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Maria ist verschwunden. Seit Monaten hat Herwig, mit dem sie seit fast dreißig Jahren verheiratet ist, nichts von ihr gehört. Dass sie ihren Job gekündigt und seinen Volvo mitgenommen hat, lässt zumindest hoffen, dass sie noch am Leben ist. Doch was ist passiert, mit ihrer Ehe, ihrer Liebe, ihrem gemeinsamen Leben? Hubert Achleitner schickt seine Protagonisten auf eine abenteuerliche Reise, die sie von den österreichischen Bergen quer durch Europa bis nach Griechenland führt. Und die für beide doch in erster Linie eine hochemotionale Reise in ihr Inneres bedeutet.
Hubert Achleitner, bekannt als Hubert von Goisern, wurde 1952 in Bad Goisern in Österreich geboren. Studium an der Musikhochschule Wien. Er gilt als Erfinder des sogenannten 'Alpenrock' und als prononciertester Vertreter der 'Neuen Volksmusik'. 'flüchtig' ist sein erster Roman.
Produktdetails
- Verlag: Goldmann
- Seitenzahl: 368
- Erscheinungstermin: 20. September 2021
- Deutsch
- Abmessung: 186mm x 125mm x 31mm
- Gewicht: 366g
- ISBN-13: 9783442491537
- ISBN-10: 3442491533
- Artikelnr.: 60484095
Herstellerkennzeichnung
Goldmann TB
Neumarkter Straße 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
»Ein Buch, das sich einem beim Lesen selbst erzählt. Als säße man mit Menschen zusammen, die einem von sich, von ihren Lieben und ihrem Leiden erzählen.« NDR Kultur
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Nils Kahlefendt rät Hubert Achleitner alias Hubert von Goisern bei seinen musikalischen Leisten zu bleiben. Achleitners literarisches Debüt jedenfalls, die Geschichte einer veritablen Midlife-Crisis und der Flucht davor, zündet laut Rezensent nicht, auch wenn der Autor den Soundtrack des Buches fachmännisch wählt und den ein oder anderen "schönen Einfall" hat. Zur Verzweiflung bringen Kahlefendt nicht zuletzt lahme tagespolitische Exkurse zu österreichischen Zuständen, Figurenpsychologie aus der Küche, ein klischeegepflasterter Roadtrip und sprachliche Komik der ungewollten Art.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Durchschlagskraft eines Tischfeuerwerks
Hubert Achleitners Roman "flüchtig" setzt auf Roadtrip-Charme, die Handlung aber in den Sand.
Zeig mir deine Platten, und ich sage dir, wer du bist: Gilt das Diktum, das einer wie Nick Hornby ("Fever Pitch") geprägt haben könnte, auch für Romane? In "flüchtig", dem späten Erstling von Hubert Achleitner, spielt der Soundtrack keine ganz unbedeutende Rolle. Der blendend aussehende Lehramtsstudent Herwig Berger etwa, den seine Schüler abwechselnd "Wig" oder "Don Giovanni" nennen, lernt seine spätere Frau, die eben noch seine Schülerin war, bei den Salzburger Festspielen 1988 kennen - er ist an die Salzach gereist, um "die Gruberova" zu erleben, die junge Bankangestellte Maria
Hubert Achleitners Roman "flüchtig" setzt auf Roadtrip-Charme, die Handlung aber in den Sand.
Zeig mir deine Platten, und ich sage dir, wer du bist: Gilt das Diktum, das einer wie Nick Hornby ("Fever Pitch") geprägt haben könnte, auch für Romane? In "flüchtig", dem späten Erstling von Hubert Achleitner, spielt der Soundtrack keine ganz unbedeutende Rolle. Der blendend aussehende Lehramtsstudent Herwig Berger etwa, den seine Schüler abwechselnd "Wig" oder "Don Giovanni" nennen, lernt seine spätere Frau, die eben noch seine Schülerin war, bei den Salzburger Festspielen 1988 kennen - er ist an die Salzach gereist, um "die Gruberova" zu erleben, die junge Bankangestellte Maria
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hat die begehrten Karten als Mitarbeiterin des Monats gewonnen. Trotz dieses Kulturgefälles landen die beiden recht schnell in Wigs moosgrünem Mini Cooper; unter den Klängen einer André-Heller-Kassette ("Du, du, du") ist es mit beider Unschuld bald vorbei.
Ein Missverständnis mit Folgen: "Für Wig war es die große Liebe. Für Maria war es der beste Sex." Marias Abschiedsbrief an Wig, fast dreißig Jahre später, wird von Leonard Cohen und, logisch, abermals von einem gefühligen Heller begleitet: "Wie mei Herzschlag g'herst zu mir." Weiterhin in der Tonspur des Romans: "Weiße Rosen aus Athen", Nina Hagen und Brian Wilson. Nicht weiter unüblich für den Babyboomer Wig, dessen Sozialisation in die optimistischen Siebziger fiel, das Jahrzehnt von John Lennon und Wolfgang Ambros.
