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Auf den ersten Blick ist Matty Telemachus ein typischer vierzehnjähriger Junge mit den typischen Problemen eines vierzehnjährigen Jungen. Aber Matty ist alles andere als normal und seine Familie ist es schon gar nicht. Als Matty entdeckt, dass er über ungewöhnliche Fähigkeiten verfügt, macht er sich auf die Suche nach dem lange gehegten Familiengeheimnis: Sind seine Verwandten wirklich Medien, beherrschen sie Telepathie, Telekinese und vielleicht noch andere Kräfte? Ein umwerfender Roman über eine ganz besondere Familie und die unsichtbaren Kräfte, die uns alle zusammenhalten.
Daryl Gregory wurde für seine Romane, Erzählungen und Comics vielfach ausgezeichnet. Seine Novelle Uns geht´s allen total gut gewann 2015 den World Fantasy Award und den Shirley Jackson Award. Gregory lebt in Oakland, Kalifornien.
Produktdetails
- Verlag: Eichborn
- Artikelnr. des Verlages: 0638
- 1. Aufl.
- Seitenzahl: 544
- Erscheinungstermin: 19. Februar 2018
- Deutsch
- Abmessung: 220mm x 145mm x 42mm
- Gewicht: 728g
- ISBN-13: 9783847906384
- ISBN-10: 3847906380
- Artikelnr.: 49770677
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
"Liebevoll gezeichnete Figuren, originelle Handlung, viel Humor!" HÖRZU, 23.02.2018 "Originell und mit Humor" Christian von Zittwitz, BuchMarkt, März 2018 "Der kurzweilige Roman ist voller Spannung und Spaß!" Wann & Wo am Sonntag, 11.03.2018
Ein Buch, das in keine Schublade passt und dabei wunderbar unterhält
„Matty brauchte einen Tag, um ein Krimineller zu werden, drei Wochen, um ein Psi-Superspion zu werden, und einen kurzen Spaziergang zur Tankstelle, um das Astralreisen für immer aufzugeben.“ (S. …
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Ein Buch, das in keine Schublade passt und dabei wunderbar unterhält
„Matty brauchte einen Tag, um ein Krimineller zu werden, drei Wochen, um ein Psi-Superspion zu werden, und einen kurzen Spaziergang zur Tankstelle, um das Astralreisen für immer aufzugeben.“ (S. 264)
„Neue Liebe kommt und haut dir auf den Hintern, fordert deine Aufmerksamkeit ein, bringt deinen Puls zum Rasen. Alte Liebe liegt auf der Lauer. Sie ist am Abend da, wenn du die Augen zumachst. Sie schlüpft neben dir ins Bett, streicht mit Geisterfingern über dein Haar, flüstert deinen geheimen Namen. Alte Liebe ist immer da." (S. 524)
Meine Meinung:
Von Zeit zu Zeit gibt es Bücher, die sich in kein gängiges Genre einsortieren lassen. Die sind ein bisschen Krimi, ein bisschen Familien-Saga, ein bisschen Drama, ein bisschen Humor oder auch ein bisschen Fiction. Genau so ein Buch ist „Die erstaunliche Familie Telemachus“ – es hat ein bisschen von allem! Wer Hochspannung sucht, sucht hier vergeblich. Auch wer ein hochtrabendes Familiendrama mit überbordenden Gefühlen erwartet oder einen klassischen „Humor“-Roman mit Gag-Feuerwerk wird vielleicht enttäuscht sein. Wer aber „einfach“ gute Unterhaltung und einen Haufen extrem schräger, aber doch sehr liebenswerter Charaktere sucht, der ist mit diesem Buch sicherlich gut beraten.
