Gabriela Jaskulla
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Artemisia Gentileschi und Der Zorn der Frauen (eBook, ePUB)
Romanbiografie Über die bedeutendste Malerin des Barock, die »Beyoncé der Kunstgeschichte«
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Sie war ein Star - und sie war berüchtigt. Artemisia Gentileschi, geboren 1593 in Rom, fiel schon in jungen Jahren als talentierte Malerin auf. Der erste Schicksalsschlag traf sie, als sie, mit siebzehn von ihrem Lehrer vergewaltigt, nach einem aufsehenerregenden Prozess zwangsverheiratet wurde und Rom verlassen musste. Doch sie überstand noch viele weitere: Vulkanausbrüche, Pleiten und die Pest. Sie etablierte sich als Malerin und wurde als erste Frau überhaupt an der Akademie in Florenz aufgenommen - im Triumph kehrte sie nach Rom zurück. Sie erhielt Aufträge vom Papst und vom Hochadel...
Sie war ein Star - und sie war berüchtigt. Artemisia Gentileschi, geboren 1593 in Rom, fiel schon in jungen Jahren als talentierte Malerin auf. Der erste Schicksalsschlag traf sie, als sie, mit siebzehn von ihrem Lehrer vergewaltigt, nach einem aufsehenerregenden Prozess zwangsverheiratet wurde und Rom verlassen musste. Doch sie überstand noch viele weitere: Vulkanausbrüche, Pleiten und die Pest. Sie etablierte sich als Malerin und wurde als erste Frau überhaupt an der Akademie in Florenz aufgenommen - im Triumph kehrte sie nach Rom zurück. Sie erhielt Aufträge vom Papst und vom Hochadel und unterhielt bis zu ihrem Tod eine eigene Werkstatt. Ihre Bilder waren keine braven Stillleben, keine artigen Porträts - sie zeugen von Kraft und von Rache, von Stolz und von Rebellion. Selbstbewusst forderte sie für ihre Kunst denselben Platz und denselben Preis wie ihr Zeitgenosse Velázquez.
Gabriela Jaskulla folgt in dieser Romanbiografie dem Weg der einzigartigen Künstlerin Artemisia Gentileschi von Rom über Florenz und Venedig bis nach London und Neapel und zeichnet das Leben einer mutigen und kraftvollen Frau, für die Aufgeben niemals in Frage kam.
Gabriela Jaskulla folgt in dieser Romanbiografie dem Weg der einzigartigen Künstlerin Artemisia Gentileschi von Rom über Florenz und Venedig bis nach London und Neapel und zeichnet das Leben einer mutigen und kraftvollen Frau, für die Aufgeben niemals in Frage kam.
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Gabriela Jaskulla wurde 1962 in Franken geboren, wuchs in Hessen auf, lebte in Spanien, liebt Hamburg, kleinere Inseln und lebt heute bei Berlin. Sie ist Kunsthistorikerin und Journalistin, arbeitete 17 Jahre für den Rundfunk und lehrt Kulturjournalismus und Kreatives Schreiben an der Hochschule in Hannover.
Produktdetails
- Verlag: Insel Verlag GmbH
- Seitenzahl: 393
- Erscheinungstermin: 17. Juni 2024
- Deutsch
- ISBN-13: 9783458779827
- Artikelnr.: 69140010
»Mein Überraschungsbuch des Frühjahrs! Eine aufregende Geschichte über Kunst, Italien und die Lebenswelt der Frauen im 17. Jahrhundert sowie ein spannender Einblick in die Künstlerwerkstatt einer Malerin, deren Bilder zwar weltbekannt sind, über die ich persönlich aber kaum etwas wusste.« Beate Sturmeit Westdeutsche Allgemeine Zeitung 20240712
Broschiertes Buch
Gabriela Jaskulla widmet ihr aktuelles Buch in Form einer Romanbiografie der bedeutendsten Malerin des Barock, Artemisia Gentileschi.
Artemisia war die Tochter eines angesehenen Malers, der schon früh das Talent seiner Tochter erkannte und es auch förderte. Als er von der …
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Gabriela Jaskulla widmet ihr aktuelles Buch in Form einer Romanbiografie der bedeutendsten Malerin des Barock, Artemisia Gentileschi.
