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Richard Stark
Broschiertes Buch
Das Geld war schmutzig / Parker-Romane Bd.3
Kriminalroman
Übersetzung: Hermstein, Rudolf
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Als Touristen getarnt, die den herbstlichen Laubwald Neuenglands bewundern, logieren Parker und seine Freundin in einer Pension in der Nähe der verlassenen Kirche, wo die bei einem Banküberfall erbeuteten Millionen versteckt sind. Aber in der Zwischenzeit ist Dalesia, einer von Parkers Kumpeln, ausgebrochen, es wimmelt in der Gegend von Polizisten, Parkers Konterfei hängt überall aus, und eine Kopfgeldjägerin möchte sich ihre Prämie verdienen. Mit einem riskanten Plan kommen sie an die Beute und ziehen vor den Augen der Polizei mit dem Geld ab, jetzt getarnt als Mitglieder einer obskure...
Als Touristen getarnt, die den herbstlichen Laubwald Neuenglands bewundern, logieren Parker und seine Freundin in einer Pension in der Nähe der verlassenen Kirche, wo die bei einem Banküberfall erbeuteten Millionen versteckt sind. Aber in der Zwischenzeit ist Dalesia, einer von Parkers Kumpeln, ausgebrochen, es wimmelt in der Gegend von Polizisten, Parkers Konterfei hängt überall aus, und eine Kopfgeldjägerin möchte sich ihre Prämie verdienen. Mit einem riskanten Plan kommen sie an die Beute und ziehen vor den Augen der Polizei mit dem Geld ab, jetzt getarnt als Mitglieder einer obskuren "Erlöserkirche". Aber dann tritt eine andere Bande auf den Plan und will ihnen die Beute abnehmen. Nach "Fragen Sie den Papagei" und "Keiner rennt für immer" ist dies der nächste Thriller, der den faszinierend coolen Helden Parker in Hochform zeigt.
Richard Stark (Jahrgang 1933) ist eines von mehreren Pseudonymen des mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten Schriftstellers Donald E. Westlake, dem Grandseigneur des amerikanischen Noir-Krimis.
Donald E. Westlake ist am 31.12.2008 im Alter von 75 Jahren verstorben.
Rudolf Hermstein, geboren 1940, studierte Sprachen in Germersheim und ist der Übersetzer von u.a. William Faulkner, Allan Gurganus, Doris Lessing, Robert M. Pirsig und Gore Vidal. Er wurde mit dem Literaturstipendium der Stadt München sowie mehrfach mit Stipendien des Deutschen Übersetzerfonds ausgezeichnet. 2009 erhielt Rudolf Hermstein den "Münchner Übersetzerpreis".
Donald E. Westlake ist am 31.12.2008 im Alter von 75 Jahren verstorben.
Rudolf Hermstein, geboren 1940, studierte Sprachen in Germersheim und ist der Übersetzer von u.a. William Faulkner, Allan Gurganus, Doris Lessing, Robert M. Pirsig und Gore Vidal. Er wurde mit dem Literaturstipendium der Stadt München sowie mehrfach mit Stipendien des Deutschen Übersetzerfonds ausgezeichnet. 2009 erhielt Rudolf Hermstein den "Münchner Übersetzerpreis".
Produktdetails
- Parker-Trilogie 3
- Verlag: Paul Zsolnay Verlag
- Originaltitel: Dirty Money
- Seitenzahl: 253
- Erscheinungstermin: 22. Juli 2009
- Deutsch
- Abmessung: 207mm
- Gewicht: 338g
- ISBN-13: 9783552054790
- ISBN-10: 3552054790
- Artikelnr.: 26366491
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Im Schatten des Verbrechens
Es ist an der Zeit, die Parker-Romane von Richard Stark alias Donald Westlake endlich auch bei uns zu entdecken. Dieser einsame Jäger und Gejagte besitzt die Überwältigungskraft eines film noir und eines Comics.
Von Hanns Zischler
Ohne Vorankündigung geht es los. Ein Einbruch, eine Verfolgung, eine Hetzjagd, ein Ausbruch. Mit jedem neuen Parker-Roman von Richard Stark sieht der Leser sich umstellt, auf eine verschlagene Fährte gesetzt. Es gibt kein Zurück. Die Jagd hat immer schon begonnen, unabsehbar ist ihr Verlauf, und wenn sie mit der Erlegung der Beute endet, ist der Jäger erschöpft und neuen Gefahren ausgesetzt. Denn die Beute will gesichert, verwahrt und verteilt werden.
Es ist an der Zeit, die Parker-Romane von Richard Stark alias Donald Westlake endlich auch bei uns zu entdecken. Dieser einsame Jäger und Gejagte besitzt die Überwältigungskraft eines film noir und eines Comics.
Von Hanns Zischler
Ohne Vorankündigung geht es los. Ein Einbruch, eine Verfolgung, eine Hetzjagd, ein Ausbruch. Mit jedem neuen Parker-Roman von Richard Stark sieht der Leser sich umstellt, auf eine verschlagene Fährte gesetzt. Es gibt kein Zurück. Die Jagd hat immer schon begonnen, unabsehbar ist ihr Verlauf, und wenn sie mit der Erlegung der Beute endet, ist der Jäger erschöpft und neuen Gefahren ausgesetzt. Denn die Beute will gesichert, verwahrt und verteilt werden.
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Kaum vorhanden, weckt die Beute, Trophäe geworden, Begehrlichkeiten. Und der Jäger wird zum Gejagten.
Die Rede ist von Parker, ein Jäger im ausgewilderten Sinn des Wortes, ein Fährtenleser, Treiber und Wilddieb, ein unerkannter Gesetzloser. Habgier ist ein mächtiger Impuls, sie macht die tief vergrabenen, sicher verwahrten Reichtümer beweglich und reißt jene, die sich ihrer bemächtigen, in unabsehbare Verteilungskämpfe. Parker, der Gangster, domestiziert seine unstillbare Habgier mehr als jeder andere, gerade weil er von ihr beherrscht wird. So gelingt es ihm, aus begreiflicher Notwehr, einen seiner gesetzestreuen Verfolger durch Appell an dessen schlummernde Gier umzudrehen und zu einem Komplizen zu machen - ein Manöver, das dieser nicht überleben wird.
Parker ist ein Mann mit vielen Namen, und wie die Vereinigten Staaten hat auch er keinen Eigennamen. Jeder Schritt ist ein Schritt in Feindesland. Was das Militär euphemistisch die "mobile Geographie" nennt, um das Wort vom Krieg nicht fortwährend zu bemühen, ist Parkers Terrain. Er ist Kartograph, Explorer und Verfolgter in diesem großen, wüsten Land. Die Spuren, die er auf dem Weg zur Beute verfolgt, muss er lesen und gleichzeitig seine eigenen verwischen. Es ist eigentlich immer die Beute selbst, die ersehnte heiße oder die vorübergehend gesicherte und ständig entgleitende, welche die Kulissen im Wortsinn in Rollen bringt.