Wenn die Textnachweise am Ende von "flüchtig" an die Playlist eines Mixtapes erinnern, liegt das vielleicht auch daran, dass der Autor des Romans als Musiker berühmt wurde. Da nennt sich Achleitner nach dem Ort im Traunviertel, in dem er 1952 geboren wurde: Als Hubert von Goisern, der einst den Alpenrock erfunden hat, füllt er Arenen. Wie schlägt sich der Klangforscher und Song-Poet im erzählenden Fach?
Große Teile des Personals in Achleitners Roman befinden sich tatsächlich in permanenter Fluchtbewegung vor der Midlife-Crisis: Maria, die mit 25 ihr mit Wig gezeugtes Baby verliert und mit Mitte fünfzig die kinderlose, bleiern gewordene Ehe verlässt. Wig, der sich zu diesem Zeitpunkt nach Versuchen mit Haschisch und Alkohol ins Bett der 33 Jahre jüngeren Geliebten Nora flüchtet - die sich ihm wiederum in Richtung ihres festen Freunds Oskar entzieht. Und dann ist da noch die notorisch mobile Tramperin Lisa, die auf Marias Selbsterfahrungstrip Richtung Griechenland Lager, Essen, esoterisch angehauchte Sinnsprüche und einmal sogar einen Mann mit ihrer neuen Freundin teilt.
Lisa ist es schließlich auch, die - einen Brief Marias an Wig im Gepäck - den Verlassenen aufsucht und der Erzählung die klassische Herausgeberfiktion mitgibt: "Dies ist die Geschichte von Eva Maria Magdalena Neuhauser", heißt es, in einer Mischung aus "Schlafes Bruder" und dem Vorspann zur Krimiserie "Fargo" am Beginn aus Lisas Mund; sie gebe "die Dinge genau so wieder, wie sie geschehen oder, da, wo ich nicht dabei war, wie sie mir berichtet worden sind, das meiste von Maria selbst". Im letzten Drittel des Romans wird das Fluchtmotiv allerdings restlos überstrapaziert: Wigs leiblicher Vater Lothar, Mitte achtzig, ist mit einem Leichenwagen aus einem Pflegeheim "abgängig" und wird den Sohn nach Griechenland begleiten auf der Suche nach Maria. In Böhmen aufgewachsen, hat Lothar als Kind seine Mutter auf der Flucht verloren; in hohem Alter ist seine Frau unter ungeklärten Umständen verschwunden. Während Wig hier dunkles Fatum vermutet, kontert der Achtzigjährige erfreulich forsch und spricht dem Leser aus der Seele: "Komm mir nicht mit dieser Karma-Scheiße!"
Trotz solcher Pointen wird aus dem Roman kein Frank Schulz'sches "Ouzo-Orakel". Dabei mangelt es Achleitner nicht an schönen Einfällen: Marias Geburt in einer winterlich feststeckenden Seilbahngondel fräst sich ins Hirn. Dass Lisa beim ersten Treffen mit Wig eine Ausgabe der "Furche" als Erkennungszeichen vorschlägt ("Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Leser dieses Blattes zur selben Stunde am selben Ort stünden, sei statistisch vernachlässigbar"), ist eine kleine, fiese Gemeinheit, die die 1945 gegründete österreichische Qualitätswochenzeitung nicht verdient hat.
Wer hier in Zeiten der Medienkrise noch mitfühlend schmunzelt, wird im Fortgang der Lektüre mehr und mehr verzweifeln: Seitenhiebe auf die aktuelle österreichische Tagespolitik - zur Handlungszeit steht der fesche Sebastian Kurz noch vor der ersten Kanzlerkür - haben die Durchschlagskraft eines Tischfeuerwerks: "Das Grauen mit den Blauen wird wohl noch eine Weile dauern." Figurenkonstellationen bewegen sich auf küchenpsychologischem Level, der Roadtrip nach Griechenland reiht Klischee an Klischee - ganz so als befände man sich abwechselnd in einem Reiseführer und im Treatment einer familientauglichen Vorabendserie. Sprachliche Abstürze geben dem Ganzen einen Spin ins ungewollt Groteske: "Seine verletzte Seele wurde zu einer scharf gemachten Bombe", heißt es da vom waidwund-verlassenen Wig. Der an anderer Stelle laut darüber räsoniert, dass früher doch irgendwie alles besser war: "Wer hätte sich vor 30 Jahren gedacht, dass selbst die Demokratie eine Achillesferse haben könnte?" O tempora, o mores!
Das literarische Urteil über "flüchtig" spricht Wig, ohne es zu ahnen, selbst aus, als er einmal, mit reichlich THC in den Taschen, den Zug nach Wien verpasst: "Das geht sich nicht aus."
NILS KAHLEFENDT
Hubert Achleitner: "flüchtig". Roman.
