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Aufwühlend und geschichtensatt: Übers Bauhaus, den Stararchitekten der DDR, zwei sich emanzipierende Frauen und die Fallen des SystemsDa ist der charismatische, von den Ideen des Bauhauses und der Avantgarde durchdrungene Idealist Hermann Henselmann, der nach dem Krieg zum Chefarchitekten Ost-Berlins aufsteigt und dort in Konkurrenz zu den West-Berlinern um Scharoun & Co. treten soll. Der Berliner Fernsehturm, die Stalinallee, der Leipziger Uniturm sind mit seinem Namen untrennbar verbunden. Der Preis freilich: Ständig muss er lavieren und manchmal auch zu Kreuze kriechen, um wenigstens die...
Aufwühlend und geschichtensatt: Übers Bauhaus, den Stararchitekten der DDR, zwei sich emanzipierende Frauen und die Fallen des Systems
Da ist der charismatische, von den Ideen des Bauhauses und der Avantgarde durchdrungene Idealist Hermann Henselmann, der nach dem Krieg zum Chefarchitekten Ost-Berlins aufsteigt und dort in Konkurrenz zu den West-Berlinern um Scharoun & Co. treten soll. Der Berliner Fernsehturm, die Stalinallee, der Leipziger Uniturm sind mit seinem Namen untrennbar verbunden. Der Preis freilich: Ständig muss er lavieren und manchmal auch zu Kreuze kriechen, um wenigstens die Grundlagen seiner modernistischen Ideen vor den stieseligen Vorstellungen der Politführung zu retten. Und da ist vor allem Henselmanns Frau Isi, hochbegabt, die auch als Architektin arbeiten will, aber mit einer auf acht Kinder anwachsenden Familie zu kämpfen hat, ständig die Scherben aufkehren muss, die ihr Mann hinterlässt, und sich zunehmend selbst emanzipiert. Und da ist die Tochter Isa, die sich der erstickenden Manipulation durch den cholerischen Vater entzieht, um ihren dornigen eigenen Weg in ganz anderen Milieus zu gehen. Und dann auch noch die eng verwandte Familie Robert Havemanns, bei dem Kompromisse wenig zählen und der sich der staatlichen Bevormundung komplett verweigert.
Da ist der charismatische, von den Ideen des Bauhauses und der Avantgarde durchdrungene Idealist Hermann Henselmann, der nach dem Krieg zum Chefarchitekten Ost-Berlins aufsteigt und dort in Konkurrenz zu den West-Berlinern um Scharoun & Co. treten soll. Der Berliner Fernsehturm, die Stalinallee, der Leipziger Uniturm sind mit seinem Namen untrennbar verbunden. Der Preis freilich: Ständig muss er lavieren und manchmal auch zu Kreuze kriechen, um wenigstens die Grundlagen seiner modernistischen Ideen vor den stieseligen Vorstellungen der Politführung zu retten. Und da ist vor allem Henselmanns Frau Isi, hochbegabt, die auch als Architektin arbeiten will, aber mit einer auf acht Kinder anwachsenden Familie zu kämpfen hat, ständig die Scherben aufkehren muss, die ihr Mann hinterlässt, und sich zunehmend selbst emanzipiert. Und da ist die Tochter Isa, die sich der erstickenden Manipulation durch den cholerischen Vater entzieht, um ihren dornigen eigenen Weg in ganz anderen Milieus zu gehen. Und dann auch noch die eng verwandte Familie Robert Havemanns, bei dem Kompromisse wenig zählen und der sich der staatlichen Bevormundung komplett verweigert.
Florentine Anders, geboren 1968 in Berlin, ist Enkelin der Henselmanns. Sie studierte an der Universität Leipzig und der Université Assas in Paris. Danach absolvierte sie die Journalistenschule Centre de Formation des Journalistes (CFJ) in Paris und arbeitete als freie Journalistin in Frankreich und Deutschland. Sie schrieb für verschiedene Zeitungen und ist jetzt Redakteurin beim Studio ZX, ein Unternehmen des Zeit Verlags. Seit 2022 ist sie Vorstandsmitglied der Hermann-Henselmann-Stiftung.
Produktdetails
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch
- 4. Aufl.
