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Der Bestsellerautor Daniel Glattauer lässt in seinem neuen Roman Menschen zu Wort kommen, die keine Stimme haben - ein Sittenbild unserer privilegierten Gesellschaft. Die Binders und die Strobl-Marineks gönnen sich einen exklusiven Urlaub in der Toskana. Tochter Sophie Luise, 14, durfte gegen die Langeweile ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen, ein Flüchtlingskind aus Somalia. Kaum hat man sich mit Prosecco und Antipasti in Ferienlaune gechillt, kommt es zur Katastrophe. Was ist ein Menschenleben wert? Und jedes gleich viel? Daniel Glattauer packt große Fragen in seinen neuen Roman, den man...
Der Bestsellerautor Daniel Glattauer lässt in seinem neuen Roman Menschen zu Wort kommen, die keine Stimme haben - ein Sittenbild unserer privilegierten Gesellschaft. Die Binders und die Strobl-Marineks gönnen sich einen exklusiven Urlaub in der Toskana. Tochter Sophie Luise, 14, durfte gegen die Langeweile ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen, ein Flüchtlingskind aus Somalia. Kaum hat man sich mit Prosecco und Antipasti in Ferienlaune gechillt, kommt es zur Katastrophe. Was ist ein Menschenleben wert? Und jedes gleich viel? Daniel Glattauer packt große Fragen in seinen neuen Roman, den man nicht mehr aus der Hand legen kann und in dem er all sein Können ausspielt: spannende Szenen, starke Dialoge, Sprachwitz. Dabei zeichnet Glattauer ein Sittenbild unserer privilegierten Gesellschaft, entlarvt deren Doppelmoral und leiht jenen seine Stimme, die viel zu selten zu Wort kommen.
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Daniel Glattauer, geboren 1960 in Wien, Bücher (u. a.): Die Ameisenzählung (2001), Darum (2003), Der Weihnachtshund (Neuausgabe 2004), Theo (2010), Mama, jetzt nicht! (2011), Ewig Dein (2012), Geschenkt (2014). Mit seinen Romanen Gut gegen Nordwind (2006) und Alle sieben Wellen (2009) schrieb er Bestseller, die auf der ganzen Welt gelesen werden. Die Komödie Die Wunderübung (2014) ist als Buch, am Theater und als Film sehr erfolgreich. Auf der Bühne sind auch die Komödien Vier Stern Stunden und Die Liebe Geld zu sehen. Und 2019 kam die Verfilmung von Gut gegen Nordwind ins Kino. Zuletzt erschien der Roman Die spürst du nicht (2023).

© Heribert Corn
Produktdetails
- Verlag: Zsolnay-Verlag
- Seitenzahl: 304
- Erscheinungstermin: 20. März 2023
- Deutsch
- ISBN-13: 9783552073531
- Artikelnr.: 66829352
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Cathrin Kahlweit ahnt, dass Daniel Glattauer es nach seinem Bestseller-Erfolg "Gut gegen Nordwind" schwer haben wird, den Erwartungen gerecht zu werden. Dennoch blickt sie kritisch auf seinen neuen Roman, der vom Tod eines aus Somalia geflüchtetes Mädchen erzählt. Die Pointe: Die linken Eltern ihrer Freundin, die nicht gut genug auf die beiden Kinder aufgepasst haben, gehen über den Tod ebenso gefühllos hinweg wie über das Depressivwerden der eigenen Tochter. Glattauers Roman erfordere politische Intelligenz und Sensibilität stellt Kahlweit fest, stört sich aber an einer mangelnden emotionalen Tiefe. Statt all dem Gemecker aus dem Netz hätte sie sich mehr Intensität gewünscht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Die spannenden Dialoge und der Sprachwitz, die Glattauer bisher ausgezeichnet haben, spiegeln sich auch in diesem neuen Buch." Sven Trautwein, Frankfurter Rundschau, 11.05.23 "Eine spannende Familientragödie, die sich an große gesellschaftliche Fragen heranwagt ... packend zu lesen!" Juli Zeh, ZDF Literarisches Quartett, 05.05.23 "Daniel Glattauer ist ein gewiefter, mit allen Wassern gewaschener, glänzend begabter Unterhaltungsautor... wie immer bei Glattauer konnte ich nicht aufhören zu lesen." Eva Menasse, ZDF Literarisches Quartett, 05.05.23 "Ich konnte nicht aufhören zu lesen ...er weiß die formalen Freiheiten in einer begeisternden Weise zu nutzen." Cornelius Pollmer, ZDF Literarisches Quartett, 05.05.23 "Eine sehr zeitgenössische