Zsolnay Verlag, Wien 2020. 304 S., geb., 23,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ein Missverständnis mit Folgen: "Für Wig war es die große Liebe. Für Maria war es der beste Sex." Marias Abschiedsbrief an Wig, fast dreißig Jahre später, wird von Leonard Cohen und, logisch, abermals von einem gefühligen Heller begleitet: "Wie mei Herzschlag g'herst zu mir." Weiterhin in der Tonspur des Romans: "Weiße Rosen aus Athen", Nina Hagen und Brian Wilson. Nicht weiter unüblich für den Babyboomer Wig, dessen Sozialisation in die optimistischen Siebziger fiel, das Jahrzehnt von John Lennon und Wolfgang Ambros.
Wenn die Textnachweise am Ende von "flüchtig" an die Playlist eines Mixtapes erinnern, liegt das vielleicht auch daran, dass der Autor des Romans als Musiker berühmt wurde. Da nennt sich Achleitner nach dem Ort im Traunviertel, in dem er 1952 geboren wurde: Als Hubert von Goisern, der einst den Alpenrock erfunden hat, füllt er Arenen. Wie schlägt sich der Klangforscher und Song-Poet im erzählenden Fach?
Große Teile des Personals in Achleitners Roman befinden sich tatsächlich in permanenter Fluchtbewegung vor der Midlife-Crisis: Maria, die mit 25 ihr mit Wig gezeugtes Baby verliert und mit Mitte fünfzig die kinderlose, bleiern gewordene Ehe verlässt. Wig, der sich zu diesem Zeitpunkt nach Versuchen mit Haschisch und Alkohol ins Bett der 33 Jahre jüngeren Geliebten Nora flüchtet - die sich ihm wiederum in Richtung ihres festen Freunds Oskar entzieht. Und dann ist da noch die notorisch mobile Tramperin Lisa, die auf Marias Selbsterfahrungstrip Richtung Griechenland Lager, Essen, esoterisch angehauchte Sinnsprüche und einmal sogar einen Mann mit ihrer neuen Freundin teilt.
Lisa ist es schließlich auch, die - einen Brief Marias an Wig im Gepäck - den Verlassenen aufsucht und der Erzählung die klassische Herausgeberfiktion mitgibt: "Dies ist die Geschichte von Eva Maria Magdalena Neuhauser", heißt es, in einer Mischung aus "Schlafes Bruder" und dem Vorspann zur Krimiserie "Fargo" am Beginn aus Lisas Mund; sie gebe "die Dinge genau so wieder, wie sie geschehen oder, da, wo ich nicht dabei war, wie sie mir berichtet worden sind, das meiste von Maria selbst". Im letzten Drittel des Romans wird das Fluchtmotiv allerdings restlos überstrapaziert: Wigs leiblicher Vater Lothar, Mitte achtzig, ist mit einem Leichenwagen aus einem Pflegeheim "abgängig" und wird den Sohn nach Griechenland begleiten auf der Suche nach Maria. In Böhmen aufgewachsen, hat Lothar als Kind seine Mutter auf der Flucht verloren; in hohem Alter ist seine Frau unter ungeklärten Umständen verschwunden. Während Wig hier dunkles Fatum vermutet, kontert der Achtzigjährige erfreulich forsch und spricht dem Leser aus der Seele: "Komm mir nicht mit dieser Karma-Scheiße!"
Trotz solcher Pointen wird aus dem Roman kein Frank Schulz'sches "Ouzo-Orakel". Dabei mangelt es Achleitner nicht an schönen Einfällen: Marias Geburt in einer winterlich feststeckenden Seilbahngondel fräst sich ins Hirn. Dass Lisa beim ersten Treffen mit Wig eine Ausgabe der "Furche" als Erkennungszeichen vorschlägt ("Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Leser dieses Blattes zur selben Stunde am selben Ort stünden, sei statistisch vernachlässigbar"), ist eine kleine, fiese Gemeinheit, die die 1945 gegründete österreichische Qualitätswochenzeitung nicht verdient hat.
Wer hier in Zeiten der Medienkrise noch mitfühlend schmunzelt, wird im Fortgang der Lektüre mehr und mehr verzweifeln: Seitenhiebe auf die aktuelle österreichische Tagespolitik - zur Handlungszeit steht der fesche Sebastian Kurz noch vor der ersten Kanzlerkür - haben die Durchschlagskraft eines Tischfeuerwerks: "Das Grauen mit den Blauen wird wohl noch eine Weile dauern." Figurenkonstellationen bewegen sich auf küchenpsychologischem Level, der Roadtrip nach Griechenland reiht Klischee an Klischee - ganz so als befände man sich abwechselnd in einem Reiseführer und im Treatment einer familientauglichen Vorabendserie. Sprachliche Abstürze geben dem Ganzen einen Spin ins ungewollt Groteske: "Seine verletzte Seele wurde zu einer scharf gemachten Bombe", heißt es da vom waidwund-verlassenen Wig. Der an anderer Stelle laut darüber räsoniert, dass früher doch irgendwie alles besser war: "Wer hätte sich vor 30 Jahren gedacht, dass selbst die Demokratie eine Achillesferse haben könnte?" O tempora, o mores!