- Seitenzahl: 352
- Erscheinungstermin: 13. Februar 2025
- Deutsch
- Abmessung: 207mm x 133mm x 34mm
- Gewicht: 392g
- ISBN-13: 9783869713205
- ISBN-10: 3869713208
- Artikelnr.: 71858968
Herstellerkennzeichnung
Galiani, Verlag
Friedrichstraße 119
10117 Berlin
produktsicherheit@kiwi-verlag.de
Ein "Wunder" eigentlich, dass noch keiner das Leben von Hermann Henselmann und seiner Familie als Romanstoff verwendet hat, stellt Rezensent Niklas Maak fest, bietet sie doch so vieles an, was sich zu erzählen lohnt: Der 1905 geborene Architekt erlebte sämtliche "Bruchpunkte" des 20. Jahrhunderts mit, weiß Maak - wuchs auf in der Weimarer Republik, geriet mit dem NS-Regime in Konflikt, gründete eine Familie, zeugte acht Kinder, und stieg nach dem Krieg zum bedeutsamsten Architekten der DDR auf. Die Autorin Florentine Anders hat sich dieser Geschichte nun angenommen und beweist, dass wohl niemand dies besser könnte als sie, Henselmanns Enkeltochter, erfahren wir. Mitreißend und anschaulich erzählt sie von Henselmanns Alltag, von seinen "Erfolgen und Nöten", sowie auch von den Erfolgen und Nöten seiner Frau Isi und der acht Kinder. Dabei gelingen Anders immer wieder knappe Szenen, die eine ganze Ära auferstehen lassen, Sätze, in die Maak am liebsten "einziehen würde wie in ein Haus von Henselmann". So entsteht im Hintergrund dieser bewegten Lebens- und Familiengeschichte nach und nach auch sowas wie ein Epochenpanorama, lobt der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Florentine Anders erzählt die turbulente Geschichte der Großfamilie Henselmann. Das ist ungeheuer spannend und eröffnet überraschende Einblicke in die wechselvolle jüngere deutsche Geschichte, von der Weimarer Republik bis in die Gegenwart.« Volker Kutscher zu »Die Allee«
Eine Familiengeschichte mit dem berühmten DDR-Architekten Henselmann *****
Von Architektur habe ich wenig Ahnung. Ich bin nur ein kleiner Bauhaus-Fan. Und dann bin ich natürlich überrascht, dass ich in diesem Buch lese, dass der vielleicht berühmteste Architekt Hermann …
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Eine Familiengeschichte mit dem berühmten DDR-Architekten Henselmann *****
Von Architektur habe ich wenig Ahnung. Ich bin nur ein kleiner Bauhaus-Fan. Und dann bin ich natürlich überrascht, dass ich in diesem Buch lese, dass der vielleicht berühmteste Architekt Hermann Henselmann der DDR aus dieser Schule stammte, aber vor allem unter Honecker nicht so bauen durfte, wie er wollte.
Dieser Roman ist aber keine Architekturgeschichte, sondern eine Familiengeschichte. Gleichrangig wird seine Frau Isi behandelt, die zehn Jahre jünger Hermann vor ihrem Studium kennenlernt, also nicht studiert und mit ihm acht Kinder bekommt. Selbst ihre Geschwister werden zum Thema. Die Schwester hat nach dem Krieg den DDR-Kritiker Havemann geheiratet, der Bruder arbeitet in Bonn beim Auswärtigem Amt und wird später sogar wegen Spionageverdacht verhaftet.
Die weitere Hauptfigur Isa ist eins davon, die immer wieder vom Vater verprügelt wird. Ständig zieht die Familie, was sich dann auch auf die Tochter vererbt. Als sie Marzahn wohnt, heißt es, dass die Siedlung „nicht nur aus genormten, sondern auch aus genormten Menschen zu bestehen scheint.“ (280f)
Einerseits nimmt der Roman zu allen politischen Themen in der DDR Stellung, andererseits fehlen auch nicht die vielen Affären Hermanns und der Männer von Isa. Und es beginnt mit einem mysteriösen Unfall von Isa, der aber im Verlauf aufgeklärt wird.
Da Hermann kurz vor dem 90.Geburtstag stirbt und der Roman danach nur einen kurzen Ausblick bietet, endet der Roman in den 90ern, der Neuaufbau Berlins nach der Wende fehlt also nicht.
Außer dass sich die Figuren am Ende an Dinge erinnern, die wir vorher schon gelesen hatten, hat mir dieses rundum gelungene Buch sehr gefesselt. 5 Sterne
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Die Autorin Florentine Anders, Enkelin der Henselmann´s, folgt den Frauen ihrer Familie von 1931 bis 1995 und hat mit diesem Buch ein eindrucksvolles Werk geschaffen.
Sie führt uns durch Jahrzehnte Zeit -und Familiengeschichte.
