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Deutscher Buchpreis 2024! Großer Preis des deutschen Literaturfonds »Ein Buch wie ein Seiltanz. Aber solange Martina Hefter erzählt, kann nichts passieren.« Anne Weber Tagsüber hilft Juno ihrem schwerkranken Mann Jupiter dabei, seinen Alltag zu meistern. Außerdem ist sie Künstlerin, tanzt und spielt Theater. Und nachts, wenn sie wieder einmal nicht schlafen kann, chattet sie mit Love-Scammern im Internet. Martina Hefter hat einen berührenden Roman über Bedürfnisse und Sehnsüchte im Leben geschrieben. Und darüber, wie weit man bereit ist, für die Liebe zu gehen. Juno schreibt onlin...
Deutscher Buchpreis 2024! Großer Preis des deutschen Literaturfonds »Ein Buch wie ein Seiltanz. Aber solange Martina Hefter erzählt, kann nichts passieren.« Anne Weber Tagsüber hilft Juno ihrem schwerkranken Mann Jupiter dabei, seinen Alltag zu meistern. Außerdem ist sie Künstlerin, tanzt und spielt Theater. Und nachts, wenn sie wieder einmal nicht schlafen kann, chattet sie mit Love-Scammern im Internet. Martina Hefter hat einen berührenden Roman über Bedürfnisse und Sehnsüchte im Leben geschrieben. Und darüber, wie weit man bereit ist, für die Liebe zu gehen. Juno schreibt online mit Männern, die Frauen online ihre Liebe gestehen und so versuchen, sie um ihr Geld zu bringen. Doch statt darauf hereinzufallen, werden genau diese Männer zu einer Form von Freiheit für Juno. In den Gesprächen kann sie sein, wer sie will und sagen, was sie will – und das vermeintlich ohne Konsequenzen. Ganz im Gegensatz zu ihrem sonstigen Leben, in dem sie immer unterwegs, immer besorgt um Jupiter, immer beschäftigt und eingebunden ist. Also flüchtet Juno ab und zu vor ihrem Alltag ins Internet und spielt dort Spielchen mit Männern, die sie anlügen. Sie selbst wird zur Lügnerin. Aber ist es nicht so, dass man sich beim Lügen zuallererst selbst belügt? Eines Tages trifft Juno auf Benu, der ihre Behauptungen ebenso durchschaut wie sie seine. Und trotz der Entfernung zwischen ihnen entsteht eine Verbindung. »Hey guten Morgen, wie geht es dir« ist ein tiefgehender Roman, aber so leichtfüßig wie eine Komödie.
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Martina Hefter lebt als Autorin und Performerin in Leipzig. Ihre Texte bewegen sich zwischen Gedicht, szenischen Schreibformen und Roman. Viele ihrer Texte setzt sie in Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen szenisch um. Sie veröffentlichte drei Romane und - im kookbooks-Verlag Berlin - fünf Gedichtbände. Für ihren letzten Roman, »Hey guten Morgen, wie geht es dir?«, erhielt sie 2024 den Deutschen Buchpreis.
Produktdetails
- Verlag: Klett-Cotta Verlag
- Seitenzahl: 224
- Erscheinungstermin: 13. Juli 2024
- Deutsch
- ISBN-13: 9783608123531
- Artikelnr.: 70455915
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Christian Mayer lobt Martina Hefters Roman als "Geschichte zweier Überlebenskünstler" und erkennt dabei deutliche Parallelen zwischen der Protagonistin Juno und der Autorin selbst. Juno, eine Leipziger Künstlerin, die ihren an Multipler Sklerose erkrankten Mann, den Schriftsteller Jupiter, pflegt, muss sich nicht nur mit dessen Pflege, sondern auch mit finanziellen Sorgen herumschlagen. Nachts chattet sie mit Love-Scammern und entlarvt deren Maschen, bis sie auf den Nigerianer Benu trifft. Anders als die üblichen Betrüger weckt er Junos Interesse, bleibt aber in seinen Absichten undurchsichtig. Hefter gelingt es laut Mayer, das Leben als "ewigen Hindernislauf" zu schildern und Menschen darzustellen, die "ihre Würde" unter den widrigsten Bedingungen verteidigen. Eine humorvolle und zugleich ernste Erzählung über das Leben am Existenzminimum, schließt Mayer.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Unter Göttern
Martina Hefters neuer Roman ist ein Triumph
Sie sind Götter, alle drei. Zumindest den Namen nach. Bei Juno und Jupiter, einem Leipziger Künstlerpaar leicht vorgerückten Alters, weiß man das sofort, aber auch Benu aus Nigeria verdankt seine Benennung einem höheren Wesen: "aus der altägyptischen Mythologie, eine Art Vorgänger des Phönix, ein Totengott". So steht es in Martina Hefters neuem Roman "Hey guten Morgen, wie geht es Dir?", der sich um diese drei Figuren dreht. Um drei von ihren Eltern mit göttlichen Vorschusslorbeeren ins Leben geschickte Menschen, die sich mit höchst irdischen Problemen herumschlagen müssen.
