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La Calavera Catrina

Bewertungen

Insgesamt 339 Bewertungen
Bewertung vom 06.03.2023
Lenni und Lu werden Freunde
Schütze, Andrea

Lenni und Lu werden Freunde


ausgezeichnet

"Lenni und Lu werden Freunde“ bildet den Auftakt einer neuen Bilderbuch-Reihe, in der es um eine ungleiche Freundschaft zwischen einem Elefanten namens Lenni und einem Luchsmädchen namens Lu geht. In diesem Buch erfährt man, wer die beiden sind und wie es zu ihrer ganz besonderen Freundschaft kam. Der sanfte Lenni hat einen wunderschönen Garten und trifft dort auf die quirlige Lu, die ihre Brille verloren hat.

Die Doppelseiten sind detailreich, bunt bebildert und sehr stabil. Es gibt viel zu entdecken und zu benennen. Dabei haben die Illustrationen einen ganz eigenen, kreativen Charme, der auch Erwachsene ansprechen wird. Es gibt schon etwas mehr Text, der aber auch nötig ist, weil die Bilder nicht allein für sich sprechen. Der Text ist dabei verständlich und lässt sich leicht vorlesen. Der Garten kann als eine fantastische Welt verstanden werden, in der es auch einen Verschwinde-Zwerg gibt und Pflanzen ein Gesicht haben. Es ist nicht nur die tierische Freundschaft, die diese kleine Geschichte so lesenswert macht, sondern auch die herrliche bebilderten Gartenatmosphäre, in der man sich beim Vorlesen verliert. Außerdem sind Lenni und Lu sehr niedlich. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 06.03.2023
Bildergeschichten zum Mitmachen: Hier kommt Finni Fuchs
Reider, Katja

Bildergeschichten zum Mitmachen: Hier kommt Finni Fuchs


sehr gut

Finni Fuchs ist ein niedliches Bilderbuch mit Alltagsgeschichten zum Mitmachen für Kinder ab 2 Jahren.

Gemeinsam mit seinen Eltern meistert Finni Fuchs viele Alltagsabenteuer, wie einen Kuchen backen, in die Kita gehen oder einen Nachmittag auf dem Spielplatz. Alles Alltagssituationen mit denen sich die Kleinsten identifizieren können, wobei auch mal etwas schief gehen darf. Dazu gibt es viele Gegenstände, die in die passende Zusammenhänge eingeordnet und benannt werden können. Es gibt auch Doppelseiten, die zum Entdecken und Suchen einladen. Viele bunte Bilder und wenig Text passen zum Lernlevel der Zielgruppe. Rund macht das Buch, dass man Finni Fuchs aus einem Karton heraustrennen und „anziehen“ kann. Das ist nah am eigenen Erleben und macht die Figur lebendiger und fördert außerdem das spielerische Lernen. Allerdings haben wir die Figur ein bisschen stabilisiert, damit sie nicht so schnell kaputt geht. Insgesamt finden wir Finni Fuchs toll und nutzen es momentan täglich. Prima, für die gemeinsame Bilderbuchzeit zu Hause. Denn auf Reisen könnten die Einzelteile verloren gehen.

Bewertung vom 06.03.2023
Das Geheimnis der Schokomagie (Schokomagie 1)
Allnoch, Mareike

Das Geheimnis der Schokomagie (Schokomagie 1)


gut

Nachdem wir "Das Geheimnis der Schokomagie" ausgelesen hatten, waren wir uns einig, denn irgendwie war die Geschichte leider, leider nicht so toll, wie erhofft. Woran lag es? Am Schreibstil jedenfalls nicht. Angenehm lesbar ließ sich auch gut die französische Atmosphäre aufsaugen. Aber wahrscheinlich an den klischeehaften Figuren, mit denen man irgendwie nicht warm wurde, weil sie sich teilweise sehr fragwürdig verhielten. Oder der vorhersehbaren Handlung, die leider gar nicht einfallsreich ist und irgendwie des Guten zu viel. Unter magischer Spannung hatten wir uns etwas anderes vorgestellt. Mila besitzt die Gabe des Duftsehens bzw. hat Zukunftsvisionen und das ist auch immer wieder Thema, aber gerade hier wird so viel Potenzial verschenkt und es gab einige Situationen, die die unglaubwürdig waren. Die Handlung um den Präsidenten war einfach langweilig. Vor allem das Ende war enttäuschend platt.

