Alex McCarthy
Gebundenes Buch
Die Schönheit der Rosalind Bone
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Von Schönheit und vom Wegsehen: Es gibt viele Gerüchte darüber, wohin Mary Bones Schwester damals verschwunden ist. Schon als Kind hat deren Schönheit den ganzen Ort in ihren Bann gezogen, war manchen ein Dorn im Auge, wirklich hinsehen wollte jedoch niemand. Auch Jahre später reden die Leute immer noch über sie, immer noch über ihre Schönheit. Aber im Dorf gibt es noch mehr Geschichten. Während Jugendliche aus Verzweiflung zu Brandstiftern werden, träumt ein dement werdender Mann von einem Mädchen, das er mal gekannt hat, und Marys Tochter, fasziniert von dem einen übriggebliebene...
Von Schönheit und vom Wegsehen: Es gibt viele Gerüchte darüber, wohin Mary Bones Schwester damals verschwunden ist. Schon als Kind hat deren Schönheit den ganzen Ort in ihren Bann gezogen, war manchen ein Dorn im Auge, wirklich hinsehen wollte jedoch niemand. Auch Jahre später reden die Leute immer noch über sie, immer noch über ihre Schönheit. Aber im Dorf gibt es noch mehr Geschichten. Während Jugendliche aus Verzweiflung zu Brandstiftern werden, träumt ein dement werdender Mann von einem Mädchen, das er mal gekannt hat, und Marys Tochter, fasziniert von dem einen übriggebliebenen Foto der verschollenen Frau, möchte mehr über die Vergangenheit erfahren. Zwischen Tälern und dichten Wäldern liegt der kleine walisische Ort Cwmcysgod. Ein scheinbar ruhiges Fleckchen Erde, doch unter der Oberfläche lauern Flammen. Poetische Sprache trifft harte Realität: Die Schönheit der Rosalind Bone ist der zarte, fast märchenhafte und zugleich sprachgewaltige Debütroman von Alex McCarthy, einer neuen Stimme aus Wales, über die Verstrickungen innerhalb eines Dorfes, das Schicksal einer starken Frau und darüber, wie erdrückend ein einziges Wort sein kann. Das gleichnamige Hörbuch erscheint bei GOYALiT.
Alex McCarthy ist in Cardiff geboren und in South Wales aufgewachsen. Sie schloss ein Studium an der London Contemporary Dance School ab und arbeitete einige Jahre als Tänzerin und Choreografin bei Bühnenstücken, Film und Fernsehen, bevor sie sich vor ganz dem Schreiben widmete. Die Schönheit der Rosalind Bone ist ihr erster Roman und wird in mehrere Sprachen übersetzt. McCarthy lebt in Wales.
Produktdetails
- Verlag: Jumbo Neue Medien
- 1. Auflage
- Seitenzahl: 159
- Erscheinungstermin: 17. April 2024
- Deutsch
- Abmessung: 208mm x 124mm x 20mm
- Gewicht: 248g
- ISBN-13: 9783833746406
- ISBN-10: 3833746408
- Artikelnr.: 69495977
Herstellerkennzeichnung
Jumbo Neue Medien + Verla
Henriettenstraße 42a
20259 Hamburg
customer.service@edel.com
Alex McCarthys Debüt bedeutet Literatur zum Niederknien. Absolut grandios, was man hier auf die Ohren bekommt! Doch erst Sprecherin Rosa Thormeyer macht die knapp vier Stunden Spielzeit zu einem unvergesslichen Erlebnis, gemacht für die große Leinwand. Ihre Lesung trifft mitten ins Herz und bricht es einem sogar.
Das Paradox der Schönheit
“Die Schönheit der Rosalind Bone” von Alex McCarthy erzählt die tragische Geschichte eines Mädchens und jungen Frau und dem kollektiven Versagen einer Dorfgemeinschaft in Wales, wie es aber auch stellvertretend überall anders …
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Das Paradox der Schönheit
“Die Schönheit der Rosalind Bone” von Alex McCarthy erzählt die tragische Geschichte eines Mädchens und jungen Frau und dem kollektiven Versagen einer Dorfgemeinschaft in Wales, wie es aber auch stellvertretend überall anders passieren könnte. Es geht um das Wegsehen, um Missverständnisse, um Neid und Missgunst, um trügerischen Schein, das Paradox der Schönheit und das ein oder andere weitere kleine Geheimnis, das nahezu jeder zu verstecken versucht.
