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Hightower667
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Bewertungen

Insgesamt 176 Bewertungen
Bewertung vom 30.06.2025
Gundermann, Bettina

Zehn Eis an einem Tag


gut

Vergnügliches Abenteuer

Linn hat einen Plan. Sie möchte zehn Eis an einem Tag essen. Was sich in der Theorie richtig einfach anhört, wird in der Praxis zu einem richtigen Problem. Denn ausgerechnet die immer schlecht gelaunte Fee Huberta Moloch-Meyer möchte ihr diese Freude gründlich verderben. Doch Linn ist ziemlich pfiffig und lässt sich von Hubertas Einmischungen nicht entmutigen. Egal ob Huberta den Kiosk sabotiert oder das Eis beim Nachbarn wegschleckt: Linn lässt sich nicht unterkriegen. Sie hat einen Plan und möchte ihn auch umsetzen. Zusammen mit ihrem besten Freund Henri beginnt ein Abenteuer auf das niemand vorbereitet war.

„10 Eis an einem Tag“ von Autorin Bettina Gundermann und Illustratorin Alexandra Langenbeck ist ein Buch geworden, dass eigentlich jedem Kind gefallen dürfte. Es gibt Feen, Magie und jede Menge Eis. Das Ganze ist kindgerecht und mit einer schönen Schippe Humor verziert. Man leidet als Leser/in so richtig mit, wenn Linn versucht ihrem Traum näher zu kommen. Es gibt Tage, da denkt man wirklich alles geht schief. Glücklicherweise steht Linn mit Henri ein wahrer Freund zur Seite.

Neben der Hauptgeschichte gibt es einige interessante Nebenstränge, z.B. die mit Kommissar Pawlowski oder einige andere, die man nicht zwingend hätte haben müssen, aber auch nicht nerven. Das Buch richtet sich primär an Kinder und die werden sich unterhalten fühlen. Durch die einzelnen Kapitel kann man die Lesezeit gut einteilen und hat somit sogar noch etwas länger von der Geschichte. Für Einrichtungen wie Kitas wäre die Anschaffung auch durchaus eine Überlegung wert.

Richtig cool sind die Illustrationen von Alexandra Langenbeck geworden. Comichaft, aber auch irgendwie „Alte Schule“. Sie erinnern an Zeichnungen aus dem Disney Kosmos der 80er Jahre.

Fazit: „10 Eis an einem Tag“ werden viele Kinder auch mal essen wollen. Dass es manchmal gar nicht so einfach ist, seinen Traum zu erfüllen, zeigt dieses Buch. Es ist eine Freude Linn bei ihrem Abenteuer zu begleiten. Leseempfehlung!

Bewertung vom 30.06.2025
Kern, Doris

Sonnenkräuter für die Seele


sehr gut

Von der Macht der Sonnenkräuter

Autorin Doris Kern ist ausgebildete Kräuterpädagogin und Praktikerin der Traditionellen Europäischen Heilkunde (TEH). Dieses Fachwissen und ihre Sachkunde hat sie nun in einem neuen Buch veröffentlicht.

„Sonnenkräuter für die Seele“ entführt die Leser/innen in die Welt der Sommerkräuter. Nach dem sehr schönen Vorwort der Autorin werden verschiedene Kräuter wir Lavendel, Ringelblume und viele andere vorgestellt. Dabei geht es um Herkunft, Aussehen und Geschichte der Kräuter. Am Ende jeder Kräutervorstellung gibt es dann noch einen persönlichen Tipp der Autorin.

Weiter geht es mit abwechslungsreichen und innovativen Rezepten, bei denen die Sommerkräuter eindeutig im Vordergrund stehen. Da sind dann so tolle Sachen wie Liköre, Essig und Öl dabei. Die Liste ist aber noch länger. Nachmachen ist unbedingt empfohlen.

