Christopher Morley
Broschiertes Buch
Das Haus der vergessenen Bücher
Roman
Übersetzung: Orth-Guttmann, Renate
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New York, 1919. Roger Mifflin hat seine größte Leidenschaft, das Lesen, zum Beruf gemacht. In seinem Antiquariat in Brooklyn findet man ihn dort, wo der Tabakrauch am dichtesten ist. Unterstützt wird er von seiner ebenso patenten wie resoluten Ehefrau und seinem Hund Bock - Bock wie Boccaccio. Bücher sind Mifflins Leben. Von Werbemaßnahmen für sein Geschäft will er allerdings nichts wissen, und so lässt er den jungen Aubrey Gilbert, angestellt bei der Grey Matter Agency, ziemlich abblitzen, als der ihm seine Dienste anbietet. Dennoch freunden sich die beiden an, und bald kommt Gilbert ...
New York, 1919. Roger Mifflin hat seine größte Leidenschaft, das Lesen, zum Beruf gemacht. In seinem Antiquariat in Brooklyn findet man ihn dort, wo der Tabakrauch am dichtesten ist. Unterstützt wird er von seiner ebenso patenten wie resoluten Ehefrau und seinem Hund Bock - Bock wie Boccaccio. Bücher sind Mifflins Leben. Von Werbemaßnahmen für sein Geschäft will er allerdings nichts wissen, und so lässt er den jungen Aubrey Gilbert, angestellt bei der Grey Matter Agency, ziemlich abblitzen, als der ihm seine Dienste anbietet. Dennoch freunden sich die beiden an, und bald kommt Gilbert täglich ins Geschäft. Was auch an Mifflins neuer Hilfskraft liegen mag - der schönen Titania Chapman, deren Leben in Gefahr zu sein scheint. Und das gilt nicht nur für ihr Leben ...
Morley, Christopher
Christopher Morley (1890-1957), Amerikaner mit englischem Humor und englischen Wurzeln, war Mitbegründer der Saturday Review of Literature, die er von 1924 bis 1940 leitete, und schrieb für die New York Evening Post. Er ist Autor von mehr als 50 teils belletristischen, teils Sachbüchern und zahlreichen Essays.
Orth-Guttmann, Renate
Renate Orth-Guttmann übersetzt seit Mitte der sechziger Jahre aus dem Englischen. 1989 erhielt sie den Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis.
Christopher Morley (1890-1957), Amerikaner mit englischem Humor und englischen Wurzeln, war Mitbegründer der Saturday Review of Literature, die er von 1924 bis 1940 leitete, und schrieb für die New York Evening Post. Er ist Autor von mehr als 50 teils belletristischen, teils Sachbüchern und zahlreichen Essays.
Orth-Guttmann, Renate
Renate Orth-Guttmann übersetzt seit Mitte der sechziger Jahre aus dem Englischen. 1989 erhielt sie den Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis.
Produktbeschreibung
- Verlag: Atlantik Verlag
- Seitenzahl: 256
- Erscheinungstermin: 8. Oktober 2015
- Deutsch
- Abmessung: 192mm x 124mm x 21mm
- Gewicht: 252g
- ISBN-13: 9783455650600
- ISBN-10: 3455650600
- Artikelnr.: 42761950
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
»Es ist das verrückteste und hinreißendste Buch, das ich seit langem gelesen habe.« Reiner Veit rbb inforadio, 17.09.2014
Roger Mifflin betreibt in Brooklyn, New York ein Buchantiquariat in dem nur Bücher führt, die seiner Meinung nach Lesenswert sind oder anders gesagt kein Schwund sind.
Man findet ihn versteckt im Laden, der voll von Rauch gefüllt ist. Er drängt sich den Menschen nicht auf. Wer …
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Roger Mifflin betreibt in Brooklyn, New York ein Buchantiquariat in dem nur Bücher führt, die seiner Meinung nach Lesenswert sind oder anders gesagt kein Schwund sind.
