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Ein großartiger historischer Roman und ein leidenschaftliches Plädoyer für das Miteinander der KulturenWie Tausende "Soldaten Christi" folgt der junge Edelmann Jaufré Montalban 1096 dem Aufruf des Papstes, Jerusalem von den Ungläubigen zu befreien. Doch viele grausame Schlachten später beginnt er, an der Gerechtigkeit dieses Krieges zu zweifeln. Als seine Geliebte brutal niedergemetzelt wird, beschließt er, sich auf seine Burg nahe dem heutigen Toulouse zurückziehen. Doch dort erwartet ihn eine Gattin, die er nur unter Zwang geheiratet hatte und eine tödliche Intrige um das Rätsel se...
Ein großartiger historischer Roman und ein leidenschaftliches Plädoyer für das Miteinander der Kulturen
Wie Tausende "Soldaten Christi" folgt der junge Edelmann Jaufré Montalban 1096 dem Aufruf des Papstes, Jerusalem von den Ungläubigen zu befreien. Doch viele grausame Schlachten später beginnt er, an der Gerechtigkeit dieses Krieges zu zweifeln. Als seine Geliebte brutal niedergemetzelt wird, beschließt er, sich auf seine Burg nahe dem heutigen Toulouse zurückziehen. Doch dort erwartet ihn eine Gattin, die er nur unter Zwang geheiratet hatte und eine tödliche Intrige um das Rätsel seiner Herkunft.
Wie Tausende "Soldaten Christi" folgt der junge Edelmann Jaufré Montalban 1096 dem Aufruf des Papstes, Jerusalem von den Ungläubigen zu befreien. Doch viele grausame Schlachten später beginnt er, an der Gerechtigkeit dieses Krieges zu zweifeln. Als seine Geliebte brutal niedergemetzelt wird, beschließt er, sich auf seine Burg nahe dem heutigen Toulouse zurückziehen. Doch dort erwartet ihn eine Gattin, die er nur unter Zwang geheiratet hatte und eine tödliche Intrige um das Rätsel seiner Herkunft.
Ulf Schiewe, geb. 1947 geboren, wollte eigentlich Kunstmaler werden, doch statt der brotlosen Kunst widmete er sich der Technik und wurde Software-Entwickler und später Marketingmanager für Softwareprodukte. Seit frühester Jugend war Ulf Schiewe eine Leseratte, den spannende Geschichten in exotischer Umgebung faszinierten. Im Lauf der Jahre erwuchs aus der Lust am Lesen der Wunsch, selbst einen großen historischen Roman zu schreiben. Ulf Schiewe ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und lebt in München.
Produktdetails
- Verlag: Droemer/Knaur
- Seitenzahl: 922
- Erscheinungstermin: 28. Oktober 2009
- Deutsch
- Abmessung: 215mm x 140mm
- Gewicht: 1186g
- ISBN-13: 9783426198414
- ISBN-10: 342619841X
- Artikelnr.: 26369314
Herstellerkennzeichnung
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Nachdem man ihn gegen seinen Willen verheiratet hatte, zog der junge Jaufré Montalban ins Heilige Land um dort dem Ruf des Papstes zu folgen und Jerusalem von den Ungläubigen zu befreien. 14 Jahre später, nach unzähligen Schlachten, Entbehrungen und dem Tod vieler …
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Nachdem man ihn gegen seinen Willen verheiratet hatte, zog der junge Jaufré Montalban ins Heilige Land um dort dem Ruf des Papstes zu folgen und Jerusalem von den Ungläubigen zu befreien. 14 Jahre später, nach unzähligen Schlachten, Entbehrungen und dem Tod vieler Gefährten, hat sich bei Jaufre‘ Kriegsmüdigkeit eingestellt und er ist desillusioniert, was ihre Mission im Heiligen Land betrifft. Als auch noch seine Geliebte bei einem Überfall getötet wird, kommt er endgültig ins Nachdenken über seine Zukunft. Ein Schreiben seines Onkels Odo, das verschiedene Andeutungen enthält, gibt dann endgültig den Ausschlag, daß er mit ein paar Gefährten und seiner Tochter Adela heim kehrt. Doch in Rocafort erwarten ihn alles andere als Ruhe und Frieden. Da ist zunächst Gattin Berta, die er einst schnöde verließ und die keineswegs erfreut ist über seine Rückkehr, seine Söhne wollen nichts von ihm wissen, zudem ist seine Burg verschuldet und der Prior des Klosters hat die Schuldverschreibungen an einen Edelmann weiter veräußert, der nun sein Recht fordert und Jaufre`s Burg in Besitz nehmen will.