Artemisia war die Tochter eines angesehenen Malers, der schon früh das Talent seiner Tochter erkannte und es auch förderte. Als er von der Vergewaltigung seiner Tochter durch einen seiner Freunde erfährt, kommt es zum Prozess. Die Akten sind erhalten, so dass ein guter Einblick in die Demütigung, die Artemisia erleiden musste, möglich ist. Artemisia wird zu einer starken und selbstbewussten Frau, die sich in der Männerwelt behauptet.
Gabriela Jaskulla beschreibt sehr detailliert und bildhaft die Höhen und Tiefen im Leben dieser bemerkenswerten Malerin. Aber nicht nur das, auch das Leben zu dieser Zeit, die Macht und Machtspiele der Männer und der Kirche, Feste, Architektur und natürlich immer wieder Gemälde. Gemälde von Artemisia, die ihren Stil über die Jahre und Ortswechsel hinweg anpassen konnte, aber auch Gemälde anderer Maler ihrer Zeit, neben denen sie heute gleichberechtigt steht.
Die Autorin bettet die Lebensgeschichte in eine Rahmenhandlung, das Drehen eines Filmes über die großartige Malerin. Mithilfe der Einwürfe der Hauptdarstellerin gelingt es Gabriela Jaskulla, einen Bezug zur heutigen Zeit herzustellen und gibt ihr die Möglichkeit, ein gelungenes Ende zu finden, den die Spuren Artemisias verlieren sich im Dunkel der Zeit.
Das Cover mit dem Detail aus „Judith und ihre Dienerin“ ist für diese wunderbare Romanbiografie perfekt ausgewählt.
Fazit: eine ausgezeichnet recherchierte und bildhafte Romanbiografie einer bemerkenswerten Malerin
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Broschiertes Buch
Artemisia Genteleschi gilt als die bedeutendste Malerin des Barock, aber sie hatte kein einfaches Leben. Ihr Vater, der selbst ein bekannter Maler in Rom war, entdeckte früh das Talent seiner Tochter und förderte es, sicher auch aus finanziellen Gründen, denn sie trug so zum …
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Artemisia Genteleschi gilt als die bedeutendste Malerin des Barock, aber sie hatte kein einfaches Leben. Ihr Vater, der selbst ein bekannter Maler in Rom war, entdeckte früh das Talent seiner Tochter und förderte es, sicher auch aus finanziellen Gründen, denn sie trug so zum Haushaltseinkommen bei. Nach einer Vergewaltigung durch ihren Lehrer strengt der Vater einen Prozess an und verheiratet Artemisia nach Florenz. Dort malt sie weiter und erreicht einen gewissen Bekanntheitsgrad, geht bei den Medici ein und aus und hat wechselnde Männerbekanntschaften. Trotz ihres Erfolges plagen sie immer wieder Geldsorgen.
Gabriela Jaskulla gelingt es sehr gut uns die Malerin und ihr Werk nahe zu bringen. Ihre Bildbeschreibungen sind sehr plastisch, aber es hilft auch, sich im Netz Fotos der kraftvollen Bilder anzusehen und auf die Kleinigkeiten zu achten, die Jaskulla im Buch erwähnt. Gentileschi war ihrer Zeit oft weit voraus, als selbstständige Künstlerin hatte sie es schwer sich in der Männerwelt zu behaupten. Die Konkurrenz durch Maler wie Rubens oder Velasquez war groß und es ist schade, dass man sie heute oft "nur" mit der Vergewaltigungsgeschichte assoziiert. Sie hatte eine ganz eigene Bildsprache und war mit ihrem Spiel von Licht und Schatten herausragend.
Durch das bewegte Leben Artemisias ist das Buch spannend und ich habe es genossen mit ihr durch ihr Zeitalter zu gehen.
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Broschiertes Buch
Auf dem Gebiet der Künste bin ich nicht besonders gut bewandert. Darum mag ich Romanbiografien wie die über Artemisia Gentileschi, denn neben dem Kennenlernen der Künstlerin erfahre ich eine ganze Menge an Wissenswertem zu Zeit, Ort und weiteren Personen.