Parker hat zu tun. Und so verwundert es nicht, dass er und sein Autor keine Zeit und keinen Raum für psychologische Hintergrundgemälde haben. Selbst die wenigen privaten Szenen Parkers mit seiner Freundin Claire werden von Richard Stark so geschildert, dass unschicklich wäre, Intimes zu enthüllen.
Parker/Stark führen uns in abenteuerlichen Lehrgängen durch die abgründige Geographie der Vereinigten Staaten, die physikalische wie die soziale. Meist sind es Landstriche und Städte der Ostküste, die Parker besser kennt als die Polizei. Er besitzt, wie ein deutscher Kritiker 1967 schrieb, "verteufelte Milieu-Kenntnis".
In den sechziger Jahren waren die ersten Parker-Romane erschienen, bald darauf tauchte der Gangster zusammen mit seinem Autor unter. Richard Stark, sein Autor, arbeitete damals noch mit drastischen hammetschen Bildern ("Eva Milford erinnerte an eine zu stark aufgezogene Uhrfeder"). Aus dieser Zeit ist "The Hunter" überliefert, Parkers kalte Wut darüber, dass seine Sorge sich in immaterielles Firmenkapital aufgelöst hat. Lee Marvin hat ihm in John Boormans Film "Point Blank" eine bemerkenswerte Physiognomie gegeben.
Zu Beginn des neuen Jahrtausends, nach einem gut zwanzigjährigen Winterschlaf, sind Parker/Stark plötzlich wieder da. Donald Westlake erzählte einmal, durchaus glaubwürdig, er sei eines Abends auf der Brooklyn Bridge von den beiden angesprochen worden, er solle ihnen jetzt wieder das Revier überlassen, sie verstünden mehr davon.
Starks Prosa hat jetzt alle literarischen Vorbilder rückstandsfrei verbrannt. Aus dem nom de plume ist ein nom de guerre geworden. Und Parker ist noch wortkarger, uralt und alterslos juvenil, eine mythisch überformte Gestalt mit Zügen von Schädlichs Tallhover und Pynchons quecksilbriger, cartoonischer Frenesi. Ein denkender Gangster, ein Simultanschachspieler.
Parker umgibt sich mit Deck- und Tarnnamen, um den Fahnder, den neugierigen Zufallsbekannten, den unvermeidlichen Augenzeugen in die Irre zu führen. Er bewegt sich ohne Vornamen durch seine Welt. Er ist immer auf der Hut, immer auf der Pirsch: "Sleeps with one eye open when you slumber", wie es bei Bob Dylan heißt. Ein Vorname wäre schon zuviel, würde das Profil mit unnötigen Anhaltspunkten versehen: No name, no fame.
Das Spiel mit den verdeckten Namen hat Donald Westlake selbst auf die Spitze getrieben, als er über den von ihm selbst unter dem Pseudonym J. Morgan Cunningham verfassten Krimi "Comfort Station" den blurb setzen ließ: "Ich wollte, ich hätte diesen Roman geschrieben" - Donald E. Westlake.
Auch Parkers Name ist fast schon kein Familienname mehr, bezeichnet er doch eher einen unauffälligen Zustand, eine Art Schläfer. Er verwendet einige Energie darauf, übersehen und vergessen zu werden, nicht oder nur sehr undeutlich in Erinnerung zu bleiben. Das ist ein Teil seines Handwerks und seiner Kunst.
Einmal, nachdem er bei einem Einbruch festgenommen wird und er im Handumdrehen seinen Ausbruch aus dem Knast plant, gibt er seinen Namen mit Ronald Kasper an, ein leicht hybrides Anagramm von Parker. Ein anderes Mal komprimiert er, im Upstate New York in die Enge getrieben, seinen Namen zu "Ed Smith, aus Chicago" - und dem misstrauischen Amateurfahnder aus der Bürgerwehr dämmert, aber eben zu spät, wie unglaubwürdig allgemein und nichtssagend dieser Name gewesen ist.
Für den Leser gibt es kein Entrinnen, kein entlastendes Ausweichen, keinen Standpunkt, von dem aus wir uns, auf eine moralische Anhöhe gehoben, von seinem Verbrechen absetzen könnten. Mitgehangen, mitgefangen. Wir befinden uns in einem Täter-Krimi, dessen großes Vorbild Patricia Highsmiths Ripley geliefert hat.
Gebannt folgen wir ihm mehr, als dass wir ihn verfolgen. Es sind im Grunde immer zwei Bewegungen, zwei Modi der Unentrinnbarkeit, in die Parker/Stark uns locken. Entweder wir bewegen uns, als Jäger, auf die Beute zu: Pharmaka, Schmuck oder "echtes Bargeld" - eine Chimäre: "Ist doch ziemlich schwierig, echtes Bargeld zu finden, jedenfalls so viel, dass es sich lohnt", sagt einer von Parkers Komplizen. Oder wir treten, als Gejagte, die Flucht an, schließlich geht ja bei allen Beutezügen immer irgendetwas schief.
Und es sind Parkers Intelligenz, seine moralische Skrupellosigkeit und seine untrügliche Beobachtungsgabe, die ihn unter erheblichen materiellen Verlusten immer wieder entkommen lassen - und genau dadurch ein ständiges Dacapo der Jagd unter veränderten Voraussetzungen erzwingen.
Nur selten lässt er sich in die Karten schauen. So souffliert uns Richard Stark - ein Name, der im Englischen durchaus düstere, fahle Konnotationen hat, anders als das sprachverwandte deutsche "stark" - in einer Kampfpause ein kleines, intimes Porträt, ein aside eines schwarzen Gangmitglieds, das genauso gut auf Parker gemünzt werden kann: "Die meisten Leute, mit denen er gut auskam, standen genau wie er auf der falschen Seite des Gesetzes. Es lag nicht daran, dass sie auch intelligent waren, jedenfalls die meisten, sondern daran, dass sie für sich blieben. Er kam gut mit Leuten aus, die für sich blieben: so konnte auch er für sich bleiben."
Das unaufhebbare Misstrauen des Gangsters, der nicht umhinkann, auf andere angewiesen zu sein, ist ein durchgehendes Motiv aller Gangstergeschichten, im Fall der Parker-Romane wird es verschärft durch die asketische Einsamkeit dieser Figur. Es ist unerheblich, ob Parker jemals einen Beruf hat ergreifen wollen, er ist in einem paradoxen Sinn "freiberuflich" tätig und auf das willkürliche Glück und die lockenden Widrigkeiten des Marktes angewiesen - ganz wie der freiberufliche Künstler. Wie der Wilderer dem Jäger überlegen ist, weil er nicht nur die Fährten und Fallen besser kennt, so ist der Gangster, wie Parker ihn repräsentiert, dem beruflichen Allrounder überlegen, weil er jenseits seiner handwerklichen Fertigkeiten sich auch noch durchs Dickicht der Gesetzlosigkeit schlagen muss.