Nachdem mich „Die Hure Babylon“ so begeistert hatte, war ich natürlich neugierig auf die Vorgänger und habe dann auch chronologisch richtig mit dem 1. Teil begonnen.
Ulf Schiewes Schreibstil ist plastisch und sehr anschaulich, von Anfang an wird man in das Geschehen hineingezogen und erlebt Jaufre`s diverse Abenteuer und seine Entwicklung mit. Dass Die Handlung in 2 verschiedenen Zeitebenen und teilweise in Rückblicken und in Ich-Form erzählt wurde, hat mir sehr gut gefallen, so bekommt man immer mal eine andere Sichtweise geboten, wenn Jaufre‘ von Dingen erzählt, die er bereits erlebt hat.
Die Figurenzeichnung ist hier durchweg gelungen und die oft in historischen Romanen bemängelte Schwarz-Weiß-Zeichnung der Charaktere sucht man hier (zum Glück) vergeblich! Dabei kann man auch noch sehr gut die Entwicklung der Figuren mitverfolgen. Jaufre‘ kehrt kriegsmüde und vom Verlust seiner Geliebten gezeichnet aus dem Heiligen Land zurück, nur um zu erkennen, was er eigentlich Frau und Kindern damit angetan hat. Sehr gut gefallen hat mir hier auch Hamid, der als Freund Jaufre` oft auch unbequeme Wahrheiten sagt und damit die Freundschaft der Beiden noch festigt. Auch Berta erscheint sehr lebensecht und auch hier muß man anmerken, das Berta zwar eine resolute Person ist, die ihre Position im Leben gemeistert hat, aber eben nicht als moderne Frau rüber kommt, wie das leider in so vielen historischen Romanen der Fall ist.
Richtig begeistert hat mich wieder der historische Hintergrund, egal ob auf einem Basar, im Schlachtgetümmel , der heimischen Burg, das dörfliche Leben oder bei einem Bankett im Heiligen Land, all diese Szenen sind so farbenfroh und detailliert beschrieben, das man sie als Leser quasi vor sich sieht. Und das gilt auch für die politischen Intrigen, Machtkämpfe und familiären Verwicklungen. Hier muß man allerdings etwas aufpassen, das man bei dem verwirrenden Geflecht der komplizierten Familienverhältnisse und den oft gleichen Namen nicht etwas den Überblick verliert. Zwar gibt es ein Personenregister im Buch, aber ich hätte hier einen Stammbaum noch ganz hilfreich gefunden, zumal mir immer noch die Figuren von der „Hure Babylon“ im Kopf rumgeisterten. Wer also einen ehr liebeslastigen, seichten und einfach weg zu lesenden Roman vor austauschbarer Kulisse sucht, der ist hier falsch! Wer sich aber neben einer spannenden, realistischen und plastisch geschilderten Handlung auch für den fundierten historischen Hintergrund begeistert, der muss hier unbedingt zugreifen!
FaziT: durchweg spannend und mit einem glaubwürdig und sehr bildhaft geschilderten historischen Hintergrund kann man hier als Leser ins 12. Jahrhundert abtauchen. Eine rundum gelungene Mischung, die ich bedenkenlos weiter empfehlen kann!
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1096 brauch der junge Jaufré Montalban von zu Hause auf, um mit vierzigtausend weiteren Kriegern Jerusalem von den "Ungläubigen" zu befreien. Seitdem sind vierzehn Jahre vergangen und er hat sein Glück im Outremer gemacht. Er hat eine Frau und eine Tochter, die er liebt, …
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1096 brauch der junge Jaufré Montalban von zu Hause auf, um mit vierzigtausend weiteren Kriegern Jerusalem von den "Ungläubigen" zu befreien. Seitdem sind vierzehn Jahre vergangen und er hat sein Glück im Outremer gemacht. Er hat eine Frau und eine Tochter, die er liebt, ein eigenes Gut und er ist Kastellan der größten christlichen Festung der Kreuzfahrerstaaten. Als seine geliebte Frau von marodierenden Söldnern getötet wird und er plötzlich alleinerziehender Vater in einem fremden Land ist, beginnt Jaufré sein Leben zu überdenken. 14 Jahre Krieg lasten wie ein schweres Gewicht auf seinen Schultern. Er hat die Kriegsgräuel und die Machtgier satt, die das Leben um ihn herum beherrschen. Er will zurück nach Hause, in seine Heimat, zu seiner ersten Frau und seinem Sohn.