Im Rückblick ab 1931 wird die Entwicklung der …
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Die Autorin Florentine Anders, Enkelin der Henselmann´s, folgt den Frauen ihrer Familie von 1931 bis 1995 und hat mit diesem Buch ein eindrucksvolles Werk geschaffen.
Sie führt uns durch Jahrzehnte Zeit -und Familiengeschichte.
Im Rückblick ab 1931 wird die Entwicklung der Großeltern, Eltern, aber auch der Geschwister unter der Entstehung der DDR und deren Einfluss auf das Leben so vieler Menschen deutlich.
Isa`s Großmutter Sybille, Malerin und Freigeist, ist ihr Vorbild.
Während ihre Eltern sich dem System beugen, der Vater Karriere als Chef - Architekt von Ost-Berlin macht, fügt sich die Mutter Isi als 8fache Mutter, gibt ihren Traum des eigenen Architekturstudiums auf.
Isa macht eine Ausbildung im modernsten Möbel-Kaufhaus der DDR. Während ihre Mutter Jahrzehnte braucht, um sich unabhängig von ihrem Mann zu machen, hat Isa bereits mit 20 den festen Vorsatz, ihren eigenen Überzeugungen zu folgen.
Doch es gibt durchaus Parallelen zum Leben ihrer Eltern....
Die Autorin schafft es auf grandiose Weise durch ihren sachlichen, aber nicht unsensiblen Schreibstil, die Welt hinter dem Eisernen Vorhang greifbar und begreiflich darzustellen!
Das System der DDR, der Einfluss auf Denken, Fühlen, Leben, Familie, Beruf, Bildung, Kulturpolitik, ist unverblümt klar aufgezeigt!
Auch wenn Hermann Henselmann in diesem Buch eine bedeutende Rolle spielt, tragen die Frauen durch die Story!
Wer Berlin gut kennt, kennt auch "seine" Bauwerke. Obwohl er für Bauten "im Sinne des Bauhauses" steht, musste er sich unter dem DDR - Regime an dessen Vorgaben halten, und den "ökonomischen Zwängen und dem Diktat der Schnelligkeit" fügen. Wie hätten wohl bedeutende Bauwerke in Ostberlin ausgesehen, hätte Henselmann seine Vorstellungen von "Bauten für das Volk" umsetzen dürfen?
Das Cover zeigt Bauwerke von Henselmann und das Bild der Hauptprotagonisten des Buches. Es ist reduziert auf das Wesentliche, kommt ohne Schnickschnack aus.
Das Buch bekommt von mir eine klare Leseempfehlung - für Berlin-Fans, für Politik-Interessierte, für Architektur-Begeisterte. Aber auch für LeserInnen, die gern Bücher nach wahren Begebenheiten lesen.
Es bekommt von mir 5 von 5 Punkten!
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Das wunderschöne von Kat Menschik gestaltete Cover hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Auch der Klappentext hat mein Interesse geweckt, da ich gern Bücher über die Zeit der deutschen Teilung lese.
Im Mittelpunkt des Romans steht der Stararchitekt der DDR Hermann Henselmann und …
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Das wunderschöne von Kat Menschik gestaltete Cover hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht. Auch der Klappentext hat mein Interesse geweckt, da ich gern Bücher über die Zeit der deutschen Teilung lese.
Im Mittelpunkt des Romans steht der Stararchitekt der DDR Hermann Henselmann und seine Familie, vor allem Tochter Isi und Enkelin Isa. Das Buch wurde von Henselmanns Enkelin Florentine Anders geschrieben.
Henselmanns erstes großes Projekt war die Villa Kenwin in der Schweiz, ein Wahrzeichen der Bauhaus-Bewegung.
1931 lernte Hermann die zehn Jahre jüngere Isi kennen, die damals sechzehn Jahre alt war.
Wir erfahren viel über Henselmanns Bauprojekte wie die Stalinallee und den Berliner Fernsehturm, aber auch über seine Ehe und das Familienleben. Isi und Hermann bekommen acht Kinder, trotz der Kinderschar ist Isi berufstätig und arbeitet als Architektin. Die Kinder erziehen sich gegenseitig, die Älteren kümmern sich um die Kleinen. Schon bei kleineren Vergehen werden sie vom Vater hart bestraft. Besonders die kleine Isa leidet sehr unter dem Jähzorn des Vaters. Als sie ihren späteren Mann Hermann kennenlernt, nennt sie ihn Hermi, um nicht ständig an den ungeliebten Vater erinnert zu werden.