Weitere Themen sind Sonnenpflege, Hausmittel und Räuchern und Dekorieren. Die ganze Bandbreite der Kräuter wird in diesem sehr schönen Buch zusammengetragen. Ein Highlight sind die vielen schönen Bilder, welche die Autorin zusammengestellt hat, um die Kräuter, aber auch die Rezepte in Szene zu setzen.

Das Cover ist Balsam für die Seele, da es sehr ansprechend aussieht und man sofort selber in den Garten oder auf das Feld möchte, um Kräuter einzusammeln und tolle Dinge damit zu kreieren.

Fazit: Wenn man sich für Sonnenkräuter interessiert, dann kommt man an diesem sehr schönen und informativen Buch nicht vorbei. Der praktische Teil ist dabei in den Vordergrund gestellt, so daß das Nachmachen eindeutig erwünscht ist. Klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.06.2025
Ruthe, Ralph;Flix

Frag Ferdinand: Natur und Tiere


sehr gut

Ferdinand will‘s wissen

Ferdinand ist ein rasender Reporter, der für die Zeitung „Der Globus“ schreibt. Und ein Hund! Immer unter Zeitdruck und auf den letzten Drücker muss Ferdinand Artikel für seinen leicht cholerischen Chef schreiben.

In dem hier vorliegenden Buch „Frag Ferdinand“ der beiden Autoren und Comiczeichner Flix und Ralph Rute geht es um die Themen Natur & Tiere. Auf jeweils einer Doppelseite schreibt Ferdinand einen Artikel. Gezeichnet und als Comic. Fragen wie: „Sind Wale eigentlich Fische?, Warum gibt es Zoos? Oder fahren Zugvögel mit dem Zug?“ , werden hier auf sehr lustige und kreative Weise beantwortet. Dabei gibt es auf den einzelnen Seiten eine Menge zu entdecken. Häufig haben die zu beantwortenden Fragen eine historische Erklärung am Start, die sehr unterhaltsam ist. Das die beiden Autoren vom Fach sind, merkt man sofort. Die Zeichnungen sind bunt und strotzen nur so vor Lebensfreude. Als Leser kann man gar nicht genug bekommen.

Neben den speziellen Fragen gibt auch ein paar Fun & Fakten Seiten, die in kurzen Notizen Skurriles und Witziges aus der Natur und der Tierwelt beschreibt.

Insgesamt ist das Tempo dieses Wissenscomics sehr hoch. Obwohl jede Doppelseite für sich steht, gibt es immer mal wieder Verweise zu vorigen Geschichten.

Das Cover ist ein richtiger Hingucker geworden, der im Buchladen gut platziert bestimmt für Aufmerksamkeit sorgen wird. Hier haben wir es nämlich mit einem Buch zu tun, das sowohl Kinder als auch Erwachsene gleichzeitig begeistern wird.

Fazit: Man kann als Leser/in nur hoffen, dass schon ziemlich bald neue Bände dieses außergewöhnlichen Hundes und Reporters erscheinen mögen. Hier stimmt einfach alles. Wer Comics und Wissenserwerb zugleich genießen möchte, der kommt an diesem Buch nicht vorbei!
Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 22.06.2025
Chisholm, Alastair

I am Wolf - Der Kampf der Tierclans / Tierclan Trilogie Bd.1


sehr gut

Ich bin Wolf

Coll lebt mit seinem Clan auf einem riesigen Konstrukt, einem Tierroboter mit dem Aussehen eines Wolfes. In ihrem Leben dreht sich alles um diese Machine. Der Wolf ist ihre Religion. Colls Mutter ist Alpha, die Anführerin des Clans und somit auch von Wolf. Aufgrund körperlicher Beeinträchtigungen wird Coll jedoch nicht als vollwertiges Mitglied innerhalb der Gemeinschaft angesehen. Coll aber kämpft um Anerkennung, um sich seinen Platz innerhalb des Clan zu sichern.

