Susanna Leonard
Broschiertes Buch
Die Radfahrerin
Annie Londonderry - Eine Frau. Ein Fahrrad. Einmal um die Welt. Roman
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Eine bewegende Romanbiographie über die erste Frau, die mit dem Fahrrad die Welt umrundeteBoston, 1894. Annie ist gerade einmal 24, als sie eine schicksalhafte Entscheidung trifft: Sie lässt sich auf die Wette zweier Geschäftsmänner ein, die behaupten, eine Frau würde es niemals schaffen, mit dem Fahrrad die Welt zu umrunden. Annie widerspricht: Was ein Mann kann, kann eine Frau schon lange! Also setzt sie sich auf ihr 19 kg schweres Rad, im Gepäck nur Wechselunterwäsche und einen Revolver, und begibt sich auf das Abenteuer ihres Lebens. Ihre Tour um die Welt schlägt hohe Wellen in der...
Eine bewegende Romanbiographie über die erste Frau, die mit dem Fahrrad die Welt umrundeteBoston, 1894. Annie ist gerade einmal 24, als sie eine schicksalhafte Entscheidung trifft: Sie lässt sich auf die Wette zweier Geschäftsmänner ein, die behaupten, eine Frau würde es niemals schaffen, mit dem Fahrrad die Welt zu umrunden. Annie widerspricht: Was ein Mann kann, kann eine Frau schon lange! Also setzt sie sich auf ihr 19 kg schweres Rad, im Gepäck nur Wechselunterwäsche und einen Revolver, und begibt sich auf das Abenteuer ihres Lebens. Ihre Tour um die Welt schlägt hohe Wellen in der Presse, doch sie birgt auch Gefahren und droht mehrmals zu scheitern. Wird Annie trotzdem Erfolg haben? Wird sie ein Zeichen setzen für alle Frauen, die wie sie von Gleichberechtigung träumen?
Susanna Leonard wuchs in Karlsruhe und in Paris auf. Ihre Bewunderung für mutige Frauen brachte sie auf die Idee, biographische Romane über Frauen zu schreiben, die unsere Welt nachhaltig verändert haben. Nach Marie Curie und Dian Fossey beschäftigt sich Susanna Leonard in ihrem dritten Roman mit dem bewegenden Leben von Annie Londonderry, der ersten Frau, die mit dem Fahrrad die Welt umrundete.
Produktdetails
- Mutige Frauen, die Geschichte schrieben 4
- Verlag: Bastei Lübbe
- Artikelnr. des Verlages: 18879
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 398
- Altersempfehlung: ab 16 Jahren
- Erscheinungstermin: 31. März 2023
- Deutsch
- Abmessung: 135mm x 214mm x 37mm
- Gewicht: 489g
- ISBN-13: 9783404188796
- ISBN-10: 3404188799
- Artikelnr.: 63756020
Herstellerkennzeichnung
Lübbe
Schanzenstraße 6-20
51063 Köln
vertrieb@luebbe.de
Das Buch startet mit einer Wette zwischen zwei Männern. Dabei werden schon die zwei aufkommenden Fronten über das damalige Bild der Frau und ihre Fähigkeiten aufgezeigt. Einer von Ihnen traut Frauen sehr wenig zu und vor allem keine Reise mit dem Fahrrad um die Welt. Der Andere traut …
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Das Buch startet mit einer Wette zwischen zwei Männern. Dabei werden schon die zwei aufkommenden Fronten über das damalige Bild der Frau und ihre Fähigkeiten aufgezeigt. Einer von Ihnen traut Frauen sehr wenig zu und vor allem keine Reise mit dem Fahrrad um die Welt. Der Andere traut einer Frau sowas schon zu und macht sich auf die Suche. Annie lockt das große Geld und traut sich das Abenteuer zu, auch wenn sie damit ein hohes Risiko, die Wettbedingungen nicht einfach sind und sie einen hohen immateriellen Preis dafür zahlt.
Mir hat es sehr gefallen, dass die Autorin auf diese wahre Begebenheit aufmerksam wurde und hieraus einen Roman geschrieben hat. Auch wenn es nicht viele Informationen zu Annie Londonderry gab, hat sie es trotzdem geschafft diese Reise verständlich und nachvollziehbar zu schreiben. Das Buch war hierbei sehr unterhaltsam. Zudem gefiel es mir, die Protagonistin wachsen zu sehen. Ihr Charakter wird sehr gut herausgestellt, auch wenn sie mir dabei nicht immer sympathisch war. Das stört mich aber nicht. Ich hätte gerne an manchen Stellen noch mehr Details gehabt, das lag aber wohl an mangelnder Informationen und des bereits umfangreichen Buches. Meiner Meinung nach könnte man auch gut noch eine Fortsetzung schreiben.