Einem Episodenfilm gleich lernen wir als Leser die einzelnen Mitglieder der erstaunlichen Familie Telemachus kennen, angefangen vom etwas übergewichtigen Filius Matty, der aus pubertären Nöten heraus plötzlich seine Fähigkeit zu körperlosen Astralreisen entdeckt, über seine Mutter Irene, die sich mit einem unterbezahlten Supermarktjob über Wasser und mit ihrem unermüdlichen Einsatz die Familie zusammen hält, den verschuldeten und verhinderten Tausendsassa Onkel Frankie, den verschrobenen und verschwiegenen Onkel Buddy („das mächtigste Medium der Welt“) oder last but not least Familienoberhaupt Teddy, einen leidenschaftlichen Trickser und Lebemann, der über den frühen Tod seiner Frau Maureen nie wirklich ganz hinweg gekommen ist. Hier ist jede(r) Einzelne wirklich etwas ganz besonderes mit speziellen Fähigkeiten und Talenten und mit ganz eigenen Problemen und Sorgen. In stetem Wechsel erzählt Daryl Gregory seine Geschichte über diese außergewöhnliche Familie aus den unterschiedlichen Perspektiven der Familienmitglieder. Ähnlich wie Matty schwebt man auch als Leser über dieser Familie und beobachtet die einzelnen Mitglieder in ihrem Bemühen, ihr Leben irgendwie auf die Reihe zu bekommen und in gerade Bahnen zu lenken.
Stellenweise hat man beim Lesen mitunter das Gefühl, dass die Geschichte so vor sich hin mäandert, ohne wirklich eine bestimmte Richtung zu verfolgen oder auf ein Ziel hinzustreben. Doch dies täuscht durchaus, denn es gibt jemanden, der im Hintergrund (fast) alles Strippen zieht und die Geschichte auf ein großes Ereignis, den geheimnisumwittertes „Zap-Day“ hin navigiert. Langweilig wurde es mir beim Lesen daher nie – im Gegenteil!
Eine der besonderen Stärken dieses Buches ist für mich neben den illustren Charakteren aber auch der unglaublich unterhaltsame, lockere und manchmal schon ein bisschen kodderige Schreibstil des Autors („Der Morgenhimmel glühte pfirsichfarben, doch die Sonne versteckte sich hinter dem Hotel und wartete darauf, dass die Luft rein war.“ - S. 355). Dazu gesellt sich noch eine gehörige Portion „90´s Feeling“, von AOL-CD´s bis hin zu Spielhallen.
Am Ende der rund 550 Seiten bleibt eine wohlige Wärme im Bauch zurück und das Gefühl, selbst ein Mitglied der erstaunlichen Familie Telemachus geworden zu sein. Ein Buch zum Gernhaben!
FAZIT:
Schräg, schräger, Telemachus! Ein Buch, das allen Genres trotzt und sich langsam aber stetig in das Herz des Lesers stiehlt.
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Familiengeschichte, - nicht leicht gemacht
Zum Inhalt:
Von der schon früh verstorbenen (Groß-)Mutter haben die Telemachuskinder und –enkel übersinnliche Fähigkeiten geerbt – Telekinese, Sicht in die Zukunft und vieles mehr. Leider sind diese Fähigkeiten vor …
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Familiengeschichte, - nicht leicht gemacht
Zum Inhalt:
Von der schon früh verstorbenen (Groß-)Mutter haben die Telemachuskinder und –enkel übersinnliche Fähigkeiten geerbt – Telekinese, Sicht in die Zukunft und vieles mehr. Leider sind diese Fähigkeiten vor allem für die direkte Nachfolge-Generation eher Fluch denn Segen, Enkel Matt kostet die Möglichkeit, außerhalb seines Körpers schweben zu können weidlich aus. Richtig kompliziert wird es, als sich nicht nur der Familienpatriarch Teddy, sondern auch sein Sohn Frankie mit einem Mafiaboss anlegen und damit die gesamte Familie in Gefahr bringen.
Mein Eindruck:
„Richtig kompliziert“ ist für mein Dafürhalten das, was die Story dieses Buches ausmacht. Beginnt es – wie vom Klappentext suggeriert – als Geschichte eines pubertierenden Teenagers, leicht gespickt mit Fantasy-Elementen, wird es dann zur Gaunerkomödie und schließlich zu einem handfesten Krimi, nur unterbrochen von einem Drama um gebrochene Herzen und frühe Waisenschaft. Nun könnte man – in der roten Ecke – diese Gemengelage wohlwollend als „spritzige Familiengeschichte in einem Genremix, der seinesgleichen sucht“ betiteln oder – in der blauen Ecke – nicht ganz so wohlwollend als „absolutes Stil-Durcheinander eines Autors, der sich nicht festlegen kann oder will“.
Ich verhalte mich einmal violett und versuche zu schildern, was mir persönlich gefallen hat, - oder eben auch nicht.