Letztlich ist es eine nette Geschichte, die offenbar viele begeistert hat, aber uns nicht. Die Buchideen klingt magisch, aber die Umsetzung konnte uns leider nicht überzeugen. Trotzdem drei Sterne für den humorvollen Schreibstil und die gelungene Buchgestaltung.

Bewertung vom 06.03.2023
So hört sich Liebe an
Zylla, Amiena

So hört sich Liebe an


ausgezeichnet

"So hört sich Liebe an" erzählt von einer achtsamen Reise zweier Freunde durch die Natur und dem schönen Gefühl, des Heimkommens.

Emmi ist ein neugieriges Fuchsmädchen. Immer mit dabei ist ihre beste Freundin Luna, ein Elefantenmädchen. Emmi möchte die Welt auf der anderen Seite vom Bach erkunden. Ermutigt von ihrer Mutter, wagt Emmi mit ihrer besten Freundin Luna den Sprung über den Bach, aus dem vertrauten Wald, ins Abenteuer.

Absolut begeistert hat uns nicht nur die zauberhafte Geschichte voller Glück, Vertrauen, Liebe und Freundschaft, sondern auch die großartigen Illustrationen, wie ich sie selten gesehen habe. Jan Schwarz setzt die malerischen Landschaft in den Fokus und baut so eine warme und naturnahe Atmosphäre auf, die sich in diesen märchenhaften Bildern einen Hauch Realität beibehält und mit lebendigen Details zum Entdecken einlädt. Die beiden niedlichen Hauptfiguren erkunden diese magische Welt und sprühen nur so vor Freude. Hier sprechen die Bilder für sich, aber ergeben auch ein schönes Zusammenspiel mit dem achtvollen Text, der dazu einlädt, die Geschichten mit allen Sinnen zu entdecken und angenehme Gefühle zu erzeugen. Denn es gibt vereinzelt kleine Anregungen, die zum Mitmachen auffordern: Wie riecht das? Wie fühlt sich das an? Kinder werden in ihrer Neugier gestärkt und erfahren, dass sie alles haben, was sie brauchen: ihre Sinne.

Das Ende ist sehr berührend und die Bebilderung einfach umwerfend schön. Die ermutigende Botschaft ist: „Die Welt gehört dir, geh und umarme sie!“
Ich kann dieses achtsame, mutmachende, idyllische und toll illustrierte Bilderbuch sehr empfehlen. Eine wärmende Geschichte, die einfach glücklich macht und die man sich immer wieder ansehen kann.

Bewertung vom 06.03.2023
The truth behind your lies
Heimes, Silke

The truth behind your lies


sehr gut

"The truth behind your lies #nofilter" ist ein packendes Buch, indem ein Außenseiter Rache an seinen Peinigern nimmt, indem er ihnen einen verlockende Falle stellt und versucht, die sonst so perfekte Fassade der Clique, online zum Einsturz zu bringen.

Hauptfiguren sind Cliquen-Mitglied Emmy und der nerdige Racheplaner Jan. Die kurzen Kapitel erzählen im Wechsel, wie Jan die Gruppe ausspioniert, ein Mädchen kennenlernt und Emmy sich im Wechselbad der Gefühle befindet, während der Urlaub ordentlich Konfliktpotential offenbart. Sehr interessant dabei, ist der idyllische Ort: ein Holzhütte in den Schweizer Bergen. Ein ziemlicher Kontrast zum heiklen Handlungsthema. Jeder der fünf Freunde hat ein Päckchen zu tragen und während der Zeit in der Hütte, offenbaren sich gefährliche Abgründe. An dieser Stelle eine Triggerwarnung, die leider im Buch hinten steht, aber nach vorne gemusst hätte: der Roman behandelt Ängste, Übergriffe, Selbstverletzung und Selbstmordfantasien.

