Autor im Porträt
Kirsten Boie
zur AutorenweltToptitel von Kirsten Boie
Am schönsten ist es in Sommerby / Sommerby Bd.4
Gebundenes Buch
Frühling in Sommerby
Mats, Martha und Mikkel fahren in den Osterferien viel lieber nach Sommerby als mit Mama und Papa nach Gomera. Mikkel kann es kaum abwarten, bei Oma Inge anzukommen: Sie hat ihm eine Überraschung versprochen! Eine, die immer größer wird, je länger man darauf wartet. Mats hat ein Geheimnis: Er hat eine Prinzessin im Schuppen versteckt! Die ist zwar nicht besonders nett, aber eben eine echte Prinzessin, die sich dringend vor ihrem bösen Stiefvater verstecken muss. Natürlich ist Mats noch zu klein, um die Nachricht, dass ein weggelaufenes Mädchen gesucht wird, mit der vermeintlichen Prinzessin im Schuppen in Verbindung zu bringen. Martha hilft im Café Schnasselbude aus, weil ihr Freund Enes zum Schüleraustausch in den USA ist. Doch leider antwortet Enes so selten auf ihre Nachrichten. Und dann schickt er seiner Mutter auch noch ein Foto von sich mit einem anderen Mädchen. Erstaunlich, dass sie alle bei dem Trubel überhaupt Zeit finden, Ostereier zu suchen ...
Band 4 der Sommerby-Reihe von Bestsellerautorin Kirsten Boie ist eine wunderbare Frühlingsgeschichte für Kinder ab 10 Jahren. Ein hyggeliges Abenteuer für die ganze Familie!
Am schönsten ist es in Sommerby: Ein Ferienabenteuer an der Ostsee
Lieblingsthemen Freundschaft, Familie und Ferien: Eine wunderbare Abenteuergeschichte für Kinder ab 10 Jahren. Zum Vor- und Selberlesen: Ein Mehrgenerationenbuch für gemütliche, gemeinsame Vorlesestunden in der Familie. Lang ersehnt und endlich da: Der vierte Band der Erfolgsreihe von Bestsellerautorin Kirsten Boie mit über 300.000 verkauften Exemplaren. Stimmungsvoll illustriert: Die zauberhaften Bilder von Verena Körting erwecken die Geschichte zum Leben. Das perfekte Geschenk: Eine wunderbare Überraschung für das Osternest oder zur Einstimmung auf den Frühling.
Sehnsucht nach Sommerby. In der Erfolgsreihe sind bisher folgende Titel erschienen:
Band 1: Ein Sommer in Sommerby Band 2: Zurück in Sommerby Band 3: Für immer Sommerby
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Mats, Martha und Mikkel fahren in den Osterferien viel lieber nach Sommerby als mit Mama und Papa nach Gomera. Mikkel kann es kaum abwarten, bei Oma Inge anzukommen: Sie hat ihm eine Überraschung versprochen! Eine, die immer größer wird, je länger man darauf wartet. Mats hat ein Geheimnis: Er hat eine Prinzessin im Schuppen versteckt! Die ist zwar nicht besonders nett, aber eben eine echte Prinzessin, die sich dringend vor ihrem bösen Stiefvater verstecken muss. Natürlich ist Mats noch zu klein, um die Nachricht, dass ein weggelaufenes Mädchen gesucht wird, mit der vermeintlichen Prinzessin im Schuppen in Verbindung zu bringen. Martha hilft im Café Schnasselbude aus, weil ihr Freund Enes zum Schüleraustausch in den USA ist. Doch leider antwortet Enes so selten auf ihre Nachrichten. Und dann schickt er seiner Mutter auch noch ein Foto von sich mit einem anderen Mädchen. Erstaunlich, dass sie alle bei dem Trubel überhaupt Zeit finden, Ostereier zu suchen ...
Band 4 der Sommerby-Reihe von Bestsellerautorin Kirsten Boie ist eine wunderbare Frühlingsgeschichte für Kinder ab 10 Jahren. Ein hyggeliges Abenteuer für die ganze Familie!
Am schönsten ist es in Sommerby: Ein Ferienabenteuer an der Ostsee
Lieblingsthemen Freundschaft, Familie und Ferien: Eine wunderbare Abenteuergeschichte für Kinder ab 10 Jahren. Zum Vor- und Selberlesen: Ein Mehrgenerationenbuch für gemütliche, gemeinsame Vorlesestunden in der Familie. Lang ersehnt und endlich da: Der vierte Band der Erfolgsreihe von Bestsellerautorin Kirsten Boie mit über 300.000 verkauften Exemplaren. Stimmungsvoll illustriert: Die zauberhaften Bilder von Verena Körting erwecken die Geschichte zum Leben. Das perfekte Geschenk: Eine wunderbare Überraschung für das Osternest oder zur Einstimmung auf den Frühling.
Sehnsucht nach Sommerby. In der Erfolgsreihe sind bisher folgende Titel erschienen:
Band 1: Ein Sommer in Sommerby Band 2: Zurück in Sommerby Band 3: Für immer Sommerby
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15,00 €
Aufruf zum Größenwahn
Gebundenes Buch
Das tun, was man wirklich will: Ermutigung von Kirsten Boie
Kirsten Boie macht allen Frauen Mut, die sich am reichhaltigen Büfett des Lebens frei bedienen und nicht das vorgegebene Menü bestellen wollen.
Sie gehört zu den erfolgreichsten Autorinnen der Gegenwart. Doch bis dahin war es steiniger Weg für Kirsten Boie, die vielleicht Chemikerin geworden wäre, hätte man ihr bei der Berufsberatung nicht erklärt, dass nur Männer wissenschaftlich forschen könnten. In Aufruf zum Größenwahn erzählt Kirsten Boie von solchen und anderen Widerständen, mit denen Frauen zu kämpfen haben. Scharfsinnig und humorvoll beobachtet sie, wo sich die Gesellschaft im Laufe ihres Lebens zum Besseren gewandelt hat, was noch alles zu tun ist und vor allem: warum freie Wahlmöglichkeiten für alle und von Anfang an unsere Weltzu einem besseren Ort machen.
…mehr
Kirsten Boie macht allen Frauen Mut, die sich am reichhaltigen Büfett des Lebens frei bedienen und nicht das vorgegebene Menü bestellen wollen.
Sie gehört zu den erfolgreichsten Autorinnen der Gegenwart. Doch bis dahin war es steiniger Weg für Kirsten Boie, die vielleicht Chemikerin geworden wäre, hätte man ihr bei der Berufsberatung nicht erklärt, dass nur Männer wissenschaftlich forschen könnten. In Aufruf zum Größenwahn erzählt Kirsten Boie von solchen und anderen Widerständen, mit denen Frauen zu kämpfen haben. Scharfsinnig und humorvoll beobachtet sie, wo sich die Gesellschaft im Laufe ihres Lebens zum Besseren gewandelt hat, was noch alles zu tun ist und vor allem: warum freie Wahlmöglichkeiten für alle und von Anfang an unsere Weltzu einem besseren Ort machen.
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13,00 €
© Paula Markert
Kirsten Boie
Kirsten Boie ist eine der renommiertesten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorinnen. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises für ihr Gesamtwerk, das Bundesverdienstkreuz und die Hamburger Ehrenbürgerwürde.Medien
HörprobeDer kleine Ritter Trenk und der Turmbau zu Babel / Der kleine Ritter Trenk Bd.6 (1 Audio-CD)
HörprobeWarum wir im Sommer Mückenstiche kriegen, die Schnecken unseren Salat fressen und es den Regenbogen gibt, 1 Audio-CD
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Kirsten Boie: Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte
Kirsten Boie: Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte
Da liegt "ein kleines graues Puschliges" unter dem Heckenrosenstrauch. Die Waldtiere rätseln und lernen dann: Ein junger Fuchs hat zunächst graues Fell und blaue Augen. Ist seine Familie etwa bei dem großen Brand ums Leben gekommen? Kurzerhand nimmt Mutter Reh "Blau-Auge" unter ihre Fittiche. Doch die anderen Tiere bleiben auf der Hut. Als eine freche kleine Maus verschwindet, muss das Füchslein seine Unschuld beweisen. Zum Glück sind das Rehkitz Vielpunkt und er längst Freunde, "sogar fast Brüder".