In den Augen seiner Partner, die unversehens von ihm abfallen oder zu seinen Widersachern werden können, umgibt Parker eine bedrohliche Aura: "Er war eine schattenhafte Gestalt, die bald hier, bald da auftauchte, verlässlich, aber gefährlich. Nach einer Weile war man sich einig, dass man auf ihn zählen konnte, aber auch vor ihm auf der Hut sein musste. Wenn er den Verdacht hatte, dass ihn jemand linken wollte, machte er keine Gefangenen."
Westlake hat einmal in einem Interview gesagt, er verfolge keinen Plan, wenn er mit einer Geschichte anfange. Und dies bezeichnet genau die Situation Parkers: Er muss sich durchschlagen, sei es auf dem Weg zur Beute, sei es auf der Suche nach einem Fluchtweg (mit oder ohne Beute). Und die Arbeit des Autors besteht eben genau darin, mit dem Täter (der alles andere als ein verwirrter Triebtäter ist) Schritt zu halten. Er darf ihn nicht aus den Augen verlieren.
Es gehört zu den ungewöhnlichen und extrem spannungsreichen Momenten der Parker-Romane, dass nicht nur immer wieder scheinbar ausweglose Situationen eintreten, die auf ebenso überraschende wie plausible Weise gelöst werden, sondern darüber hinaus das, was die kriminelle Energie Parkers ausmacht, sich auch noch, wenn erforderlich, in einer Mimikry moralischer Rhetorik niederschlägt. So zögern Parker und seine Komplizen nicht, eine in flagranti ertappte Ehebrecherin mit moralischen Vorhaltungen einzuschüchtern - "In diesem Staat hier stehen immer noch die guten alten Sittengesetze in den Büchern, wusstest du das?" - einzig mit dem Ziel, aus dem peinigenden Feuer der Gewissensbisse die für ihre nächsten Schritte notwendigen Informationen zu erhalten. Ohne Gewaltanwendung gewissermaßen.
Parkers singuläre Intelligenz beweist sich immer dann, wenn sein Gegenüber sich für besonders clever hält. Als ein smarter Inspektor ihn unmittelbar nach seiner Festnahme mit dem Axiom der Spieltheorie konfrontiert, dass "der, der als Erster loslegt, auch gewinnt, weil es danach nichts mehr gibt, was ein anderer verkaufen könnte", und Parker mit der rhetorischen Frage bedenkt, was die Polizei denn wohl so dringend brauchen könnte, dass sie einen Deal mit den frisch Festgenommenen ins Auge fassen würde, sprengt Parker den Rahmen der Spieltheorie und das Aufnahmevermögen des Inspektors mit der lakonischen Antwort: "Dass ich nicht türme."
Die Dialoge in diesen Romanen sind verblüffend stimmig, weil selbst die kleinste Nebenfigur eine eigene Stimme hat. Eine Tugend, die heute vielen Schreibern, namentlich Drehbuchautoren abgeht, ja fast fremd ist. Hinzu kommt, dass wir wie von unsichtbarer Hand durch die Kapitel geschleust werden, ohne die Drift zu verlieren: Stark ist, wie Joyce, ein Meister des Absatzes. Ein Ökonom der beschleunigenden Pause.
Richard Stark gelingt es, dass wir in Augenblicken von Parkers verschwiegener Ausweglosigkeit um ihn bangen. Und kaum werden wir uns dessen inne, wollen wir uns diesen Anfall von Empathie verbieten. Doch dafür ist es zu spät.
Die Forderung, dass es der Literatur erlaubt sein muss, amoralisch zu sein, ohne im selben Augenblick die mahnende Moral auf den Plan zu rufen, ist mit den Parker-Romanen erfüllt. Es geht in diesen Romanen nicht mehr um die Lotteriefrage "Verbrechen lohnt sich (nicht)", sondern um die Beschreibung eines Landes, das heimgesucht wird von der allgegenwärtige Latenz des Verbrechens und einer inflationären, habituellen Habgier. Parker ist einer der letzten Vertreter der individuellen Beutezüge. Ein Anachronismus, eine Rarität, so selten wie echtes Bargeld. Es sei nicht mehr die Logik des Goldes, welche der frühe Parker studiert und ausgebeutet hatte, als vielmehr die Logik der Drogen, die jetzt dominiere, hat Westlake in einem der letzten Interviews vor seinem Tod am 31. Dezember 2008 festgestellt.
Ich kenne wenige Kriminalromane, die man wirklich zweimal oder noch öfter liest. Zu den Parker-Romanen kehrt man zurück, weil es nicht nur um den Fall geht, sondern weil Starks Sprache die Überwältigungskraft eines film noir und eines Comics hat.
Sechs der Parker-Romane sind in den letzten Jahren in - durchweg hervorragender - deutscher Übersetzung erschienen. Es wäre ein großes Geschenk für den deutschen Leser, wenn wir nach Abschluss der Parker-Serie auch die unbeschwertere und komische Seite Westlakes mit seinen Dortmunder-Romanen aus dem Diebesmilieu kennenlernen dürften.
Als Donald Westlake fünfundsiebzigjährig starb, hatte er gut hundert finstere und komische crime stories geschrieben. Ein Simenon aus Neuengland.
Das überschwengliche Lob, das Schriftsteller Ed McBain, Stephen King und John Banville dem großen Westlake seit vielen Jahren zollen, sollte endlich auch einmal hier vernommen werden.
Richard Stark: "Das große Gold". Roman. Aus dem Englischen von Rudolf Hermstein. Zsolnay Verlag, Wien 2009. 288 S., geb., 16,90 [Euro].
Richard Stark: "Irgendwann gibt jeder auf". Roman. Aus dem Englischen von Rudolf Hermstein. Zsolnay Verlag, Wien 2010. 272 S., geb., 16,90 [Euro].
Richard Stark: "Fragen Sie den Papagei". Roman. Aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren. Zsolnay Verlag, Wien 2008. 256 S., geb., 16,90 [Euro].
Richard Stark: "Keiner rennt für immer". Roman. Aus dem Englischen von Nikolaus Stingl. Zsolnay Verlag, Wien 2009. 288 S., geb., 16,90 [Euro].
Richard Stark: "Das Geld war schmutzig". Roman. Aus dem Englischen von Rudolf Hermstein. Zsolnay Verlag, Wien 2009. 256 S., geb., 16,90 [Euro].
