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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Akhl_t
Wohnort: 
Erfurt

Bewertungen

Insgesamt 8 Bewertungen
Bewertung vom 28.05.2024
Mit Nachsicht
Haghiri, Sina

Mit Nachsicht


sehr gut

Mir hat das Buch "Mit Nachsicht" insgesamt gut gefallen.
Der Autor wählt einen angenehmen Einstieg in die Thematik und lässt an vielen Stellen Geschichten aus seiner eigenen Erfahrung als Psychotherapeut mit einfließen, was das Dargestellte schön veranschaulicht.
Das Buch ist ansprechend designt und lässt sich insgesamt gut lesen. Das Geschriebene ist leicht zu verstehen, ist dicht an Informationen und man lernt nebenbei einige Fachbegriffe aus der Psychotherapie. Alles, was unklar sein könnte, wird erläutert und somit empfinde ich, dass dieses Buch ein guter Einstieg für all diejenigen ist, die sich noch nicht intensiver mit der Thematik auseinandergesetzt haben.
Mir persönlich fehlten ein paar tiefergehende Analysen oder auch der Einfluss neurowissenschaftlicher Erkenntnisse. Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass intensiver auf die Empathie, die man sich selbst gegenüber empfinden kann (oder auch Selbstmitgefühl), eingegangen wird.

Bewertung vom 16.04.2024
Das Befinden auf dem Lande. Verortung einer Lebensart
Vedder, Björn

Das Befinden auf dem Lande. Verortung einer Lebensart


ausgezeichnet

Das Cover und die allgemeine Gestaltung des Buches haben mich auf Anhieb angesprochen. Der Autor hat das Thema meiner Meinung nach sehr gut greifen können und dementsprechend auch toll verschriftlicht. Es gab einen roten Faden und die Argumentationsstruktur war sehr einleuchtend. Ich konnte mich in vielen seiner Aussagen auch selbst wiederfinden, da ich ebenfalls im ländlichen Raum groß geworden bin und später in einer Großstadt mein Zuhause fand. Die Sehnsucht nach dem Landleben verstehe ich nur zu gut, aber auch die Kritik- oder Streitpunkte, welche der Autor im Laufe des Buches anführt, sind mir nicht ganz unbekannt. Es war sehr interessant, das Leben auf dem Land aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten zu können, da der Autor zwar natürlich seinen eigenen Standpunkt vertritt, aber mehrere Stimmen zu Wort kommen lässt (wenn auch etwas seltener). Ich kann das Buch daher uneingeschränkt weiterempfehlen.

Bewertung vom 28.03.2024
Freunde lieben. Die Revolte in unseren engsten Beziehungen
Liebl, Ole

Freunde lieben. Die Revolte in unseren engsten Beziehungen


sehr gut

Ole Liebl schreibt in seinem Debut über die Liebe in Freundschaften. Dabei fokussiert er sich nicht nur auf eine rein psychische Intimität, die zwischen zwei oder mehr sich nahestehenden Personen geteilt wird, sondern er geht auch bewusst auf eine körperliche Intimität ein und spricht vom Begehren und vom Sex zwischen Freunden.
Der Autor bleibt stets sachlich, hat aber keineswegs einen nüchternen oder langweiligen Schreibstil. Das Buch liest sich also wirklich gut und angenehm. Genauso hat mir gefallen, dass in vielen Passagen auf wissenschaftliche Studien/Erkenntnisse verwiesen wird und auch Themen und Aspekte angeschnitten werden, mit denen man im ersten Moment vielleicht eher nicht rechnet. Es geht also insgesamt um viel mehr als 'nur' um sexuelle Freundschaften.
Mir fiel der Einstieg in das Thema nicht so leicht - vermutlich, weil ich einfach keine Berührungspunkte damit habe. Dennoch hat mir das Buch gut gefallen, da ich somit einige meiner Werte, Grenzen, Annahmen und meine Offenheit gegenüber alternativen Lebensmodellen reflektieren und teils neu aushandeln konnte.

Bewertung vom 11.03.2024
Der Lärm des Lebens
Hartmann, Jörg

Der Lärm des Lebens


ausgezeichnet

Das Cover und der Titel des Buches haben mich direkt angesprochen. Der Klappentext hat mich neugierig auf den Inhalt des Buches gemacht und ich wurde nicht enttäuscht.
Der Protagonist erzählt von seinem Leben - den Höhen und Tiefen, die jeder Mensch im Laufe der Jahre einmal erlebt. Interessant fand ich, dass zwischen der Vergangenheit und dem Jetzt gewechselt wurde und der Text an sich auch sehr facettenreich war. So werden die verschiedenen Geschichten, die erzählt werden und am Ende eine Lebensgeschichte abbilden, gekonnt miteinander verbunden und mit Sinn aufgeladen, auch wenn sie auf den ersten Blick vielleicht banal daherkommen mögen.
Ich brauchte eine Weile, bis ich wirklich im Text und in der Geschichte ankam und das Ende hat mir leider nicht ganz so gut gefallen. Dennoch habe ich die allermeisten Seiten mit Interesse gelesen und ich konnte auch einige Parallelen zu meinem Leben ziehen.
Daher würde ich eine Leseempfehlung aussprechen!

