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Willkommen in der Welt von Glitterschnitter: ein großer, wilder Roman über Liebe, Freundschaft, Verrat, Kunst und Wahn in einer seltsamen Stadt in einer seltsamen Zeit.Die Lage ist prekär: Charlie, Ferdi und Raimund wollen mit ihrer Band Glitterschnitter den Weg zum Ruhm beschreiten, aber es braucht mehr als eine Bohrmaschine, ein Schlagzeug und einen Synthie, um auf das Musikfestival Wall City Noise zu kommen. Wiemer will, dass H. R. ein Bild malt, aber der will lieber eine Ikea-Musterwohnung in seinem Zimmer aufbauen. Frank und Chrissie wollen die alte Trinkerstube Café Einfall zur kuche...
Willkommen in der Welt von Glitterschnitter: ein großer, wilder Roman über Liebe, Freundschaft, Verrat, Kunst und Wahn in einer seltsamen Stadt in einer seltsamen Zeit.
Die Lage ist prekär: Charlie, Ferdi und Raimund wollen mit ihrer Band Glitterschnitter den Weg zum Ruhm beschreiten, aber es braucht mehr als eine Bohrmaschine, ein Schlagzeug und einen Synthie, um auf das Musikfestival Wall City Noise zu kommen. Wiemer will, dass H. R. ein Bild malt, aber der will lieber eine Ikea-Musterwohnung in seinem Zimmer aufbauen. Frank und Chrissie wollen die alte Trinkerstube Café Einfall zur kuchenbefeuerten Milchkaffeehölle umgestalten, aber Erwin will lieber einen temporären Schwangerentreff etablieren.
Die Lage ist prekär: Charlie, Ferdi und Raimund wollen mit ihrer Band Glitterschnitter den Weg zum Ruhm beschreiten, aber es braucht mehr als eine Bohrmaschine, ein Schlagzeug und einen Synthie, um auf das Musikfestival Wall City Noise zu kommen. Wiemer will, dass H. R. ein Bild malt, aber der will lieber eine Ikea-Musterwohnung in seinem Zimmer aufbauen. Frank und Chrissie wollen die alte Trinkerstube Café Einfall zur kuchenbefeuerten Milchkaffeehölle umgestalten, aber Erwin will lieber einen temporären Schwangerentreff etablieren.
Sven Regener ist Musiker (Element of Crime) und Schriftsteller. Seine Romane Herr Lehmann (2001), Neue Vahr Süd (2004), Der kleine Bruder (2008), Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt (2013), Wiener Straße (2017) und Glitterschnitter (2021) waren allesamt Bestseller. Sie wurden verfilmt und in viele Sprachen übersetzt.

© Charlotte Goltermann
Produktdetails
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 480
- Erscheinungstermin: 9. Februar 2023
- Deutsch
- Abmessung: 190mm x 128mm x 28mm
- Gewicht: 362g
- ISBN-13: 9783462004458
- ISBN-10: 346200445X
- Artikelnr.: 66205496
Herstellerkennzeichnung
Kiepenheuer & Witsch GmbH
Bahnhofsvorplatz 1
50667 Köln
produktsicherheit@kiwi-verlag.de
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Paul Jandl braucht gar nicht mehr, als sich von Sven Regeners neuem Roman angenehm hin und her schaukeln zu lassen. In dessen Berlin der 80er Jahre dürfen die Leute einfach mal nichts tun, ohne dass das irgendwie relativiert würde, und Jandl findet das super: Gerne beobachtet er Frank Lehman dabei, wie er im Café "Einfall" seinen Milchkaffee aufschäumt, wie die Planung eines neuen Cafés versandet, wie die Menschen durch die schon damals unter "Denkmalschutz" stehende "gemütliche Servicewüste" der Berliner Gastronomie tingeln und dabei viel davon reden, was man tun könnte. Ein bisschen Kulturkampf mit vereinzelt auftretenden Wienern (namens P. Immel oder Kacki, schmunzelt Jandl) darf sein, aber hauptsächlich sind es die "Mikrodialoge berlinerischer Menschenseelen", die den Kritiker in ihrer Unaufdringlichkeit bezaubern.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Szenen aus der Kreuzberger Antike
Dein Leben wird gelingen, du darfst bloß nicht darin stören: Sven Regener erzählt in "Glitterschnitter" weiter aus der Welt von Herrn Lehmann. Das erinnert an ein absurdes Bühnenstück über Menschen in der Warteschleife.
