Daniel Glattauer
Broschiertes Buch
Die spürst du nicht
Roman - Der SPIEGEL-Bestseller jetzt im Taschenbuch
Versandkostenfrei!
Sofort lieferbar
Weitere Ausgaben:
PAYBACK Punkte
0 °P sammeln!
Zwei Ehepaare gönnen sich einen exklusiven Urlaub in der Toskana. Tochter Sophie Luise darf ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen, ein Flüchtlingskind aus Somalia. Kaum hat man sich mit Prosecco und Antipasti in Ferienlaune gebracht, kommt es zur Katastrophe: Aayana ertrinkt im Swimming-Pool. Unweigerlich stellt sich die Schuldfrage, an der bald nicht nur die Freundschaft der Familien zu zerbrechen droht. Was ist ein Menschenleben wert? Und jedes gleich viel?
Daniel Glattauer, 1960 in Wien geboren, wurde zunächst durch seine Kolumnen bekannt, die er als Journalist für die Tageszeitung Der Standard schrieb. Seine Romane 'Der Weihnachtshund', 'Darum' und ' Gut gegen Nordwind'wurden mit großem Erfolg fürs Fernsehen und Kino verfilmt. Der Durchbruch zum Bestsellerautor gelang ihm mit den beiden E-Mail-Romanen 'Gut gegen Nordwind' und 'Alle sieben Wellen', die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden und auch als Hörspiel, Theaterstück und Hörbuch erfolgreich sind.

© Heribert Corn
Produktdetails
- Verlag: Goldmann
- Seitenzahl: 304
- Erscheinungstermin: 20. November 2024
- Deutsch
- Abmessung: 190mm x 130mm x 30mm
- Gewicht: 298g
- ISBN-13: 9783442494965
- ISBN-10: 3442494966
- Artikelnr.: 70270038
Herstellerkennzeichnung
Goldmann TB
Neumarkter Straße 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
»Daniel Glattauer ist ein gewiefter, mit allen Wassern gewaschener, glänzend begabter Unterhaltungsautor ... wie immer bei Glattauer konnte ich nicht aufhören zu lesen.« Eva Menasse, ZDF Literarisches Quartett
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensentin Cathrin Kahlweit ahnt, dass Daniel Glattauer es nach seinem Bestseller-Erfolg "Gut gegen Nordwind" schwer haben wird, den Erwartungen gerecht zu werden. Dennoch blickt sie kritisch auf seinen neuen Roman, der vom Tod eines aus Somalia geflüchtetes Mädchen erzählt. Die Pointe: Die linken Eltern ihrer Freundin, die nicht gut genug auf die beiden Kinder aufgepasst haben, gehen über den Tod ebenso gefühllos hinweg wie über das Depressivwerden der eigenen Tochter. Glattauers Roman erfordere politische Intelligenz und Sensibilität stellt Kahlweit fest, stört sich aber an einer mangelnden emotionalen Tiefe. Statt all dem Gemecker aus dem Netz hätte sie sich mehr Intensität gewünscht.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Die spannenden Dialoge und der Sprachwitz, die Glattauer bisher ausgezeichnet haben, spiegeln sich auch in diesem neuen Buch." Sven Trautwein, Frankfurter Rundschau, 11.05.23 "Eine spannende Familientragödie, die sich an große gesellschaftliche Fragen heranwagt ... packend zu lesen!" Juli Zeh, ZDF Literarisches Quartett, 05.05.23 "Daniel Glattauer ist ein gewiefter, mit allen Wassern gewaschener, glänzend begabter Unterhaltungsautor... wie immer bei Glattauer konnte ich nicht aufhören zu lesen." Eva Menasse, ZDF Literarisches Quartett, 05.05.23 "Ich konnte nicht aufhören zu lesen ...er weiß die formalen Freiheiten in einer begeisternden Weise zu nutzen." Cornelius Pollmer, ZDF Literarisches Quartett, 05.05.23 "Eine sehr zeitgenössische
Mehr anzeigen
