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Eine einsame Schneelandschaft und zwei Menschen auf der Suche nach Erholung: die Geschichte einer EskalationDer Urlaub in Lappland soll die lang ersehnte Erholung für Karo und Risto bringen. Doch dann kommt es zu einem Autounfall und die beiden sitzen fest, in einem Hotel namens Arctic Mirage. Leicht verletzt und noch halb unter Schock bewegen sie sich sehr unterschiedlich durch die luxuriöse Anlage inmitten der Schneelandschaft. Während Karo das Gefühl hat, in einer Falle zu sitzen, scheint Risto die Situation geradezu zu genießen: Er flirtet mit den Hotelangestellten, plant Freizeitakti...
Eine einsame Schneelandschaft und zwei Menschen auf der Suche nach Erholung: die Geschichte einer EskalationDer Urlaub in Lappland soll die lang ersehnte Erholung für Karo und Risto bringen. Doch dann kommt es zu einem Autounfall und die beiden sitzen fest, in einem Hotel namens Arctic Mirage. Leicht verletzt und noch halb unter Schock bewegen sie sich sehr unterschiedlich durch die luxuriöse Anlage inmitten der Schneelandschaft. Während Karo das Gefühl hat, in einer Falle zu sitzen, scheint Risto die Situation geradezu zu genießen: Er flirtet mit den Hotelangestellten, plant Freizeitaktivitäten und lässt sich von Karos seltsamer Stimmung nicht beirren. Bis die beiden sich plötzlich als Feinde gegenüberstehen. Terhi Kokkonen beschreibt den gefährlichen Drahtseilakt eines Paares, das ein dunkles Geheimnis hütet. Und die Anziehungskraft einer Landschaft, deren gedämpftes Weiß Gefahr verheißt.
Terhi Kokkonen lebt als Musikerin und Schriftstellerin in Helsinki. Sie ist Teil der Scandinavian Music Group sowie eine der Sängerinnen der Band Ultra Bra. Arctic Mirage ist ihr Debütroman, für den sie 2020 mit dem Helsingin-Sanomat-Literaturpreis ausgezeichnet wurde.
Produktbeschreibung
- Verlag: Hanser Berlin
- Originaltitel: Rajamaa
- Artikelnr. des Verlages: 516/27959
- 2. Aufl.
- Seitenzahl: 188
- Erscheinungstermin: 29. Januar 2024
- Deutsch
- Abmessung: 209mm x 136mm x 20mm
- Gewicht: 305g
- ISBN-13: 9783446279599
- ISBN-10: 3446279598
- Artikelnr.: 69147951
Herstellerkennzeichnung
Hanser Berlin
Lehrter Straße 57 Haus 4
10557 Berlin
info@hanser.de
Wenn eine Frau ihren Ehemann ermordet
Terhi Kokkonen hat diesen Fall in einem Roman durchgespielt: Eine Begegnung mit der finnischen Autorin / Von Lennart Laberenz, Helsinki
Wenn man mit Terhi Kokkonen über Gewalt sprechen will, über Gerechtigkeit und eine Geschichte, die sie zu einem Roman verdichtet, in manchem wohl auch erlebt hat, nennt sie ein Café in der Innenstadt von Helsinki. Mit ihrer Familie (ein Mann, ein Sohn, ein Hund) lebt Kokkonen im Osten, wo die Stadt an der Küste in viele Buchten ausfranst. Ins Zentrum kommt sie selten. Nur hat das Café sonntags zu. Wind drückt den Schnee waagerecht durch die Straßen, über allem hängt seit Tagen ein betongrauer Himmel. Kurzes Nachdenken, ihr fällt der
Terhi Kokkonen hat diesen Fall in einem Roman durchgespielt: Eine Begegnung mit der finnischen Autorin / Von Lennart Laberenz, Helsinki
Wenn man mit Terhi Kokkonen über Gewalt sprechen will, über Gerechtigkeit und eine Geschichte, die sie zu einem Roman verdichtet, in manchem wohl auch erlebt hat, nennt sie ein Café in der Innenstadt von Helsinki. Mit ihrer Familie (ein Mann, ein Sohn, ein Hund) lebt Kokkonen im Osten, wo die Stadt an der Küste in viele Buchten ausfranst. Ins Zentrum kommt sie selten. Nur hat das Café sonntags zu. Wind drückt den Schnee waagerecht durch die Straßen, über allem hängt seit Tagen ein betongrauer Himmel. Kurzes Nachdenken, ihr fällt der
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Akademische Buchladen ein, vorhin hat sie da zwei Bände Lyrik gekauft - darüber gibt es das Café Aalto.
Terhi Kokkonen wurde 1974 in Helsinki und eine so lutherische Familie geboren, dass Fernsehserien aus den USA und Popmusik verboten waren ("Derrick" ging später schon). Als sie fünf Jahre alt war, zog die Familie in die Kleinstadt Järvenpää, eine Referenz im finnischen Kulturleben: Am Tuusula-See verkehrten Anfang des 20. Jahrhunderts Maler, Musiker und Schriftsteller. Jean Sibelius lebte hier und Alexis Kivi, Pekka Halonen und Terhis ziemlich bekannter Onkel - der Komponist Joonas Kokkonen.
Während der Schulzeit lernte seine Nichte dann Leute kennen, mit denen sie viel Zeit verbringen sollte: Sie machten Popmusik, Kokkonen wurde eine von zwei Sängerinnen der sehr erfolgreichen Band "Ultra Bra", traten auf Song-Wettbewerben der Linken auf, Texte hatten auch mal mit Anna Politkowskaja zu tun. War "Ultra Bra" eine politische Band? Terhi Kokkonen wackelt mit dem Handgelenk, lächelt. So lala.
Ihr Roman, auf Deutsch bei Hanser erschienen, heißt in Elina Kritzokats Übersetzung "Arctic Mirage" nach dem Schauplatz, einem Hotel im Norden (der finnische Titel "Rajamaa", Grenzland, klang vielleicht zu sehr nach Kriminalserien). Schon durch die Überschrift leuchtet also die Tourismusindustrie - teure Bungalows in fragiler Natur, Charterflüge, Briten in Hotelbars, Amerikaner auf Motorschlitten, Deutsche im Rentiergehege. Alle umsorgt von einem Dienstleistungsapparat, Folklore-Imitate als Dienstuniform, über die sich eine Angestellte des Arctic Mirage kurz ärgert.
In Lappland - doppelt so groß wie Niedersachsen - leben nicht einmal 180.000 Menschen. Im vergangenen Winter wurden sie von einer Million Touristen aus dem Inland und fast 600.000 internationalen Gästen besucht. Terhi Kokkonen schickt das Ehepaar Karoliina und Risto hinauf, "zwei erfolgreiche erwachsene Menschen, die spontan in die entlegensten und saubersten Hotels reisen konnten, sie hatten den Punkt erreicht, an dem keine Fjellkette zu hoch für sie war. Und keine moralischen Maßstäbe zu heilig, um nicht auch mal von ihnen abzuweichen."
