Iida Turpeinen
Gebundenes Buch
Das Wesen des Lebens
Roman Nominiert als 'Wissensbuch des Jahres 2025' (Kategorie Unterhaltung)
Übersetzung: Murmann, Maximilian
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Drei Jahrhunderte, ein mächtiges, friedliebendes Geschöpf und die Lebenswege der Menschen, die von ihm angezogen sind. Iida Turpeinen erzählt in »Das Wesen des Lebens« ausgehend von der ausgestorbenen Stellerschen Seekuh von obsessiven Sammlern und rastlosen Wissenschaftlern, von begeisterten Naturschützern und den Frauen, die an Naturerforschungen immer schon beteiligt waren. Sie zeigt, wie wir Menschen vom unbedingten Begehren nach Erkenntnis angetrieben werden - und wie wir dafür die unwiderrufliche Zerstörung der Natur in Kauf nehmen. Ob auf Großer Nordischer Expedition in der Ber...
Drei Jahrhunderte, ein mächtiges, friedliebendes Geschöpf und die Lebenswege der Menschen, die von ihm angezogen sind. Iida Turpeinen erzählt in »Das Wesen des Lebens« ausgehend von der ausgestorbenen Stellerschen Seekuh von obsessiven Sammlern und rastlosen Wissenschaftlern, von begeisterten Naturschützern und den Frauen, die an Naturerforschungen immer schon beteiligt waren. Sie zeigt, wie wir Menschen vom unbedingten Begehren nach Erkenntnis angetrieben werden - und wie wir dafür die unwiderrufliche Zerstörung der Natur in Kauf nehmen. Ob auf Großer Nordischer Expedition in der Beringsee im 18. Jahrhundert, 100 Jahre später in der russisch-amerikanischen Kompanie in Nowo-Archangelsk in Alaska oder Mitte des 20. Jahrhunderts auf den Vogelinseln vor Helsinki: Turpeinen lässt uns mit ihrer berührenden Erzählkunst unsere Welt und das Wunder des Lebens mit neuen Augen sehen und verstehen, wie alles mit allem verbunden ist.
»Dieses Buch werden Sie bewegt und mit angehaltenem Atem lesen.«
Helsingin Sanomat
Aus dem Finnischen übersetzt von Maximilian Murmann
»Dieses Buch werden Sie bewegt und mit angehaltenem Atem lesen.«
Helsingin Sanomat
Aus dem Finnischen übersetzt von Maximilian Murmann
Iida Turpeinen, geboren 1987, ist fasziniert von den literarischen Möglichkeiten wissenschaftlicher Forschung sowie von den Kuriositäten und verblüffenden Details, die sich in der Wissenschaftsgeschichte finden lassen. Sie lebt in Helsinki und arbeitet derzeit an einer Dissertation über das Verhältnis von Naturwissenschaft und Literatur. Schon Turpeinens frühe Kurzgeschichten über die Beziehung zwischen Mensch und Tier wurden mit Preisen ausgezeichnet, 'Das Wesen des Lebens' ist ihr erster Roman, der derzeit in über 20 Sprachen übersetzt wird und jetzt schon das erfolgreichste finnische Debüt aller Zeiten ist.
Produktdetails
- Verlag: S. Fischer Verlag GmbH
- Originaltitel: Elolliset
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 320
- Erscheinungstermin: 28. August 2024
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 131mm x 32mm
- Gewicht: 407g
- ISBN-13: 9783103976304
- ISBN-10: 3103976305
- Artikelnr.: 70378117
Herstellerkennzeichnung
FISCHER, S.