Was?
"Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte" erzählt von den großen Themen Freundschaft und (Wahl-)Familie. Erstmals nimmt die berühmte Kinderbuchautorin Kirsten Boie dabei die Perspektive von Tieren ein. Auf diese Weise vermittelt sie nebenher einiges Wissen über die einheimische Fauna. Zum Beispiel teilen sich Füchse und Dachse tatsächlich zeitweilig den Bau. Im Kern geht es aber darum, Verständnis für verschiedene Perspektiven und fürs Anderssein zu lernen.
Wie?
Wie der Uhu weiß, muss eine Geschichte spannend sein, lustig und ein kleines bisschen traurig. Was…mehr
Da liegt "ein kleines graues Puschliges" unter dem Heckenrosenstrauch. Die Waldtiere rätseln und lernen dann: Ein junger Fuchs hat zunächst graues Fell und blaue Augen. Ist seine Familie etwa bei dem großen Brand ums Leben gekommen? Kurzerhand nimmt Mutter Reh "Blau-Auge" unter ihre Fittiche. Doch die anderen Tiere bleiben auf der Hut. Als eine freche kleine Maus verschwindet, muss das Füchslein seine Unschuld beweisen. Zum Glück sind das Rehkitz Vielpunkt und er längst Freunde, "sogar fast Brüder".
Was?
"Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte" erzählt von den großen Themen Freundschaft und (Wahl-)Familie. Erstmals nimmt die berühmte Kinderbuchautorin Kirsten Boie dabei die Perspektive von Tieren ein. Auf diese Weise vermittelt sie nebenher einiges Wissen über die einheimische Fauna. Zum Beispiel teilen sich Füchse und Dachse tatsächlich zeitweilig den Bau. Im Kern geht es aber darum, Verständnis für verschiedene Perspektiven und fürs Anderssein zu lernen.
Wie?
Wie der Uhu weiß, muss eine Geschichte spannend sein, lustig und ein kleines bisschen traurig. Was…mehr
Kirsten Boie: Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte
Da liegt "ein kleines graues Puschliges" unter dem Heckenrosenstrauch. Die Waldtiere rätseln und lernen dann: Ein junger Fuchs hat zunächst graues Fell und blaue Augen. Ist seine Familie etwa bei dem großen Brand ums Leben gekommen? Kurzerhand nimmt Mutter Reh "Blau-Auge" unter ihre Fittiche. Doch die anderen Tiere bleiben auf der Hut. Als eine freche kleine Maus verschwindet, muss das Füchslein seine Unschuld beweisen. Zum Glück sind das Rehkitz Vielpunkt und er längst Freunde, "sogar fast Brüder".
Was?
"Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte" erzählt von den großen Themen Freundschaft und (Wahl-)Familie. Erstmals nimmt die berühmte Kinderbuchautorin Kirsten Boie dabei die Perspektive von Tieren ein. Auf diese Weise vermittelt sie nebenher einiges Wissen über die einheimische Fauna. Zum Beispiel teilen sich Füchse und Dachse tatsächlich zeitweilig den Bau. Im Kern geht es aber darum, Verständnis für verschiedene Perspektiven und fürs Anderssein zu lernen.
Wie?
Wie der Uhu weiß, muss eine Geschichte spannend sein, lustig und ein kleines bisschen traurig. Was Kirsten Boie augenzwinkernd eine ihrer Figuren aussprechen lässt, hat sie sich selbst zu Herzen genommen: Der Kinderroman ist ein liebenswürdiges, mitreißendes Beispiel für kindgerechtes Erzählen. Und eine Lehre am Rande darf es dann auch geben.
Für wen?
Das Buch ist für Kinder ab sechs Jahren geeignet. Die turbulente Geschichte hat ihre ruhigen Momente, die Kapitel eignen sicher daher ideal als Gute-Nacht-Geschichten.
Von wem?
Die 40 Kapitel sind von Barbara Scholz illustriert. Allein durch ihre liebevollen Zeichnungen schließt man die Tiere alle sofort ins Herz. Und einige doppelseitige Illustrationen vermitteln die Atmosphäre von sonnigen Wiesen und schaurigen Nachtszenen.
Kirsten Boie, 1950 in Hamburg geboren, promovierte über Brecht und arbeitete als Lehrerin, bevor sie zum Schreiben kam. Von "Paule ist ein Glücksgriff" über "Ritter Trenk" bis zur "Möwenweg"-Reihe haben ihre Bücher viele Preise erhalten. Von ihrer Arbeit und ihrem sozialen Engagement berichtet sie im Interview auf Bücher.de.
Und weiter?
Mehr als 100 Bücher hat Kirsten Boie inzwischen veröffentlicht. Und obwohl Kinder sie immer wieder fragen, wann sie denn in Rente geht, schreibt sie immer weiter. Zuletzt erzählte sie in dem Roman "Ein Sommer in Sommerby" ebenfalls von Familie und Landleben - allerdings aus Sicht von Menschenkindern.
Da liegt "ein kleines graues Puschliges" unter dem Heckenrosenstrauch. Die Waldtiere rätseln und lernen dann: Ein junger Fuchs hat zunächst graues Fell und blaue Augen. Ist seine Familie etwa bei dem großen Brand ums Leben gekommen? Kurzerhand nimmt Mutter Reh "Blau-Auge" unter ihre Fittiche. Doch die anderen Tiere bleiben auf der Hut. Als eine freche kleine Maus verschwindet, muss das Füchslein seine Unschuld beweisen. Zum Glück sind das Rehkitz Vielpunkt und er längst Freunde, "sogar fast Brüder".
Was?
"Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte" erzählt von den großen Themen Freundschaft und (Wahl-)Familie. Erstmals nimmt die berühmte Kinderbuchautorin Kirsten Boie dabei die Perspektive von Tieren ein. Auf diese Weise vermittelt sie nebenher einiges Wissen über die einheimische Fauna. Zum Beispiel teilen sich Füchse und Dachse tatsächlich zeitweilig den Bau. Im Kern geht es aber darum, Verständnis für verschiedene Perspektiven und fürs Anderssein zu lernen.
Wie?
Wie der Uhu weiß, muss eine Geschichte spannend sein, lustig und ein kleines bisschen traurig. Was Kirsten Boie augenzwinkernd eine ihrer Figuren aussprechen lässt, hat sie sich selbst zu Herzen genommen: Der Kinderroman ist ein liebenswürdiges, mitreißendes Beispiel für kindgerechtes Erzählen. Und eine Lehre am Rande darf es dann auch geben.
Für wen?
Das Buch ist für Kinder ab sechs Jahren geeignet. Die turbulente Geschichte hat ihre ruhigen Momente, die Kapitel eignen sicher daher ideal als Gute-Nacht-Geschichten.
Von wem?
Die 40 Kapitel sind von Barbara Scholz illustriert. Allein durch ihre liebevollen Zeichnungen schließt man die Tiere alle sofort ins Herz. Und einige doppelseitige Illustrationen vermitteln die Atmosphäre von sonnigen Wiesen und schaurigen Nachtszenen.