Der Schreibstil Alex McCarthys hat mich beinahe unmittelbar in seinen Bann gezogen. Die Sprache ist trotz ihrer inhaltlichen Abgründe sehr fein und leise, zum Teil poetisch, kann aber auch durch ihre Direktheit sehr plötzlich eine große Stärke und Schlagkraft entwickeln. Ich war an vielen Stellen des ziemlich kurzen Romans (160 Seiten) gerührt, betroffen, angeekelt, unfassbar wütend oder einfach nur fassungslos.
Wir begleiten die verschiedenen Dorfbewohner in ihrem Alltag und können somit selber relativ schnell hinter ihre Fassaden blicken. Man ist den Geschehnissen deshalb immer einen Schritt voraus, was diese aber nicht weniger spannend oder bedrückend macht.
Als namensgebende Hauptfigur dreht sich der Roman um die Schönheit der Rosalind Bone, welche vor Jahren ohne jegliche Mitteilung aus dem Dorf verschwand und nie wieder gesehen wurde. Trotzdem nimmt sie selber neben all den anderen Figuren nur eine Nebenrolle ein, um die sich ihr Mythos dreht.
Ich würde an dieser Stelle wirklich gerne tiefer in den Inhalt und die ganze Tragik um die Figur Rosalind einsteigen, kann dies aus Spoilergründen allerdings nicht machen. Trotz Leserunde habe ich noch immer so viel Redebedarf zu diesem Buch, was für mich der Indikator ist, wie gut mir die Geschichte gefallen hat.
Lediglich eine Triggerwarnung hat mir gefehlt, die ich deswegen ausdrücklich für dieses Buch ausspreche. Es werden einige schwierige Themen behandelt, wer da spezielle Punkte hat, kann sich gerne bei mir erkundigen, ich werde nach bestem Wissen Auskunft geben.
Das Ende hat die Geschichte für mich gut abgerundet und mich nach diesen vielen erdrückenden Momenten etwas erleichtern können. Nachdenklich bin ich jetzt noch einige Tage nach Beenden des Buches und das wird auch noch einige Zeit anhalten. Somit gibt es von mir eine eindeutige Leseempfehlung, wenn sich über die schweren Thematiken bewusst gemacht wurde.
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Intensiv und düster- Ein Dorf im Porträt
„Die Schönheit der Rosalind Bone“ von Alex McCarthy ist ein beeindruckender, wenn auch kein leichter Roman. Auf nur 160 Seiten entfaltet die Autorin eine erstaunlich vielschichtige Handlung. Zwar hätte ich mir stellenweise …
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Intensiv und düster- Ein Dorf im Porträt
„Die Schönheit der Rosalind Bone“ von Alex McCarthy ist ein beeindruckender, wenn auch kein leichter Roman. Auf nur 160 Seiten entfaltet die Autorin eine erstaunlich vielschichtige Handlung. Zwar hätte ich mir stellenweise ein paar Seiten mehr gewünscht, um bei manchen Figuren noch mehr in die Tiefe gehen zu können. Dennoch ist der Plot insgesamt in sich stimmig und letztlich rund. Besonders gelungen fängt die Autorin die Atmosphäre und die ungeschriebenen Regeln des Ortes Cwmcysgod ein. Dabei zeichnet sie überwiegend ein vernichtendes Menschenbild, nur die Entwicklung von wenigen Figuren macht letztendlich etwas Hoffnung. Thematisch ist die Geschichte finde ich emotional herausfordernd. Auch wenn der Kindesmissbrauch nur angedeutet wird, ist er und auch der Umgang des Dorfes damit einfach heftig zu lesen. Ein weiteres großes Thema des Buches ist zudem noch Misogynie und auch deshalb ist der Titel sehr treffend gewählt. Unterschiedliche Perspektiven geben vielfältige Einblicke und fangen ein breites Spektrum ein. Auch der Schreibstil der Autorin trägt viel zum Erfolg der Geschichte bei. Ihr Tonfall ist dabei eine einzigartige Mischung aus klarer Nüchternheit und doch voller poetischer Sprachbilder und feinen Nuancen. Ich brauchte zwar etwas um mich daran zu gewöhnen, dann gefiel mir der Stil aber ausgesprochen gut. Allgemein gewann der Roman aufs Ende zu an Stärke. Und so vergebe ich für das Gesamtwerk verdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
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Eine unglaublich traurige Geschichte mit wunderbarer Sprache erzählt
Dieser Roman hat mich umgehauen. Schon das Cover ist unglaublich gut. Je länger ich auf das Gesicht des Mädchens schaue, um so mehr erzählt es mir. Seine Augen drücken schier Unaussprechliches aus. Im Buch …
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Eine unglaublich traurige Geschichte mit wunderbarer Sprache erzählt
Dieser Roman hat mich umgehauen. Schon das Cover ist unglaublich gut. Je länger ich auf das Gesicht des Mädchens schaue, um so mehr erzählt es mir. Seine Augen drücken schier Unaussprechliches aus. Im Buch finden sich kurze Informationen über die Autorin. Wir erfahren, das Alex McCarthy ein Studium an der London Contemporary Dance School absolviert hat und auch einige Jahre als Tänzerin und Choreografin gearbeitet hat. Das spiegelt sich sehr stark in der Herangehensweise an diese Geschichte wieder. Ihre Sprache erscheint mir wie ein Ballett. Sie ist sehr feinfühlig, sehr differenziert, sehr nuanciert. Die Übersetzung durch Silke Jellinghaus ist wunderbar. Mit dem Genuss an der Erzahlweise wird die Grauenhaftigkeit der Ereignisse in "Schattental" überhaupt erst fassbar.
