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La Calavera Catrina

Bewertungen

Insgesamt 696 Bewertungen
Bewertung vom 13.09.2024
Der kleine Grimlin und die große Portion Mut - Eine Freundschaftsgeschichte
Rose, Barbara

Der kleine Grimlin und die große Portion Mut - Eine Freundschaftsgeschichte


ausgezeichnet

In diesem liebevoll ausgearbeitetem Kinderbuch geht um den Wichtel Grimlin, der eine ganz besondere Freundschaft mit einem Vogel namens Tirili schließt, und zu einer abenteuerlichen Reise in den Zapfenfresserwald aufbricht.

Die heimelige Atmosphäre von Bitzelbach, dem Zuhause von Grimlin und gleichzeitig schönster Ort der Welt, ist eine richtige Wohlfühloase. Dazu die farbprächtigen Illustrationen von Laura Bednarski, die ab der erste Seite diese wohlige Stimmung erzeugen. Die Geschichte bietet eine berührende Freundschaftsgeschichte, altersgerechte Spannung und ein Abenteuer mit fantastischen Wesen und urigen Orten. Der wohlige Schreibstil ist lebendig und detailreich ausgeschmückt, um Stimmung zu erzeugen, und lässt sich - von ein paar leicht herausfordernden Worten abgesehen wie Zapfenfresser - sehr gut vorlesen.

Es geht um die Kraft von Verbundenheit und gemeinschaftlicher Unterstützung, denn die Freundschaft mit Tirili bringt das Beste in Grimlin hervor und lässt ihn über sich hinauswachsen. Diese inspirierende Mutgeschichte enthält viele stärkende und tiefgründige Lebensweisheiten und Erkenntnisse zum Thema Offenheit, Geduld, Freundlichkeit u.v.m, die zum Nachdenken anregen. Und das ohne erhobenen Zeigefinder. Sie ist absolut altersgerecht und ohne böse Überraschungen (daher auch für ängstliche Kinder gut geeignet). Für Kinder ab 5 Jahren hält sie auch die eine oder andere unvorhersehbare Wendung bereit, während sich mit älteren Kinder spannende Gespräche ergeben. In jeder Hinsicht ein wertvolles Kinderbuch.

Sehr niedlich fanden wir die hilfsbereiten Schnörksel, die eine nicht unerhebliche Rolle einnehmen, aber eigentlich waren alle Charaktere toll und wichtig. Das wundervolle Happy End macht alle glücklich und bildet einen perfekten Abschluss. Eine Fortsetzung ist nicht nötig, wäre aber sehr willkommen.

Ein interaktiver Bonus im Buch sind Rezepte und eine Bastelanleitung. Außerdem gibt es die spielerische Möglichkeit nach jedem gelesenen Kapitel hinten im Buch ein Bild auszuschneiden (kann auch ausgedruckt werden) und vorne in die Karte einzukleben. Tolle Idee mit Belohnungseffekt.

Fazit:

Wir mochten das Vorlesebuch so sehr und werden es bestimmt noch öfter lesen. Auch das schöne Cover ist ein Highlight und deswegen bekommt es einen Ehrenplatz im Buchregal. Uneingeschränkte Leseempfehlung für Groß und Klein.

Bewertung vom 13.09.2024
Der Kuss der Nachtigall / Nightbirds Bd.1
Armstrong, Kate J.

Der Kuss der Nachtigall / Nightbirds Bd.1


sehr gut

«Der Kuss der Nachtigall» ist der Fantasy-Reihenauftakt der «Nightbirds» und überzeugt mit einem neuartigen Magiesystem, einem stimmungsvollem Setting, dezente Romance, politischen Intrigen und starken Heldinnen.

Hauptfiguren sind die drei Nightbirds Mathilde, Sayer und Æsa. Ein Kuss von ihnen verleiht für kurze Zeit magische Kräfte und erfüllt „Wünsche, die sich einzig auf gottlose Weise erfüllen lassen.“ Um die Nightbirds zu schützen, bleiben ihre Identitäten geheim, doch ein Attentat beweist, dass sie nicht mehr sicher sind.

