. Und du hast die Chance, ehrlich zu dir selbst zu sein. Und deinen Kindern ein gutes Vorbild zu sein und sie in einer liebevollen Umgebung aufzuziehen. 'Sie wischt sich die Tränen von der Wange. 'Wen kümmert es, was die Leute denken, wenn du nicht das Rückgrat hast, in den Spiegel zu schauen?'"

„Evil Eye“ ist ein ruhiges, feinfühliges und sehr intensives Buch, das mich von Anfang an in den Bann gezogen hat. Ich mochte den Schreibstil der Autorin sowie Aufbau des Romans sehr. Dank der Tagebucheinträge konnte man sich noch mehr in Yara hineinversetzen.
Gegen Ende geht alles ein wenig schnell im Vergleich zum vorher eher langsamen Aufbau, dennoch hat mich „Evil Eye“ voll überzeugt. Ein Roman über patriarchale Strukturen, psychische Gesundheit, kulturelle Identität und Herkunft, Mutterschaft und vieles mehr.
Von mir gibt es hier eine ganz klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 04.06.2025
Löhle, Edith

Bible Bad Ass


sehr gut

"In meiner Hose ist eine geladene Waffe. Sie ist geladen mit Enttäuschung und Zorn, Hülsen voll Wut. Seit meinem vierzehnten Lebensjahr habe ich eine Mitgliedschaft im Schießverein. So ein bewaffneter Unterleib ist krass, der Rückstoß ist das Heftigste. Das merke ich auch heute wieder, morgens halb zehn in Deutschland. Mitten in Berlin, mitten im Patriarchat."

Die Protagonistin des Romans „Bible Bad Ass“ von Edith Löhle war mir von Anfang an sympathisch. Klara schreibt für ein feministisches Magazin, doch ihr Chef ist leider eher der „typische alte weiße Mann“, weshalb sie auch ständig aneinandergeraten.

„Du bist so alte Welt, Martin. Solange Frauen als Objekte gelten und ihre Körper als Waren gehandelt werden, solange Sex auf Macht basiert, solange das weibliche Geschlechtsorgan ein Schimpfwort ist, solange Frauen bei gleicher Arbeit weniger verdienen als Männer, solange Frauen über Schönheit definiert werden, solange Frauen wegen ihres Geschlechts verfolgt und getötet werden, so lange sind wir alle unfrei. Und du bist sowas von Teil des Problems.“

Als Klara einen Artikel über eine Annina, eine queere Priesterin schreibt, den ich Chef so nicht veröffentlichen will, wird sie beurlaubt. Und landet plötzlich in einem ominösen WhatsApp-Chat mit Frauen, die sich Magdalena, Maria, Ruth, Lilith, …nennen. Klara weiß nicht, was hier los ist. Doch während sie weiter an ihrer Story schreibt und Stress mit ihrem Lebensgefährten Noah hat, melden sich immer mehr Frauen über WhatsApp bei ihr. Klara beginnt zu recherchieren und trifft auf biblische Frauenfiguren, von denen sie noch nie gehört hat oder deren Geschichten falsch wiedergegeben wurden. Klara ist Feuer und Flamme, die Lügen der Kirchenväter aufzudecken. Dass ihre Freunde und ihr Partner sich Sorgen angesichts ihres Verhaltens machen, ist gut nachvollziehbar.
Gegen Ende schwächelt das Buch ein wenig, manches driftete mir zu sehr in den esoterischen Bereich ab. Auch das Ende konnte mich nicht komplett überzeugen; hier hätte ich mir noch mehr „Sisterhood“ gewünscht. Dennoch zeigt es recht gut auf, wie man Wut in Mitgefühl und Liebe umwandeln kann, um eine Veränderung bzw. Verbesserung der Welt möglich zu machen. Wobei ich finde, dass es auch positive Aspekte von Wut gibt

"Was die Zukunft bringt, weiß ich nicht. Ist sie weiblich? Ist sie non-binär ist sie menschlich? Was ich aber weiß, ist: In meiner Hose ist eine geladene Waffe. Sie ist geladen mit Weisheit und Vertrauen, Hülsen voll Mitgefühl."