Das literarische Urteil über "flüchtig" spricht Wig, ohne es zu ahnen, selbst aus, als er einmal, mit reichlich THC in den Taschen, den Zug nach Wien verpasst: "Das geht sich nicht aus."
NILS KAHLEFENDT
Hubert Achleitner: "flüchtig". Roman.
Zsolnay Verlag, Wien 2020. 304 S., geb., 23,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Der Roman ist versiert konstruiert, weist einen komplexen Subtext auf und hat eine existentielle Tiefendimension, die nach der Lektüre noch eine Weile nachhallt, und - last but not least - ist das Buch spannend zu lesen." Günter Kaindlstorfer, Ö1 Ex libris, 21.06.20 "Eine elegante Erzählung in klaren Worten. Die geschickt verflochtenen Handlungsstränge zwischen Österreich und Griechenland machen sie zum lebensklugen Pageturner." Michael Wurmitzer, Der Standard, 14.6.2020 "'flüchtig' ist ein Buch, dass sich einem beim Lesen selbst erzählt. Als säße man mit Menschen zusammen, die einem von sich, von ihren Lieben und ihrem Leiden erzählen - einfach so. Mit 'flüchtig' ist Hubert Achleitner ein bemerkenswerter Debütroman geglückt." Martina
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Kothe, NDR Kultur, 06.06.20 "Es ist ein schönes Buch geworden - über alles, was das Leben ausmacht." Doris Kraus, Die Presse am Sonntag, 24.05.20 "Achleitner überzeugt als großartiger Geschichtenerzähler." Christian Mückl, Nürnberger Zeitung, 26.05.20 "Eine spannende und leichtfüßige literarische Reise" Judith Hoffmann, Ö1 Morgenjournal, 25.05.20 "Ein (viel-)stimmiges, sprachlich trittsicheres Roadmovie ... Ein weltkluger Roman, der mehr ist als eine flüchtige Lektüre." Bernd Melichar, Kleine Zeitung, 24.05.20 "Ein Roman voller Reisen zu äußeren und inneren Lebenszielen." Ö1 Kulturjournal, 25.05.20 "Spätes, aber umso beeindruckenderes Debüt des österreichischen Nicht-nur-Volks-Musikers. Ein Buch, das immer in Bewegung bleibt." Musikexpress, 21.05.20
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Hubert Achleitner hat bekanntermaßen Musik im Blut und dies merkt man auch seinem Schreibstil an. Leicht lässt es sich lesen und schöne Bilder entstehen dabei. Man verzeiht die nicht allzu überraschende Handlung und die ein wenig zu klischeehaften Figuren. Manchmal verliert der …
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Hubert Achleitner hat bekanntermaßen Musik im Blut und dies merkt man auch seinem Schreibstil an. Leicht lässt es sich lesen und schöne Bilder entstehen dabei. Man verzeiht die nicht allzu überraschende Handlung und die ein wenig zu klischeehaften Figuren. Manchmal verliert der Autor kurz den Handlungsfaden, schweift ab. Dann gibt es wieder Momente, da möchte man am liebsten nach Griechenland aufbrechen, um genau so einen Moment zu erleben.
Marias Geschichte wird von Ehemann Herwig und Reisebegleiterin Lisa erzählt. Die unterschiedliche Sicht der Geschlechter ist interessant.
Heutzutage scheitern viele Ehen. Man lebt sich auseinander, interessiert sich nicht für die Belange des anderen. Der Alltag wird zur Tretmühle. Maria und Herwig stehen für viele Paare, die vielleicht zu spät aufwachen und vor dem Alltagstrott flüchten. Passend dazu bleibt auch im Roman das Ende offen.
Wer einfach gut unterhalten werden möchte, sich nach Griechenland träumt und keine Paartherapie erwartet, liegt bei diesem Roman richtig.
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Von einem Tag auf den anderen verschwindet Maria so plötzlich, dass selbst Ihr Ehemann Wig zunächst nicht die leiseste Ahnung über Ihren Verbleibt hat. Maria flüchtet vor Ihrem festgefahrenem Leben und Ihrer erstarrten Ehe. Wig flüchtete sich zu diesem Zeitpunkt bereits …
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Von einem Tag auf den anderen verschwindet Maria so plötzlich, dass selbst Ihr Ehemann Wig zunächst nicht die leiseste Ahnung über Ihren Verbleibt hat. Maria flüchtet vor Ihrem festgefahrenem Leben und Ihrer erstarrten Ehe. Wig flüchtete sich zu diesem Zeitpunkt bereits regelmäßig zu Nora, die sich ihn wiederum geschickt auf kontrollierbare Distanz zu halten weiß. Auf Ihrer gut geplanten Flucht trifft Maria schon bald auf Lisa. Mit Ihr wird Sie die kommenden drei Monate verbringen und Lisa wird es sein, die uns Marias Geschichte erzählt.