Hermann ist notorischer Fremdgeher, Isi findet sich irgendwann wohl oder übel damit ab, sie konzentriert sich auf ihre Karriere.
Isa ist das fünfte der acht Henselmann-Kinder. Die Familie ist privilegiert, pflegt Umgang mit der Politprominenz und bekannten Künstlern wie Bertold Brecht, Manfred Krug und Brigitte Reimann.
Es ist ein sehr persönliches Buch, wir erfahren von einer Vergewaltigung und von Abtreibungen.
Es war das erste Buch, das ich über regimetreue Prominente in der DDR gelesen habe. Neben der Geschichte der Henselmanns lernen wir die Geschichte der DDR kennen – über den Tod Stalins, den Aufstand vom 17. Juni 1953, dem Mauerbau bis hin in die 1980er Jahre und den Fall des kommunistischen Regimes.
Das Buch liest sich wie ein Sachbuch, der Schreibstil ist nüchtern und sachlich, weswegen mich die teils schlimmen Erlebnisse und Erfahrungen nicht berühren konnten. Es passiert sehr viel in vielen kurzen Kapiteln. Die Kapitel sind mit den Ereignissen überschrieben, die erzählt werden. Das Buch empfehle ich vor allem Leser*innen, die einen Bezug zur DDR und/oder zur Architektur haben.
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Florentine Anders' Roman "Die Allee" ist eine faszinierende Familien- und Zeitgeschichte, die eng mit der Architektur der DDR verknüpft ist. Im Mittelpunkt steht der visionäre Architekt Hermann Henselmann, dessen Name untrennbar mit ikonischen Bauwerken wie der Stalinallee, dem …
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Florentine Anders' Roman "Die Allee" ist eine faszinierende Familien- und Zeitgeschichte, die eng mit der Architektur der DDR verknüpft ist. Im Mittelpunkt steht der visionäre Architekt Hermann Henselmann, dessen Name untrennbar mit ikonischen Bauwerken wie der Stalinallee, dem Berliner Fernsehturm und dem Uni-Hochhaus Leipzig verbunden ist.
Gut an dem Roman ist, dass ich diesen Architekten nun mit diesen Gebäuden verbinde und die Historie besser kenne, auch wenn es fiktionalisiert wurde.
Der Preis für seinen Erfolg ist hoch: Ständig muss er zwischen seinen künstlerischen Idealen und den starren Vorgaben der sozialistischen Führung lavieren. Gleichzeitig kämpft seine Frau Isi, selbst talentierte Architektin, mit den Herausforderungen einer achtköpfigen Familie und einem Ehemann, der sich kompromisslos seinen beruflichen Ambitionen verschreibt. Ihre Tochter Isa schließlich geht ihren eigenen, von Widerstand und Emanzipation geprägten Weg.
Was "Die Allee" besonders lesenswert macht, ist die eindrückliche Schilderung der Aufbruchsstimmung in der DDR – einer Zeit voller Hoffnungen, ideologischer Kämpfe und architektonischer Visionen. Florentine Anders gelingt es sehr gut, die komplexe Atmosphäre dieser Epoche einzufangen und die Ambivalenz zwischen Idealismus und politischer Realität darzustellen. Die fundierte Recherche macht das Buch zu einer wahren Zeitreise, in der man nicht nur spannende Einblicke in die Baugeschichte erhält, sondern auch das gesellschaftliche Leben der DDR aus einer privilegierten, aber keineswegs sorgenfreien Perspektive erlebt.
Die wechselnden Erzählperspektiven von Hermann, Isi und Isa sorgen für eine vielschichtige Darstellung der Familie Henselmann. Besonders berührend ist der Kampf der beiden Frauen um Selbstbestimmung – ein Thema, das über die spezifische DDR-Konstellation hinaus universelle Gültigkeit besitzt.
Der Schreibstil ist ruhig, sachlich und dennoch mitreißend. Die kurzen Kapitel lassen die Lektüre angenehm fließen, und man fühlt sich schnell mitten im Geschehen.
Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass manche Aspekte der DDR-Realität, etwa die massiven Wohnungsengpässe für die nicht privilegierte Bevölkerung, nur am Rande gestreift werden. Dennoch überzeugt "Die Allee" als spannender Roman.
Fazit: Ein eindrucksvolles Buch über eine Familie im Spannungsfeld von Architektur, Politik und persönlicher Freiheit. 4 von 5 Sternen!
