
Judith Arendt
Broschiertes Buch
Unschuldslamm / Schöffin Ruth Holländer Bd.1
Der erste Fall für Schöffin Ruth Holländer. Originalausgabe
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Ruth Holländer kann sich nicht beklagen: Die Scheidung ist durch, der Sohn aus dem Haus, und die 16-jährige Tochter pubertiert fast nicht mehr. Auch Ruths französisches Bistro läuft erfreulich gut. Aber dann kommt ein Bescheid vom Amtsgericht: Zu ihrem Entsetzen wird Ruth zur Schöffin berufen. Sie muss in einem Mordfall beisitzen. Schon bald hegt sie Zweifel an der Schuld des Hauptangeklagten: Hat der junge Mann wirklich seine Schwester getötet? Ruth beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Und schon nach den ersten Fragen im Umfeld des vermeintlichen Mörders wird ihr klar, dass sie mitt...
Ruth Holländer kann sich nicht beklagen: Die Scheidung ist durch, der Sohn aus dem Haus, und die 16-jährige Tochter pubertiert fast nicht mehr. Auch Ruths französisches Bistro läuft erfreulich gut. Aber dann kommt ein Bescheid vom Amtsgericht: Zu ihrem Entsetzen wird Ruth zur Schöffin berufen. Sie muss in einem Mordfall beisitzen. Schon bald hegt sie Zweifel an der Schuld des Hauptangeklagten: Hat der junge Mann wirklich seine Schwester getötet? Ruth beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Und schon nach den ersten Fragen im Umfeld des vermeintlichen Mörders wird ihr klar, dass sie mitten im gefährlichsten Abenteuer ihres Lebens gelandet ist ...
Arendt, Judith
Judith Arendt ist das Pseudonym einer erfolgreichen Krimi-Autorin. Sie schreibt gelegentlich Drehbücher für deutsche Fernsehserien und sieht umso lieber amerikanische. Ihre Leidenschaft gilt dem Kriminalroman, insbesondere dem skandinavischen und britischen. Judith Arendt lebt mit ihrer Familie seit einigen Jahren in der Nähe von München.
Judith Arendt ist das Pseudonym einer erfolgreichen Krimi-Autorin. Sie schreibt gelegentlich Drehbücher für deutsche Fernsehserien und sieht umso lieber amerikanische. Ihre Leidenschaft gilt dem Kriminalroman, insbesondere dem skandinavischen und britischen. Judith Arendt lebt mit ihrer Familie seit einigen Jahren in der Nähe von München.
Produktdetails
- Verlag: Ullstein TB
- Seitenzahl: 304
- Erscheinungstermin: 19. August 2013
- Deutsch
- Abmessung: 190mm x 121mm x 24mm
- Gewicht: 308g
- ISBN-13: 9783548285641
- ISBN-10: 3548285643
- Artikelnr.: 38054475
Herstellerkennzeichnung
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Nach ihrer Scheidung hat sich Ruth Holländer längst damit abgefunden, dass sie von ihrem Ex-Mann Johannes kaum Unterstützung bei der Erziehung der beiden gemeinsamen Kinder zu erwarten hat. Die Unterhaltszahlung treffen auch eher spärlich ein, sodass Ruth froh sein kann, dass ihr …
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Nach ihrer Scheidung hat sich Ruth Holländer längst damit abgefunden, dass sie von ihrem Ex-Mann Johannes kaum Unterstützung bei der Erziehung der beiden gemeinsamen Kinder zu erwarten hat. Die Unterhaltszahlung treffen auch eher spärlich ein, sodass Ruth froh sein kann, dass ihr französisches Bistro mittlerweile gut läuft und Gewinn abwirft. Der Alltag lässt sich zwar nicht immer stressfrei bewältigen, doch insgesamt gesehen hat Ruth das Gefühl, alles einigermaßen im Griff zu haben, denn die Kinder sind mittlerweile aus dem Gröbsten raus. Kurz vor ihrem fünfzigsten Geburtstag bekommt Ruth allerdings unerwartete Post. Sie wird in das Schöffenamt berufen und muss nun als Laienrichterin bei Gericht erscheinen. Bereits ihr erster Fall geht ihr sehr nahe, denn das Gericht muss herausfinden, ob ein junger Kurde tatsächlich seine Schwester ermordet hat, weil sie sich mit einem deutschen Jungen eingelassen hat. Da die junge Kurdin nur wenig älter war als Ruths Tochter, lässt dieser Fall ihr keine Ruhe mehr.....
