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Und plötzlich gibt es ein Davor und ein Danach.Rom, 1980er Jahre: es ist ein ruhiges, zufriedenes Leben, das die Familie Ansaldo führt. Der Alltag dreht sich um den Feinkostladen, in dem Marisa, Stelvio und ihre Tochter Betta arbeiten. Den Sommer verbringen sie seit Jahren in ihrem kleinen Haus am Meer. Aber als Betta nachts auf dem Weg zu einem Strandfest ums Leben kommt, ändert sich alles: der einst so harmonische Zusammenhalt der Familie bekommt Risse und niemand ahnt, welches Geheimnis Bettas Cousine Miriam belastet. Erst eine unwahrscheinliche Freundschaft eröffnet neue Hoffnung.Der g...
Und plötzlich gibt es ein Davor und ein Danach.
Rom, 1980er Jahre: es ist ein ruhiges, zufriedenes Leben, das die Familie Ansaldo führt. Der Alltag dreht sich um den Feinkostladen, in dem Marisa, Stelvio und ihre Tochter Betta arbeiten. Den Sommer verbringen sie seit Jahren in ihrem kleinen Haus am Meer. Aber als Betta nachts auf dem Weg zu einem Strandfest ums Leben kommt, ändert sich alles: der einst so harmonische Zusammenhalt der Familie bekommt Risse und niemand ahnt, welches Geheimnis Bettas Cousine Miriam belastet. Erst eine unwahrscheinliche Freundschaft eröffnet neue Hoffnung.
Der große Familienroman und Bestsellererfolg aus Italien.
»Mitreißend. Diesen Roman dürfen Sie nicht verpassen.« Elle
Rom, 1980er Jahre: es ist ein ruhiges, zufriedenes Leben, das die Familie Ansaldo führt. Der Alltag dreht sich um den Feinkostladen, in dem Marisa, Stelvio und ihre Tochter Betta arbeiten. Den Sommer verbringen sie seit Jahren in ihrem kleinen Haus am Meer. Aber als Betta nachts auf dem Weg zu einem Strandfest ums Leben kommt, ändert sich alles: der einst so harmonische Zusammenhalt der Familie bekommt Risse und niemand ahnt, welches Geheimnis Bettas Cousine Miriam belastet. Erst eine unwahrscheinliche Freundschaft eröffnet neue Hoffnung.
Der große Familienroman und Bestsellererfolg aus Italien.
»Mitreißend. Diesen Roman dürfen Sie nicht verpassen.« Elle
Roberta Recchia stammt aus Rom, wo sie Literatur und interkulturelle Beziehungen studierte. Nach Stationen in Großkonzernen lehrt sie heute an einer römischen Schule Englisch und lebt an der Küste von Latium. Sie schreibt schon ihr ganzes Leben, dieser Roman ist ihr Debüt.
Produktdetails
- Verlag: S. Fischer Verlag GmbH
- Originaltitel: Tutta la vita che resta
- 3. Aufl.
- Seitenzahl: 448
- Erscheinungstermin: 16. Oktober 2024
- Deutsch
- Abmessung: 215mm x 147mm x 41mm
- Gewicht: 622g
- ISBN-13: 9783949465154
- ISBN-10: 3949465154
- Artikelnr.: 71314038
Herstellerkennzeichnung
FISCHER, S.