Juno ist die Hauptperson, über deren Perspektive
Martina Hefters neuer Roman ist ein Triumph
Sie sind Götter, alle drei. Zumindest den Namen nach. Bei Juno und Jupiter, einem Leipziger Künstlerpaar leicht vorgerückten Alters, weiß man das sofort, aber auch Benu aus Nigeria verdankt seine Benennung einem höheren Wesen: "aus der altägyptischen Mythologie, eine Art Vorgänger des Phönix, ein Totengott". So steht es in Martina Hefters neuem Roman "Hey guten Morgen, wie geht es Dir?", der sich um diese drei Figuren dreht. Um drei von ihren Eltern mit göttlichen Vorschusslorbeeren ins Leben geschickte Menschen, die sich mit höchst irdischen Problemen herumschlagen müssen.
Juno ist die Hauptperson, über deren Perspektive
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erzählt wird. Sie ist Tänzerin, und "beim Tanzen verließ man die Erdatmosphäre, so war es nun mal, Juno kam nicht davon los, manchmal hatte sie auch das Gefühl, nur im Ballettsaal wirklich da zu sein". Zu Hause, in der Hochparterrewohnung im Leipziger Stadtteil Schleußig, liegt Jupiter, an Multipler Sklerose erkrankt und mehr und mehr bewegungsunfähig, ein vielfach gestürzter Gott, doch noch immer vergöttert von Juno. Auch wenn sie des Nachts, weil die Krankheit ihres Mannes kein gemeinsames Schlafen mehr erlaubt, im Nachbarzimmer mit Männern chattet. Aber das geschieht aus Spaß, im Wissen darum, dass es sich bei ihnen um "Love-Scammer" handelt: Betrüger, die mittels manipulierter Fotos und Lebensläufe Identitäten vortäuschen, die Frauen faszinieren und nach einiger Zeit des virtuellen Herumtändelns zu finanzieller Hilfe bewegen sollen. Der angeblich verliebte Mann aus dem Netz, den man nie persönlich getroffen hat, braucht Geld für die Anreise. Wird es losgeschickt, treten weitere Probleme auf, die noch mehr Geld erfordern. Schöpft das Opfer endlich Verdacht oder sind seine Konten leergeräumt, verschwindet das gefälschte Profil auf Nimmerwiedersehen.
Bei Juno ist es anders: Sie täuscht in den Chats ihrerseits ein rundum glückliches Leben vor und lässt die balzenden Betrüger auflaufen. Das Resultat ist stets das gleiche: "Die Scammer antworteten irgendwann nicht mehr", bisweilen kommt noch eine letzte Beschimpfung. Darüber ist Juno ihnen nicht böse, "sie sprach ja genau so in leiser Aggression, wenn sie ehrlich war. Es kam mir manchmal vor, als wäre es ihre aufrichtigste Haltung. In den Chats war sie womöglich die echte Juno."
Aggressionsabfuhr also für eine Frau, die in der Partnerschaft inzwischen fast die gesamte Last schultern muss, aber ihren Mann immer noch liebt. Bis sich jemand unter dem Namen Owen_Wilson223 auf ihr Smartphone drängt, ein angeblich in Texas zu seinem Glück gekommener Ukrainer in den besten Jahren, der dann jedoch rasch entlarvt ist als ein Nigerianer von Anfang dreißig: Benu. Aber zwischen diesen beiden entspannt sich ein allnächtliches Zwiegespräch voller Ironie und Intimität, das spüren lässt, was Juno in ihrer eigentlichen Beziehung fehlt. Und trotzdem steht Jupiter für sie nie infrage.
Diesen friedlichen Zwiespalt erzählt Martina Hefter grandios, dabei selbst mit einer so souveränen Intimität und Ironie, dass es zum Staunen ist. Zugleich antwortet sie mit dem Roman auf eine Frage, die ihr Ehemann im wirklichen Leben, der Schriftsteller Jan Kuhlbrodt, in seinem 2023 erschienenen autobiographischen Essay "Krüppelpassion" gestellt hat: "Wird er noch der Liebste sein, wenn er hinkt, über die Berge kriecht?" Die Antwortet für Juno lautet Ja, und es ist zweifellos auch die von Martina Hefter selbst, die sich im Roman bei ihrem Mann bedankt, dass er nichts dagegen gehabt hat, "hier und da in diesem Buch mit Jupiter verwechselt zu werden".