Das Großartige an den Romanen von Sven Regener ist ihr Sinn fürs Wesentliche. Milchschaum und Bohrmaschinen zum Beispiel. Die werden bei den existenziellen Themen, über die sich Menschen wochenlang den Kopf zerbrechen können, häufig vergessen.
In Regeners jüngstem Roman, "Glitterschnitter", ist viel von Milchschaum und Bohrmaschinen die Rede. Und auch von Kunst: Aktionskunst, Kneipenkunst, der Kunst, den Österreicher in sich zum Klingen zu bringen, der
Dein Leben wird gelingen, du darfst bloß nicht darin stören: Sven Regener erzählt in "Glitterschnitter" weiter aus der Welt von Herrn Lehmann. Das erinnert an ein absurdes Bühnenstück über Menschen in der Warteschleife.
Das Großartige an den Romanen von Sven Regener ist ihr Sinn fürs Wesentliche. Milchschaum und Bohrmaschinen zum Beispiel. Die werden bei den existenziellen Themen, über die sich Menschen wochenlang den Kopf zerbrechen können, häufig vergessen.
In Regeners jüngstem Roman, "Glitterschnitter", ist viel von Milchschaum und Bohrmaschinen die Rede. Und auch von Kunst: Aktionskunst, Kneipenkunst, der Kunst, den Österreicher in sich zum Klingen zu bringen, der
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Kunst, ein Leben zu leben, sowie von Tonkunst, die mit Bohrmaschinen-Beteiligung gut, aber ohne eventuell besser durch den Lautsprecher kommt.
Wobei freilich auch das Milchschäumen eine Kunst ist - vom Wortschäumen gar nicht zu reden, das manche Protagonisten wie die Mitglieder der Ottakringer Shakespeare-Kampfsportgesellschaft ähnlich perfekt beherrschen wie der Autor (nein, kein Geblubber: ausgeklügeltes Präzisionsschäumen, ein Bläschen zu viel würde alles verderben).
Die Protagonisten des Buches muss man nach "Wiener Straße", dem vierten Band der Frank-Lehmann-Reihe, an den es anknüpft und dabei wieder multiperspektivisch erzählt, nicht weiter vorstellen. Aber "Glitterschnitter" könnte mit seinen Momentaufnahmen aus der Kreuzberger Antike auch für sich stehen. Es würde sogar als absurdes Bühnenstück über Menschen in der Warteschleife funktionieren - mit einem Café, Erwin Kächeles "Café Einfall", als Mittelpunkt.
Über dem "Einfall" wohnen Karl Schmidt, genannt Charlie, Erwins Nichte Chrissie, Frank Lehmann und Heinz Rüdiger, genannt H.R., Ledigt. Neben dem Café befindet sich die "Intimfrisur", ein ehemaliger Friseursalon, über den es irgendwann zu Recht heißen wird: "Das ist doch kein Name für ein Kaffeehaus."
Und in der Bühnenwohnung würde H.R. dann wohl die Ikea-Landschaft aufbauen, die zu Romanbeginn noch als Musterwohnung im Möbelhaus steht. Der blitzgescheite H.R. erkennt in ihr eine "Studie in heiler Welt", die "von einem gelingenden Leben erzählt, in dem an alles gedacht und für alles gesorgt war". Er hat den "Wahnsinn" fotografiert und gekauft und versucht ihn nun als Kunstprojekt (das letzte mit Kettensäge aus dem Baumarkt hieß "Mein Freund der Baum") wieder zusammenzubringen. "Und alles sagt: Dein Leben wird gelingen, du darfst bloß nicht darin stören. Ich nenne das: Nach der Neutronenbombe!"