Hedderichstraße 114
60596 Frankfurt
produktsicherheit@fischerverlage.de
Ich habe das Buch wirklich gerne gelesen. [...] Diese kleinen Beobachtungen haben es für mich immer wieder spannend gemacht. Jan Ehlert eat.read.sleep-Podcast 20250509
Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir geliebt haben. - Wilhelm Busch
50er bis 80er Jahre Italien. Marisa Ansaldo wächst in einem behüteten Umfeld auf, ihre Familie führt einen kleinen gutgehenden Feinkostladen. Als Marisa ungewollt schwanger und vom Vater des Kindes …
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Die Summe unseres Lebens sind die Stunden, in denen wir geliebt haben. - Wilhelm Busch
50er bis 80er Jahre Italien. Marisa Ansaldo wächst in einem behüteten Umfeld auf, ihre Familie führt einen kleinen gutgehenden Feinkostladen. Als Marisa ungewollt schwanger und vom Vater des Kindes sitzengelassen wird, muss schnell ein geeigneter Ehemann her, der im Lieferanten Stelvio gefunden wird, welcher insgeheim in Marisa verliebt ist und sie fortan auf Händen trägt. Stelvio und Marisa übernehmen schon bald den Familienladen und bekommen neben Tochter Betta auch noch einen Sohn. Das Familienglück endet jäh, als eines Sommers die 16-jährige Betta nachts mit ihrer Cousine Miriam an den Strand schleicht und es dort zu einem furchtbaren Verbrechen kommt. Danach ist Betta tot, während Miriam alles in sich hineinfrisst und sich selbst für die Tragödie bestraft, indem sie sich völlig zurückzieht. Die polizeilichen Ermittlungen verlaufen im Sande, Marisa und Stelvio stehen vor den Scherben ihres Lebens. Doch dann begegnet Miriam zufällig dem Drogendealer Leo, der das Leben aller verändern wird…
Roberta Reccia hat mit „Endlich das ganze Leben“ eine eindrucksvolle, fesselnde Familiengeschichte vorgelegt, die den Leser nicht nur durch eine Achterbahn der Gefühle jagt, sondern auch die damalige Zeit mit all ihren Facetten wiederspiegelt. Der flüssige, bildhafte und empathische Erzählstil saugt den Leser direkt hinein in die Handlung, wo dieser sich als unsichtbarer Gast bei den Ansaldos einnistet und von dort alles hautnah miterleben darf. Schnell schleicht sich die Familie in das Leserherz, vor allem Marisa und Stevio mit ihrer erst ungewollt arrangierten Heirat, aus der schon bald eine wirkliche Liebe wird und deren gemeinsames Leben von gegenseitigem Respekt und Harmonie geprägt ist. Alles scheint wunderbar, bis der Feriensommer am Meer ihnen die geliebte Tochter Betta auf furchtbare Weise entreißt. Die Autorin versteht es meisterhaft, die Protagonisten die Tat auf unterschiedliche Art verarbeiten zu lassen. Während Marisa sich von allem zurückzieht und die Wohnung zu ihrer Höhle macht, stürzt sich Stevio in die Arbeit und findet Trost in der abendlichen Flasche Wein. Miriam allerdings schottet sich innerlich ab, landet bei einem schlechten Arzt, um am Ende das Vergessen in Drogen zu suchen. Als sie Leo begegnet, ist es ausgerechnet er, der sich gemeinsam mit seiner Schwester Corallina um sie kümmert, während ihre eigenen Eltern egoistisch ihre Karrieren verfolgen und das Leid ihrer Tochter gar nicht bemerken. Die Geschichte hat durch die zwischenmenschlichen Beziehungen und ihre Verknüpfung miteinander eine solche Sogwirkung, dass der Leser das Buch kaum aus der Hand legen kann.
Die Protagonisten sind wunderbar lebensnah und glaubwürdig gestaltet, der Leser fühlt sich ihnen schnell verbunden und verfolgt ihre Handlungen auf Schritt und Tritt. Marisa ist eine liebenswerte Frau, die die Familie zusammenhält. Stevio ist ein wahrer Schatz, der seine Familie beschützt und liebt. Miriam ist eine arme Seele, die keinen Rückhalt in ihrer Familie hat und auf sich allein gestellt ist. Leo ist zwar ein Filou, aber er besitzt Anstand und Herz, vor allem aber Mitgefühl. Corallina ist der heimliche Star der Geschichte, denn ohne sie wäre vieles nicht ans Tageslicht gekommen.
„Endlich das ganze Leben“ umfasst Familiengeschichte, Tragödie, Hilflosigkeit, Liebe, Sehnsucht und Hoffnung in einer wunderbaren wirklichkeitsnahen Art wie im wahren Leben. Reccia hat mit ihrem Debütroman Großartiges geleistet, denn sie bannt den Leser an die Seiten und lässt ihn mit ihren Protagonisten durch die Hölle gehen, um zum Schluss doch noch das Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Meisterlich erzählt und ein wahres Lesehighlight, absolute Empfehlung – Chapeau!
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In der Buchbeschreibung erfährt man, dass die Familie Ansaldo ein ruhiges und zufriedenes Leben führt. Doch irgendwann gibt es einen Bruch – und nichts ist mehr so, wie es war, nachdem die Tochter Betta auf dem Weg zum Strand ihr Leben verliert.
