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Der große Gesellschaftsroman aus Finnland: ein zeitloses Bild derer, die alles haben und gerade deshalb nicht glücklich sein können.Max Paul ist Soziologe an der Universität von Helsinki und zugleich erfolgreicher Buchautor. Sein akademisches Steckenpferd sind Sexualität und Ehe - seine eigene Ehe jedoch funktioniert schon lange nicht mehr. Während Max und seine Ehefrau Katriina in eine immer tiefere Krise geraten, hadern auch ihre erwachsenen Töchter mit ihrem jeweiligen Lebensmodell: die Lehrerin und zweifache Mutter Helen genauso wie die Kunststudentin Eva, die mit knapp dreißig ihr...
Der große Gesellschaftsroman aus Finnland: ein zeitloses Bild derer, die alles haben und gerade deshalb nicht glücklich sein können.
Max Paul ist Soziologe an der Universität von Helsinki und zugleich erfolgreicher Buchautor. Sein akademisches Steckenpferd sind Sexualität und Ehe - seine eigene Ehe jedoch funktioniert schon lange nicht mehr. Während Max und seine Ehefrau Katriina in eine immer tiefere Krise geraten, hadern auch ihre erwachsenen Töchter mit ihrem jeweiligen Lebensmodell: die Lehrerin und zweifache Mutter Helen genauso wie die Kunststudentin Eva, die mit knapp dreißig ihren Platz im Leben noch nicht gefunden hat. Als Eva eine Affäre mit ihrem Dozenten anfängt und Max eine mit einer jungen Journalistin, spitzt sich in einem kalten Winter in Helsinki die Situation der Familie Paul zu.
Ein brillant erzählter, psychologisch raffinierter Gesellschaftsroman über eine globale Mittelschicht auf der Suche nach dem Lebenssinn, hin- und hergerissen zwischen dem Streben nachUnabhängigkeit und der Sehnsucht nach Sicherheit.
Max Paul ist Soziologe an der Universität von Helsinki und zugleich erfolgreicher Buchautor. Sein akademisches Steckenpferd sind Sexualität und Ehe - seine eigene Ehe jedoch funktioniert schon lange nicht mehr. Während Max und seine Ehefrau Katriina in eine immer tiefere Krise geraten, hadern auch ihre erwachsenen Töchter mit ihrem jeweiligen Lebensmodell: die Lehrerin und zweifache Mutter Helen genauso wie die Kunststudentin Eva, die mit knapp dreißig ihren Platz im Leben noch nicht gefunden hat. Als Eva eine Affäre mit ihrem Dozenten anfängt und Max eine mit einer jungen Journalistin, spitzt sich in einem kalten Winter in Helsinki die Situation der Familie Paul zu.
Ein brillant erzählter, psychologisch raffinierter Gesellschaftsroman über eine globale Mittelschicht auf der Suche nach dem Lebenssinn, hin- und hergerissen zwischen dem Streben nachUnabhängigkeit und der Sehnsucht nach Sicherheit.
Philip Teir, geboren 1980, gilt als einer der wichtigsten Nachwuchsautoren Finnlands. Er hat bereits Gedichte und Kurzgeschichten veröffentlicht, und ist Herausgeber von Anthologien. Philip Teir lebt als freier Journalist und Schriftsteller mit seiner Familie in Helsinki.
Thorsten Alms, geb. 1966 in Celle, studierte Skandinavistik, Geschichte und Sprachwissenschaft an den Universitäten Bonn und Lund (Schweden). Seit 2003 arbeitet er als freier Literaturübersetzer aus den Sprachen Schwedisch, Dänisch, Norwegisch und Englisch. Er lebt mit seiner Familie in Stolberg bei Aachen.
Thorsten Alms, geb. 1966 in Celle, studierte Skandinavistik, Geschichte und Sprachwissenschaft an den Universitäten Bonn und Lund (Schweden). Seit 2003 arbeitet er als freier Literaturübersetzer aus den Sprachen Schwedisch, Dänisch, Norwegisch und Englisch. Er lebt mit seiner Familie in Stolberg bei Aachen.
Produktdetails
- Verlag: Blessing
- Originaltitel: Vinterkriget
- Seitenzahl: 384
- Erscheinungstermin: 11. September 2014
- Deutsch
- Abmessung: 219mm x 140mm x 34mm
- Gewicht: 628g
- ISBN-13: 9783896675347
- ISBN-10: 3896675346
- Artikelnr.: 40791801
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
"Was das Angeschlossensein an eine internationale Gegenwartsliteratur angeht, ist dieser Roman eindeutig ein Höhepunkt unter den etwa 140 Übersetzungen dieses Jahres." Florian Kessler, Süddeutsche Zeitung
Max Paul wohnt mir seiner Frau in Helsinki. Die beiden erwachsenen Kinder sind ausgezogen und das Ehepaar lebt nebeneinander her. Als Soziologe und Buchautor kommt er in der eigenen Ehe nicht klar und ist sich selbst nicht darüber im Klaren was er möchte.