Ob er es damit wirklich zur anstehenden "Wall City" bringt? Sein "Manager" Wiemer hat da seine Zweifel, weil er über seine Kontakte zum Kulturbürokraten Sigi nur ein Ölgemälde vermitteln könnte: "Schreibst halt einen Beipackzettel dazu, das ist doch da die Idee bei der ganzen Konzeptkunstscheiße." Aber Zweifel gehören zum Leben. Der Schlagzeuger Raimund, der Keyboarder Ferdi und Charlie an der Bohrmaschine, die als Band namens Glitterschnitter an der "Wall City Noise" teilnehmen wollen, haben sie vermutlich auch.
Der kurze Handlungsbogen, den Regener in "Glitterschnitter" bis zu einem gemeinsamen Auftritt von H.R. und der besagten Band spannt, ist nicht origineller als die Handlung eines Familienfilms aus den Achtzigerjahren. Aber das ist bei dieser Kettenkarussellfahrt von Roman, die im Jahr 1980 spielt, ja dann irgendwie auch schon wieder treffend gewählt. Sitzt man einmal drin, will man nicht raus. Von Regeners urkomischen, weil haarscharf am Irrwitz der Wirklichkeit entlanggeschriebenen Dialogen im Sound der Zeit und der Melancholie, die alles durchweht, wenn er auf Durchzug stellt, kommt man schwer los.
Eine seiner Figuren, P. Immel, mag zuweilen über "Selbstanzeige wegen Lebenszeitdiebstahls" nachdenken. Dass ihn aber Leser wegen dergleichen anzeigen würden: diese Sorge muss Sven Regener, der mit "Wiener Straße" auf die Longlist des Deutschen Buchpreises kam, nicht haben.
Man fragt sich bloß wie bei Marvel: Was kommt als Nächstes? Ein Sprung über den Start der Buchreihe, der im Wende-Herbst 1989 spielte, und "Magical Mystery", das in die Techno-Welt der Neunziger reiste, hinweg ins durchsanierte, durchgentrifizierte, von Lockdown-Monaten durchgeschüttelte Berlin der Gegenwart? MATTHIAS HANNEMANN.
Sven Regener: "Glitterschnitter". Roman.
Verlag Galiani Berlin, Berlin 2021. 480 S., geb., 24,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Wobei freilich auch das Milchschäumen eine Kunst ist - vom Wortschäumen gar nicht zu reden, das manche Protagonisten wie die Mitglieder der Ottakringer Shakespeare-Kampfsportgesellschaft ähnlich perfekt beherrschen wie der Autor (nein, kein Geblubber: ausgeklügeltes Präzisionsschäumen, ein Bläschen zu viel würde alles verderben).
Die Protagonisten des Buches muss man nach "Wiener Straße", dem vierten Band der Frank-Lehmann-Reihe, an den es anknüpft und dabei wieder multiperspektivisch erzählt, nicht weiter vorstellen. Aber "Glitterschnitter" könnte mit seinen Momentaufnahmen aus der Kreuzberger Antike auch für sich stehen. Es würde sogar als absurdes Bühnenstück über Menschen in der Warteschleife funktionieren - mit einem Café, Erwin Kächeles "Café Einfall", als Mittelpunkt.
Über dem "Einfall" wohnen Karl Schmidt, genannt Charlie, Erwins Nichte Chrissie, Frank Lehmann und Heinz Rüdiger, genannt H.R., Ledigt. Neben dem Café befindet sich die "Intimfrisur", ein ehemaliger Friseursalon, über den es irgendwann zu Recht heißen wird: "Das ist doch kein Name für ein Kaffeehaus."
