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Preußen, 1544: Unter Herzog Albrecht erlebt das Land eine große Blütezeit. Alles scheint möglich. So will auch die junge Dora ihr Talent leben und als Baumeisterin in die Fußstapfen des weniger begabten Vaters treten. Der aber verheiratet sie aus Geldnot mit dem fast dreißig Jahre älteren Urban. Wider Erwarten wird die Ehe glücklich, und Urban ermutigt Dora sogar, als Baumeisterin zu arbeiten. Ausgerechnet den jungen Nürnberger Baukünstler Laurenz aber stellt er ihr als Unterstützung zur Seite. Bald schon hegen die beiden verbotene Gefühle füreinander. Als Urban bei einem schreckl...
Preußen, 1544: Unter Herzog Albrecht erlebt das Land eine große Blütezeit. Alles scheint möglich. So will auch die junge Dora ihr Talent leben und als Baumeisterin in die Fußstapfen des weniger begabten Vaters treten. Der aber verheiratet sie aus Geldnot mit dem fast dreißig Jahre älteren Urban. Wider Erwarten wird die Ehe glücklich, und Urban ermutigt Dora sogar, als Baumeisterin zu arbeiten. Ausgerechnet den jungen Nürnberger Baukünstler Laurenz aber stellt er ihr als Unterstützung zur Seite. Bald schon hegen die beiden verbotene Gefühle füreinander. Als Urban bei einem schrecklichen Unfall stirbt, gerät Laurenz sofort unter Verdacht, seine Hand im Spiel gehabt zu haben. Zwei Jahre später deckt Dora die wahren Hintergründe von Urbans Tod auf und begibt sich auf eine gefährliche Reise nach Krakau, um den Geliebten vor dem Galgen zu retten...
Heidi Rehn, Jahrgang 1966, wuchs im Mittelrheintal auf und kam zum Studium der Germanistik und Geschichte nach München. Seit vielen Jahren widmet sie sich hauptberuflich dem Schreiben. 2014 erhielt sie den "Goldenen Homer" für den besten historischen Beziehungs- und Gesellschaftsroman. Als "Kopfkino live" bietet sie sehr erfolgreich Romanspaziergänge durch die Münchner Innenstadt an, bei denen das fiktive Geschehen eindrucksvoll mit der realen Historie verbunden wird. Aktuelle Infos dazu auf www.heidi-rehn.de

© Erol Gurian 2011
Produktdetails
- Verlag: Knaur
- Artikelnr. des Verlages: 3005307
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 752
- Erscheinungstermin: 1. November 2013
- Deutsch
- Abmessung: 215mm x 154mm x 47mm
- Gewicht: 990g
- ISBN-13: 9783426653135
- ISBN-10: 3426653133
- Artikelnr.: 38071252
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
"Eine wirklich gefühlvolle, leidenschaftliche und ebenso bezaubernde Geschichte! Die Autorin versetzt den Leser auf sehr gekonnte Weise in das Preußen des Jahres 1544. Sie schreibt mit fühlbarer Hingabe und entführt den Leser in eine unglaubliche Geschichte. (...) Ein absolut zu empfehlender Roman." -- Blog Die-Magie-der-Bücher, 03.11.2013
"Ein spannender historischer Roman." -- ruhrnachrichten.de, 03.11.2013
"Ein spannender historischer Roman." -- ruhrnachrichten.de, 03.11.2013
"Große Gefühle in einer spannungsvollen Epoche." Schweriner Volkszeitung 20140721
Preußen, 1544.
Die junge Dora lebt in Königsberg und würde gerne als Baumeisterin in die Fußstapfen ihres weniger begabten Vaters Wenzel Selege treten. Dora soll sich aber um das Bierbrauen kümmern, um das sich schon seit Generationen die Frauen in der Familie …
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Preußen, 1544.
Die junge Dora lebt in Königsberg und würde gerne als Baumeisterin in die Fußstapfen ihres weniger begabten Vaters Wenzel Selege treten. Dora soll sich aber um das Bierbrauen kümmern, um das sich schon seit Generationen die Frauen in der Familie kümmern. Doras Bruder Jörg dagegen wäre lieber Bierbrauer. Doch der Vater will davon nichts wissen.
Überraschend wird Dora mit dem fast dreißig Jahre älteren Urban Stöckel verheiratet. Zunächst ist Dora entsetzt, doch die Ehe mit Urban wird glücklich und er ermutigt sie sogar, als Baumeisterin zu arbeiten.
Veit Singeknecht aus Nürnberg, ein Freund ihres Bruders, soll sie dabei unterstützen.
