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Deutschland in der nahen Zukunft. Die Küsten sind überschwemmt, weite Teile des Landes sind entvölkert, und die Natur erobert sich verlassene Ortschaften zurück. Berlin ist nur noch eine Kulisse für Touristen. Regierungssitz ist Frankfurt, das mit dem gesamten Rhein-Main-Gebiet zu einer einzigen Megacity verschmolzen ist. Dort, wo es eine Infrastruktur gibt, funktioniert sie einwandfrei. Nahezu das gesamte Leben wird von Algorithmen gesteuert. Allen geht es gut - solange sie keine Fragen stellen.Liina, Rechercheurin bei einem der letzten nichtstaatlichen Nachrichtenportale, wird in die Uc...
Deutschland in der nahen Zukunft. Die Küsten sind überschwemmt, weite Teile des Landes sind entvölkert, und die Natur erobert sich verlassene Ortschaften zurück. Berlin ist nur noch eine Kulisse für Touristen. Regierungssitz ist Frankfurt, das mit dem gesamten Rhein-Main-Gebiet zu einer einzigen Megacity verschmolzen ist. Dort, wo es eine Infrastruktur gibt, funktioniert sie einwandfrei. Nahezu das gesamte Leben wird von Algorithmen gesteuert. Allen geht es gut - solange sie keine Fragen stellen.
Liina, Rechercheurin bei einem der letzten nichtstaatlichen Nachrichtenportale, wird in die Uckermark geschickt, um zu überprüfen, ob dort tatschlich Schakale eine Frau angefallen haben. Dabei sollte sie eigentlich eine brisante Story übernehmen. Während sie widerwillig ihren Job macht, hat ihr Chef einen höchst merkwürdigen Unfall, und eine junge Kollegin wird ermordet. Beide haben an der Story gearbeitet, die Liina versprochen war. Anfangs glaubt sie, es ginge um den Handel mit Gesundheitsdaten im großen Stil, doch dann stößt sie auf die schaurige Wahrheit: Jemand, der ihr sehr nahesteht, hat die Macht, über Leben und Tod fast aller Menschen im Land zu entscheiden. Und diese Macht gerät nun außer Kontrolle ...
Liina, Rechercheurin bei einem der letzten nichtstaatlichen Nachrichtenportale, wird in die Uckermark geschickt, um zu überprüfen, ob dort tatschlich Schakale eine Frau angefallen haben. Dabei sollte sie eigentlich eine brisante Story übernehmen. Während sie widerwillig ihren Job macht, hat ihr Chef einen höchst merkwürdigen Unfall, und eine junge Kollegin wird ermordet. Beide haben an der Story gearbeitet, die Liina versprochen war. Anfangs glaubt sie, es ginge um den Handel mit Gesundheitsdaten im großen Stil, doch dann stößt sie auf die schaurige Wahrheit: Jemand, der ihr sehr nahesteht, hat die Macht, über Leben und Tod fast aller Menschen im Land zu entscheiden. Und diese Macht gerät nun außer Kontrolle ...
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Zoë Beck, geboren 1975, ist Schriftstellerin, Übersetzerin (u. a. Amanda Lee Koe und James Grady), Verlegerin (CulturBooks) und Synchronregisseurin für Film und Fernsehen. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Zoë Beck zählt zu den wichtigsten deutschen Krimiautor*innen und wurde mit zahlreichen Preisen, unter anderem mit dem Friedrich-Glauser-Preis, dem Radio-Bremen-Krimipreis und dem Deutschen Krimipreis, ausgezeichnet. Edvard ist ihr erstes Jugendbuch.
© Anette Göttlicher/Suhrkamp Verlag
Produktdetails
- Verlag: Suhrkamp Verlag
- Seitenzahl: 281
- Erscheinungstermin: 21. Juni 2020
- Deutsch
- ISBN-13: 9783518765005
- Artikelnr.: 57920475
Ein Zusatzgerät steuert und organisiert das Leben: Ohne das Smartcase und die App KOS gibt es keine Gesundheitsfürsorge in den Megacitys des neuen Europa, dessen Ränder längst im Meer versunken sind. Liina, eine junge Frau mit einem Geheimnis, recherchiert für die letzte nichtstaatliche Nachrichtenagentur über den Fund einer Toten. Doch die Leiche verschwindet, auf Liinas Chef und Geliebten wird ein Anschlag verübt, eine Kollegin ermordet. Zoë Beck entwirft das Zukunftsbild einer Ökodiktatur zwischen Frankfurt, Rostock und der Uckermark, die
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die Menschen mit Sicherheit und Gesundheit ködert und keine Abweichungen duldet. Am Beispiel von Liina und ihren Mitstreiterinnen setzt sich die Autorin differenziert und plausibel damit auseinander, welcher Preis dafür gezahlt werden muss. Menschenversuche und geheime Forschungsprojekte sollen eine perfekte Gesellschaft absichern und die Möglichkeiten zum Widerstand werden geringer. Was Verbrechen in einem Staat auslösen, der alles unter Kontrolle zu haben scheint, ist die Frage, die den Roman vorantreibt. Dass die unsichere und verstörte Liina sich dabei vor allem mit ihrer eigenen Geschichte abplagt, ist für die Thrillerhandlung eher hinderlich.