Zusammen mit seinem langjährigen moslemischen Freund Hamid und seiner Tochter Adela, macht sich Jaufré auf die gefahrvolle Reise zurück in die Heimat. Aber der Schein trügt, dort herrscht so wenig Frieden wie im Outremer. Schon bald ist der Todgeglaubte erneut gezwungen von seinen im Krieg im Outremer erwobenen Fähigkeiten erneut gebrauch zu machen, im Unschuldige zu schützen, das Herz seiner Ehefrau zurückzuerobern und das Geheimnis seiner Herkunft zu klären.
Man kann es kaum glauben, dass dieses Buch ein Erstlingswerk sein soll. Aus der Ich-Perspektive des Jaufré Montalban lässt einen Ulf Schiewe die Ereignisse hautnahe miterleben und dabei verfliegen die über 900 Seiten wie im Fluge. Das Buch wirkt einerseits authentisch historisch, andererseits aber auch sehr modern, wenn man Jaufré Gedankengängen und inneren Konflikten zu Christentum und Krieg oder seine Hilflosigkeit gegenüber weiblichen Gedankengängen miterlebt. Dabei erzählt Jaufré die Geschichte dem jungen Mönch Aimar, und genau wie dieser junge Mönch lauschte ich machen Tag Jaufrés Erzählung, von Liebe, Krieg, Familie und Verrat.
Diese Buch ist nicht nur ein historischer Roman, er ist auch ein klassischer Abenteuerroman in der Art von Die Kreuzritter und somit eine echte Erholung nach vielen als historischer Roman getarnten Liebesschnulzen wie Die Päpstin. Ulf Schiewe hat eine sehr geradlinige, erfrischende Art zu schreiben, die einen in der Geschichte versinken lässt.
Die Figuren handeln glaubhaft und entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter. Sie lernen aus ihren Fehlern und wachsen daran.
Vermisst habe ich jedoch ein Glossar und ein Personenverzeichnis, denn bei 900 Seiten kann man schnell einmal eine Nebenfigur vergessen und in alten Maßeinheiten bin ich auch nicht sonderlich bewandert.
Dafür ist jedoch die Aufmachung des Buches stimmig und verzichtet auf großbusige Frauen auf dem Titelbild, da muss man dem Verlag ein Lob aussprechen, sich gegen den allgemeinen Trend entschieden zu haben, denn dieses Titelbild ist aussagekräftiger als es auf den ersten Blick erscheinen mag.
Fazit: Ein wunderbares, bildgewaltiges Buch und ein Plädoyer für Toleranz unter den Menschen, das ich uneingeschränkt empfehlen kann.
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Der Debütroman von Ulf Schiewe „Der Bastard von Tolosa“ ist mit 928 Seiten und einem Gewicht von über einem Kilogramm ein „dicker Brocken“. Trotz dieses Umfangs habe ich mich – Gott sei Dank – an sein Werk herangetraut. Der Einband zeigt auf einem …
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Der Debütroman von Ulf Schiewe „Der Bastard von Tolosa“ ist mit 928 Seiten und einem Gewicht von über einem Kilogramm ein „dicker Brocken“. Trotz dieses Umfangs habe ich mich – Gott sei Dank – an sein Werk herangetraut. Der Einband zeigt auf einem goldgelben Untergrund einen sehr aufwendig gearbeiteten Ring, der in der Handlung auch eine Rolle spielt. Auf der Innenseite ist eine Karte der Gegend um Tolosa in Südfrankreich abgebildet. Ein besonderes Highlight stellte für mich das beigefügte Lesezeichen dar, auf dem die wichtigsten Figuren aufgezählt und kurz beschrieben waren – eine wirklich geniale Idee, die das lästige Nachschlagen in einem eventuell vorhandenen Personenverzeichnis am Ende eines Buches ersparte. An dieser Stelle gab es dann aber auch noch detaillierte Angaben zu den historischen Figuren, die im Roman vorkamen, sowie ein Nachwort des Autors.