Das Leben der Gentileschi …
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Auf dem Gebiet der Künste bin ich nicht besonders gut bewandert. Darum mag ich Romanbiografien wie die über Artemisia Gentileschi, denn neben dem Kennenlernen der Künstlerin erfahre ich eine ganze Menge an Wissenswertem zu Zeit, Ort und weiteren Personen.
Das Leben der Gentileschi war alles andere als langweilig, wie bereits aus der Buchbeschreibung zu erkennen ist. Auf vielen Stationen - von Rom über Florenz und Venedig bis nach London und Neapel – war sie unterwegs, eine mutige Frau, die zielstrebig ihren Weg verfolgt hat.
Mir hat nicht nur alles zu den Maltechniken und den Anmerkungen zu ihren Bildern gefallen, sondern ganz großartig sind die Beschreibungen der Orte, an denen sie sich aufgehalten und gewirkt hat. Das ist der Autorin Gabriela Jaskulla sehr gut gelungen. Durch ihren Schreibstil war es einfach, mal ganz schnell 400 Jahre in die Vergangenheit zu reisen und einzutauchen in Artemisias Leben, in ihr hartes Leben, das sie dennoch annimmt, aber auch den Kampf mit vielen Hindernissen und Widersachern aufnimmt.
Um das Leben der Gentileschi in die Gegenwart zu bringen, hatte die Idee mit dem Filmdreh nochmal etwas Besonderes.
Das prall gefüllte Buch hat mich sehr gut unterhalten und konnte mir spannende Lesestunden bereiten. Sehr gern gebe ich eine Leseempfehlung.
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Starkes Porträt einer starken Frau
Artemisia Gentileschi ist eine Barockmalerin, deren Bilder noch heute in Museen zu bewundern sind. Doch ist sind die Hinweise auf ihr Leben durchaus lückenhaft. Diese Leerstellen fühlt die Autorin Gabriela Jaskulla in ihrer Romanbiographie über …
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Starkes Porträt einer starken Frau
Artemisia Gentileschi ist eine Barockmalerin, deren Bilder noch heute in Museen zu bewundern sind. Doch ist sind die Hinweise auf ihr Leben durchaus lückenhaft. Diese Leerstellen fühlt die Autorin Gabriela Jaskulla in ihrer Romanbiographie über „Artemisia Gentileschi und Der Zorn der Frauen“ mit viel Leben. Sie gewährt uns viele Einblicke in mögliche Gedanken und Gefühle dieser Ausnahmeerscheinung, die in einer von Männern dominierten Welt der Malerei ihren eigenen Ausdruck sucht und immer um ihre Eigenständigkeit und Unabhängigkeit kämpft und darum, sich der Kunst widmen zu können.
Dabei ist ihr Weg kein leichter. Sie macht schnell die bittere Erfahrung der Macht und dem Willen der Männer unterworfen zu sein. So wird sie im eigenen Hause von einem Freund des Vaters und künstlerischem Mentor vergewaltigt, in einem anschließenden Prozess um ihre gedemütigt. Sie begibt sich in eine Ehe, um sich eine neue Existenz aufbauen zu können. Sie strebt nach Bildung und Anschluss in gebildete, höhere Zirkel, um ihre Kunst malen, verkaufen und so selbständig leben zu können. Sie nimmt sich Liebhaber, gebiert Kinder, verliert Kinder, wechselt den Wohnort für neue Inspiration, wechselt erneut auf der Flucht vor der Pest und landet so von Rom über Florenz und Venedig in Neapel. Hier ist es der Vesuvausbruch, der ihre Existenz fast vollständig zu vernichten trachtet. Immer wieder muss sie neu anfangen, immer wieder sucht sie Anschluss, trifft auf Menschen, die sie weiterbringen, die ihr wohlgesonnen sind. Und doch muss sie immer wieder kämpfen, kommt nie an, wirkt immer allein und ein wenig einsam: eine Frau in einer Männerdomäne, eine ungebildete Frau in einem belesenen Zirkel, eine Frau, die häufig verschuldet ist, in einem Kreis adeliger Bewunderer. Einzige Konstante ist ihre Tochter Prudenzia, letztlich auch ihr einzig überlebendes Kind.