Analyse der (sozialen) Medien." Thea Dorn, ZDF Literarisches Quartett, 05.05.23 "Die Figuren sind vielschichtig, entwickeln sich auf überraschende Weise, und die sich stets erhaben fühlende Welt der Privilegierten wird von allen Seiten durchleuchtet." Julia Baschiera, ORF Ö1, 20.03.23 "Glattauer schafft es mit Leichtigkeit, seinem tiefschwarzen Sujet Facetten von Witz und Humor abzutrotzen. Das liegt auch an seiner Art des Schreibens, die auf keiner Seite zur gigantischen Ego-Show neigt." Wolfgang Paterno, profil, 19.03.23 "Mit viel Ironie beleuchtet Glattauer die Scheinheiligkeit eines Milieus, das gern mit dem Zeigefinger auf andere zeigt." Stephan Hilpold, Der Standard, 18.03.23 "Glattauers Stärke liegt dabei vor allem in den lebendigen Dialogen, der Figurenzeichnung und der Aufrechterhaltung eines gnadenlosen Spannungsbogens, mit dem er die Leser vor sich hertreibt." Doris Kraus, Die Presse, 18.03.23
Schließen
Sophie Luise, 14, möchte eine Freundin mit in den Toskana-Urlaub nehmen. Aber Aayana ist nicht irgendeine Freundin, sie ist ein Flüchtling aus Somalia. Und Sophie Luise ist auch nicht irgendein Teenager, sondern die Tochter von Elisa Strobel-Martinek, einer hochrangigen Politikerin …
Mehr
Sophie Luise, 14, möchte eine Freundin mit in den Toskana-Urlaub nehmen. Aber Aayana ist nicht irgendeine Freundin, sie ist ein Flüchtling aus Somalia. Und Sophie Luise ist auch nicht irgendein Teenager, sondern die Tochter von Elisa Strobel-Martinek, einer hochrangigen Politikerin Österreichs. Doch Aayanas Eltern erlauben die Reise nicht. Das kann die Politikerin nicht auf sich sitzen lassen. Sie bemüht verschiedene Stellen, und nach deren sanftem Druck darf Aayana mitfahren.
Am Urlaubsort passiert die größtmögliche Katastrophe: Aayana, die die Flucht über den halben afrikanischen Kontinent und über das Mittelmeer überlebt hat, ertrinkt im Pool, denn sie kann nicht schwimmen. Niemand möchte dafür die Verantwortung übernehmen. Alle möchten schnell in ihr altes Leben zurück und das Unglück ganz schnell vergessen, denn das war es doch, ein tragisches Unglück, oder? Oder? Schon nach wenigen Seiten dieses Romans blickt man fassungslos auf den Umgang der Beteiligten mit diesem Unglück. Jede/r versucht auf seine Weise, es aus der Welt zu schaffen (als ob das möglich wäre!) und weiterzumachen, als wäre gar nichts passiert. Verantwortung übernehmen? Fehlanzeige. Man ist doch daran nicht schuld! Aber so ganz gut funktioniert das mit dem Wegschweigen nicht. Sophie-Luise, von lange von den Eltern vernachlässigt, denn sie ist ja so vernünftig, um sie braucht man sich nicht groß zu kümmern, wird alleine gelassen, denn die Eltern sind vollauf damit beschäftigt, den Schaden für sich selbst zu begrenzen, denn sie sehen sich als die Opfer dieses tragischen Unglücks. Auch das hat schlimme Folgen. Aber was ist eigentlich mit Aayanas Familie? Wer kennt ihre Geschichte, und wichtiger noch, wen interessiert sie? Die Oberflächlichkeit der meisten Beteiligten, ihre Gleichgültigkeit gegenüber dem Leid der Hinterbliebenen machen sprachlos.
Glattauer hat einen distanzierten, manchmal zugespitzt überzeichneten Blick für seinen Roman gewählt. Der Einstieg erfolgt über einen Bericht, ganz sachlich, ganz nüchtern, und trotzdem oder gerade deshalb ist man entsetzt.
Es folgen Zeitungsmeldungen und die entsprechenden Kommentare im Chat, Sophie Luises Wahrnehmung, die sich im Laufe des Romans verändert, warum, verrate ich hier nicht, und die Innenperspektive ihrer Mutter, alles immer im Wechsel mit E-Mail-Austausch und Chat-Verläufen.