Um die eigentliche Geschichte über den Edelmann und Krieger Christi Jaufré Montalban spannt sich eine Rahmenhandlung, in der Jaufré einem jungen Mönch seine Lebensgeschichte erzählt, damit dieser sie später seinem Sohn weitergeben kann. Seine Geschichte beginnt Ende des elften Jahrhunderts, als Jaufré mit dem ersten Kreuzzug aufbricht, um Jerusalem von den „Ungläubigen“ zu befreien. Vierzehn lange Jahre kämpft er im fremden Land, hat eine Geliebte und eine Tochter, bis ein furchtbarer Schicksalsschlag ihn an dem Sinn seines Tuns zweifeln und in die Heimat Tolosa zu seiner Ehefrau Berta zurückkehren lässt. Doch auch dort findet er leider nicht den ersehnten Frieden. Seine Amme enthüllt ihm Details seiner Familiengeschichte und schon bald muss er seine Burg gegen einen Widersacher verteidigen.
Trotz der umfangreichen Seitenzahl hat der Autor die Spannung über die ganze Geschichte halten können. Die Handlung spielt auf verschiedenen Zeitebenen, sodass der Leser immer wieder wichtige Einzelheiten aus der Vergangenheit der Protagonisten erfährt. Diese Rückblenden passten sehr gut in den Erzählfluss.
Sprachlich war die Lektüre für mich ein echter Genuss. Geschickt hat Ulf Schiewe immer wieder Wörter alt-provenzalischen Ursprungs einfließen lassen, die das Lesen für mich authentisch machten. Für Sprachunkundige folgte fast immer im folgenden Satz eine Übersetzung. Die Beschreibungen der Figuren und vor allem der Landschaften ließen mich alles um mich herum vergessen und weckten mein Fernweh. Einige romantische Passagen im Roman möchte ich fast als poetisch bezeichnen. Die Kampfszenen und deren Folgen wurden sehr realistisch beschrieben, sodass zartbesaitete Leser eventuell ein wenig schockiert sein könnten.
Sowohl die Haupt- als auch die Nebenfiguren waren mehrdimensional dargestellt. Jaufré war trotz seiner Berufung als Krieger Christi als ehrlicher und liebevoller Mann beschrieben. Meine absolute Lieblingsfigur war jedoch Hamid, sein arabischer Freund, der immer das rechte Wort zur rechten Zeit fand und Jaufré in jeder Lebenslage treu zur Seite stand.
Fazit:
Ich bin sehr froh, dass mich die Dicke des Buches nicht von der Lektüre abgehalten hat. Mir wäre ein äußerst wertvolles Leseerlebnis entgangen. Ein grandioses Erstlingswerk, dem hoffentlich bald ein nächstes folgen wird.
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Ein tolles Leseerlebnis!
Jaufré Montalban erzählt einem Mönch im Jahr 1131 seine Geschichte. Als Soldat Christi reist er ins heilige Land, um es zu befreien. Als seine geliebte Nuora einem schrecklichen Gemetzel zum Opfer fällt, beschließt er mit seiner Tochter in …
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Ein tolles Leseerlebnis!
Jaufré Montalban erzählt einem Mönch im Jahr 1131 seine Geschichte. Als Soldat Christi reist er ins heilige Land, um es zu befreien. Als seine geliebte Nuora einem schrecklichen Gemetzel zum Opfer fällt, beschließt er mit seiner Tochter in seine Heimat zurückzukehren. Er hat die Greueltaten leid und möchte dort den Krieg vergessen und mit seiner Tochter ein friedliches Leben führen. Doch auf Rocafort wartet nicht nur sein verbittertes Eheweib, sondern auch neue Gegner, die auf sein Erbe aus sind...
Die Geschichte ist aus Sicht von Jaufré geschrieben, er erzählt sein Leben im Krieg. Ulf Schiewe hat eine tolle Art, mich an den Erlebnissen teilnehmen zu lassen. Ich konnte mir die Personen und die Umgebung lebhaft vorstellen und hatte beim Lesen farbige Bilder vor mir. Ich habe mich sehr gut zurechtgefunden und fand die Zeitsprünge überhaupt nicht störend. Die Geschichte ist stimmig und es wird alles aufgeklärt.
