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Berlin, Anfang des 20. Jahrhunderts: Das Kaufhaus KaDeWe erstrahlt in Glanz und Luxus - eine Welt, die Judith Bergmann wohl vertraut ist. Denn die Tochter des KaDeWe-Justiziars soll Harry Jandorf heiraten, den einzigen Sohn des Kaufhausgründers. Die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Rieke Krause hingegen ist von der Pracht des Kaufhauses schier überwältigt, als sie dort eine Stelle als Verkäuferin antritt. Schon bald verliebt sie sich in ihren Kollegen Hermann. Doch in den Wirren des Ersten Weltkriegs und der Nachkriegszeit werden die Lebenspläne von Judith und Rieke gewaltig durche...
Berlin, Anfang des 20. Jahrhunderts: Das Kaufhaus KaDeWe erstrahlt in Glanz und Luxus - eine Welt, die Judith Bergmann wohl vertraut ist. Denn die Tochter des KaDeWe-Justiziars soll Harry Jandorf heiraten, den einzigen Sohn des Kaufhausgründers. Die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Rieke Krause hingegen ist von der Pracht des Kaufhauses schier überwältigt, als sie dort eine Stelle als Verkäuferin antritt. Schon bald verliebt sie sich in ihren Kollegen Hermann. Doch in den Wirren des Ersten Weltkriegs und der Nachkriegszeit werden die Lebenspläne von Judith und Rieke gewaltig durcheinandergewirbelt. Und auch das KaDeWe und sein Eigner Adolf Jandorf stehen vor großen Herausforderungen ....
Marie Lacrosse hat in Psychologie promoviert und arbeitete viele Jahre hauptberuflich als selbstständige Beraterin überwiegend in der freien Wirtschaft. Ihre Autorentätigkeit begann sie unter ihrem wahren Namen Marita Spang und schrieb erfolgreich historische Romane. Heute konzentriert sie sich fast ausschließlich aufs Schreiben. Ihre mehrteiligen Sagas 'Das Weingut', 'Das Kaffeehaus', 'KaDeWe' und 'Montmartre' wurden alle zu SPIEGEL-Bestsellern. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in einem beschaulichen Weinort. Weitere Romane von Marie Lacrosse sind bei Goldmann in Vorbereitung.
Produktdetails
- KaDeWe 1
- Verlag: Goldmann
- Originalausgabe
- Seitenzahl: 720
- Erscheinungstermin: 13. Oktober 2022
- Deutsch
- Abmessung: 207mm x 137mm x 50mm
- Gewicht: 622g
- ISBN-13: 9783442206384
- ISBN-10: 3442206383
- Artikelnr.: 63702543
Herstellerkennzeichnung
Goldmann TB
Neumarkter Straße 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
»Unbedingte Leseempfehlung für jeden, der gut recherchierte Romane zur Zeit um den ersten Weltkrieg schätzt.« Histo-Couch.de
KaDeWe - (Familien-)Geschichte eines Luxuskaufhauses
Berlin. 1907 eröffnet der Kaufmann Adolf Jandorf mit dem KaDeWe ein Kaufhaus der Luxusklasse. Judith Bergmann, Tochter von Jandorfs Justiziar, ist schon immer ein Leben in Wohlstand gewohnt und soll einmal Jahndorfs einzigen Sohn Harry …
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KaDeWe - (Familien-)Geschichte eines Luxuskaufhauses
Berlin. 1907 eröffnet der Kaufmann Adolf Jandorf mit dem KaDeWe ein Kaufhaus der Luxusklasse. Judith Bergmann, Tochter von Jandorfs Justiziar, ist schon immer ein Leben in Wohlstand gewohnt und soll einmal Jahndorfs einzigen Sohn Harry ehelichen. Durch einen Zufall lernen sich Judith und Rieke im Alter von 10 Jahren kennen. Rieke Krause stammt aus ärmlichen Verhältnissen und kennt das KaDeWe ebenfalls wie ihre Westentasche, denn ihre Mutter Käthe leitet die Putzkolonne des Hauses. 1914 ergattert Rieke im Kaufhaus eine Stelle als Kassenmädchen und darf nun täglich in den Luxustempel betreten, dessen Angebot und Ausstattung ihr immer wieder den Atem raubt. Sie hofft, im Kaufhaus Karriere zu machen, während eine Frauenschule besucht und sich ein Studium erträumt. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, müssen Rieke und Judith ihre Zukunftsträume auf Eis legen. Sowohl der Krieg als auch die Nachkriegszeit stellt die Bevölkerung vor große Herausforderungen, davon bleiben auch das KaDeWe und sein Eigentümer Jahndorf nicht verschont…