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Analyse der (sozialen) Medien." Thea Dorn, ZDF Literarisches Quartett, 05.05.23 "Die Figuren sind vielschichtig, entwickeln sich auf überraschende Weise, und die sich stets erhaben fühlende Welt der Privilegierten wird von allen Seiten durchleuchtet." Julia Baschiera, ORF Ö1, 20.03.23 "Glattauer schafft es mit Leichtigkeit, seinem tiefschwarzen Sujet Facetten von Witz und Humor abzutrotzen. Das liegt auch an seiner Art des Schreibens, die auf keiner Seite zur gigantischen Ego-Show neigt." Wolfgang Paterno, profil, 19.03.23 "Mit viel Ironie beleuchtet Glattauer die Scheinheiligkeit eines Milieus, das gern mit dem Zeigefinger auf andere zeigt." Stephan Hilpold, Der Standard, 18.03.23 "Glattauers Stärke liegt dabei vor allem in den lebendigen Dialogen, der Figurenzeichnung und der Aufrechterhaltung eines gnadenlosen Spannungsbogens, mit dem er die Leser vor sich hertreibt." Doris Kraus, Die Presse, 18.03.23
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Die Eltern der 14jährigen Sophie-Luise sind sehr beschäftigt. Sie als Politikerin und er ebenfalls in führender Position. Also erfüllen sie ihrer Tochter (fast) jeden Wunsch. Und mal ehrlich. Wie gut kommt es an, wenn eine „Grüne“ sich als „Gutmensch“ …
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Die Eltern der 14jährigen Sophie-Luise sind sehr beschäftigt. Sie als Politikerin und er ebenfalls in führender Position. Also erfüllen sie ihrer Tochter (fast) jeden Wunsch. Und mal ehrlich. Wie gut kommt es an, wenn eine „Grüne“ sich als „Gutmensch“ offenbart, und einem Flüchtlingskind aus Somalia einen Urlaub in der Toskana schenkt? Das Mädchen ist schüchtern und alle Beteiligten sind davon überzeugt: „Die spürst du nicht“. Welches Drama sich dann allerdings im Feriendomizil ereignet, das sprengt alles Vorstellbare.
Ayana, so heißt das Mädchen aus Somalia, besucht die gleiche Klasse, wie Sophie-Luise. Ihre Eltern sprechen kaum Deutsch. Nur ihr Bruder und sie selbst können sich einigermaßen verständigen. Dass sie mit in die Toskana reisen soll, das gefällt den Eltern überhaupt nicht. Der Bruder überredet sie dann doch noch und vielleicht freut sich Ayana ja auch auf die Zeit. Neben den Eltern Sophie-Luises fährt noch ein befreundetes Ehepaar mit in den Urlaub. Chillen am Swimmingpool, Sekt trinken und über Nebensächlichkeiten plaudern, das gefällt den vier Erwachsenen. Wichtig für sie: vor den Freunden so gut wie möglich dazustehen und mit ihrem Reichtum zu prahlen. Wie sich diese Freundschaft allerdings entwickelt, als zu dem Unglück kam, das ist vorauszusehen.
Ein Buch, welches den Finger in etliche Wunden legt. Wie fühlen wir uns, wenn wir mit Menschen aus fernen Landen kommunizieren? Denken wir, dass wir besser seien? Oder sind wir sogar dankbar, dass wir nicht vor Krieg und Misshandlung fliehen müssen? Erkennen wir die Furcht unserer Mitmenschen an, oder setzen wir uns darüber hinweg? Kann man Recht mit Geld und/oder dem Zutun von Freunden kaufen?
Besonders gut gefielen mir die verschiedenen Perspektiven, aus denen die Geschichte erzählt wird. Diese fiktiven Kommentare auf Facebook sind perfekt getroffen. Dann diese Furcht vor gesellschaftlichem und finanziellem Absturz, wenn gewisse Dinge an die Öffentlichkeit kommen. An die Eltern Ayanas wird dabei nicht gedacht. Die Sprache wechselt je nach Charakter und ist bildgewaltig. Und die Charaktere optimal herausgearbeitet. Klare Empfehlung und einen Sternenregen gibt es von mir.