Und in der Bühnenwohnung würde H.R. dann wohl die Ikea-Landschaft aufbauen, die zu Romanbeginn noch als Musterwohnung im Möbelhaus steht. Der blitzgescheite H.R. erkennt in ihr eine "Studie in heiler Welt", die "von einem gelingenden Leben erzählt, in dem an alles gedacht und für alles gesorgt war". Er hat den "Wahnsinn" fotografiert und gekauft und versucht ihn nun als Kunstprojekt (das letzte mit Kettensäge aus dem Baumarkt hieß "Mein Freund der Baum") wieder zusammenzubringen. "Und alles sagt: Dein Leben wird gelingen, du darfst bloß nicht darin stören. Ich nenne das: Nach der Neutronenbombe!"
Ob er es damit wirklich zur anstehenden "Wall City" bringt? Sein "Manager" Wiemer hat da seine Zweifel, weil er über seine Kontakte zum Kulturbürokraten Sigi nur ein Ölgemälde vermitteln könnte: "Schreibst halt einen Beipackzettel dazu, das ist doch da die Idee bei der ganzen Konzeptkunstscheiße." Aber Zweifel gehören zum Leben. Der Schlagzeuger Raimund, der Keyboarder Ferdi und Charlie an der Bohrmaschine, die als Band namens Glitterschnitter an der "Wall City Noise" teilnehmen wollen, haben sie vermutlich auch.
Der kurze Handlungsbogen, den Regener in "Glitterschnitter" bis zu einem gemeinsamen Auftritt von H.R. und der besagten Band spannt, ist nicht origineller als die Handlung eines Familienfilms aus den Achtzigerjahren. Aber das ist bei dieser Kettenkarussellfahrt von Roman, die im Jahr 1980 spielt, ja dann irgendwie auch schon wieder treffend gewählt. Sitzt man einmal drin, will man nicht raus. Von Regeners urkomischen, weil haarscharf am Irrwitz der Wirklichkeit entlanggeschriebenen Dialogen im Sound der Zeit und der Melancholie, die alles durchweht, wenn er auf Durchzug stellt, kommt man schwer los.
Eine seiner Figuren, P. Immel, mag zuweilen über "Selbstanzeige wegen Lebenszeitdiebstahls" nachdenken. Dass ihn aber Leser wegen dergleichen anzeigen würden: diese Sorge muss Sven Regener, der mit "Wiener Straße" auf die Longlist des Deutschen Buchpreises kam, nicht haben.
Man fragt sich bloß wie bei Marvel: Was kommt als Nächstes? Ein Sprung über den Start der Buchreihe, der im Wende-Herbst 1989 spielte, und "Magical Mystery", das in die Techno-Welt der Neunziger reiste, hinweg ins durchsanierte, durchgentrifizierte, von Lockdown-Monaten durchgeschüttelte Berlin der Gegenwart? MATTHIAS HANNEMANN.
Sven Regener: "Glitterschnitter". Roman.
