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kuddel

Bewertungen

Insgesamt 720 Bewertungen
Bewertung vom 19.09.2024
Ein Gebet für jeden Tag
Rosenkranz, Déborah

Ein Gebet für jeden Tag


sehr gut

Ein Gebet für jeden Tag

Das schlicht gehaltene schöne Buch enthält für jeden Tag ein Gebet. Eine schöne Unterstützung, um einmal am Tag zur Ruhe zu kommen und Gottes Nähe beim Innehalten zu erleben.

Eine Seite für jeden Tag. Nach der Überschrift kommt ein Bibelzitat, diese haben unterschiedliche Länge, danach folgt das zum Zitat passende Gebet. Jedes Gebet schließt mit einem Dank. Diese Zeilen sind durch eine andere Farbe immer hervorgehoben. Die Seiten schließen jeweils mit einem farbigen kleinen Feld, in dem die Autorin passend zum Tag eine Aussage bzw. eine Aufforderung trifft. Ein goldenes Lesebändchen ergänzt das Buch.

Der Zeitaufwand die Tagesseite zu lesen ist gering, man kann selbst entscheiden, inwieweit man zum Thema in sich geht, wieviel Zeit man darüber hinaus investiert.

Die Autorin schreibt zu ihrem Buch: "Je weniger du Lust hast zu beten, desto dringender solltest du es tun!" Das Buch bietet eine schöne Hilfe hierzu, wenn man sich auf diese Methode einlassen will. Viele Sorgen werden aufgegriffen und durch die Gebete etwas "relativiert", indem sie geteilt werden bzw. das auf eine andere Sicht angeregt wird. Die Autorin möchte mit ihren Gebeten eine Portion Ermutigung bereitstellen, das ist ihren Texten anzumerken.

Diese Art zu beten ist sicherlich nicht für jeden geeignet, mir persönlich gefällt die Ausdrucksweise nicht so sehr, ich habe andere Gebetstücher, die mir mehr entsprechen, aber viele Anregungen hier finde ich gut.

Für Alle, die sich auf eine tägliches Gebet einlassen wollen und dabei gerne Unterstützung annehmen, ist das Buch hilfreich und zu empfehlen.

Bewertung vom 19.09.2024
My Vegan Bakery
Flury, Doris

My Vegan Bakery


ausgezeichnet

Veganes Gebäck

Das ansprechend gestaltete Backbuch kann inhaltlich und optisch überzeugen. Die Rezepte sind alle vegan, einige sind glutenfrei oder proteinreich oder benötigen nur wenig Fett oder Zucker.

Die allgemeine Einführung kommt mit 38 Seiten kurz und knackig daher, hier finden sich u.a. Begriffserklärungen, Tipps und Hinweise speziell zum veganen Backen, dieser Teil ist ansprechend bebildert mit Fotos und Zeichnungen. Der Rezeptteil gliedert sich in - Basics fürs Backen - Frühstück - Brot und Brötchen - Muffins, Cookies, Brownie und Bars - Kuchen, Tartes und Pies - No-Bake-Sweets - Weihnachten. Ein Register für Rezepte und eines für Zutaten runden das Buch ab, so kann man rasch etwas heraussuchen.

Für jedes Rezept gibt es eine Doppelseite. Auf einer ist ein großformatiges Bild des Endproduktes zu sehen, alles ist wirklich appetitlich in Szene gesetzt. Auf der anderen Seite findet sich das Rezept. Unter dem Titel befindet sich immer ein persönlicher Einleitungssatz der Autorin, dann kommen die für das Rezept zutreffenden Angaben Nussfrei, Glutenfrei, Proteinreich, Ballaststoffreich. Eine übersichtliche Zutatenliste, die Zubereitungszeit und Nährwerte sind immer angegeben. Die Zubereitungsschritte sind nachvollziehbar beschrieben, die Anweisungen sind klar gegliedert.

Die meisten Zutaten lassen sich problemlos besorgen. Nicht alle Rezepte sprechen mich an, aber das erwarte ich auch gar nicht. Was wir ausprobiert haben, hat einwandfrei funktioniert und war lecker. Das Schokoladen Granola zum Frühstück und das Knäckebrot haben es uns angetan. Die Heidelbeer- und die Schokoladenmuffins sind sehr lecker, ebenso der Karottenkuchen mit Apfel und Buchweizen. Nun blättern wir tatsächlich schon in der Rubrik Weihnachten herum und überlegen, was wir dann ausprobieren wollen.

