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Joachim B. Schmidt
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Tell (Mängelexemplar)
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Joachim B. Schmidt schreibt Geschichte neu. Seine 'Tell'-Saga ist ein Pageturner, ein Thriller, ein Ereignis: Beinahe 100 schnelle Sequenzen und 20 verschiedene Protagonisten jagen wie auf einer Lunte dem explosiven Showdown entgegen. Schmidt bringt uns die Figuren des Mythos nahe und erzählt eine unerhört spannende Geschichte.
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Joachim B. Schmidt, geboren 1981, aufgewachsen im Schweizer Kanton Graubünden, ist 2007 nach Island ausgewandert. Seine Romane sind Bestseller und wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Crime Cologne Award und zuletzt mit dem Glauser-Preis. Der Doppelbürger lebt mit seiner Frau und zwei gemeinsamen Kindern in Reykjavík.
Produktdetails
- Verlag: Diogenes
- Originaltitel: Tell
- 02. Aufl.
- Seitenzahl: 288
- Erscheinungstermin: 23. Februar 2022
- Deutsch
- Abmessung: 188mm x 121mm x 27mm
- Gewicht: 305g
- ISBN-13: 9783257072006
- ISBN-10: 3257072007
- Artikelnr.: 71165230
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Joachim B. Schmidt bricht in "Tell" mit dem klassischen Heldennarrativ und läuft dabei zu literarischer "Höchstform auf", jubelt Rezensentin Petra Pluwatsch. Die Figur des Wilhelm Tell wird hier aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und als eine zerrissene, von Schuld, Angst und Selbstvorwürfen geplagte gezeigt, eine Figur mit Brüchen, mit Geschichte und mit zwiespältigen Gefühlen, lesen wir. Keiner kann diesen Mann leiden, der für den Tod seines Bruders verantwortlich ist und gemeinsam mit dessen Witwe und Sohn einen Hof bewirtschaftet, irgendwo in den Bergen der Schweiz - einer Gegend, deren harte Lebensbedingen Schmidt plastisch zu beschreiben weiß. Genau das, findet Pluwtasch, dieser Realismus und diese Menschlichkeit eines postheroischen Tell ist das Besondere an Schmidts Bearbeitung, das Gegenwärtige, was diesen Roman so unbedingt lesenswert macht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Joachim B. Schmidt bricht in "Tell" mit dem klassischen Heldennarrativ und läuft dabei zu literarischer "Höchstform auf", jubelt Rezensentin Petra Pluwatsch. Die Figur des Wilhelm Tell wird hier aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und als eine zerrissene, von Schuld, Angst und Selbstvorwürfen geplagte gezeigt, eine Figur mit Brüchen, mit Geschichte und mit zwiespältigen Gefühlen, lesen wir. Keiner kann diesen Mann leiden, der für den Tod seines Bruders verantwortlich ist und gemeinsam mit dessen Witwe und Sohn einen Hof bewirtschaftet, irgendwo in den Bergen der Schweiz - einer Gegend, deren harte Lebensbedingen Schmidt plastisch zu beschreiben weiß. Genau das, findet Pluwtasch, dieser Realismus und diese Menschlichkeit eines postheroischen Tell ist das Besondere an Schmidts Bearbeitung, das Gegenwärtige, was diesen Roman so unbedingt lesenswert macht.
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»Ein beeindruckendes und raffiniertes Buch.« Peer Teuwsen / NZZ am Sonntag NZZ am Sonntag
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Eine spannende Idee, gut umgesetzt.
In seinem neuen Roman widmet sich Joachim B. Schmidt dem Schweizer Freiheitskämpfer und Nationalhelden Wilhelm Tell. Dessen Geschichte verpackt er in eine zeitgemäße, äußerst spannende Erzählform, die dem Leser völlig neue …
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Eine spannende Idee, gut umgesetzt.
In seinem neuen Roman widmet sich Joachim B. Schmidt dem Schweizer Freiheitskämpfer und Nationalhelden Wilhelm Tell. Dessen Geschichte verpackt er in eine zeitgemäße, äußerst spannende Erzählform, die dem Leser völlig neue Facetten des Mythos Tell eröffnet.
