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Leyla ist die Tochter einer Deutschen und eines jesidischen Kurden... Das ergreifende Debüt der Gewinnerin des Publikumspreises des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs (2019) über das Dasein zwischen zwei Welten Das Dorf liegt in Nordsyrien, nahe zur Türkei. Jeden Sommer verbringt Leyla dort. Sie riecht und schmeckt es. Sie kennt seine Geschichten. Sie weiß, wo die Koffer versteckt sind, wenn die Bewohner wieder fliehen müssen. Leyla ist Tochter einer Deutschen und eines jesidischen Kurden. Sie sitzt in ihrem Gymnasium bei München, und in allen Sommerferien auf dem Erdboden im jesidischen Dorf...
Leyla ist die Tochter einer Deutschen und eines jesidischen Kurden... Das ergreifende Debüt der Gewinnerin des Publikumspreises des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs (2019) über das Dasein zwischen zwei Welten Das Dorf liegt in Nordsyrien, nahe zur Türkei. Jeden Sommer verbringt Leyla dort. Sie riecht und schmeckt es. Sie kennt seine Geschichten. Sie weiß, wo die Koffer versteckt sind, wenn die Bewohner wieder fliehen müssen. Leyla ist Tochter einer Deutschen und eines jesidischen Kurden. Sie sitzt in ihrem Gymnasium bei München, und in allen Sommerferien auf dem Erdboden im jesidischen Dorf ihrer Großeltern. Im Internet sieht sie das von Assad vernichtete Aleppo, die Ermordung der Jesiden durch den IS, und gleich daneben die unbekümmerten Fotos ihrer deutschen Freunde. Leyla wird eine Entscheidung treffen müssen. Ronya Othmanns Debütroman ist voller Zärtlichkeit und Wut über eine zerrissene Welt.
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Ronya Othmann wurde 1993 in München geboren und studiert am Literaturinstitut Leipzig. Sie erhielt unter anderem den MDR-Literaturpreis, den Caroline-Schlegel-Förderpreis für Essayistik, den Lyrik-Preis des Open Mike und den Publikumspreis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs. 2018 war sie in der Jury des Internationalen Filmfestivals in Duhok in der Autonomen Region Kurdistan, Irak, und schrieb bis August 2020 für die taz gemeinsam mit Cemile Sahin die Kolumne "OrientExpress" über Nahost-Politik. 2020 erschien im Hanser Verlag ihr Debütroman Die Sommer, für den sie mit dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet wurde.
Produktdetails
- Verlag: Carl Hanser Verlag
- Seitenzahl: 288
- Erscheinungstermin: 17. August 2020
- Deutsch
- ISBN-13: 9783446268562
- Artikelnr.: 59273466
Perlentaucher-Notiz zur FAS-Rezension
Rezensentin Julia Encke hat der Debütroman von Ronya Othmann stark beeindruckt: Souverän und mit einer kunstvollen Sprache tastet sich die Autorin laut Kritikerin mit der Geschichte von Leyla, deren Vater als Jeside aus Syrien fliehen musste, zum Kern der Zerrissenheit vor, die die Kinder von Migranten empfinden, die in Deutschland nicht sofort zugeordnet werden können. Zusammen mit Leyla ist Encke bewusst geworden, wie wenig sich die Deutschen für die komplizierten Verhältnisse in Syrien interessieren. Othmann aber zieht sie mit hinein in das syrische Elternhaus, in dem ununterbrochen arabisches Fernsehen läuft, als der IS im Jahr 2014 die jesidischen Dörfer im Norirak überfällt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Alles an ihr irritiert immer alle
Ronya Othmann, bekannt durch scharfsinnige politische Kolumnen, hat ihren ersten Roman geschrieben: "Die Sommer"
Woher kommt dein Name? Das ist ein arabischer Name, oder?", fragt in Ronya Othmanns Roman "Die Sommer" eine Deutschlehrerin in München ihre Schülerin Leyla. Leyla schüttelt den Kopf. "Zum Islam kann uns sicher unsere Leyla etwas erzählen", sagt die Sozialkundelehrerin und schaut sie erwartungsvoll an. Und als die Mutter ihrer Schulfreundin sie von einer Geburtstagsfeier nach Hause fährt, fragt sie: "Fastet ihr am Ramadan? Ist es nicht schwierig, so zwischen den Kulturen aufzuwachsen? Dein Vater ist sicher streng? Trägt deine Mutter Kopftuch?" Und wenn Leyla antwortet,
Ronya Othmann, bekannt durch scharfsinnige politische Kolumnen, hat ihren ersten Roman geschrieben: "Die Sommer"
Woher kommt dein Name? Das ist ein arabischer Name, oder?", fragt in Ronya Othmanns Roman "Die Sommer" eine Deutschlehrerin in München ihre Schülerin Leyla. Leyla schüttelt den Kopf. "Zum Islam kann uns sicher unsere Leyla etwas erzählen", sagt die Sozialkundelehrerin und schaut sie erwartungsvoll an. Und als die Mutter ihrer Schulfreundin sie von einer Geburtstagsfeier nach Hause fährt, fragt sie: "Fastet ihr am Ramadan? Ist es nicht schwierig, so zwischen den Kulturen aufzuwachsen? Dein Vater ist sicher streng? Trägt deine Mutter Kopftuch?" Und wenn Leyla antwortet,
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nein, wir sind keine Muslime, nein, wir sind keine Araber, nein, wir beten zu Hause nicht und fasten auch nicht an Ramadan, aber ja, meine Oma und meine Tanten tragen Kopftücher, wirft das nur noch mehr Fragen auf. Sagt Leyla, wir sind Jesiden, dann wissen die anderen gar nicht mehr, wovon sie spricht. "Alles an Leyla irritierte immer alle", heißt es im Roman. "Die Bäckerin im Ort, den Zahnarzt, die Apothekerin, die Lehrerinnen in der Schule." Sagt Leyla: "Mein Vater kommt aus Kurdistan", antworten die Leute: "Kurdistan gibt es nicht." Sagt sie: "Mein Vater kommt aus Syrien", denkt Leyla an ihren Vater und schämt sich.
Ronya Othmann wurde 1993 in München geboren, wuchs dort auf und teilt mit Leyla die Irritation, die sie bei anderen auslöst. Ihre Mutter ist Deutsche, ihr Vater floh als staatenloser jesidischer Kurde 1980 aus Nordostsyrien über die Türkei nach Deutschland. Die Irritation aber ist zugleich ihr Kapital. Aus ihr speisen sich ihr politischer Elan, ihre Produktivität und ihre Wut über die Weigerung vieler, genau hinzusehen. "In Deutschland", sagt sie, als wir uns diese Woche in Berlin treffen, "bringt man mit Jesiden höchstens Ehrenmorde in Verbindung. Anderes blendet man einfach aus, dabei ist doch alles so nah."