Die Autorin Roberta Recchia hat mit …
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In der Buchbeschreibung erfährt man, dass die Familie Ansaldo ein ruhiges und zufriedenes Leben führt. Doch irgendwann gibt es einen Bruch – und nichts ist mehr so, wie es war, nachdem die Tochter Betta auf dem Weg zum Strand ihr Leben verliert.
Die Autorin Roberta Recchia hat mit „Endlich das ganze Leben“ einen großartigen Debütroman geschaffen. Sie teilt ihre Geschichte in ein „Davor“ und ein „Danach“. Mit einem mitreißenden, gefühlvollen Schreibstil fesselt sie mich an das Buch bis zum Schluss. Beeindruckend und detailliert erzählt sie, wie es dazu kam, dass Marisa und Stelvio ein Paar wurden, geheiratet haben und ihre zwei Töchter bekamen. Brutal und grausam ist das, was in der besagten Nacht am Strand mit Betta geschieht.
„Danach“ bricht die Familie auseinander, es gibt kaum noch ein Miteinander.
Meine Gedanken sind bei Bettas Cousine Miriam. Sie hatte doch in den Ferien so viel Zeit mit Betta verbracht, und dann ist sie am Morgen „danach“ plötzlich nicht mehr da. Alleingelassen! Ich mache mir große Sorgen um Miriam und habe viele Fragen.
Ich sehe das Cover vor mir, denke, dass das Mädchen Miriam ist, die vorwärts läuft, während ihr Schatten in die andere Richtung zu gehen scheint. Welches Geheimnis umgibt sie? Wer kann ihr helfen? Wem kann sie sich öffnen?
Man braucht starke Nerven, um diese Geschichte zu verarbeiten.
Für mich gehört das Buch in die Liste meiner Lesehighlights des Jahres.
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Der Roman konnte mich leider nicht überzeugen
Der Debütroman "Endlich das ganze Leben" der italienischen Autorin Roberta Recchia wird als "Der große Familienroman und Bestseller aus Italien" beworben. Diese Aussage und der Klappentext machten mich neugierig auf …
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Der Roman konnte mich leider nicht überzeugen
Der Debütroman "Endlich das ganze Leben" der italienischen Autorin Roberta Recchia wird als "Der große Familienroman und Bestseller aus Italien" beworben. Diese Aussage und der Klappentext machten mich neugierig auf das Buch. Ich freute mich auf die Lektüre, doch ich bin mit dem Roman leider nicht glücklich geworden.
Rom, fünfziger Jahre: Marisa Balestrieri arbeitet im Feinkostgeschäft ihres Vaters, als sie dort den jungen Stelvio Ansaldo kennenlernt, der sehr schnell tiefe, aber heimliche Gefühle für die junge Frau entwickelt. Denn Marisa ist mit Francesco verlobt, der seit zwei Jahren in der Schweiz als Kellner arbeitet. Als Marisa schwanger wird, verlässt Francesco sie. Nun bemüht sich Stelvio um die junge Frau, die beiden heiraten und führen eine glückliche Ehe. Sie bekommen zwei Kinder, Ettore und Elisabetta, die von allen Betta genannt wird. Als Betta 6 Jahre alt ist, erkrankt sie an Asthma, und die Familie kauft ein Haus am Meer, in dem sie von nun an die Ferien verbringt.
1980, als Betta 16 Jahre alt ist, geschieht am Strand ein furchtbares Verbrechen, von dem außer Betta auch ihre gleichaltrige Cousine Miriam, die Tochter von Marisas Schwester Emma, betroffen ist. Von einem Tag auf den anderen ist für die Familie nichts mehr, wie es einmal war ...
Die Geschichte ist in eher nüchterner Sprache erzählt und liest sich sehr flüssig. Wir begleiten die Familie über einen Zeitraum von etwa 30 Jahren und erleben ein "Davor" und "Danach". Neben Marisas und Stelvios Unfähigkeit, gemeinsam zu trauern, erleben wir auch Miriams Schmerz und die Auswirkungen, die die schreckliche Tragödie auf die junge Frau hat.
Mir hat die erste Hälfte des Buches sehr gut gefallen, sie hat mich gefesselt und berührt. Mit Miriams Begegnung mit dem Drogendealer Leo und dessen Schwester, der Transfrau Carollina, wurde die Geschichte bis zum vorhersehbaren Ende leider zunehmend kitschig und unrealistisch. Sie wurde immer mehr überladen mit schweren Themen. Es ging nicht mehr nur um Trauer und Verlust, sondern auch um Vergewaltigung und Mord, Suizid, Drogensucht, Alkoholismus, Krebs und Demenz. Das alles wurde mir schnell zu viel, aufgrund des Klappentextes hatte ich einen Roman mit Tiefgang erwartet - und hier leider nicht gefunden.