Marie Lacrosse hat mit „Haus der Träume“ den ersten Band ihrer historischen Dilogie rund um das KaDeWe vorgelegt, der dem Leser Unterhaltungslektüre auf höchstem Niveau bietet. Der flüssige, farbenprächtige und gefühlvolle Erzählstil der Autorin öffnet dem Leser schon mit dem Prolog die Tür zur Vergangenheit. Das Kaufhaus des Westens (KaDeWe) öffnet zum ersten Mal seine Tore und hat bis heute seinen Ruf als Luxustempel nicht eingebüßt. Über den Zeitrahmen von 1914 bis 1926 erhält der Leser zum einen Einblick in das privilegierte Leben von Judith Bergmann und deren Verbindungen zur Familie Jandorf, zum anderen ist er zu Gast bei Rieke Krause und ihrer Familie. Die Welten der Bergmanns und Krauses sind grundverschieden, während die einen wohlhabend und Teil der besseren Gesellschaft sind und Judith alle Türen einschließlich Bildung offen stehen, leben die Krauses als Arbeiterfamilie armen Verhältnissen, wo Streit und Gewalt durch den Vater an der Tagesordnung sind. Beide Frauen haben Hoffnungen und Träume, die sie mit viel Arbeit, Fleiß und Hartnäckigkeit verwirklichen wollen. Die Autorin hat wunderbar recherchiert und ihre fiktive Handlung mit vielen wahren Begebenheiten gestützt, aber auch den historischen Rahmen hervorragend miteingeflochten. So erlebt der Leser nicht nur die Auswirkungen des Krieges und der Nachkriegsjahre auf die Bevölkerung mit, sondern nimmt ebenso Anteil an der wachsenden freundschaftlichen Bindung zwischen Rieke und Judith. Die Handlung ist so spannend wie farbenfroh geschildert, dass dem Leser die Seiten nur so durch die Finger gleiten, während die Geschichte vor seinem inneren Auge wie ein Kinofilm abläuft. Interessant sind auch die Anmerkungen der Autorin im Nachwort, die ihre Handlung einmal mehr zu einer kostbaren Lektüre machen.
Die Charaktere sind detailliert und feinsinnig inszeniert, können den Leser mit ihrer Authentizität sofort für sich einnehmen. Judith ist eine patente Frau, die sich nicht auf dem Familienwohlstand ausruht, sondern in der Welt etwas bewegen will. Sie ist mitfühlend und hat das Herz am rechten Fleck. Rieke ist fleißig, weiß genau, was sie will und steckt für ihre Familie oftmals zurück. Sie ist verlässlich, stark und immer hilfsbereit. Adolf Jandorf ist ein Mann mit Visionen und Ideen, die bis in die heutige Zeit überlebt haben. Aber auch Riekes Schwester Sanni, Harry Jandorf, Judiths Bruder Johannes, Alice Salomon und viele weitere Protagonisten tragen zum Unterhaltungswert der Geschichte bei.
„Haus der Träume“ ist ein wunderbarer und äußerst kurzweiliger historischer Roman, der nicht nur durch eine exzellente Hintergrundrecherche sowie dem gekonnten Verweben von Fiktion und Realität brilliert, sondern auch mit zwei starken Frauencharakteren punktet, denen man als Leser zu gern sein Herz öffnet. Absolute Leseempfehlung für einen Pageturner der Extraklasse –Chapeau!
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Das 1907 in Berlin eröffnete Luxuskaufhaus KaDeWe ist der Ort, wo sich die beiden jungen Frauen Rieke Krause und Judith Bergmann noch im Kindesalter das erste Mal begegnen. Erstere stammt aus ärmlichsten Verhältnissen und als sie 1914 dank ihrer Mutter eine Stelle als …
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Das 1907 in Berlin eröffnete Luxuskaufhaus KaDeWe ist der Ort, wo sich die beiden jungen Frauen Rieke Krause und Judith Bergmann noch im Kindesalter das erste Mal begegnen. Erstere stammt aus ärmlichsten Verhältnissen und als sie 1914 dank ihrer Mutter eine Stelle als Kassenmädchen im berühmten Kaufhaus bekommt, geht für sie ein Traum in Erfüllung. Judith dagegen ist Luxus gewohnt als Tochter des KaDeWe-Justitiars und soll den Sohn des Kaufhauseigners, Harry Jandorf, heiraten. Doch der Erste Weltkrieg wirft die Pläne aller Beteiligten gehörig durcheinander und hält so einige Herausforderungen bereit.
