Nach »Ewig Sommer« ein neues Meisterwerk der atmosphärischen Spannung Als ihre kleine Schwester verschwindet, ist Zoey selbst noch ein Kind. Jetzt, zwanzig Jahre später, sind ihre Erinnerungen daran bruchstückhaft und widersprüchlich. Warum wurde nie nach der Schwester gesucht? Nach dem Tod der Mutter reist Zoey an die französische Atlantikküste, wo sie zu dritt gelebt haben, bevor diese eine Nacht alles veränderte. Zoey ahnt: Sie muss ihre Erinnerungen neu sortieren, die wie Inseln im Licht aus dem Meer ragen und die tief unter der Oberfläche miteinander verbunden sind.»Franziska Gänsler ist eine behutsame und äußerst gekonnte Erzählerin, in deren Händen diese Geschichte über Wahrnehmung und Wahrheit sich nach und nach mit einem großen Sog entfaltet.« Theresia Enzensberger »Ein Buch wie das große Kino von Ozon und Sorrentino: flirrend, elegant und im besten Sinne skurril.« Yael Inokai »Franziska Gänslers Prosa bläst eine Seifenblase in einem auf. Darin ein wabernder Sommer an der Côte D'Argent. Da steht ein Fernseher. Ist alles anders, als es scheint?« Julia Friese
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensentin Sarah Elsing ist hingerissen von diesem krimihaften Roman um eine junge Frau, die anlässlich der Beerdigung ihrer Mutter einem Familiengeheimnis auf die Spur kommt. Elsing sieht die Geschichte schon als Film vor sich, so spannend sei das erzählt. Aber auch literarisch hat ihr dieser Roman um Missbrauch und emotionale Abhängigkeit ausgezeichnet gefallen: Sie hebt die "bildhafte Erzählweise" ebenso hervor wie das Einfühlungsvermögen der Autorin. Die hat übrigens Malerei studiert, weshalb wohl die Exkurse zu weiblichem Schmerz in der Kunst von Munch und Emin so überzeugend geraten sind, denkt sich die beeindruckte Kritikerin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Die Bilder, die Franziska Gänsler aufruft, sind so einprägsam, dass man es fast wie einen Film vor sich ablaufen sieht (...) Die Trauer um die Mutter und die Schwester schwingt in jedem Satz mit, und trotzdem ist es ein ganz flirrend leichter Roman. Ich musste die 208 Seiten in einem Zug durchschwimmen und würde das Buch jedem ans Herz legen, der emotionale Wärme sucht. Am Schluss lässt Franziska Gänsler alles ganz elegant ausklingen: das ist dramatisch und sanft und tröstlich zugleich - wirklich reine Poesie.« Sarah Elsing, Deutschlandfunk Kultur, 18.04.2024 Deutschlandfunk Kultur 20240418