Der Klappentext klingt total …
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Max Paul wohnt mir seiner Frau in Helsinki. Die beiden erwachsenen Kinder sind ausgezogen und das Ehepaar lebt nebeneinander her. Als Soziologe und Buchautor kommt er in der eigenen Ehe nicht klar und ist sich selbst nicht darüber im Klaren was er möchte.
Der Klappentext klingt total anders als das Buch dann wirklich ist. Die Handlung ist bereits durch viele Romane bekannt. Der Autor vergleicht das Beziehungsleben von Max Paul und seinen beiden erwachsenen Töchtern. Die drei Lebensstile haben immer wieder Schnittstellen zueinander, obwohl sie doch so unterschiedlich sind. Es werden immer wieder Anmerkungen des Autos gemacht und Dinge bzw. Handlungen vorweg genommen, welche dann nach und nach erklärt werden.
Der Autor erwähnt immer wieder viele Kleinigkeiten die den Schreibstil ein wenig hemmen und manchmal den Leser fordern. Der Schreibstil ist ansonsten vor allem sprachlich wirklich überzeugend.
Fazit: Auf 384 Seiten gelingt dem Autor das Portrait einer finnischen Familie, leider für mich zu finnisch und viel zu detailliert. Es fehlen mir hier die Emotionen und Gefühle.
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Wenn es dem Esel zu wohl wird...
... geht er aufs Eis.
Zum Inhalt:
Ein gutes, halbes Jahr aus dem Leben der gutbürgerlichen, finnischen Familie Paul, in dem eine Beziehungsachterbahn alle Mitglieder durchschüttelt.
Zum Cover:
Die Idee, ein Buch mit dem Titel …
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Wenn es dem Esel zu wohl wird...
... geht er aufs Eis.
Zum Inhalt:
Ein gutes, halbes Jahr aus dem Leben der gutbürgerlichen, finnischen Familie Paul, in dem eine Beziehungsachterbahn alle Mitglieder durchschüttelt.
Zum Cover:
Die Idee, ein Buch mit dem Titel "Winterkrieg" mit einer zerbrochenen Lichterkette auf rotem Grund zu illustrieren, verdient ein dickes Lob! Ein echter Hingucker!
Mein Eindruck:
Die Geschichte plätschert nur so dahin und bildet leider einen Gegenpol zu dem tollen Cover. Kein Roman, den man schnell verschlingt weil er einen vor lauter Spannung zum Weiterlesen verführt. Dazu ist er zu ernst, die Thematik zu schwierig und die Story ohne wirklichen Höhen und Tiefen dargeboten. Die Perspektivwechsel zeigen verschiedene Seiten der Materie, bleiben jedoch immer in der Sicht eines Familienmitglieds (Vater, Mutter jeweils etwa 60, zwei Töchter um die 30). Schade, denn dadurch bleibt einiges im Dunkeln, was eine genauere Betrachtung verdient hätte, - selbst die wichtigeren Nebenfiguren bleiben oft unbeachtet und agieren als Staffage einer Familie, die ihr Glück nicht sieht.
Für mich ganz persönlich überwiegt der Ärger über das Verhalten fast sämtlicher Pauls, ihren Egoismus und ihre Egozentrik. Das Wort "Krieg" ist unangebracht. Zu müde und verhalten laufen die einzelnen Scharmützel ab, vieles wird einfach nur erduldet, einzig der Ausbruch Katriinas zum Schluss bringt ein bisschen Leben in die Erzählung. So bleibt das Ganze ein Sturm im Wasserglas (naja, eher eine leichte Brise) und bildet ein fast belangloses halbes Jahr einer belanglosen Familie mit belanglosem Verhalten ab.