Meine Meinung:
Ich habe bisher nichts von Marie Lacrosse gelesen, aber dieser 1. Band der KaDeWe-Dilogie hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Besonders möchte ich die sicher sehr aufwendige Recherchearbeit der Autorin hervorheben. Die Zeit vom Ersten Weltkrieg an bis in die Mitte der 20er Jahre, als Adolf Jandorf in weiser Voraussicht auf das Kommende seinen Konzern veräußert, waren für mich so lebendig und authentisch dargestellt, dass ich meinte, dabei gewesen zu sein.
Ich habe auch schon Serien zu dem Thema gesehen, aber nie konnte ich so viel über die politischen Verhältnisse, die schreckliche Armut und das Leid während und nach des Krieges lernen wie in diesem Buch. Manch einem mag es zu viel Geschichtswissen gewesen sein und vielleicht hätte man an der einen oder anderen Stelle ein wenig kürzen können, das Buch ist schließlich dick genug, aber ich fand alles sehr interessant.
Natürlich haben mich aber auch die Lebenswege der drei Familien Jandorf, Bergmann sowie Krause außerordentlich fasziniert. Judith wie auch Rieke sind bewundernswerte Frauen, die gegen alle Widrigkeiten mit Mut und Entschlossenheit ankämpfen, die ihresgleichen suchen. Das große soziale Engagement und wissenschaftliche Interesse von Judith sticht gerade in dieser Zeit extrem hervor. Die persönlichen Schicksale, resultierend aus dem schrecklichen Krieg, haben mich teilweise zu Tränen gerührt.
Zusätzlich erhält man noch einen umfassenden Einblick, wie der Ablauf in so einem Genusstempel funktioniert, wie mit den Herausforderungen bezüglich Streiks und Inflation umgegangen wurde, einfach unheimlich viel Detailwissen über dieses berühmte Kaufhaus. Ich muss gestehen, ich war nur einmal kurz nach der Wende persönlich in dem Gebäude. Der überbordende Luxus entspricht weder meinem Geschmack noch meinem Geldbeutel. Nichtdestotrotz konnte ich die Geschichte über das KaDeWe und die damit verknüpften Schicksale aus vollem Herzen genießen.
Für Fans historischer Romane, die eine fesselnde Familiensaga zu schätzen wissen, eine unbedingte Empfehlung.
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Die Geschichte dreier Familien
Rieke ist 10 Jahre alt, als ihre Mutter Käthe, die Leiterin der Putzkolonne, sie zum ersten Mal mit ins KaDeWe nimmt. Dort lernt sie zufällig Judith kennen, die Tochter des Kaufhausjustiziars.
Jahre später ist Käthe im KaDeWe erst Kassen- und …
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Die Geschichte dreier Familien
Rieke ist 10 Jahre alt, als ihre Mutter Käthe, die Leiterin der Putzkolonne, sie zum ersten Mal mit ins KaDeWe nimmt. Dort lernt sie zufällig Judith kennen, die Tochter des Kaufhausjustiziars.
Jahre später ist Käthe im KaDeWe erst Kassen- und dann Lehrmädchen, und der Unterschied zwischen dem mondänen Kaufhaus und ihrer ärmlichen Wohngegend könnte kaum größer sein. Sie verliebt sich in ihren Kollegen Hermann, doch noch bevor sie heiraten können, bricht der erste Weltkrieg aus.
Judith konnte aufgrund ihrer bessergestellten Familie im Gegensatz zu Rieke ein Lyzeum und danach die soziale Frauenschule von Dr. Alice Salomon besuchen. Sie engagiert sich in der Kinderfürsorge und betreut verschiedenen Einrichtungen im Scheunenviertel, der ärmsten jüdischen Gegend Berlins. Eigentlich soll sie Harry, den Sohn des KaDeWe-Gründers Adolf Jandorf heiraten, doch dem schmecken ihre Ambitionen nicht. Darum ist sie nicht unglücklich, als er sich freiwillig an die Front meldet und eine Hochzeit in weite Ferne rückt.
„Das KaDeWe - Haus der Träume“ hatte mich mit seinem Klappentext und der Vorankündigung „… folgen wir ihren Protagonist*innen in das Berlin der 10er und 20er Jahre, wo sich im Glanz und Luxus des legendären Kaufhauses »KaDeWe« die Lebenswege zweier junger Frauen kreuzen.“ gelockt. Aber meine Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt, denn die Handlung dreht sich hauptsächlich um 3 Familien.