Ich bin erst spät zu diesem Buch gekommen, und abgesehen von der Ausgangssituation wusste ich nicht viel darüber. Nach der Lektüre fragt man sich, in was für einer Welt wir leben. Und mehr noch, ob das die Welt ist, in der wir leben wollen. „Die spürst du nicht“ ist eine Geschichte, die einen nicht so schnell wieder loslässt, eine Geschichte, über die man lange nachdenken kann. Ich musste sie erst ein paar Tage sacken lassen, bevor ich mich dazu äußern konnte. Und ich habe nicht das Gefühl, dem Roman hier mit meinen Worten gerecht zu werden. Aber wenn ich mehr kommentiere, einordne, beurteile müsste ich spoilern. Ich denke aber, dass es ist wichtig ist, so unvoreingenommen an den Roman heranzugehen, wie es bei mir der Fall war.
Der Titel „Die spürst du nicht“ steht laut Glattauer für die vielen Schicksale von Geflüchteten, die in den meisten Fällen niemand kennt. Die Menschen sind hier, sie leben unter uns, wir nehmen sie wahr, aber wir wissen fast nichts über sie. Auch Sophie Luise und ihre Eltern haben sich nicht die Mühe gemacht, vor der Urlaubsreise etwas über Aayanas Vorgeschichte und die Hintergründe und den Ablauf ihrer Flucht zu erfahren. Wenn es sie interessiert hätte, wäre es mit größter Wahrscheinlichkeit nicht zu dem Unglück gekommen.
Ein Roman, den ich uneingeschränkt empfehle.
Daniel Glattauer, 1960 geboren, stammt aus Wien. Bekannt wurde er 2006 mit seinem sehr unterhaltsamen Roman „Gut gegen Nordwind“, einem modernen Briefroman in Form einer E-Mail-Korrespondenz zwischen einem alleinstehenden Mann und einer verheirateten Frau. Er brachte ihm die Nominierung für den Deutschen Buchpreis ein.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Obwohl ich mich sehr auf "Die spürst du nicht" von Daniel Glattauer gefreut habe, da ich "Gut gegen Nordwind" echt geliebt habe, konnte mich das Hörbuch zu "Die spürst du nicht" leider nicht überzeugen. Für mich war es stellenweise verwirrend u. …
Mehr
Obwohl ich mich sehr auf "Die spürst du nicht" von Daniel Glattauer gefreut habe, da ich "Gut gegen Nordwind" echt geliebt habe, konnte mich das Hörbuch zu "Die spürst du nicht" leider nicht überzeugen. Für mich war es stellenweise verwirrend u. langatmig, weshalb ich dann abgebrochen habe. Schade.
Klappentext:
Die Binders und die Strobl-Marineks gönnen sich einen exklusiven Urlaub in der Toskana. Tochter Sophie Luise, 14, durfte gegen die Langeweile ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen, ein Flüchtlingskind aus Somalia. Kaum hat man sich mit Prosecco und Antipasti in Ferienlaune gechillt, kommt es zur Katastrophe.
Was ist ein Menschenleben wert? Und jedes gleich viel? Daniel Glattauer packt große Fragen in seinen neuen Roman, den man nicht mehr aus der Hand legen kann und in dem er all sein Können ausspielt: spannende Szenen, starke Dialoge, Sprachwitz. Dabei zeichnet Glattauer ein Sittenbild unserer privilegierten Gesellschaft, entlarvt deren Doppelmoral und leiht jenen seine Stimme, die viel zu selten zu Wort kommen.
Schon der Einstieg war für mich schleppend u. die teilweise seltsamen Dialoge verwirrend. Bereits am Anfang dachte ich mir nur, dass mir das alles etwas cringe vorkommt, aber ich hab dem Ganzen eine Chance gegeben. Dennoch wirken die Abschnitte abgehackt, fragmentiert.
Das Hörbuch an sich ist gut gesprochen, die beiden Sprecher Tessa Mittelstaedt u. Steffen Groth passen zur Geschichte. Dennoch war es für mich anstrengend, zuzuhören.
Was mit einer sarkastischen Flüchtlingsthematik beginnt, endet schnell ich einer Gerichtsverhandlung, bei der nicht mehr der Tod von Aayana im Mittelpunkt steht, wie es eigentlich der Klappentext suggeriert. Es entsteht eine überspitzte Gesellschaftskritik, in der die zweifelhafte Berichterstattung der Medien sowie Alltagsrassismus, Egoismus u. die unangenehmen Charaktereigenschaften der Figuren im Vordergrund stehen.