Fazit:
Belanglos, eine Geschichte, die die Welt nicht braucht, allerdings in wohlgeformter Sprache
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Langatmig und nichtssagend:
Mit diesem Buch hatte ich so meine Probleme. Wenn ich es in der Hand hatte und darin gelesen habe, fand ich einige Passgagen und Anekdoten interessant, der Schreibstil lässt sich flüssig lesen. Nach Lesepausen fehlte mir jedoch der Anreiz, das Buch wieder in …
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Langatmig und nichtssagend:
Mit diesem Buch hatte ich so meine Probleme. Wenn ich es in der Hand hatte und darin gelesen habe, fand ich einige Passgagen und Anekdoten interessant, der Schreibstil lässt sich flüssig lesen. Nach Lesepausen fehlte mir jedoch der Anreiz, das Buch wieder in die Hand zu nehmen. Es passiert einfach zu wenig, die Charaktere sind nach meinem Geschmack nicht interessant genug, als dass es sich lohnt, viel Zeit darin zu investieren, etwas über ihr Leben zu erfahren.
Das Buch wird aus der Sicht der Familienmitglieder der finnischen Familie Paul erzählt. Max, ein sechzigjähriger Soziologieprofessor behauptet zwar in einem Interview anlässlich seines 60. Geburtstags, er sei mit seinem Leben zufrieden. Dennoch fällt es ihm schwer, sich zu motivieren an seinem neuen Buch weiter zu arbeiten, streitet sich mit seiner Frau und beginnt schließlich ein Verhältnis mit einer ehemaligen Studentin. Max Frau Katriina betrachtete „die Ehe als eine Form der gegenseitigen Tyrannei,…“, was für eine schreckliche Einstellung. Ich habe mich zwischendurch gefragt, ob Max und Katriina jemals Gemeinsamkeiten hatten, und weshalb sie eigentlich geheiratet haben. Auch in ihrem Job ist sie gänzlich unzufrieden und erledigt nur mechanisch ihre Arbeit.
Da verwundert es nicht, dass die beiden Töchter in ihrem Leben ebenfalls unzufrieden sind. Helen hadert mit Anfang dreißig bereits mit ihrem Leben als Lehrerin und Mutter, während Eva mit 29 keine Ahnung hat, wie sie sich ihre Zukunft vorstellt, ihre Beziehungen scheitern an Bindungsängsten. Sie wirkt naiv und unreif.
Das Buch hat mich am Ende ratlos zurück gelassen. Habe ich irgendetwas interessantes erfahren? Ist die finnische Gesellschaft besonders von Unzufriedenheit und Zwietracht geprägt? Auch bei uns hat man den Eindruck, dass die Menschen sich in ihren Beziehungen eher trennen, als Konflikte auszutragen und Lösungen zu finden. Mir war die Stimmung des Romans zu negativ und depressiv. Ich konnte mich mit den Charakteren weder identifizieren noch fand ich eine der Personen sympathisch. Es werden einige interessante gesellschaftspolitische Themen angesprochen, die Aussagen dazu wirken aber eher schwammig bis klischeehaft. Vielleicht fehlte mir auch der Humor und die Selbstironie, die bei anderen finnischen Autoren den Geschichten Charme geben. Stilistisch ist das Buch gut, inhaltlich hat es mich nicht angesprochen.
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Wer hier einen Roman erwartet, in dem das Blut nur so spritzt, oder eh unglaubwürdige Beziehungskisten exessiv und zumeist vollkommen überzogen egozentrisch dargestellt werden, der wird sicherlich entäuscht werden und das Buch folgerichtig und konsequent an die Seite legen.
Wen …
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Wer hier einen Roman erwartet, in dem das Blut nur so spritzt, oder eh unglaubwürdige Beziehungskisten exessiv und zumeist vollkommen überzogen egozentrisch dargestellt werden, der wird sicherlich entäuscht werden und das Buch folgerichtig und konsequent an die Seite legen.
Wen allerdings eine Reise in's eigene Ich, eine Auseinandersetzung mit dem Alltag, sicherlich oft geprägt von Langeweile, Sinnentleerung, Entäuschungen, Fehlentscheidungen, usw., halt das ganz "normale" Leben interessiert, dem sei dieses Buch an's Herz gelegt.
Zweifelsohne gestaltet sich der Beginn des Buches etwas zäh, aber retrospektive ist auch diese Passage nur folgerichtig. Wobei ich nicht weiß, ob dies Autoren, oder übersetzungsbedingt ist.
Im weiteren Verlauf gewinnt das Buch jedoch von Seite zu Seite immer mehr an Qualität. Es ist dem Autoren ausgezeichnet gelungen einem die " Trivialität" des Lebens vor Augen zu halten.
Insbesondere seine Fähigkeit, keiner der Protagonisten in Schubladen zu stecken, einfach nach dem Motto. dort sind die Guten, dort die Bösen hat mich stark beeindruckt und mich mehrfach Vergleiche mit dem Buch von Funny Moorweiser " Ein Sommer in Davids Haus" ziehen lassen.