Silke Heimes schildert glaubwürdig das Gefühlschaos ihrer beiden Figuren und beweist ein gutes Gespür für die Probleme Heranwachsender, die aufregende Zeit nach dem Abi, in denen man Pläne schmiedet, neue Erfahrungen macht oder eben mit dem Traumata der Schulzeit zu kämpfen hat. Dabei stellt sie die Frage: „Ist es fair, sich zu rächen?“ und beantwortet diese auch u.a. mit einer Figur, die ich sehr mochte. Die Themenwahl ist vielseitig und trifft aktuelle Debatten über Selbstdarstellung im Netz, den Umgang mit sozialen Medien und die Sensationsgier.

Schon der Einstieg in die Geschichte, zeigt Jans sensiblen Charakter und mir hat sofort der bildhafte und mitziehende Erzählstil gefallen. Mit steigender Seitenzahl wird klar, hier wird irgendwas Schreckliches passierten und ich hatte das Buch in kürzester Zeit durchgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht. Was ich schade fand: Die Clique einigt sich auf zwei Smartphone-freie Wochen, ganz ohne Internet und Co., was Jans Racheplan erst den Weg bereitet. Leider kommt das überhaupt nicht weiter zur Sprache, obwohl es ihnen sicher schwergefallen sein dürfte, wenn sonst die Selbstdarstellung auf ihrem Blog ihr Leben bestimmt hat. Das fand ich etwas unglaubwürdig. Zudem gab es ein paar kleine Logiklöcher und insgesamt bleiben die Themen und Figuren eher oberflächlich, was bei der angesprochenen Vielzahl auch nachvollziehbar ist.

Fazit: Packende Jugendliteratur über aktuelle Themen, ganz ohne Filter, die richtig gut das Lebensgefühl nach dem Abi einfängt und die Handlung in die Schweiz verlagert. Lesenswert für jeden, der es nicht so tiefsinnig braucht und über kleine Fehler hinwegsehen kann.

Ich vergebe 3,5 Sterne und habe "The Alien" für mich entdeckt. Schöner Song, bei dem ich jetzt immer die entsprechende Textstelle im Kopf habe.

Bewertung vom 06.03.2023
Die magischen Träume des Malcolm Bell
Welford, Ross

Die magischen Träume des Malcolm Bell


gut

„Die Welt in deinen Kopf ist größer als die da draußen. Da kann man sich leicht verlieren.“

In diesem Roman geht es um Malcolm Bell, der seinen kleinen Bruder retten muss. Die Ideeumsetzung ist so kreativ, wie von Ross Welford zu erwarten war. Man wird sofort ins Abenteuer gezogen, ohne lange Einleitung. Malcolm klaut einen seltsamen Apparat, der es möglich macht, Wachträume zu erleben. Zusammen mit seinem kleinen Bruder Sebastian stürzen sie sich ins Abenteuer, ohne die Konsequenzen zu kennen, bis der Spaß zum bitteren Ernst wird. Als Sebastian nicht mehr aufwacht, versucht Malcolm in der realen Welt mit den Konsequenzen zu leben und eine Lösung zu finden.

Die Geschichte hat sich ganz anderes entwickelt, als erwartet. Malcolm verbringt mehr Zeit in der Realität als in seinen Träumen, lernt ein altkluges Mädchen namens Susan kennen und versucht mit ihr mehr, über den "Trauminator" zu erfahren. Der fast zwölfjährige Malcolm muss einige Herausforderungen bestehen und seine Angst vor einem Krokodil überwinden. Das wachsende Verantwortungsgefühl als großer Bruder, hilft ihm dabei.