Die beiden entwickeln Gefühle füreinander.
Als Urban bei einem schrecklichen Unfall stirbt, der sich auf der Baustelle ereignet hat, flieht Veit aus Königsberg. Veit gerät in Verdacht, Schuld an Urbans Tod zu haben.
Zwei Jahre später reist Dora nach Krakau um mit Veit und seinem Vater zu sprechen.
„Die Liebe der Baumeisterin“ ist ein historischer Roman von Heidi Rehn.
Die Handlung spielt zunächst in Königsberg und später in Krakau.
Der Einstieg in die Geschichte ist mir ganz leicht gefallen.
Heidi Rehns Schreibstil ist flüssig zu lesen, auch wenn einige Wörter von damals vorkommen, die einem nicht so geläufig sind.
Hinten im Buch ist ein Glossar in dem diese Wörter erklärt werden.
Es gibt dort auch eine Auflistung der Figuren und eine Übersetzung aus dem Polnischen.
Nach dem Prolog ist die Geschichte in drei Teile aufgeteilt. Der erste Teil spielt in Königsberg Frühjahr 1544, der zweite in Königsberg und Krakau Frühjahr/Sommer 1546 und der dritte Teil in Krakau/Königsberg Herbst 1546.
Die Handlung des Romans hat mich schon gleich gefesselt und ich fand die Geschichte unterhaltsam und spannend von der ersten bis zur letzten Seite.
Die Handlungsorte und das Geschehen sind sehr gut und detailliert beschrieben, so dass ich mir alles wunderbar vorstellen konnte, ob es nun um die Bauwerke ging oder um die Gefühlswelt der Protagonisten.
Die verschiedenen Charaktere sind gut dargestellt und Dora war mir gleich von Anfang an sehr sympathisch, im Gegensatz zu Gret und Mathilda, die mir anfangs suspekt waren und ich nicht so mochte.
Mir hat das Buch „Die Liebe der Baumeisterin“ richtig gut gefallen.
Dies war mein erster Roman von Heidi Rehn und ich bin jetzt neugierig auf die anderen historischen Romane von der Autorin geworden.
Fazit:
„Die Liebe der Baumeisterin“ ist ein sehr interessanter, spannender und auch gefühlvoller historischer Roman.
Von mir eine klare Leseempfehlung!
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Dora soll sich eigentlich der Braukunst widmen, so wie es in der Familie Tradition ist. Doch möchte sie eher Baumeisterin werden und Gebäude entwerfen. Ihr Vater ist damit jedoch nicht einverstanden und verheiratet sie in jungen Jahren mit dem Kammerrat Urban Stöckel, der fast 30 …
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Dora soll sich eigentlich der Braukunst widmen, so wie es in der Familie Tradition ist. Doch möchte sie eher Baumeisterin werden und Gebäude entwerfen. Ihr Vater ist damit jedoch nicht einverstanden und verheiratet sie in jungen Jahren mit dem Kammerrat Urban Stöckel, der fast 30 Jahre älter ist als sie. Trotz des großen Altersunterschieds ist die Ehe glücklich, den Urban unterstützt Dora in jeglicher Hinsicht und ermuntert sie sogar, das gemeinsame Haus zu entwerfen und den Bau zu leiten. Ihr zur Seite stellt er den Baumeister Veit Singeknecht. Dora und Veit merken jedoch bald, dass sie mehr füreiander empfinden und Dora ist hin- und hergerissen ob der verbotenen Gefühle für Veit und ihrer Liebe zu Urban.
Kurze Zeit drauf stirbt Urban bei einem schrecklichen Unfall auf der Baustelle und Veit wird beschuldigt, daran Schuld getragen zu haben. Er flieht aus der Stadt.
Zwei Jahre später erhält Dora Beweise für die Unschuld Veits und reist nach Krakau, um Veit von seiner Schuld zu befreien. Doch dort angekommen, gerät sie in Verdacht, Urban ermordet zu haben.
Heidi Rehn steht für historische Romane mit Tiefgang. Ich hatte nun wieder das Glück, das Buch zusammen mit der Autorin in einer Leserunde zu lesen und sage auch hier nochmals herzlichen Dank für Zeit und die sehr interessanten Antworten auf unsere Fragen.
Ich finde es immer wieder schön, das Buch zusammen mit den Autoren lesen zu dürfen. So bekommt man einige Hintergrundinformationen, die man sonst nicht erwartet hätte. Falls Ihr die Möglichkeit mal habt, nutzt sie.