"Unschuldslamm" ist Ruth Holländers erste Bekanntschaft mit ihrem neuen Amt als Schöffin. Die äußerst sympathische Endvierzigerin ahnt zunächst nicht, was vor Gericht von ihr verlangt wird und wie sie ihrem neuen Amt gerecht werden kann. Gemeinsam mit ihr wird man an die Aufgaben, Rechte und Pflichten herangeführt. Im Klappentext wird eine Kriminalhandlung angekündigt, in der Ruth selbst auf Spurensuche geht. Das ist etwas irreführend, denn man könnte nun vermuten, dass Ruth auf eigene Faust nachforscht und dabei Entdeckungen macht, die für die Urteilsfindung entscheidend sind. Das ist allerdings nicht ganz richtig, denn Ruth liest sich zwar Hintergrundwissen über den Mord an der jungen Kurdin an, doch von echter Ermittlungsarbeit kann man dabei sicher nicht sprechen.
Das tut der Spannung allerdings keinen Abbruch. Denn Judith Arendt versteht es bereits von Anfang an, das Interesse am Schicksal der ermordeten Derya zu wecken. Durch Rückblicke in die Ereignisse, die dem Mord vorangegangen sind, erfährt man häppchenweise, was sich in der Heimat der Kurdin zugetragen hat und in welchem Ausmaß diese Ereignisse sich mit dem späteren Mord verknüpfen werden. Die Autorin verrät dabei nie zu viel, sodass man sich eigene Gedanken machen kann. Gemeinsam mit Ruth Holländer stellt man dabei fest, dass Deryas Bruder, der ja unter Verdacht steht, an seiner Schwester einen "Ehrenmord" begangen zu haben, gar kein Macho-Typ ist. Er hat ein sehr liebevolles Verhältnis zur Schwester gehabt. Steckt etwa ein ganz anderes Motiv hinter der Tat oder kann der junge Kurde alle täuschen?
Ruths Tochter ist fast genau in dem Alter, in dem auch Derya war. Deshalb geht die Ermordung Ruth sehr nahe. Das macht die Hauptprotagonistin sehr sympathisch. Sie wirkt überhaupt sehr glaubhaft und authentisch. Denn Ruth Holländer ist keine typische Heldin, sondern eine ganz normale Frau, die mit Alltagsproblemen zu kämpfen hat. Diese Probleme bilden eine gelungene Hintergrundkulisse. Sie drängen sich nicht zu sehr in den Vordergrund der Handlung, dennoch hat man das Gefühl, Ruth dadurch genauer kennenzulernen und ihr Handeln und Denken besser zu verstehen.
"Unschuldslamm" ist ein eher ruhiger Krimi, den man aber dennoch voller Interesse verfolgt. Durch die Beschreibungen der Autorin hat man das Gefühl direkt dabei zu sein und alles mitzuerleben. Die Hauptprotagonistin wirkt sehr lebendig. Die Handlung baut sich langsam und glaubhaft auf, sodass man keinen Moment den Eindruck hat, dass die Erzählung zu konstruiert wirkt.
Ich habe mich beim Lesen sehr gut unterhalten und warte gespannt auf die nächsten Verhandlungen, in denen Ruth Holländer als Schöffin eingesetzt wird.