Identifikationsfragen sind die entscheidenden in "Hey guten Morgen, wie geht es Dir?". Aber nicht die danach, wie viel vom Ehepaar Hefter/Kuhlbrodt darin stecken mag, von dessen Wohnort Leipzig oder von den Tanzgefährtinnen und Musikerkollegen aus dem Leben der Performerin, die diese Romanautorin auch ist - ja, es ist viel, und das ist schön, aber es tut nichts zur Sache. Denn die entscheidende Identifikationsfrage des Buchs stellt sich für Juno: Was will sie sein? Dabei spielen Sternbilder eine wichtige Rolle und Tätowierungen - Konstellationen also, unveränderlich die einen und planbar die anderen, in ihrer Summe Spiegelbilder einer Existenz im Vorlauf zum Tod. Irgendwann heißt es einmal nebenbei: "Es gehört zu den Wundern in dieser Geschichte, dass die Nachbarn in ihrem Haus zumindest freundlich waren." Dieser Roman steckt in der Tat voller Wunder, noch weitaus größerer, weil zutiefst menschlicher. Martina Hefter hat ein göttliches Buch geschrieben. ANDREAS PLATTHAUS
Martina Hefter: "Hey guten Morgen, wie geht es Dir?" Roman.
Klett-Cotta, Stuttgart 2024. 222 S., geb., 22,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.
Bei Juno ist es anders: Sie täuscht in den Chats ihrerseits ein rundum glückliches Leben vor und lässt die balzenden Betrüger auflaufen. Das Resultat ist stets das gleiche: "Die Scammer antworteten irgendwann nicht mehr", bisweilen kommt noch eine letzte Beschimpfung. Darüber ist Juno ihnen nicht böse, "sie sprach ja genau so in leiser Aggression, wenn sie ehrlich war. Es kam mir manchmal vor, als wäre es ihre aufrichtigste Haltung. In den Chats war sie womöglich die echte Juno."
Aggressionsabfuhr also für eine Frau, die in der Partnerschaft inzwischen fast die gesamte Last schultern muss, aber ihren Mann immer noch liebt. Bis sich jemand unter dem Namen Owen_Wilson223 auf ihr Smartphone drängt, ein angeblich in Texas zu seinem Glück gekommener Ukrainer in den besten Jahren, der dann jedoch rasch entlarvt ist als ein Nigerianer von Anfang dreißig: Benu. Aber zwischen diesen beiden entspannt sich ein allnächtliches Zwiegespräch voller Ironie und Intimität, das spüren lässt, was Juno in ihrer eigentlichen Beziehung fehlt. Und trotzdem steht Jupiter für sie nie infrage.
Diesen friedlichen Zwiespalt erzählt Martina Hefter grandios, dabei selbst mit einer so souveränen Intimität und Ironie, dass es zum Staunen ist. Zugleich antwortet sie mit dem Roman auf eine Frage, die ihr Ehemann im wirklichen Leben, der Schriftsteller Jan Kuhlbrodt, in seinem 2023 erschienenen autobiographischen Essay "Krüppelpassion" gestellt hat: "Wird er noch der Liebste sein, wenn er hinkt, über die Berge kriecht?" Die Antwortet für Juno lautet Ja, und es ist zweifellos auch die von Martina Hefter selbst, die sich im Roman bei ihrem Mann bedankt, dass er nichts dagegen gehabt hat, "hier und da in diesem Buch mit Jupiter verwechselt zu werden".
Identifikationsfragen sind die entscheidenden in "Hey guten Morgen, wie geht es Dir?". Aber nicht die danach, wie viel vom Ehepaar Hefter/Kuhlbrodt darin stecken mag, von dessen Wohnort Leipzig oder von den Tanzgefährtinnen und Musikerkollegen aus dem Leben der Performerin, die diese Romanautorin auch ist - ja, es ist viel, und das ist schön, aber es tut nichts zur Sache. Denn die entscheidende Identifikationsfrage des Buchs stellt sich für Juno: Was will sie sein? Dabei spielen Sternbilder eine wichtige Rolle und Tätowierungen - Konstellationen also, unveränderlich die einen und planbar die anderen, in ihrer Summe Spiegelbilder einer Existenz im Vorlauf zum Tod. Irgendwann heißt es einmal nebenbei: "Es gehört zu den Wundern in dieser Geschichte, dass die Nachbarn in ihrem Haus zumindest freundlich waren." Dieser Roman steckt in der Tat voller Wunder, noch weitaus größerer, weil zutiefst menschlicher. Martina Hefter hat ein göttliches Buch geschrieben. ANDREAS PLATTHAUS
Martina Hefter: "Hey guten Morgen, wie geht es Dir?" Roman.
Klett-Cotta, Stuttgart 2024. 222 S., geb., 22,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.
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»Mein Roman des Jahres ist Martina Hefters 'Hey guten Morgen, wie geht es dir?' Ein so trauriges und zugleich witziges Buch, so elegant und zart, wie ich es nicht nur auf Deutsch lange nicht gelesen habe, ein Roman über Krankheit und Alter und Einsamkeit und das Internet und die Schönheit der Fiktionen. Einen würdigeren Gewinner des Deutschen Buchpreises hat es lange nicht gegeben.« Daniel Kehlmann, Süddeutsche Zeitung, 27. Dezember 2024 Daniel Kehlmann Süddeutsche Zeitung 20241227
Wow! Was für ein wunderbares leises aber gewaltiges Buch, absolut verständlich, dass es für den Deutschen Buchpreis 2024 nominiert ist.