Für mich deshalb kein entspannender Lesespaß, sondern eher eine anstrengende Hörreise. Aus den genannten Gründen habe ich deshalb irgendwann abgebrochen.
Für mich deshalb insgesamt kein Hörgenuss, was ich sehr schade fand. Von mir keine Lese-/Hörempfehlung!
Ich gebe dem Buch 2 von 5 Sternen!
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Die vierzehnjährige Sophie Luise überredet ihre Eltern, eine Schulfreundin, nämlich die gleichaltrige Aayana, ein Flüchtlingskind aus Somalia, mit in den Badeurlaub in die Toskana mitzunehmen. Gemeinsam mit einem befreundeten Ehepaar und dessen Kind genießen die Urlauber …
Mehr
Die vierzehnjährige Sophie Luise überredet ihre Eltern, eine Schulfreundin, nämlich die gleichaltrige Aayana, ein Flüchtlingskind aus Somalia, mit in den Badeurlaub in die Toskana mitzunehmen. Gemeinsam mit einem befreundeten Ehepaar und dessen Kind genießen die Urlauber den ersten Tag am Swimmingpool. Niemand von ihnen ahnt, dass es bereits am Abend zu einer Katastrophe kommt, die das Leben beider Familien auf den Kopf stellt.
Anfangs erinnerte mich das Buch durch die Überschriften und den Aufbau ein wenig an ein Drehbuch für ein Theaterstück. Die erzählende und das Geschehen durchgehend kommentierende Stimme war hierbei mal laut und mal leise, mal ernst, mal amüsiert; nie ist sie aber ins lächerliche abgerutscht oder hat Stellung bezogen. Ich wurde immer auf das kleinste Detail hingewiesen, damit mir ja nichts entgeht. Was lästig oder penetrant klingt, war in Wahrheit erfrischend unterhaltsam und hat mich begeistert, weil diese Stimme zudem durch den großartigen Humor den Ernst der Lage erst recht betont hat. Wer mit Ironie und Satire nicht umgehen kann, sollte Abstand vom Buch nehmen. Die feinen Spitzen gegen alle Beteiligten und darüber hinaus waren grandios!
Die eingangs erwähnte Katastrophe ereignete sich bereits zu Beginn der Geschichte, den Konsequenzen daraus konnte ich fast minutiös folgen. Welche Wendungen der Autor sich hat einfallen lassen, hat mich überrascht. Ich gebe zu, mit diesen Ereignissen hatte ich nicht gerechnet, auch bei einigen anderen Vermutungen lag ich ganz weit daneben. Ein Verdacht, den ich hatte, hat sich letztendlich zwar bestätigt, was meiner Begeisterung aber keinen Abbruch tut. Zum Ende hin wurde es bewegend, ich reagierte sehr emotional und habe nun einigen Stoff zum nachdenken, überschlafen und diskutieren. Ein großartiger Roman, der von mir die volle Punktzahl und eine Leseempfehlung bekommt.
Weniger
Antworten 8 von 11 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 8 von 11 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Schonungslos
Wer kennt es nicht? Die vierzehnjährige, pubertierende Sophie Luise hat keine Lust mehr auf den gemeinsamen Familienurlaub. Auch dann nicht, wenn eine befreundete Familie mitfährt. So handelt Sophie Luise aus, dass sie eine Schulfreundin einladen darf. Ihre Wahl fällt …
Mehr
Schonungslos
Wer kennt es nicht? Die vierzehnjährige, pubertierende Sophie Luise hat keine Lust mehr auf den gemeinsamen Familienurlaub. Auch dann nicht, wenn eine befreundete Familie mitfährt. So handelt Sophie Luise aus, dass sie eine Schulfreundin einladen darf. Ihre Wahl fällt auf das Flüchtlingskind Aayana, die bisher kaum Kontakte in Deutschland hatte. Sophie Lusie möchte Aayana nicht etwa helfen, sondern mit ihrer Hilfe ganz groß in den sozialen Medien herauskommen. Die Familie von Aayana möchte aus Angst um die Tochter zunächst nicht, dass diese mit einer fremden Familie in die Toskana fährt, stimmt dann aber doch zu.
Und dann passiert das Unfassbare: Gleich am allerersten Abend geschieht eine Katastrophe und Aayana ertrinkt im Pool des Ferienanwesens!