Ein sehr schönes Backbuch, dass ich empfehlen kann.

Bewertung vom 17.09.2024
Wir treffen uns im nächsten Kapitel
Bickers, Tessa

Wir treffen uns im nächsten Kapitel


weniger gut

Enttäsuchend

Hier hat mich der Klappentext angefixt. Ein Buch, in dem sich zwei Menschen über ihre Liebe zu Büchern und dem Lesen kennenlernen, finde ich als Leseratte grundsätzlich gut.
Erin bringt versehentlich ihr Lieblingsbuch inclusive eines Andenkens an ihre verstorbene Freundin in einen Bücherschrank. Als sie den Fehler bemerkt, holt sie es zurück und sieht, das jmd auf ihre zahlreichen Randbemerkungen geantwortet hat. Sie wird ihrerseits zu einem Buch eingeladen, um gemeinsam zu kommentieren.
Leider geht es im Folgenden nicht so sehr um die gemeinsam gelesenen Bücher, auch nicht um die passenden Randbemerkungen, sondern um das private Geplänkel, dass auf der letzten Seite über Fragen und Antworten ausgetauscht wird. Erins Lesepartner ist James. Die beiden begegnen einander zunächst nicht.
Es wird abwechselnd aus Sicht von Erin und James erzählt. Beide haben mehr oder weniger schwere Zeiten hinter sich und schleppen Probleme mit sich herum. Sie sind beide mit ihrem aktuellen Leben unzufrieden und versuchen bzw. überlegen einen Neustart.
Die aktuelle Handlung und auch die zahlreichen Erlebnisse aus der Jugend fand ich unglaubwürdig.
Erin ist eine fürchterlich Person, die nur sich selbst sieht und sich um ihre alten Probleme dreht. Sie ist nicht in der Lage ihre Mitmenschen wirklich zu sehen oder zu verstehen, weil sie selbst immer an erster Stelle kommt. Empathie, ein Hineinversetzen in Andere oder auch Verzeihen liegt ihr nicht. Ihre Mutter lässt sie seit Jahren links liegen, weil diese sich in einen anderen Mann verliebt hat. Dass der Vater damit klar kommt, mildert ihre Einstellung nicht. Eine narzistische Dramaqueen, die ich nicht live erleben möchte. Ohne zu Spoilern kann ich dazu nur schlecht mehr berichten.
James wird als Kind und der Schule gemobbt, dies ging bis zur Misshandlung. Obwohl die Lehrer, der Bruder und die Freunde davon wissen, passiert nichts. Die Lage wird als gegeben hingenommen und akzeptiert. Seine Mutter ist krank und er glaubt daran Schuld zu sein. Aus diesen Gründen ist er in bestimmten Verhaltensmustern gefangen. Er ist etwas sympathischer als Erin, aber definitiv anstrengend.
Die Aufklärungen am Ende waren teils dramatisch, aber nicht gut genug um derartig nachtragendes und selbstsüchtiges Verhalten zu erklären. Ob eine Heilung der emotionalen Verletzungen so ohne weiteres möglich ist, möchte ich mir gar nicht mehr überlegen.
Für die schöne Idee zum Buch und das niedliche Cover gerne noch zwei Sterne.

Bewertung vom 17.09.2024
Tode, die wir sterben / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.1
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Tode, die wir sterben / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.1


sehr gut

viele aktuelle Probleme aufgegriffen

Ein neuer Reihenauftakt um eine neues Ermittlerteam in Malmö, der noch Luft nach oben hat.