Das Erstlingswerk von Hubert Achleitner, alias Hubert von Goisern, begleitet Maria im Stile eines Roadmovies angenehm leicht quer durch Europa bis nach Griechenland. Wig beobachten wir dabei, wie er zwischen Schuldgefühlen und ungewohnter Freiheit über seine Ehe und das Leben mit Maria reflektiert ohne dabei zu verbittern.
Die klare Sprache zeichnet sich durch einen angenehmen Rhythmus aus, der diese Reise mit Leichtigkeit verfolgen lässt. Die Charaktere wirken allesamt authentisch und Ihre Handlungen sind stets nachvollziehbar. Die gelegentlichen, leicht religiösen Schwingungen fügen sich gut in den Rhythmus des Romans ein, ohne jemals mahnend den Finger zu heben. Das verpackt diese eigentlich schwere Thematik überraschend leicht.
Ob Marias Wunsch nach Veränderung sich erfüllt und welche Konsequenz die Flucht aus Ihrer Welt für ebendiese hat, lässt den Leser bis zur letzten Seite mit Neugierde an Achleitners lesenswerter Geschichte teilhaben.
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Für das Buch vergebe ich die Bewertung gut- vom Schreibstil gefällt es mir.
Leider ist es nicht so spannend und fesselnd, wie andere Bücher die man einfach nicht" aus der Hand" legen kann, bis man auf der letzten Seite angelangt ist.
Das Buchcover und der Titel gefallen …
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Für das Buch vergebe ich die Bewertung gut- vom Schreibstil gefällt es mir.
Leider ist es nicht so spannend und fesselnd, wie andere Bücher die man einfach nicht" aus der Hand" legen kann, bis man auf der letzten Seite angelangt ist.
Das Buchcover und der Titel gefallen mir sehr gut.
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Flüchtig ist das Erstlingswerk von Hubert Achleitner.
Aufgrund des Klappentextes hatte ich mir eine spannende Geschichte rund um das Verschwinden von Maria, Wigs Ehefrau, erwartet.
Bekommen habe ich einen Roman der mich leider an keiner Stelle fesseln konnte. Weder der Schreibstil noch die …
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Flüchtig ist das Erstlingswerk von Hubert Achleitner.
Aufgrund des Klappentextes hatte ich mir eine spannende Geschichte rund um das Verschwinden von Maria, Wigs Ehefrau, erwartet.
Bekommen habe ich einen Roman der mich leider an keiner Stelle fesseln konnte. Weder der Schreibstil noch die Storyline kamen meinen Erwartungen näher. Ich habe tatsächlich nicht bis zum Ende gelesen, da ich keinerlei Neugier auf den weiteren Verlauf verspürt habe.
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Maria verschwindet urplötzlich, Wig hat schon seit Monaten nichts mehr von ihr gehört, er weiß nur, dass sie sein Auto mitgenommen hat und ihre Stelle gekündigt hat und das nach beinahe 30 Jahren. So beginnt eine lange Suche bis nach Griechenland..
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Gebundenes Buch
Autor: Hubert Achleitner
Erscheinungsdatum: 25. Mai 2020
Verlag: Paul Zsolnay (Hardcover)
Seiten: 304
Inhalt (übernommen)
"Ich weiß zwar nicht, wie es weitergeht, aber zurück will ich auf keinen Fall." Maria ist verschwunden. Seit Monaten hat Herwig, mit dem sie …
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Autor: Hubert Achleitner
Erscheinungsdatum: 25. Mai 2020
Verlag: Paul Zsolnay (Hardcover)
Seiten: 304
Inhalt (übernommen)
"Ich weiß zwar nicht, wie es weitergeht, aber zurück will ich auf keinen Fall." Maria ist verschwunden. Seit Monaten hat Herwig, mit dem sie seit fast dreißig Jahren verheiratet ist, nichts von ihr gehört. Dass sie ihren Job gekündigt hat, lässt zumindest hoffen, dass sie noch am Leben ist. Doch was passiert, mit ihrer Ehe, ihrer Liebe, ihrem gemeinsamen Leben?
Charaktere
Weder Maria noch Herwig konnte mich überzeugen. Beide reagieren nüchtern und sachlich, zu wenig emotional. Maria fängt sich auf ihrer Reise und gewinnt an Sympathiepunkten, nur Herwig bleibt lieblos und wie ferngesteuert.
Einzig Lisa erfrischt durch ihre umkomplizierte Art, die der Geschichte gut tut.
Schreibstil
Leider hab ich mich mit der bildhaften Sprache schwer getan. Von derb bis romatisch blumig war alles dabei.