Das Cover finde ich ganz nett. Nur etwas weniger Überschriften/Text hätte ich als besser empfunden. Die Kapitel haben eine gute Länge. Die Kapitelüberschriften helfen einem sich zeitlich als auch örtlich im Buch zu orientieren. Eine kleine Landkarte der Reise hätte mir noch gut gefallen.
Auf alle Fälle ist dieses Buch eine lesenswerte Geschichte von einer starken Frau mit einem starker Durchsetzungskraft und Eigensinnigkeit.
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In ihrem neuen Roman über starke Frauen widmet sich Susanna Leonard Annie Londonderry.
Diese hat in den Jahren 1894/95 in nur knapp 15 Monaten als erste Frau geschafft, mit dem Fahrrad die Welt zu umradeln.
„Annie Londonderry – Die Radfahrerin“ ist eine Romanbiografie mit …
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In ihrem neuen Roman über starke Frauen widmet sich Susanna Leonard Annie Londonderry.
Diese hat in den Jahren 1894/95 in nur knapp 15 Monaten als erste Frau geschafft, mit dem Fahrrad die Welt zu umradeln.
„Annie Londonderry – Die Radfahrerin“ ist eine Romanbiografie mit großem fiktivem Anteil, der den Leser in das Amerika des späten 19. Jahrhundert führt.
Annie Londonderry, geboren als Anna Kopchovsky, lebt mit ihrem Mann und drei kleinen Kindern in einem jüdischen Ghetto auf sehr beengtem Raum und muss neben Haushalt und Kinderbetreuung noch Geld mit dem Verkauf von Werbeanzeigen dazuverdienen. Das Leben im Ghetto ist hart und bedrückend und Anna sehnt sich nach mehr. Da kommt ihr durch Zufall die Wette zweier Herrschaften zu Ohren, dass es eine Frau niemals mit dem Fahrrad in nur 15 Monaten schaffen würde, um die Welt zu fahren. Anna ergreift ihre Chance und schwingt sich aufs Fahrrad.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen.
Die Perspektiven wechseln zwischen Erzählung, Tagebucheinträgen und dem Blick in das Jahr 1940. Dieser Wechsel ist keinesfalls verwirrend, sondern hält die Spannung aufrecht.
Das Buch ist in 2 große Teile gegliedert.
Annie als Hauptprotagonistin ist eine sehr starke Persönlichkeit, welche jedoch durch ihr Verhalten auch polarisiert. Ihre teilweise erfundenen Geschichten gegenüber den zahlreichen Journalisten, das Verlassen ihrer Familie – vor allem ihrer 3 kleinen Kinder – lässt unterschiedliche Gefühle im Leser erwachsen. Jedoch gelingt es der Autorin, Annie sehr authentisch in ihren Gefühlen und Zweifeln darzustellen, sodass ich ihr Handeln und Denken sehr gut nachvollziehen konnte.
Die Reiseroute und die einzelnen Stationen habe ich mit Spannung verfolgt und die Strapazen, die Annie und ihren immer wieder wechselnden Begleitern begegneten, haben mich mit Staunen erfüllt. Immer wieder musste ich mir vor Augen halten, welch großen Luxus wir heutzutage beim Fahrradfahren erleben und welchen Hindernissen Annie damals widerstehen musste.
Sehr interessant fand ich die Schilderungen rund um die Fahrradclubs, die damalige Mode, aber auch die Entwicklung der Frauenbewegung und den Kampf um Gleichberechtigung.
Annie als fahrendes Werbeplakat und Vorreiterin der Frauen ist eine Inspiration. Nicht nur einmal spielte sie mit dem Gedanken aufzugeben, hat sich aber immer weiter durchgebissen.
Fazit:
Vorm Lesen dieses Romans habe ich noch nie von dieser Frau gehört, die es gewagt hat, mit dem Fahrrad um die Welt zu fahren und bin sehr froh, dass ich dieses Buch lesen konnte. Auch wenn die Autorin klar bekannt hat, dass aufgrund fehlender belegbarer Fakten einiges ihrer Fantasie entspringt, könnte es genauso gewesen sein und der Roman hat mir spannende und interessante Lesestunden bereitet. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung!