Gabriela Jaskulla zeichnet ein opulentes Sittengemälde der Zeit: mal dunkel von den Schatten des Aberglauben, der Macht der Kirche und der Gewalttätigkeit der Männer, mal schillernd bunt und aufregend im Licht der Feste, der prachtvollen Bilder und Kunst und im Glanz neuer Ideen und Entdeckungen. Und sie zeichnet ein Bild von Artemisia Gentileschi, von dem Leser in Atem gehalten wird: von ihrer Willenskraft, von ihrem Zorn, der sie antreibt, und von ihrer Schaffenskraft. Mit großer Kennerschaft bindet Gabriela Jaskulla die Bilder von Artemisia Gentileschi in die Handlung ein. Sie ergeht sich nicht in endlosen Beschreibungen, stellt aber trotzdem dem Leser die Darstellungen lebhaft vor Augen und bettet sie in ihren Entstehungskontext.
Bei alldem ist die Autorin stets bemüht, dem Leser zu verdeutlichen, dass die Romanbiographie ein mögliches, aber nicht das Bild der Künstlerin zeigt. Es ist keine Biographie, basierend auf einer dünnen Faktenlage, sondern es ist eine persönliche Hommage an das Bild einer bewundernswerten Frau.
Der mit viel Empathie und Sympathie für die Hauptfigur geschriebene Roman begeistert auf jeden Fall auch Leser abseits der Kunstszene.
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Broschiertes Buch
Malerei in der Barockzeit
Exzentrische Malerin in einer Männerwelt zur Zeit der Medici
Sie ist eine der wenigen Künstlerinnen im 17. Jahrhundert, die auch in der Männerwelt Anerkennung fand. Ihr Weg war ein schwieriger, bereits in jungen Jahren musste sie vieles ertragen. …
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Malerei in der Barockzeit
Exzentrische Malerin in einer Männerwelt zur Zeit der Medici
Sie ist eine der wenigen Künstlerinnen im 17. Jahrhundert, die auch in der Männerwelt Anerkennung fand. Ihr Weg war ein schwieriger, bereits in jungen Jahren musste sie vieles ertragen. Geboren in Rom führte ihr Weg sie über Florenz und Venedig schließlich nach Neapel. Ihr Vater war ein bekannter römischer Maler, der sie unterrichtete, nachdem er ihr Talent erkannt hatte. Kurz nach ihrer Hochzeit zerstritten die beiden sich und Artemisia zog mit ihrem Mann nach Florenz, wo sie nach vielen Unwegbarkeiten in die Accademia delle Arti del Disegno aufgenommen wurde. Viele ihrer Bilder sind noch heute bekannt und befinden sich in namhaften Museen.
Der Roman über ihren Lebensweg zeigt eine enorme Dichte an Details, was auf intensive Recherche schließen lässt. Der Aufbau des Buches war eine Herausforderung für mich. Der Wechsel von der Vergangenheit in die heutige Zeit, in der ein Film über sie entsteht, haben mich unvorbereitet getroffen und den Lesefluss gestört. Auch stilistische Änderungen der Erzählform in der Vergangenheit, haben mir Probleme bereitet. Punkten kann das Buch mit den detaillierten und ausdrucksstarken Beschreibungen der Bilder, ihrer Entstehung, den Techniken und dem Endergebnis. Ein Blick in die Psyche der Malerin ist dem Autor gelungen, ich konnte mich gut hineinfinden und fand eine authentische Darstellung vor. Wer sich für Kunst und die Künstler der Barockzeit interessiert, ist bei diesem Buch genau richtig.
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Broschiertes Buch
Nachdem es einige Jahrhunderte sehr still um die bekannte Barockmalerin Artemisi Gentileschi (1593-1654) ist zu ihrem 370. Todestag diese fesselnd geschriebene Romanbiografie von Gabriela Jaskulla erschienen.
Zunächst ist Artemisias Leben das eines Kindes ihrer Zeit. Das erste einschneidende …
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Nachdem es einige Jahrhunderte sehr still um die bekannte Barockmalerin Artemisi Gentileschi (1593-1654) ist zu ihrem 370. Todestag diese fesselnd geschriebene Romanbiografie von Gabriela Jaskulla erschienen.
