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1956. Die junge Leni aus dem ländlichen Hebertshausen kann ihr Glück kaum fassen: Die Anstellung bei dem vornehmen Friseur Keller in München ist der erste Schritt zur Verwirklichung ihres großen Traums - ein eigener Salon in der Stadt. Unterdessen hadert ihr Bruder Hans mit seinem Medizinstudium. Seine Leidenschaft gilt der Jazzmusik - und Lenis Freundin Charlotte, die in einer unglücklichen Ehe gefangen ist. Während sie alle darauf hoffen, ihr Glück zu finden, stellt ein Schicksalsschlag ihre Zuversicht auf eine harte Probe ...
Julia Fischer ist eine deutsche Schauspielerin, Moderatorin, Sprecherin und Schriftstellerin. Die Mutter dreier Kinder lebt mit ihrer Familie in München und hat schon als Kind auf Schallplatten und im Kinderfunk mitgewirkt, später den Beruf der Schauspielerin ergriffen, sowie verschiedene Magazine im Bayerischen Fernsehen moderiert. In den letzten Jahren kamen unzählige Hörbuchproduktionen für namhafte Verlage dazu.
Produktdetails
- Verlag: Bastei Lübbe
- Originaltitel: Frisörsalon
- Artikelnr. des Verlages: 2760
- 1. Aufl. 2022
- Seitenzahl: 512
- Altersempfehlung: ab 16 Jahren
- Erscheinungstermin: 25. Februar 2022
- Deutsch
- Abmessung: 214mm x 133mm x 37mm
- Gewicht: 538g
- ISBN-13: 9783785727607
- ISBN-10: 3785727607
- Artikelnr.: 61516342
Herstellerkennzeichnung
Lübbe
Schanzenstraße 6-20
51063 Köln
vertrieb@luebbe.de
"Ein wunderbarer Schicksalsroman, in dem man sich in die 1950er Jahre zurückversetzt fühlt." Melanie Bremer, Medienprofile, 08.2022
Laß dich nicht davon abbringen, was du unbedingt tun willst. (Ella Fitzgerald)
1956. Das kleine Dörfchen Hebertshausen in der Nähe von München ist das Zuhause von Leni Landmann und ihrer Mutter Käthe, die dort einen Friseursalon führt. Leni hat inzwischen ihre Lehre …
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Laß dich nicht davon abbringen, was du unbedingt tun willst. (Ella Fitzgerald)
1956. Das kleine Dörfchen Hebertshausen in der Nähe von München ist das Zuhause von Leni Landmann und ihrer Mutter Käthe, die dort einen Friseursalon führt. Leni hat inzwischen ihre Lehre erfolgreich abgeschlossen und unterstützt ihre Mutter dabei, ihre Kundinnen zufrieden zu stellen und gleichzeitig Geld für das Studium ihres Bruders zu verdienen. Als Leni in der Zeitung ein Stellengesuch des Münchner Friseursalons Keller sieht, kann sie nicht widerstehen und bewirbt sich, denn sie hat schon immer davon geträumt. Lenis älterer Bruder Hans studiert in München Medizin, weil sein verstorbener Vater sich das so gewünscht hat. Hans würde aber viel lieber sein Geld mit Musik verdienen. Als Trompeter einer Band bringt er nachts so manchen Münchner Jazzclub zum Kochen, wobei er vor allem unter den amerikanischen Besatzern große Fans hat. Am Tag des Vorstellungsgesprächs im Münchner Friseursalon lernt Leni dort Hans‘ Freunde Karl, Schorsch und Frieda kennen, die sie sofort in ihre Gemeinschaft aufnehmen. Ihr Schicksal ist bald eng miteinander verknüpft…
