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EIN ZEITLOSER ROMAN ÜBER DIE EWIGE VERBINDUNG VON MENSCH UND NATURWer hat hier, wo ich wohne, schon einmal ein Leben geführt - und wer wird diesen Ort nach mir sein Zuhause nennen? Daniel Mason erzählt in seinem neuen Roman die bewegte Geschichte eines Hauses in den Wäldern von Massachusetts. Und mit ihr von den Schicksalen, Geheimnissen und Abgründen der Menschen, die das Haus über die Jahre bewohnen.Von einem Soldaten, der nach einer Verwundung nicht auf die Schlachtfelder zurückkehrt, sondern beschließt, sich in der Abgeschiedenheit dem Apfelanbau zu widmen. Von seinen Töchtern, Zw...
EIN ZEITLOSER ROMAN ÜBER DIE EWIGE VERBINDUNG VON MENSCH UND NATUR
Wer hat hier, wo ich wohne, schon einmal ein Leben geführt - und wer wird diesen Ort nach mir sein Zuhause nennen? Daniel Mason erzählt in seinem neuen Roman die bewegte Geschichte eines Hauses in den Wäldern von Massachusetts. Und mit ihr von den Schicksalen, Geheimnissen und Abgründen der Menschen, die das Haus über die Jahre bewohnen.
Von einem Soldaten, der nach einer Verwundung nicht auf die Schlachtfelder zurückkehrt, sondern beschließt, sich in der Abgeschiedenheit dem Apfelanbau zu widmen. Von seinen Töchtern, Zwillingen, deren symbiotisches Leben mit dem Erwachsenwerden zunehmend Risse bekommt - und jäh in einer Tragödie endet. Von einem Reporter, der auf ein uraltes Massengrab stößt, und einem liebeskranken Maler, der einem geheimen und riskanten Verlangen nachgeht. Während sich die Bewohner des kleinen gelben Hauses mit der Schönheit und den Wundern ihrer Umgebung auseinandersetzen, beginnen sie zu erkennen, wie lebendig die Vergangenheit dieses Ortes ist. «Oben in den Wäldern» erzählt vom Wandel der Zeit, der Sprache, der Natur, und zeigt, wie stark wir durch sie auch über Jahrhunderte miteinander verbunden bleiben. Ein so sprachmächtiger wie spannender Roman, der eine zeitlose Frage stellt, die uns alle beschäftigt: Wie leben wir weiter, auch wenn wir nicht mehr da sind?
Der neue Roman des PulitzerPreis-Finalisten und Autors von "Der Wintersoldat" "Wunderschön (...) eine Geschichte über Vergänglichkeit und Zukunft, über die Zeit, die sich in Schichten anhäuft." National Public Radio "Wie das Haus in seinem Zentrum ist auch dieses Buch vielschichtig und magisch." Kirkus Review
Wer hat hier, wo ich wohne, schon einmal ein Leben geführt - und wer wird diesen Ort nach mir sein Zuhause nennen? Daniel Mason erzählt in seinem neuen Roman die bewegte Geschichte eines Hauses in den Wäldern von Massachusetts. Und mit ihr von den Schicksalen, Geheimnissen und Abgründen der Menschen, die das Haus über die Jahre bewohnen.
Von einem Soldaten, der nach einer Verwundung nicht auf die Schlachtfelder zurückkehrt, sondern beschließt, sich in der Abgeschiedenheit dem Apfelanbau zu widmen. Von seinen Töchtern, Zwillingen, deren symbiotisches Leben mit dem Erwachsenwerden zunehmend Risse bekommt - und jäh in einer Tragödie endet. Von einem Reporter, der auf ein uraltes Massengrab stößt, und einem liebeskranken Maler, der einem geheimen und riskanten Verlangen nachgeht. Während sich die Bewohner des kleinen gelben Hauses mit der Schönheit und den Wundern ihrer Umgebung auseinandersetzen, beginnen sie zu erkennen, wie lebendig die Vergangenheit dieses Ortes ist. «Oben in den Wäldern» erzählt vom Wandel der Zeit, der Sprache, der Natur, und zeigt, wie stark wir durch sie auch über Jahrhunderte miteinander verbunden bleiben. Ein so sprachmächtiger wie spannender Roman, der eine zeitlose Frage stellt, die uns alle beschäftigt: Wie leben wir weiter, auch wenn wir nicht mehr da sind?
Der neue Roman des PulitzerPreis-Finalisten und Autors von "Der Wintersoldat" "Wunderschön (...) eine Geschichte über Vergänglichkeit und Zukunft, über die Zeit, die sich in Schichten anhäuft." National Public Radio "Wie das Haus in seinem Zentrum ist auch dieses Buch vielschichtig und magisch." Kirkus Review
Daniel Mason, 1976 geboren, ist Schriftsteller und Psychiater. Bei C.H.Beck sind seine Romane "Der Klavierstimmer Ihrer Majestät" (2020) und "Der Wintersoldat" (2019) lieferbar. 2021 war er Finalist für den Pulitzer-Preis. Cornelius Hartz lebt als freier Autor und Übersetzer in Hamburg. Er hat zahlreiche Romane und Sachbücher u.a. von Rye Curtis, Edward Carey, Erin Flanagan und Catherine Nixey übersetzt.
