Caroline Bernard
Broschiertes Buch
Die Muse von Wien / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.6
Roman
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Muse, Künstlerin, Geliebte. Klimt war ihre erste Liebe, für Gustav Mahler wird sie zur Muse - Alma Schindler wächst inmitten der Wiener Boheme auf, ist in den Salons der schillernden Metropole zu Hause, verfolgt den Aufstieg der Secession, inspiriert und verführt. Und sie ist Künstlerin, ihre Leidenschaft gehört dem Klavierspiel, vor allem der Komposition. Bis sie Gustav Mahler trifft und sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Gustav erwidert ihre Liebe, jedoch zu einem hohen Preis: Für ihn soll sie ihre Kunst aufgeben ... Die Geschichte einer der faszinierendsten Frauen im Wien der Jahr...
Muse, Künstlerin, Geliebte. Klimt war ihre erste Liebe, für Gustav Mahler wird sie zur Muse - Alma Schindler wächst inmitten der Wiener Boheme auf, ist in den Salons der schillernden Metropole zu Hause, verfolgt den Aufstieg der Secession, inspiriert und verführt. Und sie ist Künstlerin, ihre Leidenschaft gehört dem Klavierspiel, vor allem der Komposition. Bis sie Gustav Mahler trifft und sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Gustav erwidert ihre Liebe, jedoch zu einem hohen Preis: Für ihn soll sie ihre Kunst aufgeben ... Die Geschichte einer der faszinierendsten Frauen im Wien der Jahrhundertwende.
Caroline Bernard ist das Pseudonym von Tania Schlie. Die Literaturwissenschaftlerin arbeitet seit über zwanzig Jahren als freie Autorin. Sie liebt es, Geschichten von starken Frauen zu erzählen. Ihr Roman 'Frida Kahlo und die Farben des Lebens' führte lange Zeit die Bestsellerlisten an und ist in zahlreichen Ländern erschienen. Im Aufbau Taschenbuch und bei Rütten & Loening liegen von ihr außerdem 'Die Muse von Wien', 'Rendezvous im Café de Flore', 'Die Frau von Montparnasse', 'Fräulein Paula und die Schönheit der Frauen', 'Die Wagemutige' und 'Ich bin Frida' vor.
Produktdetails
- Aufbau Taschenbücher .3392
- Verlag: Aufbau TB
- Artikelnr. des Verlages: 656/33392
- 6. Aufl.
- Seitenzahl: 496
- Erscheinungstermin: 18. Mai 2018
- Deutsch
- Abmessung: 205mm x 136mm x 45mm
- Gewicht: 494g
- ISBN-13: 9783746633923
- ISBN-10: 3746633923
- Artikelnr.: 49864096
Herstellerkennzeichnung
Aufbau Taschenbuch Verlag
Prinzenstraße 85
10969 Berlin
info@aufbau-verlag.de
»Ein fesselnder Roman über eine der berühmtesten Frauen des 20. Jahrhunderts. Sehr lesenswert.« Delmenhorster Kreisblatt 20180817
"Die Muse von Wien" aus der Feder der Autorin Caroline Bernard ist nun bereits der 6. Band aus der "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe-Reihe", von der ich ja ein riesengroßer Fan bin. Als Vorlage für diesen Roman diente Alma Mahler, eine reale Person, die auch die …
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"Die Muse von Wien" aus der Feder der Autorin Caroline Bernard ist nun bereits der 6. Band aus der "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe-Reihe", von der ich ja ein riesengroßer Fan bin. Als Vorlage für diesen Roman diente Alma Mahler, eine reale Person, die auch die Protagonistin in dieser spannenden und aufregenden Geschichte ist. Alma Mahler war eine der fazinierendsten Frauen im Wien der Jahrhundertwende.