Jon kommt nach einer Pause zurück in den Polizeidienst. Er hat seine Frau verloren und muss sich in dem neuen Lebensabschnitt als alleinerziehender Vater noch zurechtfinden. Seine Frau starb bei einem Verkehrsunfall, gemeinsam mit Jons Kollegen, mit dem sie ein Verhältnis hatte. Die Situation für den Witwer ist nicht einfach und die Mordermittlung ist fordernd, die Versorgung der Kinder wird zum Problem. Ihm wird die neue Kollegin Svea aus Stockholm zur Seite gestellt. Die junge Undercover Ermittlerin soll aus der Schusslinie genommen werden, ihr letzter Einsatz endete dramatisch und folgenschwer für sie. Diese Konstellation sorgt schon für genügend aktuelle Probleme, denen hier auch großzügig Raum gegeben wird.
Während die Beiden sich zusammenraufen, an ihren eigenen Problemen knabbern und den neuen Fall unter Zeitdruck bearbeiten, geht es natürlich auch um einen Mordfall. Ein Junge wurde erschossen, die Umstände führen zu Fragen, die wiederum aktuelle Probleme (Migration, Armut, Gangkriminalität etc.) aufwerfen.
Der Erzählstil hat an einigen Stellen Längen, das liegt vermutlich auch an der Vielzahl der Themen, die hier untergebracht sind. Etwas weniger wäre mehr gewesen. Die Figuren werden ausführlich vorgestellt, alle mit Ecken und Kanten, aber nicht unbedingt liebenswert.
Eine gewisse politische Dimension wird eingeführt, die die Entscheidungen von oben beeinflusst, denen sich die Ermittler fügen müssen.
Die Vororte Malmös mit ihren Brennpunkten werden gut dargestellt.
Die Alleingänge der Ermittler fand ich teilweise fragwürdig, sie sorgten jedoch für Spannung.

Durch das Aufgreifen vieler aktueller Probleme ist der Krimi etwas überfrachtet, ich würde den zweiten Teil aber gerne lesen, um zu erfahren, wie sich die Dinge um die beiden Hauptfiguren weiter entwicklen. Von mir gibt es 3,5 Sterne, die ich aufrunde wo es nötig ist.

Bewertung vom 14.09.2024
Die Gräfin
Nelles, Irma

Die Gräfin


sehr gut

6 Tage auf der Hallig

Die Hauptperson dieses Romans gab es tatsächlich, die Autorin hat sie hier in einer 6 Tage Szene zu Leben erweckt und Historie und Fiktion verwoben.

Die 80jährige Diana Gräfin von Reventlow-Criminil lebt auf ihrer Hallig Südfall gemeinsam mit ihrem Hausmädchen Meta und dem Hausmeister Maschmann. Durch ihren aufmerksamen Hund findet die Gräfin im Sommer 1944 einen abgestürzten britischen Piloten im Watt vor der Hallig. Sie versteckt ihn und das Flugzeug. Ein befreundeter Arzt vom Festland hilft dem Verletzten.

Die verschrobene Gräfin mag das zurückgezogene Leben und vertraut nur wenigen Menschen. Das Misstrauen ist angebracht, denn sie verhilft Menschen zur Flucht vor den Nazis.
Die Landschaft und das Wetter sind immer wieder Thema, die poetisch ruhigen Beschreibungen wirken eindrücklich. Über Erinnerungen der Gräfin erfährt man etwas aus ihrem Leben und über ihre Familie, ansonsten erlebt man als Leser die Geschehnisse der beschriebenen 6 Tage, was davor und danach geschieht, kann nur vermutet werden.

Warum der Pilot abgestürzt ist, wird nicht klar, über seinen Auftrag schweigt er. Er ist ungeduldig bezüglich seines Aufenthalts, was sich verstärkt als ein weiterer Flüchtling auf die Hallig kommt.
Die Verhältnisse auf dem Festland werden angedeutet, durch plattdeutsche Einschübe wirken die Dialoge authentisch. Die Neugier einiger Bewohner deutet auf das Denunziantentum der Zeit hin.
Die Zeit und auch das beschriebene Geschehen ist dramatisch, dennoch plätschert die Handlung dahin, als ob die flirrend beschriebene Hitze der Tage alles lähmen würde.
Obwohl ich das kleine Büchlein gerne gelesen habe, lässt es mich etwas ratlos zurück. Warum das Schlaglicht genau auf diese 6 Tage gelegt wurde, erschloss sich mir nicht. Irgendwie fehlte es mir etwas an Handlung. Die Dramatik der Zeit wird nicht genügen herausgearbeitet, die Figuren haben nicht ausreichend Konturen gewonnen. Offene Ende mag ich, aber hier war es mir zu abrupt, aufgrund der neuen Figur am Ende hätte ich mir hier noch ein paar Seiten gewünscht. Da die Autorin verstorben ist, wird es keine Fortsetzung geben.
Von mir gibt es eine eingeschränkte Leseempfehlung und 3,5 Sterne, die ich aufrunde, wo es nötig ist.