Was mich am meisten gestört hat, war, dass der Autor viele unwichtige Rückblenden ausführlich beschrieben hat, die meines Erachtens nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun hatten und zuviele unglaubwürdige Gründe für die Taten der beiden Protagonisten herangezogen hat.
Vielleicht habe ich auch aufgrund des Teasertextes etwas anderes erwartet, aber wie auch schon bei den Charakteren war mit die Beschreibung der Beziehung zwischen Maria und Herwig zu emsotionslos. Auch habe ich die Rolle der Musik vermisst. Es wurden lediglich Songtitel erwähnt, ohne jedlichen Bezug zur Handlung.
Fazit
Leider hatte ich vom Buch etwas anderes erwartet. Das kann vorkommen, aber leider konnten mich weder Charaktere noch die Sprache und die Geschichte überzeugen. Schade!
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Gebundenes Buch
"flüchtig" ist der erste Roman und die erste schriftstellerische Veröffentlichung des österreichischen Musikers, Sängers und Liedermachers Hubert von Goisern, dessen musikalisches Werk ich seit ca. 20 Jahren begeistert verfolge. Da seine Liedtexte klug, wortgewaltig und …
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"flüchtig" ist der erste Roman und die erste schriftstellerische Veröffentlichung des österreichischen Musikers, Sängers und Liedermachers Hubert von Goisern, dessen musikalisches Werk ich seit ca. 20 Jahren begeistert verfolge. Da seine Liedtexte klug, wortgewaltig und oft von einer bestechenden Eindringlichkeit sind, war es für ihn ein vollkommen natürlicher Schritt, den künstlerischen Genrewechsel zu vollziehen und sich auch in der Literatur zu versuchen. Dies geschieht jetzt aber unter seinem Geburtsnamen Hubert Achleitner, womit eine Grenze zu seinem musikalischen Ich gesetzt sein dürfte.
Mit 55 Jahren ist Maria auf der Suche nach sich selbst. Ihre eingefahrene, unfruchtbare Ehe mit Herwig ist gescheitert, Sport ist Marias Ersatzbefriedigung Nummer Eins. Ein bestimmtes Ereignis bringt das Fass allerdings zum Überlaufen und Maria zieht sich aus ihrem alten Leben raus, sie entflieht, wird "flüchtig". Sie geht auf eine Reise, die sie in den Süden und irgendwie auch zu sich selbst führt.
Achleitner gelingt es auf gekonnte Art und Weise und ganz ohne erhobenen Zeigefinger, Reflexionen über Gott und die Welt in seine Prosa einzustreuen. Manchmal wirds politisch, manchmal philosophisch. Auch Glaube, Religion und Spiritualität sind wichtige Themen des Buches. In welchen irdischen Dingen manifestiert sich das Glück, kann man es festhalten oder ist es eben, wie Maria und der Titel, flüchtig?
Dass Achleitner im Hauptberuf Musiker ist, merkt man seinem Buch deutlich an. Überall wimmelt es von Melodien, Tonarten, Tonträgern, Klangfarben, Gesang, onomatopoetischen Wendungen, unterschiedlichen Darbietungsformen von Musik, berühmten und unberühmten Musikern, Instrumenten und dergleichen mehr. Seine Figuren machen Musik, hören Musik, sie leben die Musik. Manchmal arbeiten sie sich auch an ihr ab oder kritisieren sie in ihren Spielarten: Genres, Musiker, Musicals, Komponisten. Musik steht auch für das absolute Präsens, die unverbrüchliche Hingabe an den Moment, das Hier und Jetzt.
Auch das Leben von Achleitners Protagonisten läuft ab wie ein Song, bei dem sie gelegentlich aus dem Takt geraten. Sie haben ihren ganz eigenen Rhythmus, Intermezzi, Tempi und ihre Grundmelodie des Herzens ist das Leitmotiv, dem sie folgen.
Erotik ist auch ein zentrales Thema des Buches. Es ist eine Sinnlichkeit, die auch der Musik innewohnt, der sich seine Figuren hingeben. Fast schon ein Liebesreigen, mal hier mal dort, an jedem Ort - nichts ist für die Ewigkeit, flüchtig eben.
Sehr häufig bedient sich der Autor auch der atmosphärischen Beschreibung von Wetterlagen. Dies hat etwas sehr archaisches, das Leben bestimmt von den Gezeiten und von der Witterung, vom Kreislauf der Natur.
Den einzigen klitzekleinen “Kritikpunkt”, den ich an "flüchtig" habe, ist die Tatsache, dass der Autor sich gelegentlich in Nebengeschichten verliert und für die doch relativ moderaten knapp 300 Seiten etwas viele Randfiguren ins Spiel bringt. Zum Beispiel geht es dann plötzlich ganz ausführlich um die Geschichte des Jugendfreundes von Marias griechischem Geliebten oder um die Story des Freundes von Herwigs Vater aus dem Seniorenheim. Richtig gestört haben mich diese digressiven Schlenker zwar nicht, aber es lenkt doch ein wenig von der Haupthandlung ab und verleiht dem Roman etwas "Wimmelbuchhaftes", frei nach dem Motto: Schaut her, diese Person hat auch eine interessante Geschichte und diese auch und erst diese hier! Es passt aber auch irgendwie zu dem Buch und zu den “Bienen-artigen” Romanfiguren, die von einer Blume zur nächsten fliegen, so macht es eben auch der Erzähler.
