Covergestaltung:
Auf dem Cover sieht man einen grauen Himmel, Vögel fliegen ziemlich tief, und eine Frau steht auf einer Wiese vor einem sehr vornehmen Herrenhaus, was vermutlich die Örtlichkeiten aus dem Roman wiedergeben soll. Mir gefällt es sehr gut, und es macht neugierig auf den
Inhalt.
Meine Meinung:
Der Roman von Susanne Goga spielt im 19. Jhd. zwischen England und Deutschland. Wir…mehrCovergestaltung:
Auf dem Cover sieht man einen grauen Himmel, Vögel fliegen ziemlich tief, und eine Frau steht auf einer Wiese vor einem sehr vornehmen Herrenhaus, was vermutlich die Örtlichkeiten aus dem Roman wiedergeben soll. Mir gefällt es sehr gut, und es macht neugierig auf den Inhalt.
Meine Meinung:
Der Roman von Susanne Goga spielt im 19. Jhd. zwischen England und Deutschland. Wir befinden uns in der Nähe von Dorking, in der kleinen Ortschaft Westhumble, mit dem Gut Chalk Hill, welches einst mal Mrs. Ellen Clayworth Eltern gehörte. Da wir durch Charlottes Augen die Gegend kennen lernen, ist es, als wäre man selbst dabei.
Ihre Schreibweise ist flüssig lesbar, ein kleines Manko, aus meiner Sicht ist, dass sie oft, wenn sie Charlotte reden ließ, die selbe Wortwahl getroffen hat. Vielleicht hätte sie da noch ein klein wenig variieren können. Es könnte allerdings auch sein, dass die Autorin damit etwas beabsicht hat, was ich ohne mit ihr darüber gesprochen zu haben nicht beantworten kann. Am Ende des Buches bleiben diese Wiederholungen allerdings komplett aus, was positiv ist.
Zwei völlig voneinander getrennte Handlungsstränge werden mehr oder weniger abwechselnd verarbeitet, bis diese beiden aufeinander treffen und verbunden werden, bis am Ende nur noch einer übrig bleibt.
Für mich kam das Ende nicht überraschend, ich hatte schon recht früh eine Vorahnung, was passiert sein hätte können, aber Frau Goga hat es trotzdem wunderbar geschafft mich in den Bann dieses Buches zu ziehen, um weiter lesen zu wollen, da ich mir nicht ganz sicher war, und die Auflösung doch fast bis zum Ende offen bleibt. Ich finde das ist ihr sehr gut gelungen. Mich hat es auf jeden Fall wahnsinnig hibbelig gemacht, und der Drang das Buch in jeder freien Minute weiter lesen zu wollen war sehr stark. Für mich war immer ein wenig unheimliche Stimmung unterschwellig da, aber es wurde auch mal ruhig über die alltäglichen Geschehnisse im Hause geschrieben, bis wieder etwas passierte, und dadurch die Spannung sofort wieder stieg. Sehr gelungen!
Die Charaktere aus diesem Buch mag ich recht gern, am liebsten natürlich die kleine Miss Emily. Sie wirkt für ihr Alter schon recht "erwachsen", was vermutlich an den Geschehnissen aus der Vergangenheit liegen mag, und das erinnert mich sehr an mich, da ich mit ca. 7 Jahren meinen Vater durch plötzlichen Tod verlor. Emily war ja kaum ein Jahr älter als ich. Man kann durch die Begleitung von Charlotte sehr gut nachempfinden wie es dem Mädchen wohl gehen muss.
Die ausführlichste Beschreibung hat Charlotte, die Gouvernannte, aus deren Sicht der größte Teil des Buches geschrieben wurde. Ihre Gefühlswelt, und ihr verganges Leben wurde sehr gut beschrieben.
Die Sichtweisen wechseln allerdings zwischendurch, da anfänglich der Teil mit Tom keine Verbindung zu Charlotte und Emily hat.
Der Vater kommt mir ein wenig flach rüber, wie er ist konnte ich mir allerdings trotzdem gut vorstellen. Er war vielleicht verständlicher Weise nicht mein Lieblingscharakter, auch wenn ich zwischenzeitig auch für ein einige Sympathien entwickelt habe.
Die Hausangestellten kommen auch sehr flach rüber, sie sind eigentlich nur Beiwerk, außer das Kindermädchen Nora, welche allerdings in Bezug auf Emily eine größere Rolle spielt.
Tilly Burke, das alte Kindermädchen von Lady Ellen kann man sich auch sehr gut vorstellen, da sie bei ihren Auftritten doch recht deutlich agiert.
Tom mag ich auch sehr gern, er ist ein wahnsinnig eingänglicher Mensch, der Menschen nicht nur oberflächlich betrachtet.
Mein Fazit:
Ich kann den Roman nur empfehlen!