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Staatsfeind Nummer 1 zu sein ist nicht leicht. Das gilt auch dann, wenn dieser Staat einer der kleinsten der Erde ist: das Fürstentum Liechtenstein. Johann Kaiser, Sohn eines Fotografen, Weltenbummler, Meister der Manipulation, lebt unter falschem Namen an einem unbekannten Ort. Mit dem Verkauf gestohlener Kundendaten einer großen Bank hat er so gut verdient, dass es sich unbesorgt leben ließe - wären da nicht die Verleumdungen aus seiner Heimat, die aus ihm einen Verräter machen wollen. Im Versuch, die Deutungshoheit über sein Leben zurückzuerlangen, greift Johann zu Stift und Papier.B...
Staatsfeind Nummer 1 zu sein ist nicht leicht. Das gilt auch dann, wenn dieser Staat einer der kleinsten der Erde ist: das Fürstentum Liechtenstein. Johann Kaiser, Sohn eines Fotografen, Weltenbummler, Meister der Manipulation, lebt unter falschem Namen an einem unbekannten Ort. Mit dem Verkauf gestohlener Kundendaten einer großen Bank hat er so gut verdient, dass es sich unbesorgt leben ließe - wären da nicht die Verleumdungen aus seiner Heimat, die aus ihm einen Verräter machen wollen. Im Versuch, die Deutungshoheit über sein Leben zurückzuerlangen, greift Johann zu Stift und Papier.
Benjamin Quaderer hat einen tollkühnen Debütroman geschrieben über die Macht des Geldes und die Macht des Erzählens. Das Porträt eines Hochstaplers, das die Gesellschaft spiegelt, die er betrügt.
Benjamin Quaderer hat einen tollkühnen Debütroman geschrieben über die Macht des Geldes und die Macht des Erzählens. Das Porträt eines Hochstaplers, das die Gesellschaft spiegelt, die er betrügt.
Benjamin Quaderer, geboren 1989 in Feldkirch, Österreich, und aufgewachsen in Liechtenstein, studierte Literarisches Schreiben in Hildesheim und in Wien. 'Für immer die Alpen' ist sein erster Roman, er wurde ausgezeichnet mit dem Rauriser Literaturpreis, dem Debütpreis der lit.Cologne sowie dem Uwe-Johnson-Förderpreis.
Produktbeschreibung
- Verlag: btb
- Seitenzahl: 592
- Erscheinungstermin: 13. Dezember 2021
- Deutsch
- Abmessung: 186mm x 125mm x 44mm
- Gewicht: 496g
- ISBN-13: 9783442771455
- ISBN-10: 3442771455
- Artikelnr.: 61391358
Herstellerkennzeichnung
btb Taschenbuch
Neumarkter Straße 28
81673 München
produktsicherheit@penguinrandomhouse.de
Über das Land Liechtenstein wusste ich bisher nur sehr wenig. Seit der Lektüre dieses Schelmenromans hat sich das schlagartig geändert. Benjamin Quaderer bringt uns darin nicht nur die Berg- und Dorflandschaften seiner Heimat näher, sondern weiht uns auch in die Gesellschaft des …
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Über das Land Liechtenstein wusste ich bisher nur sehr wenig. Seit der Lektüre dieses Schelmenromans hat sich das schlagartig geändert. Benjamin Quaderer bringt uns darin nicht nur die Berg- und Dorflandschaften seiner Heimat näher, sondern weiht uns auch in die Gesellschaft des Kleinstaats, das Fürstentum und in finanzielle Machenschaften von Steuersündern ein.
Schon der Einstieg zieht den Leser in den Bann: Weshalb lebt der Erzähler, der früher Johann Kaiser hieß, im Zeugenschutzprogramm mit neuer Identität und gilt als Datendieb und Landesverräter? Um uns ins Bild zu setzen, holt der 54-Jährige weit aus, erzählt von seiner Geburt in Vaduz, seinen Eltern und grausamen Zwillingsschwestern, seinem Leben in einem Kinderheim und in einer Eliteschule und seiner steilen Karriere als Lügner, Hochstapler und Betrüger.