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unterhaltsam und interessant
" Die Allee" erzählt die Geschichte des bekannten deutschen Architekten Hermann Henselmann. Er zählte zu den influssreichsten Männern dieser Berufsgruppe im vergangenen Jahrehundert und hat die Archtektur der ehemaligen DDR mit geprägt. …
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unterhaltsam und interessant
" Die Allee" erzählt die Geschichte des bekannten deutschen Architekten Hermann Henselmann. Er zählte zu den influssreichsten Männern dieser Berufsgruppe im vergangenen Jahrehundert und hat die Archtektur der ehemaligen DDR mit geprägt. Seine Gebäude sind beeinflusst durch die Bauhausarchitektur. In der DDR arbeitete er als Chefarchitekt in Ostberlin, war mutig was seine Entwürfe anging, wurde aber immer wieder ausgebremst und legte sich mit dem Regime an.
Der Leser erfährt in diesem Buch aber nicht nur etwas über sein berufliches Wirken, sondern auch über den Menschen " Henselmann" der nicht unbedingt einfach war. Sein aufbrausendes Temperament hat es nicht nur seiner Familie schwer gemacht, woruntr auch die Kinder leiden mussten, die er sehr hart anging. Seine vielen Affären haben seine Ehe stark belastet, obwohl seine Frau immer zu ihm hielt.
Dieses Buch ist im Großen und Ganzen seiner Familie gewidmet, über die der Leser viel erfährt, vor allem über Isa, seine Tochter, die mich stark berührt hat, mir aber auch Hoffnung gegeben hat.
Viele zeitgeschichtliche Schilderungen über den zweiten Weltkireg und die Nachkriegszeit begleiten diese geschichte und haben das Buch für mich zu einem vielschichtigen und unterhaltsamen Roman gemacht, den ich gerne empfehle.
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Das Buch erzählt die Geschichte des berühmten Architekten Hermann Henselmann und seiner Familie. Speziell geht es um Hermann, seine Frau Isi und seine Tochter Isa. Alle anderen Kinder und Enkel kommen zwar vor, werden aber relativ kurz erwähnt. Es geht auch um die Geschichte …
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Das Buch erzählt die Geschichte des berühmten Architekten Hermann Henselmann und seiner Familie. Speziell geht es um Hermann, seine Frau Isi und seine Tochter Isa. Alle anderen Kinder und Enkel kommen zwar vor, werden aber relativ kurz erwähnt. Es geht auch um die Geschichte berühmter Bauten in der DDR.
Prinzipiell hat mir das Buch gut gefallen. Ich bin zu einer Zeit geboren, als die meisten Bauten von Hermann Henselmann schon standen. Und ich gebe zu, mich hat bisher nie interessiert, wer der Architekt hinter diesen berühmten Straßen, Plätzen oder auch dem Fernsehturm war. So habe ich durch das Buch sehr viel Neues gelernt. Die Beschränkung auf die drei Mitglieder der großen Familie kann ich nachvollziehen, weil sonst das Buch wahrscheinlich zu sehr ausgeufert wäre. Das Leben in der DDR kann ich gut nachvollziehen, auch wenn die Familie weit über dem normalen Durchschnitt lebte und in anderen Kreisen verkehrte, als der übliche DDR-Bürger. Das Einzige, was mir nicht ganz so gut gefiel, war der Schreibstil. Er ähnelte eher einem Sachbuch als einer Familiengeschichte und mir fehlte persönlich ein wenig der emotionale Zugang zu den Personen. Trotzdem gibt es von mir eine Leseempfehlung
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Zwischen den Mühlsteinen der „Unbegabten“
... Hermann Henselmann hat nicht nur im Buch tiefe Spuren hinterlassen, sein architektonisches Erbe geht weit über Berlin hinaus. Obwohl dieser Mann nicht gerade der Sympathieträger des Romans ist, erkenne ich in seinen …
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Zwischen den Mühlsteinen der „Unbegabten“
... Hermann Henselmann hat nicht nur im Buch tiefe Spuren hinterlassen, sein architektonisches Erbe geht weit über Berlin hinaus. Obwohl dieser Mann nicht gerade der Sympathieträger des Romans ist, erkenne ich in seinen Arbeiten, aber auch in unvollendeten Projekten eine große Entschlossenheit und Perfektion. So manche verworfene Idee würde noch heute Bestand haben und die Welt verschönern. Für mich war insbesondere der Strausberger Platz mit dem Haus des Kindes und dem Haus Berlin immer einer der schönsten Orte in Ostberlin, früher und auch jetzt noch. ...