© BÜCHERmagazin, Margarete von Schwarzkopf (mvs)Schließen
Es geht ihnen gut
Nach der Pandemie: Zoë Beck blickt in eine Zukunft, die ganz nah scheint.
Ein mutiertes Masernvirus hat in den dreißiger Jahren des einundzwanzigsten Jahrhunderts ein Massensterben ausgelöst, als "Seuchenzeit" ist diese Katastrophe ins kollektive Gedächtnis eingegangen. In den Plattenbauten war die Ansteckungsrate besonders hoch, der Enge wegen. Schon in ihrem 2017 erschienenen Buch "Die Lieferantin" hat Zoë Beck - Schriftstellerin, Übersetzerin, Verlegerin, Synchronregisseurin - bewiesen, dass sie bestehende Situationen so weiterdenken kann, dass es einem dabei kalt den Rücken hinunterläuft.
Im Fall von "Paradise City" kommt noch Timing hinzu: Zwar entstand das Exposé schon vor zwei
Nach der Pandemie: Zoë Beck blickt in eine Zukunft, die ganz nah scheint.
Ein mutiertes Masernvirus hat in den dreißiger Jahren des einundzwanzigsten Jahrhunderts ein Massensterben ausgelöst, als "Seuchenzeit" ist diese Katastrophe ins kollektive Gedächtnis eingegangen. In den Plattenbauten war die Ansteckungsrate besonders hoch, der Enge wegen. Schon in ihrem 2017 erschienenen Buch "Die Lieferantin" hat Zoë Beck - Schriftstellerin, Übersetzerin, Verlegerin, Synchronregisseurin - bewiesen, dass sie bestehende Situationen so weiterdenken kann, dass es einem dabei kalt den Rücken hinunterläuft.
Im Fall von "Paradise City" kommt noch Timing hinzu: Zwar entstand das Exposé schon vor zwei
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Jahren, doch der Lockdown kommt, als sich das Buch "längst im Lektorat" befindet, wie Beck dem "Spiegel" verriet. Der Roman spielt in einem Deutschland, das Pandemien und Klimakatastrophen hinter sich hat: Weite Teile des Nordens hat das Meer verschluckt, und Frankfurt am Main, inzwischen eine Megacity mit zehn Millionen Einwohnern, firmiert als neue Hauptstadt. Alle Museen wurden nach Bad Vilbel ausgelagert.
Sämtliche Fäden laufen bei einer totalitären Regierung mit freundlichem Gesicht zusammen, die die Grenzen abschottet, im Namen der inneren Sicherheit die Medien gleichschaltet und die Bevölkerung rund um die Uhr kontrolliert. Eine Gesundheits-App namens KOS analysiert über einen implantierten Chip unentwegt alle Körperwerte, ordnet Medikamenteinnahme an. Die Leute sind darüber bequem geworden. Wogegen sollten sie auch demonstrieren, es geht ihnen ja gut.
Es drängt sich geradezu auf, "Paradise City" im Tandem mit Becks Vorgängerroman zu lesen: Auch "Die Lieferantin" spielt in der Zukunft, dreht aktuelle Entwicklungen weiter in Richtung Dystopie, dazu ein Schuss Hightech und eine schwer zu greifende Protagonistin. Selbst das Coverdesign suggeriert eine Geistesverwandtschaft der Bücher. Beide arbeiten mit urbanen Motiven, mit Symmetrien und - ähnlich der Farbpalette vieler jüngerer Kino-Blockbuster - dem Kontrast zwischen kaltem Blau und warmem Orange. Aber während sich "Die Lieferantin" als engagiertes Statement für Eigenverantwortung und gegen den Brexit las, lässt Beck in "Paradise City" deutlich mehr Zweifel zu, arbeitet das Dilemma all jener heraus, die in ihrer Welt noch zwischen Freiheit und dem Weg des geringsten Widerstands unterscheiden wollen. Selbst die wenigen verbliebenen Systemkritiker in "Paradise City" loben schließlich die hervorragende Gesundheitsversorgung.
Unter diesem Druck ächzen die letzten Bollwerke des unabhängigen Journalismus, von der Öffentlichkeit verächtlich "Wahrheitspresse" genannt, die mit einem Bein im Untergrund und mit dem anderen im Gefängnis agieren. Zu so einer Redaktion gehört auch Liina, die in die Uckermark geschickt wird, um dort eine Geschichte zu recherchieren, die sie für sterbenslangweilig hält: Ein Schakal soll eine Frau getötet haben. Doch während sie durch den gottverlassenen Landstrich streift, stirbt eine Kollegin und ihr Chef hat einen ausgesprochen merkwürdigen Unfall.