Da ist als erstes die des Kaufhausinhabers Adolf Jandorf, der sich vom ganz untern hochgearbeitet und die Dynastie begründet hat. Leider scheint sein Sohn Harry kein Interesse zu haben, das Imperium zu übernehmen.
Darüber hinaus geht es um den Firmenjustitiar Paul Bergmann, seinen Sohn Johannes, der als Einkäufer im KaDeWe Karriere macht und ein dunkles Geheimnis hat, und seine Tochter Judith, die sich für soziale Belange engagiert und Soziologie studiert.
Die dritte ist die Arbeiterfamilie Krause. Mutter Käthe arbeitet als Leiterin der Putztruppe im KaDeWe und bringt ihre Kinder Rieke und Robert als Aushilfen und später Lehrlinge im KaDeWe unter, während sich ihr Mann mit Gelegenheitsarbeiten durchschlägt, immer mehr dem Alkohol verfällt und die Familie tyrannisiert.
Die Autorin schildert sehr anschaulich die verschiedenen Milieus, Arbeits- und Lebensbedingungen und geht auf die gravierenden Unterschiede zwischen Arm und Reich ein. Die Handlung umspannt die Zeit von 1907 bis 1924, dabei spielen dann natürlich auch der 1. Weltkrieg und die Inflation eine sehr große Rolle, sowie das Erstarken des Nationalsozialismus und die ersten Übergriffe auf die jüdische Bevölkerung.
Jandorf scheint ein sehr humaner und großzügiger Arbeitgeber gewesen zu sein, der seine Mitarbeiter anständig bezahlt und die Löhne auch während der Inflation regelmäßig und fair anpasst. Man erfährt, wie sich im Laufe der Zeit die Kleider und angebotenen Güter ändern, Jandorf auf politische und gesellschaftliche Umbrüche reagiert. Besonders beeindruckt hat mich, dass er immer Lebensmittel und Kohlen wieder für die ärmsten Kinder spendet.
Judith steht für die modernen jungen Frauen aus begüterten Familien, die es sich erkämpft haben, ihre Erfüllung im Beruf und sich nicht nur als Hausfrauen und Mütter zu sehen, als Repräsentantinnen der Familie, wie es noch ihre Mütter sind. Sie ist sehr intelligent und zielstrebig, hat ein großes Herz und soziales Bewusstsein, das hat mir gut gefallen.
Auch Rieke mochte ich sehr. Sie träumt von einem besseren Leben und arbeitet sich stetig nach oben, dabei erlebt sie viele Rückschläge und muss einiges erdulden.
Marie Lacrosse zeichnet ihre Protagonisten sehr fein und realitätsnah, man konnte gut mit ihnen mitfühlen und mitfiebern, denn natürlich gibt es auch den einen oder anderen Gegenspieler in der Geschichte. Auch das KaDeWe und die einzelnen Arbeitsbereiche bzw. -abläufe werden sehr plastisch beschrieben. Allerdings war mir die Rahmenhandlung zum Teil zu weitschweifig und detailverliebt, die Politik von der Handlung zu sehr abgekapselt. Darum leider nur 4 von 5 Sternen.
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Im Jahr 1907 betritt die 10jährige Rieke Krause zum ersten Mal das KaDeWe. Sie darf ihre Mutter begleiten, die dort als Aufsicht über das Putz-Personal arbeitet. Der Prunk macht das Mädchen sprachlos. Dort begegnet sie auch Judith Bergmann. Für sie ist der Glanz des Hauses nicht …
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Im Jahr 1907 betritt die 10jährige Rieke Krause zum ersten Mal das KaDeWe. Sie darf ihre Mutter begleiten, die dort als Aufsicht über das Putz-Personal arbeitet. Der Prunk macht das Mädchen sprachlos. Dort begegnet sie auch Judith Bergmann. Für sie ist der Glanz des Hauses nicht beeindruckend, denn ihr Vater ist Justiziar des KaDeWe und ein guter Freund des Eigentümers Adolf Jandorf. Deshalb ist es auch schon beschlossen, daß Judith einmal dessen einzigen Sohn Harry heiraten soll. Doch Judith hat andere Pläne! Auch Rieke hat einen Wunsch für ihre Zukunft. Sie will unbedingt Verkäuferin im KaDeWe werden. Doch als dann der große Krieg ausbricht, geht es auch für die beiden Frauen nur noch ums Überleben.