Nun zum Inhalt: Alma Schindler, deren Vater früh verstirbt, wächst mit ihrer Schwester Gretl, ihrer Mutter und ihrem Stiefvater inmitten der Wiener Boheme auf. Ihre erste große Liebe ist der Maler Klimt, für den Dirigent und Komponist Gustav Mahler wird sie jedoch zur Muse. Sie ist in den Salons der schillernden Metropole zuhause, verfolgt den Aufstieg der Secession, inspiriert und verführt. Außerdem ist Alma Künstlerin. Ihre große Leidenschaft gehört dem Klavierspiel, zudem komponiert sie furchtbar gerne Dann lernt sie Gustav Mahler kennen und verliebt sich in ihn. Gustav erwidert ihre Liebe, doch er fordert einen hohen Preis von Alma. Sie soll ihre Kunst für ihn aufgeben .....
Der pure Wahnsinn. Noch jetzt bin ich mittendrin in dieser Geschichte, die mich von der ersten Seite an gefesselt, in ihren Bann gezogen und nicht mehr losgelassen hat. Diese atemberaubende Geschichte, das ganze Leben von Alma läuft wie in einem Film in meinem Kopfkino nochmals ab. Ich lerne die hübscheste Frau von Wien - so wird Alma bezeichnet - als junges Mädchen kennen. Spüre förmlich ihre Lebensfreude, ihre Begeisterung und ihren Charme. Sie besitzt auch ein große Herzenswärme. In der Männerwelt erreicht sie meist das, was sie sich in den Kopf gesetzt hat. Doch ihr Leben ändert sich schlagartig, als sie Gustav Mahler kennenlernt. Ich fand die Forderung, die er an Alma gestellt hat, einfach unglaublich. Doch zur Jahrhunderwende hatten die Frauen wohl noch nicht so viel zu sagen und mußten sich den Männern unterordnen. Und Almas Liebe zu dem 20 Jahre älteren Gustav war so groß, dass sich ein riesen Opfer für ihn gebracht hat. Es war nicht einfach mit diesem Künstler zusammenzuleben und auch die Schicksalschläge, die die beiden im Laufe ihres Lebens erleiden mußten, haben auch mich zu Tränen gerührt. Ein wirklich bewegendes Leben mit vielen Höhen und Tiefen. Den Epilog fand ich sehr interessant, man erfährt viel über das vergangene Leben von Alma, die ja dann in New York ihren Lebensabend verbringt. Einfach brilliant.
Für mich ist diese hervorragende Geschichte wieder ein absolutes Lesehighlight. Eine Lektüre der Extraklasse. Wieder durfte ich eine ganze besondere Frau kennenlernen. Wie heißt es so schön im Nachwort: "Alma Mahler war eine starke Frau, die sich ein Recht auf Glück und Selbstverwirklichung herausnahm, die aber in einer Zeit lebte, in der das nicht vorgesehen war - zumindest nicht für Frauen. "
Auch das Cover ist wieder ein echter Hingucker. Passt zu der ganzen Buchreihe hervorragend. Selbstverständlich vergebe ich für diese perfekte Lektüre 5 Sterne und freue mich schon auf das nächste Buch aus dieser Reihe.
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Alma Schindler liebt die Musik, das Komponieren und die Männer. Als junge Frau entscheidet sie sich für den fast 20 Jahre älteren Gustav Mahler, doch er stellt an ihre Ehe eine Bedingung, sie soll das Komponieren aufgeben.
Mir hat die Roman-Biografie über Alma Mahler sehr gut …
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Alma Schindler liebt die Musik, das Komponieren und die Männer. Als junge Frau entscheidet sie sich für den fast 20 Jahre älteren Gustav Mahler, doch er stellt an ihre Ehe eine Bedingung, sie soll das Komponieren aufgeben.
Mir hat die Roman-Biografie über Alma Mahler sehr gut gefallen. Sie war eine selbstbewusste Frau, die es Anfang des 20. Jahrhunderts nicht unbedingt leicht gehabt hat. Ist der Traum einer Karriere zu gewagt oder reicht es die Frau an der Seite eines großen Mannes zu sein? Diese Frage beschäftigt wohl viele Frauen und damals war die Rollenverteilung ganz klar eine andere.
Es wird klar, dass Alma Mahler ein sehr bewegtes Leben geführt hat und es war bestimmt nicht langweilig. In "Die Muse von Wien" geht es um die Zeit als Frau an Gustav Mahlers Seite. Ich könnte mir sehr gut noch einen Teil vorstellen, der sich mit ihrem Leben danach beschäftigt, denn immerhin wurde sie recht jung zur Witwe.
