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Eine junge Frau wächst über sich hinaus - für das Wohl der KinderNorderney 1962: Die junge Hanna fängt im Kindererholungsheim Strandhafer als Pflegerin an. Sie ist voller Hoffnung, einen Beitrag zum Guten in der Welt leisten und den kranken Kindern dort helfen zu können. Doch schnell stößt sie dabei auf Widerstand: Oberschwester Margot leitet das Heim mit harter Hand, Hanna fühlt sich bald von der strengen Frau drangsaliert. Wie kann solch eine herzlose Person die Aufsicht über kranke Kinder führen? Hanna beginnt zu recherchieren. Dabei stößt sie auf immer mehr erschreckende Ungere...
Eine junge Frau wächst über sich hinaus - für das Wohl der Kinder
Norderney 1962: Die junge Hanna fängt im Kindererholungsheim Strandhafer als Pflegerin an. Sie ist voller Hoffnung, einen Beitrag zum Guten in der Welt leisten und den kranken Kindern dort helfen zu können. Doch schnell stößt sie dabei auf Widerstand: Oberschwester Margot leitet das Heim mit harter Hand, Hanna fühlt sich bald von der strengen Frau drangsaliert. Wie kann solch eine herzlose Person die Aufsicht über kranke Kinder führen? Hanna beginnt zu recherchieren. Dabei stößt sie auf immer mehr erschreckende Ungereimtheiten in der dunklen Geschichte des Heims. Sie muss sich entscheiden: wie gewohnt den Kopf einziehen oder für ihre Überzeugungen kämpfen. Und dafür alles riskieren.
Norderney 1962: Die junge Hanna fängt im Kindererholungsheim Strandhafer als Pflegerin an. Sie ist voller Hoffnung, einen Beitrag zum Guten in der Welt leisten und den kranken Kindern dort helfen zu können. Doch schnell stößt sie dabei auf Widerstand: Oberschwester Margot leitet das Heim mit harter Hand, Hanna fühlt sich bald von der strengen Frau drangsaliert. Wie kann solch eine herzlose Person die Aufsicht über kranke Kinder führen? Hanna beginnt zu recherchieren. Dabei stößt sie auf immer mehr erschreckende Ungereimtheiten in der dunklen Geschichte des Heims. Sie muss sich entscheiden: wie gewohnt den Kopf einziehen oder für ihre Überzeugungen kämpfen. Und dafür alles riskieren.
Luise Diekhoff studierte Literatur, Film und Geschichte, bevor es sie als Journalistin und freie Autorin nach Berlin zog. Neben dem Schreiben sind ihre Leidenschaften das Reisen und die Recherche. Norderney und seine bewegte Vergangenheit liegen ihr dabei besonders am Herzen, denn zum Thema von 'Gezeitenkinder' hat sie einen ganz persönlichen Bezug: Ihre Mutter war dort in den Sechzigerjahren Kinderpflegerin in einem Kindererholungsheim. Ihre Berichte und Eindrücke haben Luise Diekhoff bei der Recherche sehr geholfen.
Produktdetails
- Verlag: Heyne
- Seitenzahl: 400
- Erscheinungstermin: 29. März 2023
- Deutsch
- Abmessung: 218mm x 148mm x 39mm
- Gewicht: 562g
- ISBN-13: 9783453273535
- ISBN-10: 3453273532
- Artikelnr.: 66342667
Herstellerkennzeichnung
Heyne Verlag
Neumarkter Str. 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
»Autorin Luise Diekhoff gelingt es, ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte leicht und doch mit nötigem Tiefgang zu erzählen.« Ulrike Schädlich, Freundin
Der Roman „Gezeitenkinder“ von Luise Diekhoff erzählt die Geschichte der beiden Cousinen Evi und Hanna, die 1962 gemeinsam auf die Insel Norderney fahren, um dort ihre neuen Arbeitsstellen als Pflegerinnen m Kindererholungsheim Strandhafer anzutreten. Die Motive der beiden sind sehr …
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Der Roman „Gezeitenkinder“ von Luise Diekhoff erzählt die Geschichte der beiden Cousinen Evi und Hanna, die 1962 gemeinsam auf die Insel Norderney fahren, um dort ihre neuen Arbeitsstellen als Pflegerinnen m Kindererholungsheim Strandhafer anzutreten. Die Motive der beiden sind sehr unterschiedlich und so kommt es bald zum Zerwürfnis.