Hedderichstraße 114
60596 Frankfurt
produktsicherheit@fischerverlage.de
Dieses Debüt entfaltet einen wundersamen Sog und hat meinen Blick auf die Welt verändert. Silvi Feist emotion 20241001
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Matthias Hannemann stimmt der Roman der Finnin lida Turpeinen ein bisschen nostalgisch. Dass die Stellersche Seekuh ausgestorben ist, kann er verwinden, indem er Turpeinens Buch liest, in dem die Seekuh nicht nur als Protagonistin wiederaufersteht, sondern gleich auch eine ganze Geschichte erzählt - von der Entdeckung des Beringmeers und tollkühnen Entdeckern und Naturkundlern. Hauptperson aber bleibt der acht Meter große Säuger, der wohl erstmals vor zwei Millionen Jahren in den Meeren auftauchte. Dessen Geschichte erzählt Turpeinen laut Hannemann im schnellen Präsens und mit starker Bildlichkeit, aber auch immer wieder mit Abschweifungen - zu Einzellern und Algen und restaurierten Skeletten in Museen. Auch wenn der Roman laut Hannemann nicht durchgängig ausgewogen erscheint, für den Rezensenten ist es ein freundlicher, tröstlicher Text über das Artensterben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Am Anfang war ich unsicher, ob ich mal wieder ein "wissenschaftliches" buch lesen möchte. Das Cover finde ich sehr gut gelungen, schlicht gehalten, aber das Bild von der Stellerschen Seekuh sicht heraus. Darum geht es in diesem Buch. Ich war sehr berührt und auch geschockt zum …
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Am Anfang war ich unsicher, ob ich mal wieder ein "wissenschaftliches" buch lesen möchte. Das Cover finde ich sehr gut gelungen, schlicht gehalten, aber das Bild von der Stellerschen Seekuh sicht heraus. Darum geht es in diesem Buch. Ich war sehr berührt und auch geschockt zum Teil. Das Buch wird fast dokumentarisch erzählt. Der Schreibstil sagt mir dennoch sehr zu. Der Mensch hat mal wieder eines von vielen Lebewesen ausgerottet. Der Mensch schafft sich selber noch ab, hab ich manchmal die Befürchtung.
Auch wenn mich dieses Buch zwischendurch sehr traurig gestimmt hat, kann ich das Buch von IIda Turpeiinen empfehlen. Es stimmt nachdenklich uund das ist denke auch die Message darin. Danke für dieses tolle Buch. Lasst uns alle besser und friedlicher mit der Natur umgehen, damit nicht noch mehr unschuldige Lebewesen ihre Daseinsberechtigung verlieren.
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Eine dokumentarischer Roman zum Nachdenken
In dem Debütroman von Finnin Iida Turpeinen, übersetzt von Maximilian Murmann, geht es vordergründig um die Entdeckung, Erforschung und Ausrottung der Stellerschen Seekuh. Inhaltlich gegliedert ist das Buch in fünf Abschnitte in denen …
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Eine dokumentarischer Roman zum Nachdenken
In dem Debütroman von Finnin Iida Turpeinen, übersetzt von Maximilian Murmann, geht es vordergründig um die Entdeckung, Erforschung und Ausrottung der Stellerschen Seekuh. Inhaltlich gegliedert ist das Buch in fünf Abschnitte in denen Protagonisten auf die ein oder andere Weise mit der Seekuh oder deren Skelett in Kontakt gekommen sind. Zeitlich erstreckt sich der Roman bei einer Anzahl von nur 315 Seiten über einen Zeitraum von 1741 bis ins Jahre 2023.
Die Darstellungen in dem Buch sind interessant, sehr akribisch recherchiert und dargestellt. An manchen Stellen meiner Meinungnach zu ausführlich. Die Autorin verdeutlicht häufig durch knallharte Zahlen, wie zerstörerisch das Wirken des Menschen ist. Es lässt einen durchaus nachdenklich zurück. Muss man mögen. Wer sich auf Grund des Titels einen fesselnden Roman zum Wesen des Lebens erwartet, wird enttäuscht.
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Das Werk klingt interessant und außergewöhnlich. Es sticht aus der breiten Masse an Romanen heraus mit ihrer einzigartigen Idee. Allerdings konnte mich der Inhalt leider so gar nicht überzeugen. Es ist extrem wissenschaftlich. Es fühlte sich teilweise an, als ob ich eine …
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Das Werk klingt interessant und außergewöhnlich. Es sticht aus der breiten Masse an Romanen heraus mit ihrer einzigartigen Idee. Allerdings konnte mich der Inhalt leider so gar nicht überzeugen. Es ist extrem wissenschaftlich. Es fühlte sich teilweise an, als ob ich eine trockene Abhandlung lesen würde. Stellenweise so zäh und mitunter uninteressant, dass ich nur mit den Augen las, aber den Geist abgeschaltet habe und gedanklich abgedriftet war.