Julia Fischer hat mit „Der Salon“ einen sehr unterhaltsamen Roman vorgelegt, der nicht nur mit historischen Details zu glänzen weiß, sondern auch mit einer vielschichtigen und tiefgründigen Geschichte aufwartet, die den Leser sofort in seinen Bann zieht. Der flüssige, farbenfrohe und gefühlvolle Erzählstil lädt den Leser zu einer Zeitreise in die späten 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts ein, wo er Marlene „Leni“ Landmann kennenlernt und sich sofort an ihre Fersen heftet, um ihr bei allem über die Schulter zu schauen. Die Autorin hat die damalige Zeit wunderbar eingefangen, was sich nicht nur in den bildhaften Beschreibungen von kleinen Dorffriseur oder dem elitären Münchner Salon Keller niederschlägt, sondern auch in Bezug auf die Friseurausbildung, den Traditionen einer Studentenverbindung oder das Leben der Medizinstudenten. Durch die vielseitigen Einblicke ist die Handlung durchweg spannend und abwechslungsreich, so dass der Leser durchweg das Gefühl hat, ein Teil der Gruppe um Leni zu sein. Vor allem aber die zwischenmenschlichen Beziehungen der Charaktere sind der Autorin wunderbar gelungen, die noch von den damaligen gesellschaftlichen Normen geprägt sind und die Zeit nach dem Krieg wiederspiegeln. Da wartet Käthe noch immer jeden Tag am Gartenzaun auf ihren Ehemann, der nie mehr heimkehren wird und arbeitet gemeinsam mit Leni für das Studium ihres Sohnes. Gleichzeitig erlebt man mit Hans, dass Kinder die Wünsche ihrer Eltern respektieren und erfüllen wollen, selbst wenn ihre eigene Lebensplanung eine ganz andere ist. Empathisch zeichnet Fischer ein sehr genaues Bild durch alle Gesellschaftsschichten, bringt deren Träume und Wünsche ans Tageslicht.
Die Charaktere sind liebevoll inszeniert, überzeugen mit menschlichen Ecken und Kanten und nehmen den Leser von der ersten Seite an in ihre Mitte, der mit ihnen leidet, hofft, fiebert und bangt. Leni ist eine aufgeweckte und lebensfrohe junge Frau, die mit viel Mut und Fleiß ihre Träume zum Leben erweckt. Sie ist innovativ, hilfsbereit, stark und wird im Verlauf immer selbstsicherer. Hans ist ein sensibler Mann, der seine eigenen Wünsche hintenan stellt, was ihn fast das Glück kostet. Schorsch ist zurückhaltend und feinfühlig, während Frieda burschikos und offen auftritt. Karl ist ein großmäuliger Herzensbrecher, Charlotte eine geschundene Ehefrau, die kämpft. Aber auch Kurt, Frederic und viele andere Protagonisten tragen ihren Teil zu einer rundum gelungenen Handlung bei.
„Der Salon“ ist von Anfang bis Ende ein Genuss der besonderen Art. Eingetaucht in die farbenfrohen 50er Jahre erlebt der Leser nicht nur Familiengeschichte, Historie und Liebesleid, sondern auch Hoffnungen und Träume der damaligen jungen Leute. Untermalt wird das Ganze mit einem unvergesslichen Soundtrack. Ella Fitzgerald auflegen und einfach lesen! Absolute Empfehlung!!!
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Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben, ihnen zu folgen.
1956 im bayrischen Hebertshausen:
Leni arbeitet im Friseurgeschäft von ihrer Mutter Käthe – jedoch ist die Arbeit und der Alltag dort sehr monoton. Leni bewirbt sich mit Erfolg im noblen Salon Keller …
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Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben, ihnen zu folgen.
1956 im bayrischen Hebertshausen:
Leni arbeitet im Friseurgeschäft von ihrer Mutter Käthe – jedoch ist die Arbeit und der Alltag dort sehr monoton. Leni bewirbt sich mit Erfolg im noblen Salon Keller in München – ein erster Schritt zur Veränderung und Verwirklichung ihrer Träume. Auch ihr älterer Bruder Hans ist in seinem Medizinstudium nicht glücklich. Sein Herz schlägt für die Musik und er lernt in einer Bar die verheiratete Charlotte kennen. Beide Geschwister müssen nun Entscheidungen treffen......
