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Zwei Schwestern: Die eine arbeitet sich an sämtlichem Unrecht unserer Gegenwart ab, die andere am bürgerlichen Familienideal; für die eine ist ihr Schwarzsein eine politische Kategorie, für die andere ihr Muttersein. Klug, erhellend und mit hintergründigem Witz erzählt Yandé Seck in ihrem Debütroman von den Ambivalenzen, die wir im Kleinen wie im Großen aushalten müssen.Dieo lebt mit ihrem Mann Simon und drei Söhnen in einer schönen Altbauwohnung im Frankfurter Nordend. Sie leidet unter den unerfüllbaren Ansprüchen der Gesellschaft an sie als Mutter, vor allem aber ist es die stÃ...
Zwei Schwestern: Die eine arbeitet sich an sämtlichem Unrecht unserer Gegenwart ab, die andere am bürgerlichen Familienideal; für die eine ist ihr Schwarzsein eine politische Kategorie, für die andere ihr Muttersein. Klug, erhellend und mit hintergründigem Witz erzählt Yandé Seck in ihrem Debütroman von den Ambivalenzen, die wir im Kleinen wie im Großen aushalten müssen.
Dieo lebt mit ihrem Mann Simon und drei Söhnen in einer schönen Altbauwohnung im Frankfurter Nordend. Sie leidet unter den unerfüllbaren Ansprüchen der Gesellschaft an sie als Mutter, vor allem aber ist es die ständige Kritik ihrer jüngeren Schwester Zazie an allem und jedem, die an ihren Nerven zerrt. Auch Simon, ein mittelalter weißer Mann und Angestellter in einem Finanz-Start-up, gerät immer wieder ins Visier seiner Schwägerin, die zunehmend an der rassistischen und sexistischen Gesellschaft verzweifelt.
Als der Vater der Schwestern, ein eigensinniger Nietzschefan, der vor mehr als vierzig Jahren aus dem Senegal nach Deutschland kam, unerwartet stirbt, gerät das mühsam kalibrierte Familiengefüge aus dem Gleichgewicht. Für die Beerdigung reisen die Schwestern in das Land ihres Vaters. Der Abschied wird für die beiden zu einem Neuanfang - in vielerlei Hinsicht.
Dieo lebt mit ihrem Mann Simon und drei Söhnen in einer schönen Altbauwohnung im Frankfurter Nordend. Sie leidet unter den unerfüllbaren Ansprüchen der Gesellschaft an sie als Mutter, vor allem aber ist es die ständige Kritik ihrer jüngeren Schwester Zazie an allem und jedem, die an ihren Nerven zerrt. Auch Simon, ein mittelalter weißer Mann und Angestellter in einem Finanz-Start-up, gerät immer wieder ins Visier seiner Schwägerin, die zunehmend an der rassistischen und sexistischen Gesellschaft verzweifelt.
Als der Vater der Schwestern, ein eigensinniger Nietzschefan, der vor mehr als vierzig Jahren aus dem Senegal nach Deutschland kam, unerwartet stirbt, gerät das mühsam kalibrierte Familiengefüge aus dem Gleichgewicht. Für die Beerdigung reisen die Schwestern in das Land ihres Vaters. Der Abschied wird für die beiden zu einem Neuanfang - in vielerlei Hinsicht.
Yandé Seck wurde 1986 in Heidelberg geboren und wuchs dort und in Frankfurt am Main auf, wo sie heute mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern lebt. Sie arbeitet als Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche, lehrt außerdem an der Uni Frankfurt und promoviert zu Mutterschaft, Migration und Psychoanalyse. 'Weiße Wolken' ist ihr erster Roman.