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Aufarbeitung einer Tragödie
Die spürst du nicht" ist ein sehr ernstes Buch, welches sich mit einem tragischen Unglück und dessen Folgen befasst. Konkret geht es um ein junges Mädchen, das bei einem Badeunfall ums Leben kommt. Das Mädchen stammt aus einer somalischen …
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Aufarbeitung einer Tragödie
Die spürst du nicht" ist ein sehr ernstes Buch, welches sich mit einem tragischen Unglück und dessen Folgen befasst. Konkret geht es um ein junges Mädchen, das bei einem Badeunfall ums Leben kommt. Das Mädchen stammt aus einer somalischen Flüchtlingsfamilie und wurde von einer Mitschülerin, der Tochter einer österreichischen Politikerin, mit in die Sommerferien genommen.
Es wird eindrucksvoll aufgezeigt, wie bestimmte Bevölkerungsgruppen stärker in den Fokus der Öffentlichkeit rücken, während andere eher vergessen werden.
Außerdem wird geschildert, wie häufig direkt betroffene, seien es Zeugen des Unglücks oder Angehörige, mit ihrer Trauer allein gelassen werden.
Alles in allem ein sehr gelungenes Buch. Allerdings ist der Schreibstil anfangs Recht ungewohnt, da er eher an einen Bericht oder eine Beschreibung als an eine Geschichte erinnert. Im Verlauf des Buches wechseln sich noch weitere Schreibstile ab.
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Der leidige Fluch des Erfolges. Der österreichische Autor Daniel Glattauer landete 2006 einen Megahit. Mit seinem Roman „Gut gegen Nordwind“ stürmte er die Bestsellerlisten und wurde für den Deutschen Buchpreis nominiert. Theateraufführung und Verfilmung waren …
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Der leidige Fluch des Erfolges. Der österreichische Autor Daniel Glattauer landete 2006 einen Megahit. Mit seinem Roman „Gut gegen Nordwind“ stürmte er die Bestsellerlisten und wurde für den Deutschen Buchpreis nominiert. Theateraufführung und Verfilmung waren unausweichlich. Das prägnante Merkmal dieses Überflieger-Romans war, dass die beiden Protagonisten die Story dadurch entwickelten, dass die Konversation einzig und allein über Emails erfolgte. Eine grandiose Idee. Literarisch perfekt umgesetzt.
In „Die spürst Du nicht“ spüren zwar die Romanfiguren manches nicht, die Leser dieses Buches spüren jedoch ganz deutlich, dass Glattauer wieder experimentiert. Vielleicht steckt in dem Österreicher ein bisserl was von seinem Landsmann Wolf Haas, der neben seiner erfolgreichen Brenner-Krimi-Reihe gerne einmal innovative Wege geht, indem er beispielsweise dem Leser in seinem Buch „Verteidigung der Missionarsstellung“ die Chance zum Querlesen gibt, indem er Zeilen wirklich quer über das Papier laufen lässt. Aber nein, das sonstige Schaffensrepertoire von Glattauer spricht gegen diese Annahme. Also drängt sich der Verdacht auf, dass mit „Die spürst Du nicht“ der schon etwas verzweifelte Versuch eines Autors vorliegt, mit neuen, aber irgendwie doch wiederum vergleichbaren Stilmitteln einen Follow-up-Roman zu konstruieren.
Herausgekommen ist eine stilistische Mixtur aus Fließtexten, Dialogen, Interviews, Presseveröffentlichungen, Social Media-Postings inklusive Kommentaren der Internetgemeinde und Fotografie-Shots, wobei Glattauer bzw. seinem Lektorat ein kleiner technischer Fehler unterläuft, indem die Foto-Beschreibungen keine Standbilder, sondern bewegte Szenen beinhalten. Unbedeutendes Detail am Rande.
Was den Inhalt anbelangt ist es wie mit den Stilmitteln - fleissig bemüht, aber zu viel gewollt.