Zunächst ist Artemisias Leben das eines Kindes ihrer Zeit. Das erste einschneidende Erlebnis ist der Tod der Mutter als sie elf Jahre ist und sie die Aufgaben der Hausfrau, Mutter und jene der Haushaltshilfe übernehmen muss, weil der Vater Orazio, ein bekannter Maler, wieder einmal knapp bei Kasse ist und die Haushaltshilfe entlässt. Artemisia muss auch dem Vater in der Malwerkstatt zur Hand gehen, das heißt Mineralien fein mahlen und die Farbpigmente mit Öl mischen. Dabei stellt sich heraus, dass auch sie begabt ist und erhält drei Jahre Unterricht durch ihren Vater.
Das nächste Ereignis, das die junge Artemisa beinahe aus der Bahn wirft, ist der Missbrauch durch den Freund und Malerkollegen des Vaters, Agostino Tassi. Das von Tassi gebrochene Eheversprechen wird im Mai 1612 zu einem Prozess führen, der für die damalige Zeit wohl einmalig ist. Orazio strengt ihn an, vermutlich um seine eigene Ehre zu retten. Allerdings verlangt das Gericht Artemisia so ziemlich alles ab. Denn Tassi bietet mehrere Zeugen auf, die Artemisia eines unzüchtigen Lebenswandels beschuldigen. Während Tassi großkotzig und ungestraft weitere Lügen verbreitet, wird Artemisia der Folter unterzogen, um die Wahrheit herauszufinden. Man schnürt ihr die Finger ab, doch sie bleibt dabei, dass Tassi sie vergewaltigt hat. Tassi wird schuldig gesprochen, doch der Schaden ist angerichtet. Orazio verheiratet seine Tochter kurz nach dem Ende des Prozesses 1612 mit Antonio Stiattesi, dem Sohn eines Apothekers mit dem sie nach Florenz zieht. Dort lernt sie einflussreiche Personen kennen und erhält zahlreiche Aufträge.
Mehrmals ist sie schwanger, aber nur ein Mädchen wird das Erwachsenenalter erreichen. Immer wieder steckst sie in Geldschwierigkeiten und reist unstet umher. Ihre Stationen werden abermals Rom sein, Venedig, dann wieder Florenz und reist sogar bis nach London sie als ihr Vater sie zu sich zitiert, ihren Lebensabend wird sie in Neapel verbringen wo sie 1631 den Ausbruch des Vesuvs erlebt. Über ihren Tod Anfang des Jahres 1654 ist nichts bekannt. Sie verschwindet in der Geschichte.
Meine Meinung:
Gabriela Jaskulla stellt den historischen Roman wie ein Gemälde in einen Rahmen. Nur, dass dieser Rahmen fiktive
Dreharbeiten zu einem Film sind. Wir können die Diskussionen rund um diverse Einstellung und vor allem um das Ende lautstark miterleben. Der ursprüngliche Plan, das Filmleben der Artemisia Gentileschi mit einem Showdown enden zu lassen, wird angesichts des Widerstand der Hauptdarstellerin verworfen.
Diese Rahmenhandlung finde ich ausgesprochen interessant. Damit kann Autorin all jene Lücken in Artemisias Biografie füllen, die den Roman zum Leben erwecken, aber nicht überliefert sind oder nur schwer nachvollziehbar sind. Die Prozessakten sind im Römischen Staatsarchiv aufbewahrt und dienen diesem historischen Roman als Grundlage. Ihr Leben lang und auch nach ihrer Wiederentdeckung wird Artemisia Gentielschi auf diesen Prozess reduziert.
Ihr Kunstschaffen, dessen Themen dem Zeitgeist des Barocks entsprechen, gerät in den Hintergrund. Bei Barockmalerei fallen den meisten Kunstinteressierten nur Namen wie Caravaggio oder van Dyck ein. Rund 50 Gemälde können eindeutig der Malerin zugeschrieben werden, einige sind verloren und wieder andere sind möglicherweise anderen Malern zugewiesen. Das Signieren von Bildern oder Plastiken ist (noch) nicht üblich.