Produktbeschreibung
- Verlag: Beck
- Originaltitel: North Woods
- Seitenzahl: 429
- Erscheinungstermin: 15. Februar 2024
- Deutsch
- Abmessung: 216mm x 145mm x 40mm
- Gewicht: 617g
- ISBN-13: 9783406813818
- ISBN-10: 340681381X
- Artikelnr.: 69126024
Herstellerkennzeichnung
C.H. Beck
Wilhelmstrasse 9
80801 München
produktsicherheit@beck.de
"Einer dieser Romane, die man bis zum Morgengrauen nicht weglegen kann."
Die Presse, Erwin Uhrmann
"Vielstimmig, magisch, faszinierend."
Freundin
"Die virtuos eingesetzte Montagetechnik erhöht sogar die Spannung dieses brillanten Romans ... Diese sprachliche Vielfalt stellt natürlich auch den Übersetzer vor eine große Herausforderung. Cornelius Hartz meistert sie bravourös."
General-Anzeiger Bonn, Bernhard Hartmann
"Zeigt in einer wirklich großartigen Qualität, wie sich Nature Writing, konzeptionelle Finesse und erzählerische Fabulierlust zu einem großartigen und kurzweiligen Leseerlebnis vereinen. In diesen literarischen Garten darf man sich gerne wagen - und immer wieder kommen."
Buch-Haltung, Marius Müller
"Aus Stimmen, Texten und Bildern entfaltet sich die so fantastische wie spannende Geschichte eines versteckten Anwesens im grünen Nichts von Massachusetts. ... Definitiv grandios!"
emotion, Christine Ritzenhoff
"Ein so sprachmächtiger wie spannender Roman . ... Ein Buch, das man lange nicht aus der Hand legt."
Passauer Neue Presse, Stefan Rammer
Die Presse, Erwin Uhrmann
"Vielstimmig, magisch, faszinierend."
Freundin
"Die virtuos eingesetzte Montagetechnik erhöht sogar die Spannung dieses brillanten Romans ... Diese sprachliche Vielfalt stellt natürlich auch den Übersetzer vor eine große Herausforderung. Cornelius Hartz meistert sie bravourös."
General-Anzeiger Bonn, Bernhard Hartmann
"Zeigt in einer wirklich großartigen Qualität, wie sich Nature Writing, konzeptionelle Finesse und erzählerische Fabulierlust zu einem großartigen und kurzweiligen Leseerlebnis vereinen. In diesen literarischen Garten darf man sich gerne wagen - und immer wieder kommen."
Buch-Haltung, Marius Müller
"Aus Stimmen, Texten und Bildern entfaltet sich die so fantastische wie spannende Geschichte eines versteckten Anwesens im grünen Nichts von Massachusetts. ... Definitiv grandios!"
emotion, Christine Ritzenhoff
"Ein so sprachmächtiger wie spannender Roman . ... Ein Buch, das man lange nicht aus der Hand legt."
Passauer Neue Presse, Stefan Rammer
Ein Haus in den Wäldern von Massachusetts, das über Jahrzehnte hinweg von den unterschiedlichsten Personen bewohnt wird. Menschen und Lebenswege, die sich kreuzen, stumm wird das Haus Zeuge von Dramen, Tragödien und Schicksalsschlägen, die Natur aber überlebt sie …
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Ein Haus in den Wäldern von Massachusetts, das über Jahrzehnte hinweg von den unterschiedlichsten Personen bewohnt wird. Menschen und Lebenswege, die sich kreuzen, stumm wird das Haus Zeuge von Dramen, Tragödien und Schicksalsschlägen, die Natur aber überlebt sie alle.
»Der Westen von Massachusetts ist eine Gegend mit reichen Landhäusern und verarmten Bauernhöfen. Mit prunkvollen Ballsälen und heruntergekommenen Bretterbuden. Künstler, Dichter, Industriemagnaten genießen ihre Sommerfrische, während nebenan im dunklen Wald der Jäger auf der Lauer liegt. Wäre dies die Geschichte eines einzigen Mordes, so würde das schon reichen. Aber machen Sie sich auf einiges gefasst!« (Seite 299)
Mit dem Todesengel fängt es an: Ein Überfall findet statt, ein Unrecht geschieht, Zugeständnisse werden gemacht, Fremde kehren ein und das Unheil nimmt seinen Lauf. Vier Gräber werden es sein. So steht es geschrieben. Der Anfang ist gemacht.
