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Nachdem Nicole Seifert mehrere Jahre lang ausschließlich Literatur von Frauen gelesen hat, ist klar: Die vielbeschworene »Qualität« ist nicht das Problem. Im Gegenteil: Wir verpassen das Beste, wenn wir in unseren Bücherregalen nicht endlich eine Frauenquote einführen.Banal, kitschig, trivial - drei Adjektive, mit denen das literarische Schaffen von Frauen seit Jahrhunderten abgewertet wird. Während Autoren tausende von Seiten mit Alltagsbeschreibungen füllen und dafür gefeiert werden, wird Schriftstellerinnen, die Ähnliches unternehmen, Befindlichkeitsprosa vorgeworfen. Nicole Seife...
Nachdem Nicole Seifert mehrere Jahre lang ausschließlich Literatur von Frauen gelesen hat, ist klar: Die vielbeschworene »Qualität« ist nicht das Problem. Im Gegenteil: Wir verpassen das Beste, wenn wir in unseren Bücherregalen nicht endlich eine Frauenquote einführen.
Banal, kitschig, trivial - drei Adjektive, mit denen das literarische Schaffen von Frauen seit Jahrhunderten abgewertet wird. Während Autoren tausende von Seiten mit Alltagsbeschreibungen füllen und dafür gefeiert werden, wird Schriftstellerinnen, die Ähnliches unternehmen, Befindlichkeitsprosa vorgeworfen. Nicole Seifert ist angetreten, die frauenfeindlichen Strukturen im Literaturbetrieb aufzuzeigen. Denn von vielen von Frauen verfassten Büchern hören wir erst gar nicht, weil Zeitungs-, Radio- und Fernsehredaktionen und noch davor Buchverlage eine entsprechende Vorauswahl treffen. Vom Deutschunterricht bis zum Germanistikstudium ist der Autorinnenanteil noch immer verschwindend gering, und so lernen wir von Anfang an: Was literarisch wertvoll ist, stammt von Männern.
Banal, kitschig, trivial - drei Adjektive, mit denen das literarische Schaffen von Frauen seit Jahrhunderten abgewertet wird. Während Autoren tausende von Seiten mit Alltagsbeschreibungen füllen und dafür gefeiert werden, wird Schriftstellerinnen, die Ähnliches unternehmen, Befindlichkeitsprosa vorgeworfen. Nicole Seifert ist angetreten, die frauenfeindlichen Strukturen im Literaturbetrieb aufzuzeigen. Denn von vielen von Frauen verfassten Büchern hören wir erst gar nicht, weil Zeitungs-, Radio- und Fernsehredaktionen und noch davor Buchverlage eine entsprechende Vorauswahl treffen. Vom Deutschunterricht bis zum Germanistikstudium ist der Autorinnenanteil noch immer verschwindend gering, und so lernen wir von Anfang an: Was literarisch wertvoll ist, stammt von Männern.
Nicole Seifert ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und gelernte Verlagsbuchhändlerin und arbeitet als Übersetzerin und Autorin. Ihr Buch 'FrauenLiteratur. Abgewertet, vergessen, wiederentdeckt' erschien 2021 und löste eine Debatte über weibliches Schreiben aus. Nicole Seifert ist Mitherausgeberin der Reihe 'rororo Entdeckungen', in der Romane unbekannter Autorinnen des 20. Jahrhunderts (wieder)veröffentlicht werden.