Man findet ihn versteckt im Laden, der voll von Rauch gefüllt ist. Er drängt sich den Menschen nicht auf. Wer was von ihm möchte, findet ihn schon.
So ergeht es dann Mr. Gilbert, als er einiges Tages in den Laden kommt um Mr. Mifflin zu überzeugen, dass er Werbung für seinen Laden bräuchte die er (Mr. Gilbert) ihn verkaufen möchte. Doch Mr. Mifflin hält nichts davon für Werbung zu zahlen. Trotzdem mag er Mr. Gilbert irgendwie und lädt ihn spontan Abend zum Essen bei sich ein. Denn seine Frau war außer Haus und er hätte somit etwas Gesellschaft, die Mr. Gilbert gerne leistete.
Zwischen den Beiden entsteht eine Art Freundschaft, aber als merkwürdige Dinge passieren, zweifelt Mr. Gilbert, ob man Mr. Mifflin noch trauen kann oder was das alles zu bedeuten hat, was plötzlich alles geschah. Sein Interesse an dem Laden lässt nicht nach, was auch an der neuen Angestellten Mrs. Chapmann liegt, die seine Aufmerksam auf sich lenkt.
Zunächst wirkt das Buch sehr philosophisch, und man bekommt er den Eindruck das es mehr eine Aufzählung von Büchern ist, die es Wert sind gelesen zu werden. Doch nach und nach entwickelt es sich mehr zu eine Art Krimi. Mehr und mehr zieht das Buch einen in seinen Bann. Zudem bekommt man Anregung zu meist längst vergessenen Büchern. Aber Obacht, es sind auch Bücher benannt, die es in Wirklichkeit nicht gibt. Da die Geschichte in der nachkriegszeit handelt, dreht es sich auch um das Thema nach dem 2. Weltkrieg.
Das Buch ist auf jeden Fall anspruchsvoller als die meisten Bücher die ich vorher gelesen habe.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten in die Geschichte zu kommen, gefiel es mir immer besser.
Daher vergebe ich dem Buch 4 von 5 Sternen.
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Wenn man Carlos Ruiz Zafóns "Friedhof der vergessenen Bücher" kennt, wird man auch neugierig auf "Das Haus der vergessenen Bücher". Es sind unterschiedliche Werke, in denen Abenteuer, Liebe und Verbrechen eine Rolle spielen, umwoben von einer Gemeinsamkeit, der …
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Wenn man Carlos Ruiz Zafóns "Friedhof der vergessenen Bücher" kennt, wird man auch neugierig auf "Das Haus der vergessenen Bücher". Es sind unterschiedliche Werke, in denen Abenteuer, Liebe und Verbrechen eine Rolle spielen, umwoben von einer Gemeinsamkeit, der Liebe zur Literatur.
Christopher Morley nimmt die Leser mit auf eine Reise, die seicht beginnt und im weiteren Verlauf an Spannung gewinnt. Im Jahr 1919 betreiben Roger und Helen Mifflin ein Antiquariat in Brooklyn. Roger ist ein Literaturexperte und besessen von der Welt der Bücher. Unterstützt wird er von der jungen Hilfskraft Titania Chapman.
Von Werbung hält Roger nichts und so blitzt Aubrey Gilbert von der Werbeagentur "Grey Matter Agency" bei ihm ab. Aber Aubrey bleibt im Gespräch, da er sehr von der hübschen Titania angetan ist. Die Höhen und Tiefen der Beziehung zwischen Aubrey und Titania decken aber nur eine Facette der Geschichte ab.
Ein Buch von Thomas Carlyle über Oliver Cromwell spielt eine große Rolle. Warum ist das Interesse an diesem Buch so groß? Warum ist es zeitweise aus dem Regal verschwunden? Aubrey schöpft Verdacht und verfolgt eine wichtige Spur, deren weitere Verfolgung mit Gefahren verbunden ist.