Dieses Buch hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen, ich glaube nicht, dass ich etwas vergleichbares in den letzten Jahren gelesen hätte, zumindest erinnere ich mich daran nicht. Es besteht aus vielen Einzelteilen, Briefen, Berichten, Artikeln, sogar Gedichte und Liedertexte finden Platz darin. Kleine schwarzweiße Zeichnungen dienen als Trennhalter, zeigen an, wo ein neues Kapitel aufgeschlagen wird und Neues entsteht, wo das Alte vergangen ist.
Ein roter Faden zieht sich durchs Buch, lässt mich kleine Seufzer ausstoßen oder die Brauen hochziehen, den Mund vor Staunen öffnen, aber auch das ein oder andere Mal weinen, nachdem etwas unwiederbringlich zerbrochen oder zerstört wird, das vorher jahrzehntelang heil geblieben war. Verlorengegangenes taucht auf, Geister spuken, an vor langer Zeit Verstorbene wird erinnert und ein verschollenes Buch erwähnt, das ein Geheimnis offenbart, welches eine Überraschung bringt, obwohl es den Lesenden bekannt war. Was leicht und einfach klingt, ist für mich ein grandioses Werk, das auch ohne Zeitangaben einfach zuzuordnen war: da eine Person der Geschichte, dort eine Erfindung, hier ein Hinweis auf das Jahrhundert, so war mir eine ungefähre Zuordnung immer möglich; nicht dass diese wirklich wichtig war. Die angepasste Ausdrucksweise und die sprachlichen Eigenheiten der Epochen vervollständigen den Eindruck, dass dies ein Meisterwerk ist. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Lesen!
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Dieses Buch ist schwerer verdaulich als die Äpfel, die darin beschrieben werden. Man muss sich darauf einlassen, denn die Erzählweise ist ganz anders als gewohnt.
Im Mittelpunkt steht ein kleines Haus mitten in den Bergen, und der Sprachstil mäandert um die Bewohner dieses Hauses …
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Dieses Buch ist schwerer verdaulich als die Äpfel, die darin beschrieben werden. Man muss sich darauf einlassen, denn die Erzählweise ist ganz anders als gewohnt.
Im Mittelpunkt steht ein kleines Haus mitten in den Bergen, und der Sprachstil mäandert um die Bewohner dieses Hauses herum. Es gibt keinen roten Faden, keine strukturierte Handlung. Jeder der Bewohner hat seine eigenen Gründe, dieses Haus zu seinem Zuhause zu machen. Ob Lebensüberdruss, Apfelbesessenheit, Flucht vor den eigenen Gefühlen, all diese Mischungen werden in Beziehung zur Natur gesetzt. Was bleibt, wenn man geht? Apfelbäume? Geister?
Es gibt viele eingewobene Textformen wie Briefe, Gedichte, Zeitungsartikel, die den Text ergänzen, aber nicht zum besseren Verständnis beitragen. Ein kleines Problem des Buches ist, dass es fast zeitlos wirkt. So verschwinden alle Personen in einem Nebel von Vermutungen und sind somit für den Leser nicht greifbar oder erfahrbar. Das ist eine durchaus poetische Stärke, macht das Buch aber nicht leichter lesbar. Die Botschaften des Buches sind ebenso unklar formuliert, es ist wie eine Zeitreise, aber der Leser fragt sich hinterher, was er eigentlich erfahren hat. Schön zu lesen ist es allemal, denn der Sprachstil ist sehr poetisch, vielschichtig und wortgewaltig, nur der Inhalt ist manchmal etwas zu diffus.
Fazit: Ein Buch für Menschen, die eine zeitlose, wortgewaltige Sprache mögen, um die Verwobenheit von Mensch und Natur zu erfahren.
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Fragen, die sich sicher jeder schon mal irgendwann gestellt hat, der in ein älteres Haus einzieht: Wer hat vor mir hier gewohnt? Welche Geschichten hätte dieses Haus zu erzählen?
Genau diese Geschichten erzählt der mehrfach ausgezeichnete Daniel Mason in seinem neuen Roman. Wie …
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Fragen, die sich sicher jeder schon mal irgendwann gestellt hat, der in ein älteres Haus einzieht: Wer hat vor mir hier gewohnt? Welche Geschichten hätte dieses Haus zu erzählen?
Genau diese Geschichten erzählt der mehrfach ausgezeichnete Daniel Mason in seinem neuen Roman. Wie auch in seinen verdientermaßen hochgelobten vorigen Romanen verwendet er diese wuchtige Sprache, die Bilder erschafft, schärfer als jede Kamera. Und besonders geschickt passt er seine Sprache der jeweiligen Zeit an, in der seine Geschichte gerade spielt.
Es beginnt früh, als das besagte Haus nicht viel mehr als eine Hütte ist, in die dann der ehemalige Soldat und spätere Apfelbauer Osgood einzieht, später seine Töchter nachholt. Mason lässt viel Raum im Roman für diesen Abschnitt seiner Erzählungen , nachdem die ersten Teile, als ein verfolgtes Pärchen in dieser Hütte Unterschlupf findet und weitere Verfolgte sich später dort verbergen, relativ zügig erzählt werden.