Produktdetails
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 213
- Erscheinungstermin: 8. Februar 2024
- Deutsch
- Abmessung: 188mm x 123mm x 24mm
- Gewicht: 200g
- ISBN-13: 9783462006650
- ISBN-10: 3462006657
- Artikelnr.: 69134426
Herstellerkennzeichnung
Kiepenheuer & Witsch GmbH
Bahnhofsvorplatz 1
50667 Köln
produktsicherheit@kiwi-verlag.de
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Marie Schmidt liest aktuelle Bände zum weiblichen Literaturschaffen, zu Kanon, Wertschätzung und Arbeitsbedingungen. Nicole Seiferts Buch "Frauen Literatur" verdankt sie einen guten Überblick über die aktuellen Debatten, aber tendenziell fühlt sie sich ein bisschen unterfordert, schließlich seien heutige Literaturwissenschaftlerinnen nicht die ersten, die sich mit diesem Thema beschäftigen: Was ist mit den Koryphäen der feministischen Literaturkritik, mit Silvia Bovenschen, Gisela von Wysocki und Elisabeth Bronfen? Und auch das vereinnahmende "wir" geht ihr ein bisschen auf die Nerven.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Klug und inspirierend hinterfragt Seifert die Mechanismen des Literaturbetriebs und erklärt, warum eine gendergerechte Aktualisierung des literarischen Kanons längst überfällig ist.« Thekla Noschka Perspective Daily 20220326
Schon lange habe ich dieses Buch auf meiner Wunschliste und freue mich, dass es nun im Taschenbuchformat seinen Weg zu mir gefunden hat. Viele Accounts hier haben dieses Buch als eins der wichtigsten, das sie je gelesen haben, als eine Quelle der Inspiration für ihr Lesen und ein …
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Schon lange habe ich dieses Buch auf meiner Wunschliste und freue mich, dass es nun im Taschenbuchformat seinen Weg zu mir gefunden hat. Viele Accounts hier haben dieses Buch als eins der wichtigsten, das sie je gelesen haben, als eine Quelle der Inspiration für ihr Lesen und ein Schlüsselwerk im Ringen um Gleichberechtigung in der Literaturwelt gewürdigt. Und sie hatten recht!
So aufgeregt hab ich schon lange kein Buch mehr gelesen. Aufgeregte Zustimmung, aufgeregtes Wiedererkennen, auch Widerstände und Fragen, die sich regten, haben meinen Puls immer wieder beschleunigt.
Nicole Seifert schreibt klug, fundiert, in alle Richtungen recherchiert und dabei doch nahbar, verständlich, persönlich und ohne mit ihrem Wissen zu belehren. Sie setzt damit ein Feuerwerk an Gedanken in mir frei.
Das fing damit an, dass ich erstmal meine Quote gecheckt habe. Mein Bücherregal unterstreicht ihr Fazit: Es tut sich was. Sie sagt, der Bücherfrühling 2021 in dem sie ihr Schlusskapitel schreibe, sei so weiblich, wie vielleicht noch keiner zuvor. Auch die Diversität der Verlagsprogramme scheine zuzunehmen, Literaturpreise gingen überwiegend an Frauen. Das deckt sich mit meinem subjektiven Eindruck und mit meinem Lesen, das zu der Zeit eine scharfe Wendung erfahren hat. Unbewusst und einfach nur, weil das Angebot und die Aufmerksamkeit sich geändert haben.
Was beweist, dass es eben nicht damit getan ist, anzunehmen, „die Zukunft werde es schon richten, … Denn von nichts kommt nichts.“ Es braucht tatsächlich Fokus: im Marketing der Verlage, in der Literaturkritik, im Feuilleton, in den Sozialen Medien, aber eben auch bei der Leser*in.
Was für ein weiter Weg es bis hierher war, welchen Ungeheuerlichkeiten sich Frauen im Literaturbetrieb über Jahrhunderte ausgesetzt sahen, das dröselt Nicole Seifert sehr anschaulich in ihrem Essay auf.
Ich erkannte die Logik und Kontinuität in dem Prozess des Unterlassens und Ignorierens, war zuweilen höchst erschrocken. Denis Scheck, dem ich einige der besten Frauen in meinem Bücherregal wie Annie Erneaux, Sheila Heti, Milena Michiko Flasar und Sigrid Nunez zu verdanken habe, scheint mit seinem Kanon (den ich nie angeschaut hab, weil ich auf Kanons nichts gebe) auch seinen Beitrag zum Problem geleistet zu haben. S. 47
Und ich als Leserin, die sich dieses Ungleichgewicht viele Jahre gar nicht bewusst gemacht hat, sicherlich auch.