Während sie also den Plot als Hybrid aus Kriminalroman und Science-Fiction vorantreibt, nutzt Beck parallel dazu Rückblenden, um die Geschichte einer politischen Wesensbildung zu erzählen. Zur psychologisch vieldimensionalen Persönlichkeit wird Liina dabei nicht, vielmehr fungiert sie als Gefäß, als Repräsentationsvehikel. Als Frauenfigur, die in aller Ausführlichkeit darlegt, wieso sie sich nicht für Kinder interessiert, gehört sie zu einer seltenen Spezies. Detailliert beschreibt Beck später eine Fehlgeburt, nennt ihre Figuren, ohne viel Aufhebens darum zu machen, Yassin, Özlem und Dr. Mahjoub, lässt sie homosexuelle Partnerschaften führen oder binäre Geschlechterzuordnungen unterlaufen. Ihre Entwürfe von Dystopie und Utopie liegen nah beieinander; dass viele garstige Versäumnisse unserer heutigen Gesellschaft in der Welt von "Paradise City" überwunden scheinen, spricht dafür. Den Text hebt das auf die Höhe der Zeit, er schrammt aber mit all seinen knapp umrissenen Figurenskizzen auch gelegentlich am Klischee vorbei: Selbst hier existiert der Stereotyp der schwarzgekleideten Hackerin mit Tattoos und Undercut.
In pragmatischen Sätzen verzeichnet Zoë Beck eine aseptische Umwelt, bevölkert von properen Menschen, die ebenso auf Effizienz hin optimiert sind wie ihre am Reißbrett geplanten Retortenstädte. Nur, so richtig zum Leben erweckt sie sie nicht - und das passt einerseits, denn wie viel Leben steckt schon in einem Berlin, das nur noch als Kulisse für Pauschaltouristen auf Geschichtserlebniswoche dient?
Becks sprachlicher Minimalismus hat den Effekt einer Tilt-Shift-Fotografie, bei der satte Farben und gezielte Unschärfen selbst Frankfurter Hochhausschluchten aussehen lassen können wie eine Miniatur. Das große Ganze geht auf, schwieriger ist es gelegentlich im Detail: Nebenbei fallengelassene Dialoge drosseln angesichts ihrer Schwerfälligkeit das Tempo, das willkommen wäre, um "Paradise City" ein bisschen mehr Widerspenstigkeit zu verleihen, ein bisschen mehr Knirschen in der Handlungsmaschinerie. Ein literarisches Frankfurter Bahnhofsviertel gewissermaßen, wie damals zu besseren Zeiten, als sich dort die Systemgegner sammelten, die inzwischen, abgeschnitten von jeder staatlich organisierten Grundversorgung, außerhalb der Städte am Rand der Gesellschaft leben. Am besten liest sich "Paradise City" als zutiefst beunruhigendes Gedankenspiel.
KATRIN DOERKSEN
Zoë Beck: "Paradise City". Thriller.
Suhrkamp Verlag,
Berlin 2020.
280 S., br., 16.- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Sämtliche Fäden laufen bei einer totalitären Regierung mit freundlichem Gesicht zusammen, die die Grenzen abschottet, im Namen der inneren Sicherheit die Medien gleichschaltet und die Bevölkerung rund um die Uhr kontrolliert. Eine Gesundheits-App namens KOS analysiert über einen implantierten Chip unentwegt alle Körperwerte, ordnet Medikamenteinnahme an. Die Leute sind darüber bequem geworden. Wogegen sollten sie auch demonstrieren, es geht ihnen ja gut.
Es drängt sich geradezu auf, "Paradise City" im Tandem mit Becks Vorgängerroman zu lesen: Auch "Die Lieferantin" spielt in der Zukunft, dreht aktuelle Entwicklungen weiter in Richtung Dystopie, dazu ein Schuss Hightech und eine schwer zu greifende Protagonistin. Selbst das Coverdesign suggeriert eine Geistesverwandtschaft der Bücher. Beide arbeiten mit urbanen Motiven, mit Symmetrien und - ähnlich der Farbpalette vieler jüngerer Kino-Blockbuster - dem Kontrast zwischen kaltem Blau und warmem Orange. Aber während sich "Die Lieferantin" als engagiertes Statement für Eigenverantwortung und gegen den Brexit las, lässt Beck in "Paradise City" deutlich mehr Zweifel zu, arbeitet das Dilemma all jener heraus, die in ihrer Welt noch zwischen Freiheit und dem Weg des geringsten Widerstands unterscheiden wollen. Selbst die wenigen verbliebenen Systemkritiker in "Paradise City" loben schließlich die hervorragende Gesundheitsversorgung.
Unter diesem Druck ächzen die letzten Bollwerke des unabhängigen Journalismus, von der Öffentlichkeit verächtlich "Wahrheitspresse" genannt, die mit einem Bein im Untergrund und mit dem anderen im Gefängnis agieren. Zu so einer Redaktion gehört auch Liina, die in die Uckermark geschickt wird, um dort eine Geschichte zu recherchieren, die sie für sterbenslangweilig hält: Ein Schakal soll eine Frau getötet haben. Doch während sie durch den gottverlassenen Landstrich streift, stirbt eine Kollegin und ihr Chef hat einen ausgesprochen merkwürdigen Unfall.