Die Handlung ist unvorhersehbar, wendungsreich und überrascht mit einigen Enthüllungen. Für die Einführung wird sich etwas Zeit genommen. Es treten eine Vielzahl Figuren auf und ich brauchte etwas, bis ich mich zurechtfand. Dann nimmt das Tempo etwas zu, es wird allmählich ereignisreicher und natürlich magischer. Dabei stehen die Nightbirds, ihre Magie und ihre Verbundenheit im Vordergrund. Alles in einer Welt des politischen Wandels und der Geheimnisse. Ich mochte die verschiedenen Stile der drei Nightbirds, die charakterlich ganz unterschiedlich sind, was sich auch im Schreibstil widerspiegelt. Diese tiefen Einblicke haben auch Wiederholungen und Ausschweifungen zu Folge, aber es fällt leicht, eine Verbindung aufzubauen und ihre Entwicklung nachzuvollziehen, obwohl in der dritten Person erzählt wird. Es war ein fantasievolles Leseerlebnis mit Suchtgefahr und einem gelungenem Ende, das Lust auf die Fortsetzung macht.

Bewertung vom 13.09.2024
Die Hüter der verborgenen Königreiche / Royal Institute of Magic Bd.1
Kloss, Victor

Die Hüter der verborgenen Königreiche / Royal Institute of Magic Bd.1


ausgezeichnet

Um das Rätsel seiner verschwundenen Eltern zu lösen, lässt der fast 15-jährige Ben Greenwood nichts unversucht und folgt jedem Anhaltspunkt. Seit fast zwei Jahren lebt er nun schon bei seiner Stiefoma. Glücklicherweise kann er sich auf seine Freunde verlassen. Ein versteckter Brief, aus den von der Polizei beschlagnahmten Sachen, bringt Ben auf eine erste richtige Spur.

Ich liebe es, dass Ben und sein Freund Charlie völlig ahnungslos in dieses magische Abenteuer stolpern und das verborgene Königreich und das Royal Institute of Magic entdecken. Für sie war all dies ebenso neu und so konnten wir es gemeinsam erkunden. Bens sechster Sinn und sein detektivisches Gespür sorgen dafür, dass er sein Ziel, seine Eltern zu finden, nicht aus den Augen verliert. Es gibt viele tolle Einfälle. Der Drachenbahnhof ist eine geniale Idee und es war sehr amüsant, wie Charlie darauf reagierte. Es ist ein toller Freund und er konnte mich überraschen und zum Schmunzeln bringen. Nathalie ist ebenfalls eine wichtige Figur, die mich ein bisschen an Hermine erinnert hat. Vor allem, wenn sie mit Ben und Charlie zusammen ist. Alle, die es magisch mögen, kommen hier auf ihre Kosten. Es gibt Elfen, Kobolde, Zwerge, Zauberei und die bereits erwähnten Drachen. Außerdem ist die Geschichte mitreißend geschrieben, spannungsgeladen, actionreich und hat ein paar tolle Wendungen zu bieten. Ein vielversprechendes Selfpublishing-Vermächtnis, des leider schon verstorbenen Victor Kloss, das hier Klein und Groß begeistern konnte. Wir freuen uns auf die weiteren fünf Bände, wenn sie in Deutschland erscheinen. Der zweite erscheint im Februar 2025. Meine Leseempfehlung wäre ab 10 Jahren.

Bewertung vom 13.09.2024
Mein Mann
Ventura, Maud

Mein Mann


ausgezeichnet

Eine Hochzeit, ein Haus, zwei Kinder. Nach fünfzehn Jahren Ehe ist sie immer noch in ihren Mann verliebt wie am ersten Tag. Andere bewundern ihren perfekten Ehemann, den hervorragenden Vater. Sie lebt in der Angst ihn zu verlieren und gleichzeitig hat sie sich „noch nie so einsam gefühlt.“ Es ist eine ganze Woche, die gewohnheitsmäßig vergeht und den Rahmen bildet. Am Montag kommen ihr erste Gedanken, sich gegen die Ungerechtigkeit aufzulehnen, dass sie im Dunkeln schlafen muss, weil ihr Mann sonst nicht schlafen kann. Erzählt wird aus ihrer Perspektive und das hatte eine Sogkraft, wie ich sie nicht erwartet hätte. Die „Woche“ verging wie im Flug. Einige Dinge fand ich sehr schräg, aber auch originell. Diese sehr ehrlichen Einblicke waren so schonungslos geschildert, dass es schon wieder fesselnd war.