Richard Stark: "Der Gewinner geht leer aus". Roman. Aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren. Zsolnay Verlag, Wien 2010. 288 S., geb., 16,90 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Rede ist von Parker, ein Jäger im ausgewilderten Sinn des Wortes, ein Fährtenleser, Treiber und Wilddieb, ein unerkannter Gesetzloser. Habgier ist ein mächtiger Impuls, sie macht die tief vergrabenen, sicher verwahrten Reichtümer beweglich und reißt jene, die sich ihrer bemächtigen, in unabsehbare Verteilungskämpfe. Parker, der Gangster, domestiziert seine unstillbare Habgier mehr als jeder andere, gerade weil er von ihr beherrscht wird. So gelingt es ihm, aus begreiflicher Notwehr, einen seiner gesetzestreuen Verfolger durch Appell an dessen schlummernde Gier umzudrehen und zu einem Komplizen zu machen - ein Manöver, das dieser nicht überleben wird.
Parker ist ein Mann mit vielen Namen, und wie die Vereinigten Staaten hat auch er keinen Eigennamen. Jeder Schritt ist ein Schritt in Feindesland. Was das Militär euphemistisch die "mobile Geographie" nennt, um das Wort vom Krieg nicht fortwährend zu bemühen, ist Parkers Terrain. Er ist Kartograph, Explorer und Verfolgter in diesem großen, wüsten Land. Die Spuren, die er auf dem Weg zur Beute verfolgt, muss er lesen und gleichzeitig seine eigenen verwischen. Es ist eigentlich immer die Beute selbst, die ersehnte heiße oder die vorübergehend gesicherte und ständig entgleitende, welche die Kulissen im Wortsinn in Rollen bringt.
Parker hat zu tun. Und so verwundert es nicht, dass er und sein Autor keine Zeit und keinen Raum für psychologische Hintergrundgemälde haben. Selbst die wenigen privaten Szenen Parkers mit seiner Freundin Claire werden von Richard Stark so geschildert, dass unschicklich wäre, Intimes zu enthüllen.
Parker/Stark führen uns in abenteuerlichen Lehrgängen durch die abgründige Geographie der Vereinigten Staaten, die physikalische wie die soziale. Meist sind es Landstriche und Städte der Ostküste, die Parker besser kennt als die Polizei. Er besitzt, wie ein deutscher Kritiker 1967 schrieb, "verteufelte Milieu-Kenntnis".
In den sechziger Jahren waren die ersten Parker-Romane erschienen, bald darauf tauchte der Gangster zusammen mit seinem Autor unter. Richard Stark, sein Autor, arbeitete damals noch mit drastischen hammetschen Bildern ("Eva Milford erinnerte an eine zu stark aufgezogene Uhrfeder"). Aus dieser Zeit ist "The Hunter" überliefert, Parkers kalte Wut darüber, dass seine Sorge sich in immaterielles Firmenkapital aufgelöst hat. Lee Marvin hat ihm in John Boormans Film "Point Blank" eine bemerkenswerte Physiognomie gegeben.
Zu Beginn des neuen Jahrtausends, nach einem gut zwanzigjährigen Winterschlaf, sind Parker/Stark plötzlich wieder da. Donald Westlake erzählte einmal, durchaus glaubwürdig, er sei eines Abends auf der Brooklyn Bridge von den beiden angesprochen worden, er solle ihnen jetzt wieder das Revier überlassen, sie verstünden mehr davon.
Starks Prosa hat jetzt alle literarischen Vorbilder rückstandsfrei verbrannt. Aus dem nom de plume ist ein nom de guerre geworden. Und Parker ist noch wortkarger, uralt und alterslos juvenil, eine mythisch überformte Gestalt mit Zügen von Schädlichs Tallhover und Pynchons quecksilbriger, cartoonischer Frenesi. Ein denkender Gangster, ein Simultanschachspieler.
Parker umgibt sich mit Deck- und Tarnnamen, um den Fahnder, den neugierigen Zufallsbekannten, den unvermeidlichen Augenzeugen in die Irre zu führen. Er bewegt sich ohne Vornamen durch seine Welt. Er ist immer auf der Hut, immer auf der Pirsch: "Sleeps with one eye open when you slumber", wie es bei Bob Dylan heißt. Ein Vorname wäre schon zuviel, würde das Profil mit unnötigen Anhaltspunkten versehen: No name, no fame.
Das Spiel mit den verdeckten Namen hat Donald Westlake selbst auf die Spitze getrieben, als er über den von ihm selbst unter dem Pseudonym J. Morgan Cunningham verfassten Krimi "Comfort Station" den blurb setzen ließ: "Ich wollte, ich hätte diesen Roman geschrieben" - Donald E. Westlake.
Auch Parkers Name ist fast schon kein Familienname mehr, bezeichnet er doch eher einen unauffälligen Zustand, eine Art Schläfer. Er verwendet einige Energie darauf, übersehen und vergessen zu werden, nicht oder nur sehr undeutlich in Erinnerung zu bleiben. Das ist ein Teil seines Handwerks und seiner Kunst.
Einmal, nachdem er bei einem Einbruch festgenommen wird und er im Handumdrehen seinen Ausbruch aus dem Knast plant, gibt er seinen Namen mit Ronald Kasper an, ein leicht hybrides Anagramm von Parker. Ein anderes Mal komprimiert er, im Upstate New York in die Enge getrieben, seinen Namen zu "Ed Smith, aus Chicago" - und dem misstrauischen Amateurfahnder aus der Bürgerwehr dämmert, aber eben zu spät, wie unglaubwürdig allgemein und nichtssagend dieser Name gewesen ist.
Für den Leser gibt es kein Entrinnen, kein entlastendes Ausweichen, keinen Standpunkt, von dem aus wir uns, auf eine moralische Anhöhe gehoben, von seinem Verbrechen absetzen könnten. Mitgehangen, mitgefangen. Wir befinden uns in einem Täter-Krimi, dessen großes Vorbild Patricia Highsmiths Ripley geliefert hat.
Gebannt folgen wir ihm mehr, als dass wir ihn verfolgen. Es sind im Grunde immer zwei Bewegungen, zwei Modi der Unentrinnbarkeit, in die Parker/Stark uns locken. Entweder wir bewegen uns, als Jäger, auf die Beute zu: Pharmaka, Schmuck oder "echtes Bargeld" - eine Chimäre: "Ist doch ziemlich schwierig, echtes Bargeld zu finden, jedenfalls so viel, dass es sich lohnt", sagt einer von Parkers Komplizen. Oder wir treten, als Gejagte, die Flucht an, schließlich geht ja bei allen Beutezügen immer irgendetwas schief.
Und es sind Parkers Intelligenz, seine moralische Skrupellosigkeit und seine untrügliche Beobachtungsgabe, die ihn unter erheblichen materiellen Verlusten immer wieder entkommen lassen - und genau dadurch ein ständiges Dacapo der Jagd unter veränderten Voraussetzungen erzwingen.