Es fiel mir am Anfang schwer, dranzubleiben. Die Geschichte ist in der Ich-Perspektive geschrieben, aber so filmisch erzählt, dass man immer wieder über den lockeren Schreibstil stolpert, der sich auch direkt an die Leser und Leserinnen richtet. Die Zeitsprünge und unwichtigen Nebensächlichkeiten, gespickt mit viel wörtlicher Rede haben ebenfalls dazu beigetragen, den Lesefluss auszubremsen. Die kurzen Kapitel eignen sich jedoch gut zum Selberlesen. Zum Ende hin wird es dann besser: rasanter, spannend und verrückt. In Träumen „müssen sich Logik, Verstand, Wahrnehmungsvermögen und Ordnung hinter Seltsamkeit und Unwahrscheinlichkeit anstellen.“

Es werden neben Freundschaft und Verantwortung auch eine Vielzahl an anderen Themen angerissen u.a. Tod, Depressionen, Angst und Adolf Hitler. Diese werden jedoch mit viel Humor erzählt, um die junge Leserschaft nicht zu traumatisierten. Das ist beinahe ein Merkmal von Ross Welford, der Kinder gern herausfordert und ihre Neugier ernst nimmt. Trotzdem würde ich das Buch nicht unbedingt als Lektüre für das abendliche Vorleseritual empfehlen. Eher zum Selberlesen für Kinder zwischen elf und zwölf Jahren.

Bewertung vom 06.03.2023
Morgen, morgen und wieder morgen
Zevin, Gabrielle

Morgen, morgen und wieder morgen


ausgezeichnet

"Morgen, morgen und wieder morgen" ist eine Hommage an die Computerspiele der 90er und ihre Nerdkultur. Erzählt wird über zwei Jahrzehnte die Coming-of-Age Story zweier begabter Spielprogrammierer, ihre besondere Freundschaft und ihr Lebenswerk: die Gründung eines Unternehmens und das programmieren von Bestseller-Games. Die Rede ist von Sadie und Sam. Beide lieben Computerspiele, sind introvertiert und sehr begabt, wenn es darum geht, sich stundenlang in kreative Projekte zu vertiefen. Sam ist unsicher im Umgang mit Menschen, aber ziemlich beharrlich, wenn er sich erstmal was in den Kopf gesetzt hat. Sadie ist ein Ausnahmetalent, eigensinnig und hat eine Verbindung zu Sam, wie kein anderer. Marx ist Sams bester Freund und Unternehmenspartner. Er ist ein gutaussehender Typ, stets liquide und interessiert - an schönen, talentierten Frauen und wohltätigen Projekten, wenn man so will. Er fungiert oft als Berater und Vermittler zwischen den Freunden.

Trotz ihrer anstrengenden Eigenarten waren mir alle Charaktere sehr sympathisch. Ihre Handlungen und Gedanken werden nachvollziehbar geschildert, und sie wuchsen mir mit jeder Seite ans Herz. Es macht einfach Spaß, den Roman zu lesen. Man könnte sagen, dass das Buch ein paar Längen hat, aber ich würde es unverzichtbare Details nennen. Es ist, als würde man die Welt aus einer erstaunlich neuen Perspektiven betrachten. Wie wäre es, wenn man mehr als ein Leben hätte? Wie tröstlich kann eine Welt sein, die man nach seinen eigenen moralischen Vorstellungen gestaltet und die für viele zum Kult wird? Besonders für Sam sind Spiele ein Zufluchtsort gewesen, nachdem er viel Zeit im Krankenhaus verbringen musste. Immer wieder erfährt man in Rückblenden mehr von Sam, seiner Kindheit, seiner Mutter, traumatischen Erlebnissen und seinen chronischen Schmerzen. Es fällt ihm schwer mit Nähe umzugehen, was die zunehmende Zuneigung zu Sadie schwierig für ihn macht. Es geht um Freundschaft, Träume, Neuausrichtungen und auch Liebe, aber das ist kein Liebesroman. Einen großen Raum nimmt die unternehmerische Arbeit, die Dynamik der Freunde und das Entwickeln, Programmieren und Vermarkten von Spielen ein. Sehr gelungen waren vor allem die großartigen Spielideen und vielen kreativen Einfälle. Wie gern hätte ich selbst „Ichigo“ gezockt. Außerdem ist der Roman gespickt mit schönen Weisheiten und Botschaften: „Zum Spielen braucht es Vertrauen und Liebe.“