Kirsten Boie, 1950 in Hamburg geboren, promovierte über Brecht und arbeitete als Lehrerin, bevor sie zum Schreiben kam. Von "Paule ist ein Glücksgriff" über "Ritter Trenk" bis zur "Möwenweg"-Reihe haben ihre Bücher viele Preise erhalten. Von ihrer Arbeit und ihrem sozialen Engagement berichtet sie im Interview auf Bücher.de.
Und weiter?
Mehr als 100 Bücher hat Kirsten Boie inzwischen veröffentlicht. Und obwohl Kinder sie immer wieder fragen, wann sie denn in Rente geht, schreibt sie immer weiter. Zuletzt erzählte sie in dem Roman "Ein Sommer in Sommerby" ebenfalls von Familie und Landleben - allerdings aus Sicht von Menschenkindern.
Interview mit Kirsten Boie zu "Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte"
Interview mit Kirsten Boie zu "Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte"
Frau Boie, "Vom Fuchs der ein Reh sein wollte" ist Ihr erstes Buch aus Tierperspektive. Was hat Sie dazu inspiriert?
Kirsten Boie: Schon lange spielt für mich das Thema "Perspektive" eine große Rolle: Durch wessen Augen sehen wir in einer Geschichte die Welt? Wir nehmen im Leben dieselbe Situation ganz unterschiedlich wahr - die Eltern anders als das Kind, der Geflüchtete anders als der Einheimische - und das zu begreifen, ist im Leben eine wichtige Fähigkeit. In Büchern können Kinder genau das lernen. Sie stecken im Kopf einer Person, die ganz anders ist als sie, entwickeln Verständnis, Mitgefühl-, und begreifen, warum jemand so handelt, wie er das tut. Diese Möglichkeit, in fremden Köpfen unterwegs zu sein, bieten wirklich nur Bücher! Deshalb sollten wir sie nutzen.
Wenn man aus der Sicht von Tieren erzählt, ist das wirklich so anders, dass dieses Phänomen "Jeder sieht die Welt aus seiner Sicht und mit seinen Begrenzungen" jedem deutlich wird, wenn auch nicht immer bewusst. Und weil ich denke, dass diese Einsicht im Leben hilft, habe ich diese Geschichte geschrieben. Und weil…mehr
Frau Boie, "Vom Fuchs der ein Reh sein wollte" ist Ihr erstes Buch aus Tierperspektive. Was hat Sie dazu inspiriert?
Kirsten Boie: Schon lange spielt für mich das Thema "Perspektive" eine große Rolle: Durch wessen Augen sehen wir in einer Geschichte die Welt? Wir nehmen im Leben dieselbe Situation ganz unterschiedlich wahr - die Eltern anders als das Kind, der Geflüchtete anders als der Einheimische - und das zu begreifen, ist im Leben eine wichtige Fähigkeit. In Büchern können Kinder genau das lernen. Sie stecken im Kopf einer Person, die ganz anders ist als sie, entwickeln Verständnis, Mitgefühl-, und begreifen, warum jemand so handelt, wie er das tut. Diese Möglichkeit, in fremden Köpfen unterwegs zu sein, bieten wirklich nur Bücher! Deshalb sollten wir sie nutzen.
Wenn man aus der Sicht von Tieren erzählt, ist das wirklich so anders, dass dieses Phänomen "Jeder sieht die Welt aus seiner Sicht und mit seinen Begrenzungen" jedem deutlich wird, wenn auch nicht immer bewusst. Und weil ich denke, dass diese Einsicht im Leben hilft, habe ich diese Geschichte geschrieben. Und weil…mehr
Interview mit Kirsten Boie zu "Vom Fuchs, der ein Reh sein wollte"
Frau Boie, "Vom Fuchs der ein Reh sein wollte" ist Ihr erstes Buch aus Tierperspektive. Was hat Sie dazu inspiriert?
Kirsten Boie: Schon lange spielt für mich das Thema "Perspektive" eine große Rolle: Durch wessen Augen sehen wir in einer Geschichte die Welt? Wir nehmen im Leben dieselbe Situation ganz unterschiedlich wahr - die Eltern anders als das Kind, der Geflüchtete anders als der Einheimische - und das zu begreifen, ist im Leben eine wichtige Fähigkeit. In Büchern können Kinder genau das lernen. Sie stecken im Kopf einer Person, die ganz anders ist als sie, entwickeln Verständnis, Mitgefühl-, und begreifen, warum jemand so handelt, wie er das tut. Diese Möglichkeit, in fremden Köpfen unterwegs zu sein, bieten wirklich nur Bücher! Deshalb sollten wir sie nutzen.
Wenn man aus der Sicht von Tieren erzählt, ist das wirklich so anders, dass dieses Phänomen "Jeder sieht die Welt aus seiner Sicht und mit seinen Begrenzungen" jedem deutlich wird, wenn auch nicht immer bewusst. Und weil ich denke, dass diese Einsicht im Leben hilft, habe ich diese Geschichte geschrieben. Und weil wir etwas mehr über die Natur nachdenken sollten. Und weil mir das Schreiben viel Spaß gemacht hat!
Wie gut kannten Sie sich vor der Recherche zum Buch mit einheimischen Tieren aus? Haben Sie Haustiere?
Kirsten Boie: Meine Kinder hatten immer Hamster, Meerschweinchen und Kaninchen - und die haben mich oft sehr überrascht und berührt, z. B. ihre unvorstellbare Fähigkeit zu trauern beim Verlust eines Partners. Aber mit den heimischen Wildtieren kannte ich mich nicht besser aus als die meisten anderen Menschen. Auch das hat einen Teil des Reizes bei diesem Buch für mich ausgemacht: viel lesen, recherchieren und Naturdokumentationen ansehen.
Die Landschaft spielt eine zentrale Rolle für die Geschichte. War ein konkreter Landstrich Vorbild?
Kirsten Boie: Nein, tatsächlich nicht. Das ist so eine Mischung aus ganz vielen Landschaften, denen ich im Leben begegnet bin. Die tauchen dann beim Schreiben szenenweise in meinem Kopf auf. So ist das bei mir übrigens bei vielen Büchern.
Der kleine Fuchs lernt, sich selbst Mut zu machen - eine lebenswichtige Lektion. Machen Sie sich vor dem Schreiben Gedanken darüber, was Sie den Kindern mitgeben wollen? Oder entwickeln Sie Ihre Bücher eher anhand der Geschichte?
Kirsten Boie: Meistens das Zweite. Ich finde es schwierig, eine Geschichte um eine Lehre herum zu entwickeln, das wird dann leicht sehr didaktisch. Mir gefällt es besser, eine Geschichte zu erzählen und beim Schreiben die Botschaften, die darin verborgen sind, zu entdecken und sichtbar zu machen. Das sind in jeder Geschichte eine ganze Menge!
Sie haben mehr als 100 Bücher für verschiedene Altersgruppen und zu diversen Themen geschrieben. Gibt es etwas, an das Sie sich bisher nicht herangetraut haben?
Kirsten Boie: Natürlich! Das hat mit meinemSchreibprozess zu tun. Damit ich überhaupt den Wunsch habe und mir zutraue, ein Buch zu schreiben, muss ich schon eine (wie auch immer) enge Verbindung zum Thema haben; erst dann kann ich darüber schreiben. Sonst würde mein Buch eher papieren, steif, nicht realistisch werden. Es sind ja gerade die winzig kleinen Alltagserlebnisse, die eine Geschichte glaubhaft und lebendig werden lassen. Wenn ich mich über ein Thema nur theoretisch "schlau gemacht" habe, fehlen mir genau diese Dinge. Es gibt also eine gigantische Fülle wichtiger Themen auf der Welt, an die ich mich nicht herantrauen würde, obwohl ich finde, dass sie eigentlich ein Buch verdienen. Bei manchen fände ich es sogar fast respektlos, wenn ich ohne Erfahrung darüber schreiben wollte.