Empfehlenswert für Menschen, die sich für die Materie wirklich intensiv interessieren und gerne über die Vergangenheit lesen und dabei vor allem großen Wert auf ausführliche, detaillierte Ausschmückungen und Beschreibungen legen. Der Roman ist nicht chronologisch, sondern springt in der Zeit und ist teilweise wie ein Museumskatalog aufgebaut, in dem Exponate detailliert mit Stichpunkten vermerkt wurden.
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3 Jahrhunderte Naturforschung und -ausbeutung
Ein Roman im literarischen Sinn ist diese Geschichte einer Naturforschung sicher nicht. Es geht vordergründig um die Entdeckung, Erforschung und Ausrottung der Stellerschen Seekuh, eines riesigen Meeressäugers, von dem nur wenige Skelette …
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3 Jahrhunderte Naturforschung und -ausbeutung
Ein Roman im literarischen Sinn ist diese Geschichte einer Naturforschung sicher nicht. Es geht vordergründig um die Entdeckung, Erforschung und Ausrottung der Stellerschen Seekuh, eines riesigen Meeressäugers, von dem nur wenige Skelette erhalten sind. 1741 entdeckt der etwas kauzige deutsche Naturforscher Georg Wilhelm Steller bei einer Expedition im Nordmeer, die der alternde Kapitän Vitus Bering zu Forschungs- und Kartierungszwecken unternimmt, diese unbekannte Art. Entdeckung und Ausrottung folgen aufeinander, in dramatischer Folge und von der Autorin in epischer Breite geschildert. Nicht nur die Seekuh, auch Kapitän Bering und der Naturforscher Steller nehmen ein unwürdiges Ende. Mehr als hundert Jahre später im Jahr 1859 wird der Finne Johan Hampus Furuhjelm Gouverneur von Alaska, zu einem Zeitpunkt, als der Reichtum dieser Provinz bereits weitgehend ausgebeutet ist und die Tiere, deren Felle diesen Reichtum lieferten, vom Aussterben bedroht sind. Wir erfahren die unglückliche Geschichte Furuhjelms, seiner Frau und seiner Schwester, aber eines gelingt dem Gouverneur: Ein Skelett einer Stellerschen Seekuh wird gefunden und nach Helsinki verschifft. Nun lesen wir vom Schicksal einer begabten jungen Frau, die mit der zeichnerischen Dokumentation der Skelettknochen beauftragt wurde, was zur damaligen Zeit noch ungewöhnlich war. Schließlich erfahren wir noch manches aus dem Leben des Ornithologen und Präparators, der 1952 die Restaurierung des Skeletts übernahm. Den übergeordneten Rahmen bildet die Geschichte der Naturforschung und der sich wandelnde Umgang der Menschen mit der Natur, am Beispiel der Tierwelt im und um das Nordmeer, im Spannungsfeld zwischen leidenschaftlichem Forscherdrang und skrupelloser Ausbeutung bis zur Ausrottung. Wer sich für diese Thematik interessiert, mag das Buch mit Gewinn lesen, wer einen fesselnden Roman zum Wesen des Lebens erwartet, wird enttäuscht.