Begeistert war ich von den Karten, die man im Buch fand und von den Beschreibungen der historischen Personen am Buchende und auf dem Lesezeichen.
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Jaufre de Montalban, provenzalischer Edelmann und ehemaliger Krieger Christi, lebt als alter Mann auf seiner Burg in Rocafort und ist der Erzähler des 923 Seiten umfassenden historischen Epos.
Er erzählt einem jungen Mönch seine Lebensgeschichte, weil er nicht weiß, ob er noch …
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Jaufre de Montalban, provenzalischer Edelmann und ehemaliger Krieger Christi, lebt als alter Mann auf seiner Burg in Rocafort und ist der Erzähler des 923 Seiten umfassenden historischen Epos.
Er erzählt einem jungen Mönch seine Lebensgeschichte, weil er nicht weiß, ob er noch lebt, wenn sein Sohn Raol wieder zu ihm zurückkehrt. Er will, dass Raol die Wahrheit erfährt, die Wahrheit über den "Bastard von Tolosa".
Ein gewaltiger historischer Roman mit einem detailreichen und vor allem bildhaften Schreibstil. Ulf Schiewe beschreibt das Leben des Jaufre de Montalban so genau, als hätte er selbst dieses Leben gelebt.
Die teilweise grausame Beschreibung einzelner Szenen setzt das Kopfkino in Gang und man meint, bei den Schlachten oder Gesprächen oder Feiern dabei und mittendrin zu sein.
Mit wunderbaren Worten werden Landschaften beschrieben. So bekommt man Lust, die einzelnen Orte doch mal selbst kennenzulernen.
Jaufre und seine Familie und Freunde wachsen einem ans Herz und der Verlust einzelner Personen lässt einem genauso trauern, wie die Protagonisten.
Dank einer Leserunde, die vom Autor Ulf Schiewe begleitet wurde, konnte ich wieder etwas hinter die Kulissen des Romans sehen und mir manche Szenen besser vorstellen, da der Autor Rede und Antwort stand.
Fazit:
Durch den bildhaften Schreibstil hat man einen wunderbaren Eindruck über die Zeit des 12. Jahrhunderts im Libanon und in Frankreich bekommen.
Wer historische Wälzer mag, sollte sich diesen Geheimtipp nicht entgehen lassen.
Ich vergebe 10 von 10 Punkten für dieses kleine Meisterwerk.
© sina frambach
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Enttäuschung über seine Familie veranlasst den jungen Edelmann Jaufré Montalban, sich den Kreuzzügen anzuschließen, um Jerusalem von den Heiden zu befreien. Da ihn nichts zurück in seine Heimat zog, ist er in Outremer geblieben. Nun dient er Bertram dem Bastard und …
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Enttäuschung über seine Familie veranlasst den jungen Edelmann Jaufré Montalban, sich den Kreuzzügen anzuschließen, um Jerusalem von den Heiden zu befreien. Da ihn nichts zurück in seine Heimat zog, ist er in Outremer geblieben. Nun dient er Bertram dem Bastard und ist Castelan einer Festung. Aber rundherum herrscht noch lange kein Frieden. Als seine Geliebte Noura grausam getötet wird, kommen ihm langsam Zweifel, ob er dieses Leben weiter führen will. Deshalb begibt er sich zusammen mit seiner Tochter Adela zurück zu seiner Familie nach Südfrankreich. Er will nicht mehr kämpfen. Aber auch in der Heimat bleiben ihm Kämpfe nicht erspart.
Jaufré ist kein Heiliger. Er ist ein Kämpfer, der sehr hart sein muss, um in einem feindlichen Land zu überleben. Aber immer wieder zeigt sich, dass er auch eine andere Seite hat. Er leidet als ihm Noura genommen wird und es macht ihm nichts aus, das zu zeigen. Gut für ihn ist, dass er Freunde hat, die ihn unterstützen. Er ist ein sympathischer Mensch, der Wunden trägt, die ihm das Leben schlug. In der Heimat erwartet ihn seine resolute Frau Berta, die ihm einst aufgezwungen wurde und sein Sohn, der ihm feindlich gegenüber tritt. Berta musste unter schwierigen Bedingungen die Familie durchbringen. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ihr Mann noch lebt. Daher ist sie zunächst nicht so erfreut, als er wieder auftaucht. Dann da ist jemand, der ein Auge auf Berta und Jaufrés hochverschuldeten Besitz geworfen hat.