Was war die lustigste Frage, die Ihnen ein junger Fan bisher gestellt hat?
Kirsten Boie: Seit einiger Zeit fragen mich Kinder - nachdem sie mein Alter aus mir herausgekitzelt haben - immer wieder, wie lange ich denn bloß noch schreiben will - und ob ich das überhaupt darf! Muss man nicht "Rentner werden"? Ist Opa schließlich auch! Da haben wir dann auch immer gleich ein spannendes Gesprächsthema, bei dem alle mitreden können.
Neben Ihrer Arbeit als Autorin engagieren Sie sich unter anderem für die Leseförderung und haben die Möwenweg-Stiftung gegründet. Was haben Sie bei Ihrer Arbeit für Kinderprojekte gelernt?
Kirsten Boie: Was die Leseförderung betrifft: Bei Lesungen mache ich immer wieder die erschreckende Erfahrung, dass viele Kinder bei uns mit zehn Jahren tatsächlich nicht lesen können - offiziell sind das 18,9 % - und das ist nicht ihre Schuld. Welche Chancen haben sie denn wohl im Leben?
Für unsere Möwenweg-Stiftung reise ich ja regelmäßig nach eSwatini, in das Land mit der höchsten HIV-Infektionsrate weltweit, wo wir gemeinsam mit einer anderen Stiftung in hundert Betreuungshäusern das große Projekt LITSEMBA für ca. 4000 zum großen Teil verwaiste Kinder und ihre Dörfer betreiben: Ernährung, Bildung, medizinische Versorgung, Kleidung, Arbeit für die Erwachsenen. Nach mehr als einem Jahrzehnt regelmäßiger Aufenthalte bin ich fast schon abgehärtet gegen das Elend - sonst ginge es auch nicht. Trotzdem erschüttert es mich immer wieder, wenn ich sehe, wie Fünfjährige Einjährige über weite Strecken zu unseren Betreuungshäusern schleppen, damit sie zu essen bekommen, wie Großmütter vier, sechs, acht verwaiste Enkel aufziehen und klagen, dass die Kinder hungrig schlafen gehen. 104 von 1000 Kindern sterben dort vor ihrem 5. Geburtstag, in Deutschland sind das gerade mal 3,7. Und von denen, die überleben, sind 26 % "stunted", dafür haben wir im Deutschen nicht mal ein Wort, d. h. durch Nahrungsmangel kleinwüchsig und in der Hirnentwicklung eingeschränkt.
Durch diese regelmäßigen Aufenthalte in eSwatini und die vielen und regelmäßigen Kontakte dort gerade zu den "einfachen" Menschen, nicht nur zu Ministerien, studierten Mitarbeitern von Hilfsorganisationen etc., konnte ich z. B. die "Thabo"-Krimis schreiben. Wie ich gesagt habe: Es geht nur mit Erfahrungen.
Frau Boie, "Vom Fuchs der ein Reh sein wollte" ist Ihr erstes Buch aus Tierperspektive. Was hat Sie dazu inspiriert?
Kirsten Boie: Schon lange spielt für mich das Thema "Perspektive" eine große Rolle: Durch wessen Augen sehen wir in einer Geschichte die Welt? Wir nehmen im Leben dieselbe Situation ganz unterschiedlich wahr - die Eltern anders als das Kind, der Geflüchtete anders als der Einheimische - und das zu begreifen, ist im Leben eine wichtige Fähigkeit. In Büchern können Kinder genau das lernen. Sie stecken im Kopf einer Person, die ganz anders ist als sie, entwickeln Verständnis, Mitgefühl-, und begreifen, warum jemand so handelt, wie er das tut. Diese Möglichkeit, in fremden Köpfen unterwegs zu sein, bieten wirklich nur Bücher! Deshalb sollten wir sie nutzen.
Wenn man aus der Sicht von Tieren erzählt, ist das wirklich so anders, dass dieses Phänomen "Jeder sieht die Welt aus seiner Sicht und mit seinen Begrenzungen" jedem deutlich wird, wenn auch nicht immer bewusst. Und weil ich denke, dass diese Einsicht im Leben hilft, habe ich diese Geschichte geschrieben. Und weil wir etwas mehr über die Natur nachdenken sollten. Und weil mir das Schreiben viel Spaß gemacht hat!
Wie gut kannten Sie sich vor der Recherche zum Buch mit einheimischen Tieren aus? Haben Sie Haustiere?
Kirsten Boie: Meine Kinder hatten immer Hamster, Meerschweinchen und Kaninchen - und die haben mich oft sehr überrascht und berührt, z. B. ihre unvorstellbare Fähigkeit zu trauern beim Verlust eines Partners. Aber mit den heimischen Wildtieren kannte ich mich nicht besser aus als die meisten anderen Menschen. Auch das hat einen Teil des Reizes bei diesem Buch für mich ausgemacht: viel lesen, recherchieren und Naturdokumentationen ansehen.
Die Landschaft spielt eine zentrale Rolle für die Geschichte. War ein konkreter Landstrich Vorbild?
Kirsten Boie: Nein, tatsächlich nicht. Das ist so eine Mischung aus ganz vielen Landschaften, denen ich im Leben begegnet bin. Die tauchen dann beim Schreiben szenenweise in meinem Kopf auf. So ist das bei mir übrigens bei vielen Büchern.
Der kleine Fuchs lernt, sich selbst Mut zu machen - eine lebenswichtige Lektion. Machen Sie sich vor dem Schreiben Gedanken darüber, was Sie den Kindern mitgeben wollen? Oder entwickeln Sie Ihre Bücher eher anhand der Geschichte?
Kirsten Boie: Meistens das Zweite. Ich finde es schwierig, eine Geschichte um eine Lehre herum zu entwickeln, das wird dann leicht sehr didaktisch. Mir gefällt es besser, eine Geschichte zu erzählen und beim Schreiben die Botschaften, die darin verborgen sind, zu entdecken und sichtbar zu machen. Das sind in jeder Geschichte eine ganze Menge!
Sie haben mehr als 100 Bücher für verschiedene Altersgruppen und zu diversen Themen geschrieben. Gibt es etwas, an das Sie sich bisher nicht herangetraut haben?
Kirsten Boie: Natürlich! Das hat mit meinemSchreibprozess zu tun. Damit ich überhaupt den Wunsch habe und mir zutraue, ein Buch zu schreiben, muss ich schon eine (wie auch immer) enge Verbindung zum Thema haben; erst dann kann ich darüber schreiben. Sonst würde mein Buch eher papieren, steif, nicht realistisch werden. Es sind ja gerade die winzig kleinen Alltagserlebnisse, die eine Geschichte glaubhaft und lebendig werden lassen. Wenn ich mich über ein Thema nur theoretisch "schlau gemacht" habe, fehlen mir genau diese Dinge. Es gibt also eine gigantische Fülle wichtiger Themen auf der Welt, an die ich mich nicht herantrauen würde, obwohl ich finde, dass sie eigentlich ein Buch verdienen. Bei manchen fände ich es sogar fast respektlos, wenn ich ohne Erfahrung darüber schreiben wollte.
Was war die lustigste Frage, die Ihnen ein junger Fan bisher gestellt hat?
Kirsten Boie: Seit einiger Zeit fragen mich Kinder - nachdem sie mein Alter aus mir herausgekitzelt haben - immer wieder, wie lange ich denn bloß noch schreiben will - und ob ich das überhaupt darf! Muss man nicht "Rentner werden"? Ist Opa schließlich auch! Da haben wir dann auch immer gleich ein spannendes Gesprächsthema, bei dem alle mitreden können.