Mit ihrem imposanten Roman "KaDeWe - Haus der Träume" gibt Marie Lacrosse ihren Lesern Einblicke in die deutsche Geschichte am Anfang des 20. Jahrhunderts, wie sie intensiver kaum sein könnten. Man erlebt die unglaubliche Armut der "Arbeiterklasse" und im Gegensatz dazu steht der Wohlstand der besseren Gesellschaft. Zumal wahrscheinlich nicht alle von ihnen so sozial eingestellt waren wie die Familien Jandorf und Bergmann. Die Schicksale der Menschen in dieser Geschichte nehmen einen so richtig mit. Nicht immer macht Reichtum auch Sorgenfrei. Marie Lacrosse beschreibt die politischen Zustände dieser Zeit sehr realistisch. Man spürt die Unruhe der Menschen und trotzdem muß man sich immer wieder wundern, mit welcher Begeisterung viele den Krieg bejubelt haben.
Die Geschichte des KaDeWe ist gleichzeitig ein Zeugnis der Zeit am Beispiel von drei Familien. Beim Lesen dieses Romans kann man viel über die Jahre lernen und auch staunen, wie die Menschen mit ihrer Situation umgegangen sind.
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Haus der Träume
Meine Meinung zur Autorin und Buch:
Marie Lacrosse, ist eine großartige Schriftstellerin, die jedesmal weiß wie sie ihre Leser mit Ihren Werken beeindrucken kann. Auch in ihrem neusten Saga, über die Anfänge des wohl mit berühmtesten Kaufhaus der …
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Haus der Träume
Meine Meinung zur Autorin und Buch:
Marie Lacrosse, ist eine großartige Schriftstellerin, die jedesmal weiß wie sie ihre Leser mit Ihren Werken beeindrucken kann. Auch in ihrem neusten Saga, über die Anfänge des wohl mit berühmtesten Kaufhaus der Welt, dem KaDeWe, versteht sie es einem auf die Folter zu spannen, und lässt uns in eine glamouröse und herzzerreißende Welt versinken.
Ihre Recherchearbeit ist mal wieder sehr akribisch und genau, überhaupt alles was aus ihrer Feder fließt, ist mit viel Herzblut geschrieben. Ihre Charaktere sind zum großen Teil fiktiv, aber auch die realen und historischen Persönlichkeiten hat sie wunderbar miteinander verwoben.
Auch das damalige Politische Zeitgeschehen, kommt nicht zu kurz. Sehr schön finde ich das sie das Buch im Vorwort den Menschen aus der Ukraine gewidmet hat. Echt gesagt mir viel es oft schwer alles über den Krieg und die Hungersnot zu lesen, die Angst vor einem neuen Krieg kam hin und wieder hoch.
Ich sah die großen Augen von Rieke förmlich vor mir, als sie mit ihrer Mutter die dort als Putzfrau arbeitete vor mir. All das glitzern und funkeln, es war für das Kind damals als würde sie einen verwunschenen Palast betreten. Wenn man bedenkt aus was für einem schäbigen Viertel in Wedding sie stammte. All dieser Überfluss, ich fragte mich wie muss sie sich gefühlt haben? Dann auch noch als sie heimlich den König von Siam mit seiner Familie hinter dem schweren Vorhang beobachtete. Die Begegnung mit Judith der Tochter des Justiziar Bergmann unerwartet auf einander treffen. Ich konnte, mir ein schmunzeln nicht verkneifen, und fand die kleine Judith von da an sehr bezaubernd und warmherzig. Die Jahre gehen ins Land, Rieke schafft es vom Kassenmädchen, angefangen, langsam aber sicher aufzusteigen. Dann brach dieser unsägliche 1. Weltkrieg aus, und brachte das Leben der zwei, so,unterschiedlichen Mädchen und Freundinnen völlig durcheinander. Irgendwie war ich froh das nach dem Krieg, für Judith nicht zur Ehe mit Harry Jandorf dem Sohn des Kaufhausbesitzers kam. Judith und Rieke habe ich beide sehr bewundert, wie sie über sich selbst hinaus wuchsen, um ihre Lebensträume zu verwirklichen. Sehr ans Herz ist mir auch Johannes gewachsen, der Bruder von Judith, ein sehr offener und warmherzigen Menschen, der aber unter den Folgen des 1. Weltkrieges immer noch leidet. Das Leben aller Personen wird stark durcheinander gewirbelt, mit teils schlimmen und unerwarteten Problemen. Mehr möchte ich mich über das Buch nicht auslassen, sonst komme ich in die große Versuchung zu viel zu verraten.