Mir hat „ der Salon“ von Julia Fischer sehr gut gefallen. Die Seiten flogen nur so dahin. Die Autorin konnte die Atmosphäre der 50iger Jahre in ihrem Buch wunderbar vermitteln und ich hatte das Gefühl mich in einer Zeitreise zu befinden. Julia Fischer konnte mich mit ihrem bildhaften, flüssigen und emotionsgeladenen Schreibstil sehr überzeugen. Ein Highlight ist auch der immer wieder vorkommender bayrischer Dialekt. Auch die Liebe kommt nicht zu kurz.
Das Cover zeigt schöne Pastellfarben und passt wunderbar zur Geschichte.
Leni spielt in diesem Buch die Hauptfigur und sie hat mein Herz im Sturm erobert. Sie möchte was verändern, ist sehr selbstbewusst und kämpft für die Verwirklichung ihrer Träume und Herzenswünsche, was in dieser Zeit als Frau nicht einfach war.. Auch ihr Bruder Hans hat den Mut zur Veränderung.
Charlotte hat mein Herz sehr berührt, weil sie mit einem falschen Mann verheiratet ist.Sie gibt nicht auf und kämpft für ein besseres Leben. Frauen hatten es in dieser Zeit nicht einfach und nur wenig Rechte.
Man erfährt viel vom Leben in der Nachkriegszeit in München, dem wirtschaftlichen Aufschwung, dem Contergan- Skandal und der Arbeit im Friseursalon.
Fazit:
Wer gerne in die Vergangenheit abtaucht und Bücher über starke Frauen mag,sollte das Buch unbedingt lesen. Ich hatte wunderbare Lesestunden und vergebe für den Salon fünf Lesesterne.
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Das Cover und der Schreibstil haben mir gut gefallen und mich gefangen genommen.
In der Nachkriegszeit gab es einige Repressalien, die wir heute gar nicht mehr kennen. Die Eltern haben den Ausbildungsberuf vorgegeben, teilweise über den Partner entschieden, Frauen durften nur mit Zustimmung …
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Das Cover und der Schreibstil haben mir gut gefallen und mich gefangen genommen.
In der Nachkriegszeit gab es einige Repressalien, die wir heute gar nicht mehr kennen. Die Eltern haben den Ausbildungsberuf vorgegeben, teilweise über den Partner entschieden, Frauen durften nur mit Zustimmung ihres Mannes arbeiten gehen und, und, und.
Leni Landmann war im Friseursalon ihrer Mutter in einem kleinen Dorf tätig, träumte aber von München und einem renommierten Salon. Mit großem Mut und großer Power geht sie an das Werk, ihren Traum zu erfüllen. Auch die Liebe kommt nicht zu kurz.
Der Bruder von Leni, Hans, studiert Medizin, wäre aber viel lieber Musiker. Sein Herz gehört Charlotte, die er aufrichtig liebt. Dennoch muss er viele Hürden überwinden, die das Leben für ihn bereit hält.
Die Protagonisten sind so toll beschrieben, dass man meint, mittendrin zu sein; man leidet mit, man freut sich mit, man ist Teil dieser Familie und des Freundeskreises. Ein wahres Lesevergnügen. Ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen.
Eigentlich....würde ich jetzt sehr gern ganz schnell mehr von allen lesen.