In kurzen Kapiteln erzählt immer eine Protagonistin/ein Protagonist aus ihrer/seiner Sicht die Geschichte. Hier werden alle handelnden Personen für den Leser greifbar und ihre Handlungen und Beweggründe nachvollziehbar. Selbst Gessler, der Landvogt, bekommt so eine sympathische Seite.
Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und wurde nicht enttäuscht. Schillers "Wilhelm Tell" war Schullektüre für mich und die Geschichte hat mich schon in der damaligen Form fasziniert. In der neuen, zeitgemäßen Variante ist sie ein überaus spannendes Lesevergnügen. Mögen doch auch andere Klassiker in dieser Form zu neuem Leben erwachen.
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Es gehört ein bisschen Mut dazu einen bekannten Klassiker neu zu erzählen und sich an ein Schiller Werk heranzutrauen. Joachim B. Schmidt ist das wirklich unfassbar gut gelungen.
Die Kapitel sind kurz und knackig, es gibt viele Perspektivenwechsel und dennoch zieht sich ein roter Faden …
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Es gehört ein bisschen Mut dazu einen bekannten Klassiker neu zu erzählen und sich an ein Schiller Werk heranzutrauen. Joachim B. Schmidt ist das wirklich unfassbar gut gelungen.
Die Kapitel sind kurz und knackig, es gibt viele Perspektivenwechsel und dennoch zieht sich ein roter Faden durch die Geschichte und sie nimmt den bekannten Lauf. Der Fokus wurde jedoch mehr auf Tell als Person gesetzt und weniger auf die Revolution.
Mir hat der Stil wirklich sehr gut gefallen, insbesondere weil wenig Zeitsprünge zwischen den Wechseln vorhanden sind. So wechselt sich die Perspektive von Willhelms Sohn Walter, zu dem Dorfpfarrer, zu Gessler, zu Hedwig, zur Oma, zurück zu Walter, zu einem Soldaten, … (die aufgezeigte Reihenfolge ist jetzt exemplarisch zu sehen und nicht 1:1 im Buch). Und durch diese vielseitigen Einblicke wird es wirklich nie langweilig. Ganz im Gegenteil, der Roman ist so kurzweilig, dass er schwer aus der Hand zu legen ist! Ich hätte ihn vielleicht sogar in einem Rutsch durchgelesen. Aufgrund privater Termine wurden es dann doch 2-3 Tage bei mir.
Komik und Tragik liegen in Schmidts Interpretation nah bei einander. So schaffte der Autor, dass ich über die kreativen Flüche der Dorfbewohner und das ein oder andere tierische Event schmunzeln musste. Ein paar Seiten weiter, war ich dann geschockt von Harras Brutalität oder der Ausnutzung diverser Machtunterschiede.
Ich hatte sehr hohe Erwartungen an das Buch, weil ich auch Kalmann von Joachim B. Schmidt sehr mochte. Ich wurde nicht enttäuscht, bis jetzt mein Lesehighlight des Jahres 2022!
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eBook, ePUB
Wilhelm Tell eigentlich ein Drama von Friedrich von Schiller. 1804 uraufgeführt wird es heute noch auf vielen Bühnen dargestellt. Das ist das Eine, das andere ist eine moderne Buchfassung. Das Thema das gleiche, der Freiheitskampf der Schweizer Bauern. Die unterdrückt, geknechtet, …
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Wilhelm Tell eigentlich ein Drama von Friedrich von Schiller. 1804 uraufgeführt wird es heute noch auf vielen Bühnen dargestellt. Das ist das Eine, das andere ist eine moderne Buchfassung. Das Thema das gleiche, der Freiheitskampf der Schweizer Bauern. Die unterdrückt, geknechtet, fast wie Sklaven gehalten wurden.
Während bei Schiller der Tell ein strahlender Held ist und die anderen Figuren entweder ebenfalls heroisch oder nur grausam sind. Sind sie bei diesem Autoren vielschichtiger. Tell, zum Beispiel ist ein harter Mann geworden, durch das Leben in der Schweizer Bergwelt und eben diese Knechtschaft. Der Tyrann Gessler ist ein Mann der nach Anerkennung giert und im Grunde ein Mensch ohne Grundsätze und Halt ist.