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1741: Georg Wilhelm Steller strandet mit einer Expedition auf dem sogenannten Eiland "Behringinsel" und beschreibt dort als erster die später nach ihm benannte "Stellersche Seekuh", die nicht nur riesige, körperliche Ausmaße vorweist, sondern für die …
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1741: Georg Wilhelm Steller strandet mit einer Expedition auf dem sogenannten Eiland "Behringinsel" und beschreibt dort als erster die später nach ihm benannte "Stellersche Seekuh", die nicht nur riesige, körperliche Ausmaße vorweist, sondern für die Gestrandeten auch noch deliziös schmeckt. 27 Jahre später ist das Tier ausgerottet, aber davon wissen weder ihre Entdecker, noch die nachfolgenden Generationen etwas. Über hundert Jahre später versucht der russische Gouverneur von Alaska, Johan Furuhjelm, die Seekuh wiederzuentdecken, doch während seiner Regentschaft muss er feststellen, dass nicht nur dieses Tier, sondern beispielsweise auch die ehemals stark verbreiteten Otter das Weite gesucht haben, was ihm vor allem wirtschaftlich vor große Probleme stellt. Erneut rund 100 Jahre später kämpft der Ornithologe John Grönvall um den Artenreichtum auf einer ausgelagerten Insel vor Helsinki zu bewahren, was ihm mit viel Geduld auch gelingt. Doch während seine vogelkundliche Arbeit im Laufe der Zeit in Vergessenheit gerät, schafft er es, der Stellerschen Seekuh ein Denkmal zu setzen.
Iida Turpeinen ist mit "Das Wesen des Lebens" ein Meisterwerk gelungen. Sie verknüpft nicht nur Naturwissenschaft mit Kulturgeschichte, sondern bietet auch literarisch eine hohe Kunst. Der Roman spielt auf drei Zeitebenen und in jeder davon wird der jeweilige Zeitgeist so anschaulich festgehalten, dass es den Lesenden ein leichtes ist, sich in die Charaktere und ihre Mentalität hineinzuversetzen. Mag der Umgang mit der Tierwelt für die heutige Zeit grausam erscheinen (weil wir unsere Grausamkeit durch Ignoranz verdrängen), veranschaulicht die Autorin gekonnt die Gedankenwelt der jeweiligen Epoche, die sich oft mit religiösen Glaubenseinstellungen begründen lässt. Genauso weiß sie den gesellschaftlichen Wandel hin zum Kapitalismus unterschwellig aufzuzeigen. Neben der Mensch-Natur-Perspektive thematisiert Turpeinen auch das patriarchale System, in dem Frauen eine untergeordnete Rolle spielten - sie mussten sich fügen und wurden in einer männlich geprägten Welt nicht ernst genommen oder als fähig betrachtet. Weiters zeigt sie historischen Ableismus auf, der Menschen mit Beeinträchtigungen an den Rand der Gesellschaft drängten, egal welche Herkunft sie hatten. Doch all dies geschieht nicht mit einem mahnenden, offensichtlichen Fingerzeig, sondern ist perfekt eingebettet in die Geschichte der Naturwissenschaft in Romanform, die uns die Autorin in nüchterner, zeitgenössischer Sprache darlegt.
Die Erzählung ist nicht nur hervorragend recherchiert, sie liefert auch Erklärungen für Verhaltensweisen, die sich heute für viele nur schwer nachvollziehen lässt. Somit ist sie eine lehrreiche Lektüre, die völlig ohne Offensichtlichkeit arbeitet. Der größte Aha-Moment für mich war, zu erfahren, dass Menschen früher die Möglichkeit des Aussterbens einer Art für unmöglich hielten, lebten sie doch in dem Glauben, dass Gott ihnen die Tierwelt zum reinen Vergnügen und in unerschöpflicher Art und Weise zur Verfügung gestellt hat. Die Erkenntnis darüber sickert nur langsam durch und zieht sich bis in die Gegenwart.
Mein Fazit: "Das Wesen des Lebens" ist für mich ein absolutes Meisterwerk und eines der besten Bücher, das ich den den letzten Jahren gelesen habe (und bestimmt noch etliche Male zur Hand nehmen werde). Die Autorin versteht es gekonnt, die Lesenden in eine mentalitäts- und kulturgeschichtliche Reise über den Umgang des Menschen mit der Natur mitzunehmen, ohne dabei zu offensichtlich zu sein. Ihre literarische Sprache passt sich dem jeweiligen Zeitgeist an und wirkt somit authentisch und nachvollziehbar. "Das Wesen des Lebens" ist ein Buch, dass ich allen ans Herz legen kann, die bereit sind, den Umgang mit unserer Umwelt kritisch zu hinterfragen und sich dabei auf ein vollkommenes Lesenabenteuer einzulassen.