Zwei wohlhabende österreichische Familien nehmen gegen den anfänglichen Widerstand der afrikanischen Eltern die Tochter einer somalischen Migrantenfamilie mit in den Toskana-Urlaub. Das unscheinbare und ruhige Mädchen ertrinkt im Pool. In einem – wegen der politischen Prominenz einer der beiden Mütter – sehr öffentlichkeitswirksamen Prozess werden Schuldfrage und Trauerschmerzensgeld wegen Schockschaden verhandelt.
In diesen Rahmen presst Glattauer Themen wie Politikethos, Ehekrisen, Fremdgehen, das unmerkliche Abgleiten einer Tochter in die Drogensucht durch eine Internet-Bekanntschaft und natürlich dem Zeitgeist folgend die Darstellung eines erschütternden Migrantenschicksals. Glattauer springt auf alle Trends der Zeit auf, gibt aber keinem Thema den Raum und die Tiefe, die jedes einzelne verdient hätte, indem er fortlaufend Komplexitätsreduktion betreibt. Dadurch sind viele Handlungsstränge eher naive Malerei, welche unserer diffizilen Realität nicht gerecht wird. Daran ändern auch die Stil-Collage nichts. Hinzu kommt, dass man überall seinen erhobenen Zeigefinger zu spüren scheint. Aber leider bleibt es bei der oberflächlich-moralisierenden Geste im Sinne eines Virtue Signalling, womit Glattauer wiederum voll im Trend liegt.
Daniel Glattauer ist ein Profi, an dessen handwerklich fundiertem Können nichts auszusetzen ist. Er kann Menschen abholen, allerdings geschieht dies in „Die spürst Du nicht“ inhaltlich und stilistisch recht effekthascherisch. Man wünscht sich, dass er zurückkehrt zu einer Schaffenskraft, die zum Beispiel „Ewig Dein“ hervorgebracht hat. Davon bitte mehr.
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Meine Meinung:
Den Verstummten eine Stimme geben
Eben habe ich das Buch beendet. Ich bin zu Tränen gerührt. Der Autor hat es schon mal fertig gebracht, dass ich ein Buch an einem Tag inhaliert habe. *Gut gegen Nordwind.* *Die spürst du nicht* auf fast einen Tag. Diese Geschichte …
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Meine Meinung:
Den Verstummten eine Stimme geben
Eben habe ich das Buch beendet. Ich bin zu Tränen gerührt. Der Autor hat es schon mal fertig gebracht, dass ich ein Buch an einem Tag inhaliert habe. *Gut gegen Nordwind.* *Die spürst du nicht* auf fast einen Tag. Diese Geschichte ist *Gut gegen Vorurteile*!
Das Flüchtlingskind Aayana ist die Klassenkameradin von Sophie Luise. Sie darf mit an die Toskana fahren. Das Flüchtlingskind aus Somalia hat Angst vor dem Wasser. Das nasse Element wird ihr auch tatsächlich zum Verhängnis. Sie ertrinkt im Pool. Der Urlaub wird sofort abgebrochen.Wir lernen die Strobl-Marineks und Binders kennen. Zusammen waren sie in der Toskana mit ihren Kindern und dem Flüchtlingskind Aayana. Daheim in Wien trifften die Meinungen weit auseinander, was den tragischen Unfall betrifft. Während die Politikern Elisa Strobl-Marinek die Verhandlung zu einem schnellen Ende bringen möchte, (zu sehr hat die Grün-Abgeordnete Angst vor negativer Presse,) möchte Melanie Binder der Familie von Aayana helfen. Melanie fühlt sich mitschuldig an dem Tod des Mädchens. Ist der Meinung, dass die Aufsichtspflicht kläglich vernachlässigt wurde. Die innige Freundschaft der beiden Frauen bekommt gewaltige Risse.
Ein Blick in den Spiegel. Das ging mir durch den Kopf. Besonders ziemlich am Ende der Geschichte. Es ist ein vom Leben Gebeutelter, der Licht in das Dunkle gebracht hat. Ein Asphaltgenosse. Einst selbst Jurist. Die spürst du nicht konfrontiert uns mit unserem Egoismus. Man spürt die kleine Aayana nicht. Sie wird lange zur Nebensache in der Geschichte. Wie es halt im realen Leben so ist. Nur der gute Leumund und ein Staranwalt tragen zur Linderung der erhitzten Gemüter bei. Die Schande soll nicht zu groß in den Vordergrund rücken. Tut sie aber doch. Dafür sorgen so soziale Netzwerke wie Instagram und Co. Die öffentlichen Diskussionen schmerzen jeden Menschen, der noch ein Fünkchen Mitleid in sich trägt.
