Fred Vargas
Broschiertes Buch
Der Zorn der Einsiedlerin / Kommissar Adamsberg Bd.12
Kriminalroman
Übersetzung: Schwarze, Waltraud
Versandkostenfrei!
Sofort lieferbar
Weitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
»Kommissar Adamsberg, der Wunderbare, zwischen tödlichen Spinnen, finsteren Legenden und mörderischen Kindheiten.« DIE WELTIm Süden Frankreichs sterben mehrere Männer - angeblich sind sie dem Biss der Einsiedlerspinne zum Opfer gefallen. Allerdings reicht das Gift einer einzigen Spinne nicht aus, um einen Menschen zu töten. Adamsberg und sein Team von der Brigade Criminelle des 13. Pariser Arrondissements ermitteln. Seine Nachforschungen führen den eigenwilligen Kommissar zu einem Waisenhaus bei Nîmes und zu einer Gruppe von Jungen, die dort in den 1940er-Jahren lebte. Und plötzlich ...
»Kommissar Adamsberg, der Wunderbare, zwischen tödlichen Spinnen, finsteren Legenden und mörderischen Kindheiten.« DIE WELT
Im Süden Frankreichs sterben mehrere Männer - angeblich sind sie dem Biss der Einsiedlerspinne zum Opfer gefallen. Allerdings reicht das Gift einer einzigen Spinne nicht aus, um einen Menschen zu töten. Adamsberg und sein Team von der Brigade Criminelle des 13. Pariser Arrondissements ermitteln. Seine Nachforschungen führen den eigenwilligen Kommissar zu einem Waisenhaus bei Nîmes und zu einer Gruppe von Jungen, die dort in den 1940er-Jahren lebte. Und plötzlich erscheinen die Todesfälle, die bislang nicht als Morde betrachtet wurden, in einem anderen Licht ...
»Fred Vargas' Krimis sind etwas Besonderes - eigenwillig, mit geradezu genialem Plot und viel französischem Esprit!« Bestsellerautorin Sophie Bonnet
»Lässig, klug, anarchisch und manchmal ziemlich abgedreht - die Krimis von Fred Vargas sind sehr französisch und zum Niederknien gut.« Bestsellerautor Cay Rademacher
»Fred Vargas erschafft nicht nur Figuren, sondern echte Charaktere. Sie kennt die Abgründe, die Sehnsüchte und die Geheimnisse der Menschen - und Commissaire Adamsberg ist für mich einer der spannendsten Ermittler in der zeitgenössischen Literatur.« Bestsellerautor Alexander Oetker
Wenn Ihnen die Krimis um Kommissar Adamsberg gefallen, lesen Sie auch die Evangelisten-Reihe unserer interantionalen Bestseller-Autorin Fred Vargas!
Im Süden Frankreichs sterben mehrere Männer - angeblich sind sie dem Biss der Einsiedlerspinne zum Opfer gefallen. Allerdings reicht das Gift einer einzigen Spinne nicht aus, um einen Menschen zu töten. Adamsberg und sein Team von der Brigade Criminelle des 13. Pariser Arrondissements ermitteln. Seine Nachforschungen führen den eigenwilligen Kommissar zu einem Waisenhaus bei Nîmes und zu einer Gruppe von Jungen, die dort in den 1940er-Jahren lebte. Und plötzlich erscheinen die Todesfälle, die bislang nicht als Morde betrachtet wurden, in einem anderen Licht ...
»Fred Vargas' Krimis sind etwas Besonderes - eigenwillig, mit geradezu genialem Plot und viel französischem Esprit!« Bestsellerautorin Sophie Bonnet
»Lässig, klug, anarchisch und manchmal ziemlich abgedreht - die Krimis von Fred Vargas sind sehr französisch und zum Niederknien gut.« Bestsellerautor Cay Rademacher
»Fred Vargas erschafft nicht nur Figuren, sondern echte Charaktere. Sie kennt die Abgründe, die Sehnsüchte und die Geheimnisse der Menschen - und Commissaire Adamsberg ist für mich einer der spannendsten Ermittler in der zeitgenössischen Literatur.« Bestsellerautor Alexander Oetker
Wenn Ihnen die Krimis um Kommissar Adamsberg gefallen, lesen Sie auch die Evangelisten-Reihe unserer interantionalen Bestseller-Autorin Fred Vargas!