Neben Ihrer Arbeit als Autorin engagieren Sie sich unter anderem für die Leseförderung und haben die Möwenweg-Stiftung gegründet. Was haben Sie bei Ihrer Arbeit für Kinderprojekte gelernt?
Kirsten Boie: Was die Leseförderung betrifft: Bei Lesungen mache ich immer wieder die erschreckende Erfahrung, dass viele Kinder bei uns mit zehn Jahren tatsächlich nicht lesen können - offiziell sind das 18,9 % - und das ist nicht ihre Schuld. Welche Chancen haben sie denn wohl im Leben?
Für unsere Möwenweg-Stiftung reise ich ja regelmäßig nach eSwatini, in das Land mit der höchsten HIV-Infektionsrate weltweit, wo wir gemeinsam mit einer anderen Stiftung in hundert Betreuungshäusern das große Projekt LITSEMBA für ca. 4000 zum großen Teil verwaiste Kinder und ihre Dörfer betreiben: Ernährung, Bildung, medizinische Versorgung, Kleidung, Arbeit für die Erwachsenen. Nach mehr als einem Jahrzehnt regelmäßiger Aufenthalte bin ich fast schon abgehärtet gegen das Elend - sonst ginge es auch nicht. Trotzdem erschüttert es mich immer wieder, wenn ich sehe, wie Fünfjährige Einjährige über weite Strecken zu unseren Betreuungshäusern schleppen, damit sie zu essen bekommen, wie Großmütter vier, sechs, acht verwaiste Enkel aufziehen und klagen, dass die Kinder hungrig schlafen gehen. 104 von 1000 Kindern sterben dort vor ihrem 5. Geburtstag, in Deutschland sind das gerade mal 3,7. Und von denen, die überleben, sind 26 % "stunted", dafür haben wir im Deutschen nicht mal ein Wort, d. h. durch Nahrungsmangel kleinwüchsig und in der Hirnentwicklung eingeschränkt.
Durch diese regelmäßigen Aufenthalte in eSwatini und die vielen und regelmäßigen Kontakte dort gerade zu den "einfachen" Menschen, nicht nur zu Ministerien, studierten Mitarbeitern von Hilfsorganisationen etc., konnte ich z. B. die "Thabo"-Krimis schreiben. Wie ich gesagt habe: Es geht nur mit Erfahrungen.
Kundenbewertungen
Am schönsten ist es in Sommerby / Sommerby Bd.4
Bewertung von Isabell47 am 21.02.2024
Bezaubernde Geschichte für Kinder, aber auch für erwachsene (Vor-) leser
Es ist der vierte, wie es bisher aussieht auch leider letzte, Teil der Sommerby-Reihe von Kirsten Boie, wobei es für mich persönlich der erste Teil war, den ich gelesen habe. Zwischendurch war ich jedoch so neugierig auf die Vorgeschichte, dass ich mir den ersten Teil ,und mittlerweile auch Teil 2 und 3, als Hörbuch angehört habe, wobei die Hörbuchsprecherin durch ihre Darbietung den Geschichten nochmals einen zusätzlichen Kick verschafft hat. Sommerby, für die Nichtkenner der Story, ist ein ein kleines Städtchen, was auf einer Landzunge liegt, kurz vor der Mündung zur Ostsee. Hier, ganz abgeschieden nur über den Zugang zu einer Kuhweide oder vom Wasser aus zu erreichen, liegt das alte Reetdachhaus von Oma Inge und bei ihr haben die drei Kinder Martha (Teenager) sowie die jüngeren Brüder Mikkel (Grundschüler) und Mats (Kitakind) nun seit dem letzten Jahr schon dreimal die Ferien verbracht. Erst seit kurzem hat die Oma Telefon und Internet, denn sie lebt mit Hühnern, Gänsen, Kater und Hund sehr naturverbunden und besitzt so einiges nicht, was den Kindern von zu Hause aus selbstverständlich war - also auch unter anderem keine Spülmaschine. Die Kinder schaffen es in dieser Geschichte, dass die Eltern alleine in den Urlaub fahren und sie zur Oma dürfen, Die Oma traut den Kindern eine Menge zu und das stärkt das Selbstbewusstsein von ihnen. Gleichzeitig erlernen sie auf "spielerische" Art neue Fähigkeiten (Spülen, Abtrocknen, Putzen, Schnitzen, ....)Martha steuert ein kleines Boot alleine und organisiert auch ansonsten eine Menge bzw. übernimmt sehr viel Verantwortung. Außerdem ist sie verliebt. Der mittlere Bruder Mikkel ist ein Tiernarr und übernimmt die Verantwortung für die Tiere, wenn er da ist. Mats, der jüngere , will am liebsten alles was Mikkel macht und hat, doch dieses Mal hat er ein eigenes "Abenteuer", denn er versteckt eine Prinzessin. Klingt ein wenig verrückt oder magisch, aber das ist es nicht, denn Mats glaubt das, was man ihm einredet. Das ist der abenteuerliche Teil des Buches.
Kirsten Boie hat in meinen Augen eine Geschichte, die ab 10 Jahren empfohlen wird, für die gesamte Familie geschrieben, denn Kinder verschiedener Altersgruppen aber auch Erwachsene werden sich hier wieder finden. Sommerby hat etwas von Büllerbü in einer moderneren Form, einerseits Wohlfühlen und ein Stück Geborgenheit, andererseits aber auch Alltagsprobleme, was Familie und Umwelt betrifft. Es geht in der Geschichte ganz viel um Beziehungen, ob es um die der Geschwister untereinander oder zwischen den Eltern und der Oma, aber auch um die alte erste Liebe der Oma oder um die Liebe von Martha, hier findet alles seinen Platz. Es geht um Liebe, das Leben, ums Zuhören, ums Helfen und Kümmern, um Einsicht, um Verzeihen - ganz einfach gesagt um das Leben, zu dem auch der Tod gehört, den Kirsten Boie auf beeindruckende Weise in ihre Story einflicht. Mir sind die Tränen vor Rührung gekommen und nicht vor Trauer, denn Mikkel sagt in diesem Fall ganz richtig " So will ich später auch mal tot sein! "
Fünf Sterne und zu gerne würde ich mehr vergeben.
Gangster müssen clever sein
Bewertung von Coesit am 09.12.2022
Valentin und Mesut stolpern in ihren nächsten Fall. Dabei bekommen sie Unterstützung von Jamie-Lee und Fee, die direkt betroffen ist. Nun geht es darum, den Einbruch bei Fees Familie aufzuklären. Und ehe sie sich Versehen, stecken sie dann in richtig großen Schwierigkeiten.
Kirsten Boie nimmt uns mit "Gangster müssen clever sein" auf die Reise der Detektivbande um Valentin, Mesut, Jamie-Lee und Fee. Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich mich anfangs doch etwas schwer tat mit dem Buch. Der Schreibstil ist wirklich gut und fesselnd, allerdings hat mir die Wortwahl zu Beginn doch etwas zu knabbern gegeben. Allerdings muss man auch sagen, dass Kirsten Boie die sozialen Umstände so wirklich gut mit eingebaut hat und so die Wortwahl erstklassig passt. Wenn man sich dessen erst einmal bewusst ist, lies sich das Buch sehr gut lesen. Auch die Wechsel der Perspektiven, aus denen berichtet wird, passen gut zum Buch. So kann man sich besser in die beiden Charaktere Valentin und Jamie-Lee hineinversetzen. Auch das Themen wie Alkoholismus so offenkundig im Buch dargestellt sind, finde ich nicht schlecht. Es gibt einfach auch den Ausschlag offen mit den jungen Lesern darüber sprechen zu können. Man muss auch ehrlich sein und offen sagen, dass unsere Kinder häufig mehr von ihrem Umfeld mitbekommen, als wir ihnen zutrauen. Somit kann ich es auch nur gutheißen, dass in dieser Geschichte so offen damit umgegangen wird. Der Fall an sich ist wirklich spannend aufgebaut. Auch dass die Kapitel so kurz sind, finde ich persönlich gut, da so auch beim Lesen für Kinder mit Leseproblemen einfacher Pausen eingelegt werden können. Wir fanden den Krimi gut.