Er hält sich wie Schiller an die Schweizer Geschichte. Die Darstellung ist ein spannender Thriller. Als Leserin erlebe ich hautnah die Grausamkeiten der Vögte und ihrer Untergebenen. Die Verzweiflung der Schweizer die in einem Aufstand mündet. Den Mut der Verzweiflung und das Vertrauen in einem einzelnen Mann.
Tell ist und bleibt ob er nun will oder nicht die Leitfigur in einem Überlebenskampf der wenig Aussicht auf Erfolg hat. Denn ein Tyrann hält sich nicht an Versprechen, damals nicht und heute auch nicht.
Wilhelm Tell habe ich damals in der Schule gelesen, wie viele, es gehörte für mich zu den spannenderen Pflichtlektüren. Deshalb hat mich dieses Buch von Anfang an fasziniert. Kann man ein bekanntes, ja berühmtes Werk neu schreiben? Im Fall dieses Autoren ein eindeutiges Ja. Ich kannte ihn schon von einem anderem Buch. Sein Schreibstil geht tief in den einzelnen Menschen. Er beschreibt nicht nur Aussehen, Gedanken und Gefühle sondern auch die Empfindungen die andere in Bezug auf die Figur haben. Es geschieht nicht in der bekannten Art, es geht viel tiefer. Wenn der Junge denkt, der Vater ist hart und zieht den kleineren Bruder vor und gleichzeitig voller Respekt und Vertrauen in ihm ist, dann ist es diese Widersprüchlichkeit die ich als Leserin sofort verstanden und verinnerlicht habe. Tell wurde dadurch ein lebendiger Mensch der neben mir stand.
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Wilhelm Tell lebt mit seiner Familie ein zurückgezogenes Leben, als er eines Tages in den Bergen dem neuen Landvogt Gessler und dessen Leibwächter Harras über den Weg läuft. Harras findet Tell nicht unterwürfig genug und vermutet außerdem, dass dieser in den Bergen …
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Wilhelm Tell lebt mit seiner Familie ein zurückgezogenes Leben, als er eines Tages in den Bergen dem neuen Landvogt Gessler und dessen Leibwächter Harras über den Weg läuft. Harras findet Tell nicht unterwürfig genug und vermutet außerdem, dass dieser in den Bergen wildert, obwohl die Jagd allein dem König vorbehalten ist. Ohne dies mit dem Landvogt abzusprechen, fängt Harras einen unfairen Kleinkrieg mit Tell an. Irgendwie läuft dann alles aus dem Ruder.
Wilhelm Tell war ein Schweizer Freiheitskämpfer, der zudem seit Ende des 19. Jahrhunderts als Nationalheld der Schweiz gilt. Ich erinnere mich grob an die Geschichte, aber so ungewöhnlich und spannend habe ich diese nicht in Erinnerung. In mal kurzen, mal etwas längeren Kapiteln kommen 20 verschiedene Personen zu Wort, aus deren Erzählungen sich die Geschichte zusammensetzt. Das ist interessant, das ist ungewöhnlich, das ist einfach grandios!
Es könnte sich so zugetragen haben, oder auch nicht, der künstlerischen Freiheit waren hier keine Grenzen gesetzt. Inhaltlich und sprachlich hat die Story mich sofort mitgerissen, viele Passagen mich bewegt, einige emotional berührt. Eine wunderbare Interpretation, die ich nur empfehlen kann. Von mir gibt es fünf Sterne und eine Leseempfehlung.