Fred Vargas, geboren 1957, ist ausgebildete Archäologin und hat Geschichte studiert. Sie ist heute die bedeutendste französische Kriminalautorin mit internationalem Renommee. 2004 erhielt sie für 'Fliehe weit und schnell' den Deutschen Krimipreis, 2012 den Europäischen Krimipreis für ihr Gesamtwerk und 2016 den Deutschen Krimipreis in der Kategorie International für 'Das barmherzige Fallbeil'.

© Louise Oligny
Produktbeschreibung
- Blanvalet Taschenbuch .750
- Verlag: Blanvalet
- Originaltitel: Quand sort la recluse
- Erstmals im TB
- Seitenzahl: 506
- Erscheinungstermin: 4. November 2019
- Deutsch
- Abmessung: 188mm x 126mm x 43mm
- Gewicht: 442g
- ISBN-13: 9783734107504
- ISBN-10: 3734107504
- Artikelnr.: 55697543
Herstellerkennzeichnung
Blanvalet Taschenbuchverl
Neumarkter Str. 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
Der Zorn der Einsiedlerin" ist bisher mein erstes Buch der Autorin. Ich konnte mich also recht unvoreingenommen ans Lesen wagen und war gespannt auf die Handlung.
Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich bisher noch nie einen Krimi gelesen habe, in dem eine solch ungewöhnliche und …
Mehr
Der Zorn der Einsiedlerin" ist bisher mein erstes Buch der Autorin. Ich konnte mich also recht unvoreingenommen ans Lesen wagen und war gespannt auf die Handlung.
Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich bisher noch nie einen Krimi gelesen habe, in dem eine solch ungewöhnliche und interessante Mordwaffe zum Einsatz kommt, wie ich diesem Buch.
Trotzdem gibt es für mich den einen oder anderen kleinen Haken, wodurch das Buch an Sternen einbüßt.
Beginnen möchte ich bei den Charakteren.
Sie waren zwar gut beschrieben, dennoch fehlte mir hier das gewisse Etwas, um viel Sympathie zu den einzelnen Akteuren aufzubauen. Ich vermute mal, es liegt daran, dass ich bisher noch kein anderes Buch der Autorin gelesen habe und mir somit nicht immer klar war, in welcher Beziehung die Handelnden zueinander stehen und wie die Dynamik zwischen ihnen ist.
Mir haben mehr Informationen gefehlt, um Eigenarten der Charaktere zu verstehen.
Auch der Protagonist, Kommissar Adamsberg, ist mir bis zum Ende sehr undurchsichtig vorgekommen, auch wenn er in der Handlung sympathisch und empathisch agierte.
Was den Plot betrifft, so habe ich auch hier einige kleine Störfaktoren gefunden. Beispielsweise die Tatsache, dass der Kommissar viele "Proto-Gedanken" hat, die für mich als Leserin aber kaum verständlich waren, so fiel das fleißige Miträtseln manchmal flach. Zudem wurden recht viele Nebenhandlungen eingeflochten, die allerdings nichts mit dem eigentlichen Fall zu tun hatten und die ich daher als störend empfand.
Positiv möchte ich allerdings hervorheben, dass die Autorin es immer wieder geschafft hat, mich auf Irrwege zu führen, wer letztendlich der wahre Täter war. Dies hat mir sehr gut gefallen.
Auch die ausgeklügelten Ideen bezüglich der Mordwaffe, der verworrenen, aber im Gesamten nachvollziehbaren Motive, waren sehr unterhaltsam.
Allerdings gab es auch Passagen, die mir zu weit hergeholt wirkten. Ich möchte hier nicht der Handlung vorweg greifen, daher will ich diesen Kritikpunkt nicht weiter ausführen.
Kommen wir zu meinem vorletzten Punkt: dem Schreibstil.
Auch hier kann die Autorin punkten. Die Kapitel sind gespickt mit vielen schönen Weisheiten und Zitaten. Und obwohl hier viel davon verwendet wurde, wirkte die Geschichte nicht überladen.
Die Protagonisten drücken sich, bis auf einige kleine Flüche, sehr gewählt aus, was mir ebenfalls gut gefallen hat.
Nun zu meinem endgültigen Fazit:
Ich möchte diesem Kriminalroman drei von fünf Sternen geben.
Es gab sehr gute Passagen, allerdings auch etwas langwierige Absätze und wirre Gedankensprünge seitens des Ermittlers Adamsberg.