Da mir die erste Hälfte des Romans sehr gut gefallen hat, runde ich meine 2,5 Sterne auf 3 Sterne auf.
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Was uns bleibt
"Endlich das ganze Leben" von Roberta Recchia ist ein sehr emotionaler Roman. Die Geschichte hat mich sehr gepackt und ging unter die Haut. Es ist eine Geschichte großer Liebe, eine Geschichte von Gewalt, aber auch Schuld, Trauer und die Bewältigung …
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Was uns bleibt
"Endlich das ganze Leben" von Roberta Recchia ist ein sehr emotionaler Roman. Die Geschichte hat mich sehr gepackt und ging unter die Haut. Es ist eine Geschichte großer Liebe, eine Geschichte von Gewalt, aber auch Schuld, Trauer und die Bewältigung davon.
Marisa, Stelvio und ihre Tochter Betta haben in Rom einen kleinen Feinkostladen, sie kommen gut über die Runden und haben ein glückliches Leben. Im Sommer fahren sie ans Meer, seit vielen Jahren.
In diesem Jahr wird Betta und ihrer Cousine Miriam schreckliche Gewalt angetan, Betta überlebt nicht. Miriam bleibt schwer traumatisiert zurück.
Nach diesem Ereignis liegt der Fokus der Geschichte dann hauptsächlich auf Miriam und ihrem Kampf um ein würdiges Leben.
Mir gefiel sehr die Darstellung des Lebens in den Achtzigern, auch die Geschichte der Ansaldos war sehr interessant zu lesen. Schwer dann der Abschnitt der Gewalt an den beiden Mädchen und das dargestellte Leid der Eltern. Danach folgte anstatt eine Überführung der Täter eher eine große Vertuschung, die Täter blieben sehr lange unerkannt.
Miriam hat alles schlecht verkraftet und so rutscht sie ziemlich ab, Drogen, Alkohol und Leid. Echte Hilfe wird ihr dann erst von Fremden zuteil, die zu ihrer Familie werden.
Irgendwann wurde es für mich eine Geschichte der Wiederholung, da hätte die Autorin früher aus der Geschichte aussteigen sollen, mir war das etwas zuviel wiederholtes Glück. Im letzten Teil haben mich einige fast übersinnliche Elemente etwas gestört, die nicht so richtig in die Geschichte passten.
Trotz allem bleibt es eine Familiengeschichte, die das Lesen lohnt und mit vielfältigen Themen und Emotionen aufwartet.
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Ich habe Endlich das ganze Leben mit gemischten Gefühlen beendet. Roberta Recchia erzählt die Geschichte der Familie Ansaldo, die durch den plötzlichen Tod der Tochter Betta in eine Abwärtsspirale aus Schmerz, Geheimnissen und Konflikten gerät. Die Grundidee des Romans hat …
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Ich habe Endlich das ganze Leben mit gemischten Gefühlen beendet. Roberta Recchia erzählt die Geschichte der Familie Ansaldo, die durch den plötzlichen Tod der Tochter Betta in eine Abwärtsspirale aus Schmerz, Geheimnissen und Konflikten gerät. Die Grundidee des Romans hat mich angesprochen, aber die Umsetzung war für mich oft zu überladen und dramatisch.
Die Familie stürzt von einem Drama ins nächste: unbewältigte Trauer, zerstörte Beziehungen, alte Geheimnisse – und das alles in einer düsteren, fast schon erdrückenden Atmosphäre. Es gibt aus meiner Sicht zu viele Themen, die die Autorin Roberta Recchia hier verarbeiten wollte.Besonders problematisch fand ich die expliziten Darstellungen von Gewalt und Missbrauch, die für mich schwer zu verdauen waren. Wer sich mit sensiblen Themen schwertut, sollte sich hier gut überlegen, ob dieses Buch die richtige Wahl ist.
Positiv hervorheben möchte ich Recchias Schreibstil. Sie schafft es, Emotionen eindringlich zu vermitteln, und die Kulisse des Rom der 1980er Jahre ist lebendig und atmosphärisch dargestellt. Doch trotz dieser Stärken hatte ich oft das Gefühl, dass weniger mehr gewesen wäre. Die komplexen Familienkonflikte hätten in einem entschlackten Plot viel besser zur Geltung kommen können.