Gerade wenn man einige Zeit mit dem Buch verbringt, taucht man in eine andere Zeit ein. Allerdings gab es einige Passagen, die ich ein wenig langatmig, aber nicht langweilig fand.
Ich empfehle das Buch gerne weiter und vergebe 4 Sterne.
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„Ich will etwas werden im Leben, etwas Großes und dazu gehört ein großer Mann.“
„Die Muse von Wien“ ist ein historischer Roman von Caroline Bernard. Er erschien im Mai 2018 im Aufbau Verlag und gehört zu der Buchreihe „Mutige Frauen zwischen …
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„Ich will etwas werden im Leben, etwas Großes und dazu gehört ein großer Mann.“
„Die Muse von Wien“ ist ein historischer Roman von Caroline Bernard. Er erschien im Mai 2018 im Aufbau Verlag und gehört zu der Buchreihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“.
Alma Schindler – verliebt in Gustav Klimt, schließlich verheiratet mit Gustav Mahler. Eine junge Künstlerin mit viel Talent und Sinnlichkeit, die sich für die Liebe und gegen ihre Leidenschaft entscheidet…
Alma ist eine interessante und kluge Frau. Gerade in jungen Jahren ist sie ein wenig flatterhaft, hat dabei aber einen starken eigenen Willen. Sie wirkt verzogen und egoistisch, aber irgendwie auch sympathisch und schutzbedürftig. Zudem sprüht sie vor Lebensfreude und Energie, ist nicht auf den Mund gefallen und kämpft für ihre Liebe.
Als sie schließlich Gustav Mahler kennenlernt, ist ihr Herz schnell an den deutlich älteren Mann verschenkt und verloren. Entgegen den Willen ihrer Eltern heiratet sie ihn schließlich und akzeptiert damit seine Forderung: Ihre eigene Kunst darf neben seiner nicht existieren. Sie muss für ihn und seine Kunst da sein, ihre eigene hat in diese Ehe keinen Platz. Obwohl Alma bisher nur wenig Rücksicht auf die Gefühle anderer genommen hat, kann sie diese Forderung verstehen und akzeptieren. Ihre Liebe ist so groß, dass sie ihr eigenes Talent aufgibt und fortan für Mahler lebt: „Die Liebe, neben der ihre Musik verblasste.“. Dabei hat sie sich eigentlich so viel mehr gewünscht. Sie wünschte sich, selbst eine große Komponistin zu werden, zweifelt dabei aber auch immer wieder an ihrer Rolle als Frau. Sie hält Frauen für zu gefühlsbetont, als dass sie wirklich Genies sein könnten. Eine Ansicht, die vermutlich zu dieser Zeit (Ende 19. / Anfang 20. Jahrhundert) viele vertraten…
Caroline Bernard beschreibt in ihrem biografischen Roman Almas Leben an der Seite von Gustav Mahler. Es wird deutlich, wie groß Almas Gefühle für ihren Mann waren, wie sehr sie ihn geliebt hat, aber auch, wie sehr sie unter ihm gelitten hat. Dennoch gibt sie ihn nie auf und kämpft für die Beziehung. Auf eine Art hat sie mich absolut begeistert und fasziniert. Ihre Kraft, ihre Liebe, ihre Fähigkeit die eigenen Wünsche hinten an zu stellen. Auf der anderen Seite habe ich total gelitten, da sie so viel aufgeben musste und zudem so viel Leid erfuhr.
Der Schreibstil des Romans ist leicht, die Geschichte insgesamt gut lesbar. Die personale Erzählperspektive vermittelt mehrere Perspektiven gut und anschaulich. Almas innere Zerrissenheit, ihr Hadern mit ihrer Rolle als Gustavs Frau, ihre Gedanken, ihre Gefühle – alles ist genial und perfekt dargestellt. Dennoch bin ich mit dem Erzählstil insgesamt nicht gut zurechtgekommen. Teilweise werden Rückblicke eingebaut, die aber nicht ganz eindeutig als solche zu erkennen sind und irgendwie als rückblickende Erklärung in die Gegenwart eingebaut werden. Die Zeitsprünge in der Handlung waren für mich nicht immer gut nachvollziehbar, weswegen ich an manchen Stellen etwas verwirrt war. Zudem konnte die Handlung mich nicht wirklich packen. Die Seiten zogen sich leider etwas träge dahin und erst zum Ende des Romans wurde es wieder ein wenig spannender.