Bertram der Bastard ist ein schwer zu durchschauender Mensch. Seine Aufgabe scheint ihm auch nicht so recht zu gefallen, aber auch er hat keine Wahl. Sein Verhalten ist sehr unterschiedlich, manchmal freundschaftlich, aber er nutzt auch seine Macht. Er hat seinen Vetter Ricard aufgenommen, der jung und sadistisch ist. Dem macht es Spaß, anderen Angst einzujagen. Mit Jaufré verbindet ihn wahre Feindschaft und so müssen sich die beider später auch wieder über den Weg laufen.
Die Andeutungen von seinem Onkel über seine Herkunft sowie seine Aufforderung zur Aufrüstungen muten Jaufré eigenartig an. Doch bald schon bleibt ihm nichts anderes, als wieder zu kämpfen.
Die Geschichte ist mit über 900 Seiten sehr umfangreich, aber sie zieht einen in ihren Bann. Wir lernen Jaufré Montalban ganzes Leben kennen, seine Zeit in Outremer, seine Jugend und auch das, was er als alter Mann dem Mönch Aimar zu erzählen weiß.
Der Geschichte ist einer wunderbare Verquickung von historischen Fakten und Fiktion. Es ist eine grausame Zeit und es ist manchmal hart, wenn über die begangenen Gräueltaten berichtet wird. Dennoch ist der Schreibstil sehr angenehm zu lesen.
Wir erleben eine sehr spannende Geschichte, die wunderbar erzählt ist. Daher kann ich das Buch nur empfehlen.
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Die Zeit der Kreuzzüge, 1096 meint auch der junge Jaufre Montalban dem Ruf folgen zu müssen und ins sog. Outremer zu ziehen, um Jerusalem zu befreien. Er durchsteht viele Kämpfe, findet dort eine Frau und wird Castelan vom Graf Bertran in der Nähe von Tripolis. Doch bei einem …
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Die Zeit der Kreuzzüge, 1096 meint auch der junge Jaufre Montalban dem Ruf folgen zu müssen und ins sog. Outremer zu ziehen, um Jerusalem zu befreien. Er durchsteht viele Kämpfe, findet dort eine Frau und wird Castelan vom Graf Bertran in der Nähe von Tripolis. Doch bei einem brutalen Überfall wird seine Lebensgefährtin getötet und er beschließt zurück in seine Heimat zu gehen, zusammen mit seiner Tochter und seinem besten Freund Hamid. Zu Hause erwarten ihn allerdings Schwierigkeiten. Seine Frau, die sich all die Jahre alleine um die Burg Rocafort gekümmert hat, und Feinde, die aus seiner Herkunft begründet sind, von der Jaufre aber nichts weiß.
Die Geschichte wird von Jaufre in der Ich-Erzählung geschildert. Von seinen Kämpfen im Outremer, seiner Reise nach Hause und seinen Erlebnissen und Kämpfen um seine Burg. Eine sehr umfangreiche Geschichte, wo ich beim Lesen merke, wie viel Mühe und Recherche sich der Autor dabei gegeben hat. Ich finde, hier wird ein gutes Bild der damaligen Zeit dargestellt. Dazu sind die Charaktere absolut gut vorstellbar beschrieben und auch die Nebenfiguren haben mir gefallen, brachten viel Lebendigkeit in den Roman. Die Dialoge haben mir gut gefallen und brachten einen nochmal mehr in die Handlung. Durch die sehr umfassende und intensive Beschreibung kamen mir manche Stelle etwas lang vor, doch im Nachhinein machten diese durchaus Sinn und gehören einfach zu diesem Roman.
Ein sehr gelungener historischer Roman, der sehr facettenreich ist, geschrieben in einem wirklich gut lesbaren Stil.