Verlag Galiani Berlin, Berlin 2021. 480 S., geb., 24,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Dieses Buch macht gute Laune, es ist so, als würde man mit Kacki, P. Immel, H. R. Ledigt und dem ganzen irren Westberliner Haufen in einer WG wohnen. Arg! Jens Uthoff taz am Wochenende 20211211
Sven Regeners neuer Roman ist für den Rezensenten Matthias Hannemann ein Ereignis, auch wenn die Handlung nicht viel hergibt. Nach Hannemann geht es eh viel mehr um Milchschaum und Bohrmaschinen, also das Wesentliche. Natürlich geht es auch um Kunst, Kneipen und Musik. Hannemann findet es offenbar selbst rätselhaft, wieso ihn der Roman, wie auch schon die anderen Lehmann-Romane, in den Bann zieht. Muss mit dem melancholischen Kreuzberg der 80er zu tun haben oder mit Regeners knapp an der Wirklichkeit vorbeischrammenden schreikomischen Dialogen, ahnt der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Gebundenes Buch
Das ist ein bisschen wie bei "Element of Crime":
alle Songs klingen irgendwie ähnlich, aber es gibt welche, bei denen man mitwippt und die man x-mal anhören möchte - und dann gibt es welche, die hört man einmal und dabei bleibt es auch. Das aktuelle Buch von Sven …
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Das ist ein bisschen wie bei "Element of Crime":
alle Songs klingen irgendwie ähnlich, aber es gibt welche, bei denen man mitwippt und die man x-mal anhören möchte - und dann gibt es welche, die hört man einmal und dabei bleibt es auch. Das aktuelle Buch von Sven Regener gehört leider zur zweiten Kategorie: für Hardcorefans unbedingt zu empfehlen, sonst vielleicht eher nicht.
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Ein seltsames, uriges Figurenensemble, vereint um Kreuzberg um 1980
Die Band ‚GLITTERSCHNITTER‘ um Karl Schmidt, dem Mann an der Bohrmaschine, sucht in vielen Zeitsprüngen mit viel trockener Situationskomik Erfolg neben weiteren Figuren wie Frank Lehmann.
In langen verschachtelten …
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Ein seltsames, uriges Figurenensemble, vereint um Kreuzberg um 1980
Die Band ‚GLITTERSCHNITTER‘ um Karl Schmidt, dem Mann an der Bohrmaschine, sucht in vielen Zeitsprüngen mit viel trockener Situationskomik Erfolg neben weiteren Figuren wie Frank Lehmann.
In langen verschachtelten Sätzen werden eher belanglose Szenen beschrieben ohne eigentlichen Spannungsbogen, z.B. über Vorträge zur richtigen Kaffeezubereitung. Insgesamt ein seltsamer Roman mit zu wenig ‚Schlagkraft‘.
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Gebundenes Buch
Kreuzberger Ellenbogengesellschaft
Erstaunlich ist, wie hart und beleidigend der Ton damals in Kreuzberg war. Jeder kämpfte gegen jeden - oft mit angespitzten Ellenbogen.
Da wurde was verwechselt...
Ja, die Senatsknete wurde knapp, die Arbeitslosenzahl stieg! Die Kuschelzeiten waren rum. …
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Kreuzberger Ellenbogengesellschaft
Erstaunlich ist, wie hart und beleidigend der Ton damals in Kreuzberg war. Jeder kämpfte gegen jeden - oft mit angespitzten Ellenbogen.
Da wurde was verwechselt...
Ja, die Senatsknete wurde knapp, die Arbeitslosenzahl stieg! Die Kuschelzeiten waren rum. Da haute so mancher schnell aus Kreuzberg ab, denn die Leute waren meist schlecht drauf und zogen sich gegenseitig runter. Und soffen sich schon tagsüber die Hucke voll. Und wurden dann noch aggressiver.
Bloß schnell weg!
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Ich könnte Sven Regener ewig lauschen
Frank Lehmann befindet sich nun seit drei Wochen in Berlin. Neben seinem Putzjob im Cafe Einfall, übernimmt er auch die ersten Schichten hinter dem Tresen. Charlie möchte mit seiner neuen Band Glitterschnitter auf der Wall City Noise spielen. …
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Ich könnte Sven Regener ewig lauschen
Frank Lehmann befindet sich nun seit drei Wochen in Berlin. Neben seinem Putzjob im Cafe Einfall, übernimmt er auch die ersten Schichten hinter dem Tresen. Charlie möchte mit seiner neuen Band Glitterschnitter auf der Wall City Noise spielen. H-R könnte auf der Wall City Noise ausstellen, wenn er bereit wäre, dafür ein Bild zu malen. Doch das will er zum Verdruss von Wiemer, seinem Manager, nicht. In der ArschArt-Galerie steuert alles auf eine Meuterei zu, denn Kacki fühlt sich von seinem besten Freund P. Immel hintergangen.