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so sehr hat es mich gefesselt. Fragen wie: Hätte das Unglück verhindert werden können? Hat die einladende Familie ihre Aufsichtspflicht verletzt? War es „nur“ ein Flüchtlingskind, das ums Leben gekommen ist? Wie geht Sophie Luise mit dem Trauma um? Schadet das Ganze dem Ansehen ihrer Mutter, die Politikerin ist? Die Geschichte nimmt mehrmals eine Wendung, mit der ich nie gerechnet hätte. Glattauer reißt seinen Protagonisten die Masken herunter und beschreibt hemmungslos ihre wahre Identität. Für mich bis jetzt das beste Buch in diesem Jahr! Hochverdiente 5 Sterne!
Weniger
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 2 von 2 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Komplett überrumpelt lässt mich der Roman zurück. Es ist eine emotionale Achterbahnfahrt, die nichts für zartbesaitete ist.
Ein Buch, das bleibt. Das Cover ist perfekt gewählt und erzählt auch nach dem Lesen von der Tragödie.
Es geht um zwei privilegierte …
Mehr
Komplett überrumpelt lässt mich der Roman zurück. Es ist eine emotionale Achterbahnfahrt, die nichts für zartbesaitete ist.
Ein Buch, das bleibt. Das Cover ist perfekt gewählt und erzählt auch nach dem Lesen von der Tragödie.
Es geht um zwei privilegierte Familien, die mit ihren Kindern den Urlaub in der Toskana verbringen wollen. Dabei war Bedingung der älteren Tochter ihre Schulfreundin (ein Flüchtlingskind aus Somalia) mitnehmen zu dürfen.
Dort passiert es...
Dann tritt mit den Eltern der Schulfreundin eine weitere Familie aufs Parkett.
Das Werk hält unserer Gesellschaft quasi den Spiegel vor und das Erschreckende ist, dass es in der Realität genau so möglich ist.
Daher nimmt man einiges mit, es lässt einen auch Tage später nicht los.
Die sozialen Medien nehmen mit vielen Kommentaren Platz ein, das war mir persönlich manchmal zu viel. Wobei das sicherlich auch ein gut gewähltes Stilmittel ist und für einiges an "Augenrollen" gesorgt hat.
Überhaupt hat der Schreibstil des Autors das gewisse "etwas". Daher unbedingte Leseempfehlung!
Weniger
Antworten 3 von 4 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 3 von 4 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Die(ses Buch) spürst du ... Garantiert!
Was das Cover und der Titel nicht geschafft haben, hat der Inhalt zwischen den Buchdeckeln dafür umso mehr - diese Geschichte hat mich schon auf der ersten Seite erfasst, in den Bann gezogen und nicht mehr losgelassen ...
Da ist zum einen …
Mehr
Die(ses Buch) spürst du ... Garantiert!
Was das Cover und der Titel nicht geschafft haben, hat der Inhalt zwischen den Buchdeckeln dafür umso mehr - diese Geschichte hat mich schon auf der ersten Seite erfasst, in den Bann gezogen und nicht mehr losgelassen ...
Da ist zum einen natürlich die Story selbst, die tief berührt:
Es fängt ganz unverfänglich mit dem Beginn des Toskana-Urlaubs zweier gut situierter österreichischer Familien an, die sich auf ein paar entspannte Tage unter südlicher Sonne freuen. Zum einen Familie Strobl-Marinek: Mutter Elisa, eine wohl bekannte Politikerin und ihrem besserwisserischen Mann Oskar sowie der 14-jährigen Sophie-Luise und der 9-jährigen Lotte. Sophie-Luise hat durchgesetzt, ihre Schulkameradin Aayana, ein somalisches Mädchen, mitzunehmen, was ihre Mutter nach diversen Widerständen schließlich möglich macht. Das befreundete Ehepaar Melanie und Engelhart Binder und ihrem 9-jährigen Sohn Benjamin, erfolgreiche Winzer, sind ebenfalls mit von der Partie. Kurzum: aus dem entspannten Urlaub wird nichts, denn schon am ersten Abend kommt es zur Katastrophe.