Aufschlussreich sind die Diskussionen, die Roger Mifflin mit den Mitgliedern des Maiskolbenklubs, einem Literaturgesprächskreis, und mit Titania führt. "Unser Motto dort drüben [Friedenskonferenz nach dem Ersten Weltkrieg] muss „Amerika zuletzt“ lauten, und darauf sollten wir stolz sein, …". (114)
Auch wird das Verhalten der republikanischen Partei kritisiert. "Ich [Roger Mifflin] für meinen Teil wäre bereit, die ganze republikanische Partei zu opfern." (115) Und die Großstadtkirchen kommen wegen ihrer Haltung schlecht weg. (119) Hundert Jahre alte Diskussionen, eingebunden in einen Roman, wirken erhellend.
Der Bezug zum gerade beendeten Krieg wird an verschiedenen Stellen deutlich, insbesondere im Gedicht des französischen Soldaten Charles Sorley: "An Deutschland. Verblendet seid ihr, so wie wir. Niemand hat eure Schmerzen je gewollt, und niemand wollte euer Land als Beute sehn. ...". (162)
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Brooklyn, kurz nach Beendigung des ersten Weltkriegs. In einer ruhigen Nebenstraße führt Roger Mifflin ein ganz außergewöhnliches Antiquariat. Außergewöhnlich nicht nur wegen seiner Auswahl, sondern auch wegen Mr. Mifflin selbst, der sein ganzes Leben seinen …
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Brooklyn, kurz nach Beendigung des ersten Weltkriegs. In einer ruhigen Nebenstraße führt Roger Mifflin ein ganz außergewöhnliches Antiquariat. Außergewöhnlich nicht nur wegen seiner Auswahl, sondern auch wegen Mr. Mifflin selbst, der sein ganzes Leben seinen Büchern verschrieben hat. Der um die große Kraft der Literatur weiß und um das, was sie für jeden Menschen bedeutet. Mifflin sieht sich gerne als einen Arzt und seine Kunden als seine Patienten:
»Ich mache mir die Freude, meinen Patienten Bücher zu verschreiben, jenen Kunden also, die bereit sind, mir ihre Symptome zu nennen. Manche Leute haben ihre Lesefähigkeit verkümmern lassen, sodass mir nur noch die Autopsie bleibt. Die meisten aber sich noch heilbar. Niemand ist so dankbar wie der Mensch, dem man genau das Buch gegeben hat, das seine Seele brauchte, obgleich er es nicht wusste.«
Mifflins erstaunliche Buchhandlung betritt eines Abends ein junger Werbetexter namens Aubrey Gilbert. Ursprünglich nur auf der Jagd nach einem neuen Auftrag findet er sich unversehens wieder in einer Welt, in der sich alles nur noch um Bücher dreht. In den folgenden Tagen wird er mehr über Literatur erfahren, als viele Menschen in ihrem gesamten Leben. Eine junge Gehilfin im Buchladen wird ihm den Kopf verdrehen und er wird hineingezogen werden in eigenartige Vorfälle, die sich um das Verschwinden eines Buchs drehen…
Unglaublich. Als ich gerade mal das erste Kapitel beendet hatte, hatte ich mir schon so viele Textstellen notiert, wie manches andere Mal erst nach Beenden eines kompletten Buchs. Ich las sie mehrfach, einfach weil sie so schön waren und konnte mich auch nicht beherrschen, sie meinen Familienmitgliedern vorzulesen. Natürlich kann ich im Rahmen dieser Rezi auf einige Zitate ebenso wenig verzichten…
»Das Leben in einer Buchhandlung ist wie das Leben in einem Munitionslager. Diese Regale sind angefüllt mit dem gefährlichsten Sprengstoff der Welt – dem menschlichen Geist.«
»Mein lieber junger Mann, wer bereit ist zu sterben, ehe er dieses Buch … gelesen hat, vergibt wissentlich alle Chancen auf das Paradies. Denn das Paradies im Jenseits ist zwar ungewiss, fest steht aber, dass es einen Himmel auf Erden gibt, einen Himmel, den wir bewohnen, wenn wir ein gutes Buch lesen.«