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Nachdem man ihn gegen seinen Willen verheiratet hatte, zog der junge Jaufré Montalban ins Heilige Land um dort dem Ruf des Papstes zu folgen und Jerusalem von den Ungläubigen zu befreien. 14 Jahre später, nach unzähligen Schlachten, Entbehrungen und dem Tod vieler …
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Nachdem man ihn gegen seinen Willen verheiratet hatte, zog der junge Jaufré Montalban ins Heilige Land um dort dem Ruf des Papstes zu folgen und Jerusalem von den Ungläubigen zu befreien. 14 Jahre später, nach unzähligen Schlachten, Entbehrungen und dem Tod vieler Gefährten, hat sich bei Jaufre‘ Kriegsmüdigkeit eingestellt und er ist desillusioniert, was ihre Mission im Heiligen Land betrifft. Als auch noch seine Geliebte bei einem Überfall getötet wird, kommt er endgültig ins Nachdenken über seine Zukunft. Ein Schreiben seines Onkels Odo, das verschiedene Andeutungen enthält, gibt dann endgültig den Ausschlag, daß er mit ein paar Gefährten und seiner Tochter Adela heim kehrt. Doch in Rocafort erwarten ihn alles andere als Ruhe und Frieden. Da ist zunächst Gattin Berta, die er einst schnöde verließ und die keineswegs erfreut ist über seine Rückkehr, seine Söhne wollen nichts von ihm wissen, zudem ist seine Burg verschuldet und der Prior des Klosters hat die Schuldverschreibungen an einen Edelmann weiter veräußert, der nun sein Recht fordert und Jaufre`s Burg in Besitz nehmen will.
Nachdem mich „Die Hure Babylon“ so begeistert hatte, war ich natürlich neugierig auf die Vorgänger und habe dann auch chronologisch richtig mit dem 1. Teil begonnen.
Ulf Schiewes Schreibstil ist plastisch und sehr anschaulich, von Anfang an wird man in das Geschehen hineingezogen und erlebt Jaufre`s diverse Abenteuer und seine Entwicklung mit. Dass Die Handlung in 2 verschiedenen Zeitebenen und teilweise in Rückblicken und in Ich-Form erzählt wurde, hat mir sehr gut gefallen, so bekommt man immer mal eine andere Sichtweise geboten, wenn Jaufre‘ von Dingen erzählt, die er bereits erlebt hat.
Die Figurenzeichnung ist hier durchweg gelungen und die oft in historischen Romanen bemängelte Schwarz-Weiß-Zeichnung der Charaktere sucht man hier (zum Glück) vergeblich! Dabei kann man auch noch sehr gut die Entwicklung der Figuren mitverfolgen. Jaufre‘ kehrt kriegsmüde und vom Verlust seiner Geliebten gezeichnet aus dem Heiligen Land zurück, nur um zu erkennen, was er eigentlich Frau und Kindern damit angetan hat. Sehr gut gefallen hat mir hier auch Hamid, der als Freund Jaufre` oft auch unbequeme Wahrheiten sagt und damit die Freundschaft der Beiden noch festigt. Auch Berta erscheint sehr lebensecht und auch hier muß man anmerken, das Berta zwar eine resolute Person ist, die ihre Position im Leben gemeistert hat, aber eben nicht als moderne Frau rüber kommt, wie das leider in so vielen historischen Romanen der Fall ist.
Richtig begeistert hat mich wieder der historische Hintergrund, egal ob auf einem Basar, im Schlachtgetümmel , der heimischen Burg, das dörfliche Leben oder bei einem Bankett im Heiligen Land, all diese Szenen sind so farbenfroh und detailliert beschrieben, das man sie als Leser quasi vor sich sieht. Und das gilt auch für die politischen Intrigen, Machtkämpfe und familiären Verwicklungen. Hier muß man allerdings etwas aufpassen, das man bei dem verwirrenden Geflecht der komplizierten Familienverhältnisse und den oft gleichen Namen nicht etwas den Überblick verliert. Zwar gibt es ein Personenregister im Buch, aber ich hätte hier einen Stammbaum noch ganz hilfreich gefunden, zumal mir immer noch die Figuren von der „Hure Babylon“ im Kopf rumgeisterten. Wer also einen ehr liebeslastigen, seichten und einfach weg zu lesenden Roman vor austauschbarer Kulisse sucht, der ist hier falsch! Wer sich aber neben einer spannenden, realistischen und plastisch geschilderten Handlung auch für den fundierten historischen Hintergrund begeistert, der muss hier unbedingt zugreifen!
FaziT: durchweg spannend und mit einem glaubwürdig und sehr bildhaft geschilderten historischen Hintergrund kann man hier als Leser ins 12. Jahrhundert abtauchen. Eine rundum gelungene Mischung, die ich bedenkenlos weiter empfehlen kann!
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