Immer wieder kommt es zu Zusammenstößen mit anderen Konstrukten, die ebenfalls in Tiergestalt auftauchen. Es kommt zu heftigen Kämpfen, wenn diese Maschinen außerhalb ihrer Territorien auftauchen. Bei einem dieser Kämpfe wird Coll zusammen mit Rieka vom Wolf gestoßen. Im Gegensatz zu Coll, der unbedingt wieder zu seinem Konstrukt möchte, hat Rieka andere Pläne und möchte Informationen verfolgen, die sie nach Norden führen sollen. Zusammen mit zwei weiteren Kindern von anderen Konstrukten versuchen sie gemeinsam zu überleben und ihren Weg zu finden.

Der schottische Autor Alastair Chisholm, der in der Vergangenheit schon einige Romane für Kinder veröffentlicht hat, bringt mit „I am Wolf - Der Kampf der Tierclans“ eine neue Reihe an den Start. Das Setting ist frisch und unverbraucht. Diese riesigen Konstrukte sind schon sehr beeindruckend. Die Idee, dass ganze Clans auf ihnen leben und sie der Mittelpunkt von allem sind ist spannend zu lesen. Die Karte zu Beginn des Buches lässt den Leser/in etwas über die Welt erfahren, in der die Geschichte spielt. Es gibt Geheimnisse und Fragen, die einem während des Lesens über den Weg laufen. Diese werden wohl in den nächsten Teilen weiter vertieft. Im ersten Teil geht es vor allem um die Ausgangslage und das Zusammenfinden der Gruppe. Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich. Es gibt zu Beginn eine Menge Konflikte unter den Kindern, da sie sich ihren Konstrukten zugehörig fühlen, aber letztlich arbeiten sie zusammen und können die Fähigkeiten jedes Einzelnen zusammen nutzen.

Richtig schön ist das Cover geworden, welches sofort ins Auge fällt. Das comicartige Bild von Wolf und Coll mit diesem roten Hintergrund machen sofort neugierig auf die Geschichte.

Fazit: „I am Wolf - Der Kampf der Tierclans“ ist ein richtig gutes Kinderbuch geworden, welches auch junggebliebene Erwachsene interessieren könnte. Es ist gute, spannende Unterhaltung geworden, die Lust auf mehr macht. Der zweite Teil wird „I am Raven - Die Rache der Königin“ heißen. Man kann sich also freuen. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 12.06.2025
Zeid, Jean

Gaming - Eine Pixel-Zeitreise


ausgezeichnet

Die Geschichte des Gaming als Graphic Novel! Genial!


Videospiele sind seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts immer weiter auf dem Vormarsch in die Gesellschaft. Schaffte es das Spiel PONG noch zwei Spieler in einer Art Wettkampf zu mobilisieren, so sind es heute Millionen von Menschen weltweit, die vernetzt mit Smartphone, PC oder Konsole miteinander spielen oder Wettbewerbe ausfechten.

Der Sachcomic „Gaming - Eine Pixel-Zeitreise“ von Autor Jean Reid und Illustratorin Émilie Rouge zeigt die ganze Geschichte der Videospiele auf. Es nennt sie Namen der wichtigsten Erfinder, stellt die wichtigsten Spiele seiner Zeit vor und zeigt die technischen Fortschritte der letzten fünfzig Jahre auf. Dabei gibt es ein Wiedersehen mit fast allen bekannten Konsolen und PCs seiner Zeit.

Dies alles verpackt als Comic, einem Medium, welches perfekt zu der Welt der Videospiele passt. Ähnlichkeiten sind nicht von der Hand zu weisen.

Ist man selber leidenschaftlicher Gamer, der schon seit den achtziger Jahren mit von der Partie ist, so ist das Buch eine wahre Offenbarung. Hier läuft die eigene Gaming Geschichte noch einmal vor dem inneren Auge ab. Spiele, die man einst geliebt und vergessen hat, kommen einem wieder in den Sinn und man schwelgt für eine gewisse Zeit in Harmonie, Glück und Erinnerung.