Es ist ein Roman voller Widersprüchlichkeiten und einer Frau, die sich um keinen Preis verletzlich zeigen will. Es ist eine verzehrende Obsession, in die man tief hineingezogen wird. Dabei ist es beinahe schmerzlich, von dem Desinteresse ihres Mannes zu erfahren, den Gefühlen zu ihren Kindern, den zahlreichen Vermeidungsstrategien und den absurd kontrollierenden Maßnahmen, die sie ergreift. Dabei findet eine Freundin die passenden Worte zum Kern des Problem, ohne es zu ahnen. Mehr möchte ich nicht verraten.

Das Hörbuch kann ich sehr empfehlen, denn die Stimme von Stefanie Wittgenstein passt einfach perfekt und konnte mich völlig einnehmen. Durch die erzählerische Einfachheit kann man sich vollkommen darauf einlassen. Ich fand es großartig und werde es weiterempfehlen.

Bewertung vom 13.09.2024
Die Unmöglichkeit des Lebens
Haig, Matt

Die Unmöglichkeit des Lebens


ausgezeichnet

Rezension ohne Spoiler

Das Hörbuch beginnt mit einer sorgenvollen E-Mail von Maurice, der sich seiner ehemaligen Mathelehrerin Mrs Winter anvertraut. Sie antwortet ihm und schickt ihm ein Manuskript, in dem sie ihre unglaubliche Geschichte zum ersten Mal erzählt. Denn auch sie kennt das Gefühl, in der Finsternis zu stehen und Licht zu brauchen. Grace Winter ist eine verwitwete Mutter und Ehefrau, die den Sinn ihres Lebens verloren hat. Eine vergangene Begegnung führt sie nach Ibiza in ein fremdes Haus. Die Besitzerin Christina ist verstorben und hat Grace ihr Haus vermacht.
Diese großzügige Geste ist der Start zu einem Neubeginn. Natürlich passieren allerhand Merkwürdigkeiten, wie ein Olivenglass, gefüllt mit Meerwasser, das leuchtet. Hier lässt sich schon erahnen, es könnte unerklärlich magisch weitergehen, aber Grace ist Mathematikerin und braucht Fakten. Auf ihrer Suche nach Antworten, lernt sie Alberto kennen, der mit Christina befreundet war. Schließlich möchte Grace herausfinden, was mit Christina passiert ist, die ihren Tod vorhersah, obwohl sie auch daran denkt, diesem verrückten Chaos, in das sich ihr Leben verwandelt hat, wieder den Rücken zu kehren.


„Manchmal ist das, was wie Magie aussieht, einfach ein Teil des Lebens, den wir noch nicht verstehen.“


Meine Meinung:

Mir hat die Geschichte sehr gefallen, auch wenn sie unfassbar ist und verlangt, sich aufgeschlossen dem Unmöglichen zu öffnen. Matt Haig hat es wieder geschafft, Fantasie, aktuelle Themen und vielschichtige Figuren zu kreieren, die eine Geschichte voller Tiefe und Weißheit erzählen.

Die Kapitel haben alle einen Titel und sind mitunter auch kurz und knapp. Dadurch fliegt man durch die Tracks, wobei die ein oder anderen Kapitel nachklingen. Der Roman handelt von Schuldgefühlen und Erlösung, dem Schutz der Schönheit um uns herum, ebenso wie von mathematischer Reinheit, bösartigem Größenwahn, Verbundenheit, großer Empathie und natürlich die Unmöglichkeit des Lebens. Und das alles mit dem sommerliche Setting von Ibiza. Es wird mit jeder Seite spannender und mystischer.
Es gibt noch viel mehr, aber mehr möchte ich nicht verraten.

Grace mochte ich sehr. Ihre Darstellung ist authentisch, liebenswert und sie macht eine berührende Entwicklung durch. Ich fand es großartig, wofür sie sich letztlich einsetzt und was sie dafür erhält.
Ihre Erzählweise ist sehr humorvoll und sympathisch. Leslie Malton hat mit ihrer Stimme ein passenden Bild von der 72-jährigen Grace erweckt. Zudem spricht sie lebendig, angenehm und vielseitig. Jedenfalls werde ich Grace so schnell nicht vergessen.
Ich habe die gekürzte Hörbuchfassung gehört und überlege, nochmal das Buch zu lesen, denn wohlmöglich ist mir einiges entgangen. Bin begeistert, daher finde ich es sehr hörens- und lesenswert.