Alles in allem aber will ich sagen, dass Achleitner ein wundervolles Romandebut hingelegt hat, das nicht nur den Fans von Hubert von Goisern gefallen dürfte. Es ist rhythmisch, erotisch, nachhallend und warmherzig, kurz: sehr empfehlenswert! Und dafür, dass es ein Debutroman ist, ziehe ich voller Respekt meinen Hut vor diesem vielseitigen Künstler!
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Gebundenes Buch
„Alles ist flüchtig, aber nicht alles ist gleich flüchtig. Jedes Ereignis hat seine Halbwertszeit. Ich will dir jetzt meine Geschichte erzählen, bevor sie sich verflüchtigt.“
Mit diesen Worten beginnt Marias Brief an Herwig. Maria und Herwig sind seit dreißig …
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„Alles ist flüchtig, aber nicht alles ist gleich flüchtig. Jedes Ereignis hat seine Halbwertszeit. Ich will dir jetzt meine Geschichte erzählen, bevor sie sich verflüchtigt.“
Mit diesen Worten beginnt Marias Brief an Herwig. Maria und Herwig sind seit dreißig Jahren verheiratet, als Maria plötzlich ohne ein Wort des Abschieds aus Herwigs Leben verschwindet. Sie hat herausgefunden, dass ihr Mann eine Affäre mit einer jüngeren Frau hat, die ein Kind von ihm erwartet. Der Gedanke an das Ungeborene trifft Maria dabei härter als das Wissen um die Liebschaft selbst, denn ihr ist es verwehrt geblieben ein Kind zu bekommen. Daran ist Maria nicht nur innerlich zerbrochen, es hat auch ihre Ehe mit Herwig verändert: Statt miteinander lebten sie nebeneinander. Diesem Zustand möchte Maria nun ein Ende machen: Kurz entschlossen steigt sie in Herwigs Auto und fährt einem neuen Leben entgegen.
Die Geschichte an sich wird uns von der fiktiven Lisa erzählt, die Maria am Anfang ihrer Reise kennenlernt. Dementsprechend sind lediglich ihre eigenen Passagen in der Ich-Form geschrieben, die Perspektiven von Maria und Herwig werden dagegen vom personalen Erzähler wiedergegeben und hier schleicht sich auch schon ein Fehler ein: Mag Lisa auch alles von und über Maria gewusst haben, Herwigs Gedanken und Gefühle über den im Roman beschriebenen Zweitraum müssten zum größten Teil für sie im Dunklen liegen. Und so stellt sich die Frage danach, warum der Autor zu dieser Erzählinstanz gegriffen hat. Lisa hätte uns genauso gut aus der personalen Erzählperspektive entgegen treten können. Eine textimmanent begründete Rechtfertigung für die vom Autor gewählte Herangehensweise findet sich von meiner Seite nicht. Zudem ist Lisa keine kongruente Figur: Ist sie zu Anfang des Romans noch sehr hippiehaft und ihre Ausdrucksweise von Wörtern wie „geil“, „mega“ und „scheiße“ durchsetzt, ist sie später auffallend bedächtig und drückt sich, wie es sich meiner Meinung nach für eine 25-Jährige auch gehört, äußerst gewandt aus.
Gut, Lisa ist im Grunde nur eine Nebenfigur. Doch mit Maria selbst konnte ich auch nicht viel anfangen. Sie bleibt den ganzen Roman über ziemlich blass. Die Passagen, die ihrer Perspektive gewidmet sind, sind blutarm und fahl. Dafür dass Maria daran zerbrochen ist, dass sie keine Kinder haben konnte, wird diese Tatsache ziemlich selten thematisiert - zweimal im gesamten Roman, um genau zu sein. So scheint vielmehr, als hätte der Autor krampfhaft nach einem Grund gesucht, aus dem die Ehe zwischen Maria und Herwig stagnieren sollte, damit sich Maria auf die Flucht begeben konnte. Mit dem Thema selbst konnte oder wollte sich der Autor nicht näher auseinandersetzen.
So gut kann sich Achleitner dann wohl leider doch nicht in eine weibliche Psyche einfühlen. In Herwigs Perspektive kann man dagegen ohne jegliche Vorbehalte selbstvergessen eintauchen. Herwig ist eine äußerst sympathische Figur, deren Gedanken und Gefühlen man mit Anteilnahme verfolgt und deren Reaktionen und Handeln man einfach mit Verständnis und Empathie begegnen muss. Bei Herwig handelt es sich um eine runde Figur mit menschlichen, aber keinen literarischen Schwächen.
