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Volker Weidermann
Gebundenes Buch
Mann vom Meer (Mängelexemplar)
Thomas Mann und die Liebe seines Lebens
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Das Meer war für Thomas Mann sein Leben lang der Ort der Sehnsucht und des verheißungsvollen Sogs in die Tiefe. Deutsche Romantik und Todessehnsucht - und Ort der Befreiung von den Konventionen, den politischen, literarischen, erotischen Zwängen des bürgerlichen Lebens. Ort der Freiheit und des wahren Ich.Vielleicht fängt alles dort an, wo seine Mutter das Glück der Kindheit erlebt: im brasilianischen Urwald, in einem großen, hellen Haus am Meer. Mit sieben kommt sie nach Travemünde, in die deutsche dunkle Kälte, mit einer Sehnsucht, die bleibt. Ihr Sohn Thomas wächst an der Ostsee a...
Das Meer war für Thomas Mann sein Leben lang der Ort der Sehnsucht und des verheißungsvollen Sogs in die Tiefe. Deutsche Romantik und Todessehnsucht - und Ort der Befreiung von den Konventionen, den politischen, literarischen, erotischen Zwängen des bürgerlichen Lebens. Ort der Freiheit und des wahren Ich.
Vielleicht fängt alles dort an, wo seine Mutter das Glück der Kindheit erlebt: im brasilianischen Urwald, in einem großen, hellen Haus am Meer. Mit sieben kommt sie nach Travemünde, in die deutsche dunkle Kälte, mit einer Sehnsucht, die bleibt. Ihr Sohn Thomas wächst an der Ostsee auf, in Lübeck, aber sobald er kann, geht er in den Süden, reist nach Italien, ans Mittelmeer, verliebt sich in junge Männer, folgt aber den Konventionen der Zeit und heiratet Katia. Jahre später: Der Gang ins Exil. In Kalifornien, am Pazifik, wird er noch einmal ein anderer: Er kämpft gegen Hitler, für die Demokratie, für die Freiheit und nimmt die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Nachseinem Tod lebt seine Lieblingstochter Elisabeth sein Vermächtnis als weltweit gefeierte Meeresforscherin in ihrer utopischen ozeanischen Politik fort.
Volker Weidermann schreibt mit Leichtigkeit und Humor, mit Wärme und großer Klarheit über den Nobelpreisträger, über seine Sehnsucht und seine Lieben. Sein Buch ist die Geschichte eines deutschen Jahrhunderts, es ist die Biografie eines großen Schriftstellers und seiner Familie, vor allem aber ist es ein Roman über das Dunkle, Glänzende, Bedrohliche, Verlockende, Befreiende - über Thomas Mann und das Meer.
Vielleicht fängt alles dort an, wo seine Mutter das Glück der Kindheit erlebt: im brasilianischen Urwald, in einem großen, hellen Haus am Meer. Mit sieben kommt sie nach Travemünde, in die deutsche dunkle Kälte, mit einer Sehnsucht, die bleibt. Ihr Sohn Thomas wächst an der Ostsee auf, in Lübeck, aber sobald er kann, geht er in den Süden, reist nach Italien, ans Mittelmeer, verliebt sich in junge Männer, folgt aber den Konventionen der Zeit und heiratet Katia. Jahre später: Der Gang ins Exil. In Kalifornien, am Pazifik, wird er noch einmal ein anderer: Er kämpft gegen Hitler, für die Demokratie, für die Freiheit und nimmt die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Nachseinem Tod lebt seine Lieblingstochter Elisabeth sein Vermächtnis als weltweit gefeierte Meeresforscherin in ihrer utopischen ozeanischen Politik fort.
Volker Weidermann schreibt mit Leichtigkeit und Humor, mit Wärme und großer Klarheit über den Nobelpreisträger, über seine Sehnsucht und seine Lieben. Sein Buch ist die Geschichte eines deutschen Jahrhunderts, es ist die Biografie eines großen Schriftstellers und seiner Familie, vor allem aber ist es ein Roman über das Dunkle, Glänzende, Bedrohliche, Verlockende, Befreiende - über Thomas Mann und das Meer.
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Volker Weidermann, geboren 1969 in Darmstadt, war Gastgeber des 'Literarischen Quartetts' im ZDF. Er ist Kulturkorrespondent der Zeitund Autor zahlreicher Bücher, darunter 'Träumer. Als die Dichter die Macht übernahmen' und 'Mann vom Meer'. Außerdem ist er Herausgeber der Reihe 'Bücher meines Lebens'.