Während sie also den Plot als Hybrid aus Kriminalroman und Science-Fiction vorantreibt, nutzt Beck parallel dazu Rückblenden, um die Geschichte einer politischen Wesensbildung zu erzählen. Zur psychologisch vieldimensionalen Persönlichkeit wird Liina dabei nicht, vielmehr fungiert sie als Gefäß, als Repräsentationsvehikel. Als Frauenfigur, die in aller Ausführlichkeit darlegt, wieso sie sich nicht für Kinder interessiert, gehört sie zu einer seltenen Spezies. Detailliert beschreibt Beck später eine Fehlgeburt, nennt ihre Figuren, ohne viel Aufhebens darum zu machen, Yassin, Özlem und Dr. Mahjoub, lässt sie homosexuelle Partnerschaften führen oder binäre Geschlechterzuordnungen unterlaufen. Ihre Entwürfe von Dystopie und Utopie liegen nah beieinander; dass viele garstige Versäumnisse unserer heutigen Gesellschaft in der Welt von "Paradise City" überwunden scheinen, spricht dafür. Den Text hebt das auf die Höhe der Zeit, er schrammt aber mit all seinen knapp umrissenen Figurenskizzen auch gelegentlich am Klischee vorbei: Selbst hier existiert der Stereotyp der schwarzgekleideten Hackerin mit Tattoos und Undercut.
In pragmatischen Sätzen verzeichnet Zoë Beck eine aseptische Umwelt, bevölkert von properen Menschen, die ebenso auf Effizienz hin optimiert sind wie ihre am Reißbrett geplanten Retortenstädte. Nur, so richtig zum Leben erweckt sie sie nicht - und das passt einerseits, denn wie viel Leben steckt schon in einem Berlin, das nur noch als Kulisse für Pauschaltouristen auf Geschichtserlebniswoche dient?
Becks sprachlicher Minimalismus hat den Effekt einer Tilt-Shift-Fotografie, bei der satte Farben und gezielte Unschärfen selbst Frankfurter Hochhausschluchten aussehen lassen können wie eine Miniatur. Das große Ganze geht auf, schwieriger ist es gelegentlich im Detail: Nebenbei fallengelassene Dialoge drosseln angesichts ihrer Schwerfälligkeit das Tempo, das willkommen wäre, um "Paradise City" ein bisschen mehr Widerspenstigkeit zu verleihen, ein bisschen mehr Knirschen in der Handlungsmaschinerie. Ein literarisches Frankfurter Bahnhofsviertel gewissermaßen, wie damals zu besseren Zeiten, als sich dort die Systemgegner sammelten, die inzwischen, abgeschnitten von jeder staatlich organisierten Grundversorgung, außerhalb der Städte am Rand der Gesellschaft leben. Am besten liest sich "Paradise City" als zutiefst beunruhigendes Gedankenspiel.
KATRIN DOERKSEN
Zoë Beck: "Paradise City". Thriller.
Suhrkamp Verlag,
Berlin 2020.
280 S., br., 16.- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Eine Welt, in der das Leben sich in Riesenmetropolen konzentriert und eine Gesundheits-App auf dem Smart Case beständig alle Vitalfunktionen überwacht - Rezensentin Katharina Granzin erscheint es beunruhigend, wie gut sie sich Zoë Becks Dystopie vorstellen konnte. Die Kritikerin fand Becks Schilderung dieser Zukunft sehr elegant, vor allem die geschickten Andeutungen, mit denen die Autorin sie bildlich heraufbeschwört, haben ihr gut gefallen. Dass die Handlung ihr gelegentlich überkonstruiert erschien, verzeiht Granzin Beck deshalb gern.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Für Fans von intelligenten Science-Fiction-Thrillern.« Denis Scheck WDR 20210112
Ich fand die Geschichte langweilig. Es ist nie gelungen Spannung aufzubauen und es wurde einfach eine Geschichte über Deutschland in der Zukunft erzählt. Die Rückblicke in die Vergangenheit und das Leben der Parallelen waren auch nicht spannend oder trugen wesentlich zur Story bei.
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Eine runde Sache
Im Deutschland der Zukunft recherchiert Liina heimlich für die freie Presse und stößt mit ihren Fragen immer wieder auf Schweigen oder fadenscheinige Erklärungen. Als ihr Chef schwer verletzt und eine Kollegin tot aufgefunden wird, intensivieren sie und ihre …
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Eine runde Sache
Im Deutschland der Zukunft recherchiert Liina heimlich für die freie Presse und stößt mit ihren Fragen immer wieder auf Schweigen oder fadenscheinige Erklärungen. Als ihr Chef schwer verletzt und eine Kollegin tot aufgefunden wird, intensivieren sie und ihre Kollegen die gefährlichen Nachforschungen.
Auf dieses Buch hatte ich mich sehr gefreut und hatte dementsprechend auch hohe Erwartungen. Ich war etwas skeptisch, wie diese Geschichte auf nur 280 Seiten untergebracht werden kann, muss aber sagen, dass ich die Länge letztendlich als genau richtig empfand.
Die Geschichte um Liina und das Deutschland der nahen Zukunft ist dicht und präzise geschrieben. Es gibt keine Längen, aber ich hatte auch nie das Gefühl, das etwas fehlt. Man erfährt eingehend, wie dieses Deutschland aussieht und funktioniert, aber auch sehr viel darüber, was in Liina persönlich vorgeht und welche Vorgeschichte sie hat. Auch die Beziehung der Figuren untereinander sind immer wieder ein wichtiges Thema und sorgen dafür, dass man ein lebendiges Bild vor Augen hat und sich leicht in die Protagonistin hineinversetzen kann.