„Glitterschnitter“ führt den Erzählfaden aus der „Wiener Straße“ fort. Doch auch wer die Wiener Straße nicht gelesen oder gehört hat, kann der Erzählung gut folgen, wenn er sich auf die schrägen Charaktere und ihre wirren Gedankengänge einlässt.
Bereits zweimal hatte ich das Vergnügen, Sven Regener auf einer Lesung seines jeweils aktuellen Buches live zu erleben. Beide Male war ich hellauf begeistert, denn ich mag es, wie lebendig er liest. Und genau das kommt auch bei diesem Hörbuch rüber. Es ist einfach ein riesiges Vergnügen, dem Autor beim Lesen zu lauschen. Das könnte ich ewig. Dabei stört es mich überhaupt nicht, dass man deutlich merkt, dass da kein geschulter Hörbuchleser am Werk ist. Regner liest immer einen Tacken zu schnell und seine Herkunft hört man auch immer deutlich heraus.
Den Schreibstil von Sven Regener empfinde ich als schnoddrig und dadurch sehr lebendig. Tempo gewinnt die Geschichte noch mehr dadurch, dass das Buch zu weiten Teilen aus Dialogen bzw. Selbstgesprächen besteht. Die Figuren reden, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Das Buch ist humorvoll. Und auch dieser Erzählstil macht mir als Hörerin eine Menge Spaß. Dazu kommt, dass mir die Figuren so vertraut sind, dass ich den Eindruck habe, ich treffe alte Bekannte wieder und wir erinnern uns daran, wie es damals in den 80ern war in unseren Leben.
Gefehlt hat mir ein Spannungsbogen. Bei „Glitterschnitter“ hatte ich den Eindruck, dass ich an einem willkürlichen Punkt in das Geschehen eintauche und an einem ebenso willkürlichen Punkt die Geschichte wieder verlasse. Das ein oder andere Mal hatte ich beim Hören auch den Eindruck, allzu alltäglichen Geschehnissen zu lauschen, die im Grunde keine Erzählung wert sind. Wirklich gestört hat das nicht, dafür habe ich „Glitterschnitter“ einfach zu sehr genossen, aber es ist mir aufgefallen.
Besonders gut gefallen hat mir das Shakespeare-Battle zwischen Kacki und P. Immel. Die beiden versuchen ihre Diskussionen im Stile eines Werkes von Shakespeare auszutragen. Das ist einfach super und das Zuhören war die reine Freude für mich.
Fazit: Insgesamt hat mir das Hörbuch sehr gut gefallen. Sven Regener beim Lesen zuzuhören ist ein außerordentlicher Genuss, sodass kleine Schwächen in der Geschichte überdeckt werden. Lediglich auf einen deutlichen Spannungsbogen könnte er in Zukunft gerne achten.
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Gebundenes Buch
Sven Regeners neuer Roman schließt zeitlich an seinen Vorgänger "Wiener Straße" an. Aber auch wenn man (so wie ich) diesen noch nicht gelesen hat, kann man "Glitterschnitter" gut folgen. Erzählt wird von ein paar wenigen Tagen in der Vorweihnachtszeit 1980. …
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Sven Regeners neuer Roman schließt zeitlich an seinen Vorgänger "Wiener Straße" an. Aber auch wenn man (so wie ich) diesen noch nicht gelesen hat, kann man "Glitterschnitter" gut folgen. Erzählt wird von ein paar wenigen Tagen in der Vorweihnachtszeit 1980. Allzu weihnachtlich bzw. besinnlich wird es allerdings nicht, denn die West-Berliner Kneipen- und Kunstszene, um die es hier wie so oft in Sven Regeners Romanen geht, dreht sich vorwiegend um sich selbst. Aus verschiedenen Blickwinkeln (leider nicht aus Karl Schmidts – sehr schade) wird von verschiedenen Projekten berichtet: einer Kaffeehauseröffnung, einem Konzert, einer Kunstausstellung.