Ich habe Wien sehr deutlich gespürt. Die Mentalität der Österreicher ist stets präsent. Das dürfte dem einen oder anderen Begriff geschuldet sein. Der Schreibstil ist flüssig und lässt inhaltlich nichts vermissen. Ich konnte gut in die Gefühlswelt der Protas eintauchen. Ich möchte wirklich nicht über irgend eine Person in dieser Geschichte urteilen. Vielmehr stellt sich mir die Frage, wie ich mich verhalten hätte. Wäre ich eine Melanie oder Elise? Würde ich vertuschen wollen oder der Wahrheit eine Stimme geben? Soviel sei gesagt. Es war ein Unfall. Tragisch für eine somalische Familie. Auch für die Urlauber. Die fehlende Auseinandersetzung mit Aayana und deren Tod, ist in meinen Augen das einzige Verbrechen. Aber Menschen, die unsere Sprache nicht sprechen, werden nicht wahrgenommen. Sie haben keine Stimme. Sie werden falsch oder gar nicht verstanden. Dabei ist es gerade die somalische Familie, von der wir in dieser Geschichte viel lernen. Die trotz großen Leid das Gute an den beiden Familien gesehen hat.
Fazit:
Die Geschichte mag fiktiver Natur sein. So ähnlich dürfte sie sich jedoch schon oft im realen Leben zugetragen haben. Die Sprachgewalt und der Asphaltgenosse mit Herz ❤️ gewähren tiefe Einblicke. Sie geben den Verstummten eine Stimme.
Herzlichen Dank Herr Glattauer.
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Sophie Luise nimmt ihre Schulfreundin Aayana mit den Urlaub. Sie stammt aus einer somalischen Flüchtlingsfamilie und die deutsche Familie will ihr einen schönen Sommerurlaub schenken. Mit dabei ist noch eine andere, befreundete Familie. Im Ferienhaus in der Toskana kommt es jedoch gleich …
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Sophie Luise nimmt ihre Schulfreundin Aayana mit den Urlaub. Sie stammt aus einer somalischen Flüchtlingsfamilie und die deutsche Familie will ihr einen schönen Sommerurlaub schenken. Mit dabei ist noch eine andere, befreundete Familie. Im Ferienhaus in der Toskana kommt es jedoch gleich nach der Anreise zu einem katastrophalen Zwischenfall, mit dem sich die beiden Familien noch lange beschäftigen müssen.
Daniel Glattauer geht in seinem Buch der Frage nach: Was ist ein Menschenleben wert? Er bezieht die sozialen Medien mit ein, wo gerne mal Hass und Hetze dominieren. Im Nachhinein kommen tragische Details zutage, aber auch die wahren Gesichter der Protagonisten. Wer will nur seinen Kopf aus der Schlinge ziehen!? Von mehreren Seiten wird der Vorfall beleuchtet und durch die eingefügten Interviews der Presse, bekommt man einen informativen Einblick in die Gedankenwelt der Protagonisten. Mich haben beide Familien eher kalt gelassen, da sie selbst nicht sonderlich viele Gefühle gezeigt haben. Eine sehr tragische Geschichte, die gesellschaftskritisch das Thema Flüchtlingskrise aufgreift, aber auch was mit Menschen, egal welcher Herkunft, passiert, die etwas Tragisches erlebt haben und irgendwie verarbeiten müssen.
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Als ich gesehen habe, dass es einen neuen Roman von Daniel Glattauer gibt, habe ich mich schon sehr darauf gefreut.
Sophie Luise Strobl-Martinek kommt aus einem "guten Elternhaus" wie man es so umgangssprachlich nennt. Geld ist zuhauf vorhanden, aber Sophie ist in der Klasse eine …
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Als ich gesehen habe, dass es einen neuen Roman von Daniel Glattauer gibt, habe ich mich schon sehr darauf gefreut.
Sophie Luise Strobl-Martinek kommt aus einem "guten Elternhaus" wie man es so umgangssprachlich nennt. Geld ist zuhauf vorhanden, aber Sophie ist in der Klasse eine Außenseiterin und hat sich mit Aayana angefreundet, die aus ihrem Heimatland Somalia geflüchtet ist und ebenfalls eine Außenseiterin in der Klasse ist.