Osgood erschafft eine Apfelplantage, hat viel Erfolg mit seinem Obst, doch wirklich glücklich wird die Familie hier nicht. Nach seinem Tod bleiben die Zwillingsschwestern Alice und Mary im Haus zurück, führen die Plantage weiter. Die beiden Schwestern sind gleichzeitig unzertrennlich und unvereinbar, bei aller äußerlichen Ähnlichkeit sind sie im Charakter verschieden. Einem Mann geben sie in ihrem Leben keinen Platz, was schließlich zur Katastrophe führt.
Danach geht es weiter mit dem Haus und seiner Geschichte, Schriftsteller, Maler, Männer und Frauen finden sich ein, über die Jahrhunderte bis ins Heute und Jetzt. Die Menschen verbindet die enge Beziehung zu diesem Haus, das sich verändert, um- und angebaut wird und dennoch bleibt es dasselbe.
Eine ungemein interessante Erzählweise, die Geschichte eines Landes anhand eines Hauses darzustellen. Mason lässt sich viel Zeit für dieses Erzählen, manches ist fast zu langatmig, zu ausführlich, anderes wird in großen Sprüngen berichtet. Doch immer gibt es eine Verbindung zwischen den Geschichten, zwischen den Menschen, die im Laufe der Jahrhunderte in diesem Haus leben und auch sterben.
Dabei ist es vor allem Masons Sprache, die dieses Buch so gewaltig macht. Wenn er die Umgebung beschreibt, die kleine Stadt, die Wälder, das Innere des Hauses, dann findet er dafür Worte, die alles greifbar, vorstellbar machen. Das geht dann manchmal zu Lasten der Handlung, nehmen diese Beschreibungen viel mehr Raum ein als Ereignisse und Erlebnisse.
Ein Roman, den man nicht schnell durchliest, der auch keine Spannung, keine Höhepunkte, kein wirkliches Ende bietet, der aber aufgrund seiner Wucht und Wirkung im Gedächtnis bleibt.
Daniel Mason – Oben in den Wäldern
aus dem Englischen von Cornelius Hartz
C.H. Beck, Februar 2024
Gebundene Ausgabe, 429 Seiten, 26,00 €
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„... dann beginnt alles von Neuem.“
Der Roman hat einen ungewöhnlichen Protagonisten: ein Haus, ein Haus in den Wäldern Massachusetts, das zunächst in den Pioniertagen einem jungen Paar Unterschlupf gewährt. Kapitel für Kapitel wird die Geschichte des Hauses …
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„... dann beginnt alles von Neuem.“
Der Roman hat einen ungewöhnlichen Protagonisten: ein Haus, ein Haus in den Wäldern Massachusetts, das zunächst in den Pioniertagen einem jungen Paar Unterschlupf gewährt. Kapitel für Kapitel wird die Geschichte des Hauses und seiner Bewohner erzählt, ausgehend von der Kolonialzeit bis hin zur Gegenwart.
Eine besondere Bedeutung kommt den beiden Schwestern Osgood zu. Mit ihrem Vater zusammen, dem Major, verwandeln sie die umliegende Brache in einen blühenden Apfelgarten. Ein Garten Eden entsteht hier, und die biblischen Anklänge sind unüberhörbar. Diese fruchtbare Idylle dieses Paradieses wird mit dem Haus zusammen zu einem Zentrum des Romans. Aber schon bei der Schaffung des Paradieses taucht das andere zentrale Motiv des Romans auf: der Verfall. Der Roman erzählt zwar vordergründig die Geschichte des Hauses und des Gartens, aber das eigentliche Thema ist das Werden und Vergehen, der Kreislauf des Lebens. Zeiten kommen und gehen, das Paradies verfällt, Neues entsteht, alles ändert sich, alles fließt. Und am Schluss schließt sich der Kreis: die Kraft des purgatorischen Feuers zerstört das Haus und „dann beginnt alles von Neuem“.
Die Erzählung besteht aus einzelnen Episoden, die zunächst elliptisch wirken, aber vom Autor kunstvoll und unaufdringlich mit wiederkehrenden Motiven miteinander verzahnt werden. Jede Szene hat ihre Berechtigung. Viele Szenen erzählen von der engen Verbundenheit, fast Verwobenheit des Menschen mit den anderen Geschöpfen der Natur, Fauna und Flora eingeschlossen. Alle sind miteinander verbunden, und es nicht nur der gefährliche Puma, der die Schafherde dezimiert, sondern es sind auch winzigste Organismen wie Käfer und Milben, die weitgehenden Einfluss auf die Natur und deren Gleichgewicht nehmen. Alles Lebende fügt sich in den Kreislauf aus Werden und Vergehen ein.