Was macht dieses Buch also so großartig, dass es selbst die begeistert, die selten zum Buch greifen und fast jeder es empfiehlt? Sind es die Charaktere, die so liebevoll und gekonnt ausgearbeitet sind oder der umwerfende Schreibstil, der einfach zu überzeugen weiß? Sind es die witzigen Details und zahlreichen nerdigen Anspielungen? Das authentische Lebensgefühl von Los Angeles der Neunziger und Zweitausender? Oder die japanischen Einflüsse (auf dem Cover ist nicht zufällig die berühmte große Welle von Kanagawa)? Es könnte auch die leidenschaftliche Recherche von Gabrielle Zevin sein. Ich würde fast sagen, für fast 560 Seiten ist die Handlung übersichtlich, aber sie ist fesselnd geschrieben und hält eine bittere Wende bereit. Was danach kam, war raffiniert inszeniert und echt originell. Alles zusammen, macht das Buch so großartig. Lasst euch überraschen!

Bewertung vom 06.03.2023
Mascha das Betrügerhuhn - Der verrückte Eierklau
Bierkandt, Julia

Mascha das Betrügerhuhn - Der verrückte Eierklau


ausgezeichnet

"Mascha, das Betrügerhuhn - Der verrückte Eierklau" ist ein lustiges Bilderbuch, das mit viel Wortwitz von einem einfallsreichen Huhn und ihrer gekonnten TäuscherEi erzählt. Mascha ist nämlich gar nicht so betrügerisch wie es der Titel vermuten lässt, sondern lebt mit Rosi, dem Schwein, Elvis, der Kuh, Wolle, dem Schaf und der Bäuerin ein harmonischen Bauernhofleben. Sie liebt es, Krimis zu lesen und zu stricken. Noch viel mehr liebt sie ihre Eier. Deshalb lässt sie sich was einfallen, damit die Bäuerin sie nicht auf dem Markt verkaufen kann. Dabei kann sie natürlich auf die Unterstützung von Elvis, Rosi und Wolle zählen.

Sehr schön ist dieses harmonische Bauernhofidyll und das freundliche und verständnisvolle Miteinander, der niedlichen Bauernhofbewohner. Dazu passt auch die übergreifende Botschaft der Geschichte: Stehe für das ein, was dir am Herzen liegt! Außerdem werden Werte der Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Nachhaltigkeit vermittelt.

Die verspielt angeordneten Textpassagen passen wunderbar zum Gesamtkonzept, denn hier gibt es auch einige Reime und Ei-Wortspiele zu entdecken. Auf jeder Seite passiert etwas Neues und nichts davon ist vorhersehbar. Das macht das Buch so abwechslungsreich. Es begeistert immer wieder mit bunten Illustrationen und mit gleich mehreren Sequenzen auf einer Doppelseite. Das ist nur einer der vielen Gründe, warum "Mascha, das Betrügerhuhn" zum mehrmaligen Lesen einlädt.

Besonders hat uns das gelungen Zusammenspiel gefallen. Die Geschichte ist lustig, spannend und originell, aber gleichzeitig auch herzerwärmend und ansprechend bebildert. Das Buch enthält einfach alles, was wir mögen: Tiere, das Landleben, ordentlich Spaß und ein überraschendes Ende. Noch dazu ist es hochwertig gestaltet und hat ein angenehmes Format. Kein zu unterschätzendes Detail, wenn man ein Buch oft vorliest. Absolute Leseempfehlung für dieses lustige Bauernhof-Abenteuer.