Vielleicht passt genau dieses Muster auch zu Almas Gefühlen und daher perfekt zu dem Roman, mir fiel das Lesen dadurch allerdings sehr schwer und ich musste mich sehr quälen weiterzulesen. Dies fand und finde ich sehr schade, da ich durchaus der Meinung bin, dass es der Autorin gelungen ist, einen großartigen Einblick in das Leben von Alma Schindler zu geben und sie uns als Frau und als Künstlerin näher zu bringen. Ihre Zeit an der Seite von Gustav Mahler wird eingängig beschrieben, es wird deutlich, was für eine Frau sie war und womit sie zu kämpfen hatte.
Mein Fazit: Leider konnte ich mich nicht vollständig in die Geschichte einfinden und war stellenweise sehr gelangweilt. Dabei finde ich die Geschichte von Alma Schindler insgesamt gut dargestellt und berichtet, die damalige Rolle de
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Der vorliegende Historienroman von Caroline Bernard erzählt auf berührende Weise die Lebensgeschichte von Alma Schindler (1879-1964, später Alma Mahler-Werfel) - einer verkannten Künstlerin, die ihr Talent und ihre Träume für ihre große Liebe, den Komponisten …
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Der vorliegende Historienroman von Caroline Bernard erzählt auf berührende Weise die Lebensgeschichte von Alma Schindler (1879-1964, später Alma Mahler-Werfel) - einer verkannten Künstlerin, die ihr Talent und ihre Träume für ihre große Liebe, den Komponisten Gustav Mahler, aufgegeben hat.
Aufgewachsen inmitten der Wiener Bohème-Szene, der sog. Wiener Secession, ist es nicht verwunderlich, dass Alma schon früh künstlerisch tätig wird. So übt sie nicht nur täglich am Klavier und komponiert eigene Lieder, sondern dichtet auch über ihre wechselnden Seelenzustände. Denn Almas großes Ziel ist eine eigene Musikkarriere. Doch die Männer dominierte Gesellschaft um die Jahrhundertwende sieht in ihr nur eine junge, naive und hübsche Frau, die Künstlerempfänge und Vernissagen etc. liebt. Die wenigsten erkennen und fördern Almas Talent. Als sie dann eines Tages auf das eigenbrötlerische wie unnahbare Musikgenie der Zeit, Gustav Mahler, trifft, kennt ihre Faszination keine Grenzen und schnell entspinnt sich trotz des hohen Altersunterschieds eine Liaison zwischen beiden. Anfangs liebt Alma es mit Gustav Klavier zu spielen und zu fachsimpeln. Doch die lange Einsamkeit während Gustavs Tourneen, seine Besessenheit von der Musik und seine Forderung, für ihn auf ihre eigene Karriere zu verzichten, setzen Alma stetig zu und gipfeln gemeinsamer trotz Kinder in einer tragischen, einseitigen Ehe, bei der ausschließlich Alma gibt.
Eindringlich, emotional packend beschreibt die Autorin diese Selbstaufopferung von Alma für Gustavs Kunst. Als Leser leidet man regelrecht mit der jungen, quirligen Alma mit, die sich im Laufe der Beziehung mit Gustav immer mehr zurückzieht und -nimmt, bis sie sich gar nicht mehr erkennt. Depressionen, Fehlgeburten und ständige Kuraufenthalte kennzeichnen diese Periode, in der Gustav fröhlich weiterspielt und den schönen Schein nach außen wahrt, währenddessen Alma innerlich stirbt. Hoffnung wird einzig durch die letzten Buchseiten erzeugt, die kurz von Almas Leben nach Gustavs Tod handeln. Kurzum, die insgesamt 496 Buchseiten transportieren viel persönliches Leid, dies aber auf eine frappierend realistische, weil bestens recherchierte Weise. Infolge lassen sich Fiktion und Wahrheit nur schwer auseinanderhalten.