Die Darstellung der Situation in der Zukunft ist wirklich interessant gemacht: Sie sorgt definitiv immer wieder für Gänsehaut, aber gleichzeitig erscheint sie alles andere als unrealistisch, da man Anfänge der beschriebenen Entwicklungen bereits aus der Gegenwart kennt. Unheimlich ist es insbesondere, wenn man Frankfurt gut kennt und die einzelnen Schauplätze bildlich vor Augen hat. Dass Frankfurt eine so zentrale Rolle im Buch spielt, hatte ich gar nicht erwartet, war aber für mich aber dann eine schöne Überraschung.
Gefallen hat mir auch die düstere Spannung im Buch, die so ganz anders daherkommt, als die häufig actiongeladene Spannung in Krimis oder Thrillern. Spannend bleibt es wirklich bis ganz zum Schluss, aber Zoe Beck kriegt auf den letzten Seiten noch ganz souverän die Kurve, so dass mir auch das Ende noch richtig gut gefallen hat.
Fazit: Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Selten habe ich so ein kurzes und intensives Buch gelesen, in das ich so tief eingetaucht bin.
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Megacity Frankfurt. Die Luft ist sauber, alle Menschen sind gut genährt, verfügen über ein Grundeinkommen, können bei wöchentlicher 20-Stunden Arbeitszeit etwas hinzuverdienen und bekommen bei gesunder Lebensweise Sozialpunkte, das heißt, bessere Wohnungen oder andere …
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Megacity Frankfurt. Die Luft ist sauber, alle Menschen sind gut genährt, verfügen über ein Grundeinkommen, können bei wöchentlicher 20-Stunden Arbeitszeit etwas hinzuverdienen und bekommen bei gesunder Lebensweise Sozialpunkte, das heißt, bessere Wohnungen oder andere Vergünstigungen. Der öffentliche Nahverkehr funktioniert bestens und gesund sind alle, wird das doch regelmäßig überprüft und gegebenenfalls behandelt.
Alles schön, oder? Na, wenn man nichts Falsches macht, dann stört einen doch permanente Überwachung nicht, oder? Dann ist es doch egal, ob die Nachrichten immer der Wahrheit entsprechen, ob man glaubt, dass es keine schlimmen Krankheiten mehr gibt, ob Daten missbraucht werden und ob Genmanipulationen stattfinden? ODER?
Protagonistin Liina arbeitet in einer privaten Nachrichtenagentur, recherchiert Vorfälle, die in der Staatspresse nicht vorkommen oder anders dargestellt werden. Das ist gefährlich, nicht nur für sie.....
Wie sieht es überhaupt außerhalb aus? Überschwemmungen, veraltete Infrastruktur, dann gibt es auch noch die Parallelen, Menschen, die sich den Kontrollen entziehen, die anders sind.
Hätte eine packende Dystopie sein können, ist es aber nicht. Manches ist unlogisch, die Figuren sind irgendwie blutarm, undurchsichtige Regierungsgestalten sind stets nur verpixelte Schatten.
Eine Zukunftsvision von Zoe Beck, die nur bedingt mitnimmt.
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Broschiertes Buch
VerschwörungstheoretikerInnen aufgepasst: Dieses Buch befand sich gerade erst im Druck, als wir in Europa noch dachten, Corona sei nichts weiter als eine weitere etwas stärkere Grippewelle. Wer also mehr wissen möchte über unsere nächste Zukunft, kommt nicht umhin, dieses …
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VerschwörungstheoretikerInnen aufgepasst: Dieses Buch befand sich gerade erst im Druck, als wir in Europa noch dachten, Corona sei nichts weiter als eine weitere etwas stärkere Grippewelle. Wer also mehr wissen möchte über unsere nächste Zukunft, kommt nicht umhin, dieses Buch zu lesen sowie alle anderen der Autorin. Und an den Rest: Auch wenn es nur Zufall ist, es ist erschreckend, wie manche der Szenarien in Zoë Becks neuem Buch der Realität ähneln.
In 'Paradise City' ist Deutschland durch zunehmende Klimaveränderung und Pandemien in weiten Teilen entvölkert, die Menschen leben überwiegend in Millionenstädten. Bestimmender Faktor des Lebens ist die Überwachung und Kontrolle durch eine Gesundheitsapp, die permanent registriert, in welchem Zustand sich der Mensch befindet und gegebenenfalls eigenständig Maßnahmen ergreift. Als kleiner Nebeneffekt ist zudem die völlige Überwachung jedes Einzelnen möglich - man muss ja wissen, wohin man einen eventuellen Rettungswagen schicken muss. Liina, die bei einem der wenigen noch unabhängigen Nachrichtenportale arbeitet, wird zu einem Rechercheauftrag in die nahezu unbewohnte Uckermark geschickt, währenddessen ihr Chef einen eigentümlichen Unfall hat, der ihn fast das Leben kostet. Gemeinsam mit ihren KollegInnen machen sie sich auf die Suche nach den Hintergründen und bringen sich dabei in Lebensgefahr.
Die Welt, die Zoë Beck hier entwirft, ist verstörend, aber angesichts der Geschehnisse der letzten Monate nicht mehr undenkbar. Was mit einer guten Idee begann - Gesundheit und Sicherheit für Alle -, uferte aus und setzte sich nach und nach eigene Regeln und Vorgaben, zugunsten derer die Menschen freiwillig den größten Teil ihrer Freiheit aufgaben. Was daraus erwachsen kann, zeigt dieser Thriller exemplarisch.