Es geht allerdings nicht um Gelassenheit oder Oberklassen-Ennui - gleich zum Auftakt bringt Karo ihren Ehemann um. Die Erzählung ist eine Staffelung von Rückblenden, kurze Etüden, die klären: Als die beiden aufbrachen, waren sie ziemlich am Ende ihrer Ehe. Angekommen bemerkt Karoliina, dass sie Ristos Lächeln anwidert, fragt sich, was sie daran einmal attraktiv fand.
Sehr viel davon wurzelt in Ristos Interpretation von Männlichkeit, komplett mit Selbsthilfeliteratur, die bewusstes Atmen lehrt, Sonne ins Herz scheinen lässt. Und grob geschnitzten Ansprüchen - stark und vital muss der Mann sein, Nichtigkeiten werden zu gewaltigen Problemen, Fremdgehen und gelegentliche Erniedrigungen seiner Frau gehören dazu. Karoliina hat sich zumindest gedanklich dagegen gerüstet. Sie will höchstens noch, "dass er unter ihr liegt und um Gnade fleht, will ihm das Lächeln vom Gesicht wischen".
Dabei taxiert sie all die Angestellten, die ihr täglich begegnen, mit dem abschätzigen Blick derer, die meinen, Wohlstand habe mit Mühe zu tun, Misserfolg mit fehlendem Einsatz und falscher Einstellung. Mit Risto verbindet sie Gewöhnung und Gütergemeinschaft, manchmal wünscht sie sich, dass sie ihn mehr lieben könnte. "Und ohne dabei etwas für sich einzufordern und auf ihr eigenes Glück zu bestehen." Kokkonen sagt, dass sie einen Roman im Sinn hatte, in dem Menschen Macht übereinander ausüben. Dabei sähen alle unfein aus.
"Arctic Mirage" hält sich eng an Plotlinien, nimmt sich wenig Raum, um das Innere seines Personals auszuleuchten. Vielleicht um zu zeigen, wie wenig da manchmal ist. Der Roman meidet offensichtliche Klischees: Die Natur des Nordens tritt fast ausschließlich als Verstärkung von Unwohlsein auf, Karoliina und Risto verbringen die meiste Zeit im Hotelbungalow. Davor gibt es nasse Füße, grauen Schnee bei unzweckmäßiger Kleidung. Als Karoliina Langlaufski besorgt, fängt es an zu regnen. All das, was Touristen im Polar suchen, fehlt.
Terhi Kokkonen schält sich im vollen Café aus Fäustlingen und Mantel, ist etwas nervös, weil sie selten Interviews gebe, und erzählt dann beim Grünen Tee, dass sie eigentlich einen Thriller schreiben wollte. Ein recht fertiges, aber wohlhabendes Ehepaar im Auto, Schnee und Eis, sie habe das wie ein Bild vor sich gesehen. Mit Bildern hat ihre Literatur viel zu tun: Nach Studien der Dramaturgie, Drehbuch und Filmschnitt schaute sie anders auf Texte und Spannungsbögen. Die Struktur der Rückblenden, die kurze Vorwegnahme all dessen, auf das ihr dramatischer Bogen zuläuft, erinnern an Spielfilme.
Um den Roman, der den populärsten Debütpreis des Landes gewann (ausgelobt von der größten Tageszeitung), gab es keine öffentliche Diskussion. Gar nichts, sagt Kokkonen, obwohl sie darauf vorbereitet gewesen sei, "dass ein paar Männer böse würden". Es gibt allerdings wenig Möglichkeiten für Rücklauf: In den wenigen Interviews wurde sie nicht nach dem Thema häusliche Gewalt gefragt. Gleichzeitig erheben Studien immer wieder, dass in Finnland beinahe die Hälfte der Frauen physische oder sexuelle Gewalt erleiden, fast drei Viertel sexuelle Belästigung. Die Zahlen liegen über dem EU-Durchschnitt. Kokkonens Erzählung über einen Mann, der seine Frau verprügelt, lief irgendwie nebenher.
Sie hatte auch gar nicht vor, einen politischen Roman zu schreiben, sagt sie, und wollte keine These vertreten. Dann beugt sie sich über den kleinen Kaffeetisch: "Ich war einfach wirklich wütend." Das Ergebnis verkaufte sich gut, über das Thema redete niemand.
Tatsächlich ist "Arctic Mirage" kein politischer Roman, aber man kann Verhältnisse herausarbeiten: Finnland ist eine eher konservative, in größeren Teilen ländlich geprägte Gesellschaft. Traditionen spielen eine Rolle, der paternalistische Ton vieler Männer wird selten kritisiert. Gleichzeitig hängt sich ein offizieller Diskurs gerne Gleichberechtigungs-Medaillen um.
Kokkonen schrieb an ihrem Roman, während die damals 34 Jahre alte Sanna Marin das Amt der Ministerpräsidentin übernahm, alle Regierungsparteien wurden von Frauen angeführt, drei Ministerinnen waren in ihren Dreißigern. Immer mehr Frauen erzählten, dass sie bei der Arbeit, im Kulturbetrieb von Männern bedrängt und betatscht, dass von ihnen sexuelle Gefügigkeit erwartet wurde. "Wir dachten, jetzt würde es losgehen, jetzt würden sich die Dinge verändern", sagt Kokkonen. Bekannte warnten sie vor einer Gegenbewegung.
Inzwischen hat das Land eine Regierung, die so weit im rechten Spektrum ansetzt wie noch keine seit der finnischen Unabhängigkeit. Vor allem Männer wählen die rechtspopulistischen Perussuomalaiset - eine Partei, die auch mal unverblümt fremdenfeindlich auftritt, gegen Minderheiten und "woke Kultur" agitiert. Ihr Vorsitzender ist zwar gerade bei der Präsidentschaftswahl gescheitert, aber mit überraschend gutem Ergebnis. Bis 2019 war er Mitglied einer nationalistischen Gruppe, die Nazi-Propaganda verbreitete. Gemeinsam mit der Nationalen Sammlungspartei und kleineren Koalitionspartnern kürzen sie jetzt vor allem am Sozialstaat, sparen bei denen, die wenig verdienen, Hilfe benötigen, oder Wohngeld. Freibeträge für Wohlhabende steigen dagegen.
"Wir sind ein wirklich privilegiertes Land", sagt Terhi Kokkonen, "angeblich eine der glücklichsten Gesellschaften. Aber auch rassistisch." Sie schaut auf, etwas besorgt, weniger über ihre Worte als darüber, dass sie jemand hören könnte im feinen Café Aalto.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Terhi Kokkonen wurde 1974 in Helsinki und eine so lutherische Familie geboren, dass Fernsehserien aus den USA und Popmusik verboten waren ("Derrick" ging später schon). Als sie fünf Jahre alt war, zog die Familie in die Kleinstadt Järvenpää, eine Referenz im finnischen Kulturleben: Am Tuusula-See verkehrten Anfang des 20. Jahrhunderts Maler, Musiker und Schriftsteller. Jean Sibelius lebte hier und Alexis Kivi, Pekka Halonen und Terhis ziemlich bekannter Onkel - der Komponist Joonas Kokkonen.