Während Evi die neue Arbeitsstelle als Mittel zum Zweck sieht und sich vor allem vergnügen möchte, sieht Hanna ihre neue Aufgabe sehr ernst und kümmert sich liebevoll um die ihr anvertrauten Kinder. Dies stößt vor allem bei Oberschwester Margot auf Missfallen und Widerstand. Schnell entdeckt Hanna große Missstände und Ungereimtheiten in der Klinik. Die Kinder werden körperlich und seelisch schlecht behandelt, unangemessen hart bestraft und bekommen keinerlei Zuneigung oder Achtung. Hanna lässt sich nicht unterkriegen und versucht zunächst alleine, später auch mit Unterstützung zu recherchieren. Schnell stößt sie auf dunkle Geheimnisse aus der Vergangenheit.
Die Autorin verknüpft die Erlebnisse im Jahre 1962 mit den Geschehen in den Kriegsjahren. Nach und nach entdeckt Hanna immer mehr Verbindungen der Klinik zu grausamen Verbrechen in der Vergangenheit im 2. Weltkrieg.. Sie lernt auf der Insel Jan kennen, der nach Spuren seiner im Krieg verschwundenen Tante sucht. Mit ihm zusammen versucht sie die Geschichte der Klinik zu erforschen. Unterstützt werden die beiden von dem einheimischen Hausmeister Wilko, der ebenfalls gegen das Vergessen kämpft und auch seinerseits ein Trauma aus seiner Kindheit im Krieg aufzuarbeiten hat.
Der Roman ist sehr gut und flüssig zu lesen. Besonders gut gefällt mir die Mischung aus Vergangenheit und Gegenwart. Zum einen die grausamen Verbrechen und Geschehnissen in den Kriegsjahren, zum anderen die schöne Insel, auf der man am liebsten Urlaub machen möchte. Das Buch hat mich sehr gefesselt und auch berührt. Es ist sehr informativ, interessant, spannend und erinnert sehr packend an eine schreckliche Zeit. Mich hat der Roman sehr beeindruckt und ich kann ihn uneingeschränkt empfehlen.
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Ein beeindruckender Roman über Machtmissbrauch, Erwachsene mit Kriegstraumata, Ärzte mit eigenartigen Heilmethoden und den Nachwehen der Naziherrschaft.
Es ist erschreckend, zu lesen, welche brutalen erzieherischen Methoden in den 60er Jahren bei Kindern angewendet wurden, die zur …
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Ein beeindruckender Roman über Machtmissbrauch, Erwachsene mit Kriegstraumata, Ärzte mit eigenartigen Heilmethoden und den Nachwehen der Naziherrschaft.
Es ist erschreckend, zu lesen, welche brutalen erzieherischen Methoden in den 60er Jahren bei Kindern angewendet wurden, die zur Erholung in den Erholungsheimen waren.
Durch den flüssigen Schreibstil kann sich der Leser gut in die Zeit hineinversetzen.
Ein aufrüttelndes Buch und ein packendes Zeitzeugnis, das man gelesen haben muss.
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Der historische Roman "Gezeitenkinder" hat mich vor allem auch aufgrund des angenehmen Schreibstils sehr gut unterhalten.
Wir schreiben das Jahr 1962. Hanna kommt als frisch ausgebildete Kinderpflegerin mit ihrer Cousine nach Norderney in ein Kindererholungsheim. Was initial als ihre …
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Der historische Roman "Gezeitenkinder" hat mich vor allem auch aufgrund des angenehmen Schreibstils sehr gut unterhalten.
Wir schreiben das Jahr 1962. Hanna kommt als frisch ausgebildete Kinderpflegerin mit ihrer Cousine nach Norderney in ein Kindererholungsheim. Was initial als ihre Traumstelle in der ersten eigenen Unabhängigkeit gedacht war, wirft für sie bald tiergehende moralische Fragen auf, als sie die gewaltbereite, düsterte Stimmung des Heims wahrnimmt. Immer wieder wird sie ermahnt, sich unterzuordnen, doch je länger Hanna auf der Insel arbeitet, desto mehr wächst in Ihr der Wunsch nach Aufklärung und Gerechtigkeit. Leider scheint niemand auf ihrer Seite zu stehen...