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Annie, eine tollkühne Frau mit unschlagbarem Charisma
Erst kürzlich habe ich von Susanna Leonard die Romanbiographie ‚Dian Fossey - Die Forscherin‘ gelesen und war begeistert davon, wie brillant die Autorin den Stoff umgesetzt hat. In dieser Romanbiografie geht es um eine …
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Annie, eine tollkühne Frau mit unschlagbarem Charisma
Erst kürzlich habe ich von Susanna Leonard die Romanbiographie ‚Dian Fossey - Die Forscherin‘ gelesen und war begeistert davon, wie brillant die Autorin den Stoff umgesetzt hat. In dieser Romanbiografie geht es um eine andere bemerkenswerte Frau, nämlich um die ‚Die Radfahrerin Annie Londonderry‘. Ich gebe zu, ich hatte vorher noch nichts von ihr gehört. Inzwischen weiß ich, Annie war die erste Frau, die mit dem Fahrrad die Welt umrundete.
Im ‚Bosten Tea Party Club‘ kommt es im April 1894 zu einem Disput zwischen Professor Dowe und dem Zuckerfabrikanten Samuel Thatcher. Thatcher spricht derart despektierlich von Frauen und reizt damit den guten Professor so sehr, dass der sich zu einer Wette hinreißen lässt. Es geht um 5.000 Dollar, die Professor Dowe daraufsetzt, dass es eine Frau schafft, mit dem Fahrrad die Welt zu umrunden.
Auf ein Inserat hin, meldet sich die gewitzte Annie. Sie lebt mit ihrem Mann und den drei Kindern zusammen mit ihrem Bruder und seiner Familie auf engsten Raum im jüdischen Ghetto der Stadt. Das Einkommen ist knapp, so dass Annie abends Geschäfte abklappert, um Werbeanzeigen für Zeitungen zu ergattern, mit deren Einnahmen sie ihre Familie über Wasser hält. Annie nimmt die Wette an. Der Clou ist, Annie ist in ihrem ganzen Leben noch nie auf einem Fahrrad gesessen. Erschwerend kommt hinzu, dass an die Wette Bedingungen geknüpft sind. Sie darf nur eine Garnitur Wechselwäsche mit auf die Reise nehmen und ohne einen Dollar in der Tasche starten, jedoch mit 5.000 Dollar zurückkehren. Ganz schön heftig. Annie ist zu dem Zeitpunkt 22 Jahre alt.
Annie ist eine Protagonistin, die mir gefällt. Ich kann ihren Freiheitsdrang nachvollziehen, dass sie der Enge entfliehen will, aber auch, dass sie ihre Familie mit dem Geld absichern möchte, nicht zuletzt auch die Zweifel, die sie quälen, weil sie ihre Familie 15 Monate zurücklassen muss. Ein grausamer Zwiespalt.
Annies tollkühne Radreise ist ein Meilenstein im Kampf um die Rechte der Frauen um Gleichstellung. Männer sahen zu der Zeit in der Frau ein Mittelding zwischen Kind und Mann. Sie nahmen Frauen nicht ernst. Die Frauenbewegung steckte in ihren Anfängen. Feministinnen mahnten die Rechte an, die Männer ganz selbstverständlich für sich in Anspruch nahmen. Zu diesem Zeitpunkt besaßen Frauen noch nicht einmal das Wahlrecht. So war die Radreise zugleich auch von gesellschaftlicher Bedeutung. Es galt die Frauenwürde zu verteidigen. ‚Es geht um mehr als nur um einen Rekord, es geht darum, der Welt zu beweisen, dass wir Frauen zu gleichen Leistungen fähig sind wie Männer.‘ (ZITAT)
Annie besaß das Talent, Menschen für sich zu gewinnen und zu begeistern. Sie, die mittellose Jüdin aus dem Ghetto, begegnete Adelige, Mächtige und Reiche auf ihrer Reise. Annie setzte gekonnt und manipulativ ihr Charisma ein, um Menschen um den Finger zu wickeln. Sie nahm es mit der Wahrheit nicht so genau. Ihr Drang, sich ins positive Licht zu stellen, ließ sie Fakten übertrieben und ausschmücken oder gar erfinden. Und dennoch schaffte sie es, auch mich um den Finger zu wickeln.