Fazit: Ein spannender Krimi für Kinder, der das wahre Leben nicht beschönigt und auch offen mit Alkoholismus umgeht. Wirklich toll, wenn man sich an den Sprachstil gewöhnt hat.
Der Hoffnungsvogel
Bewertung von kuddel am 18.01.2023
Modernes spannendes Märchen, das Werte vermittelt
Kirsten Boie hat hier ein sehr schönes Märchen geschrieben, dass die Kinder zu einem besonderen Abenteuer mitnimmt und nebenbei wichtige Werte (Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Höflichkeit, Streitkultur) vermittelt.
Optisch und haptisch ist das Buch wunderschön, die kurzen Kapitel eignen sich super für Erstleser, aber auch zum Vorlesen.
Die freundlichen Menschen im glücklichen Land merken gar nicht, dass eine schleichende Veränderung sie in aggressive, ungeduldige und egoistische Menschen verwandelt. Die Gute Königin und der freundliche Prinz Jabu wollen den Prozess aufhalten, sie hoffen die Lage bessert sich, wenn der Hoffnungsvogel zurückkehrt. Jabu bricht auf, um den Vogel zu suchen. Unterstützung erhält er von Alva, der Tochter der Leuchtturmwärterin. Die Beiden erleben ein spannendes Abenteuer, dass mit einer märchenhaften Wendung endet, die sich jedoch ganz anders entwickelt, als in den altgedienten Märchen.
Boie nutzt hier eine besondere Erzählform, die Kinder werden direkt angesprochen und oft auch einbezogen, so entsteht eine schöne Einbindung, die zum Mitdenken und Hinterfragen anregt. Es gelingt ihr mühelos immer wieder nebenbei Werte zu vermitteln ohne zu belehren oder den erhobenen Zeigefinger zu erheben. Die Hinweise für die Kinder sind sehr nachvollziehbar.
Uns hat sehr gut gefallen, dass das typische klischeehaften Rollenverständnis hier aufgebrochen wurde, jeder kann jeden Beruf ergreifen, ohne Rücksicht auf Geschlecht oder Hautfarbe. Diese gelebte Gleichberechtigung wirkt in der Geschichte so authentisch, wie man es sich für die Realität wünscht.
Jabu und Alva haben hier eine schwere Aufgabe vor sich, sie werden alleine losgeschickt. Ihr Mut und ihre Zuversicht sind sehr hilfreich, sie treffen aber auch immer wieder auf hilfsbereite Menschen, die sie unterstützen. Ihr Gerechtigkeitsempfinden und ihre Beharrlichkeit zahlen sich letztendlich aus. Das Ende fand ich sehr schön, es wird gut vermittelt, dass man bereit sein sollte zweite Chancen zu geben, aber auch diese zu nutzen, wenn sie angeboten werden.
Die Welt wäre ein viel schönerer Ort, wenn alle hilfsbereit und freundlich wären, die Menschen im glücklichen Land haben es geschafft, sich diese Werte zu erhalten, wie schön wäre es , wenn man es außerhalb der Buchseiten auch hinbekäme.
Der Hoffnungsvogel
Bewertung von clairem am 19.01.2023
Ein super schönes Kinderbuch!
Das Cover ist sehr schön. Es ist der Hoffnungsvogel und auch ein Teil des glücklichen Landes darauf. Etwas schade finde ich es, dass die beiden Hauptpersonen nicht darauf sind.
Auch die Illustrationen sind super schön. Außerdem sind sie farbig, was das Buch noch ansprechender macht.
Die Kapitel sind relativ kurz, aber die Länge ist in Ordnung. Das ist super zum Vorlesen. Da kann man immer mal ein Kapitel mehr lesen.
Durch den Schreibstil der Autorin Kirsten Boie kann man das Buch flüssig lesen.
In dem Buch geht es um Jabu. Das ist der freundliche Prinz aus dem glücklichem Land. Dort wohnt er mit seiner Mutter, der guten Königin, in einer kleinen, aber feinen Kate. Alle Menschen sind fröhlich und hilfsbereit. Bis der Hoffnungsvogel verschwindet. Wenn Menschen unglücklich sind kommt er und entweder singt er ein trauriges oder fröhliches Lied, oder aber er hört der Traurigkeit einfach nur zu. Danach ist man wieder glücklich.
Wo kann der Hoffnungsvogel nur sein? Zum Glück hilft Alva, die Tochter der Leuchtturm-Wärterin Jabu. Zusammen begeben sie sich auf ein spannendes Abenteuer.
Fazit:
Ein sehr schönes Kinderbuch. Ich kann es nur weiterempfehlen.
Am schönsten ist es in Sommerby / Sommerby Bd.4
Frühling auf Sommerby - rundum gelungene, hyggelige Fortsetzung
„So ist das vielleicht manchmal im Leben. Dass man es gar nicht richtig machen kann, denkt Mikkel. Auch wenn man das bestimmt will. Und dann muss man sich entscheiden.“
Eigentlich wollen Papa und Mama die Osterferien mit Martha, Mikkel und Mats auf Gomera verbringen. Doch als Oma Inge sehr enttäuscht darüber ist, handeln die drei Geschwister aus, dass sie ihren Urlaub ohne die Eltern bei Oma Inge verbringen dürfen. Auf Mikkel wartet bei Oma Inge eine ganz besondere Überraschung. Matha vermisst Enes, der in den USA ist, sie zweifelt aber daran, dass es umgekehrt genauso ist. Zum Glück ist sie ziemlich beschäftigt damit, Aylin in der Schnasselbude zu helfen, so dass zum Nachdenken wenig Zeit bleibt. Und Mats lernt ein Mädchen kennen, das behauptet eine echte Prinzessin zu sein. Ziemlich viel los in Sommerby. Kann man bei all dem Trubel überhaupt gemütlich Ostern feiern?
Kirsten Boie schreibt kindgemäß, bildhaft, lebendig und mit sehr viel Empathie für ihre Figuren. In den recht kurzen Kapiteln nimmt sie abwechselnd die Perspektive ihrer unterschiedlichen Protagonisten ein, schildert dabei, was Martha, Mats und Mikkel erleben und wie sie empfinden. Jedes Kapitel wird mit einer hübsch gezeichneten Vignette eingeleitet, die ein Motiv aus der Handlung zeigt.
Während der abenteuerlustige, umtriebige Mats immer vorne dabei ist und sehr direkt seine Meinung sagt, präsentiert sich sein älterer Bruder Mikkel deutlich zurückhaltender. Er macht sich als Sandwichkind sehr viele Gedanken, möchte es immer allen recht machen. Der sensible Junge und seine mitfühlenden Überlegungen rührten mich immer wieder. Ein echt tolles, großartiges Kind! Auch Martha ist wirklich patent. Sie hilft anderen bereitwillig, übernimmt gerne Verantwortung, beobachtet genau und zieht bei anderen oft die richtigen Schlüsse. Was ihr eigenes Leben betrifft, urteilt sie allerdings manchmal etwas vorschnell und emotional. Und dann ist da natürlich noch Oma Inge, die nach außen etwas forsch wirkt, aber ein großes Herz hat und ihre Enkelkinder über alles liebt. Sie braucht manchmal ein wenig Zeit, um sich an Dinge zu gewöhnen. Die Figuren werden sehr genau und authentisch gezeichnet. Man merkt, dass die Autorin große Sympathien für alle Personen hegt, sie versetzt sich in alle Charaktere sehr gut hinein, beschreibt ihre Gedanken einfühlsam, versteht sie. Auch ich mag alle Figuren mit ihren Ecken und Kanten, fieberte mit ihnen mit.