Die Geschichte rund um das Kinderheim ist frei fiktional, aber beruht auf Erzählungen und Gegebenheiten, wie es sie hätte geben können. Der Leser*in kann sich wunderbar in die verschiedenen Charaktere hereinversetzen. Es tut einem beim Lesen stellenweise förmlich weh, wie die Kinder behandelt werden, ohne dass diese selber merken, wie falsch mit Ihnen umgegangen wird. Neben Hanna lernt die Leserin verschiedene andere Charaktere wie den Hausmeister Wilko kennen, die ihre eigene kriegsgeprägte Vergangenheit und Geheimnisse mitbringen.
Die Handlung nimmt sehr schnell Fahrt auf. Besonders gut gefallen hat mir die Art wie die Kinder beschrieben wurden und wie in wenigen Sätzen ein Bild von ihnen entstand, was man als liebenswert empfand. Der Schreibstil besticht gerade auf den ersten Seiten durch eine gewisse poetische Art ohne dabei träge und langweilig zu wirken.
Ohne viel vorweg nehmen zu wollen hat mich auch das Ende überzeugt, was in gewisser Weise Dinge offen lässt und sich nicht in überhasteten, gezwungenen Darstellungen verliert.
Ich habe mich wirklich gut unterhalten gefühlt und würde dieses Buch auch aufgrund seines leider sehr realem Inhalts weiterempfehlen.
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Luise Diekhoff - Gezeitenkinder
Wer meine Bewertungen kennt weiß das ich nicht auf den Klapptext eingehe ... sondern nur meine Meinung wieder gebe.
Ich muss sagen, was für ein interessantes Buch! Welches ich kaum zur Seite legen konnte.
Zuerst war ich am zweifeln ob -Gezeitenkinder- …
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Luise Diekhoff - Gezeitenkinder
Wer meine Bewertungen kennt weiß das ich nicht auf den Klapptext eingehe ... sondern nur meine Meinung wieder gebe.
Ich muss sagen, was für ein interessantes Buch! Welches ich kaum zur Seite legen konnte.
Zuerst war ich am zweifeln ob -Gezeitenkinder- wirklich was für mich ist, aber ich wurde eines besseren belehrt.
Die Autorin hat es geschafft, mich von Anfang an in ihren Bann zu ziehen.
Sie schreibt wunderbar anschaulich und spannend.
Sie hat mich sogar einwenig getriggert. Gehöre ich doch auch zu der Generation, bei der man noch solche *Erziehungsmethoden* in meiner Kindheit in Kindererholungskuren angewendet hat.
Ich kann dieses Buch sehr empfehlen, sehr informativ was die Methoden der damaligen Zeit betrifft, sehr spannend und höchst interessant.
Von mir gibt es glatt 5 Sterne.
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Unter dem Titel "Gezeitenkinder" von Luise Diekhoff konnte ich mir erst einmal nichts vorstellen. Außer, dass es um die See gehen könnte und um Kinder, die vielleicht das ein oder andere, schlechte Schicksal erwischt haben. Auch das Cover des Buches deutet eindeutig darauf hin. …
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Unter dem Titel "Gezeitenkinder" von Luise Diekhoff konnte ich mir erst einmal nichts vorstellen. Außer, dass es um die See gehen könnte und um Kinder, die vielleicht das ein oder andere, schlechte Schicksal erwischt haben. Auch das Cover des Buches deutet eindeutig darauf hin. Aber was sich wirklich zwischen den Seiten befand, war eine für mich sehr berührende und auch vor allem sehr wichtige Geschichte, die es sich lohnt zu lesen. Es werden Themen wie die Unterdrückung wichtiger Bedürfnisse, problematisches Gedankengut und der Mut einer jungen Frau behandelt. Diese junge Frau ist für mich die Heldin der Geschichte und hat wirklich großartige Arbeit geleistet, auch wenn sie damit vielleicht selbst nicht gerechnet hätte...