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Nach dem Buch "Die Dorfschullehrerin" wagte ich einen erneuten Ausflug aus meiner Komfortzone und war noch begeisterter, denn das Buch ist einfach ein Traum. Wobei ich hier anmerken möchte, dass ich stark voreingenommen bin, denn ich liebe jegliche Form der bayrischen Sprache und …
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Nach dem Buch "Die Dorfschullehrerin" wagte ich einen erneuten Ausflug aus meiner Komfortzone und war noch begeisterter, denn das Buch ist einfach ein Traum. Wobei ich hier anmerken möchte, dass ich stark voreingenommen bin, denn ich liebe jegliche Form der bayrischen Sprache und diese wird in diesem Buch gelebt. Doch keine Sorge, man kann es lesen. Es ist kein tiefer Dialekt und durchaus verständlich. Wer gehört damit besser klar kommt als geschrieben, dem kann ich das Hörbuch von ganzem Herzen empfehlen, denn Julia Fischer - ja, die Autorin selbst - hat es unfassbar toll eingesprochen. Da ich den Klang tatsächlich schöner finde, als das ganze in geschriebener Form, bin ich oft und gerne mit dem Hörbuch versackt.
Das Buch erzählt die Geschichte der jungen Leni, die auf dem Weg ist sich ihren Traum eines eigenen Friseursalons zu erfüllen. Durch ihre offenherzige, aber nicht naive Art tut sie sich nicht schwer die entsprechenden Kontakte zu knüpfen um im Leben weiter zu kommen, aber auch ganz besondere Freundschaften. Ebenso wird auch die Geschichte ihres Bruders sowie ihrere Mutter erzählt und deren Freunden. Man ist stets mitten drin statt nur dabei und wird ein Teil dieser ganz besonderen Dynamik. Es war wiedereinmal erschreckend wie die Frauen zu dieser Zeit mitunter behandelt wurden, wenn sie nicht gerade schon auf eigenen Beinen standen, da sie durch den Krieg dazu gezwungen waren. Die Parallelen zu heutigen Ereignissen sind nicht von der Hand zu weisen. Denn so oft wie wir an die spanische Grippe im Zusammenhang mit Corona dachten, so oft verloren wir die asiatische Grippe aus den Augen. Ich hatte mehr als einmal Gänsehaut, dass ich euch versichern. Zu guter Letzt habe ich auch einige Tränen verdrückt.
Ich mochte die Protagonisten, weil sie unfassbar greifbar waren, genau wie deren Geschichte. Obwohl diese Geschehnisse scheinbar eine Ewigkeit zurückliegen, sich gravierend von heute unterscheiden, so sind sie doch oft aktueller als man eigentlich meint. Einzig die Menschlichkeit scheint uns vergleichsweise immer mehr verloren zu gehen. Die Erzählung war einfach unglaublich bildhaft und packend. Von mir gibt's auf jeden Fall eine klare Herzensempfehlung.
Fazit:
Einfach ein zauberhaftes Buch, dass es sich zu lesen/ hören lohnt.
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sehr gelungener Auftakt der Saga
Julia Fischer führt die Leser*innen mit diesem ersten Teil ihrer Familiensaga nach Bayern in den fünfziger Jahren. Leni lebt mit ihrer Familie im ländlichen Herbertshausen und träumt davon, einen eigenen Friseursalon in München zu …
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sehr gelungener Auftakt der Saga
Julia Fischer führt die Leser*innen mit diesem ersten Teil ihrer Familiensaga nach Bayern in den fünfziger Jahren. Leni lebt mit ihrer Familie im ländlichen Herbertshausen und träumt davon, einen eigenen Friseursalon in München zu eröffnen. Als sie eine Anstellung beim vornehmen Friseur Keller erhält kommt sie diesem Traum einen wichtigen Schritt näher. Sie erhält Kontakte zu den Kundinnen, insbesondere Charlotte. Lenis Bruder Hans studiert Medizin und wird von der Familie unterstützt. Er träumt allerdings davon als Musiker sein Leben zu führen.