Produktdetails
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch
- 4. Aufl.
- Seitenzahl: 240
- Erscheinungstermin: 7. Juni 2023
- Deutsch
- Abmessung: 205mm x 130mm x 30mm
- Gewicht: 352g
- ISBN-13: 9783462002317
- ISBN-10: 3462002317
- Artikelnr.: 70915910
Herstellerkennzeichnung
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"Fulminant" findet Rezensent Thomas Ribi Volker Weidermanns Buch über Thomas Manns Liebe zum Meer, besonders zur Ostsee, an der er aufgewachsen ist. Dank Weidermann kann Ribi dieses Verhältnis jetzt etwas näher erkunden und wundert sich nach der Lektüre, warum bislang niemand diese so offensichtlichen Bezüge erkannt hat. Bei den 'Buddenbrooks', im 'Zauberberg' und, natürlich, auch im 'Tod in Venedig' ist diese Liebe, diese enge Verbindung zum Meer für den Kritiker nun deutlich ersichtlich und hilft ihm, das Werk Manns in neuen Zusammenhängen zu lesen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
"Fulminant" findet Rezensent Thomas Ribi Volker Weidermanns Buch über Thomas Manns Liebe zum Meer, besonders zur Ostsee, an der er aufgewachsen ist. Dank Weidermann kann Ribi dieses Verhältnis jetzt etwas näher erkunden und wundert sich nach der Lektüre, warum bislang niemand diese so offensichtlichen Bezüge erkannt hat. Bei den 'Buddenbrooks', im 'Zauberberg' und, natürlich, auch im 'Tod in Venedig' ist diese Liebe, diese enge Verbindung zum Meer für den Kritiker nun deutlich ersichtlich und hilft ihm, das Werk Manns in neuen Zusammenhängen zu lesen.
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»Sein Buch ist [...] ein Roman über das Dunkle, Glänzende, Bedrohliche, Verlockende, Befreiende - über Thomas Mann und das Meer.« Roland Mischke Aachener Zeitung 20230717
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Thomas Mann, seine Mutter und das Meer
In dem Sachbuch „Mann vom Meer - Thomas Mann und die Liebe seines Lebens“, erschienen im KiWi Verlag, wirft der Autor Volker Weidermann einen besonderen Blick auf das Leben von Thomas Mann. Dessen Leben ist schon oft dokumentiert und …
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Thomas Mann, seine Mutter und das Meer
In dem Sachbuch „Mann vom Meer - Thomas Mann und die Liebe seines Lebens“, erschienen im KiWi Verlag, wirft der Autor Volker Weidermann einen besonderen Blick auf das Leben von Thomas Mann. Dessen Leben ist schon oft dokumentiert und interpretiert worden, aber diesmal ist es ein erstaunlich einfühlsamer Blick darauf. Weidermann beginnt auch nicht mit der Geburt von Mann selbst, sondern mit der Kindheit von Manns Mutter Julia. Sie ist als kleines Kind plötzlich Halbwaise geworden, denn ihre Mutter stirbt früh. Manns Mutter, von allen Dodo genannt, die zuvor behütet in einem idyllischen Ort Brasiliens aufgewachsen war, wird abrupt aus ihrem bisherigen Leben herausgerissen und von ihrem Vater ins kalte Lübeck verpflanzt. Er lässt sie dort bei ihr unbekannten Verwandten und kehrt ohne sie nach Brasilien zurück.
Diesen Umstand der traumatisierten Mutter Manns nimmt Weidermann zum Anlass, die an den Sohn Thomas Mann weitergegebene Liebe zum Meer herzuleiten, denn das Meer war für die Mutter immer die Verbindung zur alten Heimat, die sie verlor. Weidermann stellt denn auch über das Werk Manns fest: „Das Meer ist der stille Held all seiner Bücher.“ Thomas Mann ist ein stilles, sensibles Kind, das viel schläft. Er ist Zeit seines Lebens immer gern am Meer, auch als erwachsener Mann. Es ist Balsam für seine geschundene Seele. Dort nimmt er sich schöpferische Auszeiten und erlaubt sich in den Ferien von der Ehefrau Katia tolerierte Liebeleien mit dem eigenen Geschlecht. Er fühlt sich am Meer freier als anderswo, nirgends sonst erlaubt er sich Extravaganzen in dem Maße.