Während der Schulzeit lernte seine Nichte dann Leute kennen, mit denen sie viel Zeit verbringen sollte: Sie machten Popmusik, Kokkonen wurde eine von zwei Sängerinnen der sehr erfolgreichen Band "Ultra Bra", traten auf Song-Wettbewerben der Linken auf, Texte hatten auch mal mit Anna Politkowskaja zu tun. War "Ultra Bra" eine politische Band? Terhi Kokkonen wackelt mit dem Handgelenk, lächelt. So lala.
Ihr Roman, auf Deutsch bei Hanser erschienen, heißt in Elina Kritzokats Übersetzung "Arctic Mirage" nach dem Schauplatz, einem Hotel im Norden (der finnische Titel "Rajamaa", Grenzland, klang vielleicht zu sehr nach Kriminalserien). Schon durch die Überschrift leuchtet also die Tourismusindustrie - teure Bungalows in fragiler Natur, Charterflüge, Briten in Hotelbars, Amerikaner auf Motorschlitten, Deutsche im Rentiergehege. Alle umsorgt von einem Dienstleistungsapparat, Folklore-Imitate als Dienstuniform, über die sich eine Angestellte des Arctic Mirage kurz ärgert.
In Lappland - doppelt so groß wie Niedersachsen - leben nicht einmal 180.000 Menschen. Im vergangenen Winter wurden sie von einer Million Touristen aus dem Inland und fast 600.000 internationalen Gästen besucht. Terhi Kokkonen schickt das Ehepaar Karoliina und Risto hinauf, "zwei erfolgreiche erwachsene Menschen, die spontan in die entlegensten und saubersten Hotels reisen konnten, sie hatten den Punkt erreicht, an dem keine Fjellkette zu hoch für sie war. Und keine moralischen Maßstäbe zu heilig, um nicht auch mal von ihnen abzuweichen."
Es geht allerdings nicht um Gelassenheit oder Oberklassen-Ennui - gleich zum Auftakt bringt Karo ihren Ehemann um. Die Erzählung ist eine Staffelung von Rückblenden, kurze Etüden, die klären: Als die beiden aufbrachen, waren sie ziemlich am Ende ihrer Ehe. Angekommen bemerkt Karoliina, dass sie Ristos Lächeln anwidert, fragt sich, was sie daran einmal attraktiv fand.
Sehr viel davon wurzelt in Ristos Interpretation von Männlichkeit, komplett mit Selbsthilfeliteratur, die bewusstes Atmen lehrt, Sonne ins Herz scheinen lässt. Und grob geschnitzten Ansprüchen - stark und vital muss der Mann sein, Nichtigkeiten werden zu gewaltigen Problemen, Fremdgehen und gelegentliche Erniedrigungen seiner Frau gehören dazu. Karoliina hat sich zumindest gedanklich dagegen gerüstet. Sie will höchstens noch, "dass er unter ihr liegt und um Gnade fleht, will ihm das Lächeln vom Gesicht wischen".
Dabei taxiert sie all die Angestellten, die ihr täglich begegnen, mit dem abschätzigen Blick derer, die meinen, Wohlstand habe mit Mühe zu tun, Misserfolg mit fehlendem Einsatz und falscher Einstellung. Mit Risto verbindet sie Gewöhnung und Gütergemeinschaft, manchmal wünscht sie sich, dass sie ihn mehr lieben könnte. "Und ohne dabei etwas für sich einzufordern und auf ihr eigenes Glück zu bestehen." Kokkonen sagt, dass sie einen Roman im Sinn hatte, in dem Menschen Macht übereinander ausüben. Dabei sähen alle unfein aus.
"Arctic Mirage" hält sich eng an Plotlinien, nimmt sich wenig Raum, um das Innere seines Personals auszuleuchten. Vielleicht um zu zeigen, wie wenig da manchmal ist. Der Roman meidet offensichtliche Klischees: Die Natur des Nordens tritt fast ausschließlich als Verstärkung von Unwohlsein auf, Karoliina und Risto verbringen die meiste Zeit im Hotelbungalow. Davor gibt es nasse Füße, grauen Schnee bei unzweckmäßiger Kleidung. Als Karoliina Langlaufski besorgt, fängt es an zu regnen. All das, was Touristen im Polar suchen, fehlt.
Terhi Kokkonen schält sich im vollen Café aus Fäustlingen und Mantel, ist etwas nervös, weil sie selten Interviews gebe, und erzählt dann beim Grünen Tee, dass sie eigentlich einen Thriller schreiben wollte. Ein recht fertiges, aber wohlhabendes Ehepaar im Auto, Schnee und Eis, sie habe das wie ein Bild vor sich gesehen. Mit Bildern hat ihre Literatur viel zu tun: Nach Studien der Dramaturgie, Drehbuch und Filmschnitt schaute sie anders auf Texte und Spannungsbögen. Die Struktur der Rückblenden, die kurze Vorwegnahme all dessen, auf das ihr dramatischer Bogen zuläuft, erinnern an Spielfilme.
Um den Roman, der den populärsten Debütpreis des Landes gewann (ausgelobt von der größten Tageszeitung), gab es keine öffentliche Diskussion. Gar nichts, sagt Kokkonen, obwohl sie darauf vorbereitet gewesen sei, "dass ein paar Männer böse würden". Es gibt allerdings wenig Möglichkeiten für Rücklauf: In den wenigen Interviews wurde sie nicht nach dem Thema häusliche Gewalt gefragt. Gleichzeitig erheben Studien immer wieder, dass in Finnland beinahe die Hälfte der Frauen physische oder sexuelle Gewalt erleiden, fast drei Viertel sexuelle Belästigung. Die Zahlen liegen über dem EU-Durchschnitt. Kokkonens Erzählung über einen Mann, der seine Frau verprügelt, lief irgendwie nebenher.
Sie hatte auch gar nicht vor, einen politischen Roman zu schreiben, sagt sie, und wollte keine These vertreten. Dann beugt sie sich über den kleinen Kaffeetisch: "Ich war einfach wirklich wütend." Das Ergebnis verkaufte sich gut, über das Thema redete niemand.
Tatsächlich ist "Arctic Mirage" kein politischer Roman, aber man kann Verhältnisse herausarbeiten: Finnland ist eine eher konservative, in größeren Teilen ländlich geprägte Gesellschaft. Traditionen spielen eine Rolle, der paternalistische Ton vieler Männer wird selten kritisiert. Gleichzeitig hängt sich ein offizieller Diskurs gerne Gleichberechtigungs-Medaillen um.
Kokkonen schrieb an ihrem Roman, während die damals 34 Jahre alte Sanna Marin das Amt der Ministerpräsidentin übernahm, alle Regierungsparteien wurden von Frauen angeführt, drei Ministerinnen waren in ihren Dreißigern. Immer mehr Frauen erzählten, dass sie bei der Arbeit, im Kulturbetrieb von Männern bedrängt und betatscht, dass von ihnen sexuelle Gefügigkeit erwartet wurde. "Wir dachten, jetzt würde es losgehen, jetzt würden sich die Dinge verändern", sagt Kokkonen. Bekannte warnten sie vor einer Gegenbewegung.