Sehr schön ist die Idee, jedes Kapitel aus Sicht einer Person zu beschreiben. So erhält der Leser Einblicke in die durchaus ambivalenten Gefühle, welche die Mitglieder der Familie für die Umstände hegen. Dadurch, dass diese Kapitel jedoch bis kurz vor Schluss eine gewisse Länge aufweisen, wirken sie manches Mal ein bisschen dröge und die Story kommt nicht wirklich in die Puschen. Der Autor hat ein großes Maß an Fantasie und weiß seine Figuren liebevoll in Szene zu setzen, aber genau dieses Maß an Fantasie vermittelt oft das Gefühl, dass er sich in seiner Mixtur verzettelt. Erst zum Schluss – mit schnellen Wechseln der Perspektiven, einem Zusammentreffen aller wichtigen Personen des Telemachus-Universums und dem folgenschweren Showdown kommt echte Stimmung in die Vorstadt-Bude.
Mein Fazit:
Es kommt (zu) langsam, dann aber gewaltig. Leider sehr spät.
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Gesamteindruck:
Cover: Das Cover hat mich neugierig gemacht – nicht so sehr, weil ich es besonders schon fand, vielmehr wohl, weil es etwas anderes ist. Die orangefarbene 70er-Jahre Tapete mit dem schon fast psychodelisch anmutenden Muster, darauf gerahmte Familienportraits. Alleine vom …
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Gesamteindruck:
Cover: Das Cover hat mich neugierig gemacht – nicht so sehr, weil ich es besonders schon fand, vielmehr wohl, weil es etwas anderes ist. Die orangefarbene 70er-Jahre Tapete mit dem schon fast psychodelisch anmutenden Muster, darauf gerahmte Familienportraits. Alleine vom Titelbild hätte ich mich nicht überzeugen lassen, hier gab der Klappentext den Ausschlag, dass ich es lesen wollte.
Schreibstil: Der Schreibstil liest sich sehr angenehm. Frech, lustig und bildreich – man hat Spaß der Geschichte zu folgen.
Plot & Charaktere: Eine außergewöhnliche Familie und eine ungewöhnliche Handlung. Dieses Buch lässt sich irgendwie schwer kategorisieren, denn irgendwie will es nirgendwo recht reinpassen. Auch der Aufbau ist etwas gewöhnungsbedürftig, denn die Handlung ist aufgeteilt in verschiedene Episoden, die sich jeweils einem Familienmitglied widmen, das man dann besser kennenlernt. Die einzelnen Figuren sind sehr authentisch und damit wirklich charmant. Der Roman, der in zwei Zeitebenen spielt, wird im Verlauf immer spannender, bis sich am Ende alle Puzzlesteine zusammengesetzt haben. Das Ende war für mich extrem unerwartet und hat mich wirklich begeistert.
Stärken & Schwächen: Die größte Stärke dieses Buches liegt in seiner Andersartigkeit. Der Autor kommt ohne große Action-Elemente aus und verbindet irgendwie so ein bisschen von allem. Genau das war aber auch das, was mir so viele Schwierigkeiten bereitet hat. Zu Beginn konnte mich das Buch noch nicht so wirklich fesseln. Kapitelweise las ich und legte es immer wieder weg. Schön geschrieben und Unterhaltsam, aber zu Beginn nicht so, dass ich es kaum aus der Hand legen wollte. Erst zum Ende hin, als sich die Fäden so langsam fügten und sich ein Bild für mich ergab, konnte der Funke überspringen.
Mein Fazit:
Wer Action, Spannung, extremes Drama, überschwängliche Gefühle oder einen Lacher nach dem anderen sucht, wird hier nicht fündig. Dieses Buch hat seine Stärken in den leiseren Zwischentönen und baut sich aus einem Elementemix auf. Für mich war dieses Buch nett für Zwischendurch, wenn ich ein paar Minuten Zeit hatte. Kapitelweise näherte ich mich dann jedoch einer Story, die mich am Ende wirklich fasziniert hat, denn irgendwie hatte ich mit etwas anderem gerechnet.