Weidermann schreibt ein gut recherchiertes und unterhaltsames Buch über Thomas Mann und seine Eigenheiten und Zweifel, sein Arbeiten und Familienleben, seine Krisen und Erfolge. Über das strenge Aufrechterhalten seiner hart erarbeiteten makellosen Fassade. Er ist tief eingetaucht in das Gefühlsleben von Mann. Der Autor hat unzählige Briefe und Aufzeichnungen wie die Tagebücher studiert und erzählt die Geschichte eines Mannes, der leidet. Mann verzweifelt am Kriegsgeschehen und zeitweise an der Welt überhaupt. Er verarbeitet sein tieftrauriges Innenleben literarisch und verwandelt alles zu Prosa. In Kalifornien am Meer, wohin er in Kriegstagen noch rechtzeitig übersiedeln kann, um den Nazis zu entkommen, wird sein Empfinden heller.
Die Liebe zum Meer gibt Thomas Mann an seine jüngste Tochter weiter, die Meeresforscherin wird. Weidermann schafft es, auch Menschen ohne große Vorkenntnisse den großen Schriftsteller menschlich näher zu bringen. Empfehlenswerte Lektüre für alle, die mehr über Thomas Mann wissen wollen und, was ihn angetrieben hat.
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Gebundenes Buch
Thomas Mann und die Liebe seines Lebens lautet hier der Untertitel. Der Literaturnobelpreisträger genoss sein ganzes Leben lang den Aufenthalt an der der Ostsee. Überhaupt war das Wasser, das Meer, ein wichtiges, grundlegendes Element für Thomas Mann. Ob es ihm von seiner Mutter …
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Thomas Mann und die Liebe seines Lebens lautet hier der Untertitel. Der Literaturnobelpreisträger genoss sein ganzes Leben lang den Aufenthalt an der der Ostsee. Überhaupt war das Wasser, das Meer, ein wichtiges, grundlegendes Element für Thomas Mann. Ob es ihm von seiner Mutter Julia, die ihre ersten Lebensjahre in Brasilien verbrachte in die Wiege gelegt wurde? Möglich.
Thomas Mann wächst in Lübeck auf und wann immer es ihm möglich ist, reist er nach Italien, ans Mittelmeer, beobachtet Land und Leute, insbesondere junge Männer haben es ihm angetan. Diese Neigung wird sich sein Leben lang durchziehen. Doch heiratet er ganz konventionell Katia. Mit ihr bekommt er sechs Kinder. Doch zurück zu seiner Meer-Leidenschaft, die sich auch in seinen Büchern widerspiegelt, wie in Buddenbrooks, für dieses Werk erhielt Thomas Mann den Literaturnobelpreis. Sowie in Der Zauberberg, dieser entstand von 1913-1924 und auch natürlich im Tod in Venedig.
Doch Volker Weidermann beleuchtet nicht nur Thomas Manns Liebe zum Meer, seiner Familie und den Hang zu jungen Männern, nein, er zeigt uns den politischen Literaten. Dieser engagierte sich gegen die Nationalsozialisten.
Thomas Mann kämpft für die Demokratie, er reagiert zögerlich sein geliebtes Land zu verlassen, ist dann doch umso entschlossener und wandert 1938 mit seiner Familie nach Amerika aus. 1944 nimmt er die amerikanische Staatsbürgerschaft an, die er nicht mehr ablegt.
Mann vom Meer ist eine bemerkenswerte Biografie. Volker Weidermann gelingt es Zitate aus den Tagebüchern von Thomas Mann homogen in seine Recherchen einfließen zu lassen. Es ist ein große Thomas Mann Liebe von der ersten bis zur letzten Seite konstant spürbar. Der sprachliche Stil ist elegant, gleitend auf einer Woge des Respektes und der Hochachtung. Mit liebevoll ausgesuchten Zitaten und Passagen aus den Werken von Thomas Mann. Eine Leseempfehlung auch für noch nicht Thomas Mann Begeisterte!
Anmerkung: Elisabeth Mann, die Lieblingstochter, führte die Leidenschaft ihres Vaters als Meeresforscherin fort.