Inzwischen hat das Land eine Regierung, die so weit im rechten Spektrum ansetzt wie noch keine seit der finnischen Unabhängigkeit. Vor allem Männer wählen die rechtspopulistischen Perussuomalaiset - eine Partei, die auch mal unverblümt fremdenfeindlich auftritt, gegen Minderheiten und "woke Kultur" agitiert. Ihr Vorsitzender ist zwar gerade bei der Präsidentschaftswahl gescheitert, aber mit überraschend gutem Ergebnis. Bis 2019 war er Mitglied einer nationalistischen Gruppe, die Nazi-Propaganda verbreitete. Gemeinsam mit der Nationalen Sammlungspartei und kleineren Koalitionspartnern kürzen sie jetzt vor allem am Sozialstaat, sparen bei denen, die wenig verdienen, Hilfe benötigen, oder Wohngeld. Freibeträge für Wohlhabende steigen dagegen.
"Wir sind ein wirklich privilegiertes Land", sagt Terhi Kokkonen, "angeblich eine der glücklichsten Gesellschaften. Aber auch rassistisch." Sie schaut auf, etwas besorgt, weniger über ihre Worte als darüber, dass sie jemand hören könnte im feinen Café Aalto.
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Terhi Kokkonens Debütroman lässt sich zweifelsohne dem Genre der "Eheeskalationsliteratur" zuordnen, hält Rezensent Peter Urban-Halle fest, hebt sich aber durch sein raffiniertes Beziehungs- und Gefühlsgeflecht von ähnlichen Büchern ab. Karo und Risto wollen in die Berge fahren, um ihre Ehe zu retten, erfahren wir, auf dem Weg haben sie aber einen Unfall und bleiben auf Anraten eines Arztes länger im Hotel. In der Woche, die sie dort verbringen, offenbart sich für Urban-Halle, dass beide Protagonisten einiges an psychischen Schwierigkeiten mit sich herumtragen, Karo hat Angstzustände, Risto unterdrückt seine Frau am laufenden Band. Hass und Liebe wirken dabei zusammen, ohne dass Kokkonen moralische Urteile fällt, hebt der Urban-Halle hervor. Letzten Endes befreit sich Karo aus ihrem Opfer-Dasein - indem sie zur Täterin wird, schließt der beeindruckte Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Der relativ kühle Ton, die kurze, klare, Sprache: Das hat mir richtig gut gefallen." Jan Ehlert, eat.READ.sleep-Podcast, 28.2.25 "Dass ein Buch gleich mit einem Mord losgeht, ist nicht wirklich ungewöhnlich. Aber ziemlich außergewöhnlich fand ich es schon, dass es der Autorin gelingt, diese Szene komplett in Vergessenheit geraten zu lassen. Am Ende ist man jedenfalls baff, wie diese Ehegeschichte derart eskalieren konnte. ... Eine so vielversprechende Autorin!" Christine Westermann, WDR 5, 27.01.24 "Es dauert, bis man merkt, was sich hier - in der klaustrophobischen Atmosphäre des Gästehauses, in der winterlichen Einsamkeit Lapplands - tatsächlich abspielt: ein Fall von Gaslighting nämlich. Ein Werk über die Allgegenwart von Macht und
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Manipulation." Oliver Pfohlmann, WDR3, 30.01.24 "Temporeich, nuanciert und intelligent!" Annemarie Stoltenberg, NDR, 30.04.24 "Obwohl der Ausgang bekannt scheint, entwickelt dieser gekonnt arrangierte, nur von der Seitenzahl her schmale Roman psychologische Hochspannung." Joachim Feldmann, Der Freitag, 12.04.24 "Ein brillanter Roman! Dank der vielen Sichtweisen der Nebenfiguren entsteht Baustein für Baustein das faszinierende Psychogramm eines Paares." Christian Koch, rbb radioeins, 19.02.24 "Spektakulär und außergewöhnlich ... Die Finnen können sich glücklich schätzen, dass sie so eine tolle Autorin haben!" Christine Westermann WDR2, 07.03.24 "Kokkonens Literatur hat viel mit Bildern zu tun ... die Struktur der Rückblenden, die kurze Vorwegnahme all dessen, auf das ihr dramatischer Bogen zuläuft, erinnern an Spielfilme." Lennart Laberenz, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.02.24 "Ein brillant konstruierter, eiskalter Roman. Raffiniert und hochspannend!" Sonja Hartl, SWR2, 07.03.24 "Terhi Kokkonen verzichtet dabei auf moralische Urteile, Haupt- und Nebenpersonen sind raffiniert und skurril miteinander verflochten, und identifizieren kann man sich mit keiner von ihnen. Dies alles hebt ihr Buch erfrischend aus dem literarischen Mainstream hervor." Peter Urban-Halle, NZZ, 22.03.24 "Überall geht es um Macht und Manipulation. Packend!" Flow, 01.05.24 "Ein raffiniert erzählter Debütroman ... Terhi Kokkonen ist clever genug, ihre Geschichte von Kontrollverlust und unerfüllten Sehnsüchten offen zu halten. Ein Stereotype der Nordic-Crime-Romane erfüllt sie jedoch: Wo Polizisten Fellmützen tragen und Doppelbuchstaben sich häufen, verfärbt sich der Schnee garantiert blutrot." Nils Heuner, kulturnews.de, 27.01.24 "Was ist Absicht, was verzerrte Wahrnehmung? Die Lesart ändert sich je nach Preisgabe vergangener Ereignisse. ... Terhi Kokkonens Roman ist mehr als das Psychogramm eines Paares: Die Beschreibung einer aus dem Takt geratenen Gesellschaft, der alles Menschliche fremd geworden ist." Ingrid Mylo, Badische Zeitung, 03.02.24 "Es gibt weder Gut noch Böse. Nur Menschlich. ... Den Horror dieses Romans bildet die alltägliche Manipulation einer unglücklichen Paarbeziehung. Da kann man nur sagen: Gut gespielt!" Christina Vettorazzi, Falter, 14.02.24 Der Debütroman der finnischen Autorin gehört zu jenen Werken, die ihren Reiz vor allem aus der Wie-Spannung beziehen. ... Mehr als ein Werk über Gaslighting ist Arctic Mirage eines über die Allgegenwart von Macht und Manipulation." Oliver Pfohlmann, Landshuter Magazin, 13.04.24
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Titel: Düsteres Psychogramm einer Ehe
Kurzmeinung: Spannende Thematik mit schwer greifbarer Handlung
Der Debüt-Roman „Arctic Mirage“ von Terhi Kokkonen wurde mit dem finnischen Literaturpreis Helsingin-Sanomat ausgezeichnet, was meine Erwartungshaltung direkt nach oben …
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Titel: Düsteres Psychogramm einer Ehe
Kurzmeinung: Spannende Thematik mit schwer greifbarer Handlung
Der Debüt-Roman „Arctic Mirage“ von Terhi Kokkonen wurde mit dem finnischen Literaturpreis Helsingin-Sanomat ausgezeichnet, was meine Erwartungshaltung direkt nach oben geschraubt hat.