Dafür hat mir Nicole Seifert aber auch einen Haufen Hausaufgaben mitgegeben: Literatur, natürlich von Frauen, die meine Wunschliste auf Kanongröße anschwellen ließ.
Doch auch Widerstände hallen der Lektüre nach. Manche Kommentierungen zu diesem Buch vermitteln mir den Eindruck, als müssten Autoren nun ganz aus den Bücherregalen verschwinden. Ich lese Paul Auster genauso gern wie Siri Hustvedt und wünschte mir, dass wir eines Tages WIRKLICH nicht mehr über das Geschlecht der Autor:innen reden müssten, dass Bücher von Büchermenschen geschrieben werden.
Doch bis dahin gilt:
„Denn nur wenn eine Auswahl aus der unüberschaubaren Menge literarischer Texte relativ bekannt ist, kann eine Diskussion auch über andere Texte, Formen und Inhalte stattfinden, nur dann kann auf GEMEINSAMES Bezug genommen werden. In diese Gemeinsame einzubeziehen, was bisher als marginal betrachtet wurde, mischt überkommene Kategorien und Interpretationsmuster auf.“ S. 102
Das ist für mich ein Schlüsselsatz und eine Aufgabe.
Danke an die Autorin für diese kämpferische, aufrüttelnde und sehr bereichernde Lektüre!
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Gebundenes Buch
Warum Frauen im Literaturbetrieb leider immer noch unterrepräsentiert sind
Die Literaturwissenschaftlerin und Autorin Nicole Seifert hat lange Zeit als Lektorin für namhafte deutsche Verlage gearbeitet. Schon damals und während des Studiums ist ihr dabei aufgefallen, dass …
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Warum Frauen im Literaturbetrieb leider immer noch unterrepräsentiert sind
Die Literaturwissenschaftlerin und Autorin Nicole Seifert hat lange Zeit als Lektorin für namhafte deutsche Verlage gearbeitet. Schon damals und während des Studiums ist ihr dabei aufgefallen, dass Männer immer noch die Literaturszene dominieren. Ob es Literaturnobelpreisträger sind oder die Rahmenpläne für den Deutschunterricht in der Schule, überall lernt man vorwiegend Autoren mit männlicher Weltsicht kennen. Frauen spielten und spielen im Literaturbetrieb eine eher untergeordnete Rolle. Aber warum ist das so? Zur Beantwortung der Frage lassen sich bspw. Rollenbilder der vorherigen Jahrhunderte und Literaturkanons von männlichen Literaturkritikern heranziehen. Während männliche Autoren an der Qualität ihrer Sprache gemessen werden, ist dies bei Frauen eher zweitrangig, denn Familienstand, Aussehen etc. sind wichtiger. Seifert hat diese patriarchalischen Strukturen, auch innerhalb der Jury zur Vergabe der jährlichen Buchpreise, satt. Sie plädiert für mehr Sichtbarkeit von talentierten und kritischen Autorinnen innerhalb der Literaturszene. Aber was soll man tun, wenn man von klein auf stets mit männlichen Werken konfrontiert wurde? Seifert hat ein Experiment gewagt und über eine geraume Zeit ausschließlich Bücher von Autorinnen gelesen. Dabei hat sich ihr eine neue, vielschichtigere Literaturwelt eröffnet. Auch kann sie verständlicherweise mit der Trennung von männlichen und weiblichen Schreibstilen nichts anfangen. In diesem Sinne ist auch ihr durchgestrichener Buchtitel zu verstehen. Literatur sollte unabhängig vom Geschlecht des Autors gesehen und rezipiert werden. Das sind wahre Worte, die gehört werden sollten. Denn wie kann es sein, dass im 21. Jh. Autorinnen noch immer weniger Ansehen genießen und Geld mit ihren Büchern verdienen als ihre männlichen Kollegen.