Nur selten lässt er sich in die Karten schauen. So souffliert uns Richard Stark - ein Name, der im Englischen durchaus düstere, fahle Konnotationen hat, anders als das sprachverwandte deutsche "stark" - in einer Kampfpause ein kleines, intimes Porträt, ein aside eines schwarzen Gangmitglieds, das genauso gut auf Parker gemünzt werden kann: "Die meisten Leute, mit denen er gut auskam, standen genau wie er auf der falschen Seite des Gesetzes. Es lag nicht daran, dass sie auch intelligent waren, jedenfalls die meisten, sondern daran, dass sie für sich blieben. Er kam gut mit Leuten aus, die für sich blieben: so konnte auch er für sich bleiben."
Das unaufhebbare Misstrauen des Gangsters, der nicht umhinkann, auf andere angewiesen zu sein, ist ein durchgehendes Motiv aller Gangstergeschichten, im Fall der Parker-Romane wird es verschärft durch die asketische Einsamkeit dieser Figur. Es ist unerheblich, ob Parker jemals einen Beruf hat ergreifen wollen, er ist in einem paradoxen Sinn "freiberuflich" tätig und auf das willkürliche Glück und die lockenden Widrigkeiten des Marktes angewiesen - ganz wie der freiberufliche Künstler. Wie der Wilderer dem Jäger überlegen ist, weil er nicht nur die Fährten und Fallen besser kennt, so ist der Gangster, wie Parker ihn repräsentiert, dem beruflichen Allrounder überlegen, weil er jenseits seiner handwerklichen Fertigkeiten sich auch noch durchs Dickicht der Gesetzlosigkeit schlagen muss.
In den Augen seiner Partner, die unversehens von ihm abfallen oder zu seinen Widersachern werden können, umgibt Parker eine bedrohliche Aura: "Er war eine schattenhafte Gestalt, die bald hier, bald da auftauchte, verlässlich, aber gefährlich. Nach einer Weile war man sich einig, dass man auf ihn zählen konnte, aber auch vor ihm auf der Hut sein musste. Wenn er den Verdacht hatte, dass ihn jemand linken wollte, machte er keine Gefangenen."
Westlake hat einmal in einem Interview gesagt, er verfolge keinen Plan, wenn er mit einer Geschichte anfange. Und dies bezeichnet genau die Situation Parkers: Er muss sich durchschlagen, sei es auf dem Weg zur Beute, sei es auf der Suche nach einem Fluchtweg (mit oder ohne Beute). Und die Arbeit des Autors besteht eben genau darin, mit dem Täter (der alles andere als ein verwirrter Triebtäter ist) Schritt zu halten. Er darf ihn nicht aus den Augen verlieren.
Es gehört zu den ungewöhnlichen und extrem spannungsreichen Momenten der Parker-Romane, dass nicht nur immer wieder scheinbar ausweglose Situationen eintreten, die auf ebenso überraschende wie plausible Weise gelöst werden, sondern darüber hinaus das, was die kriminelle Energie Parkers ausmacht, sich auch noch, wenn erforderlich, in einer Mimikry moralischer Rhetorik niederschlägt. So zögern Parker und seine Komplizen nicht, eine in flagranti ertappte Ehebrecherin mit moralischen Vorhaltungen einzuschüchtern - "In diesem Staat hier stehen immer noch die guten alten Sittengesetze in den Büchern, wusstest du das?" - einzig mit dem Ziel, aus dem peinigenden Feuer der Gewissensbisse die für ihre nächsten Schritte notwendigen Informationen zu erhalten. Ohne Gewaltanwendung gewissermaßen.
Parkers singuläre Intelligenz beweist sich immer dann, wenn sein Gegenüber sich für besonders clever hält. Als ein smarter Inspektor ihn unmittelbar nach seiner Festnahme mit dem Axiom der Spieltheorie konfrontiert, dass "der, der als Erster loslegt, auch gewinnt, weil es danach nichts mehr gibt, was ein anderer verkaufen könnte", und Parker mit der rhetorischen Frage bedenkt, was die Polizei denn wohl so dringend brauchen könnte, dass sie einen Deal mit den frisch Festgenommenen ins Auge fassen würde, sprengt Parker den Rahmen der Spieltheorie und das Aufnahmevermögen des Inspektors mit der lakonischen Antwort: "Dass ich nicht türme."
Die Dialoge in diesen Romanen sind verblüffend stimmig, weil selbst die kleinste Nebenfigur eine eigene Stimme hat. Eine Tugend, die heute vielen Schreibern, namentlich Drehbuchautoren abgeht, ja fast fremd ist. Hinzu kommt, dass wir wie von unsichtbarer Hand durch die Kapitel geschleust werden, ohne die Drift zu verlieren: Stark ist, wie Joyce, ein Meister des Absatzes. Ein Ökonom der beschleunigenden Pause.
Richard Stark gelingt es, dass wir in Augenblicken von Parkers verschwiegener Ausweglosigkeit um ihn bangen. Und kaum werden wir uns dessen inne, wollen wir uns diesen Anfall von Empathie verbieten. Doch dafür ist es zu spät.
Die Forderung, dass es der Literatur erlaubt sein muss, amoralisch zu sein, ohne im selben Augenblick die mahnende Moral auf den Plan zu rufen, ist mit den Parker-Romanen erfüllt. Es geht in diesen Romanen nicht mehr um die Lotteriefrage "Verbrechen lohnt sich (nicht)", sondern um die Beschreibung eines Landes, das heimgesucht wird von der allgegenwärtige Latenz des Verbrechens und einer inflationären, habituellen Habgier. Parker ist einer der letzten Vertreter der individuellen Beutezüge. Ein Anachronismus, eine Rarität, so selten wie echtes Bargeld. Es sei nicht mehr die Logik des Goldes, welche der frühe Parker studiert und ausgebeutet hatte, als vielmehr die Logik der Drogen, die jetzt dominiere, hat Westlake in einem der letzten Interviews vor seinem Tod am 31. Dezember 2008 festgestellt.
Ich kenne wenige Kriminalromane, die man wirklich zweimal oder noch öfter liest. Zu den Parker-Romanen kehrt man zurück, weil es nicht nur um den Fall geht, sondern weil Starks Sprache die Überwältigungskraft eines film noir und eines Comics hat.
Sechs der Parker-Romane sind in den letzten Jahren in - durchweg hervorragender - deutscher Übersetzung erschienen. Es wäre ein großes Geschenk für den deutschen Leser, wenn wir nach Abschluss der Parker-Serie auch die unbeschwertere und komische Seite Westlakes mit seinen Dortmunder-Romanen aus dem Diebesmilieu kennenlernen dürften.
Als Donald Westlake fünfundsiebzigjährig starb, hatte er gut hundert finstere und komische crime stories geschrieben. Ein Simenon aus Neuengland.