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Geglückter Einstand einer hoffentlich neuen Krimireihe
Ruth Holländer, 49, geschieden und alleinerziehende Mutter von fast erwachsenen Kindern hat neben Alltag, Kindern und ihrem Bistro, das sie seit fast 5 Jahren führt, genug um die Ohren. Daher ist sie wenig begeistert, als ihr …
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Geglückter Einstand einer hoffentlich neuen Krimireihe
Ruth Holländer, 49, geschieden und alleinerziehende Mutter von fast erwachsenen Kindern hat neben Alltag, Kindern und ihrem Bistro, das sie seit fast 5 Jahren führt, genug um die Ohren. Daher ist sie wenig begeistert, als ihr ein Schreiben vom Amtsgericht mitteilt, daß sie für 5 Jahre als Schöffin ernannt wurde. Nur widerwillig begibt sich Ruth zum genannten Termin ins Gericht, leider recht naiv und unvorbereitet, ohne zu wissen, was auf sie zukommen wird.
Ihr 1. Fall ist ausgerechnet ein Mordfall. Mit 23 Messerstichen wurde äußerst brutal die 16-jährige Kurdin Derya getötet. Angeklagt ist ihr älterer Bruder Aras, der den zu westlichen Lebensstil der Schwester missbilligt haben soll. Also ein Ehrenmord? Ruth ist sofort von dem Fall eingenommen. Sie kann sich Aras nicht als Täter vorstellen. Der Bruder macht vor Gericht nicht den Eindruck eines Mörders, allerdings hilft er auch nicht viel, Licht ins Dunkle zu bringen, da er kaum etwas aussagt. Da Ruth selbst Muttter ist und von dem einige Monate zurückliegenden Mord in der Zeitung gelesen hatte, Derya zudem auch auf der gleichen Schule wie ihre Tochter gegangen ist, belastet das Gerichtsverfahren Ruth immer mehr. Sie möchte gerne mit anderen über das Verfahren und ihre Zweifel sprechen, doch dies alles darf man als Schöffin im laufenden Verfahren nicht. Ruth will aber zu einem gerechten Urteil gelangen, zu stark sind ihre persönlichen Zweifel an Aras Schuld und so verschafft sich Ruth mit alten Zeitungsausschnitten einen Überblick über den Mord.
Derya hatte einen deutschen Freund, diesen aber nie ihren Eltern vorgestellt, wohl nicht aus Angst, sondern eher aus normaler jugendlicher Scham. Valentin, ihr Freund und Mitschüler, stammt zwar aus reichem und vornehmen Haus, hat es aber zu Hause nicht leicht. Seine Mutter ist eine sehr ehrgeizige Frau und missbilligt seine Freundschaft zu Derya. Derya hingegen hatte ein liebevolles Elternhaus, ihre kurdischen Wurzeln schienen ihr keine Last zu sein, ihre Erziehung war nur wenig strenger als bei ihren deutschen Mitschülerinnen. Das Verhältnis zu ihrem Bruder war äußerst liebevoll. Einige Wochen zuvor war die Familie in die Türkei gereist, angeblich zu einem Versöhnungstreffen zwischen verschiedenen Stämmen. Zur Versöhnung sollte hier eine Heirat arrangiert werden, zum Wohle der verschiedenen Stämme. Derya war entsetzt als sie von ihrer Cousine Sergul erfahren muß, daß auch "sie im Spiel sei", hatte sie selbt bisher doch nur selten kurdische Traditionen in ihrer Familie erlebt. Durch Rückblenden in die Vergangenheit lernt der Leser die junge Derya noch ein wenig näher kennen, bis zu den letzten Stunden vor ihrem Tod.