Aayana darf mit in den Familienurlaub der Strobl-Martinek (allein dieser Name!). Doch der Urlaub in der Toskana, gemeinsam mit einer anderen Familie, gerät zur Katastrophe, als das Mädchen bereits am ersten Abend im Pool ertrinkt.
Aus immer wieder wechselnden Perspektiven und auch Presseberichten erzählt der Autor im folgenden wie mit dieser Katastrophe umgegangen wird. Schuld im juristischen Sinn, ja, aber auch die moralische Schuld spielt eine Rolle.
Eine neue Meisterleistung.
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Gebundenes Buch
Die vierzehnjährige Sophie Luise überredet ihre Eltern, eine Schulfreundin, nämlich die gleichaltrige Aayana, ein Flüchtlingskind aus Somalia, mit in den Badeurlaub in die Toskana mitzunehmen. Gemeinsam mit einem befreundeten Ehepaar und dessen Kind genießen die Urlauber …
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Die vierzehnjährige Sophie Luise überredet ihre Eltern, eine Schulfreundin, nämlich die gleichaltrige Aayana, ein Flüchtlingskind aus Somalia, mit in den Badeurlaub in die Toskana mitzunehmen. Gemeinsam mit einem befreundeten Ehepaar und dessen Kind genießen die Urlauber den ersten Tag am Swimmingpool. Niemand von ihnen ahnt, dass es bereits am Abend zu einer Katastrophe kommt, die das Leben beider Familien auf den Kopf stellt.
Anfangs erinnerte mich das Buch durch die Überschriften und den Aufbau ein wenig an ein Drehbuch für ein Theaterstück. Die erzählende und das Geschehen durchgehend kommentierende Stimme war hierbei mal laut und mal leise, mal ernst, mal amüsiert; nie ist sie aber ins lächerliche abgerutscht oder hat Stellung bezogen. Ich wurde immer auf das kleinste Detail hingewiesen, damit mir ja nichts entgeht. Was lästig oder penetrant klingt, war in Wahrheit erfrischend unterhaltsam und hat mich begeistert, weil diese Stimme zudem durch den großartigen Humor den Ernst der Lage erst recht betont hat. Wer mit Ironie und Satire nicht umgehen kann, sollte Abstand vom Buch nehmen. Die feinen Spitzen gegen alle Beteiligten und darüber hinaus waren grandios!
Die eingangs erwähnte Katastrophe ereignete sich bereits zu Beginn der Geschichte, den Konsequenzen daraus konnte ich fast minutiös folgen. Welche Wendungen der Autor sich hat einfallen lassen, hat mich überrascht. Ich gebe zu, mit diesen Ereignissen hatte ich nicht gerechnet, auch bei einigen anderen Vermutungen lag ich ganz weit daneben. Ein Verdacht, den ich hatte, hat sich letztendlich zwar bestätigt, was meiner Begeisterung aber keinen Abbruch tut. Zum Ende hin wurde es bewegend, ich reagierte sehr emotional und habe nun einigen Stoff zum nachdenken, überschlafen und diskutieren. Ein großartiger Roman, der von mir die volle Punktzahl und eine Leseempfehlung bekommt.
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Gebundenes Buch
Schonungslos
Wer kennt es nicht? Die vierzehnjährige, pubertierende Sophie Luise hat keine Lust mehr auf den gemeinsamen Familienurlaub. Auch dann nicht, wenn eine befreundete Familie mitfährt. So handelt Sophie Luise aus, dass sie eine Schulfreundin einladen darf. Ihre Wahl fällt …
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Schonungslos
Wer kennt es nicht? Die vierzehnjährige, pubertierende Sophie Luise hat keine Lust mehr auf den gemeinsamen Familienurlaub. Auch dann nicht, wenn eine befreundete Familie mitfährt. So handelt Sophie Luise aus, dass sie eine Schulfreundin einladen darf. Ihre Wahl fällt auf das Flüchtlingskind Aayana, die bisher kaum Kontakte in Deutschland hatte. Sophie Lusie möchte Aayana nicht etwa helfen, sondern mit ihrer Hilfe ganz groß in den sozialen Medien herauskommen. Die Familie von Aayana möchte aus Angst um die Tochter zunächst nicht, dass diese mit einer fremden Familie in die Toskana fährt, stimmt dann aber doch zu.