Susanna Leonhard trifft den Ton dieser Zeit sehr gut. Sie schreibt leicht lesbar und flüssig. Man fühlt sich mitten im Geschehen. Die Autorin versteht es exzellent, den belegten historischen, wie auch den fiktiven Personen Leben einzuhauchen.
Fazit: Eine Romanbiographie, um eine bemerkenswerte und tollkühne Frau mit unschlagbarem Charisma. Super umgesetzt. Ein Pageturner.
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Die Romanbiographie ist nicht nur ein packendes Abenteuer, sondern auch eine eindringliche Auseinandersetzung mit den Themen Gleichberechtigung und Emanzipation. Annie wird zur Symbolfigur für all die Frauen, die damals wie heute davon träumen, ihre eigenen Wege zu gehen und Hindernisse …
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Die Romanbiographie ist nicht nur ein packendes Abenteuer, sondern auch eine eindringliche Auseinandersetzung mit den Themen Gleichberechtigung und Emanzipation. Annie wird zur Symbolfigur für all die Frauen, die damals wie heute davon träumen, ihre eigenen Wege zu gehen und Hindernisse zu überwinden. Susanna Leonard zeigt einfühlsam auf, welche Widerstände Annie auf ihrer Reise erlebt und wie sie sich immer wieder behauptet.
Der Schreibstil der Autorin ist fließend und angenehm zu lesen. Die Beschreibungen der Orte, die Annie besucht, sowie der historischen Hintergründe sind gut recherchiert und verleihen der Geschichte Authentizität.
Es ist eine Hommage an alle Frauen, die den Mut haben, gegen gesellschaftliche Konventionen anzukämpfen und ihre Träume zu verwirklichen. Ich kann dieses Buch allen empfehlen, die nach einer fesselnden und inspirierenden Lektüre suchen.
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"...doch bedenke: Wenn du jetzt einen Rückzieher machst, dann verzichtest du auf weitaus mehr auf nur auf die Möglichkeit , fünfzehntausend Dollar und dir einen Weg aus dem Ghetto zu erkämpfen - du verzichtest vor allem auf dein Recht, dein Leben selbst zu gestalten, …
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"...doch bedenke: Wenn du jetzt einen Rückzieher machst, dann verzichtest du auf weitaus mehr auf nur auf die Möglichkeit , fünfzehntausend Dollar und dir einen Weg aus dem Ghetto zu erkämpfen - du verzichtest vor allem auf dein Recht, dein Leben selbst zu gestalten, verzichtest darauf, eine freie Frau zu sein." (Zitat S. 141)
Boston, 1894. Anna Cohen Kopchovsky ist Anfang 20, verheiratet und Mutter dreier kleiner Kinder. Zusammen mit Bruder, Schwägerin, Mann und den Kindern lebt sie in einer kleinen Wohnung in ärmlichen Verhältnissen. Die Familie hat kaum Geld für die täglichen Nahrungsmittel. Max behandelt Anna gut, aber er bringt als Hausierer nur sehr wenig Geld nach Hause.
Anna ist selbstbewusst und verdient auch eigenes Geld indem sie für Zeitungen Werbeanzeigen verkauft. So erfährt sie auch, dass eine Frau gesucht wird, die sich zutraut mit dem Fahrrad einmal um die Welt zu fahren. Ausgangspunkt war eine Wette zweier Männer. Die Siegerin soll 10.000 Dollar erhalten! Aber es gibt natürlich auch Bedingungen. Sie darf muss festgelegte Orte besuchen und sich das von der dortigen Botschaft bestätigen lassen, sie darf nur eine Garnitur Wäsche mitnehmen, muss ohne einen Dollar in der Tasche losfahren, aber mit 5.0000 Dollar zurückkehren. Ja; nicht nur Annie fragt sich wie das gehen soll. Aber die Tour ist auch eine Werbemaßnahme für das Fahrrad, mit dem sie unterwegs ist, zudem fährt sie mit Werbebannern, u. a. für einen Mineralwasserhersteller, was ihr fortan das Pseudonym "Annie Londonderry" einbringt.
Annie macht sich auf die Reise und lässt die schwer getroffene Familie zurück. Annie ist einerseits eine mutige, selbstbewusste junge Frau, aber dass sie ihre Kleinkinder einfach zurücklässt für ganze 15 Monate hat mich auch sprachlos zurückgelassen. Sie hat nur ihr eigenes Wohlergehen vor Augen, sie möchte raus aus dem Ghetto, der Enge entfliehen, ihr junges Leben genießen.