Vor Gericht kommen immer neue Erkenntnisse zutage und das Verfahren wird verlängert. Es wird immer schwieriger für die Richter und die Laienrichter wie Ruth, sich ein Urteil zu bilden, zumal auch noch ein belastender Zeuge auftritt. Mehr sei nicht verraten.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Die Idee mit einer Schöffin ist mir völlig neu und der 1. Fall ist absolut geglückt. Ruth Holländer ist eine sehr sympathische Protagonistin mit liebenswerten menschlichen Schwächen und einem gesunden Rechtsempfinden. Der Wechsel der Handlung von der Gegenwart in die Vergangenheit ist geschickt gewählt und erzeugt angenehme Spannung. Die Nebenhandlung um Ruth Holländers Familienleben und die ganz normalen Alltagssorgen und eine mögliche beginnende Romanze sind sehr unterhaltsam und lockern den Gerichtskrimi etwas auf. Das Thema um einen möglichen "Ehrenmord" wie wir ihn der Presse leider schon oft entnehmen mußten, ist gut recherchiert. Hier erfährt man vorurteilsfrei von den Konflikten unserer kurdisch-stämmigen Mitbewohnner in Deutschland, die einerseits voll integriert sind, aber auch fernab der Heimat noch an Tradition und Pflichten gebunden sind.
Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Fall mit Schöffin Ruth Holländer.
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„Unschuldslamm“ von Judith Arendt,
erschienen im Ullstein Verlag, Seitenanzahl: 320
Meine Meinung zu dem o. g. Buch:
Das Cover ist sehr düster mit einem allein stehenden Baum passend für diesen Krimi gestaltet.
Der Scheribstil ist leicht verständlich und angenehm …
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„Unschuldslamm“ von Judith Arendt,
erschienen im Ullstein Verlag, Seitenanzahl: 320
Meine Meinung zu dem o. g. Buch:
Das Cover ist sehr düster mit einem allein stehenden Baum passend für diesen Krimi gestaltet.
Der Scheribstil ist leicht verständlich und angenehm flüssig zu lesen.
Die Geschichte beinhaltet Integration und Parallelwelten. Es geschieht ein Ehrenmord. Eine junge Kurdin wird ermordet. Der Fall ist hoch aktuell und wird schlüssig geschildert. Der Leser wird mit menschlichen Abgründen konfrontiert.
Die Protagonistin Ruth Holländer wird zur Schöffin berufen. Trotz vieler privater Probleme fügt sie sich ihrem Schicksal und widmet sich ganz ihrer neuen Aufgabe und identifiziert sich mit den beteiligten Personen in der Gerichtsverhaltung. Mittendrin gibt es immer wieder Rückblenden auf das Leben der jungen Kurdin Derya. Ruth versucht hinter die Fassade des Falles zu schauen.
Das Buch ist spannend und interessant aufgebaut. Ich bin schon sehr gespannt, was der zweite Fall beinhaltet, den Ruth als Schöffin beiwohnen muss.
Fazit:
Ein spannender Fall mit einem interessanten Einblick in das Schöffenamt!
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Derya, eine junge Kurdin, soll ihre gesamten Sommerferien in den anatolischen Bergen verbringen. Sie ahnt nicht, das sie verheiratet werden soll. Es geht um einen Clan, um Ehre und Stolz. In Deutschland wartet ihr FreundValentin,17Jahre, auf sie. Zurück in Deutschland , wird sie in der Nacht …
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Derya, eine junge Kurdin, soll ihre gesamten Sommerferien in den anatolischen Bergen verbringen. Sie ahnt nicht, das sie verheiratet werden soll. Es geht um einen Clan, um Ehre und Stolz. In Deutschland wartet ihr FreundValentin,17Jahre, auf sie. Zurück in Deutschland , wird sie in der Nacht mit 23 Messerstichen tot aufgefunden, ihr Bruder neben ihr sitzend.
Ruth Holländer, geschieden, 2 Kinder, lebt in Berlin-Moabit und leitet ein kleines französisches Bistro. Zu ihrem Erstaunen bekommt sie eine Einladung zu einer 12-tägigen Gerichtsverhandlung als Schöffin. Mit Widerwillen macht sie ihre Sache. Dort wird ihr klar, das die Tote eine Mitschülerin ihrer Tochter war. Somit wird der Fall für sie interessanter. Ruth's Exmann, ein Jourlalist, hilft zu recherchieren. Tatverdächtig und somit Angeklagter ist Derya's Bruder. Welche Rolle spielt der Schwarze Mercedes mit getönten Scheiben?