Das überschwengliche Lob, das Schriftsteller Ed McBain, Stephen King und John Banville dem großen Westlake seit vielen Jahren zollen, sollte endlich auch einmal hier vernommen werden.
Richard Stark: "Das große Gold". Roman. Aus dem Englischen von Rudolf Hermstein. Zsolnay Verlag, Wien 2009. 288 S., geb., 16,90 [Euro].
Richard Stark: "Irgendwann gibt jeder auf". Roman. Aus dem Englischen von Rudolf Hermstein. Zsolnay Verlag, Wien 2010. 272 S., geb., 16,90 [Euro].
Richard Stark: "Fragen Sie den Papagei". Roman. Aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren. Zsolnay Verlag, Wien 2008. 256 S., geb., 16,90 [Euro].
Richard Stark: "Keiner rennt für immer". Roman. Aus dem Englischen von Nikolaus Stingl. Zsolnay Verlag, Wien 2009. 288 S., geb., 16,90 [Euro].
Richard Stark: "Das Geld war schmutzig". Roman. Aus dem Englischen von Rudolf Hermstein. Zsolnay Verlag, Wien 2009. 256 S., geb., 16,90 [Euro].
Richard Stark: "Der Gewinner geht leer aus". Roman. Aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren. Zsolnay Verlag, Wien 2010. 288 S., geb., 16,90 [Euro].
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Einen "unnachahmlichen, kalten Stil, gesättigt von schwärzestem Humor", bescheinigt Rezensent Tobias Gohlis dem Krimiautor Richard Stark auch in seinem 27. Roman, dem letzten Roman, wie Gohlis weiß, da Stark, der mit bürglichen Namen Donald Westlake heißt, Neujahr 2008 verstorben ist. Mehr noch als am Stil Starks hat Gohlis einen Narren am Helden Parker gefressen, einem furchtlosen und lässigen Verbrecher ohne Makel, dessen Pläne - hier der Überfall eines Geldtransports - einzig an der kontinuierlichen Gier seiner Komplizen scheitern. Gohlis schwärmt von Parker als einem "Traummann" und "Utilitaristen reinsten Wassers", den er als Spitzenkandidat der FDP sogar wählen würde.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Ein Roman, dessen Handlung aus Sicht des Täters erzählt wird. Indian Summer in Neuengland, es wimmelt von Touristen und mittendrin Claire und Parker. Sie wollen endlich das erbeutete Geld aus dem Überfall abholen. Aber nicht nur diese beiden sind an den Millionen interessiert, es wird …
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Ein Roman, dessen Handlung aus Sicht des Täters erzählt wird. Indian Summer in Neuengland, es wimmelt von Touristen und mittendrin Claire und Parker. Sie wollen endlich das erbeutete Geld aus dem Überfall abholen. Aber nicht nur diese beiden sind an den Millionen interessiert, es wird getrickst und auch gemordet. Sogar die Polizei wird überrumpelt. Insgesamt ist es ein ruhiger Thriller, der nicht von "Action" lebt und trotzdem an Spannung nicht verliert.
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Parker und seine zwei Komplizen haben spektakulär einen Geldtransport überfallen. Danach haben sie die Beute versteckt ... in einer Kirche. Einer der Räuber wurde geschnappt. Das ist die Vorgeschichte. Der Band "Das Geld war schmutzig" der Parker-Serie setzt hier an. Nun …
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Parker und seine zwei Komplizen haben spektakulär einen Geldtransport überfallen. Danach haben sie die Beute versteckt ... in einer Kirche. Einer der Räuber wurde geschnappt. Das ist die Vorgeschichte. Der Band "Das Geld war schmutzig" der Parker-Serie setzt hier an. Nun erfährt Parker, dass sein Komplize entkommen ist. Also will er möglichst schnell das Geld aus dem Versteck holen, doch das Geld ist "schmutzig", die Seriennummern der Scheine registriert. Das Geld muss also gewaschen werden. Doch dafür muss Parker es erst einmal haben ... aber in der Gegend wimmelt es nur so von Polizei. Und Parker ist längst nicht mehr der Einzige, der hinter dem Geld her ist.
Es ist ein bißchen undurchsichtig, der wievielte Band der Parker-Serie dieses Buch eigentlich ist. Dafür fand ich die beiden Vorworte zu Beginn des Buches jedoch sehr hilfreich, da sie dem Leser zum einen den Autor, zum anderen aber auch die Serie um Parker näher bringen. Somit ist der Leser schon etwas darüber aufgeklärt, was Parker für ein Charakter ist und wie die Geschichte, die dem Leser bevorsteht, zustande gekommen ist. Die vielen Namen und erwähnten Charaktere werden erklärt, sodass Leser, die erst mit diesem Band einsteigen, trotzdem die Zusammenhänge verstehen können. Die Handlung der Geschichte wirkt eher wie eine Episode in Parkers Leben. Zu diesem Zeitpunkt geht es nur darum, die Beute zu sichern. Es gibt kaum Andeutungen zum Danach, außer dass Parker die Gegend des Überfalls in näherer Zukunft meiden wird. Das Ende des Buches ist allerdings offen und ermöglicht somit weitere Parker-Episoden.
Parker als Protagonist ist sympathisch, abgebrüht und hat einen eher schwarzen Humor. Aber auch die anderen Charaktere des Buches werden lebendig und authentisch und die Handlungen konnte ich mir gut vorstellen. Die Erzählperspektive ist auch in der heutigen Krimilandschaft noch eher ungewöhnlich und es macht Spaß, mit Parker und Stark der Polizei ein Schnippchen zu schlagen. Auch Parkers Verhalten wird nachvollziehbar und man bangt mit, ob es ihm gelingen wird, das Geld sicher aus dem Versteck zu holen. Die Geschichte an sich erinnerte mich sehr an verschiedene Krimi-Komödien, in denen Gangster von noch böseren Gangstern gejagt werden und jeder jedem die Beute abspenstig machen will. Besonders gelungen fand ich die Details dazu, dass das Geld registriert ist und gewaschen werden muss. Welcher Leser denkt schon an dieses Problem?
Alles in allem war dieser "Krimi" grundsolide und sehr unterhaltsam, wenn die Handlung auch nicht extrem komplex war. Ich habe durch dieses Buch jedoch einen Serienprotagonisten kennengelernt, über den ich gern noch mehr lesen würde und auch die Covergestaltung der einzelnen Bände im Szolnay-Verlag wirken auf mich überzeugend.