In der "taz" hat sie zusammen mit der Künstlerin und Schriftstellerin Cemile Sahin eine Kolumne geschrieben, "Orient Express", in der sie in einer der letzten Folgen Mitte August an den Völkermord erinnert hat, den Kämpfer des sogenannten "Islamischen Staats" vor sechs Jahren verübten, als sie in Shingal einfielen, der inoffiziellen Hauptstadt der jesidischen Minderheit im Irak. "Die Männer und alten Frauen erschossen sie, die Frauen und Kinder nahmen sie mit als Sklavinnen für die Kämpfer des IS. Die Jungen dienten ihnen alle als Kindersoldaten, die Frauen und Mädchen vergewaltigten sie." Und das habe auch etwas mit uns in Deutschland zu tun: In Frankfurt steht gerade Taha Al-J. vor Gericht, der angeklagt ist, ein fünf Jahre altes Mädchen und dessen Mutter gekauft und in seinem Haushalt in Falludscha mit seiner Ehefrau, der deutschen IS-Anhängerin Jennifer W., ausgebeutet zu haben. Um sie zu bestrafen, soll er das Mädchen in sengender Hitze ans Fenster gekettet haben, bis es verdurstete. Jennifer W. wird der Prozess am Oberlandesgericht München gemacht.
Ronya Othmanns journalistische Texte sind von beeindruckender Schärfe, und ihre Perspektive ist deshalb so interessant, weil sie im Kampf gegen Ideologisierungen sowohl nach rechts als auch nach links austeilt. Sie ist da, wo "Islamkritik" als Vorwand für Fremdenfeindlichkeit instrumentalisiert wird, genauso zur Stelle wie dort, wo man Islamismus als "Teil des antikolonialen Widerstands" relativiert und verharmlost. Wenn unter dem Banner "gemeinsam gegen rechts" Querfronten gebildet werden, etwa bei dem #Unteilbar-Bündnis, bei welchem der Zentralrat der Muslime (ZMD) Erstunterzeichner war, gehört sie zu denen, die darauf hinweisen, dass zum ZMD unter anderem der Verband der türkischen Kulturvereine in Europa gehört, der den rechtsextremen Grauen Wölfen zugerechnet wird, und das Islamische Zentrum Hamburg, welches dem obersten Geistlichen Irans untersteht.
2014, als der IS die Menschen in den jesidischen Dörfern im Nordirak überfiel, erzählt sie, hatte sie schon mit der Arbeit an ihrem Roman begonnen und alles Mögliche zusammengetragen, was sie über das Herkunftsdorf ihres Vaters in Syrien in Erinnerung hatte. Jesiden, monotheistisch, aber nicht christlich, gibt es als ethnisch-religiöse Minderheit im Irak, in der Türkei und im Norden Syriens. Und genau dorthin, nach Syrien, war Ronya Othmann - wie im Roman ihre Figur Leyla - jedes Jahr geflogen, um bei ihren Großeltern den Sommer zu verbringen. Nur hatte sie sich lange nicht an diese Sommer erinnert. "Das Erinnern", so beschreibt sie es in "Die Sommer", "hatte erst 2011 angefangen. Obwohl, nein, eher bald danach. 2011 war noch das Jahr der Revolution gewesen, voller Nachrichten und Erwartungen, eine goldene Zukunft steht uns bevor, die Freiheit, die Demokratie, die Menschenrechte." Das Erinnern begann nach dem Arabischen Frühling "mit den Massakern, den Bombardierungen, der Zerstörung, begleitete die Zerstörung, folgte auf sie. Nach jedem Schock kam Trauer, um gleich darauf vom nächsten Schock wieder fortgespült zu werden. Alles nahm kein Ende. Und die Erinnerungen breiteten sich immer weiter aus, nahmen überhand, waren nicht mehr aufzuhalten. Wie eine Wunde, dachte Leyla, aus der Blut sickert."
So beginnt sie den Roman, der ihr erster ist und der mit so großer Souveränität daherkommt, dass er wie ein Debüt beim Lesen gar nicht anmutet, mit diesen Sommern "im Land des Vaters", im Dorf, wo das Mädchen der Großmutter den ganzen Tag auf den Fersen ist, neben ihren wie aneinandergereihten Cousinen und Cousins auf dem Hochbett schläft, bei der Tabakernte hilft - all das in einer sich vortastenden Sprache, die der angriffslustigen Schärfe ihrer journalistischen Texte beinahe entgegengesetzt ist. Beim literarischen Schreiben, sagt sie, seien ihr sinnliche Details wichtig: "Aus welchem Material die Matratzen waren, auf denen man im Sommer geschlafen hat. Wie es dort riecht. Man kann eine Welt auferstehen lassen. Im Jesidentum ist ja alles mündlich überliefert, es gibt kein Buch, in der Großelterngeneration sind fast alle Analphabeten, die Geschichten sterben, wenn die Leute sterben. Und Literatur kann diese Geschichten transportieren, damit sie nicht verlorengehen. Auch wenn im Roman einer als Spitzel für Assad tätig ist, kann ich literarisch die Verstrickungen viel besser erzählen als in einem journalistischen Text. Ich kann erzählen, was es bedeutet, wenn Leylas Onkel, den sie eigentlich mag, vorgeworfen wird, ein Spitzel zu sein, und welche Schwierigkeiten sie hat, sich dazu zu verhalten."
Die mündliche Tradition lässt sie in "Die Sommer" auch einfließen, indem sie die Erinnerungen des Mädchens an ihre Kindheitsferien in Syrien mit dem verbindet, was ihr Vater Leyla über seine Vergangenheit erzählt. Was auf diese Weise entsteht, ist, anhand des Dorfes Tel Khatoun, die politische Geschichte einer Grenzregion. Nachts, sagt der Vater, seien früher oft Leute in Richtung Türkei über die Grenze gegangen. Sie hatten Familie und Freunde auf der anderen Seite und trieben Handel. Doch lag zwischen ihnen ein Minenfeld aus Personenminen und Panzerminen. Explodierte eine Mine, hörte man es im Dorf; Tote, die in den Erzählungen des Vaters Kreuzchen auf einer Papierserviette sind. Nur die Truthähne des Nachbarn waren zu leicht für die Minen und verabschiedeten sich (eine sehr lustige Szene) vor den Augen ihres fassungslosen Besitzers für immer in die Türkei.
Leyla weiß von der Drohung, verstoßen zu werden, wenn man außerhalb der jesidischen Gemeinde heiratet, und hat Glück, dass sie nur im Sommer da ist. Ein Nachbar hat sie schon für seinen Sohn im Auge. Sie wird zur genauen Beobachterin der arrangierten Ehe ihrer Tante und weiß, dass noch ein ganz anderer Mann sie im Auge hat: Als sie mit den anderen Kindern ein einziges Mal mit in die Dorfschule geht, wo es keine Stühle und Tische gibt, wo die Kinder die Kohle für die Heizung von Zuhause mitbringen müssen - hängt in jedem dieser leeren Zimmer ein Bild des Präsidenten. "Der Präsident", heißt es im Roman, "hatte seine Augen überall, und Leyla fürchtete seinen Blick, wenn sie ihm begegnete. Die Augen des Präsidenten konnten sehen, was sie dachte und was man in der Familie über ihn erzählte, glaubte sie." Baschar al Assad, hatte ihr Vater ihr gesagt, habe seine Augen sogar dort, wo man sie nicht sehe. Seine Augen seien Leute, von denen man genau das nicht vermute. Niemandem im Land könne man trauen.