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Gebundenes Buch
Dieses Buch habe ich nicht in einem Rutsch durchgelesen, sondern mir wirklich viel Zeit genommen. Ich fand es unheimlich interessant, und es hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Außerdem führt die Autorin immer wieder Literaturbeispiele an, die ich dann gegoogelt und auf meine Merkliste …
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Dieses Buch habe ich nicht in einem Rutsch durchgelesen, sondern mir wirklich viel Zeit genommen. Ich fand es unheimlich interessant, und es hat mich sehr zum Nachdenken angeregt. Außerdem führt die Autorin immer wieder Literaturbeispiele an, die ich dann gegoogelt und auf meine Merkliste gesetzt habe, wenn ich sie noch nicht gelesen habe.
Ich muss zugeben, dass mir absolut bewusst war, dass Frauenliteratur früher niemals so viel Zuspruch bekommen hat wie die von Männern. Dass es früher zeitweise nicht mal geduldet wurde, dass Frauen schrieben. Aber wenn ich ehrlich bin, hatte ich ganz naiv gedacht, dass das heutzutage anders ist und war erschrocken, dass ich mich so geirrt habe.
Nicole Seifert kann z.B. belegen, dass Bücher besser bewertet werden, wenn vorher nicht klar ist, dass eine Frau sie geschrieben hat. Es ist wirklich krass, dass es auch heute immer noch nicht so ist, dass männliche und weibliche Autoren gleichgestellt sind.
Ich habe mal überlegt, ob ich eher Bücher von Männern oder von Frauen lese, muss aber zugeben, dass ich da meistens gar nicht drauf achte. Ich wähle Bücher oft nach Cover und Klappentext aus, oder weil ich eine Rezension darüber gelesen habe, die mich angesprochen hat. Auf den Autor:innen Namen achte ich dabei nicht.
In der Social Media Blase, in der ich mich meistens rumtreibe, sind mehr Autorinnen zu finden. Aber ich glaube, dass das Zufall ist. Oder haben wir Autorinnen es "nötiger", Werbung für uns selbst zu machen? Ihr seht, ich bin wirklich ins Grübeln gekommen.
Auf jeden Fall finde ich dieses Sachbuch wirklich sehr interessant und werde nun mein eigenes Leseverhalten ein wenig mehr beobachten. Bzw. habe ich nun eine Liste mit Autorinnen, die ich unbedingt lesen möchte.
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Gebundenes Buch
Literatur nicht nur für Ladies
Die Amerikanistin Nicole Seifert hat ein grundlegendes Buch zur Frauenliteratur geschrieben. Am Beispiel eigener Lesehistorie hinterfragt sie, warum Bücher von Autorinnen quantitativ weniger in Schule, Studium oder Feuilleton vorkommen und diese dann …
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Literatur nicht nur für Ladies
Die Amerikanistin Nicole Seifert hat ein grundlegendes Buch zur Frauenliteratur geschrieben. Am Beispiel eigener Lesehistorie hinterfragt sie, warum Bücher von Autorinnen quantitativ weniger in Schule, Studium oder Feuilleton vorkommen und diese dann wesentlich kritischer bewertet werden, schnell als trivial abgetan werden.
Seifert beschreibt am Beispiel der deutschen und anglo-amerikanischen Literaturszene die Mechanismen von Verlagswesen und Literaturkritik, die einem Buch zum Erfolg verhelfen. Angesichts der Vielzahl von Personen, die sie nennt, wünschte ich mir zur Vertiefung des Themas ein Personenregister, das nicht nur Einsteigern die weitere Recherche erleichtern würde.