Die Autoren, die selber die Hauptrollen im Buch spielen, schaffen es durch ihren Humor und ihr Fachwissen, dass der Leser immer gut unterhalten wird. Es gibt eine Menge zu entdecken. Das Quellenverzeichnis am Ende des Buches ist ziemlich lang, da wirklich jeder wichtige Name zum Thema Videospiele auch genannt wird.

Der Comicstil ist glücklicherweise nicht perfekt animiert oder gezeichnet. Dies hätte der Stimmung des Buches nicht gut getan. Diese leicht unperfekten Bilder machen den Charme des Buches aus.

Das Buch selber überzeugt durch seine Haptik. Es liegt schwer in der Hand und man hat das Gefühl etwas sehr Erhabenes in den Händen zu halten. Die Unterteilung ist sehr gelungen, da jedem Kapitel genügend Platz eingeräumt wurde, um sich zu präsentieren. Dabei bleibt der Ablauf ziemlich chronologisch.

Kritik gibt es hier nicht zu finden. Das soll schon mal was heißen.

Fazit: Ob Veteran, Casual oder Beginner in Sachen Videospiele. Dieses Buch wird jeden von euch packen. „Gaming - Eine Pixel-Zeitreise“ ist ganz großes Kino und unterhält auf mehreren Ebenen. Ein Buch zum immer wieder Neu-Entdecken. Klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 12.06.2025
Groys, Mihail

Meine deutsche Geschichte


gut

Informativ

Mihail Groys hat schon viel erlebt in seinem Leben. Als ukrainischer Jude ist er in den Neunzigerjahren mit seiner Familie nach Deutschland ausgewandert. Heute arbeitet er nach einigen anderen Stationen als politischer Berater in Berlin. In seinem Buch „Meine deutsche Geschichte“ erzählt er von seinen Erfahrungen in Deutschland. Wie es ihm und seiner Familie ergangen ist seit der Ankunft. Wie sein Leben als Jude in Deutschland aussieht und was für Probleme dies mit sich führen kann. Und natürlich wird auch noch ausführlich über den Ukrainekrieg geredet.

Gleich zu Beginn sieht man das ausführliche Inhaltsverzeichnis mit den Themen, zu denen der Autor etwas geschrieben hat. Diese umfassen zum Beispiel seine Autobiografie, das jüdische Leben in Deutschland damals und heute, die Geschichte der Ukraine und ihre Konflikte bis zum Krieg, sowie die Unterschiede im Leben zwischen Migranten und Deutschen.

Das ist oft sehr humorvoll und mit einem Augenzwinkern geschrieben, auch wenn die Angelegenheiten ziemlich häufig einen ernsten Hintergrund haben. Gerade das Kapitel über die Schoah sollte bei vielen Menschen mal wieder einen Denkprozess beginnen. So etwas darf nie wieder passieren. Nirgendwo!

Der Schreibstil ist flüssig, authentisch und leicht verständlich geschrieben. Kritisieren könnte man höchstens, dass bei den Kapiteln nie so richtig in die Tiefe gegangen wird. Vieles bleibt an der Oberfläche und ist politisch interessierten Leser/innen schon bekannt. Da hätte man mehr draus machen können.

Stark ist das Cover, welches den Autor selber zeigt. Dies zeugt von Selbstbewusstsein und innerer Stärke.

Fazit: „Meine deutsche Geschichte“ von Autor Mihail Groys ist eine interessante Mischung aus Autobiografie und politischer Bestandsaufnahme geworden. Er schildert darin seine Gedanken und Ansichten zu ihm wichtigen Themen. Spannend.