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Parker hat mit seinen Komplizen eine Bank überfallen und das Geld in einer alten Kirche versteckt, die nicht mehr benutzt wird. Einer der Täter wird geschnappt, kann aber fliehen und will so schnell wie möglich an das ganze Geld kommen. Da es aber von Polizei nur so wimmelt, muß …
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Parker hat mit seinen Komplizen eine Bank überfallen und das Geld in einer alten Kirche versteckt, die nicht mehr benutzt wird. Einer der Täter wird geschnappt, kann aber fliehen und will so schnell wie möglich an das ganze Geld kommen. Da es aber von Polizei nur so wimmelt, muß Parker sich was einfallen lassen, um vor seinem Komplizen das Geld zu kriegen. Er und seine Partnerin checken erst mal als Touristen getarnt die Lage. Eine Kopfgeldjägerin ist ihnen auch auf den Fersen und mit dieser müssen sie sich dann verbünden, sonst haben sie keine Chance...
Positiv fand ich an dem Buch, dass es immer kurze Kapitel waren. Aber ansonsten fand ich das Buch furchtbar langweilig. Nach der Leseprobe hatte ich etwas mehr Spannung erwartet und mehr Action. Es war der erste Krimi aus der Parker-Reihe die ich gelesen habe, aber ich glaube nicht, daß ich noch weitere lesen werde!
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Im dritten Teil der Parker-Geschichten muss jener das Geld, welches er im ersten Teil mit seinen Kumpanen erbeutet hat, irgendwie reinwaschen. Eine nette Kriminalgeschichte mal von der anderen Seite des Gesetzes aus erzählt.
Um den Einstieg Nicht-Parker-Lesern zu erleichtern, hat das Buch …
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Im dritten Teil der Parker-Geschichten muss jener das Geld, welches er im ersten Teil mit seinen Kumpanen erbeutet hat, irgendwie reinwaschen. Eine nette Kriminalgeschichte mal von der anderen Seite des Gesetzes aus erzählt.
Um den Einstieg Nicht-Parker-Lesern zu erleichtern, hat das Buch einige Vorworte zu den ersten beiden Geschichten. Damit lässt sich die Handlung auch ohne Vorkenntnisse verstehen.
In kurzen und kurzweiligen Kapiteln lässt der Autor den Gangster Parker eine Lösung für sein Problem, nun ja, zumindest suchen. Der Schreibstil ist intelligent und recht flüssig, wobei das Springen zwischen verschiedenen Zeitebenen gelegentlich einen kleinen Stolperstein dazwischen schiebt.
Für meinen Geschmack ist das Buch zu sehr serienlastig. Auch mit Einstiegserleichterung sind Vorkenntnisse eindeutig besser und auch am Ende des Buches bleibt ein Cliffhanger. Trotzdem mal was völlig anderes zu den Standardkrimis und definitiv ein Lesevergnügen.
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Parker und seine Freundin Claire mieten sich in Neuengland als Touristen in einer Pension ein, um das bei einem Banküberfall erbeutete Geld, dass kurzfristig in einer Kirche zwischengeparkt werden musste, nicht aus den Augen zu lassen. Das Geld ist „schmutzig“, das heißt, die …
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Parker und seine Freundin Claire mieten sich in Neuengland als Touristen in einer Pension ein, um das bei einem Banküberfall erbeutete Geld, dass kurzfristig in einer Kirche zwischengeparkt werden musste, nicht aus den Augen zu lassen. Das Geld ist „schmutzig“, das heißt, die Banknoten sind registriert und müssen gewaschen werden, um überhaupt eingesetzt werden zu können. Mit einem besonderen Plan wollen Parker und sein Ex-Kumpan, das Geld unter den Augen der Polizei rausholen, aber auch eine Kopfgeldjägerin zeigt Interesse an der Beute.
Mich hat der Roman nicht wirklich überzeugt. Obwohl eine recht gute Einführung auch für Neueinsteiger gegeben wird, hatte ich am Ende den Eindruck halt nur das letzte Drittel eines Romans zu lesen. Da das Buch ohnehin nicht dick ist, hätte diese Trilogie wirklich in einem Band erscheinen können, um das Ganze zu einer runden Geschichte zu machen.
So ist quasi schon alles passiert und es geht in dem ganzen Roman nur darum, das bei einem Raubüberfall erbeutete Geld von einem Ort zum anderen zu schaffen. Weder weiß man, was genau vorher passiert ist und warum, welche Personen in welchem Zusammenhang stehen, noch wie es danach weitergeht, d. h. ob ein endgültiges Absetzen mit dem Geld gelingt.
Auch sind mir die Charaktere, allen voran Parker, seltsam fremd und gleichgültig geblieben. Vielleicht muss man wirklich mehrere Romane von Stark lesen, um den Hype um die Figur zu verstehen. Interessant war es schon mal, einen Roman aus der Sicht der Gangster zu lesen, aber für einen liebenswerten Bankräuber war mir Parker dann doch wieder zu brutal und eiskalt. Generell hat sich wieder meine Abneigung zu Roadmovies auch in diesem Roman bestätigt. Gangster tricksen trottelige Polizisten aus, werden von noch trotteligeren anderen Gangstern gejagt usw.
Der Roman ließ sich flüssig lesen und hatte ein paar gute Momente, aber insgesamt nichts, was erinnerungswürdig wäre. Daher heute auch nur 2 Sterne von meiner Seite.
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"Das Geld war schmutzig" ist der dritte Teil einer losen Trilogie aus der umfangreichen Parker-Reihe.
Es ist auf jeden Fall von Vorteil, wenn man die ersten beiden Bände ebenfalls kennt, ansonsten fällt einem der Einstieg in die Geschichte etwas schwer, denn viel Zeit …
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"Das Geld war schmutzig" ist der dritte Teil einer losen Trilogie aus der umfangreichen Parker-Reihe.
Es ist auf jeden Fall von Vorteil, wenn man die ersten beiden Bände ebenfalls kennt, ansonsten fällt einem der Einstieg in die Geschichte etwas schwer, denn viel Zeit erhält man für dein Einstieg nicht, das Buch ist nämlich sehr kurz, die Handlung aufs Wesentliche beschränkt. Das ist auch der große Nachteil, denn wirklich viel Infos erhält der Leser nicht, die Charaktere bleiben allesamt recht oberflächlich. Spannung wird bedingt aufgebaut, ich hatte beim lesen allerdings nicht so den Drang endlich zu erfahren wie die Geschichte ausgeht.
Auf jeden Fall war es mal etwas anderes die Geschichte aus der Sicht der Kriminellen zu erleben, auch wenn die Story an sich ja recht nüchtern und wenig spektakulär war.
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Das Buch konnte mich nicht überzeugen.
Parker ist mit seiner Freundin Claire auf dem Weg nach den Geldscheinen aus seinem letzten Raubüberfall zu schauen. Da die Scheine nummeriert sind, möchte er sie ins Ausland schaffen um den Bankenkreislauf zu umgehen. Aber er ist nicht alleine …
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Das Buch konnte mich nicht überzeugen.