Ihre Erlebnisse schmückt sie für die Presse, die fleißig Berichte über sie druckt, gehörig aus und so weiß man nicht recht, was wahr und was gelogen ist. Zu wenig ist über das Leben der Anna Kopchovsky heute bekannt, was auch der Grund ist, warum der Roman für mich zu abrupt endet. Ich bleibe mit meinen Fragen zurück, z. B. wie war das Verhältnis zu ihren Kindern nach ihrer Rückkehr? Im Buch ist auch eine kurze Biografie abgedruckt, demnach bekommt Annie ein viertes Kind, welches jedoch bei einer Pflegefamilie aufwachsen muss, die anderen drei Kinder kommen in Internaten unter.
"Vergangenheit (...).! Nichts vergeht, alles, was jemals zu unserem Leben gehört hat, bleibt für immer ein Teil davon." (Zitat S. 379)
Fazit:
Interessanter und lesenswerter Roman, angelehnt an die groben Daten der Biografie der "Annie Londonderry" - der ersten Frau, die es geschafft hat mit einem Fahrrad einmal um die Welt zu fahren.
Der Traum einer jungen Frau von einem besseren Leben, Selbstverwirklichung und Gleichberechtigung, der aber viele Opfer mit sich bringt.
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Von einer wegbereitenden, ungewöhnlichen Frau
Annie Londonderry sollte eigentlich allen, die sich zumindest ein wenig für die Rolle und Gleichstellung der Frau interessieren, ein Begriff sein. Denn was sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts als erste Frau tat, ist auch in der heutigen Zeit …
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Von einer wegbereitenden, ungewöhnlichen Frau
Annie Londonderry sollte eigentlich allen, die sich zumindest ein wenig für die Rolle und Gleichstellung der Frau interessieren, ein Begriff sein. Denn was sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts als erste Frau tat, ist auch in der heutigen Zeit ein Wagnis: auf einem Fahrrad um die Welt radeln mit nichts in der Tasche als Wechselunterwäsche.
Mich hat das Buch sofort angesprochen und neugierig gemacht. Was für eine Frau das wohl gewesen sein mochte, die sich als Familienmutter auf solch ein Abenteuer einlässt? Warum weiß heutzutage kaum einer etwas von dieser wagemutigen Person? Wie hängt das alles mit einer Wette zusammen? Susanne Leonard hat sich der Geschichte von Anna Kopochvsky, wie Annie mit bürgerlichem Namen hieß, angenommen und einen interessanten Roman daraus gemacht. Dass es nur spärliche Quellen zu dieser Reise gibt, hat die Recherche sicher sehr schwierig gemacht, aber Leonard hat sich eine gute Rahmenhandlung ausgedacht und eine amüsante Geschichte erzählt.
Im Roman wird zunächst Annies Lebenswelt und die Umstände der Wette und Annies Befürwortern in Boston dargestellt. Anschließend erfährt man aus verschiedenen Perspektiven von Annies Weltumrundung. Dabei wechselt die Erzählperspektive von Annie mit der ihrer Unterstützer und Tagebucheinträgen von Annie. Gerade letztere werden im Laufe der Zeit immer kreativer und fantastischer, da Annie, wenn man diesem Roman glaubt, dadurhc eine größere Anhängerschaft zu gewinnen versuchte. Deshalb kann wohl auch den historischen Quellen nur mit Zurückhaltung begegnet werden. Ansich finde ich es eine gute Idee, wie Leonard dem begegnet. Allerdings ist mir der Übergang an verschiedenen Stellen etwas zu holprig geraten. Denn mir war oft nicht ganz klar, wo sich Annie nun gerade befindet und auch wie sie dort hingekommen ist. Dass Annies Tagebuch, wie auch ihre Interviews in verschiedenen Zeitungen nur bedingt als Quellen taugen, soll und muss im Roman natürlich eine Rolle spielen. Trotzdem hätte es in der Erzählung für meinen Geschmack an einigen Stellen etwas klarer dargestellt werden müssen, was nun tatsächlich passiert ist, warum Annie etwas tut oder wem sie weshalb einen Bären aufbindet. Denn leider wird es im Verlaufe der Handlung doch ein wenig zu diffus, was wiederum auch die amüsanten Lügengeschichten Annies teilweise eher merkwürdig statt lustig anmuten lässt.