Die Geschichte selbst ist deshalb so interessant, weil es um die alltäglichen Dinge geht, über die geschwiegen wird, die unter den Teppich gekehrt werden und mit denen die Betroffenen sich selbst überlassen sind. Angesiedelt in einem kleinen walisischen Dorf mit dem sperrig anmutenden Namen Cwmcysgod (gesprochen Kumkasgott) finden wir die ganze Klaviatur der typische Charaktere. Empathielosigkeit, Egozentrik, Sprachlosigkeit, Gleichgültigkeit, Missbrauch machen die Situation aus. Während sich die Verhältnisse leider nicht verändern (können?) , gelingt es den Protagonisten am Ende einander beizustehen, indem sie Mitgefühl, Akzeptanz und Vergebung füreinander aufbringen. Ansonsten wäre die Geschichte wohl gar nicht auszuhalten.
Die Leistung des Buches besteht vor allem darin, das Ungeheuerliche schonungslos offen auszudrücken und das Unerzählbare zu berichten.
Ich finde diesen Roman wunderschön und enorm wichtig. Sehr gern gebe ich eine klare Leseempfehlung.
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In "Die Schönheit der Rosalind Bone" taucht man ein in die düstere und beklemmende Welt eines walisischen Dorfes, in dem zwar jeder jeden beobachtet, aber bei Problemen intensiv wegschaut und geschwiegen wird. So ist Rosalind Bone von mehreren Jahrzehnten vom Erdboden …
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In "Die Schönheit der Rosalind Bone" taucht man ein in die düstere und beklemmende Welt eines walisischen Dorfes, in dem zwar jeder jeden beobachtet, aber bei Problemen intensiv wegschaut und geschwiegen wird. So ist Rosalind Bone von mehreren Jahrzehnten vom Erdboden verschwunden, aber erst ihre Nichte Catrin stellt Nachforschungen an.
Besonders beeindruckend ist McCarthys Fähigkeit, auf wenigen Seiten ein dichtes Bild dieses Dorfes zu entwerfen. Durch die Augen verschiedener Figuren lernen wir die Verstrickungen innerhalb der Dorfgemeinschaft nach und nach kennen. Dabei wird schnell deutlich, wie viel Gewalt, Angst, Trauer und Wut in den scheinbar idyllischen Kulissen verborgen liegt. Die poetische Sprache des Autors verleiht der Geschichte eine ganz eigene Atmosphäre und ermöglicht es dem Leser, tief in die Gedanken- und Gefühlswelt der Charaktere einzutauchen. Dabei schreckt die Autorin nicht zurück, auch die Perspektive von Tätern zu übernehmen. Zudem werden dadurch die unterschiedlichen Sichtweisen auf dasselbe Ereignis deutlich. Hoffnung macht die Figur Catrin, die mit ihrem Mut und ihrer Entschlossenheit das Wegschauen und Nichtstun in Frage stellt und damit den Kern der gesellschaftlichen Missstände im Dorf offenlegt.
"Die Schönheit der Rosalind Bone" ist mehr als nur ein Roman, es ist eine eindringliche Auseinandersetzung mit Themen wie Gewalt gegen Frauen, Verdrängung und dem Streben nach Gerechtigkeit. McCarthy gelingt es, diese schwierigen Themen mit Sensibilität und Tiefe zu behandeln, ohne dabei an Intensität zu verlieren. Ein Buch, das noch lange nachklingt und zum Nachdenken anregt.
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Das Schicksal einer starken Frau in einem vergessenen Dorf. Poetisch. Atmosphärisch.