Das Buch habe ich eher als Roman denn als Thriller empfunden - zu lange dauert es, bis die Geschichte tatsächlich an Fahrt aufnimmt. In der ersten Hälfte liegt der Schwerpunkt mehr auf der abwechselnden Beschreibung von Liinas aktuellem sowie ihrem vergangenen Leben, um so die neuen gesellschaftlichen Verhältnisse bzw. wie es dazu kam, darzustellen. Dennoch ist es lesenswert: unterhaltsam und spannend, mit einem Ausblick auf eine Zukunft, wie sie wohl keiner haben möchte.
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Broschiertes Buch
Schöne neue Welt
Deutschland in einer nicht wirklich fernen Zukunft: Liina, Rechercheurin bei der »Wahrheitspresse«, wird in die Uckermark geschickt, um eine Geschichte zu überprüfen. Eine Frau soll vor zwei Tagen von einem Schakal zerfetzt worden sein. …
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Schöne neue Welt
Deutschland in einer nicht wirklich fernen Zukunft: Liina, Rechercheurin bei der »Wahrheitspresse«, wird in die Uckermark geschickt, um eine Geschichte zu überprüfen. Eine Frau soll vor zwei Tagen von einem Schakal zerfetzt worden sein.
Währenddessen hat ihr Chef (und Geliebter) einen mysteriösen Unfall und liegt im Koma. Eine Kollegin wird ermordet. Beide haben an einer brisanten Story gearbeitet. Liina begibt sich auf eine gefährliche Suche nach der Wahrheit…
Die Welt scheint perfekt. Weil die Menschen die Kontrolle über ihr Leben abgegeben haben. Eine Gesundheits-App, eine KI, ein lernendes System überwacht unseren Körper. Aber, was ist mit der Freiheit? Vieles in „Paradise City“ beschreibt die bereits bestehende Situation. Denn die elektronische Gesundheitskarte und Fitness-Tracker gibt es schon heute.
„Paradise City“ von Zoë Beck hat alles, was einen guten Thriller ausmacht. Er ist spannend, hat einen glaubwürdigen Plot und eine Protagonistin, die sympathisch rüber kommt. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Auch mit Gesellschaftskritik spart die Autorin nicht. Es geht um Macht, Manipulation und Kontrolle - und die Rolle der Politik.
Fazit: Visionärer Thriller mit Frauenpower. Beste Unterhaltung!
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Broschiertes Buch
Für dieses Buch benötigt man viel Fantasie und Vorstellungskraft, da es viele Dinge aus der vermeintlichen Zukunft beinhaltet. Ich muss gestehen, dass ich zeitweise von den vielen Protagonisten und Zeitsprüngen verwirrt war und teilweise nur schwer den Überblick behalten konnte. …
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Für dieses Buch benötigt man viel Fantasie und Vorstellungskraft, da es viele Dinge aus der vermeintlichen Zukunft beinhaltet. Ich muss gestehen, dass ich zeitweise von den vielen Protagonisten und Zeitsprüngen verwirrt war und teilweise nur schwer den Überblick behalten konnte. Die eigentliche Story ist grundsätzlich spannend, jedoch muss man sich auf diese Geschichte, die eher Fantasy denn Thriller ist, wirklich einlassen können. Der Schreibstil ist okay, man kann den Gedanken relativ gut folgen. Ich habe auch relativ lange an dem Buch gelesen, da es mich nicht komplett mitgerissen hat. Für fantasyfreudige Spannungsfreunde ein super Buch , meinen Geschmack hat es leider nicht vollumfänglich getroffen.
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Broschiertes Buch
In nicht allzu ferner Zukunft lebt es sich in der Megacity Frankfurt sehr gut. Die Wochenarbeitszeit liegt bei 20 Stunden, die Gesundheit wird automatisiert über die KOS überwacht, Pandemien sind überwunden... wenn man sich an der permanenten Überwachung und anderen …
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In nicht allzu ferner Zukunft lebt es sich in der Megacity Frankfurt sehr gut. Die Wochenarbeitszeit liegt bei 20 Stunden, die Gesundheit wird automatisiert über die KOS überwacht, Pandemien sind überwunden... wenn man sich an der permanenten Überwachung und anderen Einschränkungen nicht stört, dann lebt man im Paradies. Liina arbeitet für eine der wenigen letzten wirklich freien Medien des Landes; ein gefährlicher Job, wie sie durch den mysteriösen Unfall ihres Chefs wieder einmal vor Augen geführt bekommt. Woran hat er gearbeitet? Liina forscht nach.