Die Handlung ist eher übersichtlich, aber das ganze dennoch recht unterhaltsam und witzig. Die Unterhaltungen und Unternehmungen der Protagonisten sind größtenteils wieder einmal so absurd wie nur möglich. Gegen Ende zog es sich für mich dann aber etwas in die Länge – vielleicht fehlt hier dann doch eine etwas konkretere Handlung. An "Magical Mystery" oder "Herr Lehmann" kommt "Glitterschnitter" also leider nicht ran. Dennoch für Fans natürlich ein Muss. Neulingen würde ich aber die beiden genannten Klassiker als Start in das Sven-Regener-Universum empfehlen.
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Gebundenes Buch
Wie ein Wiedersehen mit alten Freunden – lustig, skurril und bunt
Worum geht’s?
Berlin 1980: Während Freddie in einer Klinik an einer Medikamentenstudie teilnimmt, hilft sein kleiner Bruder im Café Einfall aus. Er lebt sich langsam in Berlin ein und hat eine Menge neue …
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Wie ein Wiedersehen mit alten Freunden – lustig, skurril und bunt
Worum geht’s?
Berlin 1980: Während Freddie in einer Klinik an einer Medikamentenstudie teilnimmt, hilft sein kleiner Bruder im Café Einfall aus. Er lebt sich langsam in Berlin ein und hat eine Menge neue Bekanntschaften geschlossen, ein bunter Haufen aus Künstlern und solchen, die es werden wollen. Während Frank den Milchkaffee einführt, versuchen Glitterschnitter einen Platz auf der Wall City Noise zu ergattern und H.R. Ledigt auf der Wall City Berlin 1980.
Meine Meinung:
Mit „Glitterschnitter“ (Kiepenheuer & Witsch, Ausg. 2021) schreibt Sven Regener die Geschichte um seinen Protagonisten Frank Lehman weiter. Es ist inzwischen der 6. Teil und immer wieder schön, von allen zu lesen. Ein bisschen, als würde man alte Bekannte wiedersehen. Besonders Sven Regeners Schreibstil gefällt mir sehr. Er wechselt von einem zum anderen Abschnitt die Sicht, aus der er schreibt. Liest man den eine Abschnitt aus Sicht von Frank, so handelt der nächste aus der Sicht z.B. der ArschArt-Leute. Und neben der eigentlichen Erzählung lässt er parallel zu dem gesprochenen Wort die Gedanken des Sprechers einfließen. Wie im echten Leben! Oft sagt man das eine und denkt das andere. Man hat das Gefühl, der Autor schreibt einfach locker von der Leber weg, was ihm so in den Sinn kommt, und das macht das Ganze so unterhaltsam und amüsant. Man fühlt die Atmosphäre, das bunte Berlin der 1980er Jahre, die Künstler, Punks und all die anderen.
Auf der einen Seite begleiten wir Frank, der gleichzeitig bei allem auch ein bisschen der Beobachter ist, sich seinen Teil denkt. Er kämpft sich durch, hat seine Meinung ist aber durchaus zuverlässig und empathisch. Dann die Leute von ArschArt, das „Gefolge“ von P. Immel, der Möchtegern-Hausbesetzer, der eigentlich Hausbesitzer ist und von irgendwoher Geld hat. Diese Gruppe, die immer ein bisschen Aktionismus betreibt und hier auf Österreicher macht. Ich habe den Dialekt beim Lesen immer im Kopf gehabt. Die ihre Kneipe „Intimfrisur“ – was für ein Name – in ein Wiener Café umwandeln wollen. Und die Gruppe um die Band „Glitterschnitter“, von denen auch der Titel des Buches kommt. Musik vs. Bohrmaschine. Ebenso eine Truppe, die unterschiedlicher nicht sein könnte und dennoch ein geniales Zusammenspiel hat. Und wir haben noch H.R. Ledigt, den Geldgeber hinter dem Ganzen. Der ein Künstler sein will, aber mit Aktionismus und nicht auf Leinwand.