Edith Löhles Debütroman ist eine gelungene feministische Abrechnung mit den Lügen der Bibel und der Kirche, die auch jede Menge Wissenswertes über die weiblichen Figuren der damaligen Zeit bietet.
Die Autorin packt eine Vielzahl feministischer Themen (Rassismus, Sexismus, Heteronormativität, Intersektionalität, …) in ihr Buch, wobei es meiner Meinung nach nicht zu viel ist.

Edith Löhles Schreibstil ist modern und frech, witzige Kapitelüberschriften wie „Muschitation“ u.ä. lockern das Buch au. Die Erzählform mit dem Chatverlauf funktioniert sehr gut.

Das Buch ist einerseits ein feministischer Roman, jedoch auch eine klug recherchierte Auseinandersetzung mit einem patriarchalen System, welches über Jahrtausende hinweg weibliche Stimmen unsichtbar gemacht hat. Es bietet viel Stoff zum Nachdenken und ich habe während der Lektüre des Öfteren etwas nachgeschlagen, um mehr darüber zu erfahren. Dabei hat sich gezeigt, dass die Autorin wirklich gründlich recherchiert hat, großes Lob!

Interessant fand ich übrigens auch die Version des aramäischen Vaterunsers nach Neil Douglas-Klotz (gerne mal nachlesen, ich fand es sehr erhellend - auch für alle, die mit der Kirche so ihre Probleme haben):

"Das Nichtglauben fühlt sich für mich so an wie ein leerer Magen. An nichts zu glauben, würde mich also mit einem Hungergefühl zurücklassen. Mit einem unbefriedigenden Nichts. Aber: Der Gedanke an die Kirche fühlt sich für mich an wie eine vergorene Milch, längst abgelaufen und so nicht mehr genießbar. 'Wahrscheinlich ist der Glaube gelernt. Das Vaterunser hat mich früher, als Kind, gebettet. Und heute habe ich ein Problem mit dem Inhalt, aber es fühlt sich trotzdem an wie Heimat.'"
Die Textstellen mit den Überschriften "Warum bin ich so geladen?" fand ich übrigens besonders gelungen!
Die zitierten Songtitel im Laufe des Buchs untermalen die Story auch musikalisch.

Das Buch wird sicher nicht die breite Masse ansprechen, mich hat es jedoch sehr angesprochen.
Meiner Meinung nach ist es nicht nur für religiöse Menschen zu empfehlen, da es zwar Themen anspricht, die oft mit der Bibel in Verbindung stehen, jedoch auch für die meisten weiblich gelesenen Personen von Bedeutung sind.

Trotz kleinerer Schwächen vergebe ich 4 von 5 Sternen und kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen!

Bewertung vom 04.06.2025
Landschof, Andrea

Das bin ich!?


weniger gut

"Warum tun sich Menschen so schwer damit, ihre Talente zu leben, herauszufinden, was oder wer zu Ihnen passt oder einfach stimmige Entscheidungen zu treffen? Den meisten Menschen ist gar nicht bewusst, über welche Möglichkeiten sie verfügen. Unsere frühen Prägungen haben oftmals unsere Talente untergraben. Diese Prägungen können von gesellschaftlichen Erwartungen über familiäre Einflüsse bis hin zu persönlichen Ängsten und Unsicherheiten reichen. Talente wurden verdrängt oder abgespalten, weil sie nicht gefragt, nicht erlaubt oder nicht erwünscht waren."

"Im Zusammenhang mit Persönlichkeits- und Talententwicklung ist die Frage interessant, ob unsere Persönlichkeit eigentlich festgelegt ist - oder in welchen Bereichen und in welchem Ausmaß wir uns oder unsere Charaktereigenschaften verändern können. Damit verbunden sehe ich auch die Frage, auf welche Weise wir Menschen an unsere Talente herankommen. Können wir etwas entwickeln, das nicht da ist?"

