Autor im Porträt
Kathrin Schrocke
zur AutorenweltToptitel von Kathrin Schrocke
Weiße Tränen
Gebundenes Buch
Lenni und Serkan sind beste Freunde. Bis der neue Mitschüler Benjamin auftaucht, die Theater-AG fast sprengt, einen beliebten Lehrer kritisiert und Rassismus offen anprangert. Lenni muss plötzlich Stellung beziehen. Aber für wen? Wer hat ihr eigentlich recht? Und was haben Elif und ihr Kopftuch damit zu tun? - Ein hochaktuelles, aufrüttelndes Jugendbuch, das für Diskriminierung sensibilisiert ohne erhobenen Zeigefinger - Über Freundschaft und Liebe, über Leben und Tod - über weiße Privilegien und Alltagsrassismus- Von Sensitivity Readerinnen beraten - Unterrichtsmaterial von Miriam Rosenlehner…mehr
17,00 €
Bunte Fische überall
Broschiertes Buch
Barnies Leben ist alles andere als unkompliziert. Sie wird von zwei Vätern großgezogen, die auch noch erschreckend altmodisch sind. Smartphones & Co. sind absolut tabu. Stattdessen bekommt sie zu ihrem 13. Geburtstag ein schnödes Tagebuch. Darin erzählt sie von ihrem chaotischen Leben, allem voran von dem Baby-Projekt in ihrer Schule. Zusammen mit ihrem Schwarm Sergej kümmert sie sich wie echte Eltern rund um die Uhr um ihre Babypuppe Herbie. Dabei stellt sich heraus, dass 'Papa' Sergej doch nicht so cool ist, wie gedacht. Und dann taucht da plötzlich Tore auf ...Im Taschenbuch wird sich der herrlich komische Roman in großer Anzahl seinen Weg in die Klassen- und Jugendzimmer bahnen.…mehr
Statt 14,00 €****
10,00 €
© Ingo Dumreicher Fotografie
Kathrin Schrocke
Schrocke, KathrinKathrin Schrocke wurde 1975 in Augsburg geboren. Sie studierte Germanistik- und Psychologie und arbeitete im Anschluss einige Jahre als Pressereferentin im Verlagswesen und als Dozentin in der Erwachsenenbildung. Seit 2003 ist sie als freischaffende Autorin tätig. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit ist der realistische Jugendroman, ein Genre für das sie schon zahlreiche Auszeichnungen und Nominierungen erhielt. Für ihren Jugendroman "Immer kommt mir das Leben dazwischen" wurde die Autorin Kathrin Schrocke mit einem Arbeitsstipendium des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.Kundenbewertungen
Freak City
Inhalt:
Der 15jährige Mika hat Liebeskummer. Sandra, eine talentierte Sängerin, hat mit ihm Schlußgemacht. Natürlich kann Mika mit dieser Situation nicht umgehen und will wissen wie Sandra ohne ihn klar kommt. Als Mika seiner Exfreundin ins Café “Freak City” folgt, lernt er die hübsche Lea kennen. Doch Lea ist irgendwie anders, Lea ist gehörlos….
Schreibstil:
Der Schreibstil von Kathrin Schrocke ist sehr einfühlsam und lässt sich sehr gut lesen. Der Ausdruck ist passend und für jung und alt geeignet.
Charaktere:
Mika ist ein liebenswürdiger Teenie, der seiner ersten Liebe nachweint. Dass er kurzzeitig zwischen Sandra und Lea taumelt habe ich ihm schnell verziehen. Er ist ja gerade in der Pubertät Sein Verhalten ist in jeder Situation nachvollziehbar und macht ihn zu dem Mika, den ich lesen wollte.
Sandra ist eine egoistische Figur, die dem Zickenimage der pubertierenden Mädchen gerecht wird. Ich mochte sie nicht und hätte sie andauernd nur Schütteln können.
Lea ist eine tolle und starke Persönlichkeit. An ihr wird deutlich wie schwer es den Gehörlosen / Taubstummen in Deutschland gemacht wird. Leas Art und Willen macht sie zu einer Besonderheit und ich mochte sie von Anfang an.