Produktdetails
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 335
- Erscheinungstermin: 8. Februar 2024
- Deutsch
- Abmessung: 203mm x 131mm x 33mm
- Gewicht: 456g
- ISBN-13: 9783462004977
- ISBN-10: 3462004972
- Artikelnr.: 69134189
Herstellerkennzeichnung
Kiepenheuer & Witsch GmbH
Bahnhofsvorplatz 1
50667 Köln
produktsicherheit@kiwi-verlag.de
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Ann-Marlen Hoolt bedauert, dass der Sack voll Probleme, Rassismus, Sexismus und andere schwierige Erfahrungen von People of Colour in der Frankfurter Gegenwart, bei Yande Seck so runtererzählt und nicht glaubhaft an die Figuren gebunden wird. Die Geschichte zweier Schwestern aus dem Senegal, die in Frankfurt ein eher bürgerliches Leben führen, bleibt so laut Hoolt seltsam konflikt- und spannungsarm, die Figuren holzschnittartig. Sprachlich ist der Debütroman modern, voll popkultureller Bezüge, meint Hoolt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Es treffen alltägliche Erlebnisse, aktuelle Gesellschaftskritik und sehr viel Frankfurt aufeinander, in dem sich einige wiedererkennen werden.« Antonia Troschke hr Fernsehen Hauptsache Kultur 20240523
Rezensentin Ann-Marlen Hoolt bedauert, dass der Sack voll Probleme, Rassismus, Sexismus und andere schwierige Erfahrungen von People of Colour in der Frankfurter Gegenwart, bei Yande Seck so runtererzählt und nicht glaubhaft an die Figuren gebunden wird. Die Geschichte zweier Schwestern aus dem Senegal, die in Frankfurt ein eher bürgerliches Leben führen, bleibt so laut Hoolt seltsam konflikt- und spannungsarm, die Figuren holzschnittartig. Sprachlich ist der Debütroman modern, voll popkultureller Bezüge, meint Hoolt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Schwarzweiß oder Schwarz?
Die Schwestern Dieo und Zazie sind Töchter einer Deutschen und eines senegalischen Einwanderers und haben nie woanders gelebt als in Deutschland. Aufgewachsen sind sie bei ihrer Mutter, nur die Jüngere, Zazie, hat regelmäßigen Kontakt zum Vater …
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Schwarzweiß oder Schwarz?
Die Schwestern Dieo und Zazie sind Töchter einer Deutschen und eines senegalischen Einwanderers und haben nie woanders gelebt als in Deutschland. Aufgewachsen sind sie bei ihrer Mutter, nur die Jüngere, Zazie, hat regelmäßigen Kontakt zum Vater und war auch schon häufiger im Senegal.
Das Eigenartige an ihrem Leben - von außen werden sie immer als irgendwie fremd betrachtet, womit Dieo, Mitte dreißig, verheiratet und Mutter dreier Söhne, ganz gut zurecht kommt. Die Endzwanzigerin Zazie hingegen hadert damit, trägt eine gewisse Wut in sich, die sich immer mal den Weg heraus bahnt und sich nicht selten gegen die Schwester richtet.
Ein spannendes Werk, in dem die Schwestern erst in einer Extremsituation so richtig zueiander finden, teilweise ziemlich provokant, manchmal aber auch witzig und warmherzig rüberkommen.
Gut, dass ich viele deutlich jüngere Kollegen habe, sonst wäre ich in bezug auf die doch sehr stylishe Sprache während der Lektüre oft verloren gewesen. Autorin Yandé Seck nimmt auch Abstand von gewissen Erklärungen im Vorfeld, der Leser wird mit jeder Tatsache, jeder Situation direkt konfrontiert - das kannte ich so nicht, kam aber überraschend gut klar damti.
Ein ungewöhnlicher Roman, in dessen Verlauf die Autorin beweist, dass sie sich auch durchaus selbst auf die Schippe nehmen kann - der Leser muss jedoch einiges an Geduld mitbringen!
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Warmherzige Geschichte über Identität und gesellschaftliche Narrative
Weiße Wolken - die kleinen weißen Flecken auf den Fingernägeln, die entgegen weit verbreiteter Meinung von stumpfer Einwirkung auf die Nägel herrühren. Damit vergleicht Zazie in Yandé …
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Warmherzige Geschichte über Identität und gesellschaftliche Narrative
Weiße Wolken - die kleinen weißen Flecken auf den Fingernägeln, die entgegen weit verbreiteter Meinung von stumpfer Einwirkung auf die Nägel herrühren. Damit vergleicht Zazie in Yandé Secks Debütroman die schmerzhaften Erfahrungen, die einen prägen, die eigene Identität ausmachen.