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Joachim B. Schmidt erzählt die Sage um den legendären Schweizer Freiheitskämpfer Wilhelm Tell neu. Tell, ein schweigsamer und mürrischer Mann, lebt mit seiner Familie auf einem abgelegenen Bergbauernhof und will eigentlich nur seine Ruhe haben. Er führt ein einfaches Leben, …
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Joachim B. Schmidt erzählt die Sage um den legendären Schweizer Freiheitskämpfer Wilhelm Tell neu. Tell, ein schweigsamer und mürrischer Mann, lebt mit seiner Familie auf einem abgelegenen Bergbauernhof und will eigentlich nur seine Ruhe haben. Er führt ein einfaches Leben, wildert wo es zum Überleben nötig ist und ist am liebsten in den Bergen unterwegs. Das nimmt eine dramatische Wendung, als seine Wege die des Vogts Gessler und dessen Handlanger kreuzen.
Schmidts Interpretation der Geschichte um Wilhelm Tell konnte mich begeistern. Vor allem die schnelle Erzählweise mit den sehr häufig wechselnden Perspektiven hat mir sehr gut gefallen. Das ganze Buch hindurch reiht sich Szene auf Szene aneinander, die meisten Abschnitte sind dabei nur wenige Seiten lang, dann erfolgt schon wieder ein Schauplatz- und Perspektivwechsel. Die schnellen Sprünge zwischen den Szenen gelingen dem Autor dabei brillant, an keiner Stelle war ich verwirrt oder wurde aus der Geschichte gerissen. Am Ende ergibt sich ein von allen Seiten beleuchtetes Bild der Geschichte um Wilhelm Tell. Das Ganze ist dabei so spannend geschrieben, dass ich das Buch in einem Zug gelesen habe.
Tell selbst ist ein Antiheld, er kämpft nicht für eine größere Sache, sondern will nur Gerechtigkeit für sich und die seinen nachdem er mit den Habsburger Soldaten aneinander geraten ist. Mit Fortschreiten der Geschichte wird auch die von Wilhelm Tell aufgedeckt, sein Verhalten und seine unnahbare Art werden dadurch verständlicher. Auch die Gegenseite um den Vogt Gessler, seinen Handlanger Harras und ein paar der Habsburger Soldaten bekommt ausreichend Platz in der Geschichte, mancher davon ist eine eher tragische als bösartige Figur. Überhaupt zeigt sich durch die Innenbetrachtung der Figuren, dass viele der Ereignisse und Schicksale hätten verhindert werden können, doch am Ende handelt eben jeder wie es von ihm erwartet wird und so nehmen die Geschehnisse ihren Lauf.
Fazit
Eine großartige und sehr spannende Neuerzählung der Tell-Sage. Absolut empfehlenswert für jeden der die Legende um Wilhelm Tell noch nicht kennt und genauso lesenswert für jeden der schon davon gehört hat.
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Getunte Sage
Wären alle Klassiker so geschrieben, hätte ich sie vermutlich schon alle gelesen - super!
Unter dem Titel "Tell" ist dem Autor Joachim B. Schmidt eine gelungene Neuausrichtung der Sage um Wilhelm Tell gelungen. Das Drama von Schiller kannte ich bis jetzt nicht und …
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Getunte Sage
Wären alle Klassiker so geschrieben, hätte ich sie vermutlich schon alle gelesen - super!
Unter dem Titel "Tell" ist dem Autor Joachim B. Schmidt eine gelungene Neuausrichtung der Sage um Wilhelm Tell gelungen. Das Drama von Schiller kannte ich bis jetzt nicht und habe das Werk ohne Erwartungen und Vorkenntnisse gelesen. Ein Apfel spielt in der Geschichte eine prekäre Rolle, wie ich nach einer Suche im Internet herausgefunden habe und somit passt das Cover perfekt dazu. Die Bewohner der Schweizer Alpen werden von Gefolgsleuten der Habsburger Dynastie drangsaliert. Als Wilhelm dem Landvogt Gessler ein zweites Mal im Dorf begegnet, zwingt dieser ihn, einen Apfel vom Kopf seines Sohns zu schießen, als Bestrafung für fehlenden Respekt gegenüber dem König. Dabei wollte er in dem Dorf lediglich eine Kuh verkaufen um die Familie über den Winter zu bringen.