Bewertung vom 01.06.2025
von der Groeben, Ulrike

Freiheit beginnt jetzt!


gut

Unterhaltsam

Die langjährige RTL Sportmoderatorin Ulrike von der Groeben, die eine Hälfte des bekannten TV Duos der Nachrichtensendung RTL aktuell war, hat sich 2024 in den Ruhestand verabschiedet. In ihrem Buch „Freiheit beginnt jetzt“, welches sie zusammen mit der Journalistin Anna Butterbrod geschrieben hat, zeigt sie Wege und Möglichkeiten auf, die den Wechsel vom Berufsleben in den Ruhestand geschmeidiger und ohne Angst angehen lässt.

Dazu lässt sie eine Reihe von Expertinnen und Experten zu Wort kommen, die in so unterschiedlichen Bereichen Coaching, Meditation, Auswanderung und Gesundheit tätig sind. Die Tipps sind leicht verständlich und nachvollziehbar. Richtig in die Tiefe geht es dabei nie. Einen guten Überblick verschaffen kann man sich trotzdem. Auch die Themen Freundschaften, soziale Kontakt und Tod werden nicht ausgespart. Gerade die Kontakte zeigen auf wie wichtig sie sind, da sie den Körper und den Geist fit halten.

Eingebettet sind diese Ratschläge immer wieder in die Lebensgeschichte der Autorin. Sie erzählt viel von ihrem Leben und ihrer Herkunft. Immer positiv und authentisch.

Das Buch ist eine Mischung aus Biografie und Sachbuch. Einigen Leser/innen wird der Inhalt sicherlich zu oberflächlich sein, da sie ein reines Sachbuch erwartet haben. Junge Menschen werden dieses Buch eher übersehen, da sie mit dem Namen der Autorin und ihrer Karriere im Fernsehen wenig oder gar nichts anfangen können. So um die fünfzig wird die Zielgruppe also schon sein.

Am Ende des Buches gibt es einen Überblick der teilnehmenden Experten mit Homepage-Angabe.

Das Cover mit der Autorin vorne drauf strahlt Lebensfreude aus und zeigt, dass das Berufsende nicht das Lebensende bedeutet.

Fazit: Wer einen ernsthaften Ratgeber erwartet hat, der wird höchstwahrscheinlich enttäuscht sein. Ganz ehrlich hat das aber auch niemand erwartet. Ulrike von der Groeben hat ein lockeres Buch zwischen Biografie und Sachbuch geschrieben, dass durch den flotten Schreibstil über die ganze Buchlänge zu unterhalten weiß! Leseempfehlung!

Bewertung vom 01.06.2025
George, Nina

Die geheime Sehnsucht der Bücher


ausgezeichnet

Unterhält und berührt

Das Bücherschiff ist zurück. Monsieur Perdu ist zurück in Paris mit seiner Literarischen Apotheke. Nach wie vor möchte er Menschen und Bücher verknüpfen, um sie so ein Stück weit glücklicher und zufriedener zu machen und vielleicht sogar zu heilen.

Im Mittelpunkt steht dieses Mal die zwölfjährige Françoise, von ihrer Mutter immer nur Frankie genannt. Das Verhältnis von Mutter und Tochter ist angespannt, da die Mutter sich so gar nicht im Alltag mit ihrer Tochter bewähren kann. Sie ist in keiner Weise emphatisch für die Bedürfnisse ihrer Tochter.
Durch eine überraschende Begebung erfährt Françoise, dass ihre Mutter mal ein ganz anderer Mensch gewesen ist. Nachdem sie von dem Bücherschiff gehört hat, macht sie sich auf den Weg, um ihrer Mutter zu helfen.

Dort trifft sie auf Pauline, die jetzt ebenfalls in der Literarischen Apotheke arbeitet. Sie steht für die Zukunft und überzeugt Monsieur Perdu davon, auch Online von der wunderbaren Welt der Bücher zu erzählen. Mit Konsequenzen, die wohl niemand so richtig für möglich gehalten hat.

Autorin Nina George hat es wieder getan. Mit „Die geheime Sehnsucht der Bücher“ erzählt sie wieder einmal eine wunderschöne Geschichte in der man sich auch gerne mal verlieren kann. Es geht um Liebe, Trauer, Sehnsucht und Tod, aber auch um Vergebung und Heilung.