Davon gibt es viele bei Yandé Secks drei Protagonist*innen: Zazie, die immer wieder auf ihr eigenes Anderssein als Schwarze in Deutschland zurückgestoßen wird, die ihre Wut über Alltagsrassismus und Sexismus oft nicht zurückhalten kann. Dieo, die mit den gesellschaftspolitischen Diskursen ihrer Schwester nicht mithalten kann, hat sie doch mit ihren Kindern zu viel zu tun. Die gleichzeitig aber ihre eigene Wut über die Verteilung von Care-Arbeit in ihrer eigenen Familie in sich aufstaut. Und ihr Mann Simon, der den gesellschaftlichen Druck übernimmt sich in der Kryptowelt zu behaupten ohne seine eigenen Wünsche zu hinterfragen.
So kreisen die drei Protagonist*innen umeinander, scheinbar absorbiert in ihrer Suche nach ihrer eigenen Identität zwischen gesellschaftlichen Idealen und individuellen Bedürfnissen.
Vieles wird nicht gesagt, viele Gedanken und intuitive Verhaltensmuster von Zazie, Dieo und Simon bleiben den Leser*innen gegenüber genauso unergründlich, wie sie vielleicht für die drei Charaktere selbst sind. Das lässt sie teilweise schwer greifbar machen. Manche Dialoge und insbesondere Konflikte, die genauso schnell gelöst werden wie sie aufgetaucht sind, wirken hölzern und unrealistisch.
Aber wenn man in die Geschichte reingefunden hat, sich an Yandé Secks ungewöhnlichen Erzählstil gewöhnt hat, verspricht das Buch ein schönes, leicht zu lesendes Leseerlebnis, das gleichzeitig wahnsinnig viele gesellschaftliche Diskurse aufgreift und doch so warmherzig und verständnisvoll jede*n der drei Protagonist*innen und ihre unterschiedlichen Perspektiven aufs Leben beleuchtet.
Trotz der teilweise konstruiert wirkenden Dialoge, habe ich das Buch deshalb ins Herz geschlossen und empfehle es sehr, gerade wenn man sich mit dem emotionalen Druck, den gesellschaftlicher Narrative ausüben, auseinandersetzen will.
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Ambitioniert. Da steckt eine Menge drin, in Yandé Secks Erstling "Weisse Wolken". Und bekanntlich ist zuweilen weniger mehr. Die Autorin schickt ihre Figuren gewissermaßen in einen Diskurs über unsere hochkomplexe und widersprüchliche Gegenwartsgesellschaft; dabei …
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Ambitioniert. Da steckt eine Menge drin, in Yandé Secks Erstling "Weisse Wolken". Und bekanntlich ist zuweilen weniger mehr. Die Autorin schickt ihre Figuren gewissermaßen in einen Diskurs über unsere hochkomplexe und widersprüchliche Gegenwartsgesellschaft; dabei werden durchaus brisante Themen angerissen wie Rassismus, Sexismus, die Geschlechterfrage, Wokeness, Kind und/oder Karriere, Tradition versus Moderne. Stellenweise meint man einen Essay zu lesen und nicht etwa einer Romanhandlung folgen zu dürfen. Was zwar durchaus in Ordnung ist, aber einen wirklichen Spannungsbogen verhindert. Es wird eine Geschichte von zwei unterschiedlichen Lebensentwürfen erzählt. Die zwei schwarzen Schwestern Dieo und Zazie, die eine von beiden klassisch verheiratet und Mutter dreier Söhne, die andere der rebellische Geist. Der senegalesische Vater der beiden, der sie durch seinen Tod mit ihren Wurzeln und ganz neuen Fragen konfrontiert - auch mit der Frage der (Sehnsucht nach) Zugehörigkeit: 'Belonging'. Hinzu kommen Dieos karriereorientierter Mann Simon und Max, der Freund von Zazie, der aber nicht so richtig weiß... Diese Figuren schickt die Autorin aufs Parkett - im Dienste ihres gesellschaftskritischen Diskurses.