Dass der Vater von der Geheimpolizei vorgeladen wurde und dies mit den Aussagen des Onkels Hussein zu tun hatte, erzählt Leylas Vater ihr erst in Deutschland. Dort zeigt er ihr auch die Narben aus dem türkischen Gefängnis, wo er mit Stromkabeln geschlagen wurde und Zigaretten auf seinem Arm ausgedrückt wurden. Die Flucht des Vaters aus Syrien über die Türkei und die Spuren der Gewalt, die sie hinterlässt, gehört zu den eindrucksvollsten Passagen des Buchs. "Bist du Türkin?", fragt in München Emre aus ihrer Klasse Leyla. Und Leyla denkt an die Narben des Vaters und schüttelt den Kopf.
In München interessieren sich ihre Freundinnen und die Menschen in ihrer Umgebung nicht wirklich für den Krieg in Syrien, stellen niemals Fragen, auch nicht nach Leylas Verwandten, während zu Hause ununterbrochen arabisches Fernsehen läuft. Und genau das führt bei Leyla zu einer Entfremdung, die über die Erinnerungen und die Erzählungen des Vaters mit einer Aneignung der Geschichte derer, die dort im Krieg sind, einhergeht. Das ist der Kunstgriff von "Die Sommer". Denn nicht nur sie kommt dem syrischen Teil ihrer Familie so immer näher. Wir tun es auch.
Ronya Othmann studiert am Literaturinstitut in Leipzig, wo sie auch lebt. Sie wolle ihr Studium auf jeden Fall noch zu Ende machen, erzählt sie. Sie müsse nur noch ihre Masterarbeit schreiben. "Und was wird das für eine Masterarbeit?" Sie müsse einen Roman schreiben. Aber sie habe doch gerade einen Roman geschrieben! "Ja, aber es muss einer sein, der noch nicht veröffentlicht ist." Ronya Othmann kann sich jetzt also an die Arbeit an ihrem zweiten Roman machen. Wer diesen ersten liest, wird "Die Sommer" im Nordosten Syriens sicher nicht vergessen.
JULIA ENCKE.
Ronya Othmann: "Die Sommer". Hanser Verlag, 288 Seiten, 22 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ronya Othmann wurde 1993 in München geboren, wuchs dort auf und teilt mit Leyla die Irritation, die sie bei anderen auslöst. Ihre Mutter ist Deutsche, ihr Vater floh als staatenloser jesidischer Kurde 1980 aus Nordostsyrien über die Türkei nach Deutschland. Die Irritation aber ist zugleich ihr Kapital. Aus ihr speisen sich ihr politischer Elan, ihre Produktivität und ihre Wut über die Weigerung vieler, genau hinzusehen. "In Deutschland", sagt sie, als wir uns diese Woche in Berlin treffen, "bringt man mit Jesiden höchstens Ehrenmorde in Verbindung. Anderes blendet man einfach aus, dabei ist doch alles so nah."
In der "taz" hat sie zusammen mit der Künstlerin und Schriftstellerin Cemile Sahin eine Kolumne geschrieben, "Orient Express", in der sie in einer der letzten Folgen Mitte August an den Völkermord erinnert hat, den Kämpfer des sogenannten "Islamischen Staats" vor sechs Jahren verübten, als sie in Shingal einfielen, der inoffiziellen Hauptstadt der jesidischen Minderheit im Irak. "Die Männer und alten Frauen erschossen sie, die Frauen und Kinder nahmen sie mit als Sklavinnen für die Kämpfer des IS. Die Jungen dienten ihnen alle als Kindersoldaten, die Frauen und Mädchen vergewaltigten sie." Und das habe auch etwas mit uns in Deutschland zu tun: In Frankfurt steht gerade Taha Al-J. vor Gericht, der angeklagt ist, ein fünf Jahre altes Mädchen und dessen Mutter gekauft und in seinem Haushalt in Falludscha mit seiner Ehefrau, der deutschen IS-Anhängerin Jennifer W., ausgebeutet zu haben. Um sie zu bestrafen, soll er das Mädchen in sengender Hitze ans Fenster gekettet haben, bis es verdurstete. Jennifer W. wird der Prozess am Oberlandesgericht München gemacht.
Ronya Othmanns journalistische Texte sind von beeindruckender Schärfe, und ihre Perspektive ist deshalb so interessant, weil sie im Kampf gegen Ideologisierungen sowohl nach rechts als auch nach links austeilt. Sie ist da, wo "Islamkritik" als Vorwand für Fremdenfeindlichkeit instrumentalisiert wird, genauso zur Stelle wie dort, wo man Islamismus als "Teil des antikolonialen Widerstands" relativiert und verharmlost. Wenn unter dem Banner "gemeinsam gegen rechts" Querfronten gebildet werden, etwa bei dem #Unteilbar-Bündnis, bei welchem der Zentralrat der Muslime (ZMD) Erstunterzeichner war, gehört sie zu denen, die darauf hinweisen, dass zum ZMD unter anderem der Verband der türkischen Kulturvereine in Europa gehört, der den rechtsextremen Grauen Wölfen zugerechnet wird, und das Islamische Zentrum Hamburg, welches dem obersten Geistlichen Irans untersteht.
2014, als der IS die Menschen in den jesidischen Dörfern im Nordirak überfiel, erzählt sie, hatte sie schon mit der Arbeit an ihrem Roman begonnen und alles Mögliche zusammengetragen, was sie über das Herkunftsdorf ihres Vaters in Syrien in Erinnerung hatte. Jesiden, monotheistisch, aber nicht christlich, gibt es als ethnisch-religiöse Minderheit im Irak, in der Türkei und im Norden Syriens. Und genau dorthin, nach Syrien, war Ronya Othmann - wie im Roman ihre Figur Leyla - jedes Jahr geflogen, um bei ihren Großeltern den Sommer zu verbringen. Nur hatte sie sich lange nicht an diese Sommer erinnert. "Das Erinnern", so beschreibt sie es in "Die Sommer", "hatte erst 2011 angefangen. Obwohl, nein, eher bald danach. 2011 war noch das Jahr der Revolution gewesen, voller Nachrichten und Erwartungen, eine goldene Zukunft steht uns bevor, die Freiheit, die Demokratie, die Menschenrechte." Das Erinnern begann nach dem Arabischen Frühling "mit den Massakern, den Bombardierungen, der Zerstörung, begleitete die Zerstörung, folgte auf sie. Nach jedem Schock kam Trauer, um gleich darauf vom nächsten Schock wieder fortgespült zu werden. Alles nahm kein Ende. Und die Erinnerungen breiteten sich immer weiter aus, nahmen überhand, waren nicht mehr aufzuhalten. Wie eine Wunde, dachte Leyla, aus der Blut sickert."