Gabriela Jaskulla zeichnet ein interessantes Bild einer vielschichtigen, manchmal sehr modernen Frau, die sich immer wieder den damaligen Konventionen beugen muss. Andererseits erleben wir eine Frau, die, um ihre Leidenschaft ausleben zu können, nur wenige Kompromisse eingeht. Denn es gibt, neben Artemisia Gentileschi nur wenige Malerinnen im Barock wie z.B. Elisabetta Sirani (1638-1665), Sofonisba Anguissola (1531/32-1625) oder Lavinia Fontana (1552-1614).
Diese facettenreiche Romanbiografie ist eine gelungene Ergänzung zu Susanna Partschs Sachbuch: “Artemisia Gentileschi, kämpferische Barockmalerin, kompromisslose Geschäftsfrau, Künstlerin zwischen Florenz und Rom.“ das 2023 im Verlag Molden erschienen ist.
Fazit:
Gerne gebe ich dieser gelungenen und facettenreichen Romanbiografie 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
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Broschiertes Buch
Artemisia Gentileschi - Ein (Ba)rockstar in der Malerei
Gabriela Jaskulla entfaltet in ihrer Romanbiografie "Artemisia Gentileschi und Der Zorn der Frauen" schillernd, eindrucksvoll und mitreißend das Leben der Ausnahmekünstlerin Artemisia Gentileschi. Die Datenlage zu ihrem …
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Artemisia Gentileschi - Ein (Ba)rockstar in der Malerei
Gabriela Jaskulla entfaltet in ihrer Romanbiografie "Artemisia Gentileschi und Der Zorn der Frauen" schillernd, eindrucksvoll und mitreißend das Leben der Ausnahmekünstlerin Artemisia Gentileschi. Die Datenlage zu ihrem Leben ist lückenhaft, vieles bleibt im vagen, doch die Autorin versteht es meisterhaft, daraus eine dichte und glaubwürdige Darstellung des Alltagslebens der Künstlerin im Italien des Barock zu erzählen. Schon der Titel weist darauf hin, dass es in einer zweiten Ebene aber um mehr als eine Frau geht. Artemisia als Frau, ihrer Zeit im Denken, Handeln und ihrer Kunst weit voraus, kann auch als Symbol für alle Frauen, damals und heute, gesehen werden. Unabhängig, frei und unbeugsam überlebt sie in einer von Männern dominierten Welt und findet ihren Weg und ihre Bestimmung in ihrer Kunst, die noch immer beeindruckt und berührt - so haben mich auch die Bildbeschreibungen in der Romanbiografie am meisten verzaubert. Das Leben der berüchtigten Gentileschi könnte durchaus wie in diesem Buch geschildert, verlaufen sein. Es ist eine mögliche Version, eine, die mich bis zuletzt tief in das Zeitalter des Barock, seiner Kunstszene und das Leben dieser starken Malerin hat eintauchen lassen.
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Broschiertes Buch
In ihrem Buch „Artemisia Gentileschi und Der Zorn der Frauen“ widmet sich Gabriela Jaskulla der faszinierenden, heute vielleicht nur ausgewiesenen Kunstexperten bekannten Barockmalerin Artemisia Gentileschi und ihrer dramatischen Lebensgeschichte. Mit ihrem Buch schafft Jaskulla es, …
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In ihrem Buch „Artemisia Gentileschi und Der Zorn der Frauen“ widmet sich Gabriela Jaskulla der faszinierenden, heute vielleicht nur ausgewiesenen Kunstexperten bekannten Barockmalerin Artemisia Gentileschi und ihrer dramatischen Lebensgeschichte. Mit ihrem Buch schafft Jaskulla es, diese bemerkenswerte Frau aus dem Dunkel der Geschichte zu holen und schenkt ihr die Aufmerksamkeit, die ihr gebührt.
Gentileschi ist aber auch durch ein dramatisches Ereignis aus ihrer Jugend bekannt. Sie wurde im Alter von 17 Jahren durch ihren Lehrer vergewaltigt und zeigte Mut und Entschlossenheit, indem sie den Mann vor Gericht anklagte. Der Prozess, der damals viel Aufsehen erregte und dessen Akten immer noch zugänglich sind, ist auch Thema des Buchs und eine der vielen Demütigungen, die Gentileschi in ihrem Leben erleiden musste – allein, weil sie eine Frau war.