Zu guter Letzt sei noch das ausgesprochen stilvoll gestaltete und in Sepia gehaltene Cover erwähnt, das vom ersten Moment an Lust auf eine literarische Zeitreise macht.
FAZIT
Tragisches Frauenschicksal, das tief in die Wiener Gesellschaft wie Kultur um die Jahrhundertwende blicken lässt und das einmal angefangen, nicht mehr loslässt.
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Künstlerin oder Künstlergattin?
Wien um 1900: Alma Schindler ist Anfang 20, sehr verwöhnt und eigensinnig. Ihr Vater, der berühmte Maler Emil Jakob Schindler, verstarb früh und ihre Mutter heiratete dessen Schüler Carl Moll.
Alma wächst in einem …
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Künstlerin oder Künstlergattin?
Wien um 1900: Alma Schindler ist Anfang 20, sehr verwöhnt und eigensinnig. Ihr Vater, der berühmte Maler Emil Jakob Schindler, verstarb früh und ihre Mutter heiratete dessen Schüler Carl Moll.
Alma wächst in einem Künstlerhaushalt auf, Moll gehört zur Wiener Secession. Gefeierte Berühmtheiten wie Gustav Klimt oder Max Burkhard sind regelmäßig zu Gast und tragen zu ihrer Bildung bei.
Alma gilt als schönste Frau Wiens, spielt sehr gut Klavier, komponiert selbst und sonnt sich in der Bewunderung ihrer Verehrer. Sie hat intime Verhältnisse mit älteren Männern (Freud stellt später die Ferndiagnose Vaterkomplex), aber auch ein klares Ziel: „Ich will etwas werden im Leben, etwas Großes, und dazu gehört ein großer Mann.“ (S. 60) Ihr Traum ist es, eine Symphonie zu schreiben und Klimt zu heiraten, aber der will (und wird) nie eine Ehe eingehen.
Alma ist sehr flatterhaft, es geht ihr eher um die Befriedigung ihrer Gelüste statt um die Männer. Sie scheint jedes Gefühl uferlos ausleben zu wollen. Erst der 19 Jahre ältere Gustav Mahler ändert das. Er vergöttert sie, schreibt Liebesbriefe, schickt Geschenke, macht Ausflüge mit ihr und sie musizieren zusammen. So hat sie sich eine Ehe – eine echte Partnerschaft – immer vorgestellt. „Gustav Mahler ist der Richtige für mich. Er wird dem Chaos meiner Gefühle ein Ende machen und meinem Leben endlich eine Richtung geben.“ (S. 135) Doch Mahler hat hohe Ansprüche: zwei Künstler in einem Haushalt, das geht nicht. Alles hat sich seiner Kunst und seinem minutiös geplanten Tagesablauf unterzuordnen. Alma stimmt dem zu und führt ab dann das Leben der „Frau Operndirektorin“. Von anderen Frauen wird sie beneidet, dabei ist die Ehe ein harter Bruch für die bis dato Verwöhnte. Statt der elterlichen Villa lebt sie jetzt in einer 5-Zimmer-Wohnung und muss sich um den Haushalt und die Finanzen kümmern. Mahler hat Schulden, sparen ist angesagt. Sie gehen kaum noch aus und auf seine Reisen kann sie ihn nur begleiten, wenn genug Geld da ist. Gustavs Wünsche sind Gesetz, ihr ganzes Leben dreht sich nur noch um ihn. „Ich bin es nicht gewohnt, mich als jemand anderes als die Frau meines Mannes zu sehen.“ (S. 378)
„Die Muse von Wien“ hat mich sehr zwiegespalten zurückgelassen. Wien und die Künstlerszene, die Freundschaften, aber auch Animositäten, werden sehr fesselnd und atmosphärisch beschrieben. In ihrem gewohnten Umfeld brilliert Alma mit ihrem Wissen immer wieder und bezaubert auch mich. Als Mahlers Frau folgt dann das böse Erwachen. Sie ist jetzt Ehefrau und Mutter (oft auch seine, hat man das Gefühl), hat nicht mehr zu komponieren oder sich mit anderen Männern bzw. auf Gesellschaften rumzutreiben. Sie beide haben ja sich! Wenigstens darf sie seine Noten kopieren und ins Reine schreiben. Die Lage für den konvertierten Juden Mahler wird in Wien immer schwieriger, also gehen sie für mehrere Monate im Jahr nach New York an die Metropolitain Opera, die Kinder bleiben in Wien. Alma stumpft ab, das Leben besteht gefühlt nur aus Koffer ein- oder auspacken. Sie wird lust- und lieblos, was sich leider auch auf diesen Zeitabschnitt im Buch niedergeschlagen hat – er wird mir zu langatmig und farblos beschrieben. Und obwohl man Mitleid mit ihrer Situation hat, ist sie keine besonders sympathische Protagonistin - man bleibt beim Lesen seltsam distanziert.