So beginnt sie den Roman, der ihr erster ist und der mit so großer Souveränität daherkommt, dass er wie ein Debüt beim Lesen gar nicht anmutet, mit diesen Sommern "im Land des Vaters", im Dorf, wo das Mädchen der Großmutter den ganzen Tag auf den Fersen ist, neben ihren wie aneinandergereihten Cousinen und Cousins auf dem Hochbett schläft, bei der Tabakernte hilft - all das in einer sich vortastenden Sprache, die der angriffslustigen Schärfe ihrer journalistischen Texte beinahe entgegengesetzt ist. Beim literarischen Schreiben, sagt sie, seien ihr sinnliche Details wichtig: "Aus welchem Material die Matratzen waren, auf denen man im Sommer geschlafen hat. Wie es dort riecht. Man kann eine Welt auferstehen lassen. Im Jesidentum ist ja alles mündlich überliefert, es gibt kein Buch, in der Großelterngeneration sind fast alle Analphabeten, die Geschichten sterben, wenn die Leute sterben. Und Literatur kann diese Geschichten transportieren, damit sie nicht verlorengehen. Auch wenn im Roman einer als Spitzel für Assad tätig ist, kann ich literarisch die Verstrickungen viel besser erzählen als in einem journalistischen Text. Ich kann erzählen, was es bedeutet, wenn Leylas Onkel, den sie eigentlich mag, vorgeworfen wird, ein Spitzel zu sein, und welche Schwierigkeiten sie hat, sich dazu zu verhalten."
Die mündliche Tradition lässt sie in "Die Sommer" auch einfließen, indem sie die Erinnerungen des Mädchens an ihre Kindheitsferien in Syrien mit dem verbindet, was ihr Vater Leyla über seine Vergangenheit erzählt. Was auf diese Weise entsteht, ist, anhand des Dorfes Tel Khatoun, die politische Geschichte einer Grenzregion. Nachts, sagt der Vater, seien früher oft Leute in Richtung Türkei über die Grenze gegangen. Sie hatten Familie und Freunde auf der anderen Seite und trieben Handel. Doch lag zwischen ihnen ein Minenfeld aus Personenminen und Panzerminen. Explodierte eine Mine, hörte man es im Dorf; Tote, die in den Erzählungen des Vaters Kreuzchen auf einer Papierserviette sind. Nur die Truthähne des Nachbarn waren zu leicht für die Minen und verabschiedeten sich (eine sehr lustige Szene) vor den Augen ihres fassungslosen Besitzers für immer in die Türkei.
Leyla weiß von der Drohung, verstoßen zu werden, wenn man außerhalb der jesidischen Gemeinde heiratet, und hat Glück, dass sie nur im Sommer da ist. Ein Nachbar hat sie schon für seinen Sohn im Auge. Sie wird zur genauen Beobachterin der arrangierten Ehe ihrer Tante und weiß, dass noch ein ganz anderer Mann sie im Auge hat: Als sie mit den anderen Kindern ein einziges Mal mit in die Dorfschule geht, wo es keine Stühle und Tische gibt, wo die Kinder die Kohle für die Heizung von Zuhause mitbringen müssen - hängt in jedem dieser leeren Zimmer ein Bild des Präsidenten. "Der Präsident", heißt es im Roman, "hatte seine Augen überall, und Leyla fürchtete seinen Blick, wenn sie ihm begegnete. Die Augen des Präsidenten konnten sehen, was sie dachte und was man in der Familie über ihn erzählte, glaubte sie." Baschar al Assad, hatte ihr Vater ihr gesagt, habe seine Augen sogar dort, wo man sie nicht sehe. Seine Augen seien Leute, von denen man genau das nicht vermute. Niemandem im Land könne man trauen.
Dass der Vater von der Geheimpolizei vorgeladen wurde und dies mit den Aussagen des Onkels Hussein zu tun hatte, erzählt Leylas Vater ihr erst in Deutschland. Dort zeigt er ihr auch die Narben aus dem türkischen Gefängnis, wo er mit Stromkabeln geschlagen wurde und Zigaretten auf seinem Arm ausgedrückt wurden. Die Flucht des Vaters aus Syrien über die Türkei und die Spuren der Gewalt, die sie hinterlässt, gehört zu den eindrucksvollsten Passagen des Buchs. "Bist du Türkin?", fragt in München Emre aus ihrer Klasse Leyla. Und Leyla denkt an die Narben des Vaters und schüttelt den Kopf.
In München interessieren sich ihre Freundinnen und die Menschen in ihrer Umgebung nicht wirklich für den Krieg in Syrien, stellen niemals Fragen, auch nicht nach Leylas Verwandten, während zu Hause ununterbrochen arabisches Fernsehen läuft. Und genau das führt bei Leyla zu einer Entfremdung, die über die Erinnerungen und die Erzählungen des Vaters mit einer Aneignung der Geschichte derer, die dort im Krieg sind, einhergeht. Das ist der Kunstgriff von "Die Sommer". Denn nicht nur sie kommt dem syrischen Teil ihrer Familie so immer näher. Wir tun es auch.
Ronya Othmann studiert am Literaturinstitut in Leipzig, wo sie auch lebt. Sie wolle ihr Studium auf jeden Fall noch zu Ende machen, erzählt sie. Sie müsse nur noch ihre Masterarbeit schreiben. "Und was wird das für eine Masterarbeit?" Sie müsse einen Roman schreiben. Aber sie habe doch gerade einen Roman geschrieben! "Ja, aber es muss einer sein, der noch nicht veröffentlicht ist." Ronya Othmann kann sich jetzt also an die Arbeit an ihrem zweiten Roman machen. Wer diesen ersten liest, wird "Die Sommer" im Nordosten Syriens sicher nicht vergessen.
JULIA ENCKE.