Ein schöner historischer Roman über eine Frau, von der man einmal gehört haben sollte. Was nun tatsächlich passiert ist und was ins Reich der Fantasie gehört, lässt sich heute natürlich nicht mehr klären. Aber die Umstände und der Schneid der Annie Londonderry sind in jedem Fall bemerkenswert.
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In ihrem Roman „Die Radfahrerin“ erzählt Susanna Leonard aus dem Leben der Anzeigenverkäuferin Anna Cohen Kopchovsky, die Mitte der 1890er Jahre als Annie Londonderry zu Ruhm gekommen ist, weil sie als erste Frau die Welt mit dem Fahrrad umrundet hat. Trotz dieser erstaunlichen …
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In ihrem Roman „Die Radfahrerin“ erzählt Susanna Leonard aus dem Leben der Anzeigenverkäuferin Anna Cohen Kopchovsky, die Mitte der 1890er Jahre als Annie Londonderry zu Ruhm gekommen ist, weil sie als erste Frau die Welt mit dem Fahrrad umrundet hat. Trotz dieser erstaunlichen Leistung ist Annie heute fast in Vergessenheit geraten.
Die 23-jährige Anna lebt mit ihrem Mann Max und ihren drei kleinen Kindern im jüdischen Ghetto von Boston. Da Max mehr Zeit in der Synagoge verbringt, als für den Familienunterhalt zu sorgen, muss Anna neben ihren Aufgaben als Hausfrau und Mutter auch die karge Haushaltskasse auffüllen. Jeden Abend klappert sie die Läden in Bostons Straßen ab und versucht Ladenbesitzer davon zu überzeugen, Werbeanzeigen in den Tageszeitungen zu schalten. Eines Tages bittet ein Fahrradhändler darum, neben der üblichen Werbung noch eine Suchanzeige in den Zeitungen zu platzieren - gesucht wird eine junge Frau, die für ein Preisgeld von 10.000 Dollar bereit ist, mit dem Fahrrad um die Welt zu fahren. Anna sieht die Chance für sich und ihre Familie, dem tristen Leben und der Armut zu entkommen und bewirbt sich. Was Anna erst jetzt erfährt: das Ganze basiert auf einer Wette zwischen zwei reichen Bostoner Geschäftsmänner, von denen einer behauptet, dass eine Frau niemals zu den gleichen Leistungen fähig ist, wie ein Mann. Eine Aussage, die Anna erst recht anspornt - sie hat nicht mehr nur ihr eigenes Wohlergehen im Blick, sie sieht sich auch als Botschafterin für die Stärkung der Frauenrechte und für mehr Gleichberechtigung und will beweisen, dass auch Frauen derart kräftezehrende Herausforderungen meistern können. Trotz irrwitziger Wettbedingungen und entgegen dem Willen ihres persönlichen Umfeldes schwingt Anna sich Ende Juni 1894 als Annie Londonderry auf ihr Fahrrad…
Susanna Leonard hat mich in dieser Romanbiografie mit einer faszinierenden Persönlichkeit bekannt gemacht - Anna Kopchovsky, eine temperamentvolle, willensstarke Frau, die sich nicht mit dem zufrieden gegeben wollte, was das Schicksal für sie bereitgestellt hatte. Sie wollte mehr vom Leben und hat zugegriffen, als sich die Gelegenheit dafür bot.
Da es kaum historische Belege über diese Weltumrundung gibt, bestand für Susanna Leonard die Aufgabe darin, die riesigen Lücken mit stimmiger Fiktion zu füllen - und das ist der Autorin ausgesprochen gut gelungen. Annies Reise ist von vielen Höhen und Tiefen geprägt. Anfangs macht ihr ihre Ausstattung Probleme, später sind es neben Wetter, Hunger und Schmerzen auch Banditen, sture Zollbeamte und sogar menschenfressende Raubkatzen, die sie fast verzweifeln und manchmal auch an Aufgabe denken lassen. Doch sie schiebt beharrlich alle Steine, die ihr in den Weg rollen, beiseite und genießt die zahlreichen aufmunternden Begegnungen mit anderen Fahrradbegeisterten.