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Schwesterherz(en)
Yandé Seck schreibt über zwei Schwestern, die trotz unterschiedlicher Lebenskonzepte emotional eng miteinander verbunden sind. Während die berufstätige Dieo verheiratet ist und drei Kinder hat, hat sich die jüngere Zazie in ihrem Lebensstil noch nicht …
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Schwesterherz(en)
Yandé Seck schreibt über zwei Schwestern, die trotz unterschiedlicher Lebenskonzepte emotional eng miteinander verbunden sind. Während die berufstätige Dieo verheiratet ist und drei Kinder hat, hat sich die jüngere Zazie in ihrem Lebensstil noch nicht wirklich festgelegt und betreibt viel Aktivismus-Arbeit, u.a. gegen Rassismus und Sexismus. Ein tragisches Ereignis führt die beiden nach Senegal, das Heimatland ihres Vaters.
Der Roman wird abwechselnd aus der Perspektive der Schwestern und von Simon, dem Ehemann von Dieo, erzählt. Besonders gut fand ich die Figurenentwicklung und die Darstellung der Beziehungen der Personen untereinander.
Der Roman lässt sich durch den angenehmen Schreibstil der Autorin angenehm lesen, die Aktualität sowie der Realitätsbezug sind ebenfalls hervorzuheben. Auf jeden Fall lesenswert!
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Moderner Familienroman, der aktuelle Lebenswelten beschreibt
Dieo und Zazie sind zwei Schwarze Schwestern. Dieo, die Ältere, lebt gut situiert mit Mann und drei Söhnen im trendigen Frankfurter Nordend. Sie arbeitet als Psychotherapeutin, ihr Mann ist Mitarbeiter in einem florierenden …
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Moderner Familienroman, der aktuelle Lebenswelten beschreibt
Dieo und Zazie sind zwei Schwarze Schwestern. Dieo, die Ältere, lebt gut situiert mit Mann und drei Söhnen im trendigen Frankfurter Nordend. Sie arbeitet als Psychotherapeutin, ihr Mann ist Mitarbeiter in einem florierenden Finanz-Start-Up. Zazie, mit Ende Zwanzig ein paar Jahre jünger als ihre Schwester, hat gerade ihr Masterstudium hinter sich gebracht und jobbt in einem Jugendzentrum. Das teure Frankfurt kann sie sich nicht leisten, sie wohnt im günstigeren Offenbach. Ihre Mutter, ebenfalls Psychotherapeutin, hat die beiden Töchter alleine großgezogen, nachdem sie sich von ihrem Mann, einem Senegalesen getrennt hatte.
Während Dieo sich überfordert fühlt von ihren Aufgaben als Mutter, Hausfrau und berufstätiger Frau ( „ Warum war Sysiphos eigentlich ein Mann, wenn doch die Erfahrung der sich ewig wiederholenden Überlastung eine typisch weibliche war?“), arbeitet sich Zazie an den Ungerechtigkeiten der Welt ab. Überall sieht und erlebt sie die Anzeichen und Auswirkungen von Rassismus, Sexismus und patriarchalen Strukturen. ( Es war, als wäre in ihr ein Scanner eingebaut, der jeden Satz aufnahm und durch ein Diskriminierungs- Prüfsystem laufen ließ.“)
Die Autorin Yande Seck hat in ihre beiden Protagonistinnen viel aus ihrer eigenen Biographie einfließen lassen. Sie selbst ist in Heidelberg geboren und in Frankfurt aufgewachsen. Die Mutter ist Deutsche, der Vater stammt aus dem Senegal. Sie arbeitet als Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche und lebt mit Mann und Kindern in Offenbach.
Dass die Autorin die Lebensumstände und die Gesellschaftsschicht ihrer Figuren gut kennt, spürt man. Sehr authentisch beschreibt sie das urbane und bürgerliche Milieu mit ihren „Codes“ und sprachlichen Mustern.