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Gebundenes Buch
Ein poetisches, literarisches Sachbuch
„Die Größe, die Bedeutung und die lang währende Kraft und Wirkungsmacht von Thomas Manns Werk besteht darin, dass er einerseits schonungslos und radikal immer wieder sich selbst preisgab. Und – noch wichtiger – dass dieses …
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Ein poetisches, literarisches Sachbuch
„Die Größe, die Bedeutung und die lang währende Kraft und Wirkungsmacht von Thomas Manns Werk besteht darin, dass er einerseits schonungslos und radikal immer wieder sich selbst preisgab. Und – noch wichtiger – dass dieses Selbst auf, ja, magische Weise mit seiner Zeit, mit den Menschen seiner Zeit, der Politik, der Gesellschaft, den Ängsten, den Hoffnungen der Gegenwart verbunden war.“ (Zitat Seite 141)
Thema und Inhalt
Dieses Buch ist eine ungewöhnliche, sehr gut gelungene Mischung. Ein narratives, kreatives Sachbuch, welches die Geschichte des Lebens von Thomas Mann neu erzählt, ausgehend von seiner engen, sehnsuchtsvollen Bindung und Liebe zum Meer, welche sich durch sein Leben und seine Werke zieht.
Umsetzung
Ihre frühen Kindheitsjahre verbrachte die Mutter von Thomas Mann in Brasilien, in einem Haus direkt am Meer. Für Thomas Mann, der in Lübeck aufwächst, wird das Meer zum Sehnsuchtsort, einerseits Begriff von endloser Weite und Freiheit, andererseits Sinnbild für einen geheimnisvollen Sog in die ebenfalls endlose Tiefe.
In vielen Textbeispielen aus Thomas Manns Werken folgt Volker Weidermann dem Menschen Thomas Mann, der die Vorbilder für seine Romanfiguren vor allem in sich selbst findet, aber auch in den Menschen in seinem Umfeld, beginnend mit dem großen Roman seiner Familie, den Buddenbrooks. „Er war ein Seelenkenner, nicht nur seiner selbst. Sondern auch ein Seelenkenner der Welt, die ihn umgab.“ (Zitat Seite 141)
„Mann vom Meer“ ist keine verklärte oder verklärende Biografie des berühmten deutschen Schriftstellers und Nobelpreisträgers, sondern es zeigt einen lebenslang mit seinen Gefühlen ringenden Menschen, der sich selbst und sein Leben in seinen Romanen schonungslos offenlegt, den Ehemann und Familienvater, an dessen Seite es niemand leicht hat, der seine Frau Katia liebt, sich aber auch immer wieder in junge Männer verliebt. Volker Weidermann schildert offen, aber nicht wertend, die sich mit den Jahren und Erfahrungen stark verändernden politischen Überzeugungen von Thomas Mann, vom patriotischen Optimisten zum überzeugten Demokraten. Im Nachwort geht es um Thomas Manns Tochter Elisabeth Mann Borgese, eine beeindruckende, selbstbewusste Frau, eine Wissenschaftlerin mit Ansichten, Ideen und Anliegen, die ihrer Zeit weit voraus waren und bis heute zeitlos aktuell sind. Mit einer ausführlichen Bibliographie schließt das Buch.
Fazit
Diese Geschichte vom Mann vom Meer birgt eine Fülle an neuem oder ergänzendem Wissen, nicht nur für interessierte Lesende, die Thomas Mann bisher vielleicht von der Schullektüre her kennen, sondern auch für Menschen, die sich schon lange und intensiv mit Thomas Mann und seinem Werk beschäftigt haben. Die Sprache sorgt für Lesevergnügen und das Buch selbst schlägt auch nach der Lektüre Wellen, die einen langen, stetigen Sog entwickeln und dazu anregen, die Romane von Thomas Mann nun wieder, oder aber auch zum ersten Mal, zu lesen.
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Gebundenes Buch
Als weltberühmter und hocherfolgreicher Autor ist Mann viel im Leben gereist und konnte zahlreiche Meere aus der Nähe sehen. Dennoch scheint er im Grunde seines Herzens die Ostsee immer als "sein" Meer empfunden zu haben. Selbst wer nicht ausgesprochen gerne Thomas Mann liest, …
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Als weltberühmter und hocherfolgreicher Autor ist Mann viel im Leben gereist und konnte zahlreiche Meere aus der Nähe sehen. Dennoch scheint er im Grunde seines Herzens die Ostsee immer als "sein" Meer empfunden zu haben. Selbst wer nicht ausgesprochen gerne Thomas Mann liest, findet in Weidermanns sorgfältig recherchiertem Band eine ganze Reihe hochinteressanter Betrachtungen zum Meer, nicht zuletzt mit Blick auf die Arbeit der jüngsten Mann-Tochter Elisabeth, die ihr gesamtes Berufsleben dem Erhalt und Schutz der Meere gewidmet hat.