Man sollte zudem auch die vorangegangenen Bücher mit dem Kommissar gelesen haben, da man sonst vermutlich viele Zusammenhänge nicht versteht, zumindest was die zwischenmenschlichen Beziehungen der einzelnen Akteure angeht.
Trotzdem ist "Der Zorn der Einsiedlerin" ein solider, guter Kriminalroman mit spannenden Wendungen und interessanten Ansätzen.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
+++Tödlicher Biss der Einsiedlerspinne+++
Im Süden Frankreichs sterben mehrere Männer – angeblich sind sie dem Biss der Einsiedlerspinne zum Opfer gefallen. Allerdings reicht das Gift einer einzigen Spinne nicht aus, um einen Menschen zu töten. Adamsberg und sein Team von …
Mehr
+++Tödlicher Biss der Einsiedlerspinne+++
Im Süden Frankreichs sterben mehrere Männer – angeblich sind sie dem Biss der Einsiedlerspinne zum Opfer gefallen. Allerdings reicht das Gift einer einzigen Spinne nicht aus, um einen Menschen zu töten. Adamsberg und sein Team von der Brigade Criminelle des 13. Pariser Arrondissements ermitteln. Seine Nachforschungen führen den eigenwilligen Kommissar zu einem Waisenhaus bei Nîmes und zu einer Gruppe von Jungen, die dort in den 1940er-Jahren lebte. Und plötzlich erscheinen die Todesfälle, die bislang nicht als Morde betrachtet wurden, in einem anderen Licht …
Spannend gelesen von Hörbuchpreisträger Volker Lechtenbrink
(8 CDs, Laufzeit: ca. 10h 38)
Fred Vargas, geboren 1957, ist ausgebildete Archäologin und hat Geschichte studiert. Sie ist heute die bedeutendste französische Kriminalautorin mit internationalem Renommee. 2004 erhielt sie für »Fliehe weit und schnell« den Deutschen Krimipreis, 2012 den Europäischen Krimipreis für ihr Gesamtwerk und 2016 den Deutschen Krimipreis in der Kategorie International für »Das barmherzige Fallbeil«.
Volker Lechtenbrink wurde 1944 in Cranz/Ostpreußen geboren. Bereits als Achtjähriger sprach er im NDR-Kinderfunk. 1959 wurde er 15-jährig in der Rolle des Kurt Hagen in Bernhard Wickis Antikriegsfilm Die Brücke bundesweit bekannt. Er spielte am Theater in Köln, am Bayerischen Staatsschauspiel München und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. 1976 stellte Volker Lechtenbrink seine viel beachtete erste Langspielplatte "Der Macher" vor. 1979 erhielt er vom Saarländischen Rundfunk eine eigene Fernsehshow: Live: Volker Lechtenbrink.
2007 wurde Volker Lechtenbrink für die Lesung "Die Brücke" als 'Bester Interpret' mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet und ist heute in zahlreichen Fernsehserien zu sehen, wie u. a. "Ein Fall für Zwei", "Siska" und "Küstenwache"
Weniger
Antworten 1 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 1 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Wenn Fred Vargas ihrem Kommissar Adamsberg ins Rennen schickt, muss ich dabei sein. An Adamsberg scheiden sich die Geister. Entweder man mag ihn und seine ganz eigene Art zu ermitteln oder man hasst ihn, weil der so anders ist und seine Fälle immer so verzwickt und langsam sind.
Wer mit …
Mehr
Wenn Fred Vargas ihrem Kommissar Adamsberg ins Rennen schickt, muss ich dabei sein. An Adamsberg scheiden sich die Geister. Entweder man mag ihn und seine ganz eigene Art zu ermitteln oder man hasst ihn, weil der so anders ist und seine Fälle immer so verzwickt und langsam sind.
Wer mit Adamsberg ermittelt, muss die langsame und bedächtige Vorgehensweise mögen. Was anfangs einfach und logisch erscheint, wird mit jedem Satz komplizierter und verworrener und wenn man meint, man steckt nun endgültig fest, kommt Adamsberg der eine Gedanke, der die Ermittlungen wieder ins Rollen bringt. Es sind wieder viele Fakten, sehr viel Hintergrundwissen und einige Charaktere, die die Geschichte beeinflussen.