Yande Seck wechselt kapitelweise die Erzählperspektive. Dabei nimmt sie nicht nur die der beiden Schwestern ein, sondern lässt auch Simon, Dieos Ehemann, seine Sichtweise darstellen. Simon versucht als „ mittelalter weißer Mann“ alles richtig zu machen. Doch seine Arbeit erfordert viel Zeit und Engagement, so dass er nicht immer der Partner und Vater sein kann, der er gerne wäre.
Die leicht überzeichneten Nebenfiguren lassen schmunzeln. Gerade die Elterngeneration entspricht so ganz dem Bild allzeit engagierter Alt- Linker. Da die Psychotherapeutenmutter, die beständig ihre Töchter analysieren muss. Da die Mutter von Simon, die darunter leidet, dass ihr Sohn in seinem Job so richtig gut Geld verdient. Hatte sie sich doch gewünscht, dass ihre Kinder „ den Drang haben, die Welt zu verändern, stattdessen…“
Entgegen den Erwartungen, die der Klappentext weckt, steht die Reise in den Senegal zur Trauerfeier für den plötzlich verstorbenen Vater nicht im Zentrum des Romans. Erst im zweiten Drittel des Buches werden die Schwestern in die frühere Heimat ihres Vaters aufbrechen. Trotzdem spielt diese Reise eine wichtige Rolle für die Frauen, besonders für Dieo, für die es die erste Begegnung mit der dortigen Verwandtschaft ist. Hier erlebt sie eine ganz andere Form von Familie; gleichzeitig bedeutet es für sie eine Auseinandersetzung mit dem afrikanischen Teil ihrer Identität.
Der Titel verweist nicht auf eine romantische oder meteorologische Symbolik, sondern meint jene weißen Flecken auf den Fingernägeln, die man auch „ weiße Wolken“ nennt. Sie sind nicht, wie vielfach angenommen, Zeichen von Kalziummangel, sondern sind Überbleibsel von kleinen Verletzungen in der Nagelstruktur. Im Roman geht es also um Verletzungen und Einwirkungen, die ein Gesellschaftssystem auf die Identität eines jeden hat. „…dass Verletzungen uns zu dem Menschen machen, der wir sind.“ „ Viele winzige Verletzungen, die unseren Charakter formen.“
Yande Seck überzeugt mit einem genauen Blick und pointierten Dialogen. Ihr Text ist gespickt mit Anglizismen, einer woken Sprache und Begriffen aus der Psychoanalyse. Das macht ihn sehr gegenwärtig.
Neben den schon erwähnten Themen wie Rassismus und Sexismus verhandelt der Roman auch noch Fragen zu Frauen- und Männerbildern, sowie Mutterschaft und Vatersein. „ Übermächtige Mütter und abwesende Väter gehören zusammen.“
Auch wenn ich als alte weiße Frau aus der deutschen Provinz nicht zur eigentlichen Zielgruppe gehöre, so habe ich mich mit dem Buch doch bestens unterhalten gefühlt. Ein kurzweiliger moderner Familienroman, der aktuelle Lebenswelten beschreibt. Man darf nach diesem Debut gespannt sein auf weitere Bücher der jungen Autorin.
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Unterschiedlicher könnten die Schwestern Dieo und Zazie nicht sein: die eine lebt mit Mann und Kindern das gutbürgerliche Ideal mit Altbauwohnung, während die jüngere rastlos gegen Rassismus und Sexismus in der Gesellschaft ankämpft. Obwohl ihre Leben so weit voneinander …
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Unterschiedlicher könnten die Schwestern Dieo und Zazie nicht sein: die eine lebt mit Mann und Kindern das gutbürgerliche Ideal mit Altbauwohnung, während die jüngere rastlos gegen Rassismus und Sexismus in der Gesellschaft ankämpft. Obwohl ihre Leben so weit voneinander entfernt scheinen, sind sie eng miteinander verknüpft. Als die Geschehnisse ihnen keine Wahl lassen, finden sie Wege, die grosse Kluft zwischen ihnen Stück für Stück zu verringern.