Dass ihm von klein auf ständig Ungerechtigkeiten widerfahren, die mit fortschreitendem Alter exponentiell zunehmen und ihn zu einem Getriebenen machen, zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman. Gerechtigkeit bedeutet Johann ebenso viel wie wahre Freundschaft und echte Zuneigung, die er für seine Mutter, seinen Kumpel Gian-Andrin sowie zur Fürstin Gina von Liechtenstein empfindet, die ihn protegiert.
Ich habe die knapp 600 Seiten Seiten verschlungen und das trotz der erzählerischen und grafischen Spielereien, die das Lesen teilweise erschweren. So gibt der Weltenbummler seine Erlebnisse in Australien, die er mangels Notizen anhand seiner Erinnerungen rekonstruiert, in seitenfüllenden Fußzeilen wieder und zitiert sich auch gern selbst. Der Wechsel der Erzählperspektive erfordert ebenfalls häufiges Vor- und Zurückblättern. Viel Fantasie und Ideenreichtum beweist Quaderer auch in seinen Beschreibungen und Formulierungen. Selten habe ich in einem Buch so viele Sätze angestrichen, die mir gefielen, wie zum Beispiel "... ich konnte das Wort in ihren Stirnfalten liegen sehen...". Ein literarischer und satirischer Leckerbissen, der obendrein auf realen Begebenheiten beruht.
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Mit einem Schalk im Nacken des Steuerhinterziehers
Lichtenstein, der 4. größte Zwergstaat (Fläche betrachtet) in Europe, der sich nicht nur geografisch an die Schweiz schmiegt ist selten im Rampenlicht. Nun kommt Benjamin Quaderer mit seinem Debütroman daher und beleuchtet …
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Mit einem Schalk im Nacken des Steuerhinterziehers
Lichtenstein, der 4. größte Zwergstaat (Fläche betrachtet) in Europe, der sich nicht nur geografisch an die Schweiz schmiegt ist selten im Rampenlicht. Nun kommt Benjamin Quaderer mit seinem Debütroman daher und beleuchtet Lichtenstein wie mit einem Röntgengerät aus dem All.
„Für immer die Alpen“ ist ein fiktiver Roman der sich allerdings als Inspiration eines ehemaligen Bankmitarbeiter bedient: Heinrich Kieber. Er übergab die Steuerdaten an deutsche Behörden, die millionenschwere Steuerhinterziehung belegte.
Der Protagonist in diesem Debüt heißt Johann Kaiser und erzählt uns aus der Retroperspektive wie er zu dem Mann wurde, der die Daten wie ein Akt des Verrats an seiner Heimat, dem Fürstentum, an die Deutschen gab und somit Lichtenstein eine Schmach verpasste, die schwer zu verkraften war. Begonnen wird früh in seiner Kindheit und wir folgen ihm bis in die Bank und dann wieder hinaus in die Verbannung.
Benjamin Quaderer, selbst aufgewachsen in Lichtenstein, schrieb hier nicht nur seiner Heimat einen maßgeschneiderten Roman, sondern machte auch sich selbst einen Namen. In der Tat merkt man dem Roman den jungen energiegeladenen, ideenvollen Autor an. Was leicht beginnt, wird an mancher Stelle zu viel. Klar, er möchte sich ausprobieren und Alleinstellungsmerkmale wie Pflöcke in den Boden Ramen und postulieren: Auch ich bin jetzt auf dem literarischen Parkett. Aus meiner Sicht gar nicht notwendig. Weniger hatte dem Roman auch gutgetan, etwas mehr Stringenz hätte mir gefallen und sicher das Knistern und die Spannung erhöht.