Hanna macht sich zusammen mit ihrer Cousine Evi auf den Weg in ein neues Leben. Nicht nur eine ganz neue Umgebung wartet auf die beiden, jungen Frauen. Auch ein neuer Job, der für beide die große Wendung in deren Leben bringen könnte. Obwohl beide aus unterschiedlichen Motiven handeln und sich für ein Jahr einer Klinik für Kinder auf Kur verschreiben, sind sie gemeinsam gekommen. Lange bleiben sich die beiden aber nicht einige, denn Hanna entdeckt große Missstände in der Klinik, welche den Kindern eigentlich ein angenehmeres Leben verschaffen sollte, als sie es in Wirklichkeit tut. Mit der Zeit entdeckt Hanna immer mehr und mehr, was in ihrer Vorstellung von einem guten und kinderfreundlichen Ort abweicht. Und auch nachdem sie die Missstände bei der Leitung und ihren Vorgesetzten angesprochen hat, ändert sich nichts daran. Ganz im Gegenteil, Hanna wird sehr genau beobachtet und bekommt immer wieder Gegenwind zu spüren. Ihre Cousine Evi ist ihr da auch keine große Hilfe, denn diese verfolgt mittlerweile ganz andere Ziele... Hanna möchte das alles aber nicht auf sich sitzen lassen und beginnt weiter in die Geschichte der Klinik vorzudringen und bekommt dabei ungeahnte Hilfe von außerhalb. Sie muss fortan nicht mehr alleine recherchieren und lernt dabei weitere Details kennen, die vielleicht in Zusammenhang mit der Klinik und deren Leitung stehen könnten. In der Zwischenzeit geht es den Kurkindern aber alles andere als gut. Hanna ist ihre letzte Hoffnung auf Aufklärung und manche von ihnen glaube sogar gar nicht mehr daran, dass ihnen irgendjemand helfen kann. Sie beschließen vielmehr ihre Zukunft in der Klinik selbst in die Hand zu nehmen und bringen sich dabei vielleicht sogar in große Gefahr. Wird Hanna es schaffen die Missstände in der Klinik aufzuklären und den Kindern somit zu helfen? Wer sind die Verantwortlichen und warum kann man diesen so schwer das Handwerk legen? Und was ist vor so langer Zeit passiert, was mit all dem heute zusammenhängt?
"Gezeitenkinder" zählt für mich als historischer Roman, da wir uns nicht nur im Jahr 1962 befinden, sondern im Laufe des Buches auch einige Zeitsprünge in das Jahr 1945 machen. Gleich zu Beginn des Buches erfahren wir von einem Jungen, der zu dieser Zeit auf Norderney gelebt und auch überlebt hat. Was er alles erleiden musste und wie sich seine Geschichte in die von Hanna fast zwanzig Jahre später einfügt, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Aber man wird direkt am Anfang neugierig auf die damaligen Geschehnisse gemacht und bekommt einen ersten Eindruck, was sich alles in diesem Buch verbergen könnte. Generell ist das Buch nicht auf der Sicht einer einzigen Person geschrieben. Man erfährt in den Kapiteln mehr über die jeweiligen Protagonisten, das stimmt. Allerdings ist die ganze Geschichte aus der Erzählperspektive geschrieben. So erfährt man trotzdem alles über die Gefühle der Figuren wie beispielsweise Hanna, Rita und Wilko. Und alle drei Geschichten sind wichtig für die Handlung des Buches. Besonders Hanna hat es mir als Charakter doch sehr angetan. Sie ist super mutig, furchtlos und hat das Herz am rechten Fleck. Sie möchte alles dafür tun, damit es den Kindern gut geht und sie sich wohlfühlen. Auch, wenn das gegen die Regeln der Klinik ist. Wie dort mit den kleinen Kindern umgegangen wird, hat mir fast mein Herz gebrochen. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, dass es damals wirklich solche Heime gab und vielleicht auch heute immer noch gibt. Wenn man sein Kind als Elternteil auf eine Kur schickt, möchte man ja, dass es dem Kind dort gut geht und es gesund und munter wieder nach Hause kommt... Schrecklich, was dort alles mit den Kindern passiert ist! Und auch, was sich vor Jahren auf der Insel zugetragen hat, hat mich fassungslos gemacht. Auch hier möchte ich nicht spoilern. Ich kann allerdings so viel sagen, dass die Herzlosigkeit der Menschen in diesem Buch deutlich rüberkommt. Es ist gut geschrieben, an manchen Stellen für mich vielleicht ein bisschen zu langatmig (besonders zum Ende hin), aber alles in allem eine wichtige Geschichte! Mir gibt es immer viel, über die damaligen Ereignisse in einem Roman zu lesen. Gleichzeitig bin ich danach immer sehr aufgewühlt und muss die Geschichten erst einmal eine Weile sacken lassen.