Wenn auf dem Buchrücken Inhalte explizit preisgegeben werden, die erst im letzten Drittel des Buches geschehen, ist das für mich ein Spoiler und irritierend beim lesen, da man die ganze Zeit darauf wartet, bis es passiert. Das hätte man auf jeden Fall anders formulieren können. Ansonsten ist der Aufbau gut gelungen; durch die Blickwinkel von Zazie, Dieo und Simon (Dieos Mann), erhält man Einblick in die völlig verschiedenen Leben und Denkweisen der beiden Frauen, die als konträre Punkte den Rahmen der Story bilden.
Mit dem Stil des Buches bin ich leider nicht warm geworden, der Gesprächsverlauf zwischen den Personen war für mich überhaupt nicht flüssig, es gab immer wieder Themensprünge und manchmal habe ich einfach nicht verstanden um was es gerade geht oder wie etwas gemeint ist. Intellektuelle Gedankenspiele werden in alltäglichem Geplänkel untergebracht und dann bedeutungsschwangere Gespräche im TikTok-Slang geführt. Zazies Sprache trifft dennoch ziemlich genau den jugendlichen Zeitgeist, was ich wiederum richtig gelungen fand. Sehr passend ist auch das Buchcover, die verschiedenen Farben zeigen die verschiedene Perspektiven und wie diese miteinander funktionieren und Überschneidungen gefunden werden können.
Ein einfühlsamer Roman über Geschwister und Herkunft, über unsere Unterschiede und Gemeinsamkeiten, verpackt in einen Schreibstil, der leider nicht meins war.
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MeltingPot und Mutterschaft im RheinMain-Gebiet
Autorinnen aus dem Rhein-Main Gebiet und dann noch Debütantin, dass muss gelesen werden und wie erwartet: ein gutes Buch! Denn neben den beiden Schwestern, Dieo und Zazie sind Frankfurt und Offenbach ein weiterer Star des Romans. Yandé …
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MeltingPot und Mutterschaft im RheinMain-Gebiet
Autorinnen aus dem Rhein-Main Gebiet und dann noch Debütantin, dass muss gelesen werden und wie erwartet: ein gutes Buch! Denn neben den beiden Schwestern, Dieo und Zazie sind Frankfurt und Offenbach ein weiterer Star des Romans. Yandé Seck erwähnt viele Orte, viele Verhaltensmuster, die uns Frankfurter nur zu bekannt sind. Eine Hommage an das bunte kulturell vielfältige Doppelpack der Städte.
Dieo, die ältere der beiden Schwester ist mit Simon verheiratet. Sehr klassische Rollenverhältnisse, denn Simon arbeitet Tag und Nacht in einem StartUp. Dieo kümmert sich um Kinder und Haushalt. Sie ist Mutter und reflektiert die gesellschaftlichen Anforderungen an ihresgleichen und erträgt die Last kaum noch.
Ihre kleine Schwester hat soeben ihren Masterabschluss in die Tasche gesteckt und arbeitet sich auch ab, aber an anderen Baustellen, denn die Schwestern sind farbig und der alltägliche Rassismus und Sexismus der Zazie entgegenschlägt ist unerträglich. Ihr Freund Max fokussiert sich auf Zazie und ihr Wohl.
Yandé Seck kombiniert aktuelle Themen mit runden Charakteren, die so auch im echten Leben existent sein könnten mit Tiefe, Ecken und Kanten. Ich habe es gern gelesen, auch weil die Emotionen wunderbar ausgearbeitet sind. Die Nuancierung zwischen Verzweiflung, hoffnungsvollen Momenten auch positive und humorvolle Szenen sind gut gesetzt.
Nur das Cover finde ich leider etwas zu unscheinbar für die gute Geschichte zwischen den Buchdeckeln.
Für alle im Rhein-Main-Gebiet: Auf jeden Fall lesen! Für alle anderen: auch! Und danach nach Frankfurt & Offenbach kommen!