Und dann passiert das Unfassbare: Gleich am allerersten Abend geschieht eine Katastrophe und Aayana ertrinkt im Pool des Ferienanwesens!
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so sehr hat es mich gefesselt. Fragen wie: Hätte das Unglück verhindert werden können? Hat die einladende Familie ihre Aufsichtspflicht verletzt? War es „nur“ ein Flüchtlingskind, das ums Leben gekommen ist? Wie geht Sophie Luise mit dem Trauma um? Schadet das Ganze dem Ansehen ihrer Mutter, die Politikerin ist? Die Geschichte nimmt mehrmals eine Wendung, mit der ich nie gerechnet hätte. Glattauer reißt seinen Protagonisten die Masken herunter und beschreibt hemmungslos ihre wahre Identität. Für mich bis jetzt das beste Buch in diesem Jahr! Hochverdiente 5 Sterne!
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Gebundenes Buch
Komplett überrumpelt lässt mich der Roman zurück. Es ist eine emotionale Achterbahnfahrt, die nichts für zartbesaitete ist.
Ein Buch, das bleibt. Das Cover ist perfekt gewählt und erzählt auch nach dem Lesen von der Tragödie.
Es geht um zwei privilegierte …
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Komplett überrumpelt lässt mich der Roman zurück. Es ist eine emotionale Achterbahnfahrt, die nichts für zartbesaitete ist.
Ein Buch, das bleibt. Das Cover ist perfekt gewählt und erzählt auch nach dem Lesen von der Tragödie.
Es geht um zwei privilegierte Familien, die mit ihren Kindern den Urlaub in der Toskana verbringen wollen. Dabei war Bedingung der älteren Tochter ihre Schulfreundin (ein Flüchtlingskind aus Somalia) mitnehmen zu dürfen.
Dort passiert es...
Dann tritt mit den Eltern der Schulfreundin eine weitere Familie aufs Parkett.
Das Werk hält unserer Gesellschaft quasi den Spiegel vor und das Erschreckende ist, dass es in der Realität genau so möglich ist.
Daher nimmt man einiges mit, es lässt einen auch Tage später nicht los.
Die sozialen Medien nehmen mit vielen Kommentaren Platz ein, das war mir persönlich manchmal zu viel. Wobei das sicherlich auch ein gut gewähltes Stilmittel ist und für einiges an "Augenrollen" gesorgt hat.
Überhaupt hat der Schreibstil des Autors das gewisse "etwas". Daher unbedingte Leseempfehlung!
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Gebundenes Buch
Die(ses Buch) spürst du ... Garantiert!
Was das Cover und der Titel nicht geschafft haben, hat der Inhalt zwischen den Buchdeckeln dafür umso mehr - diese Geschichte hat mich schon auf der ersten Seite erfasst, in den Bann gezogen und nicht mehr losgelassen ...
Da ist zum einen …
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Die(ses Buch) spürst du ... Garantiert!
Was das Cover und der Titel nicht geschafft haben, hat der Inhalt zwischen den Buchdeckeln dafür umso mehr - diese Geschichte hat mich schon auf der ersten Seite erfasst, in den Bann gezogen und nicht mehr losgelassen ...
Da ist zum einen natürlich die Story selbst, die tief berührt:
Es fängt ganz unverfänglich mit dem Beginn des Toskana-Urlaubs zweier gut situierter österreichischer Familien an, die sich auf ein paar entspannte Tage unter südlicher Sonne freuen. Zum einen Familie Strobl-Marinek: Mutter Elisa, eine wohl bekannte Politikerin und ihrem besserwisserischen Mann Oskar sowie der 14-jährigen Sophie-Luise und der 9-jährigen Lotte. Sophie-Luise hat durchgesetzt, ihre Schulkameradin Aayana, ein somalisches Mädchen, mitzunehmen, was ihre Mutter nach diversen Widerständen schließlich möglich macht. Das befreundete Ehepaar Melanie und Engelhart Binder und ihrem 9-jährigen Sohn Benjamin, erfolgreiche Winzer, sind ebenfalls mit von der Partie. Kurzum: aus dem entspannten Urlaub wird nichts, denn schon am ersten Abend kommt es zur Katastrophe.