Aber alles in allem ein wirklich sehr gelungenes Buch! Wer sich also mit der Steueraffäre und Lichtenstein auf fiktive Art beschäftigen möchte, greifen sie zu diesem gelungenen Debüt! Erwartet werden kann eine gut ausformulierte Prosa mit Witz und Drama, aber kein spannungsgeladener Roman, was aus meiner Sicht auch nicht der Anspruch des Autors war.
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Johan Kaiser, Sohn eines Amateur-Fotografen und einer Spanierin, wird am 31. März 1965 in Vaduz, Lichtenstein, geboren. Er durchlebt eine nicht so schöne Kindheit, irgendwann wird er, zusammen mit seinen Zwillingsschwestern „ausgesetzt. Sie landen in einem Kinderheim in Schaan. Unter …
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Johan Kaiser, Sohn eines Amateur-Fotografen und einer Spanierin, wird am 31. März 1965 in Vaduz, Lichtenstein, geboren. Er durchlebt eine nicht so schöne Kindheit, irgendwann wird er, zusammen mit seinen Zwillingsschwestern „ausgesetzt. Sie landen in einem Kinderheim in Schaan. Unter diesen Umständen macht er die Bekanntschaft mit Fürstin Gina.
Irgendwann verlässt er in einer Nacht und Nebelaktion Lichtenstein macht er sich auf die Suche nach seiner Mutter. Sein Ziel ist Barcelona. Dort angekommen gibt er sich als Johan „Hilti“, Sohn des namhaften Bohrmaschinenherstellers, aus und landet auf einer Eliteschule. Doch das sollte nicht die letzte Station in seinem Leben sein. Zur Feier seines Geburtstages wurde er nach Argentinien eingeladen, was sich aber als Hinterlist herausstellte. Er landet in einem Wasserturm, wo er gefoltert wurde.
Er merkt, dass er es als Staatsfeind nicht einfach hat. Denn er wendet sich gleich zu Beginn des Buches mit den Worten: "Denn diese Geschichte, meine Geschichte, ist alles, was mir geblieben ist, um mich gegen diejenigen zu verteidigen, die mich tot sehen wollen.", an die Leser diesen Romans. Mittlerweile lebt er unter neuem Namen in einem Zeugenschutzprogramm an einem unbekannten Ort.
Fazit/Meinung:
Das Buch um und über Johan Kaiser beginnt in der Gegenwart und wird dann in der Ich-Form von ihm selbst erzählt. Es ist in 14 einzelne Bücher unterteilt, immer mit einem Jahreszeitraum versehen, um den es sich gerade dreht, und in ein letztes Buch.
Ich bin gut ins Buch reingekommen, es ist sehr flüssig und spannend, geschrieben. Alles das, was wichtig ist, erfährt man. Auch dank den Fußnoten und Anmerkungen des Autors. Dann gibt es hier und da mal geschwärzte Notizen, was dem Leser etwas mehr Aufmerksamkeit verleiht, da man sich mehr darauf konzentrieren muss, was einem der Autor damit sagen, bzw. verschweigen will.
Kein leichter, aber trotzdem ein guter Roman, der dem Autor in seinem Debüt sehr gut gelungen ist.
Lesenswert und aufschlussreich
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Johann Kaiser ist ein Charakter, den man nicht unbedingt mögen muss, denn sein Verhalten ist nicht das, was man von einem anständigen Menschen erwartet. Andererseits muss man seine Art sich durchzuwurschteln, zu manipulieren und hochzustapeln bewundern.
Erzählt wird die Geschichte …
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Johann Kaiser ist ein Charakter, den man nicht unbedingt mögen muss, denn sein Verhalten ist nicht das, was man von einem anständigen Menschen erwartet. Andererseits muss man seine Art sich durchzuwurschteln, zu manipulieren und hochzustapeln bewundern.