Ich kann nur eines euch empfehlen dieses Buch unbedingt zu Lesen.
Im Anhang findet ihr mehr über die Wahrheit und Fiktion , im Glossar über die Bedeutung bestimmter Ausdrücke. Ebenso am Anfang, die bedeutsamsten Figuren und Persönlichkeiten.
Es war ein Muss für mich das Buch zu lesen, ich bin mit meinem Mann nach Berlin geflogen, kurz vor der Eröffnung der Mauer, und wir waren natürlich auch im KaDeWe , und der berühmten Lebensmittel Abteilung dort. Ein Traum, noch schöner und besser als das Harrods in London, und das war schon ein Traum.
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Wunderbarer Auftakt rund um das KaDeWe
Berlin, Anfang des 20. Jahrhunderts: Schauplatz dieses Romans ist das berühmte Berliner Kaufhaus KaDeWe, das mit seinen Luxusgütern schon früher berühmte Personen und kaufkräftige Kunden anzog. Als Tochter des Kaufhaus-Justiziars ist …
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Wunderbarer Auftakt rund um das KaDeWe
Berlin, Anfang des 20. Jahrhunderts: Schauplatz dieses Romans ist das berühmte Berliner Kaufhaus KaDeWe, das mit seinen Luxusgütern schon früher berühmte Personen und kaufkräftige Kunden anzog. Als Tochter des Kaufhaus-Justiziars ist Judith Bergmann mit diesem Luxusangebot groß geworden. Ganz anders als Rieke, die aus ärmlichen Verhältnissen stammt und deren Mutter im Kaufhaus die Putzkolonne leitet. Rieke ist vom Glanz des Angebots schier überwältigt und setzt alles daran, dort eine Anstellung zu bekommen. Sie hat Glück und wird Kassenmädchen, dort lernt sie auch ihren Kollegen Hermann kennen und möchte ihn heiraten. Judith war auf dem Lyzeum und möchte studieren, sie soll den Sohn des Kaufhausgründers heiraten. Als sie das Leid vieler hungernder Kinder wahrnimmt, engagiert sie sich in der Kinderfürsorge im jüdischen Viertel. Als der Erste Weltkrieg ausbricht müssen Judith und Rieke ihre Lebenspläne hintenanstellen.
Der Roman beginnt mit einem Prolog von 1907 mit dem prunkvollen Glamour des berühmten Kaufhauses. Dort lernen wir Rieke und Judith im Alter von zehn Jahren kennen als gerade der König von Siam mit seinem Gefolge das Kaufhaus besucht. Danach führt die Geschichte durch eine unruhige und schwierige Zeit, die von 1914-1926 reicht und die Marie Lacrosse mit historischen Begebenheiten, aber auch mit Leben, Emotionen, Not und Intrigen füllt.
Die Romanhandlung wird aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten durch drei Familien gezeigt. Da ist die Familie des Kaufhausgründers Adolf Jandorf, der sich nach oben gearbeitet hat und trotz des Erfolges ein guter Mensch geblieben ist. Ebenfalls in der Oberschicht verkehrt die Familie von Judiths Bergmann, sie wird sogar auf eine soziale Frauenschule geschickt. Dagegen stammt Familie Krause aus der Arbeiterschicht, die Mutter schuftet als Putzfrau, der Vater ist ein Trinker und Rieke muss alle möglichen Duldungen erleiden, um in Lohn und Brot zu bleiben.
Der wunderbar flüssige und bildhafte Schreibstil führt einerseits durch die glanzvollen Angebote des Kaufhauses und bringt aber auch die Not der Berliner Bevölkerung während des Ersten Weltkriegs zum Ausdruck. Auch die schwierige Lage mit der Hyperinflation wird gut deutlich gemacht und die Folgen für hungernde Menschen, insbesondere Kinder wird immer wieder thematisiert. Man erlebt auch den Erfindungsgeist der Berliner und spürt, wie die sozialen Ungleichheiten die Gesellschaft spalten.
Marie Lacrosse schildert auf eindringliche Weise den Überlebenskampf der Bevölkerung während und nach dem Ersten Weltkrieg und lässt uns gleichzeitig das Luxusangebot im Kaufhaus bestaunen. Dank der Erlebnisse von Rieke und Judith taucht man in das Alltagsleben ein und sieht sich von den Nöten der Menschen umgeben. Mit Rieke habe ich mitgelitten und mich für ihre Erfolge gefreut und auch Judith wurde zu meiner Sympathiefigur, denn sie setzt sich mit großer Empathie für notleidende Kinder ein, ihre Ausbildung auf der Alice Salomon Schule hat Früchte getragen.