Zu der Vielfalt der Natur und der Zeiten passt auch die Vielfalt der Genres. Mason bietet seinem Leser eine unglaubliche Fülle an Erzählformen an, von Tagebucheinträgen über Balladen bis hin zur Parodie eines True crime-Reporters aus dem 20. Jahrhundert. Jede Erzählform hat ihren eigenen Ton und passt sich der Zeit und dem Genre an.
Und das alles leicht und phantasievoll von Cornelius Hartz übersetzt.
Ein wunderbares Lesevergnügen!
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In "Oben in den Wädern" von Daniel Mason geht es um ein kleines Haus, das ziemlich einsam in den Wäldern von Massachusetts liegt. In 12 Geschichten geht es um die Bewohner dieses Hauses, um deren Leben und Wirken im Wandel der Zeit. Über Jahrhunderte. Die Idee des Buches hat …
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In "Oben in den Wädern" von Daniel Mason geht es um ein kleines Haus, das ziemlich einsam in den Wäldern von Massachusetts liegt. In 12 Geschichten geht es um die Bewohner dieses Hauses, um deren Leben und Wirken im Wandel der Zeit. Über Jahrhunderte. Die Idee des Buches hat mir sehr gut gefallen, denn so ein Haus hat doch im Laufe der Zeit sehr viel gesehen und sehr viel zu erzählen! Man ist gespannt, wie sich alles so entwickelt hat. Leider muss ich für mich selbst sagen, dass mich das Buch enttäuscht hat. Die erste Geschichte z.B. handelt von zwei Liebenden, die auf der Flucht und die die ersten Bewohner des Hauses sind. Das kam mir alles viel zu kurz. Ich hatte so viele Fragen ... wer waren die beiden? ... warum waren sie auf der Flucht? ... wie war ihr Leben in dem Haus? Die nächsten Geschichten handeln von einem Soldaten, der dort eine Apfelplantage aufbaut. Es ging in der Geschichte um so viel Nebensächlichkeiten. Die dritte Geschichte handelt von den Zwillingstöchtern des Soldaten. Eine besondere Beziehung, die die Beiden verbindet. Nicht schlecht, aber tut mir Leid. Mir war das Buch einfach zu langweilig. Ich habe mich durch 104 Seiten gequält und dann abgebrochen. Ich will nicht sagen, dass das Buch schlecht ist, aber mir hat es nicht gefallen. Ich bin für diese Art Bücher wohl nicht intellektuell genug.
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Der Roman erstreckt sich über drei Jahrhunderte und hat zahlreiche Protagonisten. Zu den wichtigsten zählt der Schauplatz: ein kleines gelbes Haus in den Wäldern von Massachusetts.
So vielfältig wie die Bewohner, die wir der Reihe nach kennenlernen, sind auch Erzählform …
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Der Roman erstreckt sich über drei Jahrhunderte und hat zahlreiche Protagonisten. Zu den wichtigsten zählt der Schauplatz: ein kleines gelbes Haus in den Wäldern von Massachusetts.
So vielfältig wie die Bewohner, die wir der Reihe nach kennenlernen, sind auch Erzählform und Genre. In Geschichten, Briefen, Gedichten oder Berichten tauchen wir in den besonderen Ort ein, an dem ein ehemaliger Soldat und Witwer eine außergewöhnliche Apfelsorte züchtet und ein Landschaftsmaler pathetische Liebesbriefe an einen Dichterfreund verfasst. Der Autor beherrscht Nature Writing vom Feinsten – man kann die Fauna und Flora mit allen Sinnen spüren. Übersinnliches und Kriminelles mit einem Schuss Gruselfaktor gesellen sich dazu. Gekonnt passt David Mason seinen Sprachstil der jeweiligen Zeit und dem Thema an.
Am meisten hat mich die Beziehung zwischen den Zwillingsschwestern Alice und Mary fasziniert, die die Apfelplantage ihres Vaters übernehmen und ihr ganzes Leben dort verbringen. Raffiniert konstruierte Zusammenhänge tun sich auf. Es ist jedoch vor allem der Schauplatz, der die Geschichten zusammenhält und uns den Kreislauf des Lebens vor Augen führt.
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Da ist das flüchtige Pärchen, das in höchster Not eine Lichtung in den Wäldern Massachusetts' erreicht. Da ist Charles Osgood, ein englischer Soldat, der von den Äpfeln eines Baumes so begeistert ist, dass er kurzerhand zum Apfelbauern wird. Und da ist William, ein Maler, …
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Da ist das flüchtige Pärchen, das in höchster Not eine Lichtung in den Wäldern Massachusetts' erreicht. Da ist Charles Osgood, ein englischer Soldat, der von den Äpfeln eines Baumes so begeistert ist, dass er kurzerhand zum Apfelbauern wird. Und da ist William, ein Maler, der sich auf der Suche nach den passenden Motiven in die Wälder zurückzieht und von dort den Briefwechsel mit einem befreundeten Autoren pflegt. Sie alle sind Bewohner:innen eines Hauses im Wald. Und sie alle sind zentrale Figuren in Daniel Masons neuen Roman "Oben in den Wäldern", der kürzlich in der deutschen Übersetzung von Cornelius Hartz bei C.H. Beck erschienen ist.