Parker ist mit seiner Freundin Claire auf dem Weg nach den Geldscheinen aus seinem letzten Raubüberfall zu schauen. Da die Scheine nummeriert sind, möchte er sie ins Ausland schaffen um den Bankenkreislauf zu umgehen. Aber er ist nicht alleine hinter dem Geld her, seine beiden Komplizen wollen es ebenfalls holen. Und Polizisten, FBI und Kopfgeldjäger sind auch auf der Suche danach.
Das Buch hat etwas sonderbar angefangen. Als würde ich mitten in ein Geschehen hineinplatzen und hätte den Anfang verpasst. Auch sehr seltsam fand ich, dass Parker scheinbar keinen Vornamen besaß, während alle übrigen Beteiligte sowohl Vor- als auch Nachnamen hatten. Es handelt sich bei diesem Buch um den dritten Band in der Parker-Reihe und ich bin mir nicht sicher, ob die beiden vorherigen Bände wichtig für das Verständnis gewesen wären, denn scheinbar ging es im vorigen Band um diesen Überfall. Das Buch ist in 4 Teile gegliedert und jeder Teil hat mehrere Kapitel. Leider konnte ich keinen Sinn in den Unterteilungen entdecken. Der Schreibstil ist sehr einfach und es gibt keine langen Sätze. Ich konnte mir die einzelnen Figuren und die Umgebung gut vorstellen. Die Story war an sich auch nachvollziehbar und schlüssig, aber zwischendurch auch etwas langatmig. Es wurde aus Sicht von Parker erzählt und das Ende war etwas abrupt und offen.
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Parker und seine zwei Kumpane Nelson und Nick überfallen einen Geldtransporter, wobei sie zwei Millionen Dollar erbeuten. Da die Polizei zu früh erscheint, können sie das Geld nicht mitnehmen, sondern lediglich verstecken. Einer der drei (Nick) wird gefasst, aber kann am nächsten …
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Parker und seine zwei Kumpane Nelson und Nick überfallen einen Geldtransporter, wobei sie zwei Millionen Dollar erbeuten. Da die Polizei zu früh erscheint, können sie das Geld nicht mitnehmen, sondern lediglich verstecken. Einer der drei (Nick) wird gefasst, aber kann am nächsten Tag wieder entkommen, sodass er zur Gefahr für die anderen beiden wird. Dazu kommt noch die Kopfgeldjägerin Sandra, die einen Teil der Millionen für sich beansprucht. Es kommt immer wieder zu Überraschungen, da keiner dem anderen trauen kann.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Es ist zwar der dritte Teil der Parker-Serie, aber nicht unbedingt notwendig, die anderen beiden Teile zu kennen, um dem Inhalt folgen zu können. Als Krimi hätte das Buch ein wenig spannender sein können, was dem Lesegenuss aber keinen Abbruch tat.
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Ich kann nicht behaupten gerade einen Thriller zu Ende gelesen zu haben.
Es ist leider nicht mehr als ein kurzweiliger und entspannter Krimi, wobei entspannt für nicht so viel Action, ruhige Abfolge der Handlungen und kaum Aufregung steht. Die Geschichte ist gut strukturiert und zudem noch in …
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Ich kann nicht behaupten gerade einen Thriller zu Ende gelesen zu haben.
Es ist leider nicht mehr als ein kurzweiliger und entspannter Krimi, wobei entspannt für nicht so viel Action, ruhige Abfolge der Handlungen und kaum Aufregung steht. Die Geschichte ist gut strukturiert und zudem noch in viele kleine Kapitel eingeteilt. Die Handlung lässt sich sehr gut verfolgen, da der Autor einen angenehmen Schreibstil hat.
Worum geht es? Parker & Co. haben einen missglückten Coup hinter sich und müssen nun sehen, dass sie das versteckte Geld aus der Kirche holen. Kurz nach dem Raub wurde noch ein "Partner" festgenommen, der jedoch wieder entwischen konnte. Misstrauen liegt in der Luft und es beginnt ein kleiner Wettlauf gegen die Zeit und mit der Polizei, die die Gegend, wo das Geld versteckt wurde, immer wieder durchsucht. Aber Parker & Co. sind nicht die einzigen, die sich für das Geld interessieren, so dass sich langsam ein Macht- und Wettkampf um das Geld entwickelt.
Ein solider Krimi, leicht und schnell zu lesen. Leider fehlt etwas die Spannung und die Action, die für einen Krimi eigentlich die Würze sind. Es hat mich nicht so stark gefesselt, dass ich auch die anderen Bücher von Stark lesen würde.
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Das Geld war schmutzig ist mein erster Parker Roman, den ich gelesen habe und nun am Ende bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich diesen Kriminalroman für kurzweilig oder genial halten soll. Das Buch ist in einer simplen Sprache geschrieben und die Sätze sind kurz und bündig gehalten …
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Das Geld war schmutzig ist mein erster Parker Roman, den ich gelesen habe und nun am Ende bin ich mir nicht ganz sicher, ob ich diesen Kriminalroman für kurzweilig oder genial halten soll. Das Buch ist in einer simplen Sprache geschrieben und die Sätze sind kurz und bündig gehalten und somit leicht zu verstehen.
Der Plot handelt um Parker (einen Vornamen gibt es nicht), der bei seinem letzten Überfall eine Menge Geld zurücklassen musste, weil die Polizei von der Sache Wind bekommen hat und der Boden für ihn zu heiß wurde. Mit seiner Freundin Claire tarnt er sich als Touristenpaar in Neuengland, um nah an der Kirche, wo das (leider nummerierte) Geld gelagert ist, zu sein. Leichtes Herankommen ist dennoch nicht garantiert, da sein Kumpel Dalesia von der Polizei festgenommen und nun wieder entwischt ist, wodurch die gesamte Polizei Kontrollen durchführt und sich auf der Jagd nach den Dieben befindet. Daneben gibt es noch Sandra, eine Kopfgeldjägerin, die ebenfalls ein Stück von der Beute abhaben will und Parkers anderer Kumpel McWhitney, der auch nicht leer ausgehen möchte. Am Ende hat Parker, neben der Polizei, auch noch eine ganze Gangsterbande, die hinter ihm und damit hinter den Millionen her ist. Jetzt bleibt nur noch die Frage offen, wer denn nun am Ende das schmutzige Geld bekommt...
Mit den Charakteren konnte ich mich wenig anfreunden. Emotionen oder Persönlichkeitsbeschreibungen tauchen nicht auf. Besonders Parker kommt emotionslos und beherrscht rüber, der nie Fehler begeht und noch nicht mal auf der Jagd nach dem Geld Leidenschaft zeigt, sondern nur eiskaltes Kalkül. Aber auch über die anderen Personen erfährt man fast gar nichts. Es wird lediglich gehandelt und das temporeich. Das Buch ist in seiner einfachen Art einerseits kurzlebig, aber andererseits auch gut und raffiniert geschrieben. Vielleicht benötigt der Leser die anderen Parker Romane, um einen größeren Zusammenhang zu erhalten.
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