Ronya Othmann: "Die Sommer". Hanser Verlag, 288 Seiten, 22 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Ein existenzieller, gleichsam politischer wie persönlicher Debütroman." Michael Luisier, SRF 2, 10.01.21
"Othmanns Roman macht etwas deutlich, was viel mehr ins allgemeine Bewusstsein gehört: Unter uns leben viele Menschen, die nicht nur durch ihre Flucht aus den Konflikten im Nahen und Mittleren Osten traumatisiert sind, sondern auch durch die späteren Verwüstungen der Heimat. ... Er bietet eindringliche Sichten auf die fatalen subjektiven Wirkungen, die es auf hier lebende Verwandte hat." Sabine Kebir, Der Freitag, 26.10.20
"Othmann verschränkt überzeugend kulturelle und ethnische Thematiken zweier Kulturen. ... Ein sehr eindringliches Buch. ... Der Roman ist realistisch, mitreißend und regt zum Nachdenken an." Antonia
"Othmanns Roman macht etwas deutlich, was viel mehr ins allgemeine Bewusstsein gehört: Unter uns leben viele Menschen, die nicht nur durch ihre Flucht aus den Konflikten im Nahen und Mittleren Osten traumatisiert sind, sondern auch durch die späteren Verwüstungen der Heimat. ... Er bietet eindringliche Sichten auf die fatalen subjektiven Wirkungen, die es auf hier lebende Verwandte hat." Sabine Kebir, Der Freitag, 26.10.20
"Othmann verschränkt überzeugend kulturelle und ethnische Thematiken zweier Kulturen. ... Ein sehr eindringliches Buch. ... Der Roman ist realistisch, mitreißend und regt zum Nachdenken an." Antonia
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Barboric, Die Presse, 09.10.20
"In der Entschiedenheit der politischen Haltung liegt das Aussergewöhnliche dieses Buches. ... Im Schreiben Othmanns über Krieg, Folter und erzwungene Selbstverleugnung wird auf erschütternde Weise deutlich, was für ein Privileg eine unversehrte Identität ist." Timo Posselt, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 27.09.20
"Othmann hat eine überzeugende, kluge Erzählweise für ihren Roman gefunden. ... Durch die stets markierte Distanz ... gewinnt die politische Ebene des Romans ihre Eindringlichkeit. Gefühlsverstärkung, literarisches Reenactment braucht es nicht." Wiebke Porombka, DIE ZEIT, 10.09.20
"Ein Roman, der mit so großer Souveranität daherkommt, dass er wie ein Debüt beim Lesen gar nicht anmutet." Julia Encke, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 30.08.20
"Othmann schafft einen Einblick in eine Welt, die wir auf den ersten Blick zu kennen meinen. ... Der Roman verarbeitet das Thema Identität ohne den üblichen Kitsch, mit dem so oft über Herkunft geschrieben wird." Doris Akrap, Die Tageszeitung, 27.08.20
"Ein umwerfender Debütroman, der sehr konkret und anschaulich erzählt ist, mit starken Figuren und Dialogen, die so ins Romangeschehen integriert sind, dass sein Ton auch dann lebhaft wirkt, wenn er das von Figuren-Erfahrung geprägte Wissen transportiert." Meike Feßmann, Deutschlandfunk Kultur, 21.08.20
"Ihre politische Stimme ist klar und entschieden. Ihre literarische Stimme ist kontrolliert, ohne Abschweifung und schlicht." Elke Schmitter, Der Spiegel, 22.08.20
"Othmann fügt mit ihrem Debüt der Gegenwartsliteratur eine Perspektive hinzu: eine jesidisch-kurdisch-deutsche Geschichte. ... 'Die Sommer' ist ein Buch, das einfühlsam von Zerrissenheit erzählt, davon, zwischen den Stühlen zu sitzen." Pia Uffelmann, MDR Kultur, 11.08.20
"Es gelingt Ronya Othmann, nicht nur diese alte Frau, sondern alle Beteiligten mit wenigen Strichen so klar zu zeichnen und eine solche Nähe zu ihnen herzustellen, dass nie der Eindruck entsteht, über das Thema Flucht und Migration belehrt zu werden: Der Reichtum der Erzählung an Schlüsselszenen und Wahrnehmungsfacetten bewirkt vielmehr, dass sich ganz unvermittelt neue Einsichten, tiefere Einblicke eröffnen." Kristina Maidt-Zinke, Süddeutsche Zeitung, 17.08.20
"In der Entschiedenheit der politischen Haltung liegt das Aussergewöhnliche dieses Buches. ... Im Schreiben Othmanns über Krieg, Folter und erzwungene Selbstverleugnung wird auf erschütternde Weise deutlich, was für ein Privileg eine unversehrte Identität ist." Timo Posselt, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 27.09.20
"Othmann hat eine überzeugende, kluge Erzählweise für ihren Roman gefunden. ... Durch die stets markierte Distanz ... gewinnt die politische Ebene des Romans ihre Eindringlichkeit. Gefühlsverstärkung, literarisches Reenactment braucht es nicht." Wiebke Porombka, DIE ZEIT, 10.09.20
"Ein Roman, der mit so großer Souveranität daherkommt, dass er wie ein Debüt beim Lesen gar nicht anmutet." Julia Encke, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 30.08.20
"Othmann schafft einen Einblick in eine Welt, die wir auf den ersten Blick zu kennen meinen. ... Der Roman verarbeitet das Thema Identität ohne den üblichen Kitsch, mit dem so oft über Herkunft geschrieben wird." Doris Akrap, Die Tageszeitung, 27.08.20
"Ein umwerfender Debütroman, der sehr konkret und anschaulich erzählt ist, mit starken Figuren und Dialogen, die so ins Romangeschehen integriert sind, dass sein Ton auch dann lebhaft wirkt, wenn er das von Figuren-Erfahrung geprägte Wissen transportiert." Meike Feßmann, Deutschlandfunk Kultur, 21.08.20
"Ihre politische Stimme ist klar und entschieden. Ihre literarische Stimme ist kontrolliert, ohne Abschweifung und schlicht." Elke Schmitter, Der Spiegel, 22.08.20
"Othmann fügt mit ihrem Debüt der Gegenwartsliteratur eine Perspektive hinzu: eine jesidisch-kurdisch-deutsche Geschichte. ... 'Die Sommer' ist ein Buch, das einfühlsam von Zerrissenheit erzählt, davon, zwischen den Stühlen zu sitzen." Pia Uffelmann, MDR Kultur, 11.08.20
"Es gelingt Ronya Othmann, nicht nur diese alte Frau, sondern alle Beteiligten mit wenigen Strichen so klar zu zeichnen und eine solche Nähe zu ihnen herzustellen, dass nie der Eindruck entsteht, über das Thema Flucht und Migration belehrt zu werden: Der Reichtum der Erzählung an Schlüsselszenen und Wahrnehmungsfacetten bewirkt vielmehr, dass sich ganz unvermittelt neue Einsichten, tiefere Einblicke eröffnen." Kristina Maidt-Zinke, Süddeutsche Zeitung, 17.08.20
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Gebundenes Buch
Ronya Othmann möchte in ihrem Debüt Roman den Leser für Minderheiten sensibilisieren, was ihr bei mir durchaus gelungen ist.
Das Buch erzählt die Geschichte von Leyla, die jedes Jahr in den Sommerferien ihre Großmutter in einem Land besucht, über das sie nicht …
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Ronya Othmann möchte in ihrem Debüt Roman den Leser für Minderheiten sensibilisieren, was ihr bei mir durchaus gelungen ist.
Das Buch erzählt die Geschichte von Leyla, die jedes Jahr in den Sommerferien ihre Großmutter in einem Land besucht, über das sie nicht sprechen darf.
Ihre Mutter ist Deutsche, der Vater ist kurdischer Jeside. Die kleine Familie wohnt in der Nähe von München. Die Familie des Vaters lebt in einem kleinen Dorf nahe der türkischen Grenze. Leyla erlebt dort jedes Jahr unbeschwerte Sommerferien und genießt dort das einfache Leben. Eine besondere Beziehung hat Leyla zu ihrer Großmutter, von der Leyla viele traditionelle Dinge lernt. Als die Revolution beginnt und daraus ein Krieg entsteht bricht das Leben im Dorf auseinander.