Bewertung vom 14.09.2024
Und dahinter das Meer
Spence-Ash, Laura

Und dahinter das Meer


gut

Tochter in zwei Familien

Im London 1940 fliegen die Bomben und das Leben ist gefährlich. Schweren Herzens schicken die Thompsons ihre Tochter Beatrix in die USA zu einer Gastfamilie, damit sie dort in Sicherheit ist und die Schrecken des Krieges nicht hautnah miterleben muss. Vater und Mutter bleiben in England und engagieren sich, wo sie können.
Bea wird von der warmherzigen Familie Gregory in den USA aufgenommen. Die Gasteltern und die beiden Söhne werden zu einer neuen Familie für sie.
Die Erwachsenen informieren einander über besondere Vorkommnisse per Brief, aber sie werden nicht miteinander warm.
Als der Krieg zu Ende ist möchte Beatrix gerne noch bleiben, doch sie muss überstürzt zurück nach London.
Die Geschichte geht dann noch über einige Jahre weiter, man erfährt wie aus den Kindern junge Erwachsene werden. Familiäre Entwicklungen voller Spannungen, berufliche Werdegänge, dramatische Todesfälle u.a. werden angeschnitten.

Die Geschichte wird recht ruhig aus den unterschiedlichen Blickwinkeln der Beteiligten erzählt. So könnte man eigentlich einen guten und vielseitigen Einblick bekommen. Leider plätschert das Geschehen hier so vor sich hin, entwickelt Längen und Vieles wird nur angeschnitten. Man hätte mehr aus dieser Idee machen können und auch interessante Zeitdetails mit einarbeiten können.
Hier dreht sich alles um die Figuren und wie sie mit der Situation zurechtkommen. Das Zusammenwachsen und Abschied nehmen ist für Alle eine Herausforderung, aber auch diese Aspekte werden nicht ausreichend beleuchtet. Schade, aber er Autorin war mehr daran gelegenen eine Liebesgeschichte mit einzuarbeiten, die zu sehr gewollt wirkte.

Bewertung vom 14.09.2024
Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister / Mord ist Potts' Hobby Bd.3
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bürgermeister / Mord ist Potts' Hobby Bd.3


ausgezeichnet

Mrs. Potts dritter Fall

Der Bürgermeister von Marlow wird während einer Stadtratssitzung vergiftet. Die Umstände sind mysteriös, keiner kann es gewesen sein. Suzie ist in der Sitzung dabei und informiert sofort ihre Freundinnen. Judith und Becks sind sofort zur Stelle und erhalten wieder die offizielle Erlaubnis als Gehilfen der Polizei zu agieren. So liegt auch diese Ermittlung wieder ganz in privater Hand unter Judith Potts Leitung. Sie hat hier diesmal stark die Federführung, ihre Freundinnen sind nicht so sehr eingebunden.

Der Bürgermeister war ein emphatischer freundlicher Mann, der sich für seine Bürger eingesetzt hat, dennoch ergeben sich mit der Zeit diverse Motive, denen die Damen nachgehen. Einige Wendungen und etwas Humor lassen das Hörbuch zu einer kurzweiligen Unterhaltung nebenbei werden. Ich war durchweg neugierig, wer denn nun schlussendlich der Täter war, aber dennoch störte mich doch einiges an dem Buch. Einige Alibis wurden erst spät erhoben, bzw. die Abstimmung zwischen den Beteiligten war nicht gegeben. Die Damen finden offensichtliche Hinweise und Indizien, die der Polizei natürlich verborgen blieben, weil sie nicht gründlich suchten oder nachdachten. Diese Szenen finde ich nicht sehr glaubwürdig. Zudem wurde nicht in alle Richtungen ermittelt. Da der vergiftete Kaffee aus einer Teeküche stammte, in der Selbstbedienung herrschte, hätte sehr wohl jemand anderes das Ziel sein können. Dies war nie eine Überlegung wert.
Das Ende war wie in den Vorgängern ein wenig haarsträubend und unrealistisch, auf den Kalleffekt möchte der Autor wohl nicht verzichten.
Zum nebenbei Hören ein humorvoller Cosy Crime, bei dem man nicht alles auf die Goldwaage legen darf. Christine Prayon liest auch den dritten Teil sehr gekonnt und unterhaltsam.
Von mir gibt es eine Empfehlung an Fans der Serie und Cosy Crime Liebhaber, die etwas Humor in der Handlung mögen.