Für mich war Endlich das ganze Leben eine durchwachsene Lektüre, die ich mit 3 von 5 Sternen bewerte. Wer dramatische Familiengeschichten mag und sich nicht an brutalen und triggernden Inhalten stört, könnte hier dennoch fündig werden. Für alle anderen könnte es aber schnell zu viel des Guten sein, wenn man „nur“ eine Familiengeschichte lesen wollte.
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Der Debütroman von Roberta Recchia teilt das Leben der italienischen Familie Ansaldo in ein ”Davor” und ein “Danach”. Nichts wird nach diesem Schicksalsschlag für die Familie sein, wie es einmal war. Das “Danach” fühlt sich an wie ein anderes …
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Der Debütroman von Roberta Recchia teilt das Leben der italienischen Familie Ansaldo in ein ”Davor” und ein “Danach”. Nichts wird nach diesem Schicksalsschlag für die Familie sein, wie es einmal war. Das “Danach” fühlt sich an wie ein anderes Leben.
Davor: Marisa und Stelvio Ansaldo leben mit ihren zwei Kindern, Ettore und Elisabetta ein zufriedenes und glückliches Leben. Auch Marisas Mutter Letitia wohnt bei ihnen. Marisa und Stelvio verbindet eine lange und tiefe Liebe, obwohl ihr Schicksal einmal an einem seidenen Faden hing. Damals, als Marisa schwanger war und von ihrem untreuen Verlobten verlassen wurde. Damals, als Stelvio die sitzengelassene Braut heiraten sollte und damals, als sich Marisa lange ihrer Zuneigung zu Stelvio nicht sicher war. Doch am Ende wurde es eine glückliche Ehe und Stelvio betreibt noch immer den Feinkostladen, in dem er bei Marisas Vater angefangen hat.
Ettore ist wenig bei der Familie, er war ein Wunderkind und ist als Konzertpianist auf der ganzen Welt unterwegs. Elisabetta, genannt Betta, ist ein sechzehn Jahre alter Teenager, schon sehr fraulich, wunderschön, lebenslustig, extravertiert und liebevoll. Aber Betta hat Asthma. Daher verbringt die Familie die Ferien in ihrem Haus am Meer. Auch Miriam, die Tochter von Marisas Schwester Emma, einer bekannten Modeschöpferin, ist bei ihnen. Und am 10. August 1980 endet das “Davor”.
Zwischen dem “Davor” und dem “Danach” liegt eine lange Nacht, in der am Strand ein furchtbares Verbrechen geschieht, das nur Miriam überlebt. Damit beginnt das
“Danach”: Als die Trauer sich über das Haus legt, als Marisa dieses nicht mehr verlassen kann und eine eisige Gleichgültigkeit verhindert, dass der Schmerz ihr Leben überwältigt, danach, als Ettore hilflos versucht, zu seiner Frau durchzudringen, danach, als Letitia Marisa Mitschuld an diesem Verbrechen gibt.
Danach, als Miriam einsam von ihrem Schicksal in die Knie gezwungen wird und Jahre lang nichts sucht als Vergessen. Danach, als ihr Leben bereits zu verlöschen droht. Aber auch danach, als Mitgefühl und menschliche Wärme langsam beginnen, ihren Schutzmantel zu durchbrechen und danach, als sie Leo trifft, dem sie erst nach langer Zeit erlaubt, sie zu retten.
In ihrer sachlichen, unaufgeregten Schreibweise schildert die Autorin den Verlauf der Geschichte, immer beobachtend, nie wertend oder urteilend. Gefühle wie Entsetzen oder Mitleid überlässt sie bis auf ganz wenige Ausnahmen den Lesenden. Hier wird das Trauma einer Familie abgehandelt, die weder mit dem Erlebten noch mit ihren Empfindungen umgehen kann, die hilflos vor den Trümmern ihres bisherigen Lebens steht und deren weiteres Schicksal lange ungewiss ist.