Erzählt wird die Geschichte des Johann Kaiser, der zum Staatsfeind Nummer 1 von Liechtenstein geworden ist, aus seiner Sicht in der Gegenwart. Er hat die Kundendaten einer großen Bank verkauft, was recht einträglich für ihn war. Nun lebt er unter falschem Namen an unbekannten Ort. Mir war Kaiser von Anfang an nicht sympathisch und dieser Eindruck verstärkte sich, je mehr ich gelesen habe. Kaiser ist ein sehr intelligenter Mensch, aber er hat kein Gespür für Moral und schiebt dies bewusst zur seite.
Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, denn es gibt eine ganze Reihe von Büchern in diesem Buch, die sich alle um einzelne Zeiträume im Leben Kaisers drehen. Dies mag eine interessante Herangehensweise sein, mich hat sie nicht wirklich überzeugt. Dazu kommen noch die vielen Fußnoten, die auch nicht gerade zum flüssigen Lesen beigetragen haben.
Mich konnte die Geschichte nicht wirklich packen, was am Schreibstil, aber auch an dem sehr unsympathischen Protagonisten lag. Spannung kam auch nicht richtig auf. Daher bin ich ein wenig enttäuscht, denn ich hatte mir viel mehr von diesem Buch versprochen.
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„Um verstehen zu können, wieso ich gehandelt habe, wie ich gehandelt habe, muss ich nicht nur ein umfassendes Bild meiner Person und meiner Lebensgeschichte, sondern gleichzeitig der Rahmenbedingungen zeichnen, in denen ich mich hin und her geworfen fand wie eine Kugel in einem …
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„Um verstehen zu können, wieso ich gehandelt habe, wie ich gehandelt habe, muss ich nicht nur ein umfassendes Bild meiner Person und meiner Lebensgeschichte, sondern gleichzeitig der Rahmenbedingungen zeichnen, in denen ich mich hin und her geworfen fand wie eine Kugel in einem Flipperautomaten.“ (Zitat Seite 13)
Inhalt
Am 31. März 1965 wird Johann Kaiser als Sohn von Soledad und Alfred Kaiser im Krankenhaus in Vaduz, Liechtenstein, geboren. Schon in jungen Jahren zeigt sich, dass er fremdes Eigentum als etwas ansieht, dass er sich bei Bedarf oder auch im Notfall jederzeit ausborgen kann, auch wenn er den Vorsatz, es dann zurückzugeben, meistens nicht einhalten kann. So erging es ihm auch mit den Kundendaten des Treuhandsektors der bekannten liechtensteinischen Bank des Fürstenhauses, die er für den Eigengebrauch kopiert hat und beinahe auch zurückgegeben. Doch aus diesmal blieb es beim „beinahe“ und so schreibt er, nun vierundfünfzig Jahre alt, mit neuer Identität irgendwo auf der Welt im Zeugenschutzprogramm lebend, seine Geschichte, seine Erlebnisse und seine Sicht der Dinge auf. „Ein Satz ist je schöner, desto mehr Wahrheit er enthält.“ (Originalzitat Seite 13)
Thema und Genre
In diesem Roman wird die Lebensgeschichte von H. K., im Buch Johann Kaiser, geschildert, der mit dem Verkauf der zuvor im Treuhandbereich der bekanntesten Bank Liechtensteins kopierten Kundendaten an den deutschen BND und weitere Länder einen internationalen Steuerskandal mit entsprechenden Ermittlungsverfahren ausgelöst hat. Es geht um den Finanzplatz Liechtenstein, internationale Finanzmärkte und den Wunsch eines Einzelnen, Teil davon zu sein.