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Dieses Buch ist so eine große, bunte Überraschungstüte, dass es mir etwas schwer fällt, die richtigen Worte dafür zu finden. Die Familie Telemachus, deren Mitglieder übersinnliche Fähigkeiten besitzen, war eins berühmt - bis sie bei einer Show als Bande von …
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Dieses Buch ist so eine große, bunte Überraschungstüte, dass es mir etwas schwer fällt, die richtigen Worte dafür zu finden. Die Familie Telemachus, deren Mitglieder übersinnliche Fähigkeiten besitzen, war eins berühmt - bis sie bei einer Show als Bande von Betrügern entlarvt wurde. Einige Jahre später - der Traum von Ruhm und Erfolg im Showgeschäft ist jetzt längst ausgeträumt - leben die Kinder der ehemals erstaunlichen Familie Telemachus ihr eigenes Leben. Die Vergangenheit hat jedoch bei allen von ihnen deutliche Spuren hinterlassen.
In diesem Roman, der sowohl Krimi als auch Familiendrama, Komödie und Coming-of-Age Story ist, tauchen die LeserInnen in das Leben jedes Familienmitglieds ein. Es geht um den Familienpatriarch Teddy, seine Söhne Frankie und Buddy, und seine Tochter, die alleinerziehende Irene sowie ihren Sohn Matty - alle mit ihren exzentrischen Persönlichkeiten, ihren Fehlern, aber auch ihren sympathischen Seiten (wobei die einen davon mehr, die anderen weniger besitzen). Normalerweise bin ich kein Fan von zu vielen Perspektiven, die dann womöglich noch in verschiedenen Zeitebenen umherspringen. Doch Daryl Gregory ist hier etwas gelungen, von dem ich nicht dachte, dass es so elegant und mitreißend möglich gewesen wäre. Und schließlich schafft er es sogar, dass all die verschiedenen Puzzleteile, die nach und nach ins Spiel gebracht wurden, ein großes Bild ergeben.
Die erstaunliche Familie Telemachus ist ein ungewöhnliches Buch, das sich nirgends so recht einordnen lässt. Es ist nostalgisch, es ist lustig, es ist spannend (es gibt deutlich mehr Action und Drama als man annimmt), es ist traurig, es ist berührend. Die Geschichte beleuchtet, wie wichtig die Familie ist, und auch Ehrlichkeit gegenüber denen, die man liebt. Sie zeigt, wie Gaben manchmal mehr Fluch als Segen sein können und beschreibt das Leben einer ungewöhnlichen Familie, das zugleich normal und erstaunlich abgedreht ist.
Am Anfang braucht die Geschichte ein wenig Zeit, um in die Gänge zu kommen. Man lernt nach und nach die einzelnen Figuren in ihrer jeweiligen Erzählperspektive kennen. Mir fiel es jedoch nicht schwer, trotzdem weiterzulesen. Schwer fiel es mir eher, das Buch ab einem bestimmten Zeitpunkt überhaupt noch aus der Hand zu legen. Ich mochte die Figuren, die jede auf ihre Art und Weise liebenswert und interessant waren. Sie alle waren meiner Meinung nach rund und authentisch geschrieben. Alles in allem handelt es sich hier um ein lustiges und fantasievolles Buch, das sich selbst zum Glück nicht ganz so ernst nimmt. Eine (meistens) leichte und lustige Unterhaltung, die wohl eher nicht viel zum Nachdenken anregt, sondern einfach mit seiner Wundertüte an Ideen und den ungewöhnlichen Figuren Spaß macht.
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Eine Familie der anderen Art: Das sind die Telemachus' auf jeden Fall, denn bei ihnen ticken die Uhren ein bisschen anders: ein jeder - Vater Teddy, Tochter Irene, die Söhne Frankie und Buddy sowie Enkel Matty - hat seine ganz eigene übersinnliche Begabung, die allerdings auch …
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Eine Familie der anderen Art: Das sind die Telemachus' auf jeden Fall, denn bei ihnen ticken die Uhren ein bisschen anders: ein jeder - Vater Teddy, Tochter Irene, die Söhne Frankie und Buddy sowie Enkel Matty - hat seine ganz eigene übersinnliche Begabung, die allerdings auch unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Sehr, sehr unterschiedlich - bei dem ein oder anderen scheint es eher Hochstapelei zu sein anstelle von medialen Fähigkeiten. Oder?
Wobei diejenige mit der stärksten Begabung, nämlich Mutter Maureen, schon längst nicht mehr unter den Lebenden weilt. Trotz eines sehr, sehr traurigen Abgangs ist sie jedoch immer noch in aller Munde, lebt quasi durch ihre Familie weiter, denn in den Gedanken und auch in den Worten eines jeden ist sie immer präsent.