Die Autorin hat die Gabe jederzeit die richtigen Worte zu wählen. Der Schreibstil ist phänomenal. Der geht richtig unter die Haut. Beim Lesen passiert etwas mit dem Leser/in. Alleine schon bei der Beschreibung von Paris hat man das Gefühl dort zu sein und den Geschmack der Stadt auf den Lippen zu spüren.

Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Zum Beispiel die Reaktionen der Eltern auf die Online-Veranstaltung zum Buch „Matilda“ von Roald Dahl sind einfach nur köstlich. Es gäbe noch viele andere Situationen zu nennen.

Auch Pauline, der frische Wind, hat so ihre Szenen, die einem im Gedächtnis bleiben. Viele Kleinigkeiten im Buch erinnern sogar oftmals an das eigene Leben. Vielleicht ist es Zufall, aber manchmal überkommt einem beim Lesen das Gefühl diese Situation auch schon erlebt zu haben.

Das beschwingt leichte Buchcover fällt einem sofort ins Auge und führt einen auf die falsche Fährte, da es einen leichten Sommerroman suggeriert. Doch weit gefehlt!

Fazit: Nina George hat mit „Die geheime Sehnsucht der Bücher“ eine emotionale Achterbahn erschaffen, an die man nach dem Lesen noch häufiger denken wird. Es ist kein Buch zum Schnell mal durchlesen. Dieses Buch muss man genießen und zelebrieren. Hier gibt es soviel zu entdecken. Genau wie in der Literarischen Apotheke. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 19.05.2025
Mason, Simon

Ein Mord im November - Ein Fall für DI Wilkins (eBook, ePUB)


sehr gut

Frischer Wind aus England

Eine junge Frau wird auf dem Gelände der altehrwürdigen Oxford University ermordet. DI Ryan Wilkins wird auf den Fall angesetzt. Ein junger Ermittler, der mit der Welt der Auserlesenen nichts am Hut hat. Er selber kommt aus schwierigen Verhältnissen und neigt zu unkontrollierten Wutausbrüchen. Respekt für andere scheint ein Fremdwort für ihn zu sein. Ausnahme scheint sein zweijähriger Sohn zu sein

DI Ray Wilkins, nigerianisch-britischer Namensvetter und Überflieger mit Oxford-Abschluss bei der Polizei wird ebenfalls auf den Mord angesetzt. Schnell wird klar, dass die beiden Ermittler sich überhaupt nicht riechen können und für alles stehen was der andere ablehnt. Kann sich das sehr ungleiche Paar dennoch zusammentuen, um den Fall zu lösen?

Es gibt eine Menge Kriminalromane, bei denen zutiefst unterschiedliche Charaktere auf einmal zusammenarbeiten müssen. Dies ist soweit nichts Neues, aber wie der britische Autor Simon Mason dies in seinem Buch „Ein Mord im November“ niederschreibt und erzählt, bringt frischen Wind ins Genre.

Da wäre zum einen Ryan, bei dem man sich als Leser wirklich häufig fragt, wie dieser Typ es geschafft hat bei der Polizei zu landen. Schnell wird klar, dass er so seine Probleme hat. Nicht nur aufgrund seiner sozialen Herkunft, sondern auch weil seine Reizschwelle sehr weit unten angesiedelt ist und er deshalb immer wieder in für ihn unangenehme Situationen gerät. Dies bringt ihn vor allem bei seinen Ermittlungen immer wieder in Schwierigkeiten. Trotz allen hat er das Herz am rechten Fleck und man entwickelt Sympathie für den jungen Mann. Teilweise ist seine ungehobelte Art auch wirklich witzig.