Die Protagonisten des Romanes nehmen den Schicksalsschlag, der sie alle getroffen hat, unterschiedlich an. Marisa kapselt sich ab, bringt es aber fertig, mit harschen Worten ihren Sohn Ettore ins Leben zurückzustoßen. Emma, ihre Schwester, weigert sich lange, der Tatsache, dass sie ihre Tochter Miriam im Stich gelassen hat, ins Auge zu sehen. Letitia, die Mutter von Marisa und Emma, deckt das Geschehene und seine Folgen mit Schweigen zu, um, wie sie glaubt, die Familie zu schützen. Durch dieses Schweigen erscheint sie gefühlskalt und verliert die Liebe ihrer Töchter. Miriam, hilflos gefangen in ihrem Schicksal, möchte sich am liebsten “auflösen” und alles tun, um die Wahrheit über das Erlebte zu verbergen. Die Arbeit der Polizei und der Gerichte, geprägt durch Bequemlichkeit, Schlamperei und persönliche Interessen, erscheint machtlos, zur Aufklärung des Verbrechens beizutragen.
Den Männern teilt Roberta Recchia bessere Rollen vor. Stelvio ist ein liebender, geduldiger Ehemann und Vater. Leo, der Miriam das Leben rettet, entwickelt sich aus Liebe zu ihr vom Drogendealer zu einem geduldigen und mitfühlenden Freund, mit dem es Miriam letztlich gelingt, ihr Schicksal zu bewältigen. Und endlich, nach langer Zeit, wird auch das furchtbare Verbrechen aufgeklärt, das sich in der Unglücksnacht im August 1980 am Strand zugetragen hat.
Auf dem umlaufenden Cover dieses hochwertig ausgestatteten Buches verlässt eine junge Frau den Strand und scheint ihren Schatten, der sich zum Meer wendet, hinter sich zu lassen, ein Symbol der Hoffnung, Erlebtes verarbeiten zu können, gelebte Schmerzen hinter sich zu lassen und den Weg zurück ins Leben zu finden. “Endlich das ganze Leben” ist ein Roman, der die Lesenden daran erinnern kann, was im Leben wirklich zählt und wie dankbar man sein muss, wenn man niemals das Schicksal der Protagonisten dieses absolut lesenswerten Buches teilen muss. Von mir daher eine klare Leseempfehlung und fünf Sterne.
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Eine intensive Erfahrung
Ein unvorstellbar grausames Verbrechen verändert das Leben von zwei jungen Frauen und deren Familien in einer schicksalhaften Nacht grundlegend. Danach ist nichts mehr so wie es war. Für keinen von ihnen.
Davor lebt Familie Ansaldo im Italien der 80er Jahre …
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Eine intensive Erfahrung
Ein unvorstellbar grausames Verbrechen verändert das Leben von zwei jungen Frauen und deren Familien in einer schicksalhaften Nacht grundlegend. Danach ist nichts mehr so wie es war. Für keinen von ihnen.
Davor lebt Familie Ansaldo im Italien der 80er Jahre ein beschauliches Leben. Erzählt wird die Geschichte von Marisa und Stelvio. Wie sie sich und unter welchen Umständen sie sich kennengelernt haben und zusammenfanden. Zwei Kinder werden geboren und die Geschäfte laufen prächtig. Tochter Betta ist ein lebensfrohes und Grenzen austestendes Mödchen, welches alle Blicke auf sich zieht. Zusammen mit ihrer Cousine Miriam verbringen die Ansaldos ihre Sommerferien in einem Haus an der Küste. Alle sind zufrieden bis die Tragödie ihren Lauf nimmt in dieser unheilvollen Nacht.
Mit „Endlich das ganze Leben“ hat die italienische Autorin Roberta Recchia ein grandioses Debüt veröffentlicht. Als Leser sitzt man gebannt vor dem Buch und es entsteht eine Art Sogwirkung, der man sich nur sehr schwer entziehen kann.
Während es im Davor-Teil um die Vorstellung und Entwicklung der einzelnen Charaktere der Familie Ansaldo geht, so ist der Danach-Teil ein krasser Schritt, der in eine ganz andere Richtung geht mit der ich auf jeden Fall nicht gerechnet hätte, aber sehr nachvollziehbar ist. Es kommen andere wichtige Charaktere in die Geschichte, die auch ein davor und danach haben und mit ihren Erfahrungen Einfluss auf das Leben von anderen Menschen nehmen können. Ich möchte von dem Danach nicht soviel erzählen, da es die Spannung und Überraschung schmälern würde.
Es geht um Aufarbeitung und Trauer. Wut, Schmerz und Liebe. Auf das Weiterleben.