Cover:
Das Cover finde ich sehr schön. 2 Jugendliche unter Wasser. Sie reden nicht und finden zusammen.
Fazit:
Ein sehr lesenswertes Buch über das Leben von Gehörlosen mit Hörenden. Wie eine neue Bindung entsteht und über den Kampf sich zurechtzufinden.
Was mich etwas störte, war der Name des Cafés, Freak City klingt dann doch zu ausgrenzend.
Ich empfehle dieses Buch an Jugendliche und Erwachsene und vergebe volle 5 Sterne für einen emotionalen und interessanten Einblick in eine geräuschlose Welt.
Freak City
Die Geschichte von Mika und Lea (und ganz klein bisschen gehört auch Sandra dazu)
Schon die Leseprobe und das Cover versprachen ein wirklich tolles Buch, denn über Menschen mit Behinderungen wird vielleicht auch deshalb nicht oft geschrieben, da es vielleicht abschreckt oder einfach übergangen wird, da man sich diesem als Leser vielleicht auch nicht unbedingt stellen möchte. Ein grober Fehler, denn "Freak City" beinhaltet nicht nur eine sagenhaft gute Liebesgeschichte, sondern spricht unverblümt über Gehörlose und ihre Probleme im Alltag und zeigt auch ganz klar, das Gehörlose nicht dumm sind, sondern nur einfach nicht hören können. Für mich war es so, das ich mit einer Gehörlosen in der Nachbarschaft aufgewachsen bin und mir deshalb diese Behinderung (Sorry, ich weiß einfach nicht welches andere Wort ich nutzen soll. Es soll definitiv nicht abwertend klingen!) nicht neu. Schon alleine deshalb fand ich das Cover so passend, denn mit einer Gehörlosen zu kommunizieren klingt ein klein wenig als wenn man versucht unter Wasser zu sprechen. Im Buch wird es als monoton bezeichnet. An anderer Stelle wird erwähnt es klingt wie ein Roboter. Völlig fremde Laute also. Es wird auch aufgezeigt, wie mühsam es ist das Sprechen zu lernen, wenn man sich selbst dabei nicht hören kann. Es steckt also auch eine Menge Arbeit dahinter überhaupt sprechen zu können und es verdient Hochachtung, aber wir Menschen reagieren nun einmal auf Dinge die uns fremd sind mitunter auch mit einem Lachen. Ist es unsere Unsicherheit oder einfach Dummheit das wir so reagieren?
Lea im Buch ist mir auf jeden Fall um einiges sympathischer als die oberflächliche Sandra, die Lea nicht einen Augenblick als Konkurrenz empfindet, da sie eben nicht hören kann. Gutes aussehen ist nicht alles und ich finde Mikas Entscheidungen sehr gut, obwohl er erst einmal gegen Wände läuft, bevor erst ihm und dann den anderen in seinem Umfeld klar wird, das er sich verliebt hat und zwar in Lea.
Ich fand das Buch wirklich toll und konnte mich komplett auf diese wirklich interessante und wunderschöne Liebesgeschichte einlassen. Mika ist echt ein toller Typ und als Sandra sich entschließt mit ihm Schluss zu machen, ihn sich aber auf der anderen Seite warm hält, falls noch etwas besseres daherkommt, empfand ich ihre Oberflächlichkeit und Arroganz schon echt extrem. Vielleicht wäre das Buch auch langweilig geworden, wenn man nicht auch Personen hineinschreibt, die einem querkommen?
Für mich war das Ende genau richtig, denn nach dem ganzen Hin und her musste einfach etwas wirklich Schönes passieren um mich zufrieden zu stellen.
Dunkelcafès gibt es tatsächlich und ich glaube, wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich diese Erfahrungen nutzen wollen um meine eigene Wahrnehmung einmal ganz anders zu erfahren.
Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung für ein ganz, ganz tolles Jugendbuch, was meiner Meinung nach auch ideal wäre für den Schulunterricht, da es aufzeigt, das Menschen mit Behinderungen (hier Gehörlose) ganz normale Menschen sind, die sich nur anders gebärden und verständigen als wir es können. Es hat also auch noch einen gewissen Lerneffekt und regt sicherlich auch zum Nach - und Umdenken an.
Weiße Tränen
„Weiße Tränen“ – ein Jugendroman, in dem es um Alltagsrassismus, aber auch um Freundschaft, erste Liebe, Homosexualität, Loyalität und erste Erfahrungen mit dem Tod geht, der spannend in die Welt der Jugendlichen eintaucht und den Leser nachdenklich zurücklässt, da sich sicherlich jeder in der einen oder anderen Rolle wiederfinden kann bzw. Verhaltensmuster bei sich entdeckt, die es zu hinterfragen gilt.
Was bedeutet Freundschaft für mich? Inwieweit ist auf mich Verlass, dass ich meinen Standpunkt in einer Gruppe vertrete, auch wenn der allgemeine Konsens ein anderer ist? Inwieweit versuche ich, die Perspektive meines Gegenübers zu verstehen? Mich in die Welt und die Erfahrungen eines anderen hineinzuversetzen? Inwieweit bin ich bereit, meine eigenen Privilegien zu überdenken, zu hinterfragen und auch aufzugeben? Kann ich mir selbst trauen und mir eine eigene Meinung bilden und danach handeln? Viele wichtige Fragen, die für Jugendliche in der Phase der Ich-Findung, Selbsterkenntnis und Entwicklung von besonderer Bedeutung sind. Wer bin ich? Wer will ich sein?
Anhand der Geschichte von Lenni, seinem Freund Serkan, dem beliebten, attraktiven It-Girl der Theatergruppe, dem Sohn des Bürgermeisters und dem allseits beliebten Lehrer erfahren wir, was es bedeutet, wenn plötzlich ein Fremder dazukommt und die gewohnte Sichtweise durcheinanderbringt, feste Strukturen und Verhaltensmuster auf einmal neu bewertet und gesprengt werden. Spannend und kurzweilig, unterhaltsam und zum Nachdenken anregend schafft die Autorin Kathrin Schrocke den Spagat zwischen Unterhaltung und Bildung, nach der Lektüre wird sicherlich die eigene Position neu überdacht und bestenfalls auch verändert. Der Roman bietet auf alle Fälle viele mögliche Diskussionsanlässe – sicherlich geeignet für die Lektüre in der Schule.
Bunte Fische überall
Was wirklich wichtig im Leben ist
Es gibt kein Richtig und kein Falsch
Das Cover ist mir sofort aufgefallen. Ich finde es total witzig und musste mir direkt anschauen, worum es in dem Buch geht. Das Blau gefällt mir richtig gut und die Knabberfische sind auf jeden Fall mal etwas anderes. Das Cover ist definitiv gelungen und passt sehr zu diesem Buch, ebenso der Titel.
Der Klappentext lässt mich erst einmal schmunzeln. Als ob eine 13-jährige zur heutigen Zeit noch ein normales Tagebuch schreiben möchte. Und dann kommt in der Schule auch noch das Babyprojekt und Sergej. Da kommt ja richtig was auf Barnie zu. Ich kann es kaum abwarten, wie sie die Aufgaben alle meistern wird.
Auf geht’s in Barnies Abenteuer.
Nicht nur das Cover, sondern auch der Klappentext haben mir auf Anhieb zugesagt und ich wollte dadurch sofort die Geschichte von Barnie lesen, was ich nicht eine Sekunde bereut habe.
Die Charaktere in diesem Buch sind wirklich sehr unterschiedlich. Ich finde sie sehr gut und sehr authentisch dargestellt, doch manchmal ist der erste Eindruck nicht der Richtige. Barnie und ihre Eltern finde ich so sympathisch. Sie haben mich immer wieder zum Lachen gebracht.