Bewertung vom 20.02.2024
Mutternichts
Vescoli, Christine

Mutternichts


sehr gut

Das Cover und die allgemeine Gestaltung dieses Romans haben mir insgesamt sehr gut gefallen und mich auch auf Anhieb angesprochen. Ebenso verhält es sich mit dem Klappentext.
Die Autorin erzählt in ihrem Debutroman von der Geschichte einer Mutter-Tochter-Beziehung. Wie geht das Leben weiter, wenn die eigene Mutter mal nicht mehr ist? Welche Geheimnisse im Leben der Mutter lassen sich erst nach deren Tod aufdecken? Wie sah das Leben der Mutter aus, von dem man eigentlich so viel, dann aber doch nur so wenig wusste? Diesen und noch mehr interessanten Fragen geht die Protagonistin des Romans auf die Spur.
Mir fiel der Einstieg in den Text ehrlich gesagt etwas schwer, da die Sprache recht poetisch und kraftvoll ist. Daran musste ich mich auf den ersten Seiten gewöhnen, nach ein paar Minuten hat mich diese Art des Schreibens aber total in ihren Bann gezogen.
Ich kann das Buch allen Menschen weiterempfehlen, die Interesse an einem aufwühlenden und durch die Sprache und den Schreibstil zutiefst berührenden Roman haben.

Bewertung vom 08.02.2024
Das Lächeln der Königin
Gerhold, Stefanie

Das Lächeln der Königin


ausgezeichnet

Mir hat dieser Roman insgesamt sehr gut gefallen! Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der hin und wieder auch changiert, was mir zugesagt hat. Ebenso gibt es mal kürzere und mal längere Passagen im Text, die als Brief verfasst worden sind. Thematisch hat mich der Roman total abgeholt. Es geht um die Geschichte des Fundes der Büste der ägyptischen Königin Nofretete und was dieser (nicht nur für die Protagonisten) zu bedeuten hat. Der Fokus des Romans liegt aber nicht nur auf dem Fund, sondern auch auf dem Privatleben des Mäzen James Simon. Auch der historische Kontext wird nicht außer Acht gelassen, was meiner Meinung nach gerade bei so einem Thema äußerst wichtig ist. Ich kann den Roman allen empfehlen, die nicht auf der Suche nach einer schnulzigen Liebesgeschichte sind. Dafür ist der Text insgesamt doch etwas zu sachlich verfasst worden.

Bewertung vom 31.01.2024
Weiße Wolken
Seck, Yandé

Weiße Wolken


ausgezeichnet

Als ich das Buch zum ersten Mal in den Händen hielt wusste ich (aufgrund einer Leseprobe) bereits, dass es mir gut gefallen würde. Am Ende hat es mich umgehauen, ich habe schon lange nicht mehr so einen guten Roman gelesen!
Erzählt wird die Geschichte einer Familie, die trotz vieler Unterschiede doch einiges verbindet. Es gibt Drehungen und Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe, die sich aber super in die Erzählung einschmiegen. Die Autorin hat einen sehr angenehmen, wenn auch teilweise etwas anspruchsvolleren Schreibstil und behandelt Themen, die - gerade in unserer heutigen Zeit - wichtiger nicht sein könnten (v.a. Rassismus, Feminismus, Klassismus). Während des gesamten Lesens ist mir nicht einmal die Lust vergangen, weiterzulesen und ich habe mich jeden Abend auf die Lektüre gefreut. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der sich mal an einen Roman heranwagen möchte, der nicht zu kitschig ist und viele soziale und politische Ungerechtigkeiten behandelt.

Bewertung vom 16.01.2024
Not Your Business, Babe!
Bogner, Verena

Not Your Business, Babe!


sehr gut

Das Cover sowie der Klappentext des Buches haben mich direkt angesprochen, jedoch dachte ich mir, dass es bestimmt wieder ein feministisch angehauchtes Buch sein wird, welches mir keine wirklich relevanten Informationen liefern könne. Falsch gedacht! Die Autorin greift in ihrem Buch verschiedenste Themen aus der Arbeitswelt auf, mit denen Frauen konfrontiert werden und sich auseinandersetzen müssen, und setzt diese in einen "feministischen Kontext" - immer mit einem kritischen Blick auf die dahinterliegenden patriarchalen und kapitalistischen Strukturen. Mir gefiel sehr gut, dass einige wissenschaftliche Studien mit eingearbeitet worden sind, welche die Argumentation der Autorin noch einmal untermauern. Beim Schreibstil muss ich leider einen Stern abziehen. Zum Ende hin waren es mir dann doch zu viele Anglizismen und ein etwas zu auf "jugendlich" angelehnter Schreibstil. Ansonsten spreche ich aber eine absolute Leseempfehlung aus!