Die Ausgestaltung der Charaktere erfolgt sehr lebensnah und mit vielen unterschiedlichen Facetten, die Handlung ist emotional und zeitbeschreibend, sodaß man sich spürbar in die Zeit versetzt fühlt.
Dieser Roman verdeutlicht auf stimmungsvolle Weise die Schwierigkeiten der Nachkriegsjahre und bringt das damalige politische und persönliche Leben der Menschen spürbar zum Ausdruck. Aber auch der aufkommende Nationalsozialismus und die Übergriffe auf die jüdische Bevölkerung werden im Roman Teil der Handlung. Marie Lacrosse hat sehr ausführlich recherchiert und eine fiktive Geschichte vor historischer Kulisse erzählt, die mir gut gefällt, die aber durch die Menge an Personen, Vorgängen und detailreichen Informationen auch etwas überfrachtet und zu sehr auserzählt wurde.
Ein umfassender, gut erzählter Roman, der das Leben der Menschen und das Kaufhaus KaDeWe im Wandel der Zeiten beschreibt.
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Die Geschichte zweier junger Frauen vereint durch das bekannte KaDeWe
Berlin, 1914: Die Familien Bergmann und Jandorf sind seit vielen Jahren eng verbunden, denn ihre Freundschaft besteht schon lange und auch die geschäftlichen Beziehungen durch Jandorfs Kaufhauskette mit dem neuen KaDeWe …
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Die Geschichte zweier junger Frauen vereint durch das bekannte KaDeWe
Berlin, 1914: Die Familien Bergmann und Jandorf sind seit vielen Jahren eng verbunden, denn ihre Freundschaft besteht schon lange und auch die geschäftlichen Beziehungen durch Jandorfs Kaufhauskette mit dem neuen KaDeWe verknüpfen die beiden Familien. Als Harry Jandorf dann kurz vor seiner Einberufung in den Krieg Judith Bergmann einen Heiratsantrag macht, sehen die beiden Mütter schon alle ihre Wünsche erfüllt. Judith allerdings hat kein gutes Gefühl und fühlte sich zu einem "Ja" gedrängt, denn sie hat große Pläne für ihr Leben und strebt nicht nur eine Heirat an. Die Familie Krause, allen voran Mutter Käthe, genießt ein hohes Ansehen bei ihrem Chef Adolf Jandorf, denn sie ist eine zuverlässige Mitarbeiterin und mittlerweile auch Leiterin der Putzkolonne. Eines Tages bemüht sie sich auch um eine Stelle für ihre Tochter Rieke, die durch ihren Fleiß überzeugt. So sind die Schicksale dieser drei Familien in sämtlichen Wirren der Zeitgeschichte immer eng miteinander verbunden.
Marie Lacrosse ist es gelungen, Zeitgeschehen und die Schicksale der Protagonisten eng zu verknüpfen und so fesselnd zu erzählen, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Gerade die beiden gegensätzlichen Gesellschaftsschichten, aus denen Judith und Rieke stammen, sorgen für tiefe Einblicke in das Alltagsleben und verdeutlichen die große Not der Menschen während dem Ersten Weltkrieg und der Hyperinflation oder eben auch die eher privilegierteren Probleme des gehobeneren Bürgertums. Sämtliche historische Fakten wurden gründlich recherchiert und perfekt in die Handlung integriert.
Wundersamerweise habe ich die knapp 700 Seiten innerhalb weniger Tage gelesen und war oft total gefangen in der Handlung, dass ich am liebsten ohne Unterbrechungen immer weiter gelesen hätte. Ich mochte die Kombination aus mehreren Protagonisten und deren Erzählperspektiven sehr, da sie für eine vielschichtige Handlung sorgen. Nun bin ich schon sehr auf den zweiten Teil gespannt und neugierig, wie es mit dem KaDeWe und den drei engverbundenen Familien weitergeht.