»Es ist geradezu unheimlich, ein bedeutendes Buch in seinem Lauf zu beobachten – es folgt einem unablässig, treibt einen in die Enge und zwingt einen, es zu lesen. … Deshalb sage ich, dass es hier spukt – mein Laden ist voll von den Geistern der Bücher, die ich nicht gelesen habe. Armen ruhelosen Geistern, die immer um mich herum sind. Es gibt nur eine Möglichkeit, den Geist eines Buches zu bannen – man muss es lesen.«
Ich finde, wenn man Bücher liebt, geht einem beim Lesen dieser Zitate einfach das Herz auf. Daher musste ich sie bringen um den wunderbaren Stil zu beschreiben, in dem das Buch verfasst ist. Die Räumlichkeiten des Antiquariats habe ich richtig vor mir gesehen! Und konnte mich gar nicht sattlesen an Mifflins Monologen über seine geliebten Bücher. Allerdings: Lesen und die Liebe zum Buch zu bewundern ist eine Sache, alles zu verstehen, was Mifflin so sagt, eine andere. Wie gern hätte ich so viel Zeit und Muße, um so manche der aufgeführten Werke nachzulesen! Ich denke, der Autor wusste um die Unmöglichkeit für den Normalleser, allen Gedankengängen seines Protagonisten folgen zu können. Ein Kapitel, in dem Mifflin sich zu einem gemütlichen Gedankenaustausch mit anderen Buchhändlern trifft, versah er mit der Fußnote:
»Leser, die keine Buchhändler sind, können sich die zweite Hälfte dieses Kapitels schenken.«
Sicher wird es niemanden verwundern, dass ich weiterlas, obwohl ich keine Buchhändlerin bin ;-)
Was die übrige Handlung angeht, kann ich nur sagen, dass – egal, ob es sich um Romantik, Politik, die Werbebranche oder Verschwörungstheorien handelt – die Welt der Bücher stets im Zentrum des Ganzen steht.
Fazit: Wer Bücher liebt, wird dieses Buch lieben.
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"Das Haus der vergessenen Bücher" ist ein äußerst charmantes Buch, welches den Leser in eine Welt entführen wird, in der wir uns als Bücherwürmer und Leseratten am liebsten aufhalten und zwar umgeben von Büchern, ihrem Duft und ihren Geschichten die sie …
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"Das Haus der vergessenen Bücher" ist ein äußerst charmantes Buch, welches den Leser in eine Welt entführen wird, in der wir uns als Bücherwürmer und Leseratten am liebsten aufhalten und zwar umgeben von Büchern, ihrem Duft und ihren Geschichten die sie erzählen, mitten in ein Antiquariat angefüllt mit echten Schätzen. Dies gilt natürlich nur für die Leser und Leserinnen unter uns, die sich in Büchern flüchten und sie quasi inhalieren, alle anderen wird das Buch vielleicht nichtssagend erscheinen und nicht anrühren. Für all diejenigen, mich eingeschlossen. die immer und überall mit einem Buch anzutreffen sind, ist "Das Haus der vergessenen Bücher" das perfekte Buch um sich einfach mal aufzulösen, loslassen können und absolut abzuschalten. Trifft dies alles auch auf dich zu, dann ist "Das Haus der vergessenen Bücher" genau für dich geschrieben worden.
Ich fühlte mich gleich angekommen und nahm den Geruch der Buchhandlung gleich in mich auf. Ein Antiquariat in dem ich mich gleich wohlfühlen wollte und da ich Pfeifengeruch auch sehr mag, das es mich an meine Kindheit erinnerte, war es wie nach Hause kommen. Pfeifengeruch ist ein besonderer Geruch, der nicht vergleichbar ist mit dem von Zigaretten. In der Buchhandlung in der wir uns empfinden wird sich beim Lesen und dem rauchen einer Pfeife regelrecht entspannt. Ein innerliches Bild der Tiefenentspannung macht sich dadurch in mir breit.