In 10 Kapiteln und fast 100 Episoden erhalten wir einen Einblick in das Leben der 20 verschiedenen Protagonisten und ihre Sicht auf die Geschehnisse. Mir gefällt die Darstellung von Wilhelm als mürrischen Antihelden. Das man ihn jedoch als Helden bezeichnen kann, steht nach dem Lesen außer Frage. Den Protagonisten hat es so nicht gegeben, aber es ist schön wie die Schweizer diesen Mythos am Leben halten. Die erwähnten Orte können alle besucht werden und es werden Touren angeboten die durch Altdorf, Bürglen und Brunnen führen. Dieses Buch macht Lust mehr Informationen einzuholen. Es ist toll geschrieben und könnte glatt als Drehbuch für einen Spielfilm durchgehen. Klare Leseempfehlung!
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Überraschende Neuerzählung
Ich hätte dieses Buch gerne als Geheimtipp behandelt, doch als 95. Bewertung kann ich so nicht reden.
Erstmals gefällt mir ein multiperspektivischer Roman. Dies liegt vor allem daran, dass ich nicht wie sonst die Figuren durcheinanderwerfe, weil …
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Überraschende Neuerzählung
Ich hätte dieses Buch gerne als Geheimtipp behandelt, doch als 95. Bewertung kann ich so nicht reden.
Erstmals gefällt mir ein multiperspektivischer Roman. Dies liegt vor allem daran, dass ich nicht wie sonst die Figuren durcheinanderwerfe, weil ich das Personal weitgehend von Schiller kenne, ergänzt um kluge, handelnde Frauen, also Mütter und Großmütter.
Gelungen ist die Darstellung Tells, der keinesfalls als schillernde Held gefeiert wird, sondern eher als kauziger Bergbauer rüberkommt. Ich weiß nicht, ob ich der einzige bin, der beim Tod des jüngeren Bruders Peters an die Messner-Brüder denken musste.
Plausibel wirkt die aus der vergessenen Begrüßung des Hutes entstehende Apfel-Szene, wenn auch die Befreiung Tells anders verläuft und der Rütli-Schwur fehlt.
Ergänzend kommt aber die Szene das ein Pfarrer seinen im Sterben liegenden Vorgänger mit einer Fleischwurst in der Größe eines errigierten männlichen Geschlechts erstickt, weil er so viele Kinder missbraucht hat. Diese aktuelle Anspielung deckt sich mit der Freiheit der Kunst.
Außerdem bleibt es kurzweilig und weil ich alle Personen behalten konnte, kritisiere ich auch nicht die gleiche Sprache, nein Schiller hat eine alternative Schullektüre bekommen. 5 Sterne. (Von mir erstmals seit langem für einen Roman).
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Über Wilhelm Tell Wusste ich nicht viel. Ich hatte vor einigen Jahren Schillers Schauspiel in der Inszenierung von Stephan Bachmann gesehen, sie als großartig abgelegt, ohne mich an die Handlung im Detail erinnern zu können. Und die berüchtigte Apfelschussszene schwirrt seit …
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Über Wilhelm Tell Wusste ich nicht viel. Ich hatte vor einigen Jahren Schillers Schauspiel in der Inszenierung von Stephan Bachmann gesehen, sie als großartig abgelegt, ohne mich an die Handlung im Detail erinnern zu können. Und die berüchtigte Apfelschussszene schwirrt seit meiner Jugend natürlich irgendwo in meinen Kopf herum.
Ob Joachim B. Schmidt die Tellsage also gut wiedergegeben hat, ob er ihr wichtige neue Erkenntnisse hinzugefügt hat, kann ich nicht beurteilen.
Beurteilen kann ich aber, dass Joachim B. Schmidt eine großartige Geschichte geschrieben hat. Von einen Mann am Rande der Gesellschaft, der der Leser*in erstmal nicht sympathisch erscheint, dessen Schicksal sich erst zum Ende erschließt. Und dieser Mann ist auch kein Volksheld, sondern einer der einen sehr persönlichen Kampf führt.
Diese Geschichte erzählt Schmidt aus, in schneller Schnittfolge montierten Berichten vieler, unterschiedlicher Stimmen. Die eigentlich kompakte Kernhandlung wird dadurch ausgeweitet, es entsteht ein glaubhaftes Universum, von einer Gesellschaft, lange vor unserer Zeit, die ein harsches, unsicheres, von Gewalt geprägtes Leben führt.