Es ist ein Buch, das vor allem in formaler Hinsicht sämtliche literarische Grenzen der Gattung "Roman" sprengt. Denn Daniel Mason experimentiert mit zahlreichen erzählerischen und bildhaften Elementen, und es gleicht fast einem Wunder, dass dennoch alles wie aus einem Guss wirkt. Zudem gelingt es ihm, kaum einmal Ähnlichkeiten im Sprachstil aufkommen zu lassen. Nahezu jeder Text hat seinen eigenen Tonfall, seine eigene Erzählstimme. Das ist gerade zu Beginn des Romans auffällig. Mason konzipiert ein Gesamtkunstwerk, bei dem nichts beliebig ist. Neben erzählenden Texten gibt es beispielsweise Briefe, Tagebucheinträge, Gedichte, Balladen, Zeichnungen, Fotos und Reden.
Überwältigend schön und von Cornelius Hartz kongenial ins Deutsche übertragen sind vor allem die Naturbeschreibungen Masons. Diese sind so plastisch, dass man sich als direkten Teil der Wälder Massachusetts' wähnt. In Verbindung mit den Gedichten und Bildern sorgen sie für eine erzählerische Intensität, die bisweilen an Lars Myttings Glockenschwestern-Trilogie erinnert. Eine weitere Besonderheit ist, dass Daniel Mason auf den knapp 430 Seiten des Buches nicht weniger als einen Zeitraum von etwa 300 Jahren berücksichtigt. So hangelt man sich fast nebenbei gerade zu Beginn des Werks auch an der amerikanischen Geschichte entlang. Von den Kämpfen der Kolonien mit der indigenen Bevölkerung über den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg bis zum Abolitionismus lässt Mason nichts aus.
Der Star des Romans - und die einzige Konstante - ist das gelbe Haus in den Wäldern von Massachusetts. Während die Menschen dort leben und sterben, bleibt es immer bestehen, auch wenn es manchmal ausgebaut wird oder gar teilweise einstürzt. Das erinnert in seiner Emotionalität an den großartigen Film "A Ghost Story" von David Lowery. Auch in "Oben in den Wäldern" kommen im Verlaufe des Buches einige Gespenster zu ihrem großen Auftritt. Wobei dies nicht die einzigen filmischen Bezüge bleiben. Im ersten Drittel lugt Alfred Hitchcocks "Psycho" recht unvermittelt um die Ecke, in der zweiten Hälfte veralbert Mason in einer Szene die zahlreichen Séance-Filme, deren Verlauf immer gleich scheint - inklusive betrügerischem Medium.
Möchte man an "Oben in den Wäldern", dessen Originaltitel "North Woods" ungleich träumerischer wirkt, etwas kritisieren, so ist es die Tatsache, dass Daniel Mason die hohe Messlatte der ersten Hälfte im zweiten Teil des Buches reißt. Einerseits stellt sich so etwas wie ein Gewöhnungseffekt ein, auf der anderen Seite übertreibt es Mason ein wenig mit dem Spuk-Faktor. Unbestritten hoch bleibt allerdings der Unterhaltungsfaktor, auch wenn die Intensität in recht hohem Maße nachlässt.
Insgesamt ist "Oben in den Wäldern" dennoch eine Ausnahmeerscheinung, gerade mit Blick auf die zahlreichen Übersetzungen aus dem Amerikanischen. Es ist unglaublich kreativ, abwechslungsreich, unterhaltsam und berührend - und in der ersten Hälfte gar überwältigend groß. Verlag und Autor ist zu wünschen, dass sich auch auf dem deutschen Markt eine entsprechende Zielgruppe findet, die sich auf dieses erzählerische Experiment vorbehaltlos einlassen wird.
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Klappentext:
„Wer hat hier, wo ich wohne, schon einmal ein Leben geführt – und wer wird diesen Ort nach mir sein Zuhause nennen? Daniel Mason erzählt in seinem neuen Roman die bewegte Geschichte eines Hauses in den Wäldern von Massachusetts. Und mit ihr von den …
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Klappentext:
„Wer hat hier, wo ich wohne, schon einmal ein Leben geführt – und wer wird diesen Ort nach mir sein Zuhause nennen? Daniel Mason erzählt in seinem neuen Roman die bewegte Geschichte eines Hauses in den Wäldern von Massachusetts. Und mit ihr von den Schicksalen, Geheimnissen und Abgründen der Menschen, die das Haus über die Jahre bewohnen.