Das Thema Krieg und Flucht, ebenso Diskriminierung , Unterdrückung, Ausgrenzung und die Unterdrückung der Kurden werden im Buch thematisiert. Allerdings hätten die Zusammenhänge etwas ausführlicher sein können.
Durch die detaillierten Beschreibungen vom Leben im Dorf der Großmutter konnte ich mir alles gut vorstellen. Die verschiedenen Charaktere waren nicht so gut herausgearbeitet so hatte ich zum Beispiel von Leyla kein Bild im Kopf.
Die Autorin benutzt sehr lange und verschachtelte Sätze, das hat mir das Lesen etwas beschwerlich gemacht. Sie verzichtet auf Emotionen, was sicherlich durch die Thematik begründet ist. Teilweise fand ich das Buch auch langweilig, da meist einzelne Geschichten aneinander gereiht sind. Aber das Thema des Buches hat mich nicht los gelassen, obwohl das Ende bedrückend war. Alles in allem trotzdem ein tolles Buch das mich zum Nachdenken anregte.
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Gebundenes Buch
Ruhig und sachlich erzählt, dabei unglaublich eindringlich. Obgleich fast ohne Metaphorik oder stilistische Sprachmittel sind die Bilder anschaulich und bleiben im Kopf der Lesenden.
Besonders die Figur der Großmutter ragt heraus. Da ist so viel Liebe und Lebensbejahung spürbar. Die …
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Ruhig und sachlich erzählt, dabei unglaublich eindringlich. Obgleich fast ohne Metaphorik oder stilistische Sprachmittel sind die Bilder anschaulich und bleiben im Kopf der Lesenden.
Besonders die Figur der Großmutter ragt heraus. Da ist so viel Liebe und Lebensbejahung spürbar. Die Annahme und das Festhalten an der traditionellen Lebensweise auch in der Fragilität der untergehenden Welt. Die Großmutter hat mich sehr stark an meine eigene Großmutter in einem pfälzischen Dorf erinnert, gerade die Selbstverständlichkeit eines tiefen Glaubens, der das Leben ausrichtet.Auch Leylas Identitätssuche, ihr Fremdsein in beiden Welten. Die Gleichgültigkeit der deutschen Freunde, das Misstrauen der jesidischen Verwandten ihr gegenüber, die große innere Einsamkeit, die dadurch entsteht.
Es stimmt, was ich in einer Rezension gelesen habe: Die Lesende wird neugierig auf das Schicksal der Jesiden. Ich habe im Internet recherchiert und dann gestaunt, wie geschickt die Erzählerin ganz viel Info in ihre Geschichte hineingepackt hat, ohne den Erzählfluss zu stören.
Bewegt, ja erschüttert hat mich auch die Figur des Vaters, sein persönliches Schicksal, das in Ichform im Mittelteil erzählt wird, seine zunehmende Versteinerung und Sprachlosigkeit.
Leylas Entscheidung am Schluss bleibt sehr vage, sie hat mich etwas zwiespältig und ratlos zurückgelassen.
Insgesamt: ein sehr fesselnd erzähltes Buch, eine Geschichte, die im Kopf und Herzen des Lesenden bleibt. Und das bei einem zugleich sehr politischen Buch. Ich bin jetzt schon gespannt auf weitere Texte der noch sehr jungen Autorin Ronya Othmann.
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Gebundenes Buch
In einer Zeit, in der jede schriftliche Entäusserung in politische Verfolgung münden kann, bleibt oft nur die mündliche Erzählung. In ihr lebt die Geschichte der Familie, die des syrischen Dorfes, das Leyla in den Sommern ihrer Kindheit jedes Jahr zusammen mit ihren Eltern …
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In einer Zeit, in der jede schriftliche Entäusserung in politische Verfolgung münden kann, bleibt oft nur die mündliche Erzählung. In ihr lebt die Geschichte der Familie, die des syrischen Dorfes, das Leyla in den Sommern ihrer Kindheit jedes Jahr zusammen mit ihren Eltern besucht, und schließlich die Geschichte der jesidischen Kurden. Alle drei sind unmittelbar miteinander verwoben. Es sind die Erzählungen der Großmutter und vor allem des Vaters, die von generationenübergreifender Diskriminierung und politischer Verfolgung handeln, welche ihren erschreckenden Höhepunkt im Krieg in Syrien finden. Dieses Buch ist ein wichtiges Buch. Es erzählt mit viel Empathie vom Schicksal einer Familie, von Flucht und Vertreibung und zugleich vom Erwachsenwerden Leylas. Und es erscheint durchaus nachvollziehbar, dass Leyla ihre eigene Erzählung noch finden muss.
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Kultur-Spagat
Leyla ist die einzige Tochter eines ezidischen Kurden, der seit 1980 in Deutschland lebt, und einer Deutschen. Die Famile wohnt in einer Reihenhaussiedlung in einem kleinen Ort bei München. Mit drei oder vier Jahren fährt Leyla zum ersten Mal mit ihren Eltern in das …
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Kultur-Spagat
Leyla ist die einzige Tochter eines ezidischen Kurden, der seit 1980 in Deutschland lebt, und einer Deutschen. Die Famile wohnt in einer Reihenhaussiedlung in einem kleinen Ort bei München. Mit drei oder vier Jahren fährt Leyla zum ersten Mal mit ihren Eltern in das Heimatdorf ihres Vaters, um dort zwei Monate des Sommers zu verbringen; es liegt im Norden Syriens nahe der türkischen Grenze. Eigentlich ist es Kurdistan, ein Land, das sich über vier Staaten erstreckt (Syrien, Türkei, Iran und Irak) - aber offiziell gibt es dieses Land nicht, und zu Hause muss sie feststellen, das kaum jemand mit Kurdistan oder Kurden etwas anfangen kann.
Leyla ist immer hin und her gerissen, seit Kindesbeinen muss sie einen Kulturspagat machen. Ihr Herz schlägt für das geordnete Deutschland, wo man auch für sich alleine sein kann, wo die Türen geschlossen sind, wo Privatsphäre dominiert, wo sie selber Entscheidungen treffen kann. Aber sie fühlt sich auch in dem kleinen kurdischen, einfachen Dorf bei den Großeltern wohl, wo die Großfamilie ein- und ausgeht, wo man auf dem Boden sitzt und Tee trinkt, wo man im Innenhof auf Hochbetten schläft, damit die Schlangen einem nichts anhaben können, auch wenn man nie so richtig alleine / für sich sein kann. Ein ruhiges, unaufgeregtes Leben, das einen irgendwann vergessen lässt, was für ein Wochentag ist. Dieses Sowohl als Auch ist schwer für ihre Identifikationsfindung. Und sie hat niemanden, mit dem sie darüber reden kann!
„Die Sommer“ von Ronya Othmann ist in meinen Augen kein klassischer Roman. Im Buch dreht sich alles um Ronyas Erleben und Fühlen dieser zwei unterschiedlichen Welten.