(gekürzt)
... Und ich zolle auch Florentine Anders großen Respekt für ihre exakten, bestimmt langwierigen Recherchen. Diese werden gerade in der Familie nicht leicht gewesen sein. Wer sieht schon gern sich oder die Verwandten in kritischem Licht, benennt Fehler und Fehlentscheidungen; besonders wenn es um Vater und Mutter oder Geschwister geht, ist das oft sehr problematisch und schmerzhaft. Gerade deshalb bewundere ich das Ergebnis, den vorliegenden Roman, umso mehr. Mit den vielen Familienmitgliedern, ihrem prallen Leben und den rund 70 Jahren deutscher Geschichte, die in diesem Roman stecken, ist es der Autorin gelungen, weit unter 400 Druckseiten zu bleiben und das Buch nicht zu überfrachten. Ein echtes Lesevergnügen.
Fazit: Eine ergreifende Familiengeschichte, ein Berlin- und Architekturroman vom Feinsten. Von mir eine große Leseempfehlung und gern mehr als fünf Sterne.
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Hinter die Fassade geblickt
Durch das Cover fiel mir das Buch auf. Es gefällt mir und ist passend. Zeigt es doch bekannte Bauten. Vor allem, im damaligen Ostberlin. Dort ist die Handlung hauptsächlich angesiedelt. Eine Familiengeschichte, gepaart mit Zeitgeschichte und …
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Hinter die Fassade geblickt
Durch das Cover fiel mir das Buch auf. Es gefällt mir und ist passend. Zeigt es doch bekannte Bauten. Vor allem, im damaligen Ostberlin. Dort ist die Handlung hauptsächlich angesiedelt. Eine Familiengeschichte, gepaart mit Zeitgeschichte und Architekturgeschichte.
Die Thematik ist interessant. Der Schreibstil, eine Art Auflistung der Jahre, wechselnd zwischen den Protagonisten, Isa und Isi, konnte mich nicht fesseln.
Die Autorin ist die Enkelin des Architekten Hermann Henselmann, ein narzisstischer Mensch, den es nur um sich selbst geht. All seine Handlungen sind zu seinem Vorteil. Ihre Mutter Isa, ist das fünfte Kind aus der Ehe Hermanns mit Isi, deren Mutter als Malerin bekannt wurde.
Der Roman spiegelt Leben und Werdegang des DDR-Architekten wider. Er, ein Mensch, der gelebt hat. Im wahrsten Sinne des Wortes. Seine Familie wird von ihm vereinnahmt, kontrolliert und gedemütigt. Irene von Bamberg, genannt Isi, ist die Tochter einer vornehmen und künstlerisch begabten Adelsfamilie. Sie träumt davon Architektur zu studieren. Als sie mit sechzehn Jahren in die Gesellschaft eingeführt wird, trifft sie auf Hermann. Einen unangepassten Burschen. Das zehn Jahre jüngere Mädchen weckt sein Interesse. Es fällt ihm nicht schwer sich bei ihrer Familie einzuschmeicheln. Leider.
Ich hätte Isi und ihren Kindern ein anderes Leben gewünscht. Aber gegen diesen despotischen und empathielosen Mann war sie chancenlos. Noch nicht volljährig, schafft er es, sie zu schwängern. Es folgt eine schmerzliche Abtreibung.
In späterer Zeit heiraten sie. Isi hat keine Zeit für sich und ihre Ausbildung. Nach der Machtergreifung Hitlers ändert sich das Leben. Hermann ist Halbjude. Er bringt sich in Sicherheit. Sporadisch kommt er nach Hause. Seine Frau wird zur Gebärmaschine, Kinderfrau, Haushälterin, Finanzberaterin und betrogener Ehefrau.
Nach Kriegsende erlebt Hermann einen steilen Aufstieg, beginnend in Weimar. Doch es bilden sich Gegner. Er lässt sich nach Berlin loben. Stets ist die Familie sein Ventil um Dampf abzulassen.
Für mich ist es eine Abfolge psychischer und häuslicher Gewalt. Ich kann nicht begreifen, wie man noch heute diesen Mann so hofieren kann. Er hatte tolle Ideen, jedoch allein konnte er sie nicht verwirklichen. Florentine Anders zeigt mit diesem Buch, das wahre Gesicht ihres Opas.
Mit sehr gemischten Gefühlen beendete ich, dieses nicht einfach zu lesende und schwer zu ertragende Buch. Es wurden viele bekannte Personen eingebunden aber leider gab es kein Register dazu.