Besonders eindringlich kommt dies rüber, da abwechselnd aus der Perspektive eines jeden Familienmitglieds berichtet wird. Teddy und Frankie, die Gauner, Irene, die Verantwortung für die ganze Familie übernimmt und dabei gelegentlich sich selbst vergisst, Buddy, der irgendwie nicht von dieser Welt ist und Matty, der erst dabei ist, seinen Platz zu finden. Aber: sind sie das nicht eigentlich alle? Bei näherem Hinsehen wird klar, dass die ordnende Struktur von Maureen ausging, die nun umso mehr Tag für Tag schmerzlich vermisst wird.
Die "Übriggebliebenen" sind seit Jahren damit beschäftigt, einander zu nerven, auf der anderen Seite jedoch auch nicht ohne die anderen zu können. Sind sie ein Haufen von Betrügern, von denen jeder unterschiedliche Methoden gebraucht?
Auf jeden Fall ein Roman für Leser, die offene Enden hassen: Einen so abgerundeten Roman habe ich selten gelesen, hier werden wirklich alle Enden zusammengezogen. Dennoch bin ich nicht restlos glücklich - vieles ging mir zu sehr ins Detail, erschwerte mir das Lesen, die ein oder andere Wendung empfand ich als unglaublich anstrengend. Dennoch hat der Autor Daryl Gregory auf seine Art und Weise sicher ein Meisterwerk geschaffen, aber eines, das nur gewisse Leserschaften anspricht: solche, die es mögen, wenn alles an- und ausgesprochen wird und vor allem: solche, die nicht nachtragend sind. Einige der Figuren schreien förmlich danach, dass ihnen verziehen wird - wieder und wieder. Ich lese so etwas ausgesprochen ungern, wobei das natürlich eine sehr subjektive Sicht der Dinge ist. Dennoch - ich nehme mir heraus, nicht begeistert zu sein, obwohl ich die Leistung des Autors durchaus wertschätze.
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Inhalt:
Es ist das Jahr 1995 und wir begleiten eine Familie - Familie Telemachus. Auf den ersten Blick eine ganz normale und chaotische Familie. Doch sie ist außergewöhnlich und für einige Überraschungen gut. Früh mussten sie den Verlust der Mutter erleben und mit sich …
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Inhalt:
Es ist das Jahr 1995 und wir begleiten eine Familie - Familie Telemachus. Auf den ersten Blick eine ganz normale und chaotische Familie. Doch sie ist außergewöhnlich und für einige Überraschungen gut. Früh mussten sie den Verlust der Mutter erleben und mit sich und ihren Begabungen zu leben lernen. Denn fast alle haben spezielle, übersinnliche Fähigkeiten die das Leben nicht immer leichter machen.
Rezension:
Ich muss zugeben nach der Leseprobe hatte ich etwas anderes erwartet. Ein bisschen mehr Humor bzw. eine leichtere Lektüre. Das war dann allerdings ein Trugschluss. Es ging doch etwas tiefer und die Geschichte entwickelte sich eher zu einem Familienkrimi als zu einer Komödie. Doch als ich dann begonnen hatte zu lesen, habe ich mich immer mehr mit der Familie anfreunden können und war gespannt wie es weitergehen wird und vor allem - wie es ausgehen wird.
Wir begleiten jedes Familienmitglied einzeln. Von dem Familienoberhaupt bis zum Enkel erleben wir die Geschehnisse aus verschiedenen Perspektiven. Manche sind einem direkt sympathisch - bei anderen fragt man sich die ganze Zeit nur “Warum?” Doch genauso ist es doch bei fast jeder Familie, oder? Manche mag man - manche nicht. Die Familie kann man sich eben nicht aussuchen und doch muss man zum größten Teil mit ihnen klar kommen und versucht so Wege zu finden um das zu schaffen.
Auch in der Familie Telemachus muss man lernen miteinander klar zukommen obwohl man nicht mit jeder Entscheidung der Anderen einverstanden ist - doch am Ende ist es eben die Familie und die möchte man doch schützen.
Ich möchte gar nicht viel vom Inhalt preisgeben, denn das soll und muss Jeder für sich selbst entdecken. Doch rein zum Schreibstil kann ich sagen, dass der flüssig und für mich immer gut nachvollziehbar war. ich konnte mich in die Gedanken und Vorgänge der einzelnen Personen einfinden und auch wenn ich sie nicht nachvollziehen konnte, konnte ich sie rein sprachlich gut verstehen. Auch hatte ich das Gefühl, dass der Stil je nach Person ein bisschen abgeändert wurde, sodass auch da ein bisschen Individualität eingeflossen ist.