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Hanna und Evi freuen sich auf ihre neue Arbeitsstelle im Kinderholungsheim Strandhafer auf der schönen Insel Norderney. Vor allem Hanna, die endlich mit Kindern arbeiten möchte, um ihnen etwas beizubringen Für Evi ist die Stelle nur Mittel zum Zweck, denn als angehende Erbin eines …
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Hanna und Evi freuen sich auf ihre neue Arbeitsstelle im Kinderholungsheim Strandhafer auf der schönen Insel Norderney. Vor allem Hanna, die endlich mit Kindern arbeiten möchte, um ihnen etwas beizubringen Für Evi ist die Stelle nur Mittel zum Zweck, denn als angehende Erbin eines Kinoimperiums muss sie sich nicht so die Sorgen um ihre Zukunft machen. Hanna nimmt ihre Aufgabe ernst und will endlich beweisen, dass sie mit beiden Beinen im Leben steht. Doch schon am ersten Tag im Heim merkt Hanna, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Kinder werden zurechtgewiesen, es gibt Essensentzug und wer nachts auf Toilette muss, wird bestraft. Dies sind nur einige Dinge, die Hanna auffallen und je mehr sie herausfindet, umso schlimmer steht es um die armen Kinder. Als Hanna jedoch anfängt, dagegen vorzugehen, stößt sie auf gehörige Probleme.
Die Geschichte spielt im Jahre 1962 auf der schönen Insel Norderney, die uns gleich zu Anfang sehr schmackhaft gemacht wird. Ich konnte mir sehr bildlich vorstellen, wie schön es damals gewesen sein muss, als die Insel dank des Tourismus noch nicht so überlaufen war. Mir ging es so wie Hanna, als sie die ersten Schritte auf der Insel tat. Sie war überwältigt von den neuen Eindrücken, der vorherrschenden Farbe Rot und der salzigen Luft, die sie tief einatmete.
Das war dann aber schon das Positivste, dass Hanna zu Anfang erfahren hat. Denn ab da geht es stetig bergab. Die Zustände, die im Heim herrschen, sind grauenhaft und niveaulos. Aber vor allem, da einige bei diesen Machenschaften mitgemischt haben. Pflegerinnen wie Krankenschwestern und natürlich die Ärzte. Und keiner will etwas gesehen haben.
Mir war Hanna von Anfang an so sympathisch. Ihre Empathie ist beispielhaft und ich hatte mehr als einmal das Gefühl, in Hanna könnte man eine gute Freundin finden. Sie vertritt ihre Ansichten mit aller Vehemenz und zögert nicht, für das Gute einzustehen. Auch wenn sie die Kinder im Grunde nicht kennt, ist sie doch ein so hervorragender Elternersatz für sie. Sie kümmert sich auch um die noch so kleinsten Belange und verdient sich somit das Vertrauen der Kinder. Und meines. Denn ich würde ihr bedenkenlos auch meinen Sohn anvertrauen.
Die Autorin hat einen sehr bildhaften Schreibstil und ich konnte mir so alles sehr gut vorstellen. Das Kopfkino hatte sehr viel zu tun, vor allem, wenn es um die Kinder geht. Doch auch die anderen Dinge waren sehr gut beschrieben.
Hanna lernt auf der Insel Jan kennen, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, über seine hier verschwundene Tante Ardie etwas herauszufinden. Der Zweite Weltkrieg spielt dabei auch eine vorherrschende Rolle.
So schafft es die Autorin zwei Themen so miteinander zu verflechten, dass am Ende eine runde und vor allem sehr interessante Geschichte dabei herausgekommen ist.
Auch wenn ich immer weiß, dass alles nur fiktiv und den Gedanken der Autorin entsprungen ist, könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass es genau so geschehen ist. Vor allem eben durch die bildhafte Schreibweise sind mir die Protagonisten sehr ans Herz gewachsen, allen voran Hanna, Jan und Wilko, der eine weitere Rolle spielt und sich einem großen Thema annimmt, welches auch heute noch sehr wichtig ist: Gegen das Vergessen.
Hanna wächst über sich hinaus und lernt dabei vieles über sich selbst. Vor allem eines: endlich für sich selbst einzustehen und das zu wählen, was einem am wichtigsten ist. Selbst, wenn man dafür Personen, die einem wichtig waren, gehen lassen muss.