Bewertung vom 14.09.2024
Lass die anderen reden
Engelstädter, Vanessa

Lass die anderen reden


sehr gut

Stresscoaching

Vanessa Engelstädter hat hier einen Ratgeber veröffentlicht, der sich an Mensch-Hunde-Teams richtet, aber hauptsächlich den Menschen in den Fokus nimmt. Das ist sinnvoll, den Stimmungen übertragen sich häufig auf die Hunde, das kann zu guten aber auch zu schweren Rahmenbedingungen und Situationen führen. Insgesamt betrachtet können die Tipps und Beispiele aber auch von Menschen ohne Hund umgesetzt bzw. genutzt werden.
Der Ratgeber gliedert sich in fünf Kapitel:
1. Stress: Entstehung und Auswirkung
2. Du und dein Hund
3. Du
4. Körperpsyche
5. Du, dein Hund und die Anderen
Die jeweiligen Kapitel sind in weitere Unterthemen gegliedert. Die Texte sind trotz fachlicher Erläuterungen verständlich geschrieben und lassen sich aufgrund der klaren Gliederung gut lesen.
Selbsttests, Anregungen, Beispiele und Beobachtungen wirken auflockernd und helfen das Gelesene in den Alltag zu übertragen.
Da ich mich mit dem Thema schon beschäftigt habe, konnte ich hier nicht bahnbrechend Neues erfahren, aber das habe ich auch nicht erwartet. Das Buch bietet einen guten Einstieg in das Thema Stresscoaching und bietet umsetzbare Tipps, die den Umgang mit Stress erleichtern, das der Alltag mit Hund auch berücksichtigt wird, gefällt mir gut.

Bewertung vom 07.09.2024
The Reappearance of Rachel Price
Jackson, Holly

The Reappearance of Rachel Price


sehr gut

Totgeglaubte leben länger

Die junge Ehefrau und Mutter Rachel Price verschwand vor 16 Jahren unter mysteriösen Umständen. Ihre zweijährige Tochter Bel wurde allein im Auto aufgefunden. Das Kind war noch zu klein, um Auskunft über den Verbleib der Mutter zu geben. Der Fall konnte nie geklärt werden, ist in die Geschichte eingegangen und beschäftigt immer wieder bzw. noch die Familie, Polizei und unterschiedlichste Medien.

Bel ist nun 18 Jahre alt, sie bildet ein festes Team mit ihrem Vater Charlie, der sie alleine erzogen hat. An ihre Mutter kann sie sich nicht wirklich erinnern, dennoch ist diese allgegenwärtig. Bel ist die Tochter von Rachel Price. Sie ist nie einfach nur Bel und jetzt wird eine Dokumentation über das Verschwinden der Rachel Price gedreht. Bel ist nicht glücklich über diese Situation, aber ihr Vater benötigt das Geld für die Pflege seines kranken Vaters. Schon bei den ersten Interviews wird klar, dass es klare Familienhierarchien gibt. Auch Rachels Mutter sorgt regelmäßig für Ärger und Unruhe mit ihren Anschuldigungen, das Charlie Rachel ermordet hat. Die Polizei verdächtigt Charlie immer wieder, obwohl er bei einem Prozess für nicht schuldig erklärt wurde.

Mitten in die Dreharbeiten platzt die echte Rachel, die nach vielen Jahren der Entführung frei gelassen wurde. Bel ist misstrauisch und will das Ganze nicht glauben.

Holly Jackson entwickelt eine perfide Geschichte voller Wendungen. Nie weiß man, wer der Böse ist und wem man was glauben darf. Bel ermittelt auf eigene Faust, dabei erfährt sie Dinge, die ihre Welt in den Grundfesten erschüttern. Das Ganze endet in einem leider unglaubwürdigen Show down, der sich aber spannend liest.