Wer also eine kriminalistische und leicht übersinnliche Familiengeschichte lesen möchte, ist hier gut beraten :)
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Eine sehr skurrile Familie
„Die erstaunliche Familie Telemachus“ von Daryl Gregory ist ein ungewöhnlicher Roman, der in keine Schublade passt.
Die Familie Telemachus ist keineswegs eine gewöhnliche Familie, da die einzelnen Familienmitglieder über ungewöhnliche …
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Eine sehr skurrile Familie
„Die erstaunliche Familie Telemachus“ von Daryl Gregory ist ein ungewöhnlicher Roman, der in keine Schublade passt.
Die Familie Telemachus ist keineswegs eine gewöhnliche Familie, da die einzelnen Familienmitglieder über ungewöhnliche Fähigkeiten besitzen. Während sie einst mit ihren magischen Fähigkeiten im Fernsehen auftraten, kann sie nun keiner mehr so richtig zu seinem Vorteil einsetzten.
Teddy - ein Trickbetrüger und das Oberhaupt der Familie, der sich sein ganzes Leben durchgemogelt hat - heiratete Maureen, die ihre paranormalen Fähigkeiten an die drei gemeinsamen Kinder - Irene, Frankie und Buddy - vererbte.
Das Buch beginnt im Juni 1995 aus der Sicht des 14-jährigen von Matty – Irenes Sohn. Dieser entdeckt, dass er aus seinem Körper heraustreten kann und damit wird ihm klar, dass die paranormalen Fähigkeiten seiner Familie kein Mythos sind.
Maureen ist zu diesem Zeitpunkt schon seit 31 Jahren tot und doch ist sie permanent präsent und wird vermisst, fehlt als ordnendes Element in der Familienstruktur.
Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen und wird aus den verschiedenen Perspektiven der einzelnen Familienmitgliedern erzählt. Dadurch lernt man nach und nach die einzelnen Charaktere gut kennen. Sie wirken glaubhaft und die einzelnen Figuren sind jede für sich interessant und irgendwie liebenswert.
Zum Ende hin, wird es immer spannender. Durch die Kapitel, die immer kürzer werden und den immer schnelleren Perspektivwechsel, nimmt die Handlung ordentlich an Fahrt auf, bis sich schließlich alle Puzzleteilchen zusammenfügen. Dabei ist das Ende ebenso verrückt und abgedreht wie die gesamte Familie Telemachus. Daryl Gregory versteht es den Leser bis zum Ende zu fesseln und dann zu überraschen.
Das Buch lässt sich in kein Genre einordnen. Es ist total abgedreht, skurril, spannend und einfach anders. Mit viel Fantasie wurde hier eine Familie mit liebenswerten Charakteren erschaffen, die den Halt in ihrem Leben verloren haben und die zeigen, wie wichtig der familiäre Zusammenhalt ist.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für jeden, der einmal etwas Ungewöhnliches und Anderes lesen möchte.
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Einst war die Familie Telemachus für ihre übersinnlichen Fähigkeiten bekannt, hat die Nation in Erstaunen versetzt. Bis ein fataler TV-Auftritt sie als Lügner enttarnte. Oder nicht? Als der 14-Jährige Matty, Telemachus-Spross der nächsten Generation plötzlich …
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Einst war die Familie Telemachus für ihre übersinnlichen Fähigkeiten bekannt, hat die Nation in Erstaunen versetzt. Bis ein fataler TV-Auftritt sie als Lügner enttarnte. Oder nicht? Als der 14-Jährige Matty, Telemachus-Spross der nächsten Generation plötzlich ebenfalls außergewöhnliche Fähigkeiten an sich entdeckt, steht die Geschichte seiner Familie auf einmal in einem ganz anderen Licht.