Ich hatte an das Buch „Das bin ich !?“ von Andrea Landschof recht hohe Erwartungen, die aber leider nicht recht erfüllt wurden.
Das Buch richtet sich laut Klappentext an Menschen, die beruflich oder privat feststecken, in einer Sackgasse, die unzufrieden sind mit dem Status quo und die nach einer Veränderung streben.
Das Thema finde ich wirklich wichtig und interessant. Die Frage „Wie können wir uns von alten Prägungen und unbewussten Mustern lösen, um unser Leben wirklich selbstbestimmt zu gestalten?“ treibt wohl viele von uns um.
Andrea Landschof bringt in ihrem Buch einige interessante Gedanken hervor, die jedoch ein bisschen „in der Masse“ untergehen, da sehr viele Themen jeweils nur knapp angerissen werden.
Die Transaktionsanalyse wird in einfacher Sprache, jedoch nur oberflächlich erklärt.

"Es ist außerordentlich heilsam, sich von überholten Sehnsüchten zu trennen, weil sie nicht mehr zu einem passen."

"Innerer Wandel:
Es ist nicht immer zwingend notwendig, sich eine neue Stelle, neue Arbeitskollegen oder einen neuen Partner zu suchen. Gleichgültig, wohin es dich verschlägt - du nimmst Dich ja immer selbst mit, mit denselben Einstellungen und Problemen."

Die Fragebögen und praktischen Übungen können durchaus hilfreich sein, ebenso die Fallbeispiele.
Ich muss allerdings sagen, dass mich die Umsetzung des Themas nicht recht überzeugen konnte. Vieles wird nur oberflächlich angerissen, das meiste davon hat man auch schonmal gehört und gelesen (außer, man ist komplett neu in dem Thema).

Auch die optische Darstellung sowie der Schreibstil haben mir persönlich nicht gefallen, alles wirkt sehr nüchtern und wenig fesselnd, so dass das Lesen etwas zäh war.
Das Buch ist sicherlich empfehlenswert für alle, die sich mit diesem Thema noch nicht beschäftigt haben. Ich persönlich konnte beim Lesen leider keinen wirklichen Mehrwert für mich feststellen; daher vergebe ich nur 2 Sterne.

Bewertung vom 02.06.2025
Freytag, Anne

Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle


sehr gut

Sallys Welt, vom Mond aus betrachtet: All-Age-Roman der leisen Töne - 3,5 ⭐️


Nachdem mich kürzlich der Roman „Blaues Wunder“ sowie der Jugendroman „Das Gegenteil von Hasen“ von Anne Freytag sehr, sehr begeistert hatte, wollte ich nun gerne noch mehr von dieser Autorin lesen. Der „All-Age“-Roman „Vom Mond aus betrachtet, spielt das alles keine Rolle“ hat mich vom Titel her stark angesprochen.

Die Hauptperson ist hier Sally, die es gerade nicht einfach hat: Ihre beste Freundin Pia ist weit weggezogen, ihr Freund Felix hat mir ihr Schluss gemacht und wegen Corona sind alle im zweiten harten Lockdown.

"Anfangs hat es noch Spaß gemacht, das alles. Weil man noch nie einen Lockdown hatte, weil man noch nie so lange zu Hause war, weil es genug gab, das liegen geblieben ist. Aber irgendwann kann man sich nicht mehr an der Oberfläche halten. Und dann sinkt man hinab in einen Teil seines Wesens, den man bis dahin nicht kannte oder bewusst gemieden hat. Isolation macht etwas mit einem."

Sally ist zuhause eingesperrt mit ihrer nicht gerade einfachen Mutter sowie ihren Geschwistern Henry, Franny und Charlie. Zu allem Übel lädt ihre Mutter auch noch ihre Volontärin Leni ein, bei ihnen zu wohnen. Sally begegnet Leni sehr abweisend, doch dann entwickeln sich da ganz unerwartet andere Gefühle.
Und auch Felix möchte plötzlich wieder mehr als nur ab und zu das Bett mit Sally teilen. Eigentlich hatte Sally ihn sich zurückgewünscht, doch ist das wirklich so?

"Ich wünschte, ich hätte den entscheidenden Schritt gemacht, als mir klar wurde, dass ich nicht mehr ich war, sondern Felix Version von mir. Aber das habe ich nicht."