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Das Wesen des Lebens – Iida Turpeinen
Die Stellersche Seekuh
Über drei Jahrhunderte folgt dieser Roman dem Skelett der mittlerweile ausgestorbenen Seekuh. Beginnend mit dem Naturforscher und Namensgeber Georg Wilhelm Steller im 18. Jahrhundert schlägt Turpeinen einen großen …
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Das Wesen des Lebens – Iida Turpeinen
Die Stellersche Seekuh
Über drei Jahrhunderte folgt dieser Roman dem Skelett der mittlerweile ausgestorbenen Seekuh. Beginnend mit dem Naturforscher und Namensgeber Georg Wilhelm Steller im 18. Jahrhundert schlägt Turpeinen einen großen Bogen – von der abenteuerlichen Expeditionsfahrt ins Nordmeer, über die Kompanie in Nowo-Archangelsk in Alaska, bis zu den Vogelinseln nach Helsinki. Stets geht es um Forscher und Entdecker, Jäger und Sammler. Auch wenn es den Menschen meist nicht bewusst ist, die Leidtragenden sind immer die Tiere. Und so sammeln sich im Verlauf dieser Geschichte etliche Arten an, die mittlerweile unwiderruflich ausgestorben sind. Die Erkenntnis kommt, wenn überhaupt, für viele zu spät.
Es ist ein sehr wissenschaftlicher Ansatz den Turpeinen hier verfolgt. Teilweise liest es sich fast wie ein Sachbuch, obwohl es auch einige lesenswerte Menschenschicksale gibt, die ja untrennbar mit den Schicksalen der Tieren in diesem Roman verbunden sind. Irgendwie wird durch die sachlich fundierte Erzählweise schon deutlich, dass die Tiere der Autorin näher liegen als die Menschen. Das mag auch daran liegen, dass beispielsweise das Skelett der Stellerschen Seekuh über drei Jahrhunderte ein Thema bleibt, während die Menschen (logischerweise) und Orte wechseln.
Der Schreibstil mag literarisch nicht das Gelbe vom Ei sein, doch das muss er auch gar nicht. Dieser Roman überzeugt durch wissenschaftlich fundierte Hintergründe. Mich konnte diese Geschichte der Seekuh unheimlich fesseln und faszinieren. Die Autorin schafft es, zu informieren und zum Nachdenken anzuregen.
Sehr lesenswert. 5 Sterne.
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Dieses Buch wirkt fast schon dokumentarisch und zeigt die Geschichte der Wissenschaft rund um die Entdeckung und Ausrottung der Stellers gen Seekuh auf. Damals übliche Methoden und Ansichten wurden dabei genauso aufgezeigt, wie die mit dem Schicksal der Seekuh verbundenen Personen. Das …
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Dieses Buch wirkt fast schon dokumentarisch und zeigt die Geschichte der Wissenschaft rund um die Entdeckung und Ausrottung der Stellers gen Seekuh auf. Damals übliche Methoden und Ansichten wurden dabei genauso aufgezeigt, wie die mit dem Schicksal der Seekuh verbundenen Personen. Das erzählerische, nostalgische Lesegefühl wurde durch ein völliges Fehlen direkter Anreden unterstützt, der Leser nimmt die Rolle eines Beobachters ein ohne emotional ausgegrenzt zu werden. Handlung, und Schreibstil sind durchsetzt von wissenschaftlichen Themen, werden jedoch auf eine Weise präsentiert, die mich persönlich sehr anrührte. Da mir diese Tierart völlig neu war und ich deren Schicksal somit noch nicht kannte, konnte ich mich unvoreingenommen auf dieses Buch einlassen, wodurch mich die Handlung vielleicht mehr fesselte, wie es Personen, die mit dieser Geschichte vertraut sind womöglich empfinden könnten. Inwieweit die Handlung als biographisch einzuordnen ist, kann ich jedoch durch mein fehlendes Vorwissen leider nicht einschätzen. Doch nehme ich der Autorin ihr Werk vollkommen ab. Es wirkt äußerst realistisch, wissenschaftlich fundiert und doch sehr persönlich und lebensnah.
Ein Buch, das mir lange in Erinnerung bleiben wird.