Familienromane gibt es viele. Coming-of-Age-Romane auch. Über magische Fähigkeiten hat gefühlt schon jeder Autor seine Geschichte gestrickt. Daryl Gregory hat all diese Richtungen in einem Roman vereint, der einfach anders ist. Positiv anders ; ) Das Buch wird nicht jedem gefallen, erst recht nicht, wenn man erwartet, dass sich der Herr Autor auf ein Genre festnageln lässt. Mir hat sein Roman sehr gut gefallen, ich wurde immer wieder überrascht und habe mich keine Sekunde gelangweilt. Die Familienmitglieder sind auf der einen Seite ganz außergewöhnlich (und nicht nur dank ihrer „Fähigkeiten“), auf der anderen Seite haben sie ganz alltägliche Sorgen (das eigene Geschäft geht Pleite, wie kriege ich als Alleinerziehende meinen Sohn groß?). Das macht sie sehr nahbar und echt. Auch in der Trauer um ihre Mutter wirken sie sehr natürlich. Selbstverständlich lassen sie sich erst nach einigen Kapiteln so richtig in die Karten schauen, durch die ständigen Perspektivwechsel geht einem als Leser erst so nach und nach ein Lichtlein auf. Die Handlung ist nicht klassisch „spannend“, bringt aber durch ihre Figurenentwicklung eine reizvolle Dramatik mit. Es gibt immer wieder Zeitsprünge, vom aktuellen Geschehen (Mitte der 90er), hin zu der Glanzzeit der Familie. Auch hier weiß der Autor wieder zu überraschen und man kann als Leser über manche Wendung nur staunen. Oder schmunzeln, denn zum Lachen gibt es auch einiges. Gregorys Humor liegt mir, auch wenn der Roman sicherlich kein klassisches Witzefeuerwerk ist. Den Stil des Autors mochte ich, wie bisher auch bei anderen Büchern aus seiner Feder. So ab und an hätte ich mir etwas mehr Zielstrebigkeit gewünscht, da tritt die Handlung dann doch etwas auf der Stelle, ohne dass man so recht weiß wohin es gehen soll. Auch den einen oder anderen Nebenschauplatz hätte ich so vielleicht nicht gebraucht. Insgesamt hat mich die Familie Telemachus zwar vielleicht nicht in atemloses Erstaunen versetzt, aber auf jeden Fall verdammt gut unterhalten.
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Einst traten sie auf als _Die erstaunliche Familie Telemachus_, bis sie ein Gegenspieler vor laufender Kamera als Betrüger _entlarvte_. Dieses dunkle Kapitel der Familie prägte deren Mitglieder ganz unterschiedlich. Jeder trägt sein Los und seine Fähigkeiten auf andere Art und …
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Einst traten sie auf als _Die erstaunliche Familie Telemachus_, bis sie ein Gegenspieler vor laufender Kamera als Betrüger _entlarvte_. Dieses dunkle Kapitel der Familie prägte deren Mitglieder ganz unterschiedlich. Jeder trägt sein Los und seine Fähigkeiten auf andere Art und Weise. Und Fähigkeiten haben die meisten von ihnen.
Da gab es Maureen, die Mutter der Familie, die in die Ferne sehen konnte und sehr begabt war. Sie ist schon seit gut 20 Jahren verstorben.
Teddy Telemachus, der Vater, dessen Fähigkeiten sich eher auf Kartenspielertricks beschränken. Tochter Irene, die ein menschlicher Lügendetektor ist. Sohn Frank, der über telekinetische Fähigkeiten verfügt, die er leider nur selten kontrollieren kann. Sohn Buddy, der in die Zukunft blicken kann. Auch für ihn ist die Gabe eher ein Fluch.
Hinzu kommen noch Enkel Matty, der zum Zeitpunkt der Geschichte 14 Jahre ist und der feststellt, dass er seinen Körper verlassen kann. Frank hat noch recht junge Zwillinge, die auch eine Fähigkeit besitzen.
Jeder von ihnen hat sein Päckchen zu tragen. Buddy ist ein verschrobener Außenseiter, den niemand ernst nimmt.
Frank läuft ständig dem Erfolg hinterher. Leider bringt ihn dies auf die schiefe Bahn sowie seine Familie in große Gefahr.
Irene leidet darunter, dass sie keine _normale_ Beziehung führen kann, da ihr eingebauter Lügendetektor sofort jede kleine Lüge verrät. Sie kann niemandem mehr vertrauen. Teddy leidet sehr unter dem Verlust seiner Frau. Und Matty, der dieses Buch einleitet, ist mit seiner Pubertät beschäftigt und der Erforschung seiner neu gefundenen Fähigkeit.