Neben Maria, Lisa und Herwig werden noch einige weitere Figuren eingeführt und ihre Lebensgeschichten erzählt, was aus meiner Sicht etwas zu viel des Guten war. Auf diese Weise wurde man immer wieder vom Hauptstrang der Erzählung abgeführt und musste sich den Weg zurück jedes Mal von Neuem suchen. Es hat auch so schon lange genug gedauert, bis die Vorgeschichten von Maria und Herwig erzählt waren und die eigentliche Geschichte beginnen konnte. Doch auch diese eigentliche Geschichte verliert sich immer wieder. Insgesamt beschleicht mich der Verdacht, dass der Autor selbst nicht wusste, wohin die Reise gehen würde und so lässt mich „flüchtig“ etwas ratlos zurück.
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Gebundenes Buch
Der Schriftsteller Hubert Achleitner, bekannt geworden als Hubert von Goisern, hinterließ mit seinem ein ebenso passendes wie auch ansprechendes Cover aufweisenden Roman "flüchtig" bei mir keinen flüchtigen, sondern ganz im Gegenteil einen überaus nachhaltigen …
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Der Schriftsteller Hubert Achleitner, bekannt geworden als Hubert von Goisern, hinterließ mit seinem ein ebenso passendes wie auch ansprechendes Cover aufweisenden Roman "flüchtig" bei mir keinen flüchtigen, sondern ganz im Gegenteil einen überaus nachhaltigen Eindruck. Obwohl ich sonst eher eine Schnellleserin bin, erforderte die Lektüre diesmal vergleichsweise viel Zeit, bescherte jedoch dafür auch großen Genuss. Viele schöne Formulierungen erfreuten ebenso wie eingestreute Liedtextstellen (so beispielsweise - "André Hellers Version von Elvis Presleys Ballade "You were always on my mind" - "Wie mei Herzschlag g'herst zu mir" und passten gut zu der Liebesgeschichte zweier österreichischer "Middleager", die uns Lesende bis nach Griechenland reisen ließ.
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Gebundenes Buch
Ein wunderbares Buch!!!
Hubert Achleitner hat ein wunderbares Buch geschrieben! Der erste Roman des schon viele Jahre als Musiker bekannten Hubert von Goisern. Nun hat er neben seiner Musik eine weitere ausdrucksstarke Form gefunden, uns Menschen nicht nur zu erreichen, sondern auch zu bewegen. Das …
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Ein wunderbares Buch!!!
Hubert Achleitner hat ein wunderbares Buch geschrieben! Der erste Roman des schon viele Jahre als Musiker bekannten Hubert von Goisern. Nun hat er neben seiner Musik eine weitere ausdrucksstarke Form gefunden, uns Menschen nicht nur zu erreichen, sondern auch zu bewegen. Das Buch zuklappend und resümierend muss ich sagen, Hubert Achleitner hat sich mit den Seiten regelrecht 'warmgeschrieben' - direkt in mein Herz. Die Rahmengeschichte ist eigentlich schnell erzählt - nach dreißig Jahren Verheiratetsein verschwindet Maria und Herwig, der selbst seit einiger Zeit eine Affäre mit einer Jüngeren hat, begibt sich auf die Suche nach seiner Frau, die auch eine Suche in der Verganhgenheit und im Inneren meint. Überhaupt scheinen alle Figuren auf ihre eigene Weise mit der Suche nach dem richtigen Leben, nach dem Lebensglück beschäftigt zu sein - nach der guten Partnerschaft, nach dem außerpartnerschaftlichen Lustgewinn, nach dem Glauben und der Enthaltsamkeit und Askese, nach dem einfachen Leben, nach der kleinen Pause mit THC, nach Weltverbesserung im Kollektiv. Die Erzählperspektive wechselt und fordert von uns Lesenden auch für uns selbst den Blick auf das eigene Leben zu variieren. Vielleicht ist ganau das das Berührende an der Geschichte und ihrer Form, dass sie auch unsere eigene sein könnte. Wundervolle Gedanken sind in Sätze gegossen: "... und versuchte mit kleineren und größeren Aufmerksamkeiten einen Fuß in die Tür zu ihrer Seele zu bekommen..." "Die meisten Menschen überlassen das Träumen der Werbung."
Und er Autor lässt gegen Ende Maria in einem Brief sagen: "... Nachdenken ist eine postparadiesische Sache, etwas, das erst durch den Sündenfall möglich geworden ist." Und in der Tat - die 'allzu menschlichen Verfehlungen' der Protagonist*innen haben sie - allen voran Herwig und Maria - nachdenklich gemacht. Alles ist flüchtig und geht trotzdem weiter, deshalb bleibt das Ende, bzw. der Fortgang der Ereignisse den Leser*innen überlassen.
Ein wunderbarer Roman!!!
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