Die Geschichte ist sehr detailliert geschrieben, so dass man alle Figuren vor Augen hat, von denen oder über die erzählt wird. Besonders gut gefallen hat mir, dass der Vater von Leyla - Silo - viel über die Geschichte Kurdistans und die der Kurden erzählt hat, so dass man in die Problematik dieser Bevölkerungsgruppe eindringlich eingeführt wird. Erlebnisse aus seiner Kind- und Jugendzeit machen sehr betroffen und haben mich oft mit einem „Das darf doch wohl nicht wahr sein“ zurückgelassen. Besonders ans Herz gewachsen ist mir Leylas Großmutter, die auch viel durchgemacht hat, die dennoch stets gutmütig und gut gelaunt ist. Durch sie erfährt man Besonderheiten über deren Religion und Bräuche. Die kleine, zierliche, sehnige Frau besitzt eine unwahrscheinliche Größe; sie hat zu Leyla auch ein wahnsinnig liebenswürdiges Verhältnis.
Betroffen von der Vergangenheit wird man aber mit der nächsten (aktuellen) Katastrophe konfrontiert: Der Syrienkrieg mit all seinen Grausamkeiten! Man fühlt nahezu, wie der Krieg im entfernten Syrien der Familie extrem nahe geht; der Vater verfolgt das Geschehen auf sämtlichen kurdischen Kanälen und ist ständig in Kontakt zur Familie.
Ach Leyla - es ist die Zeit, in der sie ihr Abitur macht und zum Studieren nach Leipzig geht - nimmt dieser Krieg mehr und mehr mit, findet keine Ruhe mehr. Sie kann nicht verstehen, wie hier in Deutschland unbekümmert getanzt wird, während in ihrer ‚anderen Heimat‘ so viel Blut vergossen wird. Ein innerer Konflikt, der letztendlich eine Entscheidung von ihr abverlangt…..
Das Buch ist sehr auf aufwühlend - kein leichter Stoff! Es macht einen nachdenklich und sensibilisiert einen, sich mit dem Thema Kurden / Kurdistan auseinanderzusetzen. Gerade dass hier die Thematik anhand einer Familie erzählt hat, schafft Nähe und Authentizität. Ich kann das Buch nur empfehlen, da das Buch nicht nur aktuell ist, sondern auch viel Wissen einfühlsam vermittelt.
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Ronya Othmanns Buch über den Syrienkrieg ist nicht in Kapitel untergliedert und besteht aus vielen Fragmenten, die oft in einem Wechsel zwischen Kulturen und Zeiten stattfinden. Nicht nur das machte das Lesen dieses mehrfach ausgezeichneten Romans für mich mühsam, auch die Sprache ist …
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Ronya Othmanns Buch über den Syrienkrieg ist nicht in Kapitel untergliedert und besteht aus vielen Fragmenten, die oft in einem Wechsel zwischen Kulturen und Zeiten stattfinden. Nicht nur das machte das Lesen dieses mehrfach ausgezeichneten Romans für mich mühsam, auch die Sprache ist sehr schlicht, eigenartig trocken und höhepunktlos. So fiel es mir oft schwer, mich in die Protagonistin hineinzuversetzen, die die Ereignisse um Assad voller Schrecken verfolgt und immer um ihre Familie bangt. Nur ihre Enttäuschung über ihr deutsches Umfeld, das den Ereignissen in Syrien aus ihrer Sicht viel zu wenig Beachtung schenkt, ist deutlich spür- und nachvollziehbar.
„Die Sommer“ scheint mir daher vor allem eine geeignete Lektüre zu sein für Menschen, die zwischen zwei Kulturen leben und damit hadern oder mit Kriegserlebnissen in ihrer Familie umgehen müssen.
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Das Cover des Buches wirkt sehr idyllisch. Es hat etwas von Romantik aber auch von einer gewissen Sehnsucht.
Inhalt:
Leyla ist die Tochter einer Deutschen und eines jesidischen Kurden… Das ergreifende Debüt der Gewinnerin des Publikumspreises des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs …
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Das Cover des Buches wirkt sehr idyllisch. Es hat etwas von Romantik aber auch von einer gewissen Sehnsucht.
Inhalt:
Leyla ist die Tochter einer Deutschen und eines jesidischen Kurden… Das ergreifende Debüt der Gewinnerin des Publikumspreises des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs (2019) über das Dasein zwischen zwei Welten
Das Dorf liegt in Nordsyrien, nahe zur Türkei. Jeden Sommer verbringt Leyla dort. Sie riecht und schmeckt es. Sie kennt seine Geschichten. Sie weiß, wo die Koffer versteckt sind, wenn die Bewohner wieder fliehen müssen. Leyla ist Tochter einer Deutschen und eines jesidischen Kurden. Sie sitzt in ihrem Gymnasium bei München, und in allen Sommerferien auf dem Erdboden im jesidischen Dorf ihrer Großeltern. Im Internet sieht sie das von Assad vernichtete Aleppo, die Ermordung der Jesiden durch den IS, und gleich daneben die unbekümmerten Fotos ihrer deutschen Freunde. Leyla wird eine Entscheidung treffen müssen. Ronya Othmanns Debütroman ist voller Zärtlichkeit und Wut über eine zerrissene Welt.
Meine Meinung:
Hier ist der Autorin ein Buch gelungen, das noch sehr lange nachwirkt. Sehr realistisch und brutal ehrlich schildert sie die Geschehnisse rund um den syrischen Bürgerkrieg. Auch die Zerissenheit Leylas wird sehr gut dargestellt. Man leidet förmlich mit Leyla mit, wenn sie zwischen zwei Welten pendelt.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, interessant und wahnsinnig mitreisend. Man hat die Bilder der einzelnen Schauplätze förmlich vor Augen und kann die Zerstörung förmlich fühlen.
Leylas Vater ist in meinen Augen eine tragische Person, der sich aufgegeben zu haben scheint und nur vor dem Fernseher sitzt und dort die Ereignisse in Syrien verfolgt. Man hat einige Male das Gefühl, das er trotz seines langen Lebens in Deutschland, er nie richtig hier angekommen ist.
Insgesamt hat mich das Buch sehr aufgewühlt zurück gelassen.
Mein Fazit:
Klare Leseempfehlung, sehr gute 4 Sterne.