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Broschiertes Buch
Eine ganz andere Biografie, zusammengehalten von einem roten Faden, Thomas Manns Liebe zum Meer.
Geschickt beginnt der Autor mit der tragischen Kindheit (ab dem 6. Lebensjahr) von Manns Mutter Julia da Silva-Bruhns, die ihre ersten Lebensjahre an Brasiliens traumhaft schöner Küste …
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Eine ganz andere Biografie, zusammengehalten von einem roten Faden, Thomas Manns Liebe zum Meer.
Geschickt beginnt der Autor mit der tragischen Kindheit (ab dem 6. Lebensjahr) von Manns Mutter Julia da Silva-Bruhns, die ihre ersten Lebensjahre an Brasiliens traumhaft schöner Küste verbrachte. Nach Weidermanns Interpretation legte diese Zeit den Samen für die Liebe zum Meer, die sie an ihren zweitgeborenen Sohn Thomas weitergab.
Wir erfahren, dass Manns Figuren in seinen Werken stets einen Bezug zu seinem Leben haben und wie er seine Erfahrungen, Gefühle, Ängste und Gedanken, wie auch die seiner Mitmenschen in seinen Schriften aufleben lässt. Dabei spielt das Meer, seine Liebe zu ihm und die Gefühle und Sehnsüchte, die es in ihm auslöst, immer wieder eine große Rolle. Wir bekommen Einblicke in das Korsett der gesellschaftlichen Konventionen der damaligen Zeit, seine Auswirkungen auf Thomas und seine Familienmitglieder und wie sich manche von ihm befreien. Wir folgen Thomas Mann chronologisch anhand seiner Werke von Lübeck nach München, auf der Flucht vor den Nazis in die Schweiz und zu Beginn des zweiten Weltkriegs ins Exil, in die USA. Später lässt er sich in der Schweiz nieder. Manns Urlaube am Meer nehmen in seinem Leben und auch in diesem Buch einen besonderen Platz ein.
Manns zweite große Liebe ist seine Tochter Elisabeth. An sie gibt er seine Liebe zum Meer weiter.
Ich bin Thomas Mann durch diese Biografie sehr viel näher gekommen und kann seine von mir gelesenen Werke nun noch besser verstehen. Das Einzige, was ich vielleicht bemängeln könnte (aber das wäre Jammern auf hohem Niveau), wäre, dass ich auch gerne mehr über seine letzten Werke, die Josephsromane, ‚Lotte in Weimar‘ und ‚Doktor Faustus‘ erfahren hätte.
Volker Weidermann brilliert in dieser Biografie wieder mal (auch ‚Ostende‘ war großartig) mit seiner bemerkenswerten, auf den Punkt bringenden, und flüssig zu lesenden Sprache, mit der Konzeption des Buches und mit seinem Wissen.
Diese Biografie ist sehr informativ, ein Lesevergnügen und eine Bereicherung für mein Bücherregal.
Ganz große Leseempfehlung 🧡!!!
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eBook, ePUB
Thomas Mann und das Meer
Spätestens seit Ostende ist Volker Weidermann ein Star des erzählenden literarischen Sachbuches. Zuletzt ist er sehr positiv als Herausgeber aufgefallen. Jetzt ist er mit Mann vom Meer zurück. Ein Buch über Thomas Mann. Da gibt es viele von. Weidermann …
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Thomas Mann und das Meer
Spätestens seit Ostende ist Volker Weidermann ein Star des erzählenden literarischen Sachbuches. Zuletzt ist er sehr positiv als Herausgeber aufgefallen. Jetzt ist er mit Mann vom Meer zurück. Ein Buch über Thomas Mann. Da gibt es viele von. Weidermann setzt die Lebens- und Werksgeschichte in Kontext zu TMs Liebe zum Meer. Warum nicht!
Weidermann geht in die Familiengeschichte der Manns weit zurück, arbeitet schließlich einiges Textpassagen in den Kontext ein.
Viele frühe Erzählungen werden einbezogen und natürlich ausführlich die Buddenbrooks, auch Tod in Venedig und Meerfahrt mit Don Quijote.