Der Inhalt des recht schmalen Buches ist schnell zusammengefasst. Es geht um das Ehepaar Karo und Risto, die in der einsam verschneiten Gegend Lapplands Urlaub machen. Als es zu einem Autounfall kommt, suchen beide Unterkunft in dem Titelgeben Hotel namens Arctic Mirage. Doch das scheinbare Glück, den Unfall nur mit geringen Blessuren überstanden zu haben, schlägt schnell um und das Düstere in der Beziehung scheint beide zu übermannen.
Leider konnte mich dieser Roman nicht überzeugen, auch wenn das grundsätzlich düstere Setting mich sehr angezogen hat.
Hervorzuheben ist, dass die Autorin meiner Ansicht nach diesen schwierigen und psychologischen Themenkomplex gut recherchiert hat.
Allerdings verliert sie sich in Andeutungen in ihrer eigenen düsteren Geschichte etwas zu sehr, dadurch wirkt es für mich zu gewollt und nicht gänzlich rund.
Dem Lesenden wurde eine komplexe Geschichte einer Ehe versprochen, die sehr tragisch endet.
Erhalten habe ich allerdings nur sehr eigenwillige und unsympathische Hauptfiguren, deren Handlungen und Entscheidungen ich nur schwer nachvollziehen konnte.
Risto's Sicht wird immer nur im direkten Zusammenspiel mit Karo deutlich, beziehungsweise in Rückblenden. Aus meiner Sicht, verpasst da die Autorin eine Chance auch seine Perspektive aufzuzeigen.
Hinzukamen abrupt und scheinbar wahllos auftauchende Nebenfiguren, die für das Voranschreiten der Handlung nur wenig von Nöten waren.
Abschließend bleibt zu sagen, dass es eine interessante Thematik war, die in der Umsetzung leider hinter meinen Erwartungen zurückblieb.
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Ein Autounfall zwingt Karo und Risto, in einem abgelegenen Luxushotel unterzukommen. Eigentlich wollten sie nur eine Nacht bleiben da der Urlaub zu Ende ist, aber schließlich bleiben sie eine ganze Woche. Dabei enthüllen sich nach und nach Details über die Beziehung von Karo und …
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Ein Autounfall zwingt Karo und Risto, in einem abgelegenen Luxushotel unterzukommen. Eigentlich wollten sie nur eine Nacht bleiben da der Urlaub zu Ende ist, aber schließlich bleiben sie eine ganze Woche. Dabei enthüllen sich nach und nach Details über die Beziehung von Karo und Risto - unschöne Details, die Ristos Jähzorn, aber auch Karos labile Psyche ans Licht bringen. Zwischen Lethargie und Aktionismus kippt die Stimmung zwischen den beiden immer wieder. Weitere Personen verhalten sich allesamt eigenartig, passiv oder abweisend - Sinikka, die Rezeptionistin, die eigentlich Sängerin werden wollte und die Hotelgäste nicht mag, der Arzt, bei dem Karo zwiespältige Gefühle auslöst, die Polizei, die Karos Behauptung, ein anderer Wagen wäre am Unfall beteiligt gewesen, nicht ernst nimmt. Stellenweise bewegt sich Karo wie in einer surrealen Traumwelt - oder ist es vielmehr ein Albtraum?
Unterkühlt und auf subtile Art erzählt die Autorin eine Geschichte über die Lethargie, die einen unzufrieden im eigenen Leben gefangen hält, über Abhängigkeiten, die das Leben einfacher, aber nicht angenehm machen, und über Träume, die unerfüllt bleiben. Manchmal möchte man die Menschen in dieser Geschichte schütteln und wachrütteln, aber man kann nur tatenlos zusehen, wie das Leben an ihnen vorbeizieht. Bis...ja bis das Undenkliche geschieht und alles in eine andere Richtung lenkt.
Fazit: Ein Buch, das mich trotz seiner unaufgeregten Erzählweise mit voller Wucht erwischt hat, das einen gleichermaßen betroffen, wütend, hilflos und ratlos zurücklässt.
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Zu diesem Buch habe ich leider gar keinen Zugang gefunden
„Es war ein stilles, latent deprimiertes Miteinander. Beide schleppten Geheimnisse mit sich herum, die sie auf keinen Fall offenbaren wollten und die sich wenige schwer und lebensbestimmend anfühlten, wenn sie zusammen waren, …
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Zu diesem Buch habe ich leider gar keinen Zugang gefunden
„Es war ein stilles, latent deprimiertes Miteinander. Beide schleppten Geheimnisse mit sich herum, die sie auf keinen Fall offenbaren wollten und die sich wenige schwer und lebensbestimmend anfühlten, wenn sie zusammen waren, weil es dem anderen ähnlich ging.“ (S. 77)
Meine Meinung:
Ich war sehr gespannt auf das Buch und hatte mir durchaus viel davon versprochen. Ich mochte das Setting und die Grundidee der Story. Mir gefiel es gut, dass wir direkt mittenrein geworfen werden in die Geschichte, ohne großes Vorgeplänkel. Das alles reizte mich von der ersten Seite an.
Doch sehr schnell stelle sich bei mir eine erste, ernsthafte Ernüchterung ein, denn alle - wirklich alle! - Charaktere in diesem Buch waren mir unsympathisch. Ganz besonders die beiden Protagonisten Karo und Risto. Ein Buch so ganz ohne Sympathieträger hat es bei mir generell eher schwer.
Aber das war bei Weitem noch nicht alles. Leider. Fangen wir mit dem Schreibstil an. Dieser ist distanziert, unnahbar und irgendwie unwirklich und damit nicht nach meinem Geschmack. Dazu kommt eine Storyline, die - trotz der geringen Seitenzahl des Buches – immer wieder in Nebenstränge abdriftet, die für meinen Geschmack für die Hauptstory absolut unnötig gewesen sind. Vieles erweist sich am Ende als sehr vorhersehbar, auf eine überraschende Wendung, einen intelligenten Plottwist oder auch einen einfachen „Aha-Moment“ musste ich leider verzichten. Schade, sehr schade.
Die Geschichte lässt viel Raum für Spekulationen und eigene Interpretation - genau genommen sehr viel Raum. So füllt wohl am Ende jede(r) Lesende die leer gebliebenen Stellen der Geschichte mit selbst gedachten Puzzlestückchen, so dass sich immer ein etwas anderes, aber insgesamt verwirrendes Bild ergeben wird. Wollte die Autorin genau diese Gefühle erzeugen, uns genauso verwirren wie ihre Protagonistin? War der distanzierte, kalte und lückenhafte Schreibstil ein bewusstes Stilmittel, um uns die Gefühlslage der Charaktere zu transportieren? Wenn dem so wäre, ist das aus meiner Sicht durchaus respektabel. Aber ich weiß es einfach nicht. Vielleicht ist das Buch auch einfach nur (in meinen Augen) nicht gelungen und „löchrig“ erzählt und ich interpretiere jetzt viel zu viel Tiefgang hinein. Und so verbleibt nach der letzten Seite ein unzufriedenes Bauchgefühl und die Erkenntnis, dass dieses Buch mich (persönlich) leider absolut enttäuscht hat.