Sally ist eine sehr sympathische und authentische Protagonistin. Man kann sich gut in sie hineinversetzen, in ihre Unsicherheiten und ihren Wunsch, allen zu gefallen und es allen Recht zu machen. Dabei schluckt sie viel hinunter, auch wenn es ihr damit nicht gut geht.

"Ich finde es anstrengend, wenn Menschen so sind. Wenn man das, was scheinbar ist, ununterbrochen mit dem, was tatsächlich ist, abgleichen muss. Manchmal kommt es mir so vor, als würde ich die Launen meiner Mitmenschen nicht nur wahr-, sondern mich aufnehmen - über die Haut. Oder die Atemwege. Wie ein Gift, das mich langsam hinrafft."

Vor allem Sallys Entwicklung im Laufe des Buches, mehr zu sich selbst und ihren Bedürfnissen hin, fand ich sehr gelungen.

"Es ging nie darum, ob ich geliebt werde, es ging nicht um andere. Es ging um mich. Ich habe mein Umfeld als Spiegel benutzt, um mich selbst sehen zu können - nur dass man im Spiegel nicht so aussieht wie man aussieht."

Es ist ein sehr ruhiges Buch, es passiert nicht viel, alles passiert nur langsam; doch gleichzeitig passiert ganz viel im Innenleben von Sally. Das muss man mögen. Mir hat es ganz gut gefallen, jedoch fand ich die anderen beiden Bücher von Anne Freytag noch stärker.

Den Epilog mit der Überschrift "Futur 2“ fand ich wirklich sehr gelungen, ein passender Schluss für dieses Buch. Die Liste mit allen im Buch genannten Songs ganz am Ende finde ich eine nette Idee der Autorin.

"Ich weiß, warum ich so geworden bin. Weil jeder in einer Familie eine ganz bestimmte Rolle einnimmt, eine Funktion im Gesamtgefüge. Es können nicht alle gleich sein - nicht alle laut, nicht alle gleich wichtig. Wir besetzen die Nischen, die noch frei sind."

Für dieses ruhige, aber angeheme Leseerlebnis vergebe ich final 3,5⭐️

Bewertung vom 31.05.2025
Freytag, Anne

Blaues Wunder


ausgezeichnet

Spannendes, kluges Kammerspiel: Ein echter Pageturner!

Ich sage es gleich vorweg: Ich habe „Blaues Wunder“ von Anne Freytag an einem Abend gelesen, weil ich das Buch schlicht und einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte!

Die Geschichte ist ein wahres Kammerspiel, die gesamte Handlung findet weitgehend auf dem Meer und zwischen 7 Personen statt. Dort finden sich drei Frauen nicht ganz freiwillig zu einem Kurzurlaub auf einer Luxusyacht zusammen, denn der Bankenchef Walter Bronstein hat seine beiden leitenden Angestellten mitsamt ihren Ehefrauen eingeladen. Walters Frau Rachel sowie ihr erwachsener Sohn David sind auch mit an Bord.
Auf der Yacht mangelt es an nichts, alles ist Luxus pur, von den Suiten bis hin zur Verpflegung, dennoch trügt die Ferienidylle, es schwingt immer etwas Bedrohliches mit und allen ist klar, dass es hier um etwas Wichtiges geht. Um was genau, weiß zu Beginn noch niemand.
Dennoch ist Nora Mattern fest entschlossen, ihren Mann Ferdinand mit allen Kräften zu unterstützen. Dank ihres guten Aussehens kann sie hier punkten, dennoch ist sie nicht glücklich mit ihrer Rolle bei diesem Konkurrenzspiel und auch nicht in ihrer Ehe.
Auch zwischen Franziska Dannenberg und ihrem Mann Kilian kriselt es, anfangs gibt es hier nur Andeutungen, später kommen die Gründe heraus (aber ich werde hier sicher nicht spoilern). Trotzdem lässt sich auch die eher unscheinbare Franziska auf den Konkurrenzkampf mit Nora ein:

„Manchmal hilft es, unterschätzt zu werden. Auf Kommando lächeln zu können. Von jedem für freundlich gehalten zu werden. Manchmal ist die kleine Schwester von Scheiße eine Chance. Ein Türöffner.“

Nicht nur das Setting und die allgemeine Stimmung haben mir sehr gut gefallen, auch dass der Roman aus drei verschiedenen weiblichen Ich-Perspektiven geschrieben ist, fand ich absolut gelungen. Die Perspektiven der Männer werden hier ausgelassen, was sehr passend zur Geschichte ist.