Heidi ist eine sehr sympathische Frau, die mit Witz und Charme die staubige Geschichte zu einem Abenteuer macht.
So auch in dem mir vorliegenden Buch Die Liebe der Baumeisterin.
Auch wenn mich einige Längen im Buch gestört haben, war es doch spannend zu lesen und auch der gewohnt flüssige Schreibstil tut seiniges dazu.
Dora, der Hauptcharakter im Buch, ist eine sympathische junge Frau, die ihren Weg finden muss und leider einige Steine darin vorfindet. Doch nutzt sie diese, um sich einen neuen Weg zu bauen.
Es gab einige Figuren, denen ich zu Anfang unrecht getan habe, die sich im Laufe der Zeit entwickelt und sich so einen würdigen Platz verdient haben, um der Geschichte gerecht zu werden. Andere Figuren konnte ich von Anfang an nichts abgewinnen und dies hat sich auch bis Ende so gehalten.
Im 16. Jahrhundert war schon einiges moderner, trotzdem hatten Frauen es schwer, sich durchzusetzen. Doch mit den richtigen Männern an ihrer Seite haben es auch viele schaffen können.
Meine Lieblingsfigur in der Story war Mathilda. Sie ist der Hausdrachen. Allerdings hat sie einige positive Ansätze und so hatte die Autorin bei ihr auch einigen Spielraum. Sie hat eine sehr interessante Entwicklung durchgemacht.
Veit allerdings hat sich keinen Platz in meinem Herzen verdient. Er war mir sehr unsympathisch, was aber allein meine Meinung widerspiegelt. Heidi hat uns ein Bild gezeigt, wie sie sich „ihren“ Veit vorstellt. Er ist eben nicht so ganz mein Typ: Portrait of a man.
Trotz meiner kleinen Kritikpunkte hatte ich Spaß beim Lesen. Ich war gerne mit Dora unterwegs und habe auch einiges gelernt, gerade was die Baukunst im 16. Jahrhundert anging. Dies ist für mich immer wieder interessant zu lesen, da ich mir auch gerne alte, architektonisch interessante Gebäude ansehe. Ich glaube, wenn ich früher gelebt hätte, wäre ich auch etwas aufmüpfig gewesen und hätte mir einen „Männerberuf“ ausgesucht.
Fazit:
Geschichte interessant verpackt mit liebenswerten Charakteren und einer Hauptfigur, die für die Liebe sogar den Tod in Kauf nimmt.
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Heidi Rehns historische Romane sind immer ein Garant für gute Unterhaltung gepaart mit hervorragender Recherche. Da ich mich für Architektur interessiere, war klar, dass ich auch zu ihrem neuesten Werk greifen werde, das sich mit der Baukunst des 16. Jahrhunderts und der Zeit davor in …
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Heidi Rehns historische Romane sind immer ein Garant für gute Unterhaltung gepaart mit hervorragender Recherche. Da ich mich für Architektur interessiere, war klar, dass ich auch zu ihrem neuesten Werk greifen werde, das sich mit der Baukunst des 16. Jahrhunderts und der Zeit davor in Königsberg und Krakau beschäftigt. Eine spannende Geschichte rundete das Lesevergnügen ab.
Die junge Dora wächst im Königsberg des 16. Jahrhunderts gemeinsam mit ihrem Bruder bei ihrem Vater auf. Obwohl es sich für ein Mädchen nicht schickt, interessiert sie sich für die Baukunst. Ihr Bruder Jörg, der leider nur wenig Talent als Baumeister besitzt, soll in die Fußstapfen des Vaters treten. Dora dagegen wird mit dem wesentlich älteren Urban verheiratet. Wider Erwarten wird die Ehe mit ihm aber glücklich, was auch daran liegt, dass Urban ihre Fähigkeiten fördert. Zur Unterstützung stellt er ihr den jungen Baumeister Veit an die Seite. Schon bald empfinden die jungen Leute eine tiefe Zuneigung zueinander, was fatale Folgen hat.
Besonders begeistern konnte die Autorin mich mit den detaillierten Schilderungen der Baudenkmäler in Königsberg und Krakau. Diese haben den Wunsch in mir geweckt, mir beide Städte mit eigenen Augen anzuschauen. Aber auch Doras Schicksal wird sehr packend erzählt. Von dem jungen Mädchen, das Angst hat, vom Vater beim Studieren der Baupläne entdeckt zu werden, entwickelt sie sich zu einer selbstbewussten Frau, die einige Schicksalsschläge einstecken muss. Auch die Nebencharaktere sind mit viel Liebe gezeichnet. Den Leser erwartet die ein oder andere überraschende Wendung, was die Lektüre fast durchgehend spannend macht.