Für mich kommt Almas Geschichte leider nicht ganz an das erste Buch der Autorin Caroline Bernard „Rendezvous im Café de Flore“ heran. Ich vermute aber, dass das hauptsächlich mit Almas Person zusammenhängt, zu der ich einfach keinen Zugang gefunden habe.
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Die junge Alma Schindler ist schön, was ihr viele Verehrer beschert. Sie ist die Tochter des berühmten Malers Emil Jakob Schindler. In ihrem Elternhaus gehen viele Künstler ein und aus. Das hat sie geprägt, sie ist jung, verwöhnt und eigensinnig. Alma verdreht den …
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Die junge Alma Schindler ist schön, was ihr viele Verehrer beschert. Sie ist die Tochter des berühmten Malers Emil Jakob Schindler. In ihrem Elternhaus gehen viele Künstler ein und aus. Das hat sie geprägt, sie ist jung, verwöhnt und eigensinnig. Alma verdreht den Männern den Kopf und genießt die Bewunderung. Sie liebt das Klavierspiel und komponiert auch. Als ihr Vater stirbt, heiratet die Mutter bald wieder. Doch Alma und ihr Stiefvater Carl Moll haben Probleme miteinander.
Zunächst zieht es sie zu Gustav Klimt hin. Aber der will sie nicht heiraten. Später trifft sie Gustav Mahler. Er ist fast zwanzig Jahre älter als sie und betet sie an. Sie ist überzeugt, dass Mahler der Richtige für sie ist, denn er verwöhnt sie. Sie wird seine Muse. Gemeinsam mit ihm Musik zu machen, das ist ihr Traum.
Doch dieser Traum zerplatzt, denn in dieser Ehe ist kein Platz für zwei Künstler. Mahler verlangt von Alma, dass sie sich ihm und seinen Bedürfnissen unterordnet. Sie muss die Musik für ihn aufgeben. Sie stimmt zu, aber es ist nicht das, was sie gewollt hat. Auch beim Lebensstandard gibt es herbe Einschnitte, den Mahler ist verschuldet und das Geld stets knapp. Alles geht nur noch um Mahlers Belange. Als die Lage für Juden in Wien schwieriger wird, reist der konvertierte Jude Mahler nach New York und arbeitet monatelang an der Met. Alma begleitet ihn und lässt die Kinder in Wien zurück.
Ich hatte mit Alma meine Probleme. Ihre Flatterhaftigkeit kann man ihr zunächst aufgrund des Alters nachsehen. Aber warum es sie immer zu wesentlich älteren Männern hinzieht, habe ich nicht verstanden. Sie sucht Vaterfiguren und ordnet sich den Männern unter, dabei sind ihre Wünsche und Träume doch eher die von eigenem künstlerischen Schaffen und Freiheit. Ich hätte sie oft schütteln mögen, wenn sie abgestumpft alles über sich ergehen lässt. Zum Glück kommt sie irgendwann zur Besinnung. Mahler selbst hat sich verhalten, wie man es den Männern jener Zeit gewohnt war. Die Frau gehört an den Herd und hat die Familie zu versorgen und sich ansonsten dem Mann unterzuordnen.