Der „reiche alte Mann“ Walter ist gleichermaßen klischeehaft wie authentisch dargestellt. Dass auch seine Frau Rachel trotz allem Luxus und Prunk nicht glücklich in dieser Ehe ist, wird schnell deutlich, ebenso wie das Toxische an dieser Beziehung.

„Ich habe viel Schmuck. Vierundzwanzig Ehejahre viel Schmuck. Eines Tages werde ich alles verkaufen und den Erlös an Frauenhäuser spenden. Dann war es wenigstens für irgendwas gut.“

Im Laufe der Geschichte entwickelt sich ein Kammerspiel vom Feinsten, man kann sich der Sogwirkung nicht entziehen. Auch wenn man schon ahnt, dass das Ganze nicht gut ausgehen wird, bleibt die Spannung bis zum Schluss aufrechterhalten.

Anne Freytag zeigt sich mit diesem Roman als präzise Beobachterin, die besonders durch die Dynamik zwischen den Figuren patriarchalische Strukturen aufzeigt.
Ein gleichzeitig spannender sowie unterhaltsamer Roman mit Tiefgang - für mich ganz klar eines meiner bisherigen Highlights dieses Jahr!

Bewertung vom 31.05.2025
Reyes, Sonora

The Lesbiana's Guide To Catholic School (eBook, ePUB)


sehr gut

Queerer Coming-of-Age-Roman mit Herz und Humor

Die 16jährige Yamilet Flores, genannt Yami, hat es nicht einfach. Nachdem sie von ihrer ehemals besten Freundin ungewollt geoutet wurde, ist sie einerseits froh, die Schule zu wechseln, damit sie ihr nicht mehr begegnen muss; sie war nämlich auch in sie verliebt. Doch als eines der einzigen mexikanischen Kinder auf ihrer weißen, reichen und sehr katholischen Schule fällt sie natürlich immer auf. Sie möchte hier deshalb auf keinen Fall als lesbisch auffallen, also verheimlicht sie das. Sie hat ohnehin genug damit zu tun, ihren Bruder Cesar aus Schwierigkeiten herauszuhalten, ihre Mutter stolz zu machen und einen neuen Nebenjob mit gutem Einkommen zu finden.
Doch es ist sehr schwer allen vorzutäuschen, man sei hetero, wenn da ein super kluges und süßes Mädchen an der Schule ist, das noch dazu ganz offen queer lebt: Bo. Wie soll Yamilet es schaffen, ihren immer stärker werdenden Gefühlen zu widerstehen?
Sonora Reyes hat hier einen gleichzeitig humorvollen wie ernstzunehmenden, queeren Coming-of-Age-Roman geschrieben, der vor allem, aber nicht nur das junge Publikum begeistern dürfte.
Die Protagonistin ist sehr sympathisch und authentisch, die Nebenfiguren überzeugen nicht alle komplett, sind aber weitgehend stimmig getroffen.
Schön finde ich, dass hier ein breites Spektrum an Themen untergebracht ist wie Rassismus, Queerness und Queerfeindlichkeit, Queerness, Religiosität und mentale Gesundheit. Dennoch wirkt der Roman nicht überladen. Lediglich die Gedankenkgänge der Protagonistin sind mir persönlich manchmal etwas zu raumeinnehmend, hier hätte sich die Autorin für meinen Geschmack etwas kürzer fassen können.
Insgesamt jedoch ein schöner Feel-Good-Roman.
Der wunderschöne Farbschnitt mit Blumenmuster ist ein zusätzliches optisches Highlight des Buches und dürfte bei der Zielgruppe (zu der ich sicher nicht direkt gehöre *zwinker*, aber ich lese gerne vielseitig und divers) sicher gut ankommen.