Von einem Soldaten, der nach einer Verwundung nicht auf die Schlachtfelder zurückkehrt, sondern beschließt, sich in der Abgeschiedenheit dem Apfelanbau zu widmen. Von seinen Töchtern, Zwillingen, deren symbiotisches Leben mit dem Erwachsenwerden zunehmend Risse bekommt – und jäh in einer Tragödie endet. Von einem Reporter, der auf ein uraltes Massengrab stößt, und einem liebeskranken Maler, der einem geheimen und riskanten Verlangen nachgeht. Während sich die Bewohner des kleinen gelben Hauses mit der Schönheit und den Wundern ihrer Umgebung auseinandersetzen, beginnen sie zu erkennen, wie lebendig die Vergangenheit dieses Ortes ist. «Oben in den Wäldern» erzählt vom Wandel der Zeit, der Sprache, der Natur, und zeigt, wie stark wir durch sie auch über Jahrhunderte miteinander verbunden bleiben. Ein so sprachmächtiger wie spannender Roman, der eine zeitlose Frage stellt, die uns alle beschäftigt: Wie leben wir weiter, auch wenn wir nicht mehr da sind?“
Tja, wer ein altes Haus besitzt, hat sich wohl schon oft die Frage gestellt, wer in diesem Haus wohl schon gewohnt hat oder man steht vor einem historischen Gebäude und stellt sich ebenfalls diese Frage. Und auch die Natur drumherum könnte man mit solchen Fragen löchern. Wenn die eigenen, alten vier Wände doch nur reden könnten! In der Geschichte „Oben in den Wäldern“ von Autor Daniel Mason ist es so. Mason berichtet von einem kleinen, gelben Haus inmitten der der Bergwälder. Man ist dort allein, die Natur ist der Nachbar mit all seiner Schönheit und Einzigartigkeit. Die Menschen, die in diesem gelben Haus ihre geschundene Seelen wieder gepflegt haben, lernen dort so viel, wie man es nur an so einem Ort tun kann. Mason lässt seine Figuren ihren Weg gehen, er erzählt tiefgründig und emotional was ihnen alles widerfahren ist. Als Leser ist man neugierig was dies alles wohl gewesen sei. Wir erhalten Antworten darauf und begleiten sie auf diesem Weg. Mason zeigt aber auch das Leben und die Seele des kleinen, gelben Hauses mit seinem Grundstück. Das Haus wird wie zu einer Decke die man sich überzieht wenn man friert oder der Meinung ist, einfach mal von der Oberfläche verschwinden zu müssen. Masons Geschichte bewegt den Leser auf vielfältige Weise. Seine Figuren zeigen auf, dass es nach allem negativen Erlebten weiter geht. Auch wenn dies anders ist, es geht weiter. Aber was ist wenn wir nicht mehr sind? Auch da lebt etwas weiter, nämlich das Haus und erzählt uns eben diese Lebensgeschichten. Alles wirkt hier lyrisch, fast poetisch. Madons Schreibstil ist klar und offen, kommt komplett ohne Kitsch aus und nimmt den Leser einfach von der ersten bis zur letzten Seite ein. Was wir anhand von einem Haus und dessen Garten sehen und somit lernen dürfen ist eigentlich der Haupttenor der Geschichte: das Kommen und Gehen, der Aufbau von etwas und auch dessen Verfall. Die Geschichte zeigt schlussendlich auf, dass alles einen Kreislauf hat, egal wer ihn „regiert“. Dieser Kreislauf entwickelt stets Eigendynamik und wird durch uns beeinflusst und er beeinflusst uns. Alles ist eine Art Mäander und wenn man diesen philosophischen Gedankengängen nachgeht, wirkt so eine Dynamik doch gar nicht schlecht! Wir leben mitten in ihr und sie mit uns. Und genau so dynamisch vielseitig beschreibt Mason hier seine Figuren mit ihren jeweiligen Geschichten. Jede ist anders und alles ist unterschiedlich und im Kern doch wieder nicht. Als Fazit kann ich hier nur sagen: Das ist wirklich eine großartige Geschichte! Gerne hätte ich mehr als 5 Sterne vergeben!
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Magie des Erzählens
Eine abgelegene Gegend in den Wäldern in Norden von Massachusetts ist der auch für den Leser attraktive Schauplatz.
Hierhin zieht ein Mann mit seinen Töchtern um Apfelbauer zu werden.
Stilistisch ist das Buch erfreulich ungewöhnlich. Das gilt …
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Magie des Erzählens
Eine abgelegene Gegend in den Wäldern in Norden von Massachusetts ist der auch für den Leser attraktive Schauplatz.
Hierhin zieht ein Mann mit seinen Töchtern um Apfelbauer zu werden.
Stilistisch ist das Buch erfreulich ungewöhnlich. Das gilt für die wechselnde Form, wechselnde Erzähler und manchmal eine gewisse Rätselhaftigkeit.
Ein großer Zeitraum wird gezeigt, das Buch wird dadurch episch.
Der Apfelbauer ist eine eigenwillige Type, erzähl von sich und wie seine Töchter aufwuchsen und vieles mehr.