Die Sommerby-Bücher sind für mich wie Urlaub und gleichzeitiges Heimkommen. Sie vermitteln eine wunderbar idyllische, hyggelige Atmosphäre. Aber gleichzeitig werden dabei realistische Probleme angesprochen. Auch in Sommerby schwelen einige Konflikte, gehören doch die Kinder, ihre Eltern und Oma Inge verschiedenen Generationen an und haben daher oft unterschiedliche Einstellungen. So wird z.B. Marthas Veganismus, für den Oma Inge anfangs wenig Verständnis hat oder auch die Arbeitshaltung der Eltern, die für Inge Workaholics sind, thematisiert. Mir gefällt dabei, wie sensibel auf die verschiedenen Sichtweisen eingegangen wird, ohne Partei zu ergreifen. Kirsten Boie beschreibt typische Verhaltensweisen in der Kommunikation miteinander. Martha erkennt dabei oft genau, woran es zwischen den Erwachsenen hakt, doch ist es eben nicht immer so einfach, Verständnis für andere aufzubringen und die eigene Meinung und seine Gefühle zurückzustellen. Manche Konflikte sind oft zu „festgefahren“, um sie zu lösen. Doch scheint Sommerby magische Kräfte zu haben, alles läuft hier deutlich entschleunigter, ruhiger und entspannter ab als anderswo, was sich auch auf die Menschen und ihren Umgang miteinander auswirkt.
Die Erfahrungen der Kinder in Sommerby sind „echt“, sie erleben fernab von Social Media ihre eigenen Abenteuer. Oma Inge passt sich zwar mittlerweile auch dem technischen Fortschritt an - sie hat beispielsweise jetzt Telefon- zeigt aber auch immer wieder, dass es das Internet zum Überleben nicht braucht. In Sommerby kann jeder von jedem lernen, was unaufdringlich und ohne Belehrung gezeigt wird. „Am schönsten ist es in Sommerby“ ist eine ganz wunderbare Wohlfühlgeschichte mit besonderer Grundstimmung. Ich finde, jeder sollte Sommerby unbedingt kennenlernen, denn hier ist es wirklich am schönsten.
Am schönsten ist es in Sommerby / Sommerby Bd.4
Bewertung von La Calavera Catrina am 19.02.2024
"Am schönsten ist es in Sommerby“ ist ein sehr gelungener Abschuss der Tetralogie, der zurück nach Sommerby führt, einem traumhaft idyllischen Ort an der Ostsee. Die Geschwister Mats, Mikkel und Martha können es gar nicht erwarten, die Osterferien bei Oma Inge zu verbringen.
Kirsten Boie bleibt dem Prinzip der Reihe treu. Jeder der drei Geschwister erlebt sein eigenen, kleines Abenteuer oder hat Sorgen und Nöte, mit denen sich die Zielgruppe identifizieren kann, und es gibt einige Geheimnisse aufzudecken. Mats versteckt eine Prinzessin und hat große Mühe sein Geheimnis zu bewahren, Martha hilft im Café Schnasselbude aus und vermisst ihren Freund, der sich nicht mehr meldet, und Mikkel widmet sich einem Zwergkaninchen, während die Beziehung zwischen Inge und Krischan Boysen neue Herausforderungen meistert. Kirsten Boie schreibt mit guter Beobachtungsgabe wunderbar lebendig, authentisch und stimmungsvoll. Sie bezieht aktuelle Themen mit ein, zieht Kinder humorvoll in ihren Bann, weil die Geschichten so mitreißend und spannend sind, immer einige Überraschungen bereithalten und man die sympathischen Figuren lieben lernt - auf eine hyggelige Art. Allen voran die raue Oma Inge, die sich, ebenso wie die anderen Figuren der Reihe, weiterentwickelt hat und sich merklich über ihre kleinen Helfer freut. Lobenswert finde ich auch, dass die Charaktere sehr reflektiert sind, was zum Nachdenken anregt. Natürlich gibt es wieder eine ordentliche Portion Plattdeutsch, die einfach dazugehört. Dazu findet man die passenden Übersetzungen am Ende im Wörterverzeichnis. Illustrierte Vignetten und das schöne Cover fügen sich nahtlos in das Sommerby-Feeling ein. Insgesamt ein würdiger Abschluss der Reihe, in dem Kirsten Boie erneut der Zauber des Landlebens an der Ostsee einfängt, womit die vier Jahreszeiten nun komplett sind. In ihren Geschichten finden sich weise Worte, Anspielungen und Nostalgie. Fans der Reihe sind zurecht wehmütig und jeder, der die Reihe noch nicht kennt, kann beliebig einsteigen und sich nach Sommerby träumen.
Am schönsten ist es in Sommerby / Sommerby Bd.4
!ein Lesehighlight 2024!
Klappentext:
„Frühling in Sommerby
Mats, Martha und Mikkel fahren in den Osterferien viel lieber nach Sommerby als mit Mama und Papa nach Gomera. Mikkel kann es kaum abwarten, bei Oma Inge anzukommen: Sie hat ihm eine Überraschung versprochen! Eine, die immer größer wird, je länger man darauf wartet. Mats hat ein Geheimnis: Er hat eine Prinzessin im Schuppen versteckt! Die ist zwar nicht besonders nett, aber eben eine echte Prinzessin, die sich dringend vor ihrem bösen Stiefvater verstecken muss. Natürlich ist Mats noch zu klein, um die Nachricht, dass ein weggelaufenes Mädchen gesucht wird, mit der vermeintlichen Prinzessin im Schuppen in Verbindung zu bringen. Martha hilft im Café Schnasselbude aus, weil ihr Freund Enes zum Schüleraustausch in den USA ist. Doch leider antwortet Enes so selten auf ihre Nachrichten. Und dann schickt er seiner Mutter auch noch ein Foto von sich mit einem anderen Mädchen. Erstaunlich, dass sie alle bei dem Trubel überhaupt Zeit finden, Ostereier zu suchen …“
Der aktuelle Buchtitel des vierten Bandes sagt alles aus, was der Sommerby-Fan hier empfindet - ja, am schönsten ist es wohl in Sommerby! Band vier, der letzte Band dieser Reihe, spielt in der Osterzeit. Die drei Kinder, Martha, Mats und Mikkel, laden sich selbst bei Oma Inge über Ostern ein, damit ihre Eltern einen Urlaub auf Gomera ganz für sich allein durchziehen dürfen. Wie nett von den Kids! Und man ahnt es schon als Sommerby-Fan: es wird ein trubeliges Osterfest werden, sonst wäre es auch nicht Sommerby! Kirsten Boies Schreibstil ist einfach nur wieder herzerwärmend schön! Sie nimmt den Leser wieder an die Hand und schwupp ist dieses Glücksgefühl da, welches nur in dieser Buchreihe wohl so extrem ist. Boie lässt dieses Mal die Kinder viele Erfahrungen machen. Es gibt jede Menge Irrungen und Wirrungen und schlussendlich lernen alle dabei fürs Leben. Martha hat großen Liebeskummer, Mikkel zeigt seinen Mut und Verstand und Matsi verstrickt sich in eine Geschichte, die bis zum Schluss mehr als spannend bleibt und nicht gerade ungefährlich ist. Eine richtige Mats-Sommerby-Geschichte eben. Und Oma Inge? Die freut sich endlich ihre Helfer wieder da zu haben und nicht nur der Garten blüht auf sondern auch sie! Selbstverständlich ist auch Krischan wieder mit von der Parti und Hund Mahler! Die Geschichte hat wieder einen enormen Spannungsbogen und überrascht mit vielen kleinen Highlights die kleinen und großen Leser immer wieder aufs Neue. Zudem sind die Vignetten und natürlich auch das Cover, gemalt von Verena Körting, ein absoluter Genuss. Ja, die letzten Seiten habe ich mit Wehmut gelesen und ja, der Abschied fiel sehr schwer. Alles war so wundervoll rund und ohne Kitsch und, wenn man das als Erwachsener so sagen darf, eine kleine Flucht aus dem Alltag und eine Gedankenreise in die eigene Kindheit. Ja, in Sommerby ist es am schönsten! 5 Sterne für diesen wundervollen Band!