Jaskulla folgt den Spuren ihrer Hauptfigur von Rom über Florenz und Venedig und Neapel. Sie schafft es, eine längst vergangene Epoche zu Leben zu erwecken und viel interessantes Hintergrundwissen über die Malerei und die Künstlerszene des Barock in ihren Roman einfließen zu lassen. Eindrucksvoll vermittelt die Autorin die Schwierigkeiten, aber auch die Erfolge und Triumphe, die Gentileschi als Frau in einer von Männern dominierten Welt erlebte.
Neben dem historischen Hintergrund versteht es die Autorin ausgezeichnet, sich in ihre Hauptfigur einzufühlen und ihren Leser*innen Gentileschis Persönlichkeit – so wie sie sie sieht – nahezubringen. Sie beschreibt eine starke Frau, die trotz Schwierigkeiten ihren Weg als Künstlerin geht – gehen muss. An solchen Stellen wird GEntileschia Schicksal zum Sinnbild für den Kampf jeder Frau um Selbstbestimmung und -verwirklichung.
Die Erzählweise des Buches wechselt zwischen zwei Zeitebenen. Da ist zum einen die Ebene, die in der Barockzeit spielt und Gentileschis Leben nachzeichnet, eine andere Ebene liegt in der Jetztzeit und schildert, wie ein Filmteam versucht, das Leben der Malerin zu verfilmen. Diese Perspektivwechsel erlauben es uns, Gentileschis Geschichte in einem größeren Kontext zu sehen und zeigen, dass ihre damalige Lebensrealität auch heute noch von Bedeutung ist.
Fazit: Ein tolles Buch, eine spannende Künstlerinnenbiographie und ein faszinierender historischer Roman. Sehr empfehlenswert.
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Broschiertes Buch
Portrait einer Künstlerin
Gabriela Jaskulla gelingt es, mit ihrer Romanbiografie 'Artemisia Gentileschi und der Zorn der Frauen' ein bemerkenswertes Portrait einer Künstlerin aus der Zeit des Barocks wiederzubeleben und vor dem Vergessen zu bewahren. Der Autorin schafft mit viel …
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Portrait einer Künstlerin
Gabriela Jaskulla gelingt es, mit ihrer Romanbiografie 'Artemisia Gentileschi und der Zorn der Frauen' ein bemerkenswertes Portrait einer Künstlerin aus der Zeit des Barocks wiederzubeleben und vor dem Vergessen zu bewahren. Der Autorin schafft mit viel Feingefühl und Sachkenntnis zur historischen Epoche, eine starke Frau in Szene zu setzen, die weiß was sie will, die neben malerischem Talent Kraft und Mut besitzt, ihren Weg im Rahmen ihrer Möglichkeiten in der matriarchalisch besetzten Welt zu gehen. Mit sprachlichem Geschick versetzt sie den Leser in das lebhafte italienische Umfeld der blühenden Städte wie Rom, Florenz, Venedig, Neapel, in eine Gesellschaft, die geprägt ist von frauenfeindlichen Werten.
Die Protagonistin Artemisia leidet bereits in sehr jungen Jahren unter männlicher Gewalt, wird zwangsverheiratet, steht immer wieder auf, nimmt sich ihrem Schicksal an und lebt für die Kunst, für ihre Kunst. Eben diese Gemälde werden ausführlich, meisterlich in der Geschichte beschrieben. Es ist einfach ein Genuss dem zu folgen, der Fantasie freien Lauf zu lassen oder die Bilder zu bestaunen. Das Cover gibt einen kleinen Einblick in die bezaubernde Welt der Artemisia.
Ich kann dieses Buch sehr gern weiterempfehlen und wünsche viel Vergnügen beim Lesen.