Das Buch ist in Kapitel gegliedert, die jeweils aus Sicht unterschiedlicher Familienmitglieder geschrieben ist. Daryl Gregory schafft es tatsächlich, diese doch nicht unerhebliche Anzahl verschiedener Personen miteinander zu verweben, wobei der Handlungsstrang stets Fortlaufend ist. Ich fand das ausgesprochen erfrischend und konnte dem Ablauf problemlos folgen, auch wenn immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit erfolgten.
Es entwickelt sich ein gekonnt gesponnenes Gesamtpaket.
Dabei vermittelt der Klappentext eine völlig andere Vorstellung von diesem Buch. Dafür gibt es von mir nur deshalb keinen Punkteabzug, weil es bei mir ein Glück war. Denn hätte ich vorher gewusst, dass sich eine Mafia-Story entwickelt, hätte ich dem Buch erst gar keine Chance gegeben. Ich hasse Mafia-Bücher und Filme schlichtweg und niemals hätte ich dieses Buch gelesen. So jedoch erwartete ich irgendeine vornehmlich witzige Geschichte um Matty und seine kuriose Familie - in Richtung Coming of Age. Was ich lesen durfte war eine absolut skurrile, aber durchaus spannende Geschichte mit reichlich verschrobenen Charakteren und verrückter Handlung. Es hat mir dermaßen Spaß gemacht, mich durch die immer größeren Verwicklungen zu lesen, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte. Und dabei war mir keiner dieser Charaktere wirklich durchweg sympathisch. Erst das Zusammenspiel aller machte dieses Buch für mich zum Volltreffer!
Die Mafia-Geschichte störte mich dabei überhaupt nicht. Im Gegenteil hatte sie für mich einen eher satirischen Ansatz, der mich irgendwie an Lilyhammer erinnerte. Dazu kommt noch eine Portion Geheimdienst und Agenten, die sich quer durch die Geschichte webt.
Die Schreibweise ist sehr gut zu lesen. Nicht kompliziert, nicht verschachtelt, immer am jeweiligen Kapitelcharakter orientiert. Gegen Ende dreht das Buch noch einmal richtig auf und man bekommt einen richtig guten Showdown, der unbedingt verfilmt gehört!
Kurzum: Ich bin begeistert von diesem Buch! Es ist so vielschichtig und abwechslungsreich, auch wenn es durchaus in einigen Kapiteln klitzekleine Längen zeigte, dass es einfach nur eine wahre Freude ist, sich ihm hinzugeben. Man muss sich darauf einlassen, dann kann man ihm auch die ein oder andere logische Unpässlichkeit durchgehen lassen und sich richtig amüsieren.
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eBook, ePUB
Es handelt sich bei "Die erstaunliche Familie Telemachus" nicht - wie man nach der Lektüre des Klappentextes glauben könnte - um eine Coming of Age-Geschichte rund um den Teenager Matty, sondern um eine Familiengeschichte. Der Autor Daryl Gregory hat die Geschichte der Familie …
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Es handelt sich bei "Die erstaunliche Familie Telemachus" nicht - wie man nach der Lektüre des Klappentextes glauben könnte - um eine Coming of Age-Geschichte rund um den Teenager Matty, sondern um eine Familiengeschichte. Der Autor Daryl Gregory hat die Geschichte der Familie Telemachus geschickt aufgebaut: immer wieder wechselt er zwischen den Protagonisten und den Zeitebenen, was mir gefallen hat. Die Gefahr, die eine solche Erzählweise birgt, nämlich dass die Geschichte etwas langatmig und mit vielen Abschweifungen erzählt wird, umgeht der Autor hier aber gekonnt. Im Gegenteil: die Familienmitglieder nehmen langsam immer mehr Kontur an und scheibchenweise fügt sich die Geschichte zu einem großen Ganzen zusammen. So baut sich subtil Spannung auf, [SPOILER] die sich schließlich in einem fulminanten Showdown entlädt.[/SPOILER]
Wie der Klappentext schon vermuten lässt, geht es hierbei übersinnlich und etwas verrückt zu. Es ist ein Buch, das sich selbst manchmal nicht so ganz ernst nimmt. Eine gewisse Vorliebe für schräge Geschichten sollte man als Leser also mitbringen, um das Buch zu schätzen. Wenn man so etwas mag oder sich neu darauf einlässt, wird man gut unterhalten.
Sprachlich ragt das Buch meiner Meinung nach nicht durch besondere Finesse heraus - es liest sich aber gut und flüssig.
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