Für Thomas Mann-Kenner gibt es einige Aha-Effekte im Detail. Thomas Mann-Unkundige können viel entdecken.
Volker Weidermann schwelgt in Thomas Manns Welten. Das ist manchmal nicht ohne Pathos. Aber es passt ja. Daher empfehle ich das Buch!
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eBook, ePUB
Es beginnt mit einem Ausschnitt aus dem Leben der Mutter. Die wuchs in Brasilien auf und kam als Mädchen mit ihrem Vater nach Travemünde. Der wollte hier nicht sesshaft werden und ließ die Kleine schon nach wenigen Jahren alleine in der Fremde. Kein Wunder, dass sie sich nach …
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Es beginnt mit einem Ausschnitt aus dem Leben der Mutter. Die wuchs in Brasilien auf und kam als Mädchen mit ihrem Vater nach Travemünde. Der wollte hier nicht sesshaft werden und ließ die Kleine schon nach wenigen Jahren alleine in der Fremde. Kein Wunder, dass sie sich nach Geborgenheit und dem Vater sehnte und einen viel älteren Mann heiratete. Die Ehe brachte unter anderem den Thomas hervor. Es liegt die Vermutung nahe, dass ihm seine Leidenschaft für das Meer von seiner Mutter vererbt wurde.
„Mann vom Meer“ lässt den Leser ins Innere des berühmten Schriftstellers blicken. Warum entzweiten sich die beiden Brüder und wie kam es, dass Elisabeth sein „Lieblingskind“ war? Das sind nur zwei Fragen, die umfassend beantwortet werden. Aber auch seine Kämpfe und ja, es sind sogar Qualen, werden thematisiert. Es ist zwar heute wohl allgemein bekannt, dass Mann homosexuell veranlagt war. Aber damals galt es als schlimme Krankheit und sowohl Männer als auch Frauen wurden von der Allgemeinheit geächtet. Einfühlsam berichtet der Autor Volker Weidermann auch davon.
Für mich äußerst informativ sind die Erläuterungen zu den Werken Manns. In etlichen seiner Bücher schreibt er über sich, seine Familie und/oder seine erotischen Begegnungen. Und dazu gibt es lange Schriftsätze aus seinen Veröffentlichungen. Jetzt werde ich die Bücher mit ganz anderen Impulsen lesen. Eine wertvolle Biographie über einen Schriftsteller, den ich sehr bewundere.
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Gebundenes Buch
Berglektüre statt Strandlektüre
Was die SZ Strandlektüre nannte, habe ich in den Bergen gelesen. Und selbst wenn ich nicht auf dem Zauberberg war, so konnte ich doch dem Leben von Thomas Mann etwas abgewinnen.
Außer seiner Joseph-Reihe habe ich noch kein Buch des …
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Berglektüre statt Strandlektüre
Was die SZ Strandlektüre nannte, habe ich in den Bergen gelesen. Und selbst wenn ich nicht auf dem Zauberberg war, so konnte ich doch dem Leben von Thomas Mann etwas abgewinnen.
Außer seiner Joseph-Reihe habe ich noch kein Buch des Nobelpreisinhabers gelesen. Doch mit diesem Werk kommt auch der Wunsch, dies mal zu tun, wenn der Nachttisch leer ist.
Nicht einmal die spannende Biografie seiner aus Brasilien stammende Mutter war mir bekannt. Für die Buddenbrocks wird es also höchste Zeit. Und damit ist wohl auch die Reise nach Lübeck gebucht.
Gegen Ende gefielen mir die Kapitel mit Lieblingstochter Elisabeth nicht mehr so gut. Während anfangs gut erklärt wird, warum Thomas in der Liebe zwischen Männer und Frauen schwankt, werden seine anderen Kinder gar nicht gefragt, was sie davon halten, wenn der Vater eine Tochter offensichtlich bevorzugt. Also 4 Sterne.
Zitat: „Als Thomas Mann einen kurzen Prosatext an die örtliche Zeitung geschickt hatte mit der Bitte um Veröffentlichung, schrieb der Redakteur zurück: „Wenn Sie öfters solche Einfälle haben, sollten sie wirklich etwas dagegen tun.“ Der junge Dichter tat nichts dagegen, sondern veröffentlichte „Vision“ […] eben in seiner eigenen Zeitung.“ (81)
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Gebundenes Buch
!ein Lesehighlight 2023!