Bewertung vom 12.09.2024
Agency for Scandal
Wood, Laura

Agency for Scandal


ausgezeichnet

Dieser großartige Auftakt einer Dilogie entführt in das Jahr 1897 nach London, wo die 19-jährige Izzy lebt, die einige Geheimnisse und besondere Talente besitzt. Von ihrem verstorbenem Vater hat sie gelernt, Schlösser zu knacken, was sie sehr gut beherrscht. Das und die Tatsache, dass sie Tochter eines Barons ist, macht die geheime Detektei von Mrs Finch, wie man rückblickend erfährt, auf sie aufmerksam. Zudem benötigt Izzy Geld, denn ohne das Einkommen ihres Vaters fehlt Schuldgeld für ihren Bruder Henry und Medizin für ihre kranke Mutter.

Das Hörbuch beginnt spannend mit einem Diebstahl in der Oper, bei der Izzy zeigt, das sie kein hilfloses Fräulein ist, und in wen sie sich verliebt hat: den Duke Max Vane. Doch es ist eine unerwiderte Liebe, denn Izzy bleibt lieber unscheinbar, zumal sie den starken Konventionen des gesellschaftlichen Lebens zwiespältig gegenüber steht. Sie schlüpft lieber in die Rolle eines Straßenjungen und genießt die Freiheiten, die sie als Mädchen nicht hat, während sie ihre Berufung nachgeht.

Die Detektei und all ihre Mitglieder fand ich sehr gelungen. Frauen sind zu dieser Zeit oft nur Beiwerk des Mannes und haben wenig Rechte. In der Detektei finden Damen aller Gesellschaftsschichten einen Zufluchtsort und ein Geschäft, um an Informationen zu kommen, die sie als Druckmittel benutzen können. Von Frauen für Frauen also, und das betreiben sie mit Herzblut und vollem Engagement. Das trifft auch auf Izzy zu, die aus ihrer Sicht erzählt. Der Fall, um den es geht, schlägt große Wellen und ausgerechnet Izzy’s heimliche Schwarm Max ist darin verstrickt.

Ich habe das Hörbuch richtig genossen. Nora Schulte wird zu Izzy und lässt einen authentisch in diese Geschichte eintauchen. Die historische Epoche hat eine ganz eigene Atmosphäre. Die Handlung ist aufregend, angenehm romantisch (ohne Kitsch), humorvoll und sehr mitreißend. Laura Wood hat nicht nur tolle Charaktere kreiert, sondern auch die richtige Unterhaltungs-Mischung gefunden, die mich begeistert hat. Das Ende ist kein fieser Cliffhanger und auf die Fortsetzung im Frühjahr 2025, freue ich ich schon. Große Hörbuch-Empfehlung!

Bewertung vom 12.09.2024
Zwei in einem Leben
Nicholls, David

Zwei in einem Leben


sehr gut

Es ist die Kennlerngeschichte von Marnie und Michael, die sich in ihrer Lebensmitte auf einer Wanderung begegnen und durch intensive Gespräche näher kommen, während jeder sein Päckchen aus vergangenen Beziehungen zu tragen hat.

Tessa Mittelstaedt spricht die Kapitel von Marnie und Timo Weisschnur die Kapitel von Michael, die sich abwechseln. Besonders die Dialoge finde ich sehr gelungen. Tessa Mittelstaedt spricht sehr lebendig, als würden sich beide gerade ganz ungezwungen unterhalten. Dadurch sind beide Figuren noch authentischer. Auch die Liebesgeschichte kommt fast ohne Klischees aus, denn beide handeln nachvollziehbar und ihre tiefgreifende Entwicklung ist realistisch dargestellt - bis zum Ende. Dazu gehört auch das Schneckentempo, das mit ein paar unnötigen Längen etwas Geduld benötigt, was mich immer wieder ausgebremst hat. Die Wanderung bietet eine perfekte Grundlage und nachdem die Gruppe kleiner wird und nur noch Marnie und Michael übrig bleiben, gefiel es mir besser. Die Wirkung der Natur, die Erschöpfung und das Loslassen vom Alltag und der Vergangenheit wirkt auch beim Hören. Insgesamt mochte ich die Charaktere, aber ihre Geschichte hat keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Für die Hörbuch-Umsetzung vergebe ich einen Stern mehr.

Fazit: Es ist eine realistische Kennlerngeschichte für alle, die den Fokus auf den Anfang legen und tiefgreifende Dialoge mögen. Sehr gut geeignet, wenn man ein ruhiges Hörbuch sucht, das mitreißend gelesen wird.