Charaktere
Johann Kaiser, der an seiner Biografie schreibt und uns so die Geschichte seines bisherigen Lebens aus seiner Sicht, anhand seiner Aufzeichnungen und Erinnerungen schildert, sieht sich selbst nicht als kriminellen Betrüger, denn seine abenteuerlichen Aktionen waren nur teilweise geplant, oft sind seine Handlungen erst aus ausweglos scheinenden Situationen entstanden. „Im Nachhinein wünschte ich, ich hätte anders gehandelt, aber weil es jedes Nachhinein erst im Nachhinein gibt, ist jedes Nachhinein sinnlos. (Zitat Seite 259)
Handlung und Schreibstil
Der Ich-Erzähler schildert die Ereignisse chronologisch in vierzehn und einem letzten Buch, wobei jedes Buch einen durch Jahreszahlen definierten Zeitabschnitt umfasst und in Kapitel eingeteilt ist. In der Zeit zwischen dem 6. Januar 2003 und dem 2. Juni 2003 stellt der Autor Johann Kaisers Schilderung der Ereignisse auktorial Seite für Seite den Tagesablauf des Dr. Jan Mayer gegenüber, ein Kriminalpsychologe, der das Fürstentum als Experte berät. Dies ist nur einer der vielen Sprachspielereien und Literaturformen, die der Autor in diesem Roman mit offensichtlicher Freude und Neugier an der Sprache vor den Lesern ausbreitet. Da gibt es leere Seiten, dort, wo Johann Kaiser Erinnerungslücken hat, Abschnitte, die kaum eine halbe Seite füllen, während der Rest der Seite jeweils mit einer Reihe von Fußnoten gefüllt ist, wo Johann Kaiser selbst seine Erinnerungen mit Erklärungen, Ereignissen und Gedanken ergänzt, oder mit ebenfalls fiktiven Quellenangaben. Zwischendurch lässt der Autor seinen Protagonisten Haikus schreiben, erklärt die Geschichte Liechtensteins seit der Entstehung und plötzlich befinden wir uns mit Captain James Cook im Jahr 1768.
Fazit
Wer neue Interna über diesen Steuerskandal erwartet, wird enttäuscht sein, denn der Autor verwendet nur Fakten, die aus Sachbüchern und Artikeln eines namhaften deutschen Nachrichtenmagazins längst bekannt sind. Wer jedoch einen spannenden, sprachlich mit großem Vergnügen zu lesenden Roman sucht, dessen Autor den Leser immer wieder überrascht und der die Balance zwischen Sozial- und Gesellschaftskritik und dem humorvollen Augenzwinkern eines begeisterten Fabulierers zwischen Fiktion und Realität gefunden hat, wird begeistert sein.
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Für immer die Alpen ist ein Roman des Autors Benjamin Quaderer, in dem er die Lebensgeschichte von Johann Kaiser erzählt. Dieser wurde zu Staatsfeind Nr. 1 nachdem er gestohlene Kundendaten einer großen Bank verkauft hat. Er lebt im Zeugenschutzprogramm und hätte dank des …
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Für immer die Alpen ist ein Roman des Autors Benjamin Quaderer, in dem er die Lebensgeschichte von Johann Kaiser erzählt. Dieser wurde zu Staatsfeind Nr. 1 nachdem er gestohlene Kundendaten einer großen Bank verkauft hat. Er lebt im Zeugenschutzprogramm und hätte dank des Verkaufes der Daten ein gutes Auskommen, wenn ihn nicht die Verleumdungen aus seiner Heimat stören würden. Deshalb beschließt Kaiser seine Lebensgeschichte aus seiner Sicht nieder zu schreiben.
Erwartet hatte ich ein interessantes Buch mit einer spannenden Geschichte, bekommen habe ich eine ineinandergeschachtelte langatmige Aufreihung des Lebens von Johann Kaiser in dem er mir mit jeder Seite unsympathischer wird. Als Charakter besteht sein Leben aus Trug, Diebstahl und Lügen. Er ist immer auf der Sinnsuche und dabei recht sprunghaft und reflektiert nicht das es an ihm liegt, das vieles nicht klappt was er sich vorstellt. Vielfach wird die Schuld bei anderen gesucht, nie bei sich selber.