Das Ausgleichskind
Die Neuauflage des 1990 erstveröffentlichten Kinderbuches ist mit den zwei (leider) immer noch hochaktuellen Themen: Umweltschutz und Projektionskinder weiterhin eine Empfehlung für die Lesewunschlisten für Kinder ab 10 Jahren wert.
Inhalt
Margret ist hochbegabt (wird nicht direkt benannt). Ihr gelingt alles scheinbar mühelos und doch ist sie unglücklich. Ihr Freund Aki ist Hobbypsychologe und erklärt ihr, dass der Ursprung ihres Unglücks darin liegt, dass sie ihrer Mutter alles recht machen möchte und ihre Träume stellvertretend leben soll. Diese Idee löst bei Margret etwas aus. Nach und nach entdeckt sie, dass Aki nicht ganz unrecht hat und bietet ihrer Mutter immer mehr die Stirn.
Und die Umwelt?
Thema im Geografieunterricht ist Umweltschutz. Statt einer Arbeit entschließen sich die Schüler:innen eine Ersatzleistung in Form von Umweltprotesten zu erbringen. Hier wird fleißig geplant und großartig diskutiert.
Meine Meinung
Beide Aspekte sind miteinander wunderbar zu einer spannenden und hochaktuellen Geschichte verknüpft, da stören auch die angestaubten Namen und die Schallplattensammlung der Eltern nicht. Einzig Vielfalt und Diversität ist in dem Buch nicht zu finden. Und doch wünsche ich dieses Buch jedem Kind ab 10 Jahren, denn ich stelle jetzt mal die Behauptung auf, solange wir als Eltern noch erziehen statt zu begleiten, steckt auch Wünscheprojektion auf unser Kind als Motivation dahinter. Diese Geschichte gibt Kindern die Kraft für ihre eigenen Träume und Wünsche einzustehen ❤️
Gangster müssen clever sein
Bewertung von DickeTilla am 15.10.2022
Gangster müssen clever sein - Detektive aber auch
Völlig unerwartet ergibt sich für die erfahrenen Detektive Valentin und Mesut ein neuer Kriminalfall: der Einbruch in eine Milliardärsvilla soll aufgeklärt werden. Diesmal ermitteln die beiden Jungen zusammen mit der Milliardärstochter Fee und mit Jamie-Lee, die im Gegensatz zu ihrer reichen Freundin in einer kleinen Wohnung einer Plattenbausiedlung gemeinsam mit ihrem älteren, orientierungslosen Bruder Chucky und ihrer Mutter aufwächst, die eisern bemüht ist, nicht zurück in ihre Alkoholabhängigkeit zu rutschen.
Die Darstellung sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Ungleichheiten gelingt Kirsten Boie sowohl durch die Wahl der Sprache als auch durch einen steten Perspektivwechsel, der zwischen den beiden Hauptfiguren Valentin und Jamie-Lee vorgenommen wird. Dadurch werden den Leser*innen ihre Gedanken, Gefühle und Fragen näher gebracht. Die zum Teil derbe Sprache (wie „kotzen“) mag anfänglich irritierend wirken, ist aber aus meiner Sicht letztendlich ein Zeichen von Authentizität und lässt dadurch die Geschichte rund um die einzelnen Charaktere, einschließlich der kauzigen Nebendarsteller*innen, hinsichtlich ihrer unterschiedlichen Milieus glaubwürdig erscheinen.
Trotz vieler Unterschiede wächst das Team im Verlauf des Romans zusammen und ergänzt sich in seinen Fähigkeiten und seinem Wissen. Dadurch ist er nicht nur eine reine Detektivgeschichte, sondern behandelt auch Themen wie Freundschaft und soziale Ungleichheit - erfreulicherweise nicht mit erhobenem Zeigefinger, dafür mit einer großen Portion Humor. Die Ermittlungen rund um den Einbruch bleiben jedoch stets Mittelpunkt des Handlungsplots.
Die Erzählweise ist witzig, lebendig und realitätsnah. Plötzliche Wendungen, neuauftretende Verdächtige und wechselnde Ermittlungsansätze führen dazu, dass der Spannungsbogen stetig zunimmt. Bis zum packenden Finale wird dieser aufrecht erhalten.
Dem Kinderroman gehen zwei Bände voraus, die aber keinesfalls Voraussetzung sind, um „Gangster müssen clever sein“ zu verstehen.
Ich möchte das Buch allen jungen Leser*innen ab zehn Jahre ans Herz legen, die gern spannende, lebensnahe und unterhaltsame Krimis lesen, die zum Mitraten und Schmunzeln einladen, aber auch aktuelle, zum Teil nachdenkliche Themen beinhalten.
Gangster müssen clever sein
Bewertung von solveig am 18.08.2022
Zufall oder Fügung*
Diese Frage stellt sich Valentin immer öfter; denn hätte er nicht Einkäufe im Dromarkt tätigen müssen, wäre er sicher nicht mit dem Einbruchdiebstahl bei der Milliardärsfamilie Ranzmeier in Berührung gekommen. Und hätte er seinen Hund Jiffel nicht an Jamie-Lees Mutter ausgeliehen, hätte alles ein böses Ende nehmen können…
Kirsten Boie führt in ihrem neuem Kinderbuch die Hauptfiguren aus zweien ihrer Vorgängerromane zusammen: Valentin („Der Junge, der Gedanken lesen konnte") begegnet zufällig Fee, in deren Villa eingebrochen wurde, und deren Freundin Jamie-Lee („Entführung mit Jagdleopard“). So kommt eine turbulente Geschichte ins Rollen; denn Valentin und sein Freund Mesut, die schon einmal einen Raub erfolgreich aufgeklärt haben, beschließen, gemeinsam mit Jamie-Lee bei dem Ranzmeier-Einbruch zu ermitteln.
Die Autorin lässt die Kinder selbst zu Wort kommen, abwechselnd Valentin und Jamie-Lee. So erfährt der Leser die Ereignisse sozusagen aus erster Hand und vor allem in dem Sprachstil des jeweiligen Kindes, so dass sich die jungen Leser mit den Protagonisten identifizieren können.
Auch die nicht ganz heile Welt der Romanhelden wirkt authentisch. Was in den Vorgängerromanen noch mehr hervorgehoben wurde, soziale und familiäre Probleme, wird hier zwar eher beiläufig erwähnt, jedoch immer wieder einmal - aus Sicht der Kinder - thematisiert. Das nicht einfache Leben in einem Hochhausviertel steht im krassen Gegensatz zu dem Luxus einer Milliardärsfamilie; der weitläufige private Park bietet einen augenfälligen Kontrast zu dem kleinen Schrebergarten oder - sogar noch extremer - zu der kleinen (aber eigenen) Grünfläche eines Grabes. Doch bleiben diese Unterschiede unaufdringlich und eine Beurteilung den Lesern überlassen.
Es ist wirklich ein spannender Detektivroman und ein bemerkenswertes Zusammentreffen unterschiedlicher Kinder, das Boie in ihrem neuen Roman inszeniert hat - gewissermaßen eine „glückliche Fügung"!
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