Bewertung vom 12.09.2024
Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2
Tsokos, Michael

Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2


gut

Der kleine Oleg verschwindet spurlos. Vier Jahre später wird der achtjährige Yasser ebenfalls entführt. Dr. Sabine Yao ist Fachärztin für Rechtsmedizin in diesem Fall und Monica Monti die Leiterin der vierten Mordkommission des Berliner LKA. Auch der Ex-Geheimdienstler Hassan Khalaf spielt eine entscheidende Rolle, weil auf auf eigene Faust versucht, Yasser zu finden. Denn er und seine Mutter leben ohne Anmeldung in Deutschland und Yasser.

Nachdem alle so von den Tsokos-Thrillern schwärmen, wollte ich mir auch mal ein Bild machen. Die kurzen Kapitel haben mir gut gefallen, ebenso wie einige lehrreiche Fakten und Begriffserklärungen, die realistisch über die Rechtsmedizin informieren. Besonders die Einblicke in die Pathologie waren interessant. Insgesamt war mir der Schreibstil aber zu ausschweifend, was manches in die Länge gezogen hat. Gerade zu Beginn des Buches. Auch die anderen Fälle, die wahrscheinlich dazu dienen, realistische Einblicke in die Rechtsmedizin zu bieten, haben die Spannung gebremst, weshalb ich nicht so richtig gepackt war. Es war für mich ein solider Thriller, der nicht so richtig meinen Geschmack getroffen hat.

Bewertung vom 12.09.2024
Der längste Schlaf
Raabe, Melanie

Der längste Schlaf


ausgezeichnet

Die Geschichte um die Wissenschaftlerin Mara Lux ist mysteriös. Alles dreht sich um den Schlaf, an dem Mara forscht und ihre Schlafstörungen. Ihre Albträume und schlaflosen Nächte bestimmen ihr Leben. Darin spielt auch das Herrenhaus eine Rolle, das Mara anonym geerbt hat. Nur widerwillig reist sie zu diesem Ort, der wie ein Verstärker auf sie wirkt.

Melanie Raabe hat sich auf interessante Weise mit dem Schlaf auseinandergesetzt, was auch wissenschaftliche Aspekte einbezieht. Das Buch liest sich sehr gut und hatte auf mich eine absolute Sogwirkung. Was ist Realität? Was ist ein Traum? Dabei entsteht eine Spannung, die mich mitgerissen hat, wobei auch Mara als Hauptfigur dazu beigetragen hat. Ihre Herangehensweisen fand ich sehr authentisch und nachvollziehbar dargestellt. Ich mochte die komplexe Auseinandersetzung, klug verstrickt und mit einem gelungenem Ende.

Wer Lust auf eine Mischung aus Fantasy, Mystery und Thriller hat, sollte sich «Der längste Schlaf» nicht entgehen lassen.

Bewertung vom 12.09.2024
Klippo
Goldfarb, Tobias

Klippo


ausgezeichnet

Das Cover zieht nicht nur alle Blicke auf sich, auch die Abenteuergeschichte kann sich sehen lassen. Man startet rasant und ahnungslos in die Geschichte, bei der schon der erste Satz ins Abenteuer lockt. Die gefährlichen Raubritter Salpeter verfolgen Klippo und seine Eltern und eine spektakuläre Flucht wirft viele Fragen auf. Klippo erfährt ein Geheimnis, dass ihm seine Eltern bisher verschwiegen haben und es geht um ein rätselhaftes Mädchen, eine mystische Insel der Sicherheit und ein plötzliches Verschwinden.

Es ist eine spannender und auch ein wenig verspielter Roman mit vielen Geheimnissen, Enthüllungen und überraschenden Wendungen für Kinder ab 10 Jahren, die es unvorhersehbar und abwechslungsreich mögen. Es wird fantasievoll, fesselnd und lebendig, aufgrund der mutigen und sympathischen Figuren. Es geht auch um Freundschaft und Zusammenhalt und abgesehen vom großen Unterhaltungswert, hat die Geschichte ein maritimes Setting und eine geheimnisvolle Atmosphäre, die mich in ihren Bann gezogen hat. Im Buch gibt es übrigens ein Daumenkino von Klippos treuem Hermelin-Freund Red, der auch in dem Roman stets in Bewegung ist. Kinderbuch-Empfehlung!