Letztlich muss ich sagen, dass es nur einen einzigen, klitzekleinen positiven Lichtblick für mich gab. Während alle Charaktere in diesem Buch gefährlich nah entlang ihres eigenen, persönlichen Abgrundes tänzeln, schafft es am Ende eine Figur, sich dem zerstörerischen Sog doch noch zu entziehen. Und so ist mir ganz zum Schluss eine Figur doch noch sympathisch geworden. Zumindest ein kleines Bisschen. Immerhin…
FAZIT:
Meine Vorstellungen und Erwartungen an dieses Buch haben sich mit der erzählten Geschichte leider gar nicht gedeckt.
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Das Ehepaar Karo und Risto macht Urlaub in einer einsamen und verschneiten Gegend Lapplands. Bei einem Autounfall werden beide verletzt, haben aber Glück und können in einem Hotel namens "Arctic Mirage" unterkommen. Das luxuriöse Resort bietet viel Komfort, doch in der …
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Das Ehepaar Karo und Risto macht Urlaub in einer einsamen und verschneiten Gegend Lapplands. Bei einem Autounfall werden beide verletzt, haben aber Glück und können in einem Hotel namens "Arctic Mirage" unterkommen. Das luxuriöse Resort bietet viel Komfort, doch in der verschneiten Idylle kommt das Düstere in der Beziehung von Karo und Risto immer mehr zum Vorschein und die Geschichte nimmt einen undurchsichtigen und fatalen Lauf.
Ich war sehr gespannt auf das Buch, da es bereits den Helsingin-Sanomat-Literaturpreis gewonnen hat. Das Cover wirkt auf mich unscheinbar, repräsentiert aber gut die einsame Landschaft Lapplands.
Die erste Seite des Buches hat es direkt in sich: mit einem Paukenschlag wird das Ende quasi vorweggenommen, danach setzt die Geschichte sich vom Anfang an chronologisch fort. Diese Erzählweise fand ich am Anfang sehr spannend, da man genau weiß, wohin die Geschichte führen wird. Danach jedoch flacht die Handlung immer mehr ab. Scheinbar unwichtige Nebenfiguren werden detailliert beschrieben und charakterisiert wie der Arzt im Hotel, der Karo und Risto behandelt oder die Rezeptionistin. Zwischen Karo und Risto ist stets eine Spannung zu spüren, die sich immer mehr verdichtet. Auch das Kennenlernen der beiden und einige andere Punkte aus der Vergangenheit werden thematisiert. Die Handlung bleibt mir dabei fremd, man hangelt sich von einer Unwichtigkeit zur nächsten. Der Erzählstil bleibt dabei ebenso verworren und undurchsichtig wie die Handlung. Leider wird auch die tolle Landschaft nicht wirklich beschrieben, gerade da hätte ich mir viel mehr Beschreibungen gewünscht, welche zur Atmosphäre beigetragen hätten.
Ich habe leider gar keinen Zugang zur Geschichte gefunden und die Handlung, Charaktere und Beschreibungen bleiben mir fremd.
Von mir gibt es leider keine Empfehlung, ich habe viel vom Buch erwartet, wurde aber leider enttäuscht.
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Nach einem Autounfall sitzen Karo und Risto leicht verletzt in einem eingeschneiten Hotel in Lappland fest, dem exorbitant teuren "Arctic Mirage". 700 Euro pro Nacht muss das kriselnde Pärchen, für das Geld jedoch keine Rolle spielt, dafür berappen. Während Karo sich in …
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Nach einem Autounfall sitzen Karo und Risto leicht verletzt in einem eingeschneiten Hotel in Lappland fest, dem exorbitant teuren "Arctic Mirage". 700 Euro pro Nacht muss das kriselnde Pärchen, für das Geld jedoch keine Rolle spielt, dafür berappen. Während Karo sich in der ungewohnten Umgebung zunehmend unwohl fühlt, scheint Risto den Aufenthalt gern auf unbestimmte Zeit verlängern zu wollen. Als Karos persönliche Gegenstände nach und nach verschwinden, spitzt sich die Situation zu. Ist das alles wirklich auf ihre leichte Gehirnerschütterung zurückzuführen? Und wieso bestreitet Risto eigentlich vehement, dass in den Unfall ein blauer Lieferwagen involviert war, an den Karo sich nur zu gut erinnert? Während der Schnee alles verdecken will, macht sich Karo daran, ihren Zweifeln auf den Grund zu gehen...
Ein verlassenes Hotel, ein Pärchen in Krisenstimmung und seltsame Ereignisse mit Wahnfaktor. Wie es schon Stephen King in "The Shining" und Peter Cameron in "Was geschieht in der Nacht" bewiesen, braucht eine gute Geschichte eigentlich nicht viel mehr, um zu funktionieren. Die finnische Autorin Terhi Kokkonen tritt in ihrem Debütroman "Arctic Mirage", der kürzlich bei Hanser Berlin in der deutschen Übersetzung von Elina Kritzokat erschienen ist, thematisch in große Fußstapfen. Zwar kann sie diese noch nicht ganz ausfüllen, meistert ihr Debüt aber ähnlich raffiniert wie der kleine Danny im Labyrinth des Overlook-Hotels. Nur auf der Zielgeraden geht dem knapp 200 Seiten starken Roman ein wenig die Luft aus.
Der Beginn hingegen ist eine Wucht. "Nachdem Karo Risto umgebracht hat, steht sie auf", heißt es im ersten Satz und wohl selten ist ein Debütroman so schnell in die Vollen gegangen. Die Vorwegnahme der Katastrophe ist dem Spannungsverlauf im weiteren Geschehen jedoch nicht abträglich, ganz im Gegenteil. Unmittelbar wird die Leserschaft hineingezogen - in die Kälte, den Schnee und die vergiftete Beziehung der beiden Hauptfiguren. Doch bei der zunehmenden Flatterhaftigkeit und Unzuverlässigkeit der Erzählstimme, die sich ganz auf Karo konzentriert, fragt man sich Schritt für Schritt einerseits, wie es zu dieser Tat kommen konnte, andererseits aber auch, ob es überhaupt wirklich dazu gekommen ist. Vielleicht spielt sich alles auch nur im Kopf einer der Figuren ab?
Das Rätsel um Wahrheit und Lüge und die Raffinesse der Romankonstruktion sind die großen Vorzüge von "Arctic Mirage". Terhi Kokkonen spielt mit den Leser:innen, die mit zunehmender Dauer nicht mehr wissen, was sie glauben und wem sie trauen können. Der Roman entfaltet in diesen Momenten eine subtile Spannung, der man sich schwer entziehen kann. Die von Beginn an bedrohliche Atmosphäre erreicht nach etwas mehr als zwei Dritteln ihren Spannungshöhepunkt.