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Ein kurdischer Vater, eine deutsche Mutter und jede Menge Erleben dazwischen
Leyla ist die Tochter eines kurdisch-syrischen Vaters, der nach Deutschland geflüchtet ist und einer deutschen Mutter. Die kleine Familie lebt in Deutschland, aber jedes Jahr im Sommer reist der Vater mit der …
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Ein kurdischer Vater, eine deutsche Mutter und jede Menge Erleben dazwischen
Leyla ist die Tochter eines kurdisch-syrischen Vaters, der nach Deutschland geflüchtet ist und einer deutschen Mutter. Die kleine Familie lebt in Deutschland, aber jedes Jahr im Sommer reist der Vater mit der Tochter in seinen Heimatort zurück, um Zeit mit seinen dortigen Angehörigen zu verbringen. Leyla liebt diese Sommer, in denen sie geliebt und umsorgt in der Wärme der syrischen Verwandten verbringt. Als es dort dann Krieg gibt, geht das natürlich nicht mehr und die Welt der inzwischen heranwachsenden Tochter wird komplizierter. Ihr Vater kann die Ereignisse nur noch von Deutschland aus verfolgen. Er macht sich große Sorgen um die Eltern und Geschwister und seine eigenen Erlebnisse, die ihn zur Flucht bewogen haben und sein eigenes Fluchtdrama kommen wieder in ihm hoch. Und er erzählt seiner Tochter davon. Das Alles nimmt auch Leyla selbst sehr mit und sie ist geradezu fassungslos, dass in Deutschland das Leben einfach weiter geht und es niemanden interessiert, was ihre Verwandten in Syrien erleiden müssen. Sie stellt sich die Frage, wer sie ist, als was sie sich fühlt und dies in mehr wie einer Hinsicht. Dazu der tägliche Rassismus, den sie immer bewusster wahrnimmt und der starke Emotionen in ihr auslöst, das alles ist schon sehr erdrückend. Und dann erlebt sie die Flüchtlingspolitik ihres eigenen Heimatlands so unmittelbar, das Verschieben von 'ihren Menschen' und die unsagbare Machtlosigkeit dem gegenüber, was ja anscheinend nun mal Gesetz ist, aber nach ihrem Empfinden nicht Recht.
Das ist harter Stoff und eigentlich würde man erwarten, mehr Nähe, mehr ganz nah dran an dieser Geschichte, die ja eigentlich die Geschichte der Familie der Autorin und ihr selbst ist, kann es nicht geben. Aber genau das ist hier nicht der Fall und das ist auch der Grund, warum 'dieser Roman' nicht so wirklich befriedigend funktioniert. Ich bin mir sicher, dieses 'sich zurück nehmen' und Neutralität bewahren ist eine bewusste Entscheidung der jungen Schriftstellerin gewesen, aber diese Coolness ist hier nicht angebracht. In unserem täglichen Leben ist das Gefühle nicht zeigen gang und gäbe, aber in der Literatur, da macht es gerade bei diese Art von Roman ausgesprochen Sinn, mutig zu sein und echt, denn sonst verliert man den Leser auf dem Weg, den man mit ihm gehen will. Und genau das ist hier ein bisschen passiert, nicht im ersten Teil des Buches, aber danach.
Aber trotzdem bin ich mir sicher, man wird bald wieder von etwas von Ronya Othmann lesen, dann etwas älter, etwas selbstbewusster und mit etwas mehr Mut zum eigenen Gefühl.
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Ronya Othmann erzählt in ihrem Roman "Die Sommer" von Leyla, die in München lebt, eine deutsche Mutter und einen jesidisch-kurdischen Vater hat und jeden Sommer bei ihren Großeltern in Nordsyrien verbringt. Dort erlebt sie eine Welt, die zu ihrem Alltag in Deutschland …
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Ronya Othmann erzählt in ihrem Roman "Die Sommer" von Leyla, die in München lebt, eine deutsche Mutter und einen jesidisch-kurdischen Vater hat und jeden Sommer bei ihren Großeltern in Nordsyrien verbringt. Dort erlebt sie eine Welt, die zu ihrem Alltag in Deutschland konträrer nicht sein könnte.
Die Lage im Nahen Osten, die Spannungen, die Sorge um die Menschen dort, all das belastet Leyla zunehmend. Ihren Mitschülern in Deutschland jedoch ist diese Welt fremd.
Thematisch ist das Buch sehr anspruchsvoll und greift ein absolut wichtiges Thema auf. Die Umsetzung hat mich jedoch nicht komplett überzeugt.
Für mich ist es weniger ein Roman, als eher eine Ansammlung und Aneinanderreihung von Gedanken, Erzählungen und Episoden. Diese sind auf eine Art und Weise geschrieben, dass bei mir immer eine gewisse Distanz zur Protagonistin blieb.
Das Cover ist sehr passend und gut gewählt. Auch die Leseprobe hatte mich sofort angesprochen und neugierig gemacht. Leider wurden meine Erwartungen aber letztendlich nicht wirklich erfüllt.
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Leyla lebt mit ihren Eltern in der Nähe von München und verbringt die Sommer ihrer Kindheit und Jugend bei ihren kurdischen Großeltern in Nordsyrien. Othmanns Roman erzählt vom Leben im Dorf der Großeltern, den politischen Gegebenheiten in Syrien und der Vertreibung und …
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Leyla lebt mit ihren Eltern in der Nähe von München und verbringt die Sommer ihrer Kindheit und Jugend bei ihren kurdischen Großeltern in Nordsyrien. Othmanns Roman erzählt vom Leben im Dorf der Großeltern, den politischen Gegebenheiten in Syrien und der Vertreibung und Auslöschung der Kurden durch den IS. Als dies wird durch Leylas Erinnerung und aus der Perspektive ihrer Schul- und Studienzeit beschrieben.
"Die Sommer" ist für mich ein besonderer und augenöffnender Roman. Das Buch bietet die Möglichkeit, sich ernsthaft damit zu beschäftigen, was religiösen Völkergruppen vor unser aller Augen im 21. Jahrhundert auf dieser Welt widerfährt. Mir hat sehr gut gefallen wie die Autorin es schafft, das Thema Zugehörigkeit komplex darzustellen. Außerdem schafft sie es, eine gewisse Sehnsucht nach einem staubigen Ort fern unserer Realität zu erwecken.
Ich möchte Ronya Othmanns Roman uneingeschränkt weiterempfehlen und wünsche mir, dass eine breite Masse das Buch, dass sich zugänglich, auf seine Art spannend sowie klar lesen lässt, zur Hand nimmt.
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Ergreifende Geschichte
Die SOMMER von RONYA OTHMANN ist ein ganz besonderes Buch. Es zeigt auf 285 Seite die Kindheitsgeschichte der jungen Leyla. Diese lebt in den Sommerferien in Syrien bei den Großeltern. Das Mädchen muss mit den sehr unterschiedlichen Welten zurecht kommen. RONYA …
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Ergreifende Geschichte
Die SOMMER von RONYA OTHMANN ist ein ganz besonderes Buch. Es zeigt auf 285 Seite die Kindheitsgeschichte der jungen Leyla. Diese lebt in den Sommerferien in Syrien bei den Großeltern. Das Mädchen muss mit den sehr unterschiedlichen Welten zurecht kommen. RONYA OTHMANN gelingt es auf wunderbare Weise den Leser zu erreichen. Das Leben der jungen Leyla wird sehr interessant erzählt. Es treten immer wieder Personen in ihr Leben, was die Sommer bei den Großeltern zu etwas Besonderem machen. Dabei spielen Traditionen und der Glaube eine große Rolle. Auch mit den Folgen des Krieges muss sie zurecht kommen. Auf der einen Seite lebt sie das Jahr über als ganz normaler Teenager, der sich schminkt und mit jugendlichen Alltagsproblemen klar kommen muss und auf der anderen Seite das krasse Gegenteil in der syrischen Welt erlebt.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und gebe für das tolle Werk gerne 5 Sterne.
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