Julia Fischer hat mit diesem Roman eine authentische Geschichte erschaffen, die von Freundschaft, Liebe, Träumen und den Auswirkungen des Krieges erzählt. Die Autorin hat sehr gut recherchiert und lässt auch den bayerischen Dialekt in ihre Geschichte einfließen. Unerfüllte Liebe, dramatische Wendungen in Freundschaft und Beziehungen schildert sie ebenso lebendig wie die Hoffnungen der Menschen, die nur zum Teil erfüllt werden. Die Protagonisten sind echte Charaktere, der Zusammenhalt in den Familien ist echt. Im Jahr 1956 sind überall noch die Auswirkungen des Krieges zu spüren - sowohl in den Gebäuden, die wieder aufgebaut werden, wie auch bei den Menschen, die auf Vermisste warten. Julia Fischer nimmt die Leser*innen an die Hand und führt gekonnt durch diese Zeit. Ich habe mitgefiebert, mitgelitten und zum Ende dieses ersten Teils der Familiensaga atemlos die Worte der Autorin hingenommen.
Mir hat dieses Buch sehr gefallen, ich gebe gern 5 Sterne.
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Parallelogramm der Sehnsucht
„Die elegante, weltgewandte Dame aus der Stadt und das Mädel vom Land, die auf den ersten Blick nichts miteinander verband, wünschten sich dieselben Dinge: einen Mann, der sie liebte, und ein selbstbestimmtes Leben.“ (S. 429)
Die weltgewandte …
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Parallelogramm der Sehnsucht
„Die elegante, weltgewandte Dame aus der Stadt und das Mädel vom Land, die auf den ersten Blick nichts miteinander verband, wünschten sich dieselben Dinge: einen Mann, der sie liebte, und ein selbstbestimmtes Leben.“ (S. 429)
Die weltgewandte Dame heißt Charlotte und verliebt sich in den Medizinstudenten Hans, aber sie ist in einer unglücklichen Ehe gefangen, in der ihr Mann und ihre Schwiegermutter alles bestimmen.
Auch Hans ist nicht glücklich. Sein in Russland verschollener Vater wollte, dass er Arzt wird, dabei ist er ein begnadeter (Jazz-)Trompeter und würde sein Geld lieber mit Musik verdienen.
Seine Schwester Leni arbeitet im Friseursalon ihrer Mutter, aber sie will der Enge ihres Dorfes und den immer gleichen Kunden mit den immer gleichen Frisuren entkommen. Leni träumt von der Meisterschule und einem eigenen Salon in München. Diesem Ziel kommt sie ein großes Stück näher, als sie im Salon Keller am Hofgarten angestellt wird, einer der besten Adressen der Stadt.
„Der Salon“ ist ein sehr bewegender Roman über die Ziele und Sehnsüchte junger Menschen in den 50er Jahre in München. „… Luft anhalten, Haltung bewahren und lächeln. So verkauft man Träume.“ (S. 346) – aber es fällt den Protagonisten in Julia Fischers neuem Roman nicht leicht, sich ihre Träume zu verwirklichen, zu sehr sind sie in den geltenden Konventionen und Vorgaben ihrer Eltern oder Ehepartner gefangen. Mich erschüttert dabei immer wieder, wie wenig Rechte (verheiratete) Frauen damals hatten – noch 10 - 15 Jahre zuvor war man auf ihre Arbeitskraft angewiesen und jetzt durften sie nichts ohne die Zustimmung ihrer Ehemänner machen.
Leni ist eine starke Persönlichkeit, die weiß was sie will, aber sie braucht manchmal einen kleinen Anstoß, um das dann auch zu verwirklichen. Mir hat gefallen, dass sie sich mit ihren natürlichen Haar- und Hautpflegeprodukten ein zweites Standbein aufgebaut hat und damit gleichzeitig das Wissen ihrer Großmutter bewahrt.
Hans und Charlotte wären ein tolles Paar – aber haben sie auch die Kraft und den Mut, ihr Leben zu ändern?