Die Schriftstellerin Judith Arendt versteht es, das das Buch spannend und einfach zu lesen ist.
Man muss nur aufpassen, da es zwischen Vergangenheit und Gegenwart wechselt.
Ich persönlich fand das Buch sehr gut und kann es nur weiterempfehlen.
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Ehrenamt und Ehrenmord
Zum Inhalt:
Die geschiedene Klein-Unternehmerin Ruth Holländerin wird kurz vor ihrem 50. Geburtstag als Schöffin berufen. Obwohl sie sich mit Tochter und Führung des Restaurants genug ausgelastet fühlt, fügt sie sich schnell in ihre neue Aufgabe …
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Ehrenamt und Ehrenmord
Zum Inhalt:
Die geschiedene Klein-Unternehmerin Ruth Holländerin wird kurz vor ihrem 50. Geburtstag als Schöffin berufen. Obwohl sie sich mit Tochter und Führung des Restaurants genug ausgelastet fühlt, fügt sie sich schnell in ihre neue Aufgabe ein. Ihr erster Prozess behandelt den Mord an einer 16jährigen Kurdin, die in ihrer Heimat verlobt wurde. Tatverdächtiger ist der Bruder des Mädchens.
Cover und Titel:
Leider zu nichtssagend und nicht wirklich treffend. Mit viel Phantasie lässt sich das Gebäude als Hütte in ländlicher Umgebung sehen und der Titel könnte in dem Sinne interpretiert werden, dass ein Lamm (wie das Lamm Gottes) zum Wohle aller auf die Schlachtbank geführt wird. Auch hier bleibt Spielraum: Das Mädchen mit ihrer Zwangsheirat oder der Bruder, der sich - wenigstens zu Beginn des Prozesses - nicht ernsthaft verteidigt. Selbsterklärend ist weder das eine noch das andere.
Mein Eindruck:
Abgesehen von dem unpassenden Cover liefert Frau Arendt einen sehr guten deutschen Kriminalroman mit viel Tiefe und ohne blutrünstige Phantasien. Dabei schafft sie es nicht nur, ihre Geschichte von einer möglichen Zwangsheirat einer jungen Kurdin über die Darstellung des Zusammenlebens mit pubertierenden Kindern, den alltäglichen Problemen einer kleinen Geschäftsfrau bis hin zu den Vorgängen hinter den Kulissen eines Strafprozesses glaubhaft darzustellen. Ihr gelingt das Kunststück, eine Frau in mittleren Jahren zu zeigen, die patent allen Problemen trotzt, welche sich ihr in den Weg stellen. Weder ist sie Alkoholikerin noch krank, die privaten Probleme bewegen sich im "üblichen" Rahmen, - was für eine Wohltat nach den ganzen kaputten Typen, die in der letzten Zeit die Krimilandschaft aufmischen.
Aber nicht nur die Hauptperson, auch ihr Kosmos wachsen den Leser schnell ans Herz: Familienmitglieder, Kollegin, Händler des Großmarkts und die Mitstreiter am Gericht, - alle plastisch und echt! Zusätzlich gefällt die differenzierte Darstellung der mit dem Fall verbundenen Personen. Judith Arendt vermeidet bloße Effekthascherei und springt auf keinen Zug auf. Ihre Figuren sind nicht schwarz oder weiß, sondern agieren allesamt in Graubereichen. Die Kulturkreise dienen zwar als Grenzen, werden aber nicht als feste Mauern interpretiert, sondern können aufgeweicht werden, - manchmal wider das Herz oder die Vernunft.
Fazit: Lebensnah geschildert, gerne mehr davon.