Sprachlich passt sich Kokkonen dabei der Kälte des Settings an. Bis auf kurze poetisierende Ausbrüche zu Beginn und am Ende des Buches zeichnet sich "Arctic Mirage" durch Klarheit ohne große Abschweifungen aus. Dies ist einerseits durchaus angemessen, andererseits verhindert die Sprache dadurch auch, dass so etwas wie Empathie oder Mitgefühl bei den Leser:innen entstehen kann. Risto und Karo wirken in ihren stets von Wutausbrüchen oder Lamentieren geprägten Handlungen immer ein wenig abgehoben und fremd.
Ohnehin ist die Figurenkonzeption eher eine Schwäche des Romans. Neben den nicht greifbaren Protagonist:innen verschwendet die Autorin zu viel Zeit für Nebenfiguren, deren Wirken im letzten Drittel des Werks bisweilen einfach verpufft. Die zunächst als Kontrapunkte zu den Beziehungsgeschädigten eingeführten Hotelangestellten werden am Ende entweder nicht mehr berücksichtigt oder sie nehmen zu viel Raum ein - wie die Rezeptionsangestellte Sinikka, dessen zur Schau gestelltes Schicksal der eigentlichen Handlung kaum Impulse gibt und sich für die Dramaturgie des Romans sogar nachteilig auswirkt.
Ebenfalls nicht besonders gelungen ist die Auflösung im Finale, dessen Dialoglastigkeit nicht recht zu der zuvor doch so subtilen Spannung passen mag. Hinzu kommt, dass es "Arctic Mirage" hier doch ein Stück weit an Originalität fehlt, denn ähnliche Konstruktionen gibt es in der Literatur doch recht häufig.
Trotz aller Schwächen habe ich "Arctic Mirage" insgesamt aber gern gelesen, was vor allem an den ersten 130 Seiten lag. Und letztlich hat sich ja auch Danny im Overlook-Hotel aus den Fußstapfen seines Vaters befreien können. Mit Terhi Kokkonen, die für "Arctic Mirage" 2020 übrigens den Helsingin-Sanomat-Literaturpreis erhielt, gewinnt die ohnehin so vielfältige skandinavische Literaturszene jedenfalls eine weitere interessante Stimme.
3,5/5
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„Karo sah sich nicht mehr als Opfer, sondern als Heldin in einer Welt, die anders war, als sie gedacht hatte, absurd und ungerecht.“
Karo und ihr Mann Risto checken nach einem Autounfall im titelgebenden Luxushotel „Arctic Mirage“ ein. Karo ist sich sicher, dass ein …
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„Karo sah sich nicht mehr als Opfer, sondern als Heldin in einer Welt, die anders war, als sie gedacht hatte, absurd und ungerecht.“
Karo und ihr Mann Risto checken nach einem Autounfall im titelgebenden Luxushotel „Arctic Mirage“ ein. Karo ist sich sicher, dass ein zweites Fahrzeug in den Unfall verwickelt war - Risto bestreitet das, aber Karo findet auch schon seit längerem Socken und Tassen nicht mehr… Kann Sie ihren Sinnen trauen?
Für diesen Debütroman hat die finnische Autorin Terhi Kokkonen bereits einen Literaturpreis gewonnen. Entsprechend vielversprechend lesen sich Klappentext, Prolog und die ersten Seiten. Doch der zur Szenerie passende kühle Schreibstil zieht sich so konsequent durchs Buch, dass mir das Lesen immer unangenehmer wurde - was möglicherweise von Kokkonen bewusst herbeigeführt wurde, um die Lesenden näher in die Gefühlswelt der Protagonistin zu bringen. Dennoch konnte ich keinerlei Sympathien zu ihr oder einer anderen Figur entwickeln, geschweige denn ihre Handlungen nachvollziehen.
Überhaupt ist mir die Figurenzeichnung zu übertrieben, zu gewollt, zu eindimensional. Auch die Geschichte, die durchaus spannend ist, wirkt unausgegoren. Zu viele irrelevante Nebenschauplätze, zu viele offene Fragen, zu wenig Hintergründe. Es gibt Bücher, die leben vom Nichtgesagten, hier ist es aber eher so, dass einiges fehlt, um ein stimmiges Gesamtbild zu ergeben. Und natürlich muss nicht jedes Buch ein Wohlgefühl beim Lesen erzeugen, aber hier habe ich mich immer unwohler gefühlt und bleibe am Ende ziemlich ratlos zurück. Leider keine Leseempfehlung von mir.
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Spannendes Gefühlschaos mit Abstrichen
Das Buch startet mit einem schockierenden Prolog über den Ausgang der Geschichte.
Hier trägt das allerdings sehr zum Spannungsaufbau bei, denn man fragt sich von Anfang an wie es dazu kommen konnte.
Es geht um ein Paar das nach einem …
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Spannendes Gefühlschaos mit Abstrichen
Das Buch startet mit einem schockierenden Prolog über den Ausgang der Geschichte.
Hier trägt das allerdings sehr zum Spannungsaufbau bei, denn man fragt sich von Anfang an wie es dazu kommen konnte.
Es geht um ein Paar das nach einem Autounfall in einem sehr abgelegenen Luxushotel in den Bergen Lapplands strandet. Hier müssen sich Karo und Risto nicht nur mit dem kürzlich erlebten Trauma beschäftigen sondern vor allem auch miteinander, denn viel gibt es nicht zu tun an diesem Ort noch dazu mit den frischen Verletzungen.
Man liest die meiste Zeit aus Sicht von Karo über ihre Erinnerungen, Gedanken und Gefühle und je mehr man erfährt desto verwirrter wird man, ähnlich wie die Protagonistin. Man weiß nicht mehr was man glauben soll oder kann. Die Situation schaukelt sich mehr und mehr zu einer Eskalation auf. Es ist vor allem eine psychologisch interessante Lektüre über Verarbeitung von Traumata, zwiespältige Gefühle, Misstrauen und Angst. Die Charaktere kommen nicht gerade sympathisch rüber. Insgesamt ist die Stimmung recht düster und unangenehm, was zwar zum Thema passt, aber auch irgendwie übermächtig wirkt.
Einige Nebencharaktere die immer Mal wieder auftauchen nehmen für mich in dem (relativ dünnen) Buch zu viel Raum ein ohne dabei die Geschichte voranzubringen. Das hat mich etwas gestört. Ich hätte lieber mehr Details über Karo und Risto gehabt. Am Ende bleiben noch einige offene Fragen.
Insgesamt fand ich es durchaus spannend und das Thema auch interessant, konnte aber keine Verbindung zu den Charakteren aufbauen. Dazu wirkt alles zu kalt und distanziert, passend zur Landschaft in der es spielt.