Das er kein typischer Romanheld ist, fand ich in dem Kontext interessant.
Nach seinem Tod kommt seinen Töchtern Alice und Mary eine größere Rolle zu. Sie werden Schafzüchterinnen.
Weitere Figuren werden bedeutend.
Nicht alle Abschnitte haben mich gleich stark erreicht, doch es gibt immer wieder besondere Momente.
Sind viele Passagen erzählerisch, gibt es zwischendurch auch Poeme und Abbildungen sowie Briefe. Sogar eine Sage und später ein True Crime-Fall sowie ein Lied und ein Vortrag werden zwischendurch mal kurz eingebaut. Diese Vielfalt verleiht dem Buch neben dem epischen etwas einzigartiges.
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Der Wald – schon immer war er von zentraler Bedeutung in der Literatur, voller Symbolkraft und Mystik. Mason setzt mit seinem Werk den North Woods, den nördlichen Wäldern Massachusetts, ein literarisches Denkmal, dessen Üppigkeit an Sprachstilen, Genre und Figuren in meinen …
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Der Wald – schon immer war er von zentraler Bedeutung in der Literatur, voller Symbolkraft und Mystik. Mason setzt mit seinem Werk den North Woods, den nördlichen Wäldern Massachusetts, ein literarisches Denkmal, dessen Üppigkeit an Sprachstilen, Genre und Figuren in meinen Augen der immensen Vielfalt des Waldes gleichkommt. Ein Meisterwerk, das zu meinen Jahreshighlights zählt.
Es beginnt mit der Flucht eines Paares aus einer puritanischen Kolonie, die in den North Woods endet, wo sie sich am siebten Tag niederlassen.
»Alles war so licht und rein … Am Bach fand er einen breiten, flachen Stein, brach ihn aus der Erde und trug ihn zurück zur Lichtung, wo er ihn behutsam auf den Boden legte. Hier.« S.15
Der Wald wird über 4 Jahrhunderte stummer Zeuge einer Vielzahl von Menschen, die sich an dessen Rand in einem kleinen gelben Haus niederlassen und eine Heimat in dieser verlassenen Gegend finden. Das Haus selbst ist es, das diese Geschichten bewahrt, die geprägt sind von Pioniergeist und Beharrlichkeit, aber auch Eifersucht, unglücklicher Liebe, Krankheit und Mord.
Eine von den Ureinwohnern Amerikas verschleppte Frau; ein englischer Soldat, der Apfelbauer werden will, in den Augen der Anderen aber von seiner »Pomomanie« geheilt werden muss; dessen Zwillingstöchtern, die zwar äußerlich gleich, aber charakterlich kaum verschiedener sein könnten; ein Sklavenjäger; eine Scharlatanin, die eine Séance abhält; ein Schizophrener, der von Waldspaziergängen besessen ist und seiner Schwester geheimnisvolle Super-8-Filme vererbt; ein True-Crime-Reporter, der einen Jahrhunderte zurückliegenden Massenmord aufklären will. Und ein liebestoller Käfer, der seiner Angebeteten in die kunstvollen Gänge ihrer Fresspuren folgt. Zu all den Zeitzeugen des Werdens und Vergehens gesellen sich noch viele klein und große Waldbewohner, eingeschleppte Sporen, Käfer, Berglöwen und unzählige Baumarten.
Mason gelingt es, die 12 kaleidoskopartigen Geschichten geschickt miteinander zu verweben. Mason passt seinen Schreibstil der jeweiligen Epoche an, wechselt zwischen den Perspektiven und Formen, reiht zwischen den Erzählungen Briefe, Gedichte und Zeitungsberichte aneinander und beweist damit größtes handwerkliches und schriftstellerisches Können, das mir bisher nur selten begegnet ist. Und dann sind da noch die kleinen »Oh«-Momente, die mir ein Schmunzeln entlocken. Während einzelne Protagonisten vor Rätseln stehen, bin ich als Leserin ihnen immer einen Schritt voraus, weiß von den losen Enden anderer Geschichten und bewundere Masons schriftstellerischen Kniffe, diese zu Ende zu führen.
Würde ich es beschreiben wollen, wäre es so ähnlich, wie einen dichten Wald zu betreten – wenn sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, entdeckt man zuerst Umrisse, dann Einzelheiten, Geräusche, Gerüche. Und so wird auch dieses Buch zu einer Sinfonie an True Crime, Schauergeschichte, Nature Writing und verbindet sich letztlich zur Historie eines Landes. Es ist eine Geschichte des ständigen Wandels, unserer Beziehung zur Natur, unserem Zutun an deren Zerstörung. Was bleibt von uns übrig, was ist wirklich von Bedeutung?
Am Ende bin ich mir sicher, das nicht nur wir den Wald beobachten, sondern er uns – mit der gleichgültigen Gewissheit, dass er schon lange vor uns da war und es auch nach uns sein wird.
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