Meggies Fussnote:
Gegen das Vergessen!
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Ich muss zugeben, dass ich historische Bücher gerne lese, aber alles rund um Kinderheime meistens vermeide. Die Bücher sind meistens traurig und beinhalten fürchterliche Details, die in der Gesellschaft meistens nicht eine großartige Thematisierung finden.
Für mich ist es …
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Ich muss zugeben, dass ich historische Bücher gerne lese, aber alles rund um Kinderheime meistens vermeide. Die Bücher sind meistens traurig und beinhalten fürchterliche Details, die in der Gesellschaft meistens nicht eine großartige Thematisierung finden.
Für mich ist es auch immer wieder schlimm zu lesen, was die Kinder durchmachen müssen, die ohnehin schon ohne Schutz und Familie aufwachsen. Die Autorin hat es gut geschafft, für die Kinder in dem Heim Emotionen aufzubringen, so als wäre man mit ihnen selbst dort gewesen. Ihr Schreibstil ist bildhaft und lebendig. Durch die unterschiedlichen Perspektiven und Zeiten hatte man einen "Rundumblick" in die Geschichte erhalten. Der Prolog startet bereits unglaublich spannend mit einem Jungen der nach Essbarem jagt. Die "Gezeitenkinder" mag vielleicht nicht ein Buch sein, was für jedermann geeignet ist, schildert es doch durch seine umfassenden Beschreibungen Missbrauch, dennoch klärt es über wichtige Themen der "Desensibilisierung" und "Selbstfindung" auf. Ein Buch, bei dem an gemerkt hatte, dass es der Autorin sehr wichtig war, diese Geschichte auf Papier zu bringen.
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Luise Diekhoff hat mit ihrem Buch "Gezeitenkinder" die Geschichte einer mutigen Frau niedergeschrieben, die zusammen mit Ihrer Cousine in einem Kurkrankenhaus für Kinder im Jahr 1962 einer Arbeit nachgeht, bei der Sie einige Missstände bemerkt und auch aufdecken will. Jedoch …
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Luise Diekhoff hat mit ihrem Buch "Gezeitenkinder" die Geschichte einer mutigen Frau niedergeschrieben, die zusammen mit Ihrer Cousine in einem Kurkrankenhaus für Kinder im Jahr 1962 einer Arbeit nachgeht, bei der Sie einige Missstände bemerkt und auch aufdecken will. Jedoch bekommt Hanna - so heisst die junge Frau - Gegenwind von vielen Seite und auch Ihre Cousine, die so anders als Hanna ist, ohne die sie aber niemals den Schritt der Bewerbung auf diesen Posten vorgenommen hätte, steht plötzlich nicht mehr an ihrer Seite.
Durch die vielen Protagonsiten, von denen wir im Buch Einblicke erhalten fühlt es sich so an, als wäre man mit dabei und auch der Schreibstil von Luise Diekhoff macht Lust, das Buch nie wieder aus der Hand legen zu wollen.
Auch da man natürlich durch Zeitzeugen ab und zu mit solchen Geschichten in Berührung kommt, ist es umso spannender auch auf ein gut recherchiertes Buch zu stoßen, was einem aufzeigt welche Verhältnisse diese Kinder in solchen Krankenhäusern oder Erholungsheimen aushalten mussten. Für mich war diese Buch jeden Buchstaben wert.
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Layout
Sehr schön gewählt, trotz der zarten Töne fällt das Buch im Buchladen auf
Titel
Genial gewählt - Gezeitenkinder - oder auch Kinder ihrer Zeit mit Höhen (Flut) und Tiefen (Ebbe)
Charaktere
Hanna - mutig - mutig mehr davon, selbst in der heutigen Zeit
Eva - …
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Layout
Sehr schön gewählt, trotz der zarten Töne fällt das Buch im Buchladen auf
Titel
Genial gewählt - Gezeitenkinder - oder auch Kinder ihrer Zeit mit Höhen (Flut) und Tiefen (Ebbe)
Charaktere
Hanna - mutig - mutig mehr davon, selbst in der heutigen Zeit
Eva - sehr gut getroffen. Jung, wild und in 1962 nur einen Wunsch LEBEN, LIEBEN, MACHEN das alles aber ohne Probleme
Jan - sehr angenehm und nachhaltig - und immer im Blick ein "Ausländer" im Wirtschaftswunderland BRD zu sein und trotzdem kritisch und wunschenswert solch eine Person!