Ein ausführliches Nachwort der Autorin mit Erklärungen zur damaligen Zeit, ein Personenverzeichnis, ein Glossar sowie eine Karte befinden sich am Ende. Diese Informationen waren sehr hilfreich.
Fazit:
„Die Liebe der Baumeisterin“ ist eine spannende Geschichte um eine Frau, die sich in einer Männerdomäne behaupten will.
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Der Name der Autorin war mir bisher zwar geläufig, aber ich muss gestehen dieser Roman ist der erste den ich von ihr gelesen habe. Jetzt muss ich sagen, dass es ganz sicher nicht der letzte sein wird.
Durch ihre plastische und sehr detaillierte Schreibweise setze bei mir sehr schnell das …
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Der Name der Autorin war mir bisher zwar geläufig, aber ich muss gestehen dieser Roman ist der erste den ich von ihr gelesen habe. Jetzt muss ich sagen, dass es ganz sicher nicht der letzte sein wird.
Durch ihre plastische und sehr detaillierte Schreibweise setze bei mir sehr schnell das Kopfkino ein, das mich bis zum Schluss begleitete. Wie in einem Kinofilm lief das Buch in meinem Kopf ab, es war als ob ich die Protagonisten und auch die Schauplätze des Buches vor Augen hätte. Spannend erzählt die Autorin die Geschichte der Dora, die um die Rehabilitierung ihres Mannes kämpft. Neid, Hass, Rachegelüste stehen ihrer Aufgabe im Weg, aber auch die Liebe begleitet sie auf ihrem langen steinigen Weg. Man möchte Dora beistehen bei ihrer Aufgabe, man leidet mit Dora und die eigene Gefühlswelt gerät mächtig durcheinander. Der Leser fühlt regelrecht das was Dora beschäftigt.
Ich kann guten Gewissens für dies tolle Buch 5 von 5 Sternen vergeben, sowie eine Leseempfehlung aussprechen.
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Das Leben, der Traum und die Liebe...
Dora ist eine junge Frau, die fürs Bierbrauen zuständig ist. Ihr Bruder Jörg soll als Baumeister in die Fußstapfen seines Vaters treten. Aber die Begabungen der beiden liegen anders: Dora hat einen Blick für Bauwerke und ihre …
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Das Leben, der Traum und die Liebe...
Dora ist eine junge Frau, die fürs Bierbrauen zuständig ist. Ihr Bruder Jörg soll als Baumeister in die Fußstapfen seines Vaters treten. Aber die Begabungen der beiden liegen anders: Dora hat einen Blick für Bauwerke und ihre Planungen, während ihr Bruder mehr Interesse am Brauen hat als am Bauen. Dora ist 16, als sie mit Urban verheiratet wird, der im selben Alter ist wie ihr Vater. Doch sie hat einen guten Ehemann erwischt, der ihr jeden Wunsch von den Augen abliest. Als er sie mit dem Bau des gemeinsamen Hauses beauftragt, weiß sie noch nicht, dass damit das Unheil beginnt. Der Baumeister Veit, der ihr zur Seite gestellt wird, bringt ihr Gefühlsleben durcheinander. Als dann ihr Mann auf der Baustelle tödlich verunglückt fällt der Verdacht auf Veit. Und Dora kommt Geheimnissen auf die Spur, die ihr bisheriges Leben auf den Kopf stellen.
Heidi Rehn hat es auch mit diesem Buch geschafft, mich zu begeistern und ganz in die Geschichte eintauchen zu lassen. Es war mein fünftes Buch der Autorin und ich freue mich schon auf das nächste. Bei ihren Büchern brauche ich keine Inhaltsangabe - wo ihr Name drauf steht, ist mit Sicherheit ein tolles Leseerlebnis drin. Ich habe mich von Anfang an wohl gefühlt und konnte mir alles bildlich vorstellen. Dora war mir gleich sympathisch, im Gegensatz zu anderen Charakteren. Aber bei manchen Figuren hat sich meine Antipathie im Laufe der Zeit geändert. Mathilda, die Base ihres Ehemanns, hat mich genau so überrascht wie Gret, ihre Schwägerin. Ich durfte Dora viereinhalb Jahre lang begleiten und konnte mich sehr gut in sie hinein versetzen. Ich habe mit ihr gelitten, gebangt und gehofft. Das Ende hat mir sehr gut gefallen.