Annie Londonderry wird nachgesagt, dass sie es mit der Wahrheit nicht immer so ganz genau genommen hat. Da sie aber Geld für ihre Reisekasse brauchte und auch die Wettbedingung, am Ende der Reise 5000 Dollar verdient zu haben, erfüllen musste, kann ich es ihr nicht krummnehmen, dass sie ihre Erlebnisse werbewirksam aufgerüscht hat, um ihre vielen Vorträge und Interviews interessanter zu gestalten und so neue Werbeverträge - ihre einzige Einnahmequelle - an Land zu ziehen. Auch, dass sie einen Großteil ihrer Tour mit Schiff und Zug zurückgelegt hat und bei einigen Erlebnissen wohl viel Fantasie im Spiel war, kann ich ihr verzeihen, da sie die Menschen rund um den Globus mit ihren lebhaften Reiseberichten damals prima unterhalten hat und dank dieses kurzweiligen Romans auch mich über hundert Jahre nach ihrer Weltumrundung mit ihren Geschichten begeistern konnte.
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Frauenpower im ausgehenden 19. Jahrhundert
Der biografische Roman „Annie Londonderry – Die Radfahrerin“ von Susanna Leonard erzählt von zwei entscheidenden Jahren aus dem Leben der Amerikanerin Anna Cohen Kopchovsky (*1871 – †1947).
Diese, motiviert durch eine …
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Frauenpower im ausgehenden 19. Jahrhundert
Der biografische Roman „Annie Londonderry – Die Radfahrerin“ von Susanna Leonard erzählt von zwei entscheidenden Jahren aus dem Leben der Amerikanerin Anna Cohen Kopchovsky (*1871 – †1947).
Diese, motiviert durch eine unbefriedigende Ehe und Armut, bewirbt sich 1894 auf eine Annonce, in der nach einer Frau gesucht wird, die innerhalb von 15 Monaten - ohne Geld und großartige Wechselkleidung - mit einem Fahrrad die Welt umrunden soll. Gegen den Willen ihren Familie macht sie sich, unter dem Namen Annie Londonderry, auf den Weg und stellt sich mit Mut, Durchhaltevermögen, einer großen Portion Selbstbewusstsein und der Fähigkeit die Wahrheit bis zum Äußersten zu biegen den Herausforderungen der Reise.
Meine Meinung:
Das Buch besticht durch einen interessanten Aufbau. Erzähltechnik und Perspektive wechseln häufig, ohne den Lesefluss zu hemmen. Eher das Gegenteil ist der Fall: es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Stets wird der Wunsch zu Wissen wie es weitergeht, am Leben erhalten. Dabei wird sowohl durch die aus heutiger Sicht zum Schmunzeln anregenden Altherrenansichten der Männer eines Herrenclubs, die die Anzeige für die Weltumrundung aufgegeben haben, als auch die Darstellung des Lebens und Liebens und der nicht immer so einfachen Radtour der Anni Kochovsky, mal als Reisebeschreibung, mal als Tagebucheintrag, mal auch als Zeitungsartikel dargeboten, die Neugierde des Lesers immer wieder angestachelt.
Gut zum Ausdruck kommt die etwas extravagante Persönlichkeit der Protagonistin und wenn man die Schlussbemerkungen liest und dort erfährt, dass es nur wenig belegte Berichte über Anna Kopchovsky gibt, hat die Autorin es gut gemeistert, die Person darzustellen ohne viele Reisebeschreibungen frei zu erfinden und damit die Geschichte weit von einem biografischen Roman zu entfernen.
Abschließend kann ich als Tipp geben: Wer eine reine Reisebeschreibung erwartet, wird enttäuscht werden, wer ein Sittengemälde der Zeit lesen möchte, gerne auch mal zwischendurch schmunzelt und ein Freund von Münchhausen und Co ist, wird bei diesem Buch voll auf seinen Geschmack kommen.