Bei dem Buch „Bunte Fische überall“ handelt es sich um eine Neuauflage des Buches „Mein Leben und andere Katastrophen“
Meine Meinung
Was für ein tolles Buch. „Bunte Fische überall“ aus dem MIXTVISION Verlag ist ein wirklich sehr gelungenes Buch von Kathrin Schrocke. Der Schreibstil der Autorin ist sehr unterhaltsam und angenehm flüssig und locker leicht zu lesen. Dadurch bin ich nur so über sie Seiten geflogen. Die Geschichte hat mich so gefesselt, dass ich unbedingt wissen wollte, wie Barnie und ihre beiden Väter mit dem Baby und Barnies Alltag umgehen werden. Ebenso sehr wollte ich wissen, wie das Umfeld der Familie auf sie reagiert. Die Geschichte ist sehr unterhaltsam, authentisch, spannend und spritzig, aber auch ernst.
Das Buch ist als Tagebuch geschrieben.
Barnies Sprüche sind in der Regel direkt und wirklich witzig. Ich finde, dass sie immer wieder auf unschlagbare Antworten kommt, auf die ich im Leben nicht gekommen wäre, aber die das Leben in ihrer Familie umso harmonischer werden lassen.
Was macht mehr Spaß, als mit seinem amerikanischen Dad deutsche Redewendungen zu üben und ihm die Bedeutung zu erklären?
Zitat:
Dienstag, 14. Mai
„Was sagst Du, wenn Oma und Opa überraschend zu Besuch kommen?“
„Man muss die Feste feiern, wie sie fallen!“, sagte Dad.
Ich schüttete mir die restlichen Smarties in den Mund. „Nein. Ein Unglück kommt selten allein“, korrigierte ich ihn schmatzend.
Ich finde, dass Barnie‘s Tagebucheinträge sehr ehrlich sind. Sie sind unterhaltsam und stimmen einen manchmal auch nachdenklich.
Frau Zelenski, die Biolehrerin ist von der entspannteren Sorte. Trotz der Unruhe durch die Babys, zieht sie den Sexualkundeunterricht durch, was Barnies Papa nicht ganz so begeistert. Doch was sagt Dad dazu? Und wie geht die Familie mit dem neuen Familienzuwachs um?
Mein Fazit
Von mir bekommt dieses Buch eine absolute Leseempfehlung und es sollte unbedingt in der 6. Klasse zur Pflichtlektüre werden. Es ist ein wunderschönes, tiefgründiges und doch sehr wichtiges Buch. Es zeigt genau auf, wie das wahre Leben ist und das alle Familienkonstellationen richtig sein sollten. Denn machen wir uns mal nichts vor. Wir Erwachsene sind es doch, die den Kindern vorleben, dass LGBTQ angeblich falsch ist. Denn ein Kleinkind weiß überhaupt nicht, welche Familienkonstellation „Richtig“ oder „Falsch“ ist.
Ich persönlich habe keine Regenbogenfamilie in meinem Umfeld, aber ich folge einigen auf Instagram und finde sie so normal wie meine Familie, was ich meinen Kindern auch sage.
Leider geht es nicht während des ganzen Buches unterhaltsam weiter, sondern es kommt, wie es auch im realen Leben passiert. Es gibt leider noch immer viele Menschen die mit dem modernen Lebensstil einiger Familien nicht zurechtkommen und so muss Bar
Weiße Tränen
Jugendroman über Vorurteile, Freundschaft und Gemeinschaft
„Weiße Tränen“, der Roman der Autorin Kathrin Schrocke, erschienen im Mixtvision Verlag, hat mich sofort angesprochen. Auf dem Cover wächst eine Faust aus dem Wald und schiebt sich vor das Paar, das nur als Silhouette gezeigt wird: Ein Mädchen mit Kopftuch und ein Junge mit krausem Haar. Lenni und Serkans Schwester Elif finden erst spät im Buch zueinander, denn Lenni muss sich erst entscheiden, auf wessen Seite er steht. King Kong soll das neue Schulstück werden und ausgerechnet Serkan, Lennis bester Freund, der sehr gut singen und schauspielen kann, soll den Affen ohne Textpart mimen. Nicht nur, dass die Story King Kongs, der übergroßen "Monsterkreatur", die absolut nichts mit einem Menschen, aber auch nichts mit einem Gorilla zu tun hat, ein rassistischer Stoff ist, auch dass der Lehrer die Rolle mit einem talentierten Schüler und gleichzeitig dunkelhäutigen Jungen besetzen will, löst bei einigen der Schüler zurecht Empörung aus. Vor allem Benjamin, Lennis neuer schwarzer Mitschüler legt sich deswegen mit dem eigentlich beliebten Theater AG-Lehrer an.