Klappentext:
„Das Meer war für Thomas Mann sein Leben lang der Ort der Sehnsucht und des verheißungsvollen Sogs in die Tiefe. Deutsche Romantik und Todessehnsucht – und Ort der Befreiung von den Konventionen, den politischen, literarischen, …
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!ein Lesehighlight 2023!
Klappentext:
„Das Meer war für Thomas Mann sein Leben lang der Ort der Sehnsucht und des verheißungsvollen Sogs in die Tiefe. Deutsche Romantik und Todessehnsucht – und Ort der Befreiung von den Konventionen, den politischen, literarischen, erotischen Zwängen des bürgerlichen Lebens. Ort der Freiheit und des wahren Ich.
Vielleicht fängt alles dort an, wo seine Mutter das Glück der Kindheit erlebt: im brasilianischen Urwald, in einem großen, hellen Haus am Meer. Mit sieben kommt sie nach Travemünde, in die deutsche dunkle Kälte, mit einer Sehnsucht, die bleibt. Ihr Sohn Thomas wächst an der Ostsee auf, in Lübeck, aber sobald er kann, geht er in den Süden, reist nach Italien, ans Mittelmeer, verliebt sich in junge Männer, folgt aber den Konventionen der Zeit und heiratet Katia. Jahre später: Der Gang ins Exil. In Kalifornien, am Pazifik, wird er noch einmal ein anderer: Er kämpft gegen Hitler, für die Demokratie, für die Freiheit und nimmt die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Nach seinem Tod lebt seine Lieblingstochter Elisabeth sein Vermächtnis als weltweit gefeierte Meeresforscherin in ihrer utopischen ozeanischen Politik fort.
Volker Weidermann schreibt mit Leichtigkeit und Humor, mit Wärme und großer Klarheit über den Nobelpreisträger, über seine Sehnsucht und seine Lieben. Sein Buch ist die Geschichte eines deutschen Jahrhunderts, es ist die Biografie eines großen Schriftstellers und seiner Familie, vor allem aber ist es ein Roman über das Dunkle, Glänzende, Bedrohliche, Verlockende, Befreiende – über Thomas Mann und das Meer.“
Im Gästebuch des Hauses „Kliffende“ in Kampen an eben jenen Punkt auf der Insel Sylt schrieb einst Thomas Mann diese Worte: "Nicht Glück oder Unglück, der Tiefgang des Lebens ist es, worauf es ankommt. An diesem erschütternden Meere habe ich tief gelebt und was es aufregte, das wird, gebe es Gott, irgendwie einmal ehrenhaft fruchtbar werden.". Genau diese Worte sind auch auf einer Kunststele an einem Rundweg nahe des Hauses Kliffende heute zu lesen. Man blickt einerseits auf die wunderschöne Landschaft Sylts aber auch andererseits auf die raue Nordsee. Man hört sie, man sieht sie, man riecht sie und man träumt sich in sie hinein. Thomas Mann hatte einerseits mit der Insel Sylt selbst eine besondere Beziehung aber schlussendlich war es, egal wo er war, immer das Meer selbst, welches ihn einnahm. Im Buch von Autor Volker Weidermann, der sich der großen Literatur und deren bekanntesten deutschen Autoren verschrieben hat, erzählt uns dieser nicht einfach so stumpf Manns Biografie, nein, hier geht es tiefsinnig und auch auf gewisse Weise emotional und gefühlvoll um eben Manns große Liebe und Verbundenheit: das Meer. Beim lesen der Zeilen vermag man fast die Theorie aufzustellen, dass diese Liebe zum Meer ihm in die Wiege, oder gar in die Gene gelegt wurde. Er reiste gewollt aber auch gezwungener Weise um die ganze Welt, immer eingekesselt vom Meer selbst. Er lernte alle Gegebenheiten des Meeres kennen und machte sich daraus seine eigene Verbindung. Das Meer ist so wechselhaft wie Manns Leben selbst. Es gibt ein Auf und Ab, es gibt Liebkosungen aber auch Wutausbrüche, es gibt Umarmungen aber auch Entbehrungen. Thomas Mann hat stets seine eigene Meinung vertreten und sich mehr als oft die Zunge dabei verbrannt. Sein Kampf gegen Hitler beispielsweise war wohl der gefährlichste Sog, der gefährlichste Strudel in seinem Leben. Thomas Mann schwamm aber selbst da gegen den Strom der Nazis, er schwamm aber auch gegen den Strom seiner Gefühle und manchmal gar gegen die unerfüllte Liebe. Dennoch blieb die Verbundenheit mit dem nassen Element immer und immer wieder fest bei ihm verankert. Selbst in seinen Gene hat er es weitergetragen und seine große Liebe, die See, lebt in seiner Tochter weiter. Weidermann erzählt hier nicht nur gekonnt große Auszüge aus Manns umfangreicher Biografie, er behält stets den Blick auf das Thema Meer. Seine Erzählweise ist konstant unterhaltsam und kurzweilig. Man folgt dem Autor gern auf seinen Wegen und seinen Erkenntnissen die er zu Thomas Mann und der See erkannt hat. Seine bildhafte Sprache ist mehr als oft zweideutig und jenes mochte ich wahrlich sehr. Man könnte abschließend, nach beenden des Buches, sagen, Thomas Mann und das Meer hatten mehr gemeinsam als viele andere Menschen es wohl je hatten. 5 Sterne für dieses Buch!