Die Darstellung des Alltags und des Zusammenleben von Menschen in ihrer ganzen Normalität, sprich Ambivalenz und dies auf hohen stilistischen Niveau ist wirklich ausgezeichnet gelungen. Es wäre wünschenswert das dies nicht der einzige Roman von Philip Teir bleibt.
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Max Paul, angesehener Soziologe der Universität von Helsinki, sieht seine Ehe langsam aber sicher vor einem Scherbenhaufen. Und das, wo genau dieses doch sein Spezialgebiet ist. Auch das Liebesleben seiner beiden Töchter Helen und Eva kriselt langsam aber sicher. Durch die Zusammenarbeit …
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Max Paul, angesehener Soziologe der Universität von Helsinki, sieht seine Ehe langsam aber sicher vor einem Scherbenhaufen. Und das, wo genau dieses doch sein Spezialgebiet ist. Auch das Liebesleben seiner beiden Töchter Helen und Eva kriselt langsam aber sicher. Durch die Zusammenarbeit mit einer jungen Journalistin verschärft sich der eheliche Zwist und Max‘ Frau Katriina stellt ihn nicht einmal vor die Wahl. Für sie ist diese Ehe beendet.
Der Titel ist zunächst irreführend, handelt der Roman nicht vom für die Finnen traumatischen Winter 1939, sondern vom Krieg im Winter der Familie Paul - wobei die Fronten noch nicht ganz verhärtet sind und die Waffen unklar. Was diesen Roman besonders intensiv macht, war für mich die Einsamkeit, die allen Familienmitgliedern letztlich innewohnte. Keiner ist angekommen oder zu Hause, sondern alle tragen mit sich eine gewisse Isolation herum, die sie von den anderen abschneidet. Für kein überragender Roman, wenn auch mit interessanten Formulierungen. Die Charaktere bleiben ob der fehlenden Entwicklung für mich etwas zu unnahbar und die durchgängige tendenziell depressive Stimmung, erleichtert das Lesen auch nicht wirklich.
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Max und Katriina sind ein finnisches End-Fünfziger Ehepaar. Max ist ein bekannter Soziologe, der vorallem für eine Sex-Studie von vor einigen Jahren bekannt ist. Gemeinsam haben sie zwei erwachsene Töchter: Helen, die mit ihrem Mann Christian und zwei Kindern eine eigene Familie hat …
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Max und Katriina sind ein finnisches End-Fünfziger Ehepaar. Max ist ein bekannter Soziologe, der vorallem für eine Sex-Studie von vor einigen Jahren bekannt ist. Gemeinsam haben sie zwei erwachsene Töchter: Helen, die mit ihrem Mann Christian und zwei Kindern eine eigene Familie hat und als Lehrerin arbeitet und Eva, die in London Kunst studiert und offensichtlich noch nicht so richtig weiß, wo sie mit ihrem Leben hin will.
Der Roman erzählt die Geschichte der einzelnen Personen. Max, der an einem Buch schreibt und mit einer jungen Journalistin eine Affäre anfängt, Katriina, die auf den Philippinen Krankenschwestern für Finnland anheuern soll, Eva, die in London von ihrem Dozenten schwanger wird, das Kind aber abtreibt und ziemlich sicher ist, dass sie nicht mit ihm zusammensein will.
Immer wieder treffen diese Charaktere aufeinander, sei es zu Max' 60. Geburtstag, Weihnachten oder zur bevorstehende Beerdigung der Großmutter.
In der Beschreibung stand etwas von einer Geschichte "derer, die alles haben und gerade deshalb nicht glücklich sein können." Die Umsetzung des Gedankens an sich ist wohl ganz gut gelungen. Keine der Personen hat wirkliche, existenzbedrohenden Probleme (außer vielleicht Eva, die sich aber wissentlich selbst hineinmanövriert hat). Und so werden im Prinzip Probleme geschaffen, man streitet sich beinahe grundlos und kommt nicht so richtig zum Glücklichsein.
Leider fehlt es dem Roman meiner Meinung ein wenig an Spannung, der Leser verliert zwischendurch das Interesse an den Personen. Vielleicht macht es aber auch gerade das aus, dieses Leben, das so vor sich hinplätschert, ohne viel Aktion und nennenswerte Vorkommnisse. Trotzdem für mich als Leser nur drei Sterne, die ich vergeben kann.