Lenni steht von nun an immer wieder zwischen allen Stühlen, er kann es niemanden recht machen. Der erste Teil liest sich gut und baut die Spannung auf, wie sich der Konflikt zwischen Benjamin und dem Theater-Lehrer, der die Schüler unterschiedlich behandelt, entwickelt. Man kann sich in alle Figuren und Positionen gut hineindenken. Ich finde es gut, dass Lenni als Hauptfigur dazwischen steht. So kommt die Unsicherheit, die wir alle immer wieder verspüren können, gut heraus. Die Konflikte sind vorprogrammiert.
So wie das Buch beginnt, endet es. Der Kreis schließt sich und die Anfangsszene mit einer Urne im Wald wird aufgeklärt. Es gibt überraschende Wendungen und Enthüllungen. Als Leser muss man feststellen. dass Vorurteile schnell entstehen. Vieles ist am Ende anders als es scheint. Die Autorin nutzt die flüssig zu lesende Geschichte, um Fachwissen über Rassismus gekonnt einzubauen. Lenni wandelt sich im Laufe der Geschichte von einem angepassten zu einem eigenständig denkenden, reflektierenden Jungen.
Für mich war eine der Schlüsselszenen, als Lenni den Dienst für den kranken Assistenten seines Vaters, der Bestatter ist, antreten muss und seinem Vater helfen soll. Diese Nacht ist die Wendung im Buch, denn da wird klar, dass sie den Lehrer nicht kannten, fast nichts über ihn wussten und die Dinge auf einmal in einem etwas anderen Licht erscheinen. Das relativiert nicht dessen Verhalten, aber es macht klar, dass jeder Vorurteile hat und dass die wenigsten hinter die jeweiligen Fassaden gucken können. Wo hat man im Alltag selbst Vorurteile?
Die Geschichte klärt über Rassismus auf, lässt einen nachdenklich zurück. Schrocke gelingt ein Jugendroman mit Tiefgang.
Bunte Fische überall
Dieses Jugendbuch ab 12 Jahre fand ich wirklich klasse. Meine Tochter ist zwar erst 10, hat es aber auch gelesen und mochte es auch sehr.
Es geht hauptsächlich um die 12 jährige Barnie, die mit ihren zwei Vätern zusammenlebt. Und die Väter sind, in ihren Augen, unsagbar altmodisch. Darum bekommt sie auch zu ihrem Geburtstag kein cooles Smartphone, sondern nur ein blödes Tagebuch, in dem sie ab da aufschreibt, was sie so erlebt.
In einem Schulprojekt muss sie sich mit Sergej, in den sie verknallt ist, rund um die Uhr um eine Babypuppe kümmern und merkt dabei, dass man einen Menschen nicht nur aufgrund seines Äußeren beurteilen kann, denn manchmal liegen im Verborgenen die entscheidenden Dinge - positive wie negative.
Eine LBGTQ+ Geschichte mit viel Humor, zu Themen wie erste Liebe, Minderheiten, Freundschaft, Selbstfindung, Familienkonstellationen usw. Es hat Spaß gemacht, das Buch zu lesen.