Viele Sätze in diesem Buch, die beschriebenen Personen und die vielen literarischen Schätze machen dieses Buch einfach liebenswert und wir tauchen ab in Roger Mifflins eigenes Chaos. Eine gut durchdachte, durchstrukturierte Buchhandlung hätte sicherlich nicht den Reiz ausgelöst, wie es nun war, als wir die Buchhandlung von Roger Mifflin betraten.
Ich habe es genossen, habe gelächelt über die Wortwahl, echten Wortwitz, den interessanten literarischen Sprachschatz und war in einer echten Anspannung, als die Story umschlug und sich in einen Krimi entwickelte. Was für eine Verwandlung: Erst vollkommene Harmonie und dann pures Entsetzen.
Mit dem Lesen von "Das Haus der vergessenen Bücher"geschieht etwas in uns, was sich auf Anhieb nicht erklären lässt. Echtes Wohlbefinden breitet sich aus, was nicht allen geschriebenen Büchern nachgesagt werden kann. "Das Haus der vergessenen Bücher"ist ein Buch, welches man immer und immer wieder lesen kann und ich bin mir sicher, dass man das eine oder andere entdeckt, was man beim ersten oder auch zweiten Mal überlesen hatte, weil die Eindrücke einfach überwältigend sind.
Natürlich muss ich eine Leseempfehlung aussprechen, denn "Das Haus der vergessenen Bücher" ist das, was man einen literarischen Schatz nennt. Voller Weisheiten und Zitaten, einer Liebesgeschichte, Einblicke in Mifflins Familienleben und Krimielementen, die im ersten Moment nicht passen wollen, aber "Das Haus der vergessenen Bücher" den gewissen Kick gibt.
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Ein tolles Buch und eine klare Leseempfehlung von mir! Mich hat das Cover angesprochen und der Klappentext neugierig gemacht - auch wenn er nicht viel von der Geschichte preisgibt – und ich wurde wahrlich nicht enttäuscht. Ich könnte nicht sagen, welchem Genre ich das Buch zuordnen …
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Ein tolles Buch und eine klare Leseempfehlung von mir! Mich hat das Cover angesprochen und der Klappentext neugierig gemacht - auch wenn er nicht viel von der Geschichte preisgibt – und ich wurde wahrlich nicht enttäuscht. Ich könnte nicht sagen, welchem Genre ich das Buch zuordnen würde – ist es eine Hommage an alle Bibliomanen, ein Geisterbuch, in dem Bücher auf mysteriöse Weise verschwinden oder ein Krimi, der in einem Antiquariat spielt? Von allem hat dieses kleine Büchlein etwas und es ist einfach toll umgesetzt. Ich bin froh, dass das bereits im Jahr 1919 erstmalig erschienene Buch nun erneut aufgelegt wurde, denn an Aktualität hat es keineswegs verloren.
Der Einstieg in die Geschichte ist eher gemächlich, denn zunächst lernt man das Antiquariat und seinen Besitzer Roger Mufflin kennen. Die gewählten Worte, die Beschreibungen und vor allem auch der Wortwitz lassen vor meinem Auge direkt Bilder des zwar unaufgeräumten und vielleicht auch etwas schmuddeligen, aber sehr atmosphärischen Antiquariats entstehen – und nicht nur das: Ich konnte fast den Pfeifentabak riechen und die Glocke zum Antiquariat hören, so eindrücklich waren die Beschreibungen. Mr. Mufflin ist ein mir durch und durch sympathischer Mann, der sich für die Lesekultur einsetzt, in dem er versucht, das jeweils passende Buch für jeden einzelnen Leser zu finden. Ihn konnte ich gar nicht anders als sofort ins Herz schließen mit seiner freundlichen und leidenschaftlichen Art, die bezaubert und einfach ein gutes Gefühl beim Lesen macht. Aber auch die anderen Charaktere sind sehr gut gelungen – die liebenswerte Ehefrau von Mr. Mufflin, die ihr Herz am rechten Fleck trägt, Titania, das charmante Lehrmädchen, das frischen Wind in den Buchladen bringt und natürlich auch Aubrey Gilbert, der „Werbemann“, der zwar manches Mal etwas tollpatschig wirkt, sich aber für die Sache einsetzt und einfach nicht locker lässt. Zum Glück – denn so gemächlich der Einstieg in das Buch ist, umso spannender wird es in der zweiten Hälfte, in der sich die Geschichte zu einem Krimi entwickelt und richtig Fahrt aufnimmt. Es wird überfallen, spioniert, verfolgt und schließlich auch aufgeklärt.