Das Unglück selbst nimmt nur einen kleinen Teil der Geschichte ein, stattdessen geht es darum, was es bei den einzelnen Familienmitgliedern auslöst und wie sie damit umgehen und zurechtkommen. Dabei liegt der Fokus auf Elisa und ihrer Tochter Sophie-Luise. Während Elisa anfangs sehr darum bemüht ist, ihre außereheliche Liebesgeschichte zu verkraften und ansonsten das Unglück aus ihrer politischen Karriere herauszuhalten - was dank der sensationslüsternen Medien und deren oft nicht minder sensationslüsternen Leserschaft natürlich NICHT gelingt - merkt sie zu spät, dass ihre ansonsten als so patent und pflichtbewusst bekannte große Tochter Sophie-Luise in die Drogensucht abrutscht, weil sie sich komplett allein gelassen fühlt und seit dem Unglück von ihren Mitschülern ausgegrenzt und übel gemobbt wird. Sie findet Gehör im Internet, wo sie einen Jungen namens Pierre kennenlernt - doch Pierre ist nicht der, für den sie ihn hält und so ist das nächste Drama vorprogrammiert.
Dann ist da doch das Gewissen von Melanie Binder, die es nicht fassen kann, dass ihre Freundin Elisa aus Angst vor dem politischen Untergang nicht die ganze Wahrheit über das Unglück sagt und stattdessen vor Gericht deren "Schuld" auf sich selbst nimmt, um mit ihrem Gewissen weiterleben zu können.
Unweigerlich kommt im Verlauf des Buches die Frage auf, was eigentlich mit der Familie von Aayana ist und wie diese mit dem Verlust zurechtkommen. Nun, der Autor hat sich das bewusst bis zum Schluss aufgehoben und das nicht ohne Grund, denn deren Schicksal geht wirklich unter die Haut und berührt zutiefst. Ja, es ist die Geschichte einer fiktiven Familie, aber in der Realität passieren unsagbare Dinge wie diese täglich unzähligen Flüchtlingsfamilien und es wird kaum noch wahrgenommen. Deren Anwalt bringt es im Buch auf den Punkt, denn eigentlich ging es nicht nur um die große Frage "Was ist ein Menschenleben wert bzw. was kostet ein Leben?" sondern er gibt den Flüchtlingsfamilien eine Stimme, gehört zu werden: "Anders ist es bei denen da. Die sind zwar auch unter uns, aber nun scheinbar mitten unter uns. Sie sind unter uns in einem anderen Sinne: Sie sind darunter. Unter unserer Wahrnehmung. Unter unserem Interesse. Ihre Geschichte will hier keiner hören..."
Mich hat nicht nur die Geschichte selbst mitgerissen, sondern wieder einmal ist es der einmalige Schreibstil von Glattauer. Seine Gabe, mit Worten umzugehen und dabei zielsicher ins Schwarze zu treffen, fasziniert und begeistert mich total!
Sein Stilmix aus verschiedenen Elementen gibt dem Buch die besondere Würze: mal liest es sich wie ein Drehbuch mit wechselnden Dialogen und Blickrichtungen, dazwischen Pressetexte und Bekanntgaben incl. diverser Postings von Lesern, die von verständnisvoll über hämisch bis absolut menschenverachtend reichen - ein guter Querschnitt dessen, was täglich im Netz zu lesen ist. Zudem Plädoyers vor Gericht und diverse Interviews. Der Umfang von knapp 300 Seiten ist eigentlich zu wenig, um allen Facetten wirklich gerecht zu werden. Hier hätte es noch mindestens 100 Seiten benötigt, um noch mehr Tiefe zu erreichen. Dennoch:
Alles in allem ist es eine stimmige Geschichte, die einen als Leser nicht kalt lassen kann. Ich fand die Protagonisten so authentisch, dass ich das Buch mit Wehmut zu Ende gelesen habe, weil ich so gerne wissen würde, wie es mit So-Lu und ihrer Familie und natürlich Aayanas Familie und den Binders weitergeht.
Fazit:
Diese Geschichte geht unter die Haut und bleibt dort auch noch lange. Es ist nicht nur die Story selbst, auch die Schreibkunst von Daniel Glattauer ist ein wahrer Genuss.
Absolute Leseempfehlung!!!
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