Becks Zukunftsvision ist düster angehaucht und in vielem sicherlich gar nicht so unrealistisch. Die Folgen den Klimawandels sind deutlich zu spüren, auch die beschriebenen weltweiten Pandemien sind in Zeiten von Corona schon Wirklichkeit geworden. Vieles davon sind Elemente in gängigen Dystopien, was Paradise City nicht zu einem schlechten Buch macht; aber mir fehlte ein bisschen das Neue, Innovative. Liina finde ich als Hauptfigur ganz ok, so richtig mitgefiebert habe ich aber nicht, weil man ihr nicht so recht nahe kommt. Auch die anderen Protagonisten wirken eher wie Theaterschauspieler, denn wie „echte“ Figuren aus Fleisch und Blut (naja Tintenschwärze und Papier). Der zugrundeliegende Plot hat sich nicht so spannend entwickelt wie erhofft, vieles wird nur gestreift und kann seine Wirkung gar nicht entfalten. Becks Stil gefiel mir sehr gut, kann aber über manche inhaltliche Schwäche nicht hinwegtrösten. Insgesamt konnte mich Paradise City nicht ganz überzeugen, es bleibt der Eindruck, dass der Story einige Seiten und eine tiefergehende Ausarbeitung gut getan hätten.
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Broschiertes Buch
Gläserne Zukunft
Schon der Klappentext dieses Thrillers löst ein leichtes Gruseln aus: „Deutschland in der Zukunft. Die Küsten sind überschwemmt, die großen Pandemien überstanden, weite Teile des Landes sind entvölkert (…)“ … und dann …
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Gläserne Zukunft
Schon der Klappentext dieses Thrillers löst ein leichtes Gruseln aus: „Deutschland in der Zukunft. Die Küsten sind überschwemmt, die großen Pandemien überstanden, weite Teile des Landes sind entvölkert (…)“ … und dann spielt auch noch eine staatliche Gesundheits-App eine Rolle, deren Gemeinsamkeiten mit der Corona-App allerdings schon nach dem Wort „App“ enden.
„Paradise City“ mutet nur auf den ersten Blick erschreckend aktuell an, wartet aber dennoch mit zeitgemäßen Themen auf: Staatliche Kontrolle, Überwachung und Big Data im Gesundheitswesen bilden den Rahmen von Zoë Becks neuester Dystopie. Hauptfigur Liina wohnt in der Verwaltungseinheit Frankfurt, einer 10 Millionen Megacity, die gleichzeitig deutscher Regierungssitz ist. Vom Nahverkehr bis hin zum Grundeinkommen ist alles optimiert, nicht zuletzt der Mensch, der durch die Gesundheits-App KOS komplett überwacht wird, natürlich zu seinem eigenen Besten. KOS überwacht Vitalwerte, analysiert Blut- und Urinproben, verschreibt Medikamente und organisiert auch gleich ihre Lieferung per Drohne. Die App mahnt zu ausreichendem Schlaf, gesunder Ernährung und Sport und ruft, wenn nötig, auch eigenständig einen Krankenwagen. Liinas Chef, Mitinhaber einer der letzten nichtstaatlichen Nachrichtenagenturen, kann sie allerdings nicht mehr helfen: Er stürzt vor eine Bahn, während die Investigativjournalistin, mit der er zusammengearbeitet hat, ermordet wird. Kann das ein Zufall sein?
Ich mag Dystopien, die noch einen gewissen Bezug zur Realität haben und „Paradise City“ gehört ganz klar in diese Kategorie. Beck erklärt zwar nicht im Detail, welche Entwicklungen zu der beschriebenen Zukunft geführt haben, streut aber immer wieder kleine Erklärungen ein. Das liest sich gut. Auch die Handlung beginnt recht vielversprechend und thematisiert komplexe Trade-offs: Exzellente Versorgung und Wohlstand versus Freiheit – was ist größtmögliche Bequemlichkeit wert? Wieso keinem Algorithmus das Denken überlassen, wenn der doch viel schlauer ist – und zudem streng darauf programmiert, nur das Beste für Individuum und Gesellschaft zu wollen? Und was ist eigentlich objektiv das Beste?
Die Handlung enthält verschiedene Perspektiven auf diese Konflikte. Allerdings fand ich enttäuschend, dass ich weder an Liina noch an die anderen Figuren so dicht ran kam, dass ich mit ihnen gezittert oder gelitten hätte. Geschilderte Emotionen waren zwar nachvollziehbar, der Funke sprang aber einfach nicht über; da blieb immer eine gewisse Distanz. Und am Ende von „Paradise City“ fallen den Protagonisten jede Menge Erkenntnisse einfach so in den Schoß. 100 Seiten mehr hätten dem Ganzen vielleicht gutgetan – die Geschichte hätte sich langsamer aufbauen und glaubwürdiger entwickeln können, eventuell wären dann auch die Figuren greifbarer geworden. Dennoch: Die Grundidee ist spannend. Letztendlich geht es auch hier um die Frage, in welcher Gesellschaft wir eigentlich leben wollen und um was es sich zu kämpfen lohnt.
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Broschiertes Buch
„Deutschland in der Zukunft. Die Küsten sind überschwemmt, weite Teile des Landes sind entvölkert und die Natur erobert sich verlassende Ortschaften zurück“
Liina ist Rechercheurin bei einem nichtstaatlichen Nachrichtenportal und wird in die Uckermark geschickt. Dort …
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„Deutschland in der Zukunft. Die Küsten sind überschwemmt, weite Teile des Landes sind entvölkert und die Natur erobert sich verlassende Ortschaften zurück“
Liina ist Rechercheurin bei einem nichtstaatlichen Nachrichtenportal und wird in die Uckermark geschickt. Dort soll sie, wie sie eigentlich glaubt, eine banale Meldung überprüfen. Widerwillig übernimmt sie diesen Job, obwohl sie eigentlich eine brisante Story übernehmen sollte. Währenddessen hat ihr Chef einen sehr merkwürdigen Unfall, bei dem er fast ums Leben kommt, und eine andere Kollegin wird ermordet. War das Liinas Glück, dass sie in der Uckermark war? Es kommt ihr aber sehr komisch vor und beginnt mit dem restlichen Team nachzuforschen. Dabei stößt sie auf eine schaurige Wahrheit…
Leider bin ich Anfang an nicht wirklich in das Buch reingekommen. Irgendwie war es für mich recht wirr und ich habe es dadurch nicht so ganz verstanden um was es eigentlich geht.