Mein heimlicher Liebling jedoch ist Schorsch, der so wunderbar empathisch und immer um das Wohl anderer besorgt ist. „… Schorsch schien die halbe Welt auf seinen schmalen Schultern zu tragen, so wie das Jesuskind oder Atlas, der gleich das ganze Himmelsgewölbe stütze.“ (S. 308)
Eine wichtige Rolle spielt das Dorf, aus dem Leni und Hans kommen. Es liegt in der Nähe von Dachau und die Schrecken dieses Ortes sind ihnen immer noch präsent. Vor allem Hans kann die bedrückenden Erinnerungen nicht loswerden. Er versteht nicht, dass alle einfach weitermachen, als hätte es das Lager nie gegeben. „… nach Hause. Zwei Worte, die für ihn keine rechte Bedeutung mehr hatten, weil er nur Scham aus seinen Wurzeln zog.“ (S. 191)
„Das Glück sollte leicht sein.“ (S. 126) sagt Hans an einer Stelle. Aber was ist, wenn das eigene Glück andere unglücklich macht? Er selbst wagt nicht, das Studium abzubrechen, um seine Mutter und Leni nicht zu enttäuschen. Leni hat ein schlechtes Gewissen, weil sie ihre Mutter mit dem Geschäft allein lässt. Und Charlotte weiß nicht, wie sie ihren Mann überzeugen kann, einer Scheidung zuzustimmen.
Bisher habe ich Julia Fischers Bücher immer als Hörbuch gehört und hatte jetzt beim Lesen ihre Stimme im Kopf. Ich mag ihre poetische Erzählweise, wie sie mit leisen Worten große Gefühle wecken kann.
München gehörte damals zur amerikanischen Besatzungszone und wurde durch die Kultur und Lebensweise die Soldaten beeinflusst. Die Autorin hat es geschafft, das alles wieder lebendig werden zu lassen: die Musik, die Kleider, die neuen technischen Errungenschaften, die Berühmtheiten (wie Miles Davis!) – und natürlich Frisuren ;-). Außerdem gewährt sie einen sehr interessanten Einblick in die Burschenschaften.
Mich hat „Der Salon“ von Julia Fischer sehr beeindruckt, sie zeichnet hier ein spannendes und emotionales Sittengemälde der 50er Jahre.
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„Der Salon“ ist ein wunderbarer, fesselnder Roman über den Mut für sich selbst einzustehen und seine Träume wahr werden zu lassen. Er handelt von mutigen Menschen, von Freunden und Familie. Aber auch von Sorgen, Verzweiflung, Angst und Liebe. Ganz viel Liebe. Dieses Buch …
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„Der Salon“ ist ein wunderbarer, fesselnder Roman über den Mut für sich selbst einzustehen und seine Träume wahr werden zu lassen. Er handelt von mutigen Menschen, von Freunden und Familie. Aber auch von Sorgen, Verzweiflung, Angst und Liebe. Ganz viel Liebe. Dieses Buch hat alle meine Erwartungen mehr als übertroffen, es ist ein detailverliebtes Werk, dass mich sehr gepackt und berührt hat. Und ich kann es kaum erwarten auch den zweiten band in den Händen zu halten.
Zum Inhalt: es sind die 50er Jahre im ländlichen Bayern. Leni arbeitet bei ihrer Mutter im Friseursalon, beide schuften schwer, damit Lenis Bruder Hans in München Medizin studieren kann. Nachdem der Vater nicht mehr aus dem Krieg heimgekehrt ist, sind die beiden Frauen allein für die Versorgung der Familie verantwortlich. Aber Leni hat selbst große Ziele: sie träumt von einem eigenen, modernen Friseursalon in der Großstadt. Als sie eine Stelle im renommierten Münchner Friseursalon Keller bekommt, sieht Leni ihre große Chance gekommen und wagt den Schritt in die Großstadt. Und auch Hans will endlich seinen Traum leben und eine Karriere als Jazz-Musiker starten, statt Medizin zu studieren. Doch können Träume mehr sein als Seifenblasen?