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Die junge Ehefrau und Mutter Annie Londonderry, hinter der eigentlich die jüdische Anna Kopchovsky steckt, hat ein paar kleine oder vielleicht doch große Probleme!? Zum einen fühlt sie sich zu jung und energiegeladen, um den Rest ihres Lebens auf engstem Raum mit einem eher schwachen …
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Die junge Ehefrau und Mutter Annie Londonderry, hinter der eigentlich die jüdische Anna Kopchovsky steckt, hat ein paar kleine oder vielleicht doch große Probleme!? Zum einen fühlt sie sich zu jung und energiegeladen, um den Rest ihres Lebens auf engstem Raum mit einem eher schwachen Ehemann und einer ganzen Kinderschar zu verbringen, zum anderen braucht die Familie dringend Geld. Ihr Mann trägt als Hausierer eher weniger als mehr zum Lebensunterhalt bei und so muss sie sich neben allen häuslichen Pflichten auch noch um das Geldverdienen kümmern. Und bei ebendiesem stößt sie auf die unglaubliche Herausforderung, hervorgebracht durch eine eigenwillige Männerwette, mit der sie auf einen Schlag alle ihre Probleme lösen kann. Sie gibt sich eine kurze Bedenkzeit und wagt es schließlich, sich der schwierigen Aufgabe zu stellen. Neben Unverständnis erntet sie von ihrem Umfeld blanke Wut für diese Entscheidung, doch sie bleibt eisern. Sie wird die erste Frau sein, die die Welt mit dem Fahrrad umrunden wird!
Die Autorin hat wahrlich ein Händchen dafür, starken Frauen in ihren Romanbiografien neues Leben einzuhauchen. Das tat sie schon bei Marie Curie und Dian Fossey, beides Bücher, die ich geliebt habe. Diesmal hat sie sich eine junge Frau ausgesucht, die eigentlich schon fast vergessen war, und hat ihr ihr drittes Buch gewidmet: „Die Radfahrerin“. Während über die beiden erstgenannten reichlich Recherchematerial zur Verfügung stand, sah es bei Annie eher mau aus. Ein Großneffe hatte vor einigen Jahre einiges ans Licht gebracht, auf das sich die Autorin auch beruft, aber in vielen Fällen lässt sie ihrer Fantasie ein wenig freien Lauf. Doch auch das hat durchaus seinen Charme und so musste ich oft schmunzeln oder war beim Lesen voller Bewunderung, wenn Annie mal wieder eines ihrer haarsträubenden Abenteuer zum Besten gab. Sie hat es damals wirklich geschafft, die Leute zu begeistern und ihren Gewinn einzustreichen, wenn ihr auch mancher herbe Rückschlag widerfuhr. Ich hatte beim Lesen die verrücktesten Bilder vor Augen und habe mich sehr gut amüsiert. Ein wenig kurz abgehandelt fand ich den Schluss und auch die Klärung des Verhältnisses zu ihrer ältesten Tochter Mollie war nicht so ganz rund. Ich vergebe vier starke von fünf möglichen Sternen und bin schon sehr gespannt, welche Frau Susanna Leonard als nächstes im Visier haben wird.
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Mutige Frau
Das Cover sieht edel aus und fühlt sich auch so an.
Boston im Jahre 1894. Annie Cohen Kopchovsky ist Anfang 20, Mutter von 3 kleinen Kindern und verheiratet. Zusammen mit ihrem Bruder, ihrer Schwägerin, mit Mann und 3 drei kleinen Kindern lebt sie in einer kleinen …
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Mutige Frau
Das Cover sieht edel aus und fühlt sich auch so an.
Boston im Jahre 1894. Annie Cohen Kopchovsky ist Anfang 20, Mutter von 3 kleinen Kindern und verheiratet. Zusammen mit ihrem Bruder, ihrer Schwägerin, mit Mann und 3 drei kleinen Kindern lebt sie in einer kleinen Wohnung, in ärmlichen Verhältnissen. Das Geld ist sehr knapp. Sie hört dann ganz zufällig von der Wette zweier wohlhabender Geschäftsmänner, die der Meinung sind, eine Frau würde ohne fremde Hilfe nie mit dem Fahrrad um die Welt fahren können. Sie wird dafür auserwählt. 10.000 Dollar soll die Siegerin kriegen. Sie muß allerdings einige Bedingungen erfüllen. Sie macht sich für 15 Monate auf die Reise und lässt ihre Familie zurück.
Die Presse hat sie während ihrer Reise gründlich belogen. Aber in einem Punkt hat sie die Wahrheit gesagt. Am 12. September 1895 rollt sie in Chicago ein. Allerdings hat sie Teile der Strecke mit dem Dampfer oder Zug zurückgelegt.
Am Ende des Buches ist eine kurze Biografie abgedruckt, was mir gefällt.
Ganz am Ende findet man noch ein Glossar. Ich finde es sehr hilfreich.
Ein historischer Roman über eine Frau, von der man schon mal was gehört oder was gehört haben sollte. Wenn nicht, hat man jetzt die Gelegenheit dazu. Eine tolle Frau und ein ebensolches Buch.
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