Elsa kommt mit Erwachsenen besser klar als mit anderen Kindern oder Lehrern. Kein Wunder, dass sie in der Schule Probleme hat. Richtig Ärger bekommt Elsa aber erst, wenn ihre Oma in die Schule kommt, um Elsas Lehrern ihre außergewöhnliche Enkelin zu erklären. Dass diese temperamentvolle Oma Probleme
mit Autoritäten hat, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts. Wenn andere loben, Oma sei fit für…mehrElsa kommt mit Erwachsenen besser klar als mit anderen Kindern oder Lehrern. Kein Wunder, dass sie in der Schule Probleme hat. Richtig Ärger bekommt Elsa aber erst, wenn ihre Oma in die Schule kommt, um Elsas Lehrern ihre außergewöhnliche Enkelin zu erklären. Dass diese temperamentvolle Oma Probleme mit Autoritäten hat, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts. Wenn andere loben, Oma sei fit für ihr Alter, weiß man deshalb nie genau, ob das als Lob oder Kritik gemeint sein soll. Doch Elsa durchschaut genau, dass Außenstehende eine Oma für etwas durchgeknallt halten, die World of Warcraft spielt und beim Monopoly mogelt. So wie Oma gestrickt ist, kann es auch mit ihrer perfektionistischen Tochter, Elsas Mutter, nur Ärger geben. Als eine Pippi Langstrumpf des Internetzeitalters wirkt Elsa für ein Kind in ihrem Alter erfrischend herablassend gegenüber den Schwächen Erwachsener. Von Elsa wird erwartet, dass sie sich in der Schule anpasst, doch ihre Oma lebt ihr vor, dass man genau das nicht tun sollte. Menschen, die normal sind, bewegen nichts, meint Elsas Oma. Um Elsa zu trösten, die in der Schule schikaniert wird, hat Oma sich Miamas, ein Phantasieland voller Märchen und Märchenwesen ausgedacht. Die Landeswährung dort sind Geschichten, und zu Miamas gehört der magische, tröstliche Kleiderschrank, in den Elsa sich flüchten kann.
Warum Oma mit dem Chaos wunderbar zurechtkommt, aber im Alltag überfordert ist, erfährt Elsa, als Oma von ihrem Beruf erzählt. Man hat ihr als Jugendliche erklärt, was Frauen alles nicht können und nicht dürfen. Genau diese Dinge hat Oma getan, Medizin studiert und als Kinderärztin in armen Ländern gearbeitet. Elsas Mutter blieb als Kind in Schweden zurück, während ihre Mutter in fernen Ländern Kindern das Leben rettete - und hasste den Beruf ihrer Mutter.
Nach einem Aufsehen erregenden Vorfall im Zoo muss Elsa sich nun darauf vorbereiten, dass Oma nicht mehr lange zu leben hat. Nur Elsa kann Omas letzte Wünsche erfüllen und dazu muss sie wie auf einer Schnitzeljagd wichtige Menschen aus Omas Leben kennenlernen. Das Verknüpfen von Omas Hilfseinsätzen und ein paar ihrer gestrandeten Schützlinge aus Kindersicht hat Krimicharakter und scheint für so ein kleines Mädchen fast zu viel zu sein. Die Handlung scheint kein Ende zu nehmen, vielleicht, weil man als Leser immer noch auf ein Happy End wartet.
Wer sich dafür interessiert, was im Kopf einer kessen Siebenjährigen vorgehen könnte, sollte hier beherzt zugreifen, aber darauf vorbereitet sein, dass dieses unbewusst höchst ironische Persönchen sehr drastisch mit Angst, Trauer, Wut und Eifersucht zu kämpfen hat.
P. S.: Man muss Ove nicht lieben, um Elsa zu lieben.