Ich bin abgetaucht in die Welt von Juno, eine Performance Künstlerin, die sich um ihren MS kranken Ehemann kümmert und nachts nicht …
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Wow! Was für ein wunderbares leises aber gewaltiges Buch, absolut verständlich, dass es für den Deutschen Buchpreis 2024 nominiert ist.
Ich bin abgetaucht in die Welt von Juno, eine Performance Künstlerin, die sich um ihren MS kranken Ehemann kümmert und nachts nicht schlafen kann. Wenn sie nicht gerade hart trainiert, treibt sie Scherze mit sogenannten Scammern auf Instagram, bis sie auf Benu aus Nigeria trifft, der sie genauso durchschaut wie sie ihn.
Martina Hefters Schreibstil ist gradlinig und klar, aber auch poetisch. Obwohl in diesem Roman nicht wirklich Spektakuläres passiert, ausser das Leben selbst, streift es viele Themen, die einen nachdenklich stimmen: Krankheit, das Altern, Ausgrenzung, Rassismus, die Kolonialzeit und ihre Nachwirkungen bis heute...
Aber nie als mahnender Zeigefinger, sondern als Gedankensplitter.
Großartig auch die Namen der Protagonisten, die nach Gestirnen benannt sind; Planeten und Götter ziehen als roter Faden durch die Handlung.
Das Buch und ihre starke Protagonistin gingen mir direkt unter die Haut und ich werde wohl noch sehr lange an sie denken.
Ich gebe eine absolute Leseempfehlung!
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Nightttalk
Juno liebt es, Love-Scammern zu antworten. Dabei ist sie sehr kreativ und zeigt noch mehr Phantasie als die Betrüger. „Es war auf eine fiese Weise lustig.“ Dann schleichen sich kleine Wahrheiten in ihre Antworten ein. Die Scammer antworten nicht mehr. Bis auf …
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Nightttalk
Juno liebt es, Love-Scammern zu antworten. Dabei ist sie sehr kreativ und zeigt noch mehr Phantasie als die Betrüger. „Es war auf eine fiese Weise lustig.“ Dann schleichen sich kleine Wahrheiten in ihre Antworten ein. Die Scammer antworten nicht mehr. Bis auf einen.
Juno lebt ein Leben mit Höhen und Tiefen, pflegt ihren Lebensgefährten, der MS hat, hangelt sich durch verschiedene Auftritte. Sie ist ziemlich auf ihr Alter fixiert, empfindet es als deprimierend. All ihre Gedanken teilt sie mit Benu, der für sie wichtig geworden ist, und mit den Lesern. Vermutlich steckt viel von der Autorin in dieser Juno, die in Chats ihre Ansichten verarbeitet und viele Themen streift.
Interessant, an Martina Hefters Gedanken und dem Zurechtkommen mit Problemen teil zu haben.
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Ein eher distanzierter Blick hinter die Kulissen
Sie ist noch nicht alt, aber jung ist sie auch nicht mehr. Juno Isabella Flock. Als freiberufliche Performancekünstlerin verdient sie mal mehr, mal weniger Geld. Mit über fünfzig ist sie nicht mehr ganz so gefragt. Wäre da …
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Ein eher distanzierter Blick hinter die Kulissen
Sie ist noch nicht alt, aber jung ist sie auch nicht mehr. Juno Isabella Flock. Als freiberufliche Performancekünstlerin verdient sie mal mehr, mal weniger Geld. Mit über fünfzig ist sie nicht mehr ganz so gefragt. Wäre da noch Jupiter, ihr Mann, der im Rollstuhl sitzt, der auf Hilfe angewiesen ist. Als Paar gibt es sie eher als Pflegebedürftigen und als Pflegerin. Er ist an Multipler Sklerose erkrankt, sein Bewegungsradius erschöpft sich weitgehend zwischen Pflegebett und Rollstuhl, sie hingegen lebt ihren Bewegungsdrang beim Tanzen aus. Und nachts, wenn sie nicht schlafen kann, chattet sie im Internet. Hier tummeln sich auch die Love-Scammer. Männer, die sich einsame Frauen herauspicken, ihnen Liebe vorgaukeln. Männer, deren Profilbild viel verspricht, deren Interesse jedoch ausschließlich monetärer Natur ist. Soweit, so bekannt. Wie wäre es, den Spieß einfach umzudrehen? Juno schreibt mit ihnen, beamt sich in eine Welt voller Lügen, auch sie erfindet Traumwelten. Ihre Wirklichkeit verschweigt sie.
Und dann trifft sie auf Benu, der im fernen Nigeria sitzt. Die Gespräche werden intensiver, beide wissen um die Lügen des anderen und doch bleiben sie in Verbindung. „Manchmal muss man lügen. Das geht nicht anders. Jeder lügt…“ Sätze, die Benu ihr schreibt, die aber auch von ihr kommen könnten.
