Das Buch hat ein helles, freundlich wirkendes Cover. Nicht so ein dunkles Cover mit brutal rotem Aufdruck, was heute im Krimibereich überaus modern ist und bei denen das Blut schon beim bloßen Anblick aus den Seiten trieft. Also traut sich der Leser dezenter Kriminalromane an diesen Krimi heran und
sein Mut wird belohnt. Getreu dem Motto in diesem Buch: Tue, was Du tust, läßt man sich mit all…mehrDas Buch hat ein helles, freundlich wirkendes Cover. Nicht so ein dunkles Cover mit brutal rotem Aufdruck, was heute im Krimibereich überaus modern ist und bei denen das Blut schon beim bloßen Anblick aus den Seiten trieft. Also traut sich der Leser dezenter Kriminalromane an diesen Krimi heran und sein Mut wird belohnt. Getreu dem Motto in diesem Buch: Tue, was Du tust, läßt man sich mit all seinen Sinnen auf diesen wirklich gelungenen dritten Krimi von Inge Löhning ein.
Die Protagonistin Vicki wächst einem ans Herz. Mit ihrer Unangepasstheit, die einen an die eigene Rebellion erinnert, mit ihrem durch Fotografie geschulten, wachen klaren Blick auf die Umwelt, mit ihrem verzweifelten Versuch, im Leben Fuß zu fassen und ihre traurigen Erinnerungen zu verarbeiten wirkt sie auf den Leser sehr symphatisch. Auch die anderen Figuren sind klar skizziert, allerdings ist sich der Leser bewusst, dass nicht jeder sein kann, was er vorzugeben scheint. Weder der spendable Menschenfreud Jobst, noch der zwielichtige Serge noch das Weichei Rene sind, was sie zu sein scheinen. Und Lichtenberg ist so klar als Antifigur beschrieben, der einem eine Gänsehaut bereitet, dass nicht zu zweifeln ist, dass er mit Sicherheit nicht der Täter sein kann.
Obwohl KHK Dühnfort seine Probleme hat, ist er bei weitem nicht so negativ skizziert, wie seine nordischen Kollegen und bei aller Melancholie gibt es doch immer einen Schuss Optimismus in seinem Charakter.
Obwohl es sich um einen Krimi handelt und die Verbrechen an den Frauen äußerst brutal sind, schockiert einen das Buch nicht , sondern es wirkt leicht auf den Leser, wie ein Sommer in München, der Stadt, in der dieser Krimi spielt.
Und mir gefällt der Ausflug in die Kunst und Kultur, das ist eine der Eigenarten, die ich an den frühen alten englischen Krimis schon immer mochte. Nur während diese mittlerweile leicht verstaubt wirken, kommt der Krimi von Frau Löhning aktuell, spannend und modern daher und fesselt ab der ersten Seite