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Gebundenes Buch
Mehr Meer war selten um Thomas Mann
Volker Weidermann ist ein Autorenname, der mich seit Jahren magisch anzieht. Zuletzt das wunderbare Buch über Anna Seghers in Mexico, unvergessen die Gespräche der Literaten 1936 in Ostende. Nun also der Titan Thomas Mann, der ganz sicher, und immer …
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Mehr Meer war selten um Thomas Mann
Volker Weidermann ist ein Autorenname, der mich seit Jahren magisch anzieht. Zuletzt das wunderbare Buch über Anna Seghers in Mexico, unvergessen die Gespräche der Literaten 1936 in Ostende. Nun also der Titan Thomas Mann, der ganz sicher, und immer wieder Beachtung verdient. Was Weidermann in diesem Buch vereint, sind Familien-, Lebens-, Literatur- und Liebesgeschichte(n). Ein weit ausholender biographischer, philosophischer und tiefenpsychologischer Blick auf T. M. Ein Zitat: „Die Seeluft solle ihn stärken und erfrischen, einen Mann vom Meer aus ihm machen.“
Weidermann schmückt diesen Blick mit diversen Zitaten und mit dem Meer. Wobei das Meer in seiner Endlosigkeit bei mir zu einer gewissen Langeweile beitrug. Sind die Erzählungen über Großeltern, Eltern, Verwandte und Angehimmelte im ersten Teil des Buches noch unterhaltsam zu lesen, empfand ich Späteres als zäh und langatmig.
Wer bereits verschiedene Bücher über T. M. und die Seinen, auch über Heinrich Mann gelesen hat, wird biographische Details sicher kennen. Das Literaturverzeichnis ist übrigens umfang- und hilfreich.
Was die lange Zeit der Emigration in den USA betrifft, war mir das Kapitel etwas knapp gehalten. Meer gab es dort ja auch jede Menge und kluge Gedanken und tiefe Gefühle auch.
Die Lieblingstochter hat sich „ernst wie ein Junge“ als pragmatische Utopistin ihr ganzes Leben mit Meeresbiologie beschäftigt. Ob das nach des Vaters Sinn war, da bin ich mir nicht sicher. Ihr und ihren Gedanken gibt Weidermann im Nachwort viel Raum. Elisabeth Mann Borgese ist eine bemerkenswerte Frau gewesen, eine Frau vom Meer eben, aber mein Geschmack ist ihr Utopismus nicht.
Und so schließt sich der Kreis. Weidermann jedenfalls verbindet alles zu einer gewaltigen Welle, der Leser kann sich mitreißen lassen oder darin ertrinken.
Dass der Autor mir am Ende noch einen gehörigen Stich versetzt, muss ich leider erwähnen. Der studierte Germanist wendet sich in seinem Dank an die “Kommentator*innen der Frankfurter Thomas-Mann-Ausgabe“ ebenso wie an die „Wissenschaftler*innen auf der »Elisabeth-Mann-Borgese«“. Ein ganzes Buch voller wunderbarer Formulierungen, Zitate von Mann und Gedichte, die einem das Herz weich machen, und dann Gendersternchen. Schade. Auch für den Verlag. (Hinweis: wer No-Gender in Chrome o. ä. eingeschaltet hat, sieht die * natürlich nicht.)
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Gendern in einem Buch ist für mich ein Show-Stopper.
Es gibt genügend andere, gute Bücher, in denen nicht gegendert wird.
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