„Hey guten Morgen, wie geht es dir?“ Schon der Titel kommt leichtfüßig daher, er verspricht unterhaltsame Stunden, auch war ich neugierig auf das Gewinnerbuch des Deutschen Buchpreises 2024. Martina Hefter stellt die Chats in den Vordergrund, sie lässt darüber hinaus den ganz normalen Alltag mit einfließen. Häusliche Pflege und die Überforderung dessen etwa. Sie vergisst schon mal, wichtige Arzneien für Jupiter zu besorgen, ist irgendwann auch tagsüber am Chatten. Diese Gespräche, auch Video-Calls, nehmen immer mehr Raum ein. Juno lässt sich Tattoos stechen, berichtet von Hexen, der Walpurgisnacht und Voodoo-Priestern, bringt in ihren Chats mit Benu Lars von Triers „Melancholia“ ins Spiel.
Martina Hefter zeigt eine Frau, die nach mehr an Leben lechzt. Dieses Mehr findet sie in einer Scheinwelt zwischen ihrem künstlerischen Dasein und der Pflege von Jupiter. Sowohl die Chats als auch das Drumherum, der berufliche und der privaten Alltag, lassen mich ein wenig ratlos zurück. Es ist ein autofiktionales Buch, vielleicht gewährt die Autorin auch deshalb diesen eher distanzierten Blick auf das Private, lässt nicht zu viel Nähe aufkommen. Und doch kann ich nur das bewerten, was bei mir ankommt. Die Themen sind eher angerissen, Juno und Jupiter und auch Benu blieben mir weitgehend fremd. Es ist ein durchaus unterhaltsamer Roman, der aber eher an der Oberfläche kratzt.
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Die Kunst der Performance
Juno ist Performancekünstlerin, um die fünfzig Jahre alt und hangelt sich mit kleineren Jobs und finanziellen Unterstützungen durchs Leben. Gemeinsam mit ihrem schwerkranken Mann Jupiter, der an den Rollstuhl gefesselt ist, immer mehr auf ihre Hilfe …
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Die Kunst der Performance
Juno ist Performancekünstlerin, um die fünfzig Jahre alt und hangelt sich mit kleineren Jobs und finanziellen Unterstützungen durchs Leben. Gemeinsam mit ihrem schwerkranken Mann Jupiter, der an den Rollstuhl gefesselt ist, immer mehr auf ihre Hilfe angewiesen ist, lebt sie in Leipzig, in einer Wohnung, die nicht den Vorzug einer behindertengerechten Einrichtung besitzt. Es fehlen die finanziellen Mittel, das zu verändern. Jupiter schreibt, kann Auszeichnungen und Preise vorweisen. Doch diese Gelder können auch nicht die immer wiederkehrende Flaute im Geldbeutel verhindern, sind jedoch erstaunlicherweise ausreichend, um durch kleine Dinge, Freude ins Herz und ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.
In den schlaflosen Nächten ist Juno auf den Portalen der sozialen Medien unterwegs, bevorzugt in der Love-Scammer-Community. Wobei sie nicht ihre wahre Identität preisgibt, selbst geblockt wird, bis sie eines Tages auf Benu aus Nicaragua trifft. Sie begeben sich auf eine vertraute, fast freundschaftliche Ebene, tauschen sich intensiv aus.
Martina Hefter schreibt eher reduziert als ausschweifend. Klar und akzentuiert formuliert sie ihre Gedanken, denen ich sehr gern gefolgt bin. Die angerissene Themenvielfalt lässt Freiräume für eigene Überlegungen zur Auseinandersetzung mit Aussagen zur Liebe, zum Alltagsleben am Rande der Gesellschaft, zu Rassismus. Auf wenigen Seiten schafft die Autorin es, die kleine Welt Junos zu skizzieren.
Sie steht auf der Short-Liste für den Deutschen Buchpreis 2024.
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Hey guten morgen, wie geht es dir? Der Gewinner des Deutschen Buchpreises 2024. Das Buch hat 224 Seiten, die Hardcover Ausgabe und der besondere Umschlag verraten dem Leser nicht viel über den Inhalt. Somit bleibt es spannend.
Der Schreibstil ist leicht, locker und flüssig. Die Kapitel …
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Hey guten morgen, wie geht es dir? Der Gewinner des Deutschen Buchpreises 2024. Das Buch hat 224 Seiten, die Hardcover Ausgabe und der besondere Umschlag verraten dem Leser nicht viel über den Inhalt. Somit bleibt es spannend.
Der Schreibstil ist leicht, locker und flüssig. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, somit wird es nicht langatmig bei der Lektüre. Es werden einige unterschiedliche Themen angesprochen, die heutzutage eine Rolle spielen. Da wäre das Internet mit den Portalen der Heiratsschwindler. Unsere Protagonistin, die sich mit Sternenbildern und Himmelskörper befasst. Der Film `Melancholie' spielt auch eine Rolle. Der Umgang mit schwerkranken Angehörigen und deren Pflege, in dieyem Fall Multiple Sclerose. Dabei wird auch die seelische Belastung der betroffenen Personen thematisiert. Das Leben mit ihren Höhen und Tiefen der beiden Charaktere. Was hat am Ende eine Priorität, was ist für den jeweiligen das wichtigste?
