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Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 13.02.2015
Winterkrieg
Teir, Philip

Winterkrieg


ausgezeichnet

Wer hier einen Roman erwartet, in dem das Blut nur so spritzt, oder eh unglaubwürdige Beziehungskisten exessiv und zumeist vollkommen überzogen egozentrisch dargestellt werden, der wird sicherlich entäuscht werden und das Buch folgerichtig und konsequent an die Seite legen.
Wen allerdings eine Reise in's eigene Ich, eine Auseinandersetzung mit dem Alltag, sicherlich oft geprägt von Langeweile, Sinnentleerung, Entäuschungen, Fehlentscheidungen, usw., halt das ganz "normale" Leben interessiert, dem sei dieses Buch an's Herz gelegt.

Zweifelsohne gestaltet sich der Beginn des Buches etwas zäh, aber retrospektive ist auch diese Passage nur folgerichtig. Wobei ich nicht weiß, ob dies Autoren, oder übersetzungsbedingt ist.

Im weiteren Verlauf gewinnt das Buch jedoch von Seite zu Seite immer mehr an Qualität. Es ist dem Autoren ausgezeichnet gelungen einem die " Trivialität" des Lebens vor Augen zu halten.

Insbesondere seine Fähigkeit, keiner der Protagonisten in Schubladen zu stecken, einfach nach dem Motto. dort sind die Guten, dort die Bösen hat mich stark beeindruckt und mich mehrfach Vergleiche mit dem Buch von Funny Moorweiser " Ein Sommer in Davids Haus" ziehen lassen.

Die Darstellung des Alltags und des Zusammenleben von Menschen in ihrer ganzen Normalität, sprich Ambivalenz und dies auf hohen stilistischen Niveau ist wirklich ausgezeichnet gelungen. Es wäre wünschenswert das dies nicht der einzige Roman von Philip Teir bleibt.

Bewertung vom 19.04.2014
Der Federmann / Nils Trojan Bd.1
Bentow, Max

Der Federmann / Nils Trojan Bd.1


weniger gut

Der Titel von Max Bentows Erstlingswert erscheint subtil. Jedoch schon wenige Augenblicke später wurde mir klar, dass in dem selbigen das Geschecht des Meschen, der andere Menschen tötet schon festgelegt ist.. Denn wenn auch, laut Verbrechensstatistik, die überwiegende Zahl von "Mehrfachmördern" wohl Männer sind, sollte dies nicht schon im Titel als Fakt auftauchen. Schade.
Darüber hinaus versucht Bentow fast so jede Erwartungshaltung, die er an einen "Psychothriller" der Gegenwart gestellt wird zu bedienen. Insbesondere die endlos erscheinenden "verfolgungsszenen" im letzten Drittel des Buches, verbunden mit schier übermenschlichen psychischen und physischen Kräften des Protagonisten sowie der, plötzlich auch im Umgang mit Schusswaffen hervorragenden Psychologin, entbehrt einer unfreiwilligen Komik nicht.
Stilitisch, wie auch vom Spannungsbogen ist das Buch in der ersten Hälfte recht ansprechend, danach fällt es jedoch im Niveau leider ab.
Des Weiteren halte ich Trojans (Bentows) mehrfache und nicht unerhebliche rechtstaaltichen Rechtsbrüche im Bereich im Ungang mit Verdächtigen (Verhörmethoden) für ausgesprochen bedenklich. Das ist mit verantwortungsbewußtem, demokratischen und die Menschenwürde beachtenden Handeln unvereinbar.
Zsammenfassen lässt sich sagen, dass Trojan und seine Truppe eine bessere Performance verdient haben und der gelernte Dramaturg Bentow sicherlich in der Lage sein wird dies zu leisten

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