Die Idee mit dem Davor und dem Danach im Bezug auf die Tragödie ist wirklich sehr gelungen. Der Blick auf das Leben der Protagonisten ist so authentisch und präzise geschildert, aber ohne auf jemanden zu zeigen oder jemanden zu verurteilen.
Auch wenn es hier im Buch um das Unglück der Tochter geht, so hat doch jeder Mensch schon eine Situation erlebt, die man im Nachhinein in Davor und Danach einteilt. Sei es eine Krankheit oder ein Lottogewinn. Beides verändert auf unwiderrufliche Weise. Dieses Gefühl kann die Autorin mit ihrer wunderbaren Art zu schreiben an den Leser/in weitergeben. Somit ist man auch eher Teil der Geschichte als nur ein beliebiger Zuschauer.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen. Dadurch, dass das Buch in den 80er Jahren spielt, ist das Frauenbild ein ganz anderes als das heutige. Als Frau hatte man klein bei zu geben und sich einen Ehemann zu suchen, der sich um einen kümmert. Wie er aussah war fast schon egal. Alles abseits der gängigen Norm wurde totgeschwiegen oder verdrängt. Hauptsache die Nachbarn haben nichts mitbekommen. Ging man als Mädchen auf eine Party und tanzte ausladend war man ein Flittchen.
Das Cover bekommt nach dem Lesen des Buches eine ganz andere Bedeutung. Mit der oberflächlichen Schönheit, die man zu Beginn darin erkennen vermag, hat es dann nichts mehr zu tun.
Es gibt ein paar Szenen, die sind wirklich nur schwer zu ertragen, sind aber notwendig, um das Erlebte authentisch widerzugeben.
Fazit: Ein Buch, welches es auf Anhieb in meine Jahres Top 10 geschafft hat. Man wird als Leser schreien, weinen, lachen und leiden, aber es wird sich lohnen. Ein tolles Buch, dass noch länger nachhallen wird. Einfach lesen. Es wird niemand bereuen. Klare Leseempfehlung!
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Davor und danach
Endlich das ganze Leben von Roberta Recchia, erschienen im Fischer Verlag am 16. Oktober 2024.
Die Familie Ansaldo, Vater, Mutter, Sohn und Tochter führen ein bescheidenes Leben und ihr Luxus besteht daraus, dass sie einige Wochen im Sommer in ihrem kleinen Haus in Torre …
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Davor und danach
Endlich das ganze Leben von Roberta Recchia, erschienen im Fischer Verlag am 16. Oktober 2024.
Die Familie Ansaldo, Vater, Mutter, Sohn und Tochter führen ein bescheidenes Leben und ihr Luxus besteht daraus, dass sie einige Wochen im Sommer in ihrem kleinen Haus in Torre Domizia am Meer verbringen. Dann passiert das Unvorstellbare: Betta schleicht sich in der Nacht davon und stirbt am Strand.
Hier setzt die Geschichte ein, beschreibt dann aber, wie Marisas Eltern sich kennengelernt haben und wie die Beziehungen innerhalb der Familie in den 50er Jahren waren. Die Hälfte der Geschichte dreht sich um Marisa, in der zweiten Hälfte treffen wir auf eine inzwischen studierende Miriam, die in jener Nacht mit ihrer Cousine Betta unterwegs gewesen ist, die aber niemand gefragt hat und deren Eltern zwar Geld haben, sich aber nicht um die Belange der Tochter kümmern.
Ein großartiger Familienroman über die 50er und 80er Jahre, der die Entwicklung die Familien in diesen Jahren in Bella Italia durchmachten, ohne zu beschönigen beschreibt. Es geht um eine Schwangerschaft, die nicht hätte sein sollen, Menschen, die im falschen Körper leben und Polizisten, die einfach nicht ihren Job richtig machen. Und es geht um das Beziehungsgewirr, dass in Familien zu Neid, Missgunst und Schweigen führt. Gut rausgearbeitet wurde, wie das Leben vor den tragischen Ereignissen in jener Nacht am Strand war und was danach sich geändert hat.
Die Handlungen der Protagonisten sind nachvollziehbar, die meisten sind auch sympathisch. Stil und Sprache sind der Zeit, aus der sie kommen angepasst und angenehm zu lesen. Mir hat das Buch gefallen, auch wenn es teilweise recht düster darin zuging. Klare Kaufempfehlung.
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Der Roman "Endlich das ganze Leben" hat mich tief berührt.