Aber zuerst zum Inhalt der Geschichte. Tagsüber hilft Juno, die knapp über 50 Jahre alt ist, ihrem schwerkranken Mann Jupiter. Sie hilft so gut sie kann. Auch finanziell läuft es bei denen nicht so gut, da muss man oft zweimal schauen, was man besorgt. Sie selbst ist Künstlerin, tantzt und spielt Theater.
Und nachts?? Ja, nachts, wenn sie nicht schlafen kann, hat sie eine besondere Aufgabe, ein Hobby oder Leidenschaft. Da kann der Leser entscheiden, wie er es benennen möchte. Juno chattet mit Love - Scammmern im Internet. Da werden ihre Bedürfnisse und Sehnsüchte angesprochen, der Leser erfährt, wie weit Juno bereit ist, für die Liebe zu gehen. Sie schreibt mit den Männern, die online ihre Liebe gestehen und die Frauen, um ihr Geld zu bringen. Juno weiß es. Sie hat sich geschworen, nicht drauf reinzufallen und in irgendeiner Weise darauf einzugehen. Sie will in diesen Gesprächen und Telefonaten ihre Freiheit ausleben mehr nicht. Sie will sagen, was sie will, was sie denkt, ohne Konsequenzen daraus zu tragen. Ist sie stark genug um es durchzuziehen, dass es dabei bleibt? Oft wird sie zur Lügnerin bei diesen Gesprächen. Belügt man sich am Ende nicht selbst, das eigene Gewissen? Grübelt man nach solchen Begegnungen nicht noch mehr als sonst? Momentan ist das Juno egal, sie ist in einer Phase, wo ihr das Ganze noch Vergnügen bereitet. Es kommt zu dem Moment, wo sie Benu trifft. Er durchschaut sie und sie ihn. Es entsteht eine besondere Verbindung auf Entfernung. Wird daraus mehr..., darf und kann das Juno so vertreten?
Sind Sie neugierig geworden, dann greifen Sie zu diese Lektüre. Ein Gefühlschaos der besonderen Art erwartet Sie. Vergebe 4 Sterne und eine Weiterempfehlung.
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Gebundenes Buch
Buchpreis für Grundschulniveau
Wenn ich nicht die Bewertungen meiner Vorhergehenden gelesenen hätte, würde ich ja an meinem Literaturverständnis zweifeln. Von den sechs Büchern der Shortlist habe ich jetzt vier gelesen, nur Othmann „Vierundsiebzig“ hat mich …
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Buchpreis für Grundschulniveau
Wenn ich nicht die Bewertungen meiner Vorhergehenden gelesenen hätte, würde ich ja an meinem Literaturverständnis zweifeln. Von den sechs Büchern der Shortlist habe ich jetzt vier gelesen, nur Othmann „Vierundsiebzig“ hat mich überzeugt. Maren Kames „Hasenprosa“ und Clemens Meyer „Die Projektoren“ haben mir missfallen und auch dieser Siegertitel kann wirklich nicht überzeugen. Ich fordere den Videobeweis für Literatur, so viele kritische Bewertungen können doch nicht irren.
Übrigens auf der Longlist haben mir einige Bücher gut bis sehr gut gefallen: Nora Bossong „Reichskanzlerplatz“, Zora del Buono „Seinetwegen“,Michael Köhlmeier „Das Philosophenschiff“, Daniela Krien „Mein drittes Leben“ und Stefanie Sargnagel „Iowa“.
Als das Buch von del Buono im literarischen Quartett besprochen wurde, fragte Thea Dorn, ob die Beschreibung der Schweizer Stadt Glarus noch Literatur sei. Immerhin lernt die Leserin etwas.
Bei Hefter klingt der kluge Teil so: „Sternbilder waren eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Mythologie. Sie zeigen die rührende Phantasie der Menschen genauso wie ihr enormes Wissen. Man nutzte die Sternbilder zur Navigation und erforschte ihre einzelnen Sterne, manche waren noch ganz jung, manche uralt.“ (33) Wenn ich jetzt sage, dass dieses Grundschulniveau der Astronomie ein Höhepunkt des Buches war, wird jeder verstehen, dass es mir missfallen hat.
Peter Handke hat einmal die Startaufstellung des 1.FC Nürnberg in sein Buch aufgenommen, Literatur ist also alles Schriftliche. Aber sind Chats lesenswert und fast die Hälfte des Buches besteht daraus. Erst erhöhe ich das Lesetempo.
Als ich aber auf Seite 61 folgendes gelesen habe, dachte ich es wird Zeit die Segel zu streichen:
„Ich rauch Gras, das entspannt.
Du solltest auch Gras rauchen.“
Bis zum Ende des Kapitels auf S.63 habe ich noch durchgehalten, weiter nicht. 1 Stern.
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Gebundenes Buch
Worum geht es?