"Heimpersonal"
- Schwestern ohne Mut
- Hausmeister mit Mut, dass Vergangene anzuschauen um für das Künftige ein besseres Leben zu ermöglichen
- Ärzte - enttäuschend und skandallös.
Fazit
Hanna fasziniert durch ihren Mut. Durch ihr für ANDERE da zu sein. Solche Helden der Zeiten bedarf es auch heute noch!
Mich bewegt diese Geschichte sehr. Umso mehr, da ich Menschen kenne, die tatsächlich in den 1960 in dieser Art Heime "verschickt" wurden. Seit ich das Buch lese, werde sie von mir ge/ausgefragt, ob sie gleiche, schlimme Erziehungsmaßnahmen erdulden mussten. Gott sei Dank nein, oder ggf. verdrängt, weil eine Kinderstimme hatte damals (hat heute) ja niemand gehört bzw. Gehör verschafft.
M. E. ist das Buch ein "must have" für Jeden der/die nicht nur Probleme aufzeigen möchte, sondern auch aktiv bekämpfen will. In Obhut gegebene Kinder wurden seinerzeit und leider heute noch zu Opfern. Leider zu leisen Opfern. Und auch nie sollte Vergangenes totgeschwiegen werden. Arbeitslager, Nazis und falsche Regime sind in der BRD zwar Vergangenheit, das Unrecht dieser Zeit darf aber nie ohne Gehör bleiben - muss aufgearbeitet werden!
Sehr gelungenes Buch!
Vielen Dank.
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eBook, ePUB
Eine Kinderpflegerin kämpft für ihre Schützlinge
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Es ist mein erster Roman von der Autorin, Luise Diekhoff, und ich war sehr gespannt was mich erwartet. War nur begeistert, als ich es las. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig, bildlich und …
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Eine Kinderpflegerin kämpft für ihre Schützlinge
Meine Meinung zur Autorin und Buch
Es ist mein erster Roman von der Autorin, Luise Diekhoff, und ich war sehr gespannt was mich erwartet. War nur begeistert, als ich es las. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig, bildlich und spannend. Ihre einzelnen Figuren und ihre Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet. Sie hat sich sehr gut in die einzelnen Protagonisten hinein versetzet .Eine Geschichte die mir unter die Haut ging beim Lesen.
Hanna und ihre Cousine Evi, haben sich ihren Dienst in dem Erholungsheim auf Norderney ganz anders vorgestellt. Besonders Hanna die voller Leidenschaft als Pflegerin mit den Kindern dort zu arbeiten. Sie hat sich ein tolles Programm ausgedacht was sie mit den Kindern alles unternehmen will. Aber die Ankunft dort im Heim ist ernüchternd, die Schwestern und fast all das übrige Personal, sind kalt und Gefühlslos.
Für mich ging es da zu schlimmer als im Gefängnis, wenn ich nur an die drakonischen Strafen für Nichtigkeiten bestraft werden. Es war mehr als brutal, ans Bett gefesselte Kinder, wehe man aß den Teller nicht leer, lutschte am Daumen und so weiter. Ich möchte nicht näher darauf eingehen, Hanna bricht es das Herz, soviel Ungerechtigkeit, dabei sollen sich ihre Schützlinge doch erholen und gesund werden. Besonders Oberschwester Margot, die Assistentin Rebecca sind eiskalt und Gefühlslos. Rita ein Kind in dem Heim, das mir ans Herz wuchs, aber schikaniert und bestraft wird. Alles was Rita widerfahren ist, stehen mir immer noch die Haare zu berge. Hanna geht das ganze zu weit, sie fängt an zu recherchieren, sie entdeckt dabei viele Ungereimtheiten, ein dunkles Loch tut sich dabei für sie auf. Wird sie sich weiterhin ducken und den Kopf einziehen, oder wird sie kämpfen für mehr Gerechtigkeit für die Kinder. Es wird hart und tiefe Abgründe tun sich auf. Hanna war für mich eine enorme starke Frau, ihre Cousine Evi fand ich oberflächlich, kalt und Gefühllos. Ein Buch das einem aufrüttelt !
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