Den Schreibstil empfand ich aber als sehr angenehm und schön zu lesen, sodass sich das Buch trotz dass ich nicht richtig reingekommen einfach zu lesen war.
Das Ende fand ich etwas zu abrupt. Als Leser hatte man hier das Gefühl, als wenn die Autorin keine Lust mehr hatte ein ausführliches Ende zu gestalten, welches den Leser noch aufklärt. So bin ich verwirrt und noch mit offenen Fragen zurückgeblieben.
Es war auch kein spannendes Finale. So schnell wie es spannend geworden ist, so schnell war die Spannung auch schon wieder vorbei.
Die Handlung spielt in der Zukunft. Die Autorin schreibt hier so über die Zukunft mit den Pandemien und Gesundheits-App, wie sie heute durch Corona schon existiert, als wenn sie hellsehen könnte. Ein bisschen beängstigend finde ich ihre beschriebene Zukunft schon, dass alles durch Technik kontrolliert wird und man selbst als Mensch auf Schritt und Tritt kontrolliert wird. Ich glaube, dass sie mit ihrem Zukunftsthriller uns auch ein wenig die Augen öffnen möchte, damit es nicht so weit kommt.
Mein Fazit:
Ich fand es durchschnittlich. Es hat auf jeden Fall Potenzial was leider nicht ganz ausgeschöpft wurde. Wenn einiges spannender und ausführlicher gestaltet worden wäre, wäre das Buch echt klasse geworden. Mein Empfinden ist, dass man das Buch lesen kann, aber nicht unbedingt muss.
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Broschiertes Buch
Zoë Beck erzählt beinahe filmisch – die Geschichte fließt so leicht, dass man unversehens hineingezogen wird. Der Thriller baut geschickt Spannung auf, ohne blutrünstig zu sein. Zu Beginn steigt der Spannungsbogen subtil an, als die Rechercheurin Liina, die undercover …
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Zoë Beck erzählt beinahe filmisch – die Geschichte fließt so leicht, dass man unversehens hineingezogen wird. Der Thriller baut geschickt Spannung auf, ohne blutrünstig zu sein. Zu Beginn steigt der Spannungsbogen subtil an, als die Rechercheurin Liina, die undercover für eine der letzten nicht-staatlichen Nachrichtenagenturen arbeitet, für eine scheinbar sinnlose Recherche in die Uckermark geschickt wird. Natürlich hängt am Ende alles zusammen – der Recherchetrip, Liinas Erinnerungen an ihre Jugend, der dramatische Fall, an dem ihr Chef und Liebhaber dran ist. Die Autorin verwebt die einzelnen Handlungsstränge geschickt zu einem komplexen Bild einer erschreckenden Zukunft.
Dafür hat sie eine dystopische Welt erschaffen, die den perfekten Background für diesen Thriller abgibt. Nach mehreren Pandemien (ja, irgendwie hat man schnell das Gefühl, dass die Handlung nicht komplett unrealistisch ist...) ist FFM zur 10-Millionen-Metropole und deutschen Hauptstadt angewachsen. Der Meeresspiegel steigt. Außerhalb der großen Städte, im Hinterland, leben die "Parallelen": Menschen mit Depressionen oder Behinderungen zum Beispiel – alle, die nicht in eine scheinbar perfekte Gesellschaft passen. Wer bestimmt, wer gut genug für das Stadtleben ist? Es ist ein grusliges Szenario, dessen ganzer Schrecken sich erst nach und nach offenbart.
Die modernen Errungenschaften der Zukunft, die das Leben verbessern sollen, scheinen den Menschen zunächst hauptsächlich Vorteile zu bringen (Schließlich ist nichts perfekt, stimmt's?), aber mit der Zeit zeigt sich, wie gefährlich und grausam Technik gegen den Menschen verwendet werden kann. Das krasseste Beispiel ist hier das Gesundheitssystem KOS, das die Menschen kontrolliert, bei Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes sofort Tipps gibt (Ruhepause einlegen) oder an die Einnahme von Medikamenten erinnert. Doch es hat nicht nur Vorteile. Es überwacht die Menschen komplett. Wie anfällig das System für Manipulation ist, kann man sich zwar denken, es wirkt jedoch extrem erschreckend, wie sich diese Gefahr in der Geschichte entfaltet.
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und ergänzen sich dadurch sehr gut. Allen voran hat mich die Protagonistin Liina fasziniert, die gerne vor ihren Problemen wegläuft und schon mal das Land verlässt, aber für die (wenigen) Menschen, die ihr wichtig sind, kein Risiko scheut.
"Paradies City" ist ein mitreißender und erschreckender Thriller.
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