Spontan beschließt Juno, den Love-Scammern, die sie auf Social Media anschreiben, zu antworten und ihnen zu sagen, dass sie sie durchschaut hat. Die meisten verschwinden danach, aber nicht alle.
Worum geht es wirklich?
Kunst und Flucht.
Lesenswert?
Konnte mich nicht …
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Worum geht es?
Spontan beschließt Juno, den Love-Scammern, die sie auf Social Media anschreiben, zu antworten und ihnen zu sagen, dass sie sie durchschaut hat. Die meisten verschwinden danach, aber nicht alle.
Worum geht es wirklich?
Kunst und Flucht.
Lesenswert?
Konnte mich nicht überzeugen. Ich habe dieses Buch wegen seiner Nominierung für den Buchpreis 2024 gelesen.
Positiv ist mir das Cover aufgefallen und dass man das Buch echt gut lesen kann. Es ist ohnehin nicht sonderlich umfangreich und man kommt sehr schnell voran, es ist nicht mühsam und nicht anstrengend.
Leider konnte mich aber der Inhalt nicht überzeugen. Juno beginnt einen regen Austausch mit einem enttarnten Love-Scammer, der sie von ihren alltäglichen Sorgen ablenkt. Gesundheit und Finanzen sind zwei große Themen in Junos Leben. Junos Mann Jupiter hat MS und Juno unterstützt ihn immer wieder. Beide sind künstlerisch tätig, die nächsten Gehälter nicht gesichert.
Juno ist in meinen Augen ein eher unsympathischer Charakter, sie wirkt hart und auch nur begrenzt hilfsbereit. Der Umgang zwischen den beiden verbessert das ganze ebenfalls nicht.
Generell gibt es zwar eine Handlung, der man auch gut folgen kann, aber der Sinn hinter dieser Geschichte erschließt sich mir nicht. Auch fand ich das Buch keineswegs berührend, wie ich bei manch anderen Rezensionen gelesen habe. Für mich war da einfach nur eine unsympathische Person, die sich im Internet ablenkt, die teilweise sehr selbstbezogen agiert und deren Emotionen fehlen.
Es war okay, dieses Buch zu lesen, aber es hat mich nicht überzeugt oder wird bleibenden Eindruck hinterlassen.
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Gebundenes Buch
Es ist wie mit der Kunst: manchmal kann man einfach nicht verstehen, was Kritiker dazu treibt Bestnoten für ein Werk zu verteilen.
Schön, für die Autorin Hefter, dass meine Meinung nicht überwiegend die der Mehrheit entspricht.
Ich habe bis zum Ende nach dem Sinn der Geschichte …
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Es ist wie mit der Kunst: manchmal kann man einfach nicht verstehen, was Kritiker dazu treibt Bestnoten für ein Werk zu verteilen.
Schön, für die Autorin Hefter, dass meine Meinung nicht überwiegend die der Mehrheit entspricht.
Ich habe bis zum Ende nach dem Sinn der Geschichte gesucht.
Auch wenn es realistisch beschrieben und poetisch geschrieben ist, bleiben die Protagonisten flach, insgesamt kühl und ohne jegliche Freude. Ich kann ein paar Dinge einfach nicht nachvollziehen, weil es sehr oberflächlich und kaum beschrieben ist.
Ist das Thema Love Scamming, Einsamkeit, Krankheit, Alter oder ein Mix aus Allem ? Ich hab das Buch nach der letzten Seite enttäuscht weggelegt und freue mich aber für alle Leser, denen es gefallen hat.
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Gebundenes Buch
Juno ist 50 und Performancekünstlerin. Ihre Tage verbringt sie bei Proben und Vorstellungen, dazwischen pflegt sie seit über 15 Jahren ihren Mann Jupiter (es wird nicht explizit erwähnt, aber von der Medikation ausgehend würde ich vermuten, dass er MS hat). Nachts kann sie nicht …
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Juno ist 50 und Performancekünstlerin. Ihre Tage verbringt sie bei Proben und Vorstellungen, dazwischen pflegt sie seit über 15 Jahren ihren Mann Jupiter (es wird nicht explizit erwähnt, aber von der Medikation ausgehend würde ich vermuten, dass er MS hat). Nachts kann sie nicht schlafen und chattet daher im Internet mit Love-Scammern. Es macht ihr Spaß, diese zu verwirren und auflaufen zu lassen. Doch dann lernt sie eines Nachts Beno kennen und dieses Mal entwickelt sich das Gespräch anders.
Ich hatte eigentlich nicht vor, „Hey guten Morgen, wie geht es dir“ von Martina Hefter zu lesen. Eine Frau mittleren Alters, die nachts mit Love-Scammern chattet, während ihr pflegebedürftiger Mann nebenan schläft, kam mir wenig reizvoll vor. Aber dann landete der Roman auf der Long- und schließlich auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2024, die positiven Stimmen wurden mehr und schließlich wurde ich doch neugierig.