Das Unglück selbst nimmt nur einen kleinen Teil der Geschichte ein, stattdessen geht es darum, was es bei den einzelnen Familienmitgliedern auslöst und wie sie damit umgehen und zurechtkommen. Dabei liegt der Fokus auf Elisa und ihrer Tochter Sophie-Luise. Während Elisa anfangs sehr darum bemüht ist, ihre außereheliche Liebesgeschichte zu verkraften und ansonsten das Unglück aus ihrer politischen Karriere herauszuhalten - was dank der sensationslüsternen Medien und deren oft nicht minder sensationslüsternen Leserschaft natürlich NICHT gelingt - merkt sie zu spät, dass ihre ansonsten als so patent und pflichtbewusst bekannte große Tochter Sophie-Luise in die Drogensucht abrutscht, weil sie sich komplett allein gelassen fühlt und seit dem Unglück von ihren Mitschülern ausgegrenzt und übel gemobbt wird. Sie findet Gehör im Internet, wo sie einen Jungen namens Pierre kennenlernt - doch Pierre ist nicht der, für den sie ihn hält und so ist das nächste Drama vorprogrammiert.
Dann ist da doch das Gewissen von Melanie Binder, die es nicht fassen kann, dass ihre Freundin Elisa aus Angst vor dem politischen Untergang nicht die ganze Wahrheit über das Unglück sagt und stattdessen vor Gericht deren "Schuld" auf sich selbst nimmt, um mit ihrem Gewissen weiterleben zu können.
Unweigerlich kommt im Verlauf des Buches die Frage auf, was eigentlich mit der Familie von Aayana ist und wie diese mit dem Verlust zurechtkommen. Nun, der Autor hat sich das bewusst bis zum Schluss aufgehoben und das nicht ohne Grund, denn deren Schicksal geht wirklich unter die Haut und berührt zutiefst. Ja, es ist die Geschichte einer fiktiven Familie, aber in der Realität passieren unsagbare Dinge wie diese täglich unzähligen Flüchtlingsfamilien und es wird kaum noch wahrgenommen. Deren Anwalt bringt es im Buch auf den Punkt, denn eigentlich ging es nicht nur um die große Frage "Was ist ein Menschenleben wert bzw. was kostet ein Leben?" sondern er gibt den Flüchtlingsfamilien eine Stimme, gehört zu werden: "Anders ist es bei denen da. Die sind zwar auch unter uns, aber nun scheinbar mitten unter uns. Sie sind unter uns in einem anderen Sinne: Sie sind darunter. Unter unserer Wahrnehmung. Unter unserem Interesse. Ihre Geschichte will hier keiner hören..."
Mich hat nicht nur die Geschichte selbst mitgerissen, sondern wieder einmal ist es der einmalige Schreibstil von Glattauer. Seine Gabe, mit Worten umzugehen und dabei zielsicher ins Schwarze zu treffen, fasziniert und begeistert mich total!
Sein Stilmix aus verschiedenen Elementen gibt dem Buch die besondere Würze: mal liest es sich wie ein Drehbuch mit wechselnden Dialogen und Blickrichtungen, dazwischen Pressetexte und Bekanntgaben incl. diverser Postings von Lesern, die von verständnisvoll über hämisch bis absolut menschenverachtend reichen - ein guter Querschnitt dessen, was täglich im Netz zu lesen ist. Zudem Plädoyers vor Gericht und diverse Interviews. Der Umfang von knapp 300 Seiten ist eigentlich zu wenig, um allen Facetten wirklich gerecht zu werden. Hier hätte es noch mindestens 100 Seiten benötigt, um noch mehr Tiefe zu erreichen. Dennoch:
Alles in allem ist es eine stimmige Geschichte, die einen als Leser nicht kalt lassen kann. Ich fand die Protagonisten so authentisch, dass ich das Buch mit Wehmut zu Ende gelesen habe, weil ich so gerne wissen würde, wie es mit So-Lu und ihrer Familie und natürlich Aayanas Familie und den Binders weitergeht.
Fazit:
Diese Geschichte geht unter die Haut und bleibt dort auch noch lange. Es ist nicht nur die Story selbst, auch die Schreibkunst von Daniel Glattauer ist ein wahrer Genuss.
Absolute Leseempfehlung!!!