In dieser Montage liegt der Reiz dieses Buches. Es ist ein großes Vergnügen dieser Geschichte bei hohen Tempo von Sequenz zu Sequenz, Beobachtung zu Beobachtung, Stimme zu Stimme zu folgen.
Und in einer Schlussszene, die die eigentliche Tragik der Handlung bricht, zeigt und Joachim B. Schmidt dann noch, wie aus dem persönlichen, individuellen Wirken eines Einzelnen das große Nationalepos wird. Großartig.
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Wilhelm Tell, Mythos und Schweizer Nationalheld, dessen Geschichte von Friedrich Schiller in die Bühnenfassung gebracht wurde. Für Generationen von Schülern Pflichtlektüre. Und jetzt kommt Joachim B. Schmidt, der nach Island ausgewanderter Schweizer daher, entstaubt und …
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Wilhelm Tell, Mythos und Schweizer Nationalheld, dessen Geschichte von Friedrich Schiller in die Bühnenfassung gebracht wurde. Für Generationen von Schülern Pflichtlektüre. Und jetzt kommt Joachim B. Schmidt, der nach Island ausgewanderter Schweizer daher, entstaubt und modernisiert den eidgenössischen Klassiker. Und wie er das macht ist furios, denn bei ihm kommt die Geschichte des Freiheitskämpfers, der so virtuos mit der Armbrust umgehen konnte, im Gewand eines Pulp Romans daher.
Schmidt reduziert den Stoff auf das Wesentliche, gibt den Akteuren aber einen differenzierten Hintergrund mit. Fünf Akte werden zu zehn Kapiteln, innerhalb derer die Sichtweisen aus zwanzig unterschiedliche Perspektiven in hohem Tempo wie Trommelfeuer auf den Leser einprasseln und kaum Zeit zum Luftholen lassen. Unterstützt und forciert wird das noch durch jede Menge Cliffhanger.
Das Personal bleibt bekannt, aber der Autor knackt die Distanz, die man bei Lesen des Originals hat, weil er einen Blick in deren Innerstes wagt. Tell, immer noch in Trauer wegen des Todes seines Bruders, steht stellvertretend für die Bergbauern. Ist ausgelaugt von der schweren Arbeit, wortkarg, unberechenbar, brutal. Gessler, der Reichsvogt, ist ein Zauderer, entschlussschwach zweifelnd. Harras, sein Stallmeister, hingegen verkörpert den Oberschurken, der voller Verachtung auf die Bauern schaut und sie demütigt. Bemerkenswert allerdings ist die Rolle der Frauen, die aus dem Hintergrund treten, aktiv sind, die tun, was getan werden muss, um ihre Familie und den Besitz zu beschützen und ihren Beitrag zum Überleben leisten.
Eine gelungene Neuinterpretation des Klassikers, die das Zeug zur Schullektüre hat. Am besten im direkten Vergleich mit dem Original.
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Fulminant und großartig erzählt
Joachim B. Schmidt ist wirklich ein begnadeter Erzähler. Er schafft es, dass seine Geschichten so lebendig und ungewöhnlich sind. In diesem Werk erzählt er die Geschichte von Wilhelm Tell. In kurzen Kapiteln, die jeweils einer Person …
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Fulminant und großartig erzählt
Joachim B. Schmidt ist wirklich ein begnadeter Erzähler. Er schafft es, dass seine Geschichten so lebendig und ungewöhnlich sind. In diesem Werk erzählt er die Geschichte von Wilhelm Tell. In kurzen Kapiteln, die jeweils einer Person gewidmet sind. Die damalige schwere Zeit, die Nöte und Ängste der Bauern, die Herrschaft der Oberen, all dies erscheint sehr bildhaft vor dem Leser und es ist ein wahres Leseerlebnis. Wilhelm Tell ist kämpferisch, eigen, störrisch und sehr sympatisch. Sein Leben spannend und tragisch zugleich.
Sehr gelungen, muss man einfach lesen!
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