Zunächst geht es um Marisa, eine junge Römerin, die schwanger von ihrem Verlobten verlassen wird und eine arrangierte Ehe mit Stelvio eingeht. Die beiden werden sehr glücklich miteinander und gründen …
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Der Roman "Endlich das ganze Leben" hat mich tief berührt.
Zunächst geht es um Marisa, eine junge Römerin, die schwanger von ihrem Verlobten verlassen wird und eine arrangierte Ehe mit Stelvio eingeht. Die beiden werden sehr glücklich miteinander und gründen eine Familie. Im Jahr 1980 passiert dann eine furchtbare Tragödie, die die ganze Familie, vor allem aber Marisa, Stelvio und ihre NIchte Miriam verändern wird.
Ich war von Beginn an fasziniert von dem Roman. Die Autorin hat eine wundervolle "Stimme", die mich sehr abgeholt hat. Die Personen sind authentisch und ich konnte absolut mitfühlen mit ihnen. Es gibt einige Protagonisten, die ich besonders in Herz geschlossen habe - und die ich jetzt nach dem Ende der Lektüre schon vermisse.
Die Geschichte ist teilweise sehr hart, kommt aber vollkommen ohne reißerische Schilderungen aus, was mir besonders gut gefallen hat.
Ich musste an manchen Stellen sehr weinen, so sehr bin ich mit gegangen.
Auch der Schluss passt für mich perfekt zu dem gesamten Inhalt.
Ich kann diesen wirklich besonderen Roman uneingeschränkt empfehlen und habe ein weiteres Lese-Highlight 2024!
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Manche Ereignisse im Leben sind so einschneidend, dass sie das Leben in ein Davor und Danach teilen. Zu den schmerzhaftesten gehört sicher der Verlust eines Kindes. Mit einem solchen müssen Marisa und Stelvio Ansaldo in „Endlich ein ganzes Leben“ fertigwerden.
Anrührend …
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Manche Ereignisse im Leben sind so einschneidend, dass sie das Leben in ein Davor und Danach teilen. Zu den schmerzhaftesten gehört sicher der Verlust eines Kindes. Mit einem solchen müssen Marisa und Stelvio Ansaldo in „Endlich ein ganzes Leben“ fertigwerden.
Anrührend erzählt Roberta Recchia im „Davor“, wie sich Marisa und ihr Mann Stelvio ca. 25 Jahre zuvor in den 1950er Jahren kennengelernt haben. Hierbei bekommt man einen guten Einblick in die gesellschaftlichen Verhältnisse und Moralvorstellungen der damaligen Zeit und lernt Marisas Elternhaus näher kennen. Ich konnte mich hierbei gut in Marisa hineinversetzen und der liebevolle und charakterstarke Stelvio wuchs mir sehr ans Herz. Danach springt die Geschichte in das Schlüsseljahr 1980 und das „Danach“. Da ich bezüglich der Handlung nicht spoilern möchte, ist es gar nicht so einfach, meine Gedanken zum Roman in Worte zu fassen. Der gewaltsame Tod von Marisas und Stelvios Tochter Betta ist ein Wendepunkt im Leben aller Beteiligten. Er stellt die Ehe der Eltern auf eine schwere Probe. Wie geht man als Paar mit einem solchen Verlust um? Findet man zusammen einen gemeinsamen Weg der Trauer, oder geht alles zugrunde? Aber auch Bettas Cousine Miriam droht an dem Ereignis zu zerbrechen. Ihr Leben steht im Mittelpunkt des zweiten Romanteiles und ist ergreifend erzählt.
Mich hat dieses Buch so sehr gefesselt, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte und bis spät in die Nacht aufgeblieben bin, um es in einem Rutsch zu lesen. Ich habe mitgelitten und mitgezittert, war fassungslos und wütend, traurig und hoffnungsvoll zugleich. Roberta Recchia hat interessante, starke Charaktere erschaffen, die mich beim Lesen emotional gepackt haben, auch wenn ich mir einzelne Personen etwas ambivalenter gewünscht hätte, da manches ein bisschen dick aufgetragen wirkte. Neben der familiären Ebene zeigt Roberta Recchia auch, wie wirtschaftliche Interessen, Seilschaften und die Vorstellungen von Anstand und Moral in den 1980er Jahren die Ermittlungsarbeit der Polizei beeinflussten.
Ein lesenswerter Familienroman, der erschüttert und gleichzeitig Hoffnung spendet.
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