Auf der anderen Seite haben wir Ray, den Star der hiesigen Polizei und zudem Universitätsabsolvent. Kultiviert, schwarz und in stabilen Verhältnissen lebend. Bei ihm hat man das Gefühl es würde alles laufen und er hat alles im Griff. Immer nach Dienstanweisung ohne Abweichung. Aber auch ohne viel Spaß und Empathie. Dies ändert sich komplett mit dem Eintreten von Ryan in seinem Leben.

Den Fall selber könnte man als klassischen Kriminalfall in ehrenwerter Umgebung bezeichnen. Die Suche nach dem oder der Täterin ist sehr unterhaltsam und vielschichtig. Schnell wird man dabei auf die falsche Fähre gelockt. Glücklicherweise verzichtet man auf allzu explizite Gewaltdarstellungen, die so gar nicht zur Stimmung des Buches passen würden.

Der Schreibstil könnte einigen Leser/innen aufgrund der manchmal drastischen Wortwahl missfallen, sorgt aber dafür, dass die Charaktere, allen voran Ryan, sehr authentisch rüberkommen.

Fazit: Die neue Krimireihe von Autor Simon Mason um die beiden DI Wilkens überzeugt auf ganzer Linie. Es ist spannend zu lesen wie die beiden grundverschieden Männer zusammen einen Mordfall lösen sollen. Als Leser freut man sich auf weitere Fälle. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 09.05.2025
Fagan, Deva

Game of Noctis - Spiel um dein Leben


ausgezeichnet

Das Buch der Spiele

In Dantessa dreht sich alles um die Spiele und den Rang. Je höher der Rang, desto mehr Macht hat man inne. Die Herkunft spielt dabei auch hier eine große Rolle.

Auch Pia wächst in der Welt der Spiele auf und spielt selber leidenschaftlich gern. Zusammen mit ihrem Großvater versucht sie in den Armenvierteln von Dantessa zu überleben. Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände wird ihr der Großvater genommen und Pia bleibt allein zurück. Sie lernt die geheimnisvolle Vittoria kennen, deren Ziel es ist mit einem eigenen Team das größte und gefährlichste Spiel zu spielen - Noctis! Erst später merkt Pia, dass viel mehr auf dem Spiel steht als zunächst angenommen. Die Zukunft des ganzen Landes steht auf dem Spiel!

Sehr viel mehr soll von der Handlung auch nicht erzählt werden, da jeder Leser/in selbst in den Genuss dieser Geschichte kommen soll.

Mit „Game of Noctis - Spiel um dein Leben“ hat Autorin Deva Fagan einen wunderbaren Fantasy-Abenteuerroman geschrieben, der frischen Wind in das Genre bringt. Das liegt vor allem am Setting, da es eine Vielzahl von abwechslungsreichen Spielen zu entdecken gibt. Einige dieser Spiele ähneln dabei abgewandelten Versionen bekannter Spiele, die hier zu etwas völlig neuem umgewandelt wurden. Das Ganze ist so lebendig beschrieben, dass es eine wahre Freude ist, der abwechslungsreichen Geschichte zu folgen.

Die Charaktere sind bunt gemischt und vielseitig gestaltet, ihre Vorgeschichte und Absichten authentisch wiedergegeben. Auch wenn es mal wieder die klassische Auseinandersetzung zwischen Underdog und Etablierten gibt, kommt keine Langeweile auf, da die Abläufe, auch später auf dem Spielfeld, packend inszeniert wurden.

Der Schreibstil ist leicht verständlich und von eher hohem Tempo. Junge Menschen werden ebenso begeistert sein wie jung gebliebene Erwachsene.

Ebenfalls zu erwähnen ist das sehr stimmige Cover, welches die Vorfreude zusätzlich steigen lässt.

Fazit: „Game of Noctis“ ist ein tolles Buch geworden, welches immer wieder positiv überrascht. Die ganze Geschichte könnte man sich auch gut als Serie oder Film vorstellen. Vielleicht gibt es ja irgendwann mal eine Fortsetzung. Verdient hätte sie es! Klare Leseempfehlung!