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Leben in seiner Vielfalt
Iida Turpeinen ist mit ihrem Roman 'Das Wesen des Lebens' auf eher unkonventionellen Pfaden der Schriftstellerkunst unterwegs. Ihre Sprache ist fast poetisch und klar, dennoch eher knappgehalten, wenig ausschmückend. Die Handlungsstränge fließen kaum …
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Leben in seiner Vielfalt
Iida Turpeinen ist mit ihrem Roman 'Das Wesen des Lebens' auf eher unkonventionellen Pfaden der Schriftstellerkunst unterwegs. Ihre Sprache ist fast poetisch und klar, dennoch eher knappgehalten, wenig ausschmückend. Die Handlungsstränge fließen kaum ineinander, erfordern Achtsamkeit, Konzentration beim Lesen. Der Inhalt begeistert und lässt Freiräume für jegliche Gedankenvielfalt.
Wissenschaftlich fundiert berichtet die Autorin von der Entstehung des Lebens auf der Erde und schließlich darüber wie der Mensch seine Befriedigung im Entdeckerdrang findet, dabei Zerstörung und Ausrottung von Lebewesen in Kauf nimmt. Im Mittelpunkt der Geschichten stehen Forscher und Entdecker, die in der Beringsee, in Nowo-Archangelsk und schließlich in Helsinki zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert wirkten und ihre Spuren auf unserem Planeten hinterlassen haben.
Für begeisterte Leser wissenschaftlicher Erkenntnisse verpackt in belletristischer Form ist dieses Buch eine Fundgrude der besonderen Art.
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Ich muß immer wieder das beeindruckende Cover anschauen mit dem Bild der Stellerschen Seekuh. Was für ein wunderbares Buch hat Lida Turpeinen geschrieben, wofür ihr ein großes Lob und Dankeschön gebührt.
Ich habe zum ersten Mal von der Stellerschen Seekuh …
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Ich muß immer wieder das beeindruckende Cover anschauen mit dem Bild der Stellerschen Seekuh. Was für ein wunderbares Buch hat Lida Turpeinen geschrieben, wofür ihr ein großes Lob und Dankeschön gebührt.
Ich habe zum ersten Mal von der Stellerschen Seekuh gehört als ich an einer Expeditionsreise nach Kamtschatka und zu den Beringinseln teilnahm. Dort gibt es in der Behausung des Künstlers Vitali ein fast vollständig erhaltenes Skelett der Stellerschen Seekuh zu sehen, das dort von der Decke hängt. Einst ein wunderbares einzigartiges Tier, jetzt eine mahnende Rarität. Ich war schon damals total fasziniert. Durch das Buch der Autorin habe ich aber eine Vielfalt an Wissenswertem dazugelernt. Ich bin total begeistert, wie es ihr gelungen ist, die Wissenschaft und die Literatur miteinander zu verbinden, so daß über Jahrhunderte hinweg die Gier der Menschen, die letztlich zum Aussterben nicht nur der Stellerschen Seekuh geführt haben, nachverfolgt werden kann.
Ihre Anmerkungen am Ende des Buches, wie viele Tierarten alleine in der Zeit des Schreibens des Buches, ausgerottet wurden, macht betroffen und böse. Da kann sich jeder den Spiegel vorhalten. Wir müssen lernen, mit der Natur sorgsamer umzugehen.
Eine außergewöhnliche Autorin hat ein ganz besonderes Buch geschrieben, spannend und lehrreich, das die volle Punktzahl und eine dringende Leseempfehlung verdient.
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1741, irgendwo in der Nähe Kamtschatkas: Als der Naturforscher Georg Wilhelm Steller auf der gemeinsamen Expedition mit Kapitän Vitus Bering ein Lebewesen erblickt, das er noch nie zuvor gesehen hat, traut er seinen Augen kaum. Das gutmütige und friedfertige Tier verhält sich …
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1741, irgendwo in der Nähe Kamtschatkas: Als der Naturforscher Georg Wilhelm Steller auf der gemeinsamen Expedition mit Kapitän Vitus Bering ein Lebewesen erblickt, das er noch nie zuvor gesehen hat, traut er seinen Augen kaum. Das gutmütige und friedfertige Tier verhält sich innerhalb seiner Familie äußerst sozial. Steller beobachtet, forscht und lässt dazu auch Tiere töten. Er ahnt noch nicht, dass dieses Tier Jahre später nach ihm benannt und "Stellersche Seekuh" gerufen werden wird. Doch nur 27 Jahre nach der Entdeckung ist das letzte Kapitel des Tieres auch schon wieder geschrieben, Pelztierjäger erschlagen wohl 1768 das letzte Exemplar in der Nähe der Beringinsel.