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Die Allee ist eine Familiensaga, geschrieben von Florentine Anders, einer Enkelin des DDR-Architekten Hermann Henselmanns, den ich vor der Lektüre nicht kannte. Die Geschichte zu lesen, hat einerseits diese Bildungslücke geschlossen und war andererseits eine Zeitreise in eine Welt, die gar …
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Die Allee ist eine Familiensaga, geschrieben von Florentine Anders, einer Enkelin des DDR-Architekten Hermann Henselmanns, den ich vor der Lektüre nicht kannte. Die Geschichte zu lesen, hat einerseits diese Bildungslücke geschlossen und war andererseits eine Zeitreise in eine Welt, die gar nicht sooo weit entfernt ist. Florentine Anders ist 10 Jahre älter als ich, ihre Familie lebte allerdings hauptsächlich in der DDR, wenn auch einige Familienmitglieder in den Westen gegangen sind vor dem Mauerbau, bzw. später dorthin ausreisten.
Im Vordergrund des Romans stehen einmal ihr berühmter Großvater Hermann Henselmann und seine Frau Isi, die heiraten und 8 Kinder haben werden. Außerdem stellt die Autorin ihre Mutter Isa, eine Tochter der beiden, in den Mittelpunkt der Geschichte.
Beiden Frauen sind viele Dinge gemein - und für beide Frauen ist Herrmann sehr wichtig für ihr Leben, im Guten und im Schlechten. Isi leidet unter Hermanns Affären und bleibt ihr Leben lang in seinem Schatten, Isa leidet unter dem Jähzorn ihres Vaters.
Die Geschichten der beiden Frauen werden parallel erzählt und der Roman entwickelt sich chronologisch von 1931 bis 1995. Es gibt Stellen, die mich sehr mitgenommen haben, die aber fast sachlich erzählt wurden, wie Vergewaltigungen, Nötigungen, Abtreibungen. Die Autorin zeigt auf, dass vor allem Herrmann, ihr Großvater, anfangs überzeugt war vom System der DDR und dem Sozialismus. Hier wurde dann vor allem anhand der Art, wie gebaut wurde - Stichwort Plattenbau - klar, wie er mehr und mehr enttäuscht wurde von dem System und der Art, wie die Menschen zu leben hatten. Seine eigene Tochter nimmt er dann auch u.a. als Beispiel dafür, dass das Wohnkonzept Plattenbau nicht gut ist für die Menschen.
Alles, was sich um Wohnen und Leben drehte, gefiel mir gut - hier wurde auf jeden Fall ein Schwerpunkt gesetzt.
Der Stil ist absolut gut lesbar und wirklich dicht erzählt. Ich bin nicht soooo sehr interessiert an theoretischem Hintergrund zu Architektur, daher waren mir manche Stellen dann doch etwas zu viel. Die Einbettung der Familiengeschichte in die historische Zeit und die Namen, Fakten, Ereignisse aus der genannten Zeit, die immer wieder eingeflochten werden, haben mir die Lektüre aber wirklich nochmal besonders gemacht.
Klare Leseempfehlung für dieses besondere Buch - und für mich persönlich ein Must-Have, weil das Cover von der wunderbaren Kat Menschik gestaltet wurde, deren Bilder ich einfach nur liebe!
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Die Autorin Florentine Anders ist die Enkeltochter von Irene und Herrmann Henselmann. Sie nimmt uns mit auf eine ungewöhnliche und tiefgreifende Zeitreise ihrer Familie von 1931 bis zum Tod von Herrmann Henselmann kurz vor seinem 90.Geburtstag 1995. Ungewöhnlich deshalb, weil Florentine …
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Die Autorin Florentine Anders ist die Enkeltochter von Irene und Herrmann Henselmann. Sie nimmt uns mit auf eine ungewöhnliche und tiefgreifende Zeitreise ihrer Familie von 1931 bis zum Tod von Herrmann Henselmann kurz vor seinem 90.Geburtstag 1995. Ungewöhnlich deshalb, weil Florentine Anders uns ungeschönt und ehrlich ihre Familie vorstellt und neben den historischen Ereignissen tiefe Einblicke in ein so vielschichtiges Leben von ihren Großeltern sowie ihrer Mutter Isa zulässt. Neben den drei Hauptprotagonisten werden auch die anderen Familienmitglieder zumindest erwähnt oder kurz in die Geschichte mit eingebunden: das sind die sieben Geschwister von Isa, die Mutter von Irene (Isi) Sybille von Bamberg, Tanten, Onkel (Raimund, Robert Havemann) Cousins sowie viele Berühmtheiten aus den künstlerischen Bereichen wie Manfred Krug, Bertold Brecht, Brigitte Reimann sowie aus Politik (Walter Ulbricht, Erich Honecker) und dem großen Kreis nationaler und internationaler Stararchitekten.