Obwohl der Schreibstil sich angenehm lesen lässt, gab es zwischendurch eine Phase, die mich nicht mehr gepackt hat, da es ziemlich eintönig wurde. Ansonsten hat mir die Geschichte gefallen. Die Atmosphäre in Wien war sehr gut eingefangen.
Ein interessantes Buch über die Familie des Musiker Gustav Mahler.
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eBook, ePUB
„Ich werde die Muse des großen Gustav Mahler sein, dachte sie im Rhythmus ihrer Schritte. Ich werde ihn zu seinen schönsten Werken inspirieren und mich in ihnen wiederfinden.“ (Zitat Pos. 1907)
Inhalt
Alma Schindler, die Tochter des Landschaftsmalers Emil Jakob Schindler, …
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„Ich werde die Muse des großen Gustav Mahler sein, dachte sie im Rhythmus ihrer Schritte. Ich werde ihn zu seinen schönsten Werken inspirieren und mich in ihnen wiederfinden.“ (Zitat Pos. 1907)
Inhalt
Alma Schindler, die Tochter des Landschaftsmalers Emil Jakob Schindler, Stieftochter des Malers Carl Moll, verkehrt von frühester Jugend an den Wiener Künstlerkreisen und Salons. Sie selbst liebt die Musik, vergisst beim Klavierspiel die Welt, komponiert und träumt von einer Karriere als Komponistin. Als sie siebzehn Jahre alt ist, verliebt sie sich in Gustav Klimt. Sie ist einundzwanzig Jahre alt, als sie am 7. November 1901 den Dirigenten und Komponisten Gustav Mahler kennenlernt. Sie heiratet den um neunzehn Jahre älteren Mann im März 1902, obwohl dieser von ihr verlangt, ihre eigene Musik aufzugeben und sich mit ihm gemeinsam in seiner Musik zu finden. Wird dieser schönen, selbstbewussten jungen Frau ein Leben genügen, in dem sie nur mehr die Ehefrau des berühmten Künstlers Gustav Mahler ist?
Thema und Genre
Im Mittelpunkt dieses Frauenromans steht Alma Mahler-Werfel, eine als Schönheit gefeierte, selbstbewusste Frau, die aus der Künstlerszene der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von Wien bis New York nicht wegzudenken ist. Dieses Buch schildert die erste Hälfte ihres Lebens und ihre Ehe mit dem Komponisten Gustav Mahler.
Vor allem geht es um die Stellung der Frau Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts und das rege gesellschaftliche Leben in Wien, Paris aber auch die völlig unterschiedlichen Lebensumstände in New York. Ein wichtiges Thema sind auch die neuen Strömungen in der Kunst, besonders in der Malerei, der Architektur und in der Musik.
Charaktere
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Alma Mahler-Werfel, ihre Ehe in glücklichen und weniger glücklichen Tagen, ihre kindhafte Sehnsucht, geliebt, bewundert und begehrt zu werden. Da es sich bei diesem Buch um einen Roman handelt und keine Biografie, werden ihre Handlungen und Persönlichkeit etwas beschönigt dargestellt, auch die Qualität ihrer Begabung als Komponistin. Die Realität in Dokumenten, Briefen, Aufzeichnungen und Biografien zeigt ein unterschiedliches Bild.
Handlung und Schreibstil
Die facettenreiche Geschichte der Ehe zwischen Alma und Gustav Mahler wird ergänzt durch lebhafte Schilderungen dieser Zeit. Das Buch ist in einer flüssigen, angenehm zu lesenden Sprache geschrieben. Die personale Erzählform stellt Alma in den Mittelpunkt des Geschehens, es geht um ihre Sicht der Dinge, um ihre Gefühle, um ihr Leben.
Fazit
Ein Frauenroman über Alma Mahler-Werfel, eine gefeierte, schillernde Persönlichkeit der Künstlerszene rund um die Wiener Secession, Ehefrau und Muse des berühmten Komponisten Gustav Mahler. Es handelt sich um den sechsten Band der Serie „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“, voneinander unabhängige Romane, geschrieben von unterschiedlichen Autorinnen. Leserinnen dieser Serie werden auch dieses Buch gerne lesen.
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