Ich habe die Lektüre dieses Buches sehr genossen – es ist klug und charmant, leidenschaftlich und bezaubernd. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, auch wenn man sich bei den verschiedenen Diskussionen um Bücher und Zitate doch konzentrieren muss und nicht einfach über die Seiten hinweg fliegen kann. Christopher Morley hat einen sehr wortgewaltigen Schreibstil, der mich bezaubert und eingenommen hat, mich aber auch durch Wortwitz und Situationskomik oft hat schmunzeln lassen.
Sicher werde ich dieses Buch ein zweites Mal lesen, denn bestimmt werde ich beim zweiten Lesen wieder Neues entdecken. Auf jeden Fall erhält dieses Büchlein eine Leseempfehlung – vor allem, aber nicht nur für Bibliophile und echte Leseratten!
Mein Fazit
Charmant, leidenschaftlich und bezaubernd – müsste ich das Buch mit drei Worten beschreiben, würde ich diese Adjektive wählen. Eine tolle Mischung aus einer Hommage an die Bücherwelt und einem spannenden Krimi, liebenswerte, gut ausgearbeitete Charaktere und ein wortgewaltiger, aber auch humorvoller Schreibstil machen dieses Buch zu etwas besonderem. Ich werde es bestimmt ein zweites Mal lesen und kann es allen Bibliophilen wirklich ans Herz legen.
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Meine Meinung
PARNASUSS
R. UND H. MIFFLIN
BÜCHERFREUNDE WILLKOMMEN
IN DIESEM GESCHÄFT SPUKT ES
Als ich das gelesen habe, wollte ich unbedingt diesen Bücherladen besuchen. Ob er nur in diesem Buch im Jahr 1919 existiert .... oder existiert hat?
Roger Mifflin, ein kleiner, …
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Meine Meinung
PARNASUSS
R. UND H. MIFFLIN
BÜCHERFREUNDE WILLKOMMEN
IN DIESEM GESCHÄFT SPUKT ES
Als ich das gelesen habe, wollte ich unbedingt diesen Bücherladen besuchen. Ob er nur in diesem Buch im Jahr 1919 existiert .... oder existiert hat?
Roger Mifflin, ein kleiner, rundlicher und kahlköpfiger Buchhändler liebt Bücher auf eine ganz besondere Weise. Er ist der Meinung, dass man für ein Buch nicht werben darf, da ein Buch durch Mundpropaganda seinen Weg finden muss. In seinem Laden in Brooklyn befinden sich nur alte verstaubte Bücher, die Roger über alles liebt.
Oft musste ich beim lesen schmunzeln; schützt Roger doch niemals seine Bücher vor Nikotin. Wenn man ihn in seinem Laden finden will, muss man dahin gehen, wo der Rauch am dichtesten ist.
Ich gebe zu, mir haben sämtliche Autoren und Buchtitel, die in diesem Buch erwähnt wurden, gar nichts gesagt, was meine Lesefreude aber in keinster Weise gemindert hat. Ich habe gelesen, dass ein paar davon fiktiv sind.
Der Schreibstil spiegelt das Jahr 1919 wieder, was mir sehr gut gefallen hat. Gerne hätte ich mich von Roger zum Abendessen einladen lassen und seiner Theorie über das "Geschirrspülen" gelauscht. Mit seiner Frau Helen und dem Hund Bock führt er ein harmonisches Leben.