Ich kann nicht genug bekommen von der Art, wie Sven Regener schreibt. Die pragmatischen und dadurch lockeren und amüsanten Dialoge. Das agieren der Charaktere und Gruppen untereinander. Es ist bunt, es ist lustig, es schillert, ist laut und grell. Das Buch ist das reine Leben, auch wenn Frank, mit dem damals alles begann, hier fast ein bisschen zu kurz kommt. Von ihm und auch von Freddie hätte ich gerne noch mehr gelesen. Das Buch hat mich fasziniert. Ich weiß nicht, was es ist, aber P. Immel, Kacki (und ihr Kampf in Versen von Shakespeare), Frank, Erwin und wie sie alle heißen ziehen mich immer wieder in ihren Bann und ich möchte noch mehr und mehr von ihnen erfahren und hoffe, dass dies nicht das letzte Buch war!
Fazit:
Mit „Glitterschnitter“ hat Sven Regener die Reihe um Frank Lehmann & Co fortgesetzt. In dem Buch tobt das Leben im Berlin der 1980er Jahre. Die Künstlerszene, die Hausbesetzer, das Café Einfall – wir treffen alle alten Bekannte wieder. P. Immel und seine Leute von ArschArt, die in diesem Buch Wienerisch reden. „Glitterschnitter“, die als Band groß rauskommen wollen. Und besonders genial: Die Ottakringer Shakespeare-Schlacht zwischen P. Immel und Kacki.
4 Punkte für diese gelungene Fortsetzung, ich hoffe, wir lesen bald mehr von unseren Freunden!
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Gebundenes Buch
Die Luft ist raus
Inhalt:
Berlin, 1980. In der Wiener Straße befinden sich das Café Einfall und das „Intimfrisur“ Seite an Seite. Ersteres wollen Erwins Nichte Chrissie und Frank Lehmann von einer Kneipe in ein Café verwandeln, Letzteres wollen die …
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Die Luft ist raus
Inhalt:
Berlin, 1980. In der Wiener Straße befinden sich das Café Einfall und das „Intimfrisur“ Seite an Seite. Ersteres wollen Erwins Nichte Chrissie und Frank Lehmann von einer Kneipe in ein Café verwandeln, Letzteres wollen die ArschArt-Österreicher zu einem Café umfunktionieren. Beides ist kaum zu erreichen.
Raimund, Ferdi und Karl Schmidt wollen als Band Glitterschnitter auf Teufel komm raus auf der Wall City Noise auftreten. Auch hier sind einige Hürden zu überwinden.
Meine Meinung:
Ich freute mich, nach längerer Zeit wieder die altbekannten Figuren aus Sven Regeners früheren Romanen (und einige neue) zu treffen. Während die ersten drei Bücher um Frank Lehmann noch wirkliche Substanz haben, geht es seit „Magical Mystery: oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt“ bergab. Die Handlung von „Glitterschnitter“ ließe sich auf wenigen Seiten zusammenfassen. Ausgeschmückt ist sie mit sich häufenden Wiederholungen. Doch was beim ersten Mal noch witzig ist, ist es beim zweiten Lesen nicht unbedingt immer noch. Und was beim ersten Mal schon öd war, wird auch durch die Wiederholung nicht unterhaltsamer. Doch zum Glück bleibt immer noch genug, um sich beim Lesen hin und wieder köstlich amüsieren zu können. Insofern war dieser Band für mich ein Wechselbad der Gefühle: Mal war ich begeistert, mal gelangweilt.
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