Bewertung vom 27.02.2023
SWITCH YOU. Völlig übergeschnAPPt! 1: Völlig übergeschnAPPt!
Fesler, Mario

SWITCH YOU. Völlig übergeschnAPPt! 1: Völlig übergeschnAPPt!


sehr gut

Der Reihenstart ,über die übergeschnaAPPte Körpertausch-Story zweier Brüder, wird Kindern ab zehn Jahren gefallen, die auch "SpooKI" und "Bitte nicht öffnen" mochten.

Fred wünscht sich zu seinem zwölften Geburtstag nichts sehnlicher, als ein eigenes Smartphone. Seine Freude ist riesig, als sein Wunsch überraschenderweise in Erfüllung geht, doch sein neues Gerät hat nur eine Sonderfunktion - wie enttäuschend. Als Fred jedoch zufällig ein Foto von seinem vier Jahre älteren Bruder Erik macht, der außer schlafen und futtern nicht viele Interessen hat, und in dessen Körper schlüpft, werden ihm die unbegrenzten Möglichkeiten bewusst, die vor ihm liegen. Dabei kann Fred sich auf seine Freundin Svetlana verlassen, die ihn nicht nur bei der wissenschaftlichen Analyse dieses Vorgehens unterstützt, sonder auch das ein oder andere richtigstellt und kritisch kommentiert.

Seit gespannt, was Fred mit seinem Körpertausch bewirken kann und was eine Verbrecher-Bande damit zutun hat. Lustig und auflockernd geschrieben und abwechslungsreich, dank der witzigen Illustrationen, ist kurzweilige Unterhaltung garantiert, die digitale Themen mit Magie, Freundschaft und Tugendhaftigkeit verknüpft. Der nächste Switch steht schon in den Startlöchern. Man darf also auf eine Fortsetzung gespannt sein.

Bewertung vom 27.02.2023
In blaukalter Tiefe
Hauff, Kristina

In blaukalter Tiefe


sehr gut

Finanzanwalt Andreas lädt seine Frau Caroline auf einen Yachtausflug ein. Geplant sind zehn Tage Segeltörn in der einzigartigen Landschaft der schwedischen Schären. Könnte dieser Urlaub die Ehe retten? Was Caroline später erfährt, ihr Mann hat auch einen Kollegen und seine Freundin eingeladen. Anwalt Daniel ist ein geeigneter Partner für die Kanzlei. Offenbar belasten dubiose Geschäfte die Kanzlei und Daniel ist engagiert, es seinem Chef recht zu machen. Neben den zwei Pärchen begleite Yachteigner Eric als erfahrener Segler den Törn.
Mit der Zeit kühlt die Stimmung an Bord ab, Unstimmigkeiten fallen auf, die selbst eine aufgesetzte Munterkeit nicht auflösen kann und schließlich zieht (in jeder Hinsicht) ein Sturm auf. Es geht um Einsamkeit in der Partnerschaft, Macht, Liebe und den Mut, neue Wege einzuschlagen.

Das besondere: die vier Perspektiven ermöglichen ganz unterschiedliche Wahrnehmung ein und der selben Situation, ohne, dass man zu weit in die Gedankenwelt der Protagonisten abdriftet. Kristina Hauff ist es gelungen, diesen Perspektiven glaubhaft eine Stimme zu verleihen. Während Andreas seine Arroganz deutlich anzumerken ist, sind die Sichtweisen der Frauen gefühlvoller. Tanja ist um ein angenehmes Klima bemüht, während Caroline sich kühl gibt und mit ihren eigenen Problemen ringt. Daniel ist immer frustrierter von der Situation, sich wie ein Versager zu fühlen. Hauff beschreibt diese vergiftetet Atmosphäre mitreißend und verfrachtet sie in ein Urlaubsidyll - der Kontrast wirkt. Mit wenig Privatsphäre an Bord, auf engstem Raum und steigendem Unmut, erwartet man irgendwann etwas Schlimmes und ist gespannt auf den Ausgang der Reise. Der konnte mich zwar leider nicht überraschen, aber zufriedenstellen.