Am Buchende gab es noch ein Personenregister, polnische Übersetzungen, ein Glossar und eine Übersichtskarte.
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Die Eintracht baut das Haus, die Zwietracht reißt es nieder.
Kein anderes Sprichwort beschreibt das Schicksal der jungen Dora aus Preußen besser. Ihr Vorfahr Laurenz Selege hat gemeinsam mit seiner Gemahlin Agnes sowohl in der Bau- als auch in der Braukunst erste Maßstäbe …
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Die Eintracht baut das Haus, die Zwietracht reißt es nieder.
Kein anderes Sprichwort beschreibt das Schicksal der jungen Dora aus Preußen besser. Ihr Vorfahr Laurenz Selege hat gemeinsam mit seiner Gemahlin Agnes sowohl in der Bau- als auch in der Braukunst erste Maßstäbe gesetzt, sodass diese Traditionen auch in den folgenden Generationen streng nach geltender Geschlechterordnung fortgeführt werden. Für die Protagonistin mit den verschiedenfarbigen Augen bedeutet dies, dass sie ihre Leidenschaft für die prächtigen Bauwerke nicht ausüben darf, weil ihr als Frau der Platz an den Gärbottichen zugeteilt wurde, obwohl sie viel geschickter mit den schwierigen Zeichnung zurechtkommt als ihr Bruder Jörg.
Die Heirat mit dem 50-Jährigen Kammerrat Urban Stöckel öffnet ihr aber ungeahnte Türen, weil der gutmütiger Ehemann ihr Talent bei dem eigenen Hausbau fördern möchte, doch tragischerweise bei einer Besichtigung des Grundsteins erschlagen wird. Der Verdacht des Mordes fällt auf den stellvertretenden Bauherren Veit Singeknecht, der schon vorher die Nähe zu Dora suchte und daraufhin eilig geflohen ist. Im Angesicht der Witwentrauer werden Doras Gefühle für Veit immer deutlicher und so reist sie ihm nach Krakau nach und gerät dabei in den Verruf der Hexerei.
Dieser historische Roman aus der Feder von Heidi Rehn ist vollgepackt mit der Atmosphäre des 16.Jahrhunderts und vielschichtigen Charakteren, die das ohnehin schon fesselnde Mittelalter mit ihrer persönlichen Geschichte gelungen abrunden und greifbarer machen. Besonders positiv finde ich dabei, dass die arrangierte Hochzeit hier einmal glücklich geschildert wird und es nicht nur jähzornige Ehemänner in der Vergangenheit gab.
Mit Worten, die wie frisch aus der guten Stube der Seleges eingefangen sind, wird der Schreibstil an keiner Stelle langweilig. Hin und wieder gibt es detaillierte Ausführungen zu den Giebeln und Erkern der geplanten Objekte, die man bei dem Titel auch erwarten muss/darf und zwar sehr plastisch erklärt wurden, aber trotzdem bei mir nicht Doras Eifer auslösen konnten. Dem geschickten Bierbrauen von ihrer Schwägerin war ich beim Lesen näher, obwohl mich dann bei den herrschaftlichen Burgen und Schlössern auf Doras Reise doch noch das Baufieber packte und ich nachdem ich mich von den Seiten widerwillig gelöst habe das gelesene im Internet noch einmal leibhaftig anschauen wollte und von der Pracht z.B. der Marienburg ebenso überwältigt wurde.
Zudem gibt das Buch einerseits ein sehr anschauliches Bild über die Schaffenszeit von Herzog Albrecht in Preußen, der als gutgläubige Marionette seines Hausvogts Egbert Göllner ein verhängnisvolles Urteil über Dora fällt, und andererseits eine authentisches Darstellung der polnischen Königin Bona Sforza, wobei mir letztere noch stärker durch ihre feministischen Gedanken im Gedächtnis geblieben ist und die eingestaubten Ansichten mit ihrer italienischen Lebensfreude neu anordnet.
Dieser über 700 Seiten starke Ausflug in die Geschichte ist der Autorin auch ohne brutale Folterszenen sehr eindringlich gelungen und mit einer Mischung von Fakten, tiefen Gefühlen und Dramatik (wie das durch die Chronik belegte verheerende Feuer im Kneiphof) reich an Überraschungen. Vielleicht werden es einige LeserInnen der Protagonistin sogar gleichtun, indem sie demnächst eine Bündel Schafgarbe unter ihr Kopfkissen legen oder in das Buch pressen, denn ihre magische Gabe ist Fluch und Segen zugleich, aber immer wahrhaftig.
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