CD 1 | |||
1 | Finsterau | 00:07:00 | |
2 | Finsterau | 00:09:28 | |
3 | Finsterau | 00:08:35 | |
4 | Finsterau | 00:10:01 | |
5 | Finsterau | 00:04:45 | |
6 | Finsterau | 00:05:58 | |
7 | Finsterau | 00:04:31 | |
8 | Finsterau | 00:05:07 | |
9 | Finsterau | 00:10:09 | |
CD 2 | |||
1 | Finsterau | 00:01:40 | |
2 | Finsterau | 00:12:04 | |
3 | Finsterau | 00:05:43 | |
4 | Finsterau | 00:02:57 | |
5 | Finsterau | 00:06:58 | |
6 | Finsterau | 00:01:43 | |
7 | Finsterau | 00:01:57 | |
8 | Finsterau | 00:08:11 | |
9 | Finsterau | 00:03:36 | |
10 | Finsterau | 00:07:36 | |
11 | Finsterau | 00:05:17 | |
CD 3 | |||
1 | Finsterau | 00:08:24 | |
2 | Finsterau | 00:08:49 | |
3 | Finsterau | 00:03:43 | |
4 | Finsterau | 00:04:52 | |
5 | Finsterau | 00:05:58 | |
6 | Finsterau | 00:05:06 | |
7 | Finsterau | 00:03:08 | |
8 | Finsterau | 00:05:54 | |
9 | Finsterau | 00:07:01 | |
10 | Finsterau | 00:01:53 |
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.03.2012KURZKRITIK
Rushhour im
Herrgottswinkel
Andrea Maria Schenkels „Finsterau“
Wieder mal hat Andrea Maria Schenkel aus den Pilzen, die im Schatten der Heimatidylle gedeihen, ein giftiges Süppchen angerührt. Wäre sie nicht die Waldfee des rustikalen Bayern-Krimis, sondern Agatha Christie, dann müssten sich am Ende ihres neuen Romans „Finsterau“ die Verdächtigen im Stuhlkreis versammeln und ein detektivisches Genie würde den Täter überführen. Doch erstens gibt es in „Finsterau“ keinen Ermittler, zweitens war der Mörder geständig, und drittens spielt das Buch nicht auf einem Nil-Dampfer oder im Orient-Express, sondern unter lauter verlorenen Landeiern auf einem abgelegenen Hof im Bayerischen Wald kurz nach dem Krieg. Doch die Unwahrscheinlichkeit, dass hier im selben Zeitfenster gleich fünf Männer unabhängig voneinander aufgetaucht sein sollen, von denen jeder die 24-jährige Afra und ihren kleinen Sohn mit dem Hackebeilchen erschlagen haben könnte, kompensiert die Autorin durch eine Bröckchen-Technik aus dem literarischen Hauswirtschaftskurs. Multiperspektivisch und achronologisch wird die simple Geschichte eines wahren Justizirrtums übermäßig kompliziert erzählt. Schenkel benutzt das Krimi-Genre als Köder, um von verstockten Menschen, den Härten des Landlebens und den Wirren der Nachkriegszeit zu handeln – und mit dem demenzkranken Vater, der zu Unrecht verurteilt wurde, ein aktuelles Thema einzuschleusen. Dabei hat sie die Figuren so flach mit dem Quast der Bauernmalerei hingepinselt, muffeln die Requisiten, die Zeit- und Lokalkolorit herbeirufen, so stark nach Theaterstadl, ist zumal die Sprache in ihrer herzhaft dampfenden Hauptsatz-Archaik so manieriert, dass man sagen muss: Diesmal ist die Ursuppe reichlich dünn geraten.
CHRISTOPHER SCHMIDT
ANDREA MARIA SCHENKEL: Finsterau. Roman. Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 2012. 126 S., 16,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Rushhour im
Herrgottswinkel
Andrea Maria Schenkels „Finsterau“
Wieder mal hat Andrea Maria Schenkel aus den Pilzen, die im Schatten der Heimatidylle gedeihen, ein giftiges Süppchen angerührt. Wäre sie nicht die Waldfee des rustikalen Bayern-Krimis, sondern Agatha Christie, dann müssten sich am Ende ihres neuen Romans „Finsterau“ die Verdächtigen im Stuhlkreis versammeln und ein detektivisches Genie würde den Täter überführen. Doch erstens gibt es in „Finsterau“ keinen Ermittler, zweitens war der Mörder geständig, und drittens spielt das Buch nicht auf einem Nil-Dampfer oder im Orient-Express, sondern unter lauter verlorenen Landeiern auf einem abgelegenen Hof im Bayerischen Wald kurz nach dem Krieg. Doch die Unwahrscheinlichkeit, dass hier im selben Zeitfenster gleich fünf Männer unabhängig voneinander aufgetaucht sein sollen, von denen jeder die 24-jährige Afra und ihren kleinen Sohn mit dem Hackebeilchen erschlagen haben könnte, kompensiert die Autorin durch eine Bröckchen-Technik aus dem literarischen Hauswirtschaftskurs. Multiperspektivisch und achronologisch wird die simple Geschichte eines wahren Justizirrtums übermäßig kompliziert erzählt. Schenkel benutzt das Krimi-Genre als Köder, um von verstockten Menschen, den Härten des Landlebens und den Wirren der Nachkriegszeit zu handeln – und mit dem demenzkranken Vater, der zu Unrecht verurteilt wurde, ein aktuelles Thema einzuschleusen. Dabei hat sie die Figuren so flach mit dem Quast der Bauernmalerei hingepinselt, muffeln die Requisiten, die Zeit- und Lokalkolorit herbeirufen, so stark nach Theaterstadl, ist zumal die Sprache in ihrer herzhaft dampfenden Hauptsatz-Archaik so manieriert, dass man sagen muss: Diesmal ist die Ursuppe reichlich dünn geraten.
CHRISTOPHER SCHMIDT
ANDREA MARIA SCHENKEL: Finsterau. Roman. Verlag Hoffmann und Campe, Hamburg 2012. 126 S., 16,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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»Finsterau' ist die gekonnt erzählte Geschichte eines Justizirrtums, hinter dem sich eine menschliche Tragödie verbirgt.« Joachim Feldmann DIE WELT Kompakt, 04.04.2012
»Warum dieser Roman von Andrea Maria Schenkel ein Ereignis ist? Weil die Autorin Sätze schreibt, die klar und eiskalt sind und die trotzdem das Ungeheuerliche von Gewalt zwischen Menschen fassen.« Frankfurter Rundschau
»Empathie ist ein rares Gut, und nur wenige verstehen sie so zu wecken wie Andrea Maria Schenkel.« Die Zeit
»Andrea Maria Schenkel ist eine Meisterin
darin, Fakten und Fiktion zu mischen.« Süddeutsche
Zeitung
»Empathie ist ein rares Gut, und nur wenige verstehen sie so zu wecken wie Andrea Maria Schenkel.« Die Zeit
»Andrea Maria Schenkel ist eine Meisterin
darin, Fakten und Fiktion zu mischen.« Süddeutsche
Zeitung