Liegt der Schwerpunkt der Beschreibung auf der Schilderung des Literaturbetriebs der letzten fünfzig Jahren mit seinen prägenden Protagonisten und grundlegenden Studien, so liefert Seifert auch gründliche Analysen zu Werken wichtiger Autorinnen der letzten 250 Jahre (Laroche, Austen, Brontë, Droste-Hülshoff), die nicht vergessen wurden und deshalb nicht neu entdeckt werden mussten (Gabriele Reuter).Schwierig war und ist obendrein die Situation farbiger Autorinnen (Walker).
Ich vermisse die Jahreszahlen in der Leseliste, die eine Einordnung im literarischen und außerliterarischen Kontext erlauben.
Seifert unterstreicht mit ihren Hinweisen zur französischen und niederländischen Literatur, dass die beschriebenen Phänomene der Abwertung weiblichen Schreibens leider die Regel sind.
Das Buch ist wesentlich für den Einstieg und die vertiefende Beschäftigung mit dem Thema Frauenliteratur, denn es berücksichtigt relevante Studien und die Vergabepraxis für bedeutende Buchpreise. Schließlich zähle nur die Qualität …
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Gebundenes Buch
Informativ, wichtig, lesenswert
„Mehr Literatur von Frauen zu lesen, von Schwarzen Menschen, von People of Color, von queeren und anderen marginalisierten Menschen wird an sich nichts an den beschriebenen strukturellen Missständen ändern. Aber es ist eine sehr gute …
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Informativ, wichtig, lesenswert
„Mehr Literatur von Frauen zu lesen, von Schwarzen Menschen, von People of Color, von queeren und anderen marginalisierten Menschen wird an sich nichts an den beschriebenen strukturellen Missständen ändern. Aber es ist eine sehr gute Möglichkeit, das Bewusstsein für Ungerechtigkeiten und Schieflagen zu entwickeln oder zu schärfen.“ (Zitat Seite 57)
Thema und Inhalt
In diesem Sachbuch zwischen Literaturwissenschaft, den Büchern in den Regalen der Buchhandlungen und den Rezensionen in den Medien geht es um das Thema Frauen und Literatur, nicht zu verwechseln mit dem immer wieder anzutreffenden Genre „Frauenliteratur“, ein Begriff, der unnötig ist und endlich gestrichen werden sollte.
Umsetzung
In sieben Kapiteln, jedes mit einer unterschiedlichen Problematik, wird das sehr komplexe Thema von verschiedenen Seiten beleuchtet, untersucht, dokumentiert. Es sind die Fragen, die sich die Autorin nach der Präsenz der von Frauen geschriebenen Literatur in allen Bereichen, die mit Büchern und Lesen zu tun haben, stellt. Das achte Kapitel stellt die Frage, wie es nun weitergeht und schließt mit einem Fazit. Ein Quellenverzeichnis und eine Leseliste, in der alle erwähnten Werke aufgelistet sind, ergänzen dieses interessante, klar formulierte und sehr gut zu lesende Buch. Ein Jahr lang wollte die Autorin ausschließlich Literatur von Frauen lesen, es wurden dann drei Jahre. Ihre persönlichen Erfahrungen daraus: „Wir verpassen das Beste, wenn wir in unseren Bücherregalen nicht endlich eine Frauenquote einführen.“
Fazit
Dieses Buch regt zum Nachdenken an, inspiriert und wird sicher auch die jeweilige persönliche Wunsch-Leseliste erweitern. „Dass immer wieder dieselben Titel genannt und dadurch in ihrer Bedeutung übersteigert werden, ist eine traurige Einengung der Auseinandersetzung mit Literatur. Es ist Zeit, dass Bewegung in die Sache kommt.“ (Zitat Seite 52). Dieses Buch ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.