Weiße Tränen
Bewertung von Daggy am 27.09.2023
„Wenn weiße Menschen mit Rassismus und ihrem Weißsein konfrontiert werden, fühlen sie sich oft ungerecht behandelt und lenken mit den eigenen Emotionen von den Betroffenen ab. Dieses Verhalten wird als White Tears beschrieben.“
Auch ich empfinde es oft als schwierig, wenn ich merke, dass ich doch wieder einen rassistischen Gedanken habe oder ihn sogar ausspreche. Neben der Scham spüre ich dann auch, dass ich mich gerne rechtfertigen möchte, dass ich irgendwas finden möchte, dass von mir als Täterin ablenkt.
Lenni und Serkan sind seit der Kita Freunde und die Familien waren damals Nachbarn. Lennis Eltern führen jetzt ein Beerdigungsunternehmen und leben deshalb jetzt in einem anderen, besseren Stadtteil als Serkans Familie. Beide Jungen sind viele Jahre in der Theater-AG und deren Leiter ist Lennis Lieblingslehrer.
Doch als dunkelhäutige Benjamin auftaucht, stellt er gleich zu Recht die „Schule ohne Rassismus“ in Frage. Viele alltägliche Kleinigkeiten verdienen diese Bezeichnung nicht.
So muss sich Serkan als Osama ansprechen lassen und das Musical „King Kong“ ist auch nicht frei von rassistischen Elementen, die keiner wahrhaben möchte. Elifs Kopftuch bietet ebenfalls viel Stoff, zumal die Vorbehalte als Schutz für die Trägerin dargestellt werden.
Lenni tut sich sehr schwer Stellung zu beziehen und braucht einige Zeit, bis er versteht, dass Herr Prasch nicht von allen Schülerinnen und Schülern so gemocht wird, wie von ihm. Und dass das seine Gründe hat.
An einigen Stellen des Buches war ich erstaunt, dass vieles anders aussieht, als es scheint und dass ich mir mal wieder an meine Nase fassen musste, weil ich auch in Stereotypen denke.
Ein wichtiges Buch, dass klar macht mit welchen Problemen Deutsche mit internationaler Geschichte zu kämpfen haben und dass wir immer wieder versuchen müssen, diesen Rassismus zu erkennen und zu benennen.
Bunte Fische überall
Bewertung von hapedah am 13.10.2021
Barnie ist gerade 13 Jahre alt geworden, doch anstatt des erhofften iPads hat sie von ihren beiden Vätern zum Geburtstag ein Tagebuch bekommen. Darin berichtet sie von ihrem Alltag, der aktuell hauptsächlich von einem Baby-Projekt ihrer Schule bestimmt wird wird - denn gemeinsam mit einem Mitschüler muss Barnie sich für einige Wochen um eine computergesteuerte Baby-Puppe kümmern. Einerseits eine gute Gelegenheit, ihrem Schwarm Sergej näher zu kommen, andererseits bringt dieses Projekt auch einiges an Konfliktpotential ans Licht.....
"Bunte Fische überall" von Kathrin Schrocke ist eine herrlich amüsante Teenagergeschichte, die auch älteren Lesern wie mir viel Spaß macht. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und musste mehr als einmal über Barnies turbulentes Leben schmunzeln. Die junge Protagonistin war mir schnell sympathisch und der lockere Schreibstil hat mich schnell durch das Buch gleiten lassen, ich war regelrecht verblüfft, als ich nach gefühlt sehr kurzer Lesezeit schon am Ende angekommen bin.
Neben den "typischen" Teenagerproblemen wird auch ganz unaufgeregt das Thema Diversität eingeflochten, im Lauf der Handlung muss Barnie feststellen, dass ihr Leben mit zwei Vätern und auch befreundete Regenbogenfamilien von einigen Gleichaltrigen ziemlich skeptisch betrachtet werden. Doch für sie steht fest, dass sie nicht mit dem Strom schwimmen muss um akzeptiert zu werden, es ist schön, zu lesen, wie sie ihren eigenen Weg geht und die Botschaft wird auf sanfte Art transportiert. Insgesamt hatte ich mit diesem Buch ein wunderbar humorvolles Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle.