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Es beginnt mit mit der 16jährigen Derya, einer in Berlin geborenen und aufgewachsenen Kurdin. Sie ist bisher nie wirklich mit der "Tradition" der Kurden in Berührung gekommen. Sie fühlt sich deutsch und hat einen Freund, der allerdings sehr unter den Fittichen seiner Mutter …
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Es beginnt mit mit der 16jährigen Derya, einer in Berlin geborenen und aufgewachsenen Kurdin. Sie ist bisher nie wirklich mit der "Tradition" der Kurden in Berührung gekommen. Sie fühlt sich deutsch und hat einen Freund, der allerdings sehr unter den Fittichen seiner Mutter steht. In den Sommerferien muss Derya mit nach Anatolien, wo sie verheiratet werden soll.
Dann wechselt die Szenerie und man lernt Ruth Holländer kennen. Eine Frau mit zwei eigentlich schon erwachsenen Kindern. Sie hat ein gut gehendes Bistro, ist geschieden, und hat ein sehr harmonisches Leben mit ihren Kindern. Eines Tages erhält sie ein Schreiben vom Amtsgericht, dass sie als Schöffin einberufen wird.
Ihr erster Fall behandelt den Mord an Derya. Angeklagt ist ihr Bruder Aras. Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen eines "Ehrenmordes". Doch schon am ersten Verhandlungstag kommen Ruth Holländer Zweifel an der Schuld Aras. Was kann sie als Schöffin tun?
Die Szenen wechseln so immer zwischen den Verhandlungstagen und den Tages vor und während des Mordes hin und her.
Das ganze Buch ist gut und leicht zu lesen. Es wird von Anfang an Spannung aufgebaut und diese Spannung hält sich bis zum Schluss. Ruth Holländer wird sympathisch und "normal" beschrieben, so dass man sich mit ihr und ihrem Leben identifizieren kann. Auch welche Bedenken und Regeln Schöffen haben ist gut erklärt, denn schließlich kann dies ja tatsächlich jeden treffen und ich würde mich genauso unwohl fühlen, da man sich ja im normalen Leben nicht so sehr mit den "Rechtsangelegenheiten" und dem Vorgängen bei Gericht beschäftigt.
Ich hatte zwar erst Zweifel, ob das Erlebnis einer Schöffin so fesselnd sein kann, bin aber voll überzeugt worden. Das Buch konnte ich nicht mehr aus der Hand legen und habe es in fast einem Atemzug durchgelesen.
Ich freue mich auf einen weiteren "Schöffen"-Roman mit Ruth Holländer und mit dem erst so unsympathisch wirkenden Staatsanwalt.
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Derya ist in der Türkei, genau da, wo sie eigentlich nicht sein wollte. Aber sie ist der Familie verpflichtet. Ein Streit wurde beigelegt, sie versteht eigentlich gar nicht, worum es geht. Dann erwähnt Sergul, ihre Cousine, dass von den Männern etwas arrangiert wird. Sie ahnt, dass es …
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Derya ist in der Türkei, genau da, wo sie eigentlich nicht sein wollte. Aber sie ist der Familie verpflichtet. Ein Streit wurde beigelegt, sie versteht eigentlich gar nicht, worum es geht. Dann erwähnt Sergul, ihre Cousine, dass von den Männern etwas arrangiert wird. Sie ahnt, dass es um eine vereinbarte Ehe geht. Dabei hat sie doch ihren Freund Valentin in Berlin.
Ruth Holländer ist alleinerziehend und besitzt ein Bistro in Berlin-Moabit. Sie wird zur Schöffin berufen. Eigentlich hat sie dazu gar keine Lust, lässt sich aber breitschlagen. Gleich der erste Fall lässt sie nicht los. Die 16jährige Derya wurde brutal ermordet. Verdächtigt wird ihr Bruder Aras, weil er bei der blutenden Derya angetroffen wird, von Ehrenmord ist die Rede. Da Derya an der gleichen Schule war wie ihre Tochter Annika, beginnt Ruth selbst Ermittlungen vorzunehmen.
Das Thema Ehrenmord, das immer wieder in den Medien auftaucht, wird hier innerhalb eines Krimis beleuchtet. Einblick in eine für uns fremde Kultur, eine spannende Kriminalgeschichte, dazu die Geschichte Ruth Holländers fügen sich zusammen zu einer gut zu lesenden Story.
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