Trotz des bayrischen Dialekts bin ich direkt super in die Handlung gestartet. Der Dialekt trägt auch erheblich dazu bei, dass alles so authentisch wirkt. Julia Fischer schreibt sehr detailliert und man merkt, dass viel Recherche in diesem Buch steckt. Besonders wenn es um Lenis Handwerk geht, ist alles sehr anschaulich geschildert, sodass der Leser schnell ein konkretes Bild vor Augen hat. Auch die Charaktere, insbesondere Hans und Leni, aber auch Hans Studienfreunde und Lenis Freundin Charlotte sind alle sehr detailliert beschrieben und mit vielerlei eigentümlichen Charaktereigenschaften ausgestattet, sodass sie sehr authentisch wirken. Ich habe mich in Lenis Familie und in Hans Freundeskreis schnell sehr wohl gefühlt und hatte das Gefühl selbst hautnah bei allem dabei zu sein.
Die Geschichte ist wirklich fesselnd und die Stimmung im Buch sehr authentisch. Man leidet noch unter den Auswirkungen des Krieges, damit verbundener Verluste und Einschränkungen. Gleichzeitig setzt wieder Lebensfreude und Hoffnung ein, es geht langsam aufwärts. Bewegend fand ich besonders die Schilderungen einzelner Personen, wie sie den Krieg erlebt haben. Das Buch enthält neben der tollen Grundgeschichte auch viel Dramatik und besonders das Ende hat mir nochmal den Rest gegeben. Ich freue mich schon jetzt wahnsinnig auf den nächsten Band.
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Ich habe mich sehr auf Band 2 gefreut. Band 1 dieser Reihe hat mir schon sehr gefallen und dieser Schluss erst!! Damit hätte ich nie gerechnet.
Band 2 passt covermäßig super zum ersten Teil. Die Farben wurden wieder aufgenomen.
Ich bin während des ganzen Buches in diese …
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Ich habe mich sehr auf Band 2 gefreut. Band 1 dieser Reihe hat mir schon sehr gefallen und dieser Schluss erst!! Damit hätte ich nie gerechnet.
Band 2 passt covermäßig super zum ersten Teil. Die Farben wurden wieder aufgenomen.
Ich bin während des ganzen Buches in diese Zeit, in diese Geschichte eingetaucht. Die Protagonisten gefielen mir sehr gut. Julia Fischer hat ihnen ein Leben gegeben, eine Persönlichkeit. Sie hat ihre Protagonisten sehr gut ausgearbeitet.
Toll ist auch hier wieder der Wechsel von den Personen.
Ich fand es spannend, das Leni neues, unbekanntes ausprobiert. Als sie nach London gereist ist. Auch das diesmal Alexander eine Stimme bekommt und wir mehr über ihn und sein Leben erfahren.
Mein einziger Kritikpunkt ist, dass es mir manchmal ein bisschen zu viele Informationen sind, die Julia Fischer genutzt hat. Aber man merkt ihre Recherchenliebe. Dass da sehr viel Mühe, Arbeit und Liebe dahintersteckt.
Fazit:
Man merkt die Detail Liebe der Autorin. Auch wenn es manchmal ein wenig zu viel des Guten ist. Dennoch eine schöne Reihe, die ich weiterempfehlen kann. Mir gefallen sehr ihre Protagonisten, die Julia mehr als toll ausgearbeitet hat.