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Das Romandebüt der finnischen Musikerin Terhi Kokkonen beginnt mit einem Paukenschlag: Protagonistin Karo bringt ihren Ehemann Risto um. Dies wird im Prolog knapp und praktisch emotionslos erzählt, bevor die eigentliche Geschichte einige Tage zuvor einsetzt. Aber diese Vorwegnahme des …
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Das Romandebüt der finnischen Musikerin Terhi Kokkonen beginnt mit einem Paukenschlag: Protagonistin Karo bringt ihren Ehemann Risto um. Dies wird im Prolog knapp und praktisch emotionslos erzählt, bevor die eigentliche Geschichte einige Tage zuvor einsetzt. Aber diese Vorwegnahme des Endes nimmt der Story keineswegs die Spannung, im Gegenteil
Das Paar wurde auf der Heimfahrt vom Erholungsurlaub in Lappland in einen Unfall verwickelt und ist dadurch gezwungen, noch einige Tage in dem abgeschiedenen Ressort zu verweilen. Zunächst scheint alles in Ordnung, die beiden sind wohlsituiert und könnten sich eine kurze Verlängerung der Auszeit in jeder Hinsicht leisten. Doch bald kippt die scheinbare Idylle, die Autorin webt geschickt ein Netz aus Verdachtsmomenten und Ungereimtheiten, das mich als Leserin zunehmend verunsichert hat. Mal war ich mir sicher, dass Karo psychische Probleme hat und sich Dinge nur einbildet, dann wieder verdächtigte ich ihren Mann, sie aufs Geschickteste zu manipulieren.
Kokkonen erzeugt eine äußerst beklemmende Grundstimmung, das Set ist voller eigenartiger Figuren, die gefangen in Abhängigkeiten sind oder zumindest scheinen: Der verwitwete und depressive ältere Hotelarzt hat sich der Geschäftsführerin (und somit seiner Vorgesetzten) regelmäßig zum Schäferstündchen zur Verfügung zu stellen und nimmt dies nur noch als lästige Pflicht wahr. Als er jedoch Karos gebrochene Nase richten darf, verspürt er ob dieser (fragwürdigen) Machtausübung sexuelle Erregung. Die junge Rezeptionistin wird gezwungen, sich während der Arbeit mit einer "original samischen" Tracht zu verkostümieren und rächt sich durch offenkundig zur Schau gestelltes Desinteresse an den Wünschen der Gäste.
Mich hat die Atmosphäre des Romans immer wieder an den Film "Anatomie eines Falls" von Justine Triet erinnert - und ich kann, trotz der eiskalten Winterlandschaften, in der sie spielen - beide nur wärmstens empfehlen.
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Terhi Kokkonen ist eine neue Autorin aus Finnland, die mit Arctic Mirage ihren ersten Roman vorlegt.
Die Handlung wird stark vom ersten Satz geprägt. „Nachdem Karo Risto umgebracht hat, steht sie auf“.Danach zeigen die folgenden Kapitel, die je mit Wochentagesnamen (Sonntag bis …
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Terhi Kokkonen ist eine neue Autorin aus Finnland, die mit Arctic Mirage ihren ersten Roman vorlegt.
Die Handlung wird stark vom ersten Satz geprägt. „Nachdem Karo Risto umgebracht hat, steht sie auf“.Danach zeigen die folgenden Kapitel, die je mit Wochentagesnamen (Sonntag bis Freitag) bezeichnet sind, wie es dazu kommen konnte. Karo und Ristos hatten im Urlaub einen Autounfall und mussten leicht verletzt im Hotel Arctic Mirage absteigen. Die Stimmung ist gereizt. Auch die Umstände des Autounfalls erinnern beide anders.
Die meiste Zeit ist man als Leser an der Seite von Karo, gelegentlich bei dem Hotelpersonal. Hinzu kommen Rückblenden.
Man erkennt zunehmend eine toxische Beziehung.
Das Buch ist lange geheimnisvoll und atmosphärisch sowie geschickt gemacht.
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Man hätte keinen passenderen Titel für dieses Buch wählen können. Es ist sowohl in seinem Setting als auch in seinem Ton arktisch kalt und durch und durch „mirage"; das gleichnamige Hotel macht seinem Namen alle Ehre: Alles hier scheint Illusion, Fata Morgana, Trugbild …
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Man hätte keinen passenderen Titel für dieses Buch wählen können. Es ist sowohl in seinem Setting als auch in seinem Ton arktisch kalt und durch und durch „mirage"; das gleichnamige Hotel macht seinem Namen alle Ehre: Alles hier scheint Illusion, Fata Morgana, Trugbild zu sein.
Daneben sind es vor allem Adjektive, die den Gesamteindruck treffend beschreiben: trostlos, lieblos, roh.
Das Arctic Mirage wird geradezu zum Sinnbild scheiternder Beziehungen und mangelnder Mitmenschlichkeit. Alles dreht sich um Abhängigkeiten, Machtspiele, Gewalt in verschiedenen Formen, soziale Ungerechtigkeit und um verzerrte Wahrnehmung. Doch man macht die Themen eher verschwommen unter der gefrorenen Oberfläche der Erzählung aus, als dass die Autorin einem gute Gedanken dazu mit auf den Weg geben würde. Der Schreibstil an sich ist unaufgeregt und, zumindest für mich, nicht sehr zugänglich.
Einigen Nebencharakteren wie insbesondere dem Arzt vor Ort und der jungen Dame vom Empfang (die letztlich für den vielleicht einzigen Hoffnungsschimmer im Buch sorgt) wird für den geringen Umfang des Buches überraschend viel Raum gegeben. Nicht immer erschließt sich dabei, warum erzählt wird, was erzählt wird. Und nicht alles ist wirklich interessant.
Die ebenfalls überraschend ausführlichen Rückblenden in Karos Vergangenheit haben mich dagegen mehr beschäftigt und einige wesentliche Dinge über die Protagonistin offenbart.
Die Auflösung wie im Werbetext des Verlags als „dunkles Geheimnis" zu betiteln, finde ich etwas unpassend. Am Ende gibt es eine kleine Enthüllung, die man vorhersehen könnte und die selbst, falls man das nicht tut, nicht wirklich einen großen Aha-Moment beschert.
Geschickt konzipiert ist allerdings, wie man das Grundthema zwischen Karo und Risto im Laufe des Leseprozesses immer stärker erahnt und schließlich Gewissheit darüber bekommt.
Zudem zweifelt man bis zum Schluss, ob sich das der Geschichte vorangestellte Ende bewahrheiten wird. Die letzte Szene im Buch ist sehr dynamisch und besonders „komponiert", lässt einen aber dennoch oder gerade deswegen mit dem beklommenen Gefühl zurück, das einen über das ganze Buch hinweg bereits begleitet hat.
In einem Satz:
Ich vergebe gute drei Sterne für „Arctic Mirage", weil es durchaus faszinierend ist und viel Spielraum für Interpretationen der Details bietet, es gleichzeitig aber kaum schafft, Emotionen auszulösen und mehr aufzubauen als eine stetige Untergrundspannung, die sich im zu Beginn platzierten Ende entlädt.
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