Schmutziger Schnee ist nach Der Turm der toten Seelen Band 2 einer Thriller-Reihe um den eigentümlichen Ermittler Leo Junker. Ich kenne den ersten Band nicht, war aber gespannt, was mich bei einem Thriller, der in Stockholm spielt, erwarten würde, vor allem, da der Autor Christoffer Carlsson
promovierter Kriminologie ist. So jemand muss doch wissen, wie man spannende Geschichten schreibt. Der Turm…mehrSchmutziger Schnee ist nach Der Turm der toten Seelen Band 2 einer Thriller-Reihe um den eigentümlichen Ermittler Leo Junker. Ich kenne den ersten Band nicht, war aber gespannt, was mich bei einem Thriller, der in Stockholm spielt, erwarten würde, vor allem, da der Autor Christoffer Carlsson promovierter Kriminologie ist. So jemand muss doch wissen, wie man spannende Geschichten schreibt. Der Turm der toten Seelen wurde übrigens in achtzehn Länder übersetzt und wird international hochgelobt. Bevor ich als Buchflüsterer dieses Buch zugeschickt bekam, war mir der Autor nicht bekannt.
Der Fall startet direkt mit einem Tatort. Genretypisch ermittelt jemand, der eine Vielzahl an eigenen Problemen mit sich herumschleppt und einen alten Fall überstanden hat, der ihn immer noch mitnimmt. Leo Junker ist nach dem vorherigen Fall tablettenabhängig, wurde aber dennoch wieder für diensttauglich erklärt. Nun fürchtet er, dass seine Abhängigkeit von Sobril herauskommt und er seinen Job für immer verliert. Der einzige Zeuge ist ein sechsjähriger Junge, der nicht viele Beschreibungen liefern kann, und viele Hinweise kommen auch nicht zusammen. Dennoch arbeiten sich Junker und sein Kollege nach und nach ein und entdecken eine vielversprechende Spur, die zu verschiedenen radikalen Gruppierungen führt.
Oftmals hatte ich das Gefühl, dass mir essentiell die Informationen aus dem ersten Fall über die Figuren fehlen. Es werden zwar einige Details verraten, aber ich würde empfehlen, den ersten Teil zu lesen, bevor man sich an Schmutziger Schnee wagt. Die vielen Figuren, die eingeführt werden und Szenen erzählen, verwirrten mich zu Beginn. Der Autor öffnet viele Handlungsstränge, die auf den ersten Blick nur lose oder überhaupt nicht miteinander verbunden sind, und springt auch noch in den Zeiten und der Erzählweise hin und her. Während Leo Junker aus der Ich-Perspektive erzählt, berichtet der Großteil der anderen Figuren aus der dritten Person heraus. Ab und an gibt es Einschübe eines auktorialen Erzählers. Schade, dass es nicht einheitlicher gehandhabt wurde, denn so ist es anstrengend, sich zeitgleich auf eine neue Figur und eine neue Art des Erzählens einzustellen.
Band 2 kommt meiner Meinung nach nur schwer in Gang trotz des typischen Beginns. Ich empfand die langen Beschreibungen, gepaart mit vergleichsweise wenig wörtlicher Rede (die den Textfluss auflockern könnte) oftmals ermüdend. Dafür wurde die meist dunkle Atmosphäre vor dem Lucia-Tag, dem schwedischen Lichterfest, gut eingefangen. Zum Ende hin werden diese Stränge gut zusammengefasst, sodass es einen runden Abschluss gibt.
Fazit:
Schmutziger Schnee ist ein solider Thriller, der mich zum Ende hin noch packen konnte. Der Einstieg fiel mir hingegen schwer, da lange der Bezug zu den Figuren fehlte und man nicht direkt durchblickte, in welcher Zeit man sich gerade befand.