Aber nicht nur die Ermittlungen sind spannend und interessant, sondern auch der Konflikt zwischen Adamsberg und Danglard. Der Konflikt schwillt immer mehr an und zeigt eine neue Seite von dem Kommissar und seinem Stellvertreter. Die Unruhe und das Misstrauen der beiden ist so gut von Fred Vargas beschrieben, dass die Stimmung fast greifbar ist. Man muss jedoch die Geschichte zwischen Adamsberg und Danglard kennen, um den Konflikt wirklich zu verstehen.
Es ist kein einfacher Krimi und man muss etwas Geduld und Muße mitbringen, aber wenn man bereit ist, sich auf diese Geschichte einzulassen, wird man eine vielschichtige und spannende Geschichte hören.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Jean-Baptiste Adamsberg ist anders. Anders, als man sich üblicherweise einen Commissaire der Brigade Criminelle vorstellt. Oft scheint es, als sei er abwesend, mit dem Kopf in den Wolken, aber dieser Eindruck täuscht. Mit seiner unkonventionellen Denkweise, seinen Ahnungen, führt er …
Mehr
Jean-Baptiste Adamsberg ist anders. Anders, als man sich üblicherweise einen Commissaire der Brigade Criminelle vorstellt. Oft scheint es, als sei er abwesend, mit dem Kopf in den Wolken, aber dieser Eindruck täuscht. Mit seiner unkonventionellen Denkweise, seinen Ahnungen, führt er sein Team regelmäßig auf die richtige Spur und löst den Fall. Und auch dieses Team hat es wahrlich in sich: Danglard, Froissy, Retancourt, Veyrenc de Bilhc, um nur einige zu nennen – jede/r für sich ein Original mit einzigartigen Fähigkeiten, die für ihren Chef durchs Feuer gehen. Manchmal zwar nur widerstrebend, dann aber, wenn sie sich auf seine Denkweise einlassen und die Muster erkennen, mit umso mehr Elan und Sachkompetenz.
So auch in ihrem neuesten Fall, für den Adamsberg seinen isländischen Rückzugsort verlassen und zurück in die französische Metropole muss. Eine Frau wurde ermordet, der Täter muss aus dem unmittelbaren Umfeld kommen. Als Täter kommen nur zwei Menschen in Frage, entweder der Ehemann oder der Geliebte. Aber nicht dieser Fall fesselt das Interesse des verschrobenen Kommissars, sondern eine auffällige Häufung von Todesfällen im Süden Frankreichs, bei denen die Opfer durch Spinnenbisse ums Leben kommen. Wäre da nicht die Tatsache, dass das Gift einer einzelnen Einsiedlerspinne niemals ausreichen würde, um einen Menschen zu töten. Adamsberg verbeißt sich gegen den Widerstand seines Teams in den Fall, gräbt tief und tiefer, auch in seiner eigenen Vergangenheit und löst, wie könnte es anders sein, auch diesen Fall.
Wie bereits in den vorangegangenen elf Bänden der Adamsberg-Reihe beschränkt die die französische Autorin Fred Vargas (von Haus aus Historikerin und Archäozoologin) nicht auf das bloße Whodunit, sondern bietet ihren Lesern jede Menge Details zu Historie, Mythologie und in diesem speziellen Fall auch Zoologie. Dabei verliert sie aber nicht ihren scharfen Blick auf die gesellschaftliche Realität aus den Augen und thematisiert in „Der Zorn der Einsiedlerin“ die Ausgrenzung und Ächtung von Frauen, die sich den gängigen Vorstellungen widersetzen – nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch in der Gegenwart. Man muss sich darauf einlassen können und wird dafür mit einem ganz besonderen Kriminalroman belohnt, dessen Kernaussage von hinten durch die Brust ins Auge trifft.
Volle Punktzahl und nachdrücklich zur Lektüre empfohlen!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Kann man mit Spinnengift morden? Das ist die große Frage und wird nicht die einzige bleiben. Fakt ist, dass auffällig viele alte Männer am Biss einer Einsiedlerspinne sterben, was eigentlich unmöglich ist. Fast zufällig stolpert Kommissar Adamsberg über diese …
Mehr
Kann man mit Spinnengift morden? Das ist die große Frage und wird nicht die einzige bleiben. Fakt ist, dass auffällig viele alte Männer am Biss einer Einsiedlerspinne sterben, was eigentlich unmöglich ist. Fast zufällig stolpert Kommissar Adamsberg über diese Merkwürdigkeit und wir ahnen es schon, das lässt ihn nicht mehr los. Er forscht auf eigene Faust, denn alle halten ihn für verrückt, auch seine Brigade. Vor allem sein Freund und Stellvertreter Danglard stellt sich gegen ihn.