Gäste sind dem warmherzigen Ehepaar jederzeit willkommen. Nach einem leckeren Essen liest Roger gerne bei einem knisternden Kaminfeuer aus einem guten Buch vor. Roger betrachtet seine Bücher als Medizin. Da gebe ich ihm vollkommen Recht! Ein Buch, das zur derzeitigen Lebenssituation passt, kann wirklich wahre Wunder vollbringen.
Aubrey Gilbert hat kein Glück bei Roger, da dieser dieser auf jegliche Werbemaßnahmen verzichtet, und Aubrey somit keinen Auftrag ergattern kann. Trotzdem, auch Aubrey zieht es immer wieder auf magische Weise in den aussergewöhnlichen Bücherladen. Als Mifflin die Tochte von einem Freund als Hilfskraft einstellt, entwickelt Aubrey kriminalistische Fähigkeiten ...
Da verschwindet Rogers Lieblingsbuch von Oliver Cromwell ....
Fazit
Ich habe mich in diesem Buch wahnsinnig wohlgefühlt; ich war mitten im Geschehen. Ich habe die Leseabende und die geistreichen Zitate von Roger genossen. Das Geheimnis um das verschwundene Buch hat der Geschichte eine kriminalistische Note verpasst. Die Protagonisten kamen alle authentisch und sympathisch rüber. Roger hat für seine Einstellung zu Büchern gerne verminderten Umsatz in Kauf genommen. Seine lustige und liebenswerte Art hat sich in mein Leserherz geschlichen. Ein Buch über Bücher, auf so liebevolle Weise geschrieben, dass man es nicht mehr aus der Hand legen möchte. Antiquariate haben mich bisher nicht sonderlich interessiert; was sich nach diesem Büchlein geändert hat.
Rogers persönlichen Werbeslogan werde ich nie vergessen: Geistige Unterernährung ist ein ernstes Leiden. Wir haben die richtige Medizin für sie!
Ich weiß, der Autor ist längst verstorben ..... trotzdem: Danke Christopher Morley
Ich verschreibe jedem Bücherwurm, ( oder Menschen, die noch gar nicht wissen, dass sie einer sind), dieses Buch und vergebe 5 Sterne
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Was soll man zu diesem Buch sagen?
Ein Krimi der gleichzeitig aber auch eine Hommage an alle Buchhändler dieser Welt ist?
Oder ist es eine Zitatesammlung mit kriminalistischen Aspekten, aber auch zugleich eine Hommage an alle Buchhändler dieser Welt?
Was auch immer es ist, es ist auf …
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Was soll man zu diesem Buch sagen?
Ein Krimi der gleichzeitig aber auch eine Hommage an alle Buchhändler dieser Welt ist?
Oder ist es eine Zitatesammlung mit kriminalistischen Aspekten, aber auch zugleich eine Hommage an alle Buchhändler dieser Welt?
Was auch immer es ist, es ist auf jeden Fall eines dieser seltenen Bücher die man immer wieder zur Hand nimmt und sei es nur um auf nur wenigen Seiten den Zauber dieses Buches wieder einmal in sich aufzusaugen...
Ich habe durchaus eine Weile gebraucht um in die Geschichte hineinzufinden. Aber als ich hineingefunden hatte, begann ich nochmals von vorne um den ganzen Zauber dieses Buches zu erleben. Und dann wurde es auch ein Genuss, die vorzügliche Schreibweise, die vielen Zitate die man aus diesem Buch hinausziehen könnte machen es in der Tat zu einem Buch das man nie so wirklich ganz aus den Händen legt. Es ist ein Kleinod, welches man immer wieder zu Händen nimmt, das man einfach nicht vergessen kann.
Nach der Lektüre dieses Buches das vor 95 Jahren in der Erstauflage erschienen ist, verstehe ich warum es nochmals aufgelegt wurde.
Für mich ist es eines der Bücher die man liebt und die man in seinem Bücherregal so platziert, dass man es mit einem Griff wieder hervorholen kann.
Ganz klare und hochverdiente 5 von 5 Sternen.
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