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Ein winterlicher Familienkrieg der nordischen, subtilen und sehr, sehr reduzierten Art findet in der Familie Paul statt. Passend zu ihrer Heimat Finnland geht es hier auch im Hochsommer recht kühl zu. Eigentlich leben sie ja ganz gut, die Eltern Max und Katriina, die sich in den letzten Jahren …
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Ein winterlicher Familienkrieg der nordischen, subtilen und sehr, sehr reduzierten Art findet in der Familie Paul statt. Passend zu ihrer Heimat Finnland geht es hier auch im Hochsommer recht kühl zu. Eigentlich leben sie ja ganz gut, die Eltern Max und Katriina, die sich in den letzten Jahren ihrer - jeweils sehr erfolgreichen - Berufstätigkeit stehen und die Töchter, die sich - in Helens Fall - mit Kindern, Familie und dem Beruf als Lehrerin - ganz gut, wenn auch völlig unspektakulär eingerichtet haben bzw. wie die jüngere Eva noch nach ihrem Weg im künstlerischen Bereich suchen.
Aber irgendwann gibt es einen Knacks im Leben der älteren Generation, eine Art von Störung im Ablauf und der bisher so gemütliche, ja gemächliche Weg gerät ins Wanken.
Ist eigentlich wirklich Krieg? Hat der Gott des Gemetzels in dieser sehr modernen, wohlhabenden und ganz und gar dem Zeitgeist entsprechenden Familie Einzug gehalten. Ich würde sagen, es ist eher der ganz normale Wahnsinn, der bei den Pauls Einzug gehalten hat, sie sind eher Opfer der gepflegten Langeweile als der Schlachten des Winterkriegs, der in der finnischen Historie eine so große Rolle spielte, geworden. Und die Verlierer - wenn man sie überhaupt als solche bezeichnen kann oder will - sind eindeutig die Eltern, den Töchern - vor allem Eva - offenbart sich eine durchaus aussichtsreiche Perspektive. Ein nicht ungewöhnlicher Kreislauf im Leben einer Familie also, der hier dargestellt wird, auf eine angenehm zu lesende, aber alles andere als spektakuläre Art.
Philipp Teir schreibt gekonnt, eloquent und sehr, sehr nordisch - und gerade dieser sehr zurückgenommenen Art ist es in diesem Fall zu verdanken, dass ich nicht restlos begeistert bin. Man muss es ja nicht drauf anlegen, orgininell zu sein, aber diesem Werk merkt man ein wenig zu sehr die vorangegangene Lektüre von Franzen und Buwalda, aber auch von Ibsen und Mann an. Ein guter Autor, der seinem nächsten Werk seinen eigenen Stempel ein wenig intensiver und nachhaltiger aufdrücken könnte, aber ganz klar auf einem guten Weg ist!
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Ein schön gestaltetes Hardcover, das sich gut im Bücherschrank macht und dass ich ganz gern gelesen habe.
Der Roman erinnert mich nicht zuletzt wegen des Titels an den Ang Lee-Film Der Eissturm.
Philip Teir erzählt die Geschichte einer Mittelschichtsfamilie in Finnland. Der …
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Ein schön gestaltetes Hardcover, das sich gut im Bücherschrank macht und dass ich ganz gern gelesen habe.
Der Roman erinnert mich nicht zuletzt wegen des Titels an den Ang Lee-Film Der Eissturm.
Philip Teir erzählt die Geschichte einer Mittelschichtsfamilie in Finnland. Der Soziologe Maxpaul wird sechzig, seine Ehe mit seiner Frau Katriina ist recht ereignislos. Seine älteste Tochter hat Kinder. Die jüngere Tochter Eva scheint wenig gefestigt durchs Leben zu treiben.
Als Max eine Affäre mit einer jungen Journalistin anfängt, spitzt sich die familiäre Krisensituation mehr und mehr zu. Aber vielleicht sind Veränderungen auch wirklich nötig.
Der Autor hat seinen Roman zeitlich geschickt aufgebaut und erzählt über einen Zeitraum von ca. 8 Monaten. Das passt gut und macht Sinn, daher übersteht man auch etwas in die länge gezogene, weniger spannende Passagen.
Am besten gefallen mir die Passagen, in der direkt aus der Perspektive der einzelnen Figuren erzählt wird, da dann deren innersten Gedanken und Emotionen deutlich werden. Der Autor macht das aber nicht konsequent so sondern schreibt die meiste Zeit in einem konventionellen Stil.
Dass die Geschichte in Finnland handelt ist nicht so entscheidend, sie könnte auch in anderen Ländern angesiedelt sein. Aber trotzdem macht der Roman Lust, dieses Jahr die Frankfurter Buchmesse zu besuchen, bei der Finnland diesmal Partnerland ist. Es ist angekündigt, dass auch Philip Teir da sein wird.
Winterkrieg ist ein lesenswerter Roman. Ich gebe viereinhalb von fünf Sternen!
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