Gerade erst aus Island zurückbeordert, scheinen die Nebelbänke der Insel den Kommissar nicht frei zu geben. „ Sie hielten ihn oft für einen Träumer und eigensinnigen Fantasten, im Guten wie im Schlechten … ohne zu ahnen, dass er im Nebel einfach gut sah.“ Und so findet er die Spur zu einem Waisenhaus und zu einer Clique von grausamen Kindern, der „Einsiedlerspinnen-Bande“, die dort vor vielen Jahren ihr Unwesen getrieben haben. Handelt es sich um die Rache der gequälten Kinder?
Es dauert lange, bis Adamsberg dieses Rätsel lösen kann. Wie so oft verirrt er sich auf Abwege, folgt falschen Spuren, verheddert sich in scheinbar Nebensächlichem. Vargas vergleicht ihn mit Magellan auf der Suche nach der Passage zum Pazifik, allzeit der Gefahr des Schiffbruchs ausgeliefert. Mir macht es immer wieder Spaß, ihn auf diesen Irrfahrten zu begleiten und nach und nach folgt ihm auch sein Team. Erst nur wenige, dann immer mehr. Manch einer mag das als langweilig empfinden. Ich finde es wunderbar. Hier gibt es keinen thrilligen Mainstream. Wenn die Ermittlung stockt, gehen sie erst mal essen oder kümmern sich um ihre Amselfamilie, deren Überleb im Asphaltdschungel von Paris gesichert werden muss. Das ist herrlich entschleunigend. Das ist französische Lebensart vom feinsten.
Die Figuren von Fred Vargas haben etwas Surreales. Adamsberg ist ein sensibler Träumer, zwar ein feiner Beobachter, doch als Kommissar eine unrealistische Fehlbesetzung. Sein Team besteht aus Typen, die so mit Sicherheit in keiner Dienststelle eine Chance hätten. Einer hat das absolute Gedächtnis, trinkt zu viel. Eine andere hortet krankhaft Lebensmittel, wieder ein anderer fällt alle 3 Stunden in Tiefschlaf. Trotzdem funktionieren sie auf der fiktionalen Ebene hervorragend. Jeder ist auf seine spezielle Art liebenswürdig und authentisch. Das passt, das funktioniert hervorragend.
Der Humor ist zum niederknien. Wer schon mal was mit absurdem Theater in Berührung gekommen ist, dem werden solche Dialoge bekannt vorkommen.
„Ist Voisnet Raucher?“
„Nein. Vielleicht hat er seinem Sohn eine geklaut.“
„Er hat keinen Sohn.“
„Dann weiß ich auch nicht.“
„Kennst Du Balzac?“
„Nein, Louis. Die Gelegenheit hat sich nie ergeben.“
„Nun sieh dir Voisnet an, und du siehst Balzac. Er hat zwar nicht seine Finsteren Augenbrauen und er ist noch nicht so dick, aber denk dir einen schwarzen Schnauzer hinzu, und du siehst Balzac.“
„Also ist Balzac letztendlich gar nicht tot.“
„Letztendlich nein.“
„Wie tröstlich.“
Der Kriminalfall wirkt stark konstruiert. Aber wen kümmert das, wenn er beim Lesen so viel Unterhaltungswert hat. Wenn ich Realität will, schau ich Nachrichten. Wenn ich einen außergewöhnlichen Krimi lesen will, greife ich zu Vargas. Dabei ist das Thema, das in diesem Buch aufgegriffen wird, so real, dass es, wenn mal wieder so ein entsetzlicher Fall bekannt wird, durchaus in der Presse große Aufmerksamkeit findet.
„Unsere Zeit, Kommissar? Von welcher Zeit reden Sie? Einer zivilisierten? Einer vernunftbestimmten Zeit? Einer friedlichen Zeit? Unsere Zeit ist unsere Urgeschichte, unser Mittelalter. Der Mensch hat sich doch um keinen Deut geändert. Schon gar nicht in seinen tiefsten Gedanken.“ Das ist leider allzu wahr und genauso erschreckend.
Wie es trotzdem gelingt, aus einem so abstoßenden Thema einen Unterhaltungsroman zu machen, der sogar mit einer gewissen Leichtigkeit aufwarte
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für
Entdecke weitere interessante Produkte
Stöbere durch unsere vielfältigen Angebote