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Gebundenes Buch
Frauen in der Literatur
"Drei Jahre lang hat die Literaturwissenschaftlerin und Autorin Nicole Seifert ausschließlich Bücher von Frauen gelesen: „Was mich überrascht hat, ist, wie deutlich bestimmte Themen in Literatur von Frauen vorkommen“, ist ihr Fazit." …
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Frauen in der Literatur
"Drei Jahre lang hat die Literaturwissenschaftlerin und Autorin Nicole Seifert ausschließlich Bücher von Frauen gelesen: „Was mich überrascht hat, ist, wie deutlich bestimmte Themen in Literatur von Frauen vorkommen“, ist ihr Fazit." So beginnt ein Artikel im SWR.
Gibt es wirklich Themen die nur von Frauen aufgegriffen werden? Und wenn ja, welche? Wie kommt es dazu und ist es heute noch immer so? All diese Fragen und noch mehr werden in dem Buch behandelt.
Schon das Cover stimmt den Leser auf das Buch ein. Das "unschöne" Wort Frauenliteratur wird gezeigt, doch das Wort Frauen ist durchgestrichen, sodass am Ende die Literatur bleibt. Für jeden - egal ob m, w oder divers.
Das sollte es auch immer sein - Literatur, die von jedem gelesen und/oder gelesen werden kann und soll.
Nicole Seifert sagt selbst, dass der Begriff "Frauenliteratur" oft abwertend genutzt wird. Und auch ich denke tatsächlich zuerst an irgendwelche Groschenromane auf denen der Held die arme Frau auf seinen starken Amen durch das Leben trägt. Doch bin ich selbst eine Frau und lese es nicht. Habe ich nie und werde ich nie. Und was ist wenn nun ein Mann diese Bücher liest? ist er dann kein Mann mehr?
Kritisch und dennoch objektiv setzt die Autorin sich daher mit diesen Dingen auseinander und ich kann es jedem Leser empfehlen. Das Buch zu lesen, sich selbst zu hinterfragen und mit den Begrifflichkeiten besser umzugehen.
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Gebundenes Buch
Der Untertitel „Abgewertet, vergessen, wiederentdeckt“ des Buchs „(Frauen)Literatur“ sagt aus, was der Autorin Nicole Seifert am Herzen liegt, denn sie plädiert dafür, dass Jeder mehr Werke von Frauen lesen sollte. Sie geht der Frage nach, ob die von Autorinnen …
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Der Untertitel „Abgewertet, vergessen, wiederentdeckt“ des Buchs „(Frauen)Literatur“ sagt aus, was der Autorin Nicole Seifert am Herzen liegt, denn sie plädiert dafür, dass Jeder mehr Werke von Frauen lesen sollte. Sie geht der Frage nach, ob die von Autorinnen verfasste Literatur herabgewürdigt wird, ob Autorinnen von Verlagen anders als Autoren behandelt und ob sie in den Medien anders besprochen werden. Außerdem versucht Nicole Seifert zu klären, ob es tatsächlich grundsätzliche Unterschiede im Schreiben der beiden Geschlechter gibt.
Der Begriff Frauenliteratur hat sich in der Öffentlichkeit eingeprägt für Literatur von, über und für Frauen, obwohl damit nicht alle Facetten erfasst sind. Als Unterkategorie der Literatur verweist die Autorin allerdings darauf, dass es erstaunlicherweise das Pendant „Männerliteratur“ nicht gibt. Eine Begriffssuche von mir auf Instagram führt denn auch zu ganzen 27 unspezifischen Ergebnissen für Männerliteratur, beim Äquivalent sind es weniger als 1.000, die ich nicht genau gezählt habe. Bücher von, über und für Männer werden schlicht Literatur genannt. Die Autorin sieht daher den Begriff Frauenliteratur als überflüssig an, diese Meinung teile ich gerne.