Über Leben und Tod, Vergänglichkeit und Verantwortung und vor allem über einen respektvollen Umgang mit der Natur schreibt Iida Turpeinen in ihrem Debütroman "Das Wesen des Lebens", der in der Übersetzung aus dem Finnischen von Maximilian Murmann bei Fischer erschienen ist. In der Heimat wurde er zu einem großen Überraschungserfolg und wird derzeit in über 20 Sprachen übersetzt, wie wir im Klappentext erfahren.
Die Erzählung streckt sich dabei über 280 Jahre und wechselt mehrfach die Hauptfiguren und Perspektiven, während die Seekuh stets ihr verbindendes Element bleibt. Bemerkenswert sind dabei nicht nur die große naturwissenschaftliche Fachkenntnis von Iida Turpeinen und ihre Akribie, sondern auch die unendlich scheinende Empathie, die die Autorin der Tierwelt und dabei insbesondere der Stellerschen Seekuh entgegenbringt. Fast entlarvend wirken die Beschreibungen von Mensch und Tier.
Während die menschlichen Figuren nämlich vielleicht mit Ausnahme des Restaurators John Grönvall eher blass bleiben, beschreibt Turpeinen fast überschwänglich das Wesen der Seekuh, ihre Spiele, ihr Gemüt, aber auch ihr Leid. Das ist einerseits ein Plus des Romans, andererseits aber auch ein Wermutstropfen. Denn während man mit Gänsehaut und Rührung den Tierbeschreibungen folgt, stellt sich zu den menschlichen Charakteren kaum einmal so etwas wie eine nähere Bindung ein.
Das liegt natürlich auch daran, dass "Das Wesen des Lebens" den Menschen - vollkommen zurecht - als das Raubtier schlechthin beschreibt. Es ist der Mensch, der mit seinen Taten zum Großteil das Artensterben erst ermöglicht hat. In einem Abschnitt, der im 19. Jahrhundert spielt, mögen die Figuren nicht daran glauben, dass der Mensch selbst für das Aussterben der Stellerschen Seekuh gesorgt hat - kein Meteorit, die Eiszeit oder irgendein anderes Wetterphänomen. In der wohl stärksten und bewegendsten Szene des gesamten Buches stellt sich der oben genannte Grönvall die zutiefst moralische Frage, ob neben den Jägern nicht auch die Forschung ihren Anteil am Artensterben hat. Vogelfreund Grönvall, der "aus wissenschaftlichem Interesse, [...] im Herzen nichts als Liebe für die Vögel" Tiere getötet und Eier gestohlen hat, stellt sich inmitten seiner wissenschaftlichen Sammlung und bedauert: "Was für ein Schwarm daraus entstanden wäre...". Hier paart sich merklich der Schmerz der Figur mit dem der Autorin, der sich zudem unmittelbar auf die Leserschaft überträgt.
"Das Wesen des Lebens" verbindet Wissenschaft und Literatur in deutlich stärkerem Maße, als es beispielsweise Olli Jalonens "Himmelskugel" oder auch Christopher Kloebles "Museum der Welt" taten. Dadurch ist der gut 300 Seiten umfassende Roman einerseits authentischer, verzettelt sich bisweilen aber auch erzählerisch ein wenig. So wirkt der manchmal berichtsartige Stil durchaus ermüdend, wozu auch der komplette Verzicht auf direkte Rede beiträgt. Insgesamt ist Iida Turpeinens Debüt aber gerade für Tierfreund:innen ein lesenswerter Roman - und dabei nicht weniger als ein warmherziges Plädoyer für den Artenschutz.
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