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Als ich das Buch zum ersten Mal in den Händen hielt wusste ich (aufgrund einer Leseprobe) bereits, dass es mir gut gefallen würde. Am Ende hat es mich umgehauen, ich habe schon lange nicht mehr so einen guten Roman gelesen!
Erzählt wird die Geschichte einer Familie, die trotz vieler …
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Als ich das Buch zum ersten Mal in den Händen hielt wusste ich (aufgrund einer Leseprobe) bereits, dass es mir gut gefallen würde. Am Ende hat es mich umgehauen, ich habe schon lange nicht mehr so einen guten Roman gelesen!
Erzählt wird die Geschichte einer Familie, die trotz vieler Unterschiede doch einiges verbindet. Es gibt Drehungen und Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe, die sich aber super in die Erzählung einschmiegen. Die Autorin hat einen sehr angenehmen, wenn auch teilweise etwas anspruchsvolleren Schreibstil und behandelt Themen, die - gerade in unserer heutigen Zeit - wichtiger nicht sein könnten (v.a. Rassismus, Feminismus, Klassismus). Während des gesamten Lesens ist mir nicht einmal die Lust vergangen, weiterzulesen und ich habe mich jeden Abend auf die Lektüre gefreut. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der sich mal an einen Roman heranwagen möchte, der nicht zu kitschig ist und viele soziale und politische Ungerechtigkeiten behandelt.
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Bei dieser Geschichte handelt es sich um einen wunderschönen Debüt Roman der Schriftstellerin, in den sie sehr viel Liebe und Herz gesteckt hat. Das Cover hat mich am Anfang nicht so überzeugt, da es nicht viel aussagt. Aber der Klappentext hat mich dann voll und ganz überzeugt. …
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Bei dieser Geschichte handelt es sich um einen wunderschönen Debüt Roman der Schriftstellerin, in den sie sehr viel Liebe und Herz gesteckt hat. Das Cover hat mich am Anfang nicht so überzeugt, da es nicht viel aussagt. Aber der Klappentext hat mich dann voll und ganz überzeugt. Während des Lesens hat es mich immer wieder aufs neue gepackt und ich habe es in einem Zug zu Ende gelesen. Eine Familiengeschichte mit sehr viel Herz, welche mir sehr gefallen hat und mich voll und ganz überzeugt hat. Ich freue mich sehr auf weitere Bücher der Schriftstellerin und ich bin überzeugt das sie in diese genauso viel Herz stecken wird. Das Lesen war ein wahres Abenteuer und ein Wechselbad der Gefühle. In diesem wundervollen Buch wurde ein aktuelles Thema angesprochen. Alles in allem ein Roman der mich sehr angesprochen hat und mich voll und ganz überzeugt hat. Danke für dieses tolle Leseabenteuer.
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In "Weiße Wolken" geht es hauptsächlich um die beiden Schwestern Zazie und Dieo, deren Eltern und Dieos Mann und Kinder. Dieo weißt viele Parallelen zur Beschreibung von Yandé Seck im Rückmschlag des Buches auf.
Was mich sehr gestört hat, waren die …
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In "Weiße Wolken" geht es hauptsächlich um die beiden Schwestern Zazie und Dieo, deren Eltern und Dieos Mann und Kinder. Dieo weißt viele Parallelen zur Beschreibung von Yandé Seck im Rückmschlag des Buches auf.
Was mich sehr gestört hat, waren die vielen englischen Begriffe, die in der wörtlichen Rede übermäßig oft benutzt wurden. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Menschen so miteinander sprechen. Auch die vielen Fachbegriffe und Fremdwörter, die vor allem Zazie benutzt, musste ich teilweise nachschlagen. Das hat den Lesefluss doch erheblich gestört.
Vielleicht fällt es jüngeren Menschen leichter, sich in dieser "Sprache" zurechtzufinden.
Das Cover gefällt mir recht gut, allerdings verstehe ich den Zusammenhang zwischen dem Cover und dem Inhalt des Buches nicht. Falls es da überhaupt einen Zusammenhang gibt ...
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