Weniger
Antworten 3 von 4 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 3 von 4 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
In Ironie und Sarkasmus verpackte Gesellschaftskritik
Inhalt:
Die Strobl-Marineks und die Binders, zwei angesehene Wiener Familien, wollen zusammen ein paar Tage in der Toskana verbringen. Tochter Sophie Luise darf ihre Freundin Aayana mitnehmen, ein somalisches Flüchtlingsmädchen. …
Mehr
In Ironie und Sarkasmus verpackte Gesellschaftskritik
Inhalt:
Die Strobl-Marineks und die Binders, zwei angesehene Wiener Familien, wollen zusammen ein paar Tage in der Toskana verbringen. Tochter Sophie Luise darf ihre Freundin Aayana mitnehmen, ein somalisches Flüchtlingsmädchen. Doch ein großes Unglück bereitet dem Urlaub schnell ein Ende …
Meine Meinung:
Daniel Glattauer versteht es, heiße Themen mit Leichtigkeit anzupacken. In diesem Roman steckt jede Menge geballte Gesellschaftskritik, die er der Leserschaft mit einer bewegenden und auch spannenden Story vermittelt. Dabei sprüht die Erzählung nur so von Wortwitz, Ironie, Sarkasmus und Zynismus. Aus wechselnden Perspektiven der Beteiligten werden wichtige Fragen beleuchtet, zum Beispiel die Frage nach dem Umgang mit Schuld oder dem Wert eines Menschenlebens.
Die Handlung an sich ist eigentlich niederschmetternd, doch durch den lockeren Schreibstil lassen sich auch die schlimmsten Szenen gut ertragen. Aufgelockert wird das Ganze durch Zeitungsberichte, Postings in Online-Foren und SMS, wodurch auch gut der Zeitgeist abgebildet wird.
Mir hat dieser Roman - wie die meisten des Autors - ausgesprochen gut gefallen. Die Gratwanderung zwischen Anspruch und Humor finde ich absolut gelungen. Das Lesen hat Spaß gemacht und die beschriebenen Ereignisse werden mich gedanklich sicher noch länger beschäftigen.
Fazit:
Leseempfehlung!
Weniger
Antworten 3 von 5 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 3 von 5 finden diese Rezension hilfreich
Hörbuch-Download MP3
Hat meine hohen Erwartungen nicht erfüllt
Die Grünen-Politikerin Elisa Strobl-Marinek fährt mit ihrem Mann, den beiden Töchtern und einer befreundeten Familie in den Urlaub in die Toskana. Mit dabei ist Aayana, eine Schulfreundin der ältesten Tochter Sophie Luise. Bei der …
Mehr
Hat meine hohen Erwartungen nicht erfüllt
Die Grünen-Politikerin Elisa Strobl-Marinek fährt mit ihrem Mann, den beiden Töchtern und einer befreundeten Familie in den Urlaub in die Toskana. Mit dabei ist Aayana, eine Schulfreundin der ältesten Tochter Sophie Luise. Bei der Freundin handelt es sich um ein somalisches Flüchtlingsmädchen. Doch kaum hat der Luxusurlaub in einem exklusiven Ferienhaus inkl. Pool begonnen, geschieht eine Katastrophe…
Das Hörbuch „Die spürst du nicht“ des Autors Daniel Glattauer fand ich bis zu dem Moment der Tragödie genial. Der Autor hat einen glasklaren Blick auf, aber auch hinter das Geschehen. Jede einzelne Formulierung ist treffsicher und oft herrlich entlarvend. So hätte es gerne für mich weitergehen können.
Doch leider konnte mich die weitere Entwicklung des Geschehens nicht mehr so begeistern. Besonders die Artikel der Zeitungen auf ihren Onlineseiten mit den ergänzenden Kommentaren der breiten Masse, fand ich zu profan. Sie lieferten mir keinen Mehrwert, daher sind sie aus meiner Perspektive schlichtweg überflüssig.
Die Entwicklung von Sophie Luise war im Großen und Ganzen der einzige Handlungsstrang, der noch Spannung in das Geschehen brachte. Denn mir war lange Zeit nicht klar, worauf der Autor hinauswollte.
Die Ehepaare Strobl-Marinek und Binders haben sich genauso verhalten, wie ich es erwartet habe. Hier fehlte mir der bestechend scharfe Blick für das Hintergründige des Autors genauso wie Überraschungen im Verhalten der Figuren.