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Eine junge Frau, die ihren Träumen folgt
Hebertshausen 1956: Helene, aber von allen Leni genannt, hat bei ihrer Mutter im Friseursalon ihre Ausbildung zur Frisöse gemacht. Sie mag ihren Beruf sehr gerne, aber das kleine Dorf wird ihr zu eng und sie sehnt sich nach einer neuen …
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Eine junge Frau, die ihren Träumen folgt
Hebertshausen 1956: Helene, aber von allen Leni genannt, hat bei ihrer Mutter im Friseursalon ihre Ausbildung zur Frisöse gemacht. Sie mag ihren Beruf sehr gerne, aber das kleine Dorf wird ihr zu eng und sie sehnt sich nach einer neuen Arbeitsstelle in einem der moderen Salons Münchens. Doch so einfach ist es nicht, denn ihre Mutter kann die Arbeit kaum alleine bewältigen und sie müssen Lenis Bruder Hans das Medizinstudium in München finanzieren. Doch als sie in einer Zeitschrift das Stellengesuch des Salons Keller, wagt sie den Schritt und bewirbt sich heimlich. Ein Traum geht in Erfüllung, als sie die Zusage für die Stelle bekommt und endlich in der Großstadt arbeiten darf, aber natürlich lebt sie weiter bei ihrer Mutter und lässt diese nicht vollkommen allein.
Julia Fischer hat ein besonderes Thema für ihre Familiensaga gefunden, denn das Friseurhandwerk steht doch eher selten in Romanen, umso interessanter ist es. Ihr Schreibstil liest sich flüssig, auch die Wortwahl ist gut und oft an die Sprache der 50er Jahre angepasst, was alles authentischer erscheinen lässt. Insgesamt bemerkt man immer wieder, wie gründlich die Autorin rund um die damalige Zeit, aber auch um das Berufsbild der Frisöse recherchiert hat.
Ich habe mich sehr auf den Roman gefreut, konnte aber nicht so in die Geschichte abtauchen, wie ich es mir gewünscht hätte. Denn teilweise wurden Situationen sehr langatmig beschrieben, was den Lesefluss gestört hat. Allerdings haben mir die Kulisse und die vielen Details rund um den Beruf des Friseurs sehr gefallen. Auch die Zitate aus vergangenen Gesprächen, die Julia Fischer immer wieder in das aktuelle Geschehen einflicht, sind mir immer sehr positiv aufgefallen. Das Ende konnte mich aber leider gar nicht begeistern, ich hoffe, dass es dem zweiten Teil dient und dieser mich mehr begeistern kann als dieser erste.
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Der Roman "Der Salon", Untertitel Wunder einer neuen Zeit wurde von der Autorin Julia Fischer geschrieben.
Leni ist eine junge moderne Frau in den 50er Jahren, die im Friseursalon ihrer Mutter arbeitet, dieser Salon ist auf dem Dorf und zeichnet sich nicht gerade durch Fortschritt aus. …
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Der Roman "Der Salon", Untertitel Wunder einer neuen Zeit wurde von der Autorin Julia Fischer geschrieben.
Leni ist eine junge moderne Frau in den 50er Jahren, die im Friseursalon ihrer Mutter arbeitet, dieser Salon ist auf dem Dorf und zeichnet sich nicht gerade durch Fortschritt aus. Die junge Leni hat noch Träume und Wünsche, möchte einen eigenen Salon in München haben, träumt von der Meisterschule und schafft es auch noch - so ganz nebenbei - ihre eigenen Salben und Mittel nach den Rezepten der Großmutter herstellen.
Auf der anderen Seite ihr Bruder Hans, er studiert Medizin, da das der Wunsch seines in Russland verschollenen Vaters war. Seine ganze Leidenschaft ist aber die Musik, er ist Trompeter.
Dieser Roman fasziniert von der ersten bis zur letzten Seite, nicht nur die Schilderungen der Verhältnisse in den 50er Jahren werden anschaulich und eindrucksvoll geschildert, auch das Schicksal der verschiedenen Personen, ihre Ansichten, Wünsche, Träume, Enttäuschungen werden sehr einfühlsam beschrieben. Ohne Probleme konnte man sich in die einzelnen Personen hineinversetzten, litt und freute sich mit ihnen. Der angenehme Schreibstil, immer wieder die Hinweise auf authentische Geschehnisse, machte für mich persönlich das Buch immer wieder neu interessant. Für mich eine klare Leseempfehlung, ich würde mich sehr über eine Fortsetzung freuen!
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