Eigentlich habe ich das Buch auch wirklich gerne gelesen, ich fand es unterhaltsam, an einigen Stellen hat es mich zum Nachdenken gebracht, an anderen habe ich mich an pointierte Beobachtungen Junos erfreut. Genug, um spontan die vollen fünf Sterne zu vergeben.
Aber dann habe ich mich nicht sofort an die Rezension gesetzt, ein paar Tage verstreichen lassen, und es ist das passiert, was einem wirklich guten Buch nicht passieren sollte: Es hat sich in nur wenigen Tagen fast komplett aus meinem Gedächtnis gelöscht.
Woran das gelegen hat? Ich mochte Juno als Protagonistin, ihre trockene Art, mit der sie, fast schon selbstgerecht, Scammer (oder sagen wir: potenzielle, Juno macht sich nicht wirklich die Mühe, erstmal herauszukriegen, ob ihr Verdacht berechtigt ist) auflaufen lässt. Ich fand ihre Lebensbetrachtungen nicht uninteressant. Ich fand, dass sie einige gute Themen angestoßen hat.
Aber da ist vielleicht schon einer der Knackpunkte: „angestoßen“. Denn im Rückblick weiß ich nicht so wirklich, worum es in dieser Geschichte gehen sollte. Love-Scamming? Vorurteile/Rassismus? Frauen mittleren Alters (oder auch hohen Alters, wenn man sich in der Tanzwelt bewegt)? Pflegende Angehörige? Problematik einer Beziehung mit einem schwerkranken Partner? Es ist natürlich völlig legal, mehrere Themen in einem Roman unterzubringen, aber es hilft, wenn man sie dann auch greifbar macht. Hier blieb mir alles etwas zu wabernd in der Schwebe, hatte etwas zu wenig Substanz.
(Kann mir mal bitte jemand diesen ausufernden Gebrauch an Götter-/Planetennamen erklären Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich den nicht ein wenig zu platt fand).
Das mag eine etwas dürftige Analyse sein, aber mehr präsentiert sich mir leider nicht mehr. Und trotzdem bleibt „Hey guten Morgen, wie geht es dir“ ein Buch, das ich gerne und schnell gelesen habe. Hätte ich nicht den Fehler gemacht, meine Meinung nicht sofort zu Papier zu bringen, wäre mir das Körnchen innerer Unzufriedenheit vielleicht nie aufgefallen. Es ist auf jeden Fall ein Roman, der bedeutend besser ist, als sein Cover-Text vermuten lässt und ich würde Interessierte durchaus ermutigen, ihm eine Chance zu geben.
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Gebundenes Buch
Juno kann nicht schlafen. Zu viele Gedanken schwirren der Performancekünstlerin aus Leipzig im Kopf herum. Einmal natürlich ihr Partner Jupiter: Er ist schwer erkrankt, kann kaum mehr alleine laufen und um seinen schweren Rollstuhl aus dem Altbau zu wuchten braucht es immer die Hilfe von …
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Juno kann nicht schlafen. Zu viele Gedanken schwirren der Performancekünstlerin aus Leipzig im Kopf herum. Einmal natürlich ihr Partner Jupiter: Er ist schwer erkrankt, kann kaum mehr alleine laufen und um seinen schweren Rollstuhl aus dem Altbau zu wuchten braucht es immer die Hilfe von irgendeinem Nachbarn. Auch macht sie sich Gedankem um ihr Alter und ihre Wirkung mit über 50 Jahren, die sie doch so gar nicht spürt. Sternbilder haben es ihr angetan und dann ist da noch Benu: Wie schon des öfteren zuvor wollte sie den Mann, der ihr als Lovescammer schrieb auflaufen lassen aber irgendwie hat sich aus dem Chat eine Art Freundschaft entwickelt. Oder ist er doch hinter ihrem nichtexistenten Geld her?
Dieser Roman klang erstmal nach einer aktuellen und spannenden Geschichte mit besonderen Figuren. Doch leider konnte er mich gar nicht packen. Ich bin mit Juno nicht warm geworden. Sie verheddert sich in ihren Gedanken, die zu nichts führen. Zwischen ihr und Jupiter gibt es extrem wenig Interaktion. Zuneigung oder Liebe sind kaum zu spüren. Beide wirken sehr isoliert. Warum reden sie kaum oder essen nicht mal gemeinsam? Es war mir alles zu distanziert erzählt, Juno zu gewollt "anders als alle anderen". Klar.
Der Lovescammer-Teil des Romams ist kaum Existent, der Klappentext bläst hier etwas auf, was eigentlich nicht da ist. Mir fehlte so etwas Inhalt neben Junos kreisen um ihr Leben und nichtssagenden Chats mit Benu (Warum muss sie die eigentlich geheim halten? Was ist so schlimm daran?). Kurz: Ich habe mich gelangweilt.
Es ist schade, aber das war offenbar einfach nicht das richtige Buch für mich. Ich hoffe, es findet Leser, die mehr mit Juno und ihrem gleichzeitig normalen und doch besonderem Leben anfangen können!
Weniger
Antworten 6 von 9 finden diese Rezension hilfreich
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