Nicole Seifert nähert sich einer Klärung ihrer Fragen aus unterschiedlichen Sichten. Sie vergleicht Kritiken zu von Männern und Frauen geschriebenen Büchern, sie betrachtet verschiedene aufgestellte Kanons der Literatur und blickt auf ihre eigene Schullektüre zurück. Erschreckend ist, dass sie in der Schule fast ausschließlich von Männern geschriebene Literatur gelesen hat, bei mir war es genauso. In den bekanntesten Kanons werden überwiegend männliche Autoren aufgeführt. Die Autorin versucht zu klären, wie es dazu gekommen ist und wie sich die Umstände in Zukunft ändern lassen.
„FrauenLiteratur – abgewertet, vergessen, wiederentdeckt“ von Nicole Seifert ist ein wichtiges Buch für alle Lesenden. Auf Fakten beruhend setzt die Autorin sich kritisch mit einem langzeitigen Phänomen auseinander und wirkt durch ihre Aussagen augenöffnend. In der Hoffnung darauf, dass ihre Anregungen auf fruchtbaren Boden fallen, empfehle ich das Buch sehr gerne weiter.
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Gebundenes Buch
Wie fein und subtil die Diskurse und Praktiken für eine Marginalisierung von Frauen in der Literatur wirken, legt Nicole Seifert in FrauenLiteratur eindringlich und überzeugend dar.
Seifert nähert sich dem Thema durch ihre "kleine persönliche Lesehistorie" an. Auch …
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Wie fein und subtil die Diskurse und Praktiken für eine Marginalisierung von Frauen in der Literatur wirken, legt Nicole Seifert in FrauenLiteratur eindringlich und überzeugend dar.
Seifert nähert sich dem Thema durch ihre "kleine persönliche Lesehistorie" an. Auch wenn FrauenLiteratur andere Wege einschlagen wird, dachten meine Mitleserin und ich kurz an Kim Jiyoung, des nüchternen Stiles wegen, der im Kontrast zum Thema steht, der Eindringlichkeit und der bei der Leserin aufkommenden Wiedererkennung und Emotionalität wegen.
Seifert folgt einem stringenten Aufbau, in dem sie Argumente, die ihren Standpunkt falsifizieren oder ignorieren, vorwegnimmt und sich mit ihnen auseinandersetzt.
Sie berichtet über vergessene Autorinnen in der Literaturgeschichte und legt dar, was das mit Kanonisierung zu tun hat. Auch den Themenfeldern und Zuschreibungen von "weiblichem Schreiben" widmet sie ein Kapitel. Typische Abqualifikationen fasst sie treffend mit "banal, kitschig und trivial" zusammen, Bilder, die in uns allen wirken. Bei der Frage, warum Weiße männliche Literatur besser bezahlt, gefördert, mehr verlegt, beworben, besprochen, eingeladen wird und mehr Preise erhält, entgegnet sie detailliert und überzeugend dem Argument, es zähle nur die Qualität.
Es ist logisch und folgerichtig, dass Seifert den Bogen weiter fasst, Rassismus, die Marginalisierung von Schwarzen, nicht westeuropäischen, queeren Stimmen mitdenkt und Raum gibt. Es wäre schön, wenn diese Themen mehr Förderung und Aufmerksamkeit bekäme.
Das Problem, was in Frauenliteratur beschrieben wird, trifft dieses Buch in besonderem Maße, müsste es doch von Weißen Männern gelesen werden bzw. von all jenen Menschen, die sich mit der Materie nicht viel beschäftigen. Doch ich befürchte, diese werden weiterhin nicht zu diesem Buch greifen, heißt es doch FrauenLiteratur. Ein Teufelskreis.
Daher erscheint es mir fast wichtiger, was Nicole Seifert rund um das Buch tut, Interviews geben, sich den Argumenten und Fragen stellen, die sie im Buch bereits vorweg genommen hat. Danke Nicole Seifert für die klaren und eindringlichen Worte und noch mehr dafür, dass du sie in Interviews und Artikeln in die Welt trägst.
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