Aufgeteilt ist der Roman in vierzehn Bücher, einer Einleitung und einem Letzten Buch. Die Handlung reicht von 1962-2020 und sie wird aus der Sicht von Johann Kaiser in Ich-Form erzählt. Passagen die sich recht gut und flott lesen lassen wechseln sich ab mit ermüdenden Aufzählungen, geschwärzten protokollarischen Passagen und einer Vielzahl von Fußnoten zu realen und fiktiven Quellen. Insgesamt gibt es 222 Fußnoten die sich zum Teil über mehrere Seiten erstrecken. Wenn man den Roman als Print liest mag das ja noch angehen, aber als ebook mit Fußnoten am Ende des Buches würde das den Lesefluss sehr arg behindern. Durch den wechselhaften Schreibstil wurde mir das Lesen verleidet und da die Handlung an Spannung fehlen lässt, habe ich das Buch zur Hälfte Seite für Seite gelesen und danach nur noch quer gelesen. Das Letzte Buch am Schluss habe ich wieder ganz gelesen, fand den Schluss aber nicht sonderlich gut.
Insgesamt ein Buch das mich enttäuscht hat und meine Erwartungen in keinster Weise erfüllt hat. Wer sich für das Buch interessiert sollte sich erst einmal, wenn möglich, mit einer Leseprobe an das Buch herantasten. Der Autor mag vielleicht versucht haben einen neuen Weg einzuschlagen, konnte mich dabei aber nicht mitnehmen.
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Der Roman "Für immer die Alpen" ist keine leichte Lektüre. Sowohl der Schreibstil, der Aufbau und die Geschichte um die Figur "Johann Kaiser" sind ungewöhnlich und erfordern vom Leser sehr viel Aufmerksamkeit.
Das Buch beginnt und endet in der Gegenwart und ist …
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Der Roman "Für immer die Alpen" ist keine leichte Lektüre. Sowohl der Schreibstil, der Aufbau und die Geschichte um die Figur "Johann Kaiser" sind ungewöhnlich und erfordern vom Leser sehr viel Aufmerksamkeit.
Das Buch beginnt und endet in der Gegenwart und ist in der Ich-Form geschrieben. Die Romanfigur wendet sich direkt an den Leser mit den Worten: "Denn diese Geschichte, meine Geschichte, ist alles, was mir geblieben ist, um mich gegen diejenigen zu verteidigen, die mich tot sehen wollen." Er befindet sich unter neuem Namen in einem Zeugenschutzprogramm an einem unbekannten Ort.
Dann beginnt die "Biografie des Johann Kaiser", in Liechtenstein geboren, durchlebt er eine traurige Kindheit und wird im Laufe seines Lebens zu einem Aussenseiter und Hochstapler und später zu einem Datendieb, der Liechtenstein in die grösste Steueraffäre in der Geschichte des kleinen und trotzdem so reichen Landes stürzt. Das macht ihn zum grössten Verräter im Rechtsempfinden der liechtensteiner Bürger aus allen Gesellschaftsschichten bis hin zum Fürsten.
Ein Roman voller Details, mal ausgedacht vom Autor, dann wieder historisch belegt mit vielen Fakten und Zitaten aus Büchern, die es wirklich gibt oder auch nur in der Fantasie des Autors. Der Leser nimmt es entweder so hin und bildet sich sein eigenes Urteil oder recherchiert selbst. Das Lesevergnügen wird umso mehr gesteigert, indem man sich abwechselnd in einem Sachbuch, Tagebuch, Tatsachenbericht oder doch in einem fiktiven Roman wähnt. Teilweise liest man nur die rechten Seiten und hat die Darstellung einer Person. Danach liest man nur die linken Seiten und hat eine andere Sichtweise. Dann kämpft man sich seitenlang durch teilweise geschwärzte Seiten und hat das Gefühl ein reales Protokoll vor sich zu haben. Der Autor, Benjamin Quaderer, überrascht im Laufe seines Romans immer wieder mit solchen Besonderheiten. Am Ende der 585 Seiten bleibe ich als Leser nachdenklich zurück über Sinn und Unsinn von Steuerhinterziehung, juristischer Gerechtigkeit, Zeugenschutzprogrammen und Heimatliebe. Ein wirklich sehr lesenswerter Roman aus dem jeder etwas anderes mitnehmen kann, genauso sollte gute Literatur sein.