Für mich war es das erste Buch der Autorin. Sie versteht ihr Handwerk und kann den Leser fesseln, obwohl teils gar nicht so viel passiert. Bis auf einen ständig wiederkehrenden Knoten in Bels Mitte gefiel mir der Erzählstil sehr gut. Die Charaktere sind nicht unbedingt sympathisch, aber interessant, die Nebenfiguren hätten etwas mehr Tiefe vertragen können. Bels Charakter wird sehr gut beleuchtet und es wird deutlich, welche Spuren diese besondere Vergangenheit bei ihr hinterlassen hat. Ihre Beziehungen haben hier besonderes Gewicht, werden auf harte Proben gestellt, erfahren drastische Wandlungen.

Durch Bels ständiges Hinterfragen, Beobachten und Nachforschen kommen immer wieder neue Details ans Licht, die mich mitraten ließen, wie sich wohl alles zugetragen haben mag. Am Ende werden die offenen Fragen beantwortet und die Lage geklärt. Ich war mit der Lösung nicht ganz so zufrieden, das Geschehen im Wald, Ramseys und auch Carters Entscheidungen sind für mich nicht nachvollziehbar, aber hierzu kann man nichts schreiben ohne zu Spoilern.

Insgesamt ein gut geschriebener und teilweise spannender YA-Thriller, der auch zwischenmenschliche Beziehungen beleuchtet.

Bewertung vom 04.09.2024
Selbstversorgung im Winter
Genrich, Til

Selbstversorgung im Winter


sehr gut

Informativer Querschnitt

Dieses Buch soll dazu motivieren die Selbstversorgung das ganze Jahr über aktiv zu gestalten, also auch im Winter. Es werden winterharte Gemüsearten vorgestellt, Indoor-Farming, diverse Haltbarmachungsarten u.v.a. Das Buch bietet einen interessanten Querschnitt über viele Möglichkeiten, die im weitesten Sinne zu dem Thema passen. Was davon für den Leser in Frage kommt ist individuell zu entscheiden und liegt auch an Zeit- und Platzvorräten. Hier bekommt man viel Input und kann bei Interesse ggfs woanders noch genauer nachlesen, wobei ich viele Informationen doch recht ausführlich finde. Die einzelnen Themen werden durch ansprechende Fotos begleitet, die Texte sind nicht zu lang und gut verständlich geschrieben. Kapitel mit Unterthemen sorgen für eine gute Unterteilung, so kann man schnell gezielt etwas nachlesen.

Neben der Vorstellung von Winterkulturen für das Gemüsebeet werden auch Obstkulturen für die Winterernte vorgestellt, Sandorn und Schlehe waren mir schon bekannt, hier gibt es noch weitere Tipps und auch Erläuterungen zu den idealen Erntebedingungen und der Verwendung. Ein weiterer Punkt ist das Sammeln von Früchten und Wildkräutern in freier Wildbahn, diese kann man natürlich auch im Garten kultivieren, dann ist der Weg zur Ernte später nicht mehr so weit. Das man Knospen als Superfood unterwegs von Bäumen naschen kann, war mir bisher nicht bekannt, hier wird erklärt mit welchen Pflanzen/Bäumen das möglich ist.

Ein weiteres großes Thema ist auch die Lagerung und Verwendung. Was darf zusammen liegen, was nicht und welche Orte sind zur Lagerung am geeigneten. Wer nicht einlagern kann und möchte findet hier auch Tipps zum Einkochen, Fermentieren, Einfrieren, Trocknen, Konservieren mit Salz, Einlegen in verschiednen Formen usw.

Wer nach den ganzen Aktionen noch Zeit findet, kann in den letzten Kapiteln noch einiges zum Anbau im Wohnhaus erfahren. Sprossen und Keimlinge oder Pilzkulturen, hier ist für jeden etwas dabei.

Ich habe das Buch gerne gelesen und werde sicherlich immer wieder mal darin nachschlagen. Viele der vorgestellten Möglichkeiten kommen für mich zur Zeit nicht in Frage, da meine Zeit für viele der zeitintensiveren Methoden nicht reicht und der Platz in der Wohnung auch nicht. Aber die Anregungen sind vielfältig und wenn es einen überkommt findet man hier umsetzbare Projekte.