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Broschiertes Buch
Ein steter Kampf um Anerkennung und das leidige Geld
Ich gebe es offen zu, der Name der Malerin sagte mir überhaupt nichts. Eigentlich keine Überraschung, denn Frauen finden in der Geschichte der Kunst der früheren Jahre so gut wie nicht statt. Dabei spielt es keine Rolle, ob es …
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Ein steter Kampf um Anerkennung und das leidige Geld
Ich gebe es offen zu, der Name der Malerin sagte mir überhaupt nichts. Eigentlich keine Überraschung, denn Frauen finden in der Geschichte der Kunst der früheren Jahre so gut wie nicht statt. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Musik, Literatur oder Malerei handelt. deshalb freue ich mich, dass es mittlerweile einige AutorInnen gibt, die diesen vergessenen Künstlerinnen ein Gesicht geben und ihr Werk sichtbar machen.
Artemisia hat mich stark beeindruckt. Sie wird als Tochter eines angesehenen Malers in Rom geboren. Als Artemisia elf Jahre alt ist, überträgt ihr der Vater nach dem Tod der Mutter die Verantwortung für den Haushalt und die jüngeren Geschwister. Ein wenig älter sperrt er Artemisia im Haus ein, verbietet jeden Kontakt zur Außenwelt. Als er ihre künstlerische Begabung akzeptiert, lässt er sie in seiner Werkstatt arbeiten. Fluch und Segen zugleich. Malen ist Artemisias Bestimmung. Zu ihrem Unglück erregt sie die Aufmerksamkeit von Tassi, einem Mitarbeiter ihres Vaters. Dieser vergewaltigt sie über längere Zeit und alle schauen weg. Als ihr Vater es erfährt, verklagt er Tassi. Die Prozessakten existieren noch und so war es der Autorin möglich, das Gerichtsverfahren ausführlich zu schildern. Dieser Abschnitt war für mich kaum zu ertragen. Obwohl Opfer wird sie vor Gericht von Tassi auf das abscheulichste diffamiert und ganz Rom nimmt teil. Nach Prozessende ist klar, dass sie nicht in Rom bleiben kann und will. Ihr Vater verheiratet sie mit einem Florentiner, wohin sie unverzüglich reisen. Artemisia beginnt zu malen, aber keine gefällige Stillleben oder Portraits . Sie malt großformatige Bilder mit Frauen als starke Persönlichkeiten und keine stille Dulderinnen. Dazu gehören "Susanna und die beiden Alten " und "Judith und Holofernes". Diese Bilder kenne ich, wusste aber nicht, dass sie von einer Frau, Artemisia, sind. Artemisia erfährt Anerkennung, wird als erste Frau in die Akademie in Florenz aufgenommen. Privat hat sie kein Glück. Ihr Mann ist ein Versager, verprasst ihr Geld und gibt ihr die Schuld. Der Schuldenberg wächst und so flieht Artemisia nach Venedig. Wieder beginnt sie von vorn. Wieder muss sie sich beweisen. Als in Venedig die Pest ausbricht , bringt sie sich in Neapel in Sicherheit. Auch hier wiederholt sich das Ringen um Anerkennung, Aufträge und Geld , das nie in dem Maße zur Verfügung steht, wie es nötig wäre.
Artemisias Schicksal verliert sich im Dunkel der Geschichte. Es gibt kein Grab, um sie zu betrauern oder ihr zu gedenken. Geblieben sind ihre Bilder, die von der Kraft der Frauen erzählen. So wie Artemisia im Buch dargestellt wird , war sie außerhalb ihrer Werkstatt bis auf wenige Momente kein glücklicher Mensch, zumindest habe ich es so empfunden. Vielleicht hätte sie es genauso gewollt, dass man sich ihrer "nur" als Malerin erinnert Die Autorin vermischt im Roman die wenigen bekannten Tatsachen mit glaubwürdigen Möglichkeiten. So entsteht ein lebendiges und für mich stimmiges Bild der Künstlerin. Was mir gut gefallen hat und zu meinem Verständnis Artemisias Gemälde beigetragen hat, die Autorin schildert die wichtigsten Werke und stellt ihre Besonderheiten heraus. Zudem erklärt sie auch, was Artemisia von den männlichen Künstlern der damaligen Zeit unterscheidet.
Für mich ist es ein gelungener Roman, der bewegt, unterhält und auch wichtige Aspekte der damaligen Gesellschaft und Kunstszene vermittelt.
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