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Cover:
Das Cover ist relativ einfach gehalten. Besonders hervorstechend ist der Titel und der Autor. Landschaftliche Umrisse von bergen und einigen erhöhten Gebäuden sind erkennbar. Der Hintergrund ist farblich in blau-grün gehalten und fügt sich sehr schön in das Cover …
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Cover:
Das Cover ist relativ einfach gehalten. Besonders hervorstechend ist der Titel und der Autor. Landschaftliche Umrisse von bergen und einigen erhöhten Gebäuden sind erkennbar. Der Hintergrund ist farblich in blau-grün gehalten und fügt sich sehr schön in das Cover ein.
Meinung:
Dies ist eine Art Buch im Buch. Die Gliederung finde ich sehr gut gelungen. So ist dieses Buch in vierzehn Bücher und einem letzten Buch gegliedert und auch die jeweiligen Bücher sind in sich wiederum gegliedert. Die länge der einzelnen Bücher bzw. einzelnen Kapitel haben eine angenehm Länge.
Der Schreibstil ist ungewöhnlich. Neben einer flüssigen und lockeren Schreibweise, tauchen aber auch einige ungewöhnliche Stilmittel auf. So gibt es z.B. Randnotizen und Erläuterungen, die sich über mehrere Seiten hinziehen und so den eigentlichen Text der Geschichte, fast in den Schatten stellen. Auch ungewöhnliche Streichungen und Schwärzungen von Wörtern erschweren zum Teil das Lesen. Einerseits möchte ich diesen ungewöhnlichen Erzählstil, aber ab und an, hat mir dies auch so einiges erschwert.
Diese Geschichte um Johann Kaiser wird sehr gut eingeleitet und auch die Erzählung und Handlungsweise wird sehr gut beschrieben. Man kann den Geschehnissen folgen und erhält einige spannende und interessante Einblicke. leider war eis mir an einigen Stellen etwas zu langwierig und nicht ganz mein Stil, aber ich denke, dass dies durchaus Ansichtssache ist.
Mir ist es leider nicht immer gelungen den Faden dabei zu behalten und diesen nicht zu verlieren, denn ich fand es nicht ganz leicht, bei diesem Bücher-im-Buch-Prinzip den kompletten Überblick zu behalten. Die Idee dahinter fand ich sehr spannend und sehr gut, aber für mich leider nicht zu 100% nachvollziehbar umgesetzt. Ich hatte da leider so manche Schwierigkeiten. An sich, die Idee fand und finde ich, aber sehr genial und auch nicht so einfach, dafür wurde es recht gut umgesetzt.
Es war einfach nicht mein Buch. Dies kann anderen aber durchaus anders gehen. Ich habe leider nicht richtig hineingefunden. Dies kommt eigentlich sehr selten vor, aber wie gesagt, ist auch dies Geschmacksache, es wird bestimmt sehr viele Leser geben, denen das Buch sehr gefällt und die diesem vielleicht auch besser folgen können, leider war dies bei mir nicht so.
Irgendwie ist der Funke nicht ganz übergesprungen und es konnte mich leider nicht überzeugen. Die Idee ist toll, aber leider nicht ganz meins.
Fazit:
Die Geschichte von Johann Kaiser in einer Art Buch-im-Buch-Prinzip umgesetzt. Die Idee dahinter fand ich gut, leider konnte es mich nicht ganz überzeugen.
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