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Marie Lacrosse: KaDeWe – Haus der Träume
Träume haben sie beide, als sie sich im KaDeWe, im Kaufhaus des Westens in Berlin, das erste Mal begegnen: Rieke und Judith. Es ist August 1907, als der damalige König Rama V. von Siam, dem heutigen Thailand, während einer …
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Marie Lacrosse: KaDeWe – Haus der Träume
Träume haben sie beide, als sie sich im KaDeWe, im Kaufhaus des Westens in Berlin, das erste Mal begegnen: Rieke und Judith. Es ist August 1907, als der damalige König Rama V. von Siam, dem heutigen Thailand, während einer Europareise Berlin besucht und im Kaufhaus des Westens eine ausgedehnte Einkaufstour unternimmt. Der Inhaber, Adolf Jandorf, bittet den König im Anschluss daran zum Mittagessen ins Fürstenzimmer des erst im März desselben Jahres eröffneten Luxuskaufhauses. Mit zu Tisch sitzt Jandorfs Justiziar Paul Bergmann mit seiner Frau Rebekka und der zehnjährigen Tochter Judith. Judiths Traum ist es, einmal Abitur zu machen und vielleicht sogar zu studieren.
Ganz anderer Art sind Riekes Träume, als sie am Morgen desselben Tags an der Hand ihrer Mutter Käthe durch eine Seitenpforte die prachtvolle Eingangshalle des KaDeWe betritt. Rieke, ebenfalls zehn Jahre alt, stammt aus dem sog. Arbeitermilieu; ihre Mutter leitet hier im Kaufhaus die Putzkolonne, der Vater ist im Lager der Apparatefabrik der AEG beschäftigt. Als kurz vor Beginn des Mittagessens im Fürstenzimmer eine Flasche Rotwein zu Bruch geht, muss Käthe die Spuren des Malheurs schnellstmöglich beseitigen. Rieke nutzt die Gelegenheit und schlüpft rasch hinter eine der Samtportieren. Derart gut verborgen erlebt sie das mehrgängige Diner zu Ehren des siamesischen Königs aus nächster Nähe heimlich mit. Als Rama V. aufbricht, versucht Rieke den nun wieder leeren Speisesaal ungesehen zu verlassen und läuft direkt Judith in die Arme, die ihre vergessene Handtasche holen möchte. Ein Diener, der das Geschirr abräumen muss, schnauzt Rieke ob ihrer Anwesenheit hier an, aber Judith nimmt sie in Schutz und teilt dem Lakaien mit, dass Rieke ihre Freundin ist.
Nach diesem amüsanten Prolog erzählt Marie Lacrosse die Geschichte der beiden Hauptprotagonistinnen ab 1914 weiter. Rieke ist inzwischen im KaDeWe tätig und fest entschlossen, sich in dessen Hierarchie aus eigener Kraft emporzuarbeiten. Judith besucht die von Alice Salomon gegründete Soziale Frauenschule und hofft, durch diese Ausbildung die Qualifikation für ein Hochschulstudium an der Friedrich-Wilhelm-Universität zu erlangen. Doch der Beginn des Ersten Weltkriegs und auch die Wirren der Nachkriegszeit bringen die Pläne der beiden jungen Frauen gehörig durcheinander.
Marie Lacrosse beschreibt im ersten Teil ihrer Dilogie über das KaDeWe anschaulich das Leben in Berlin von 1914 bis zum Ende des Jahres 1926. Dabei beschränkt sie sich nicht nur auf den Luxus, für den das KaDeWe steht, sondern sie schildert auch eindringlich das Kriegsgeschehen und dessen Folgen sowie die Auswirkungen auf das Leben ihrer Figuren. Riekes Bruder Robert kehrt z.B. versehrt aus dem Krieg zurück, und seine Pflege stellt die Familie vor nicht unerhebliche Probleme. Judith ist im Rahmen ihrer Ausbildung im „Scheunenviertel“ Berlins vor allem in Kindertagesstätten tätig und kämpft dort, unterstützt u.a. von ihrer Mutter, verzweifelt gegen den Hunger und die dort herrschenden sozialen Bedingungen. Die Autorin erzählt auch vom Leben im Nachkriegsberlin, vom Lebenshunger und Erfindungsreichtum der Berliner, von der Hyperinflation, von zwielichtigen Lokalen und dubiosen Geschäften, die dort gerne getätigt werden. Eines davon betrifft Judiths Familie, und Rieke muss ihrer Freundin trotz eigenen Kummers darüber beistehen.
Unbedingt lesenswert ist auch diesmal wieder das Nachwort der Autorin „Wahrheit und Fiktion“. Sie berichtet darin, dass die Quellen, die sie beim Schreiben ihres Romans zurate ziehen konnte, einigermaßen übersichtlich waren und meistens nur reine Fakten beinhalteten. So blieb es oft ihrer Fantasie überlassen, diese Fakten mit Leben zu füllen und zu erzählen, wie sich die Geschichte wahrscheinlich zugetragen haben könnte. Dies ist ihr auch in ihrem neuen Werk wieder hervorragend gelungen. Chapeau!
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