Ein Highlight waren die Sprecher des Hörbuchs. Sowohl Tessa Mittelstaedt als auch Steffen Groth sorgen für ein Leseerlebnis. Wobei Tessa Mittelstaedt ihren Kollegen durch ihre pointierte und lebendige Lesart mit Leichtigkeit an die Wand spielt. Schon wegen der beiden Sprecher lohnt sich das Hörbuch.
Insgesamt startete das Buch hervorragend und verlor sich dann in der Mittelmäßigkeit. Da ich dem Autor einige meiner Lieblingsbücher verdanke, finde ich diese Entwicklung sehr traurig.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Worum geht's ? Fragt sich der/die neugierig unbedarfte Leser/in bei diesem Titel. Wen oder was spürst Du nicht ? Die Welle ? Die Brise ? Die Brandung ? Bereits auf Seite 15 schlägt uns die Antwort entgegen. Gemeint ist Aayana, die somalische Klassenkameradin der Tochter der …
Mehr
Worum geht's ? Fragt sich der/die neugierig unbedarfte Leser/in bei diesem Titel. Wen oder was spürst Du nicht ? Die Welle ? Die Brise ? Die Brandung ? Bereits auf Seite 15 schlägt uns die Antwort entgegen. Gemeint ist Aayana, die somalische Klassenkameradin der Tochter der Grünen-Politikerin, die mit auf Toskana-Reise kommt und kurz darauf im Pool ertrinkt. "Das ist wirklich eine Süße, und so brav, die spürst Du gar nicht." So der Vater der zweiten Familie der Reisegruppe. Wir dürfen Sarkasmus pur vom Autor erwarten. Die Gruppe wird sich aus der Verantwortung heraus lügen. Ein großspuriger Anwalt vertritt die Familie der Politikerin, die ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt haben soll. Der Gegenanwalt stellt astronomische Schadenersatzforderungen. Die Presse suhlt sich und veröffentlicht die schrägen Kommentare der Leser. Die Tochter driftet ab und verliebt sich per Internet unwissentlich in Aayana's Bruder. Die Anhörung vor Gericht zieht sich und endet mit einer Überraschung. Endlich wird die tragische Geschichte der Flüchtlingsfamilie gehört. Und was es mit dem Wasser auf sich hat. Glattauer, Du kannst es einfach ! Danke dafür. Gerne mehr davon. Absolute Leseempfehlung. Sollte auch Schullektüre sein.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Gebundenes Buch
Originell aufgebaute, vielschichtige Geschichte, spannend erzählt
Zwei gut situierte österreichische Familien fahren in den Urlaub, zu dem eine der Töchter eine Schulfreundin, die ursprünglich aus Somalia flüchten musste, mitnimmt. Anstelle der erwarteten Erholung …
Mehr
Originell aufgebaute, vielschichtige Geschichte, spannend erzählt
Zwei gut situierte österreichische Familien fahren in den Urlaub, zu dem eine der Töchter eine Schulfreundin, die ursprünglich aus Somalia flüchten musste, mitnimmt. Anstelle der erwarteten Erholung ereignet sich dort aber ein tragisches Unglück, das gleich für mehrere Familien schwerwiegende Auswirkungen nach sich zieht.
Wie schon in seinen früheren Büchern gelingt es Daniel Glattauer auch in seinem neuen Werk, eine Geschichte in einem völlig ungewohnten Format zu erzählen. Das ist kurz etwas gewöhnungsbedürftig, aber für mich hat es wunderbar funktioniert, denn die ungewohnten Perspektiven geben einem auch immer mal etwas „Verschnaufpausen“ – zwar wird die stellenweise dramatische Geschichte meist nüchtern erzählt, aber gerade das hat mich als Leserin doch insgesamt gepackt.
Auch sprachlich konnte mich das Buch wieder voll und ganz überzeugen. Erwähnenswert ist an dieser Stelle auf jeden Fall, dass die Geschichte in Wien spielt und sich die Sprache der Stadt bzw. des Landes zu eigen macht, was ich persönlich sehr spannend fand.
Eine Wohlfühlgeschichte ist „Die spürst du nicht“ auf keinen Fall. Wer das aber sowieso nicht braucht, der bekommt hier eine originell aufgebaute und vielschichtige Geschichte, die wichtige Themen spannend, aber ohne übertriebene Dramatik erzählt.
Weniger
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Antworten 0 von 0 finden diese Rezension hilfreich
Andere Kunden interessierten sich für