Fazit: Mich hat die humorvolle Teenagergeschichte von der ersten bis zur letzten Seite gut unterhalten, das Thema Toleranz ist dabei ganz unaufdringlich in die Handlung eingebracht. Deshalb spreche ich für das Buch gern eine Leseempfehlung (nicht nur an Jugendliche) aus.
Bunte Fische überall
Bewertung von Daggy am 24.10.2021
Bernadette, genannt Barnie, hat eine beeindruckende Radiergummisammlung, eine langjährige Freundin und zwei Väter. Von denen bekommt sie nicht das gewünschte Pad, sondern nur ein Notizbuch und sie weigert sich dieses als Tagebuch zu nutzen.
Ihr leiblicher Vater, den sie Papa nennt, ist mit einem Amerikaner, den sie Dad nennt, verheiratet. Die beiden sind ein normales Paar, das sich um ihre Tochter sorgt, sich liebt, aber dass sich auch streitet. Sie mühen sich um Umweltschutz und gesunde Ernährung.
Die Lehrerin, deren wallende grau-beige Kleidung sicher jeden von uns an eine eigene Lehrerin denken lässt, berichtet der Klasse von einem Projekt an der die Klasse teilnehmen wird. Jeweils zwei Schüler*innen sollen sich um ein Baby kümmern. Einen kleinen Computer aus Plastik, der in der Lage ist Gefühle zu erzeugen. So kommt es zu unterschiedlichen Konstellationen. Als der Nachbarssohn Sergej mit Barnie zusammen ein Kind versorgen möchte, leidet ihre Freundschaft zu Finja sehr. Aber hat Sergej nicht so wunderschöne Augen?
Es ist spannend zu beobachten, wie sich die Dreizehnjähren durch dieses Projekt verändern und reifen. Sie bekommen wenig Schlaf und auch ihre Hobbies müssen unter der Elternschaft leiden.
Eine gefühl- und humorvolle Geschichte über die ersten und anderen Lieben, über Eltern-sein und über Regenbogenfamilien. Aber auch über Toleranz und Verständnis.
Bunte Fische überall
Ich finde Bücher in Form eines Tagebuchs ja schon eine große Herausforderung, denn meist fällt auf, dass es eben doch eine erzählte Geschichte ist und kein Tagebuch, da die Dialoge dafür einfach viel zu ausführlich sind und überhaupt die Details zu stark hervor treten. Dennoch gefällt mir das Format, besonders im Jugendbuch Sektor, immer wieder gut, weil es einfach nochmal einen besonderen Charme mit sich bringt. So auch hier. Manche Einträge bestehen lediglich aus einer Zahl. Allein das Thema hinter der Geschichte verrät schon Fiktion, denn die Sache mit der 13jährigen Teilzeit-Mama und das ganze noch auf eine ganze Schulklasse umgelegt - schwer vorstellbar, aber eine spannende Idee.
Dennoch möchte ich das Buch empfehlen, oder sogar gerade deswegen. Die Geschichte ist einfach nur genial. Sie ist lustig, ein bisschen traurig, ein bisschen chaotisch und einfach ganz viel Teenager. Die Autorin greift Fragen auf, mit denen wir uns vermutlich alle schon beschäftigt haben und findet kreative Antworten darauf. Ebenfalls eine wichtige Rolle in der Geschichte spielt Barnies Familienkonstellation, denn sie hat zwei Väter. Etwas, das nicht mehr ungewöhnlich sein sollte, aber es leider immer für Stirnrunzeln sorgt. Für Barnie etwas ganz Normales, aber eben nicht immer für ihre Schulkameraden. All dies, verpackt auf knapp 200 Seiten, erzählt der Teenager auf einfach bezaubernde Art und noch so viel mehr. Mir hat das Lesen auf jeden Fall unfassbar viel Freude bereitet und hoffe, dass es anderen genauso geht. Die kurzen Kapitel verleiten stets zum Weiterlesen sowie die Geschichte selbst.
Fazit:
Eine bezaubernde Geschichte über die Gefühlswelt von Teenie Barnie und dem Baby-Projekt.
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