Das Cover ist gut ausgewählt, neben Herrmann Henselmann, Ehefrau Isi und Tochter Isa, sieht man im Hintergrund berühmte Bauwerke der DDR, an denen Henselmann als Architekt beteiligt war. Florentine Anders schreibt dieses Buch auf Grundlage von den Biografien ihrer Großeltern, aus Recherchen und Erzählungen ihrer Mutter Isa, Geschwistern und Verwandten. Die Sprache und der Schreibstil sind einfach und verständlich. Ihr Großvater war ein bedeutender Architekt der Nachkriegszeit im Osten Deutschlands und nach dem Mauerbau in der DDR. Er war ein Visionär was das Bauen betraf, er war Verfechter der Bauhausmoderne und strebte mit seinen Entwürfen ganz Großes an. Er wollte völlig neue Strukturen in seine Entwürfe einbringen, die geprägt waren von sehr klaren Linien, großen Räumen, viel Licht und einer Harmonie von Architektur und Umgebung. So entstanden unter seiner Führung die Stalinallee spätere Karl-Marx-Allee mit den imposanten Gebäuden, die die Allee säumen, erste Ideen zu einem Fernsehturm, das Haus des Lehrers oder der „Uniriese“in Leipzig. Sein Schaffen, seine Ideen, seine Eigenart diese Ideen zu realisieren, indem er seine vielen Beziehungen spielen ließ, waren scheinbar unerschöpflich. Er wurde auch für seine Arbeiten im Bereich des sozialen Wohnungsbaus, der die modere Architektur mit variablen Wohnungsgrundrissen verband, sehr geschätzt. Auf der anderen Seite zeichnet Florentine ein Bild von ihrem Großvater, das mich zum Teil schwer erschüttert hat. Er war sehr cholerisch, chaotisch, hatte Wutausbrüche, die er vor allem an seiner Tochter Isa ausließ, nahm sich gegenüber seiner Frau Isi und seiner Familie alle Freiheiten und wie er sagte, „bei meiner vielen Arbeit habe ich mir das verdient“, heraus, dazu gehörten auch zahlreiche Liebschaften. Auch haben mich seine vielen Verbindungen und Beziehungen irritiert, die er sich zu nutzen machte, egal in welcher Form auch, z.B. in der Beschaffung von Wohnraum für die Familie, Studienplätze für die Kinder oder Vorteile bei der gesundheitlichen Versorgung. Aber das alles hätte er so sicherlich nicht schaffen können, hätte nicht eine sehr kluge und starke Frau an seiner Seite, Irene(Isi) gestanden. Sie war sicherlich hochtalentiert( Architektur,Inneneinrichtung), war ein Organisationstalent und hat für Herrmann sehr viel gearbeitet, kam aber selbst nie zu dem Ruhm, den sie ebenfalls verdient hätte. Acht Kinder groß zu ziehen, war eine große Herausforderung. Um Herrmann den Rücken frei zu halten, übernahm sie viele Aufgaben für ihn, und sie hatte das Privileg bereits in den 50iger Jahren Kindermädchen und Haushaltshilfe zur Unterstützung zu haben. Isa spielt in der Familie eine Art Außenseiterrolle, sie wird vom Vater verprügelt und klein gehalten, durchlebt eine Kinder-und Jugendzeit, die nicht so recht zur Familie passt. Während ihre Mutter nicht zu ihr hält und sich auch nicht von dem berühmten Mann lösen kann, um sicherlich die Etikette zu wahren, sich dem alten Rollenklischee nicht widersetzen kann, zum anderen ihrer Ehefrauenrolle gerecht zu werden, zeigt sich bei Isa die neue aufstrebende Generation, die anfangs noch zwischen Pflichten und Emanzipation hin und hergerissen wird und dann ihren eigenen Weg mit fünf Kindern als alleinerziehende Mutter findet.
Ich könnte jetzt noch unglaublich viel über den Inhalt des Buches schreiben. Ich empfehle das Buch denen, die sich erstens für Biografien interessieren, die zweitens mit viel historischem Hintergrund verbunden sind. Und drittens, die sich auch für die Entwicklung in der DDR interessieren. Interessant wurde es ab den 50iger Jahren. Das ist aber mein persönliches Empfinden. Für mich stehen die beiden Frauen Isi und Isa im Fokus des Buches, mit allem was sie durchgemacht haben. Das hat Florentine bei ihrer Mutter Isa eindrucksvoll und erschütternd beschrieben.
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