Cwmsysgod, ein Dorf in Wales, eingepfercht in ein Tal, umgeben von Hügeln und Bergen mit dichtem Wald. Idyllisch, könnte man meinen, nach außen hin. Unter der Oberfläche sieht es anders …
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Das Schicksal einer starken Frau in einem vergessenen Dorf. Poetisch. Atmosphärisch.
Cwmsysgod, ein Dorf in Wales, eingepfercht in ein Tal, umgeben von Hügeln und Bergen mit dichtem Wald. Idyllisch, könnte man meinen, nach außen hin. Unter der Oberfläche sieht es anders aus. Die Kohlehalden aus der stillgelegten Zeche sind bedeckt, nicht sichtbar. Aber sie bergen eine Gefahr. Die Menschen im Dorf sind an das Ufer des ehemaligen Bergwerkes gespült, liegen da herum wie angeschwemmtes Holz, und versuchen, das beste aus ihren Situationen zu machen.
Es gab einen schweren Unfall in der Mine mit vielen Toten. Darunter auch der Vater von Mary und Rosalínd. Später wurde der Betrieb geschlossen, Verzweiflung und Arbeitslosigkeit grassierten wie ein Geschwür. Der Vater der Clements-Brüder kam damit nicht klar und beging Suizid, gefunden von seinem Sohn Daniel.
Der Eckladen von Mrs. Williams überlebte dank der „Geschäftstüchtgkeit“ der Besitzerin. Hochbetagt, mit ihren 80 Jahren, aber reich an „Erfahrung“.
Rosalind war ein wunderschönes Mädchen. Sie wurde immer darauf angesprochen, begehrt, schien das einzige weibliche Geschöpf im Tal zu sein, und auf ihr Äußeres reduziert. Sie litt sehr unter diesem Umstand, genauso wie ihre Schwester Mary, die kaum beachtet wurde. Am Tag des Unglücks verschwand Rosalind.
Allein der Wald übersteht die von menschengemachten Tragödien.
Jedes Kapitel erzählt über eine andere Person und deren Part in dem Spiel, welches sich „Überleben“ nennt.
Daniel und Shane – die Clement-Brüder, welche vom Pfad der Tugend abgekommen sind. Jeder weiß das im Dorf, jeder zeigt mit dem Finger auf sie. Aber warum das so ist, auch wenn offensichtlich, offenbart sich dennoch erst im Laufe der Geschichte. Genauso verfährt die Autorin mit den anderen. Immer wieder dreht es sich um Rosalind und Mary. Marys Tochter Catrin entdeckte eines Tages das einzig erhaltene Foto ihrer Tante Rosalind, und beginnt, Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Nebenbei wird in Folge der Brandstiftungen der Brüder eine verwahrloste alte Frau aufgefunden, die gerade noch gerettet werden konnte. Und die Dinge kommen ins Laufen …
All dies und noch viel mehr stecken in den gerade mal 160 Seiten. Fest verpackte Pakete von Schicksalen, welche nach und nach aufgeschnürt und entblößt werden.
Alex McCarthy versteht es in ihrem Debütroman perfekt, ihre Leserschaft zu fesseln. Das Tal, grün und eingekesselt von Bäumen, scheint keinen Lichtschein zu zulassen, so grau und trist kommt es einem vor.
S.146: „Der Himmel hing tief und grau über ihm, eine dunkle Wolke verschlang die nächste, bis alles schwarz war und die Sonne verschwunden.“
Und dennoch möchte man sich beim Lesen durch die Zeilen pressen, um auf der anderen Seite im Tal als reale Person aufzutauchen. Ein Sog, der einen durch das Buch zieht.
Der Sprachstil ist einerseits sehr direkt, und dann wieder derart poetisch mit wunderbar gestalteten Sätzen, dass es eine wahre Freude ist und man manche Absätze mehrmals liest ob der Verzauberung der Worte.
Der Roman ist ein Potpourri von gesellschaftlichen Abgründen, ein Stimmungsbild von patriarchalen Strukturen, welche nur von Frauen durchbrochen werden können. Die Düsterheit des Waldes als Synonym für die Angst der Frauen vor der überall vorherrschenden Misogynie. Perfekt eingepackt in eine atmosphärisch dichte Geschichte.
Ganz große Leseempfehlung und definitiv ein Jahreslesehighlight.
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Leise und kraftvoll, poetisch und nüchtern, distanziert und berührend
Meine Inhaltsangabe:
Cwmcysgod in Wales, ein kleiner Bergwerk-Ort, in dem jeder jeden kennt, umgeben von Wäldern. Eigentlich idyllisch, doch es ist nicht leicht, das Leben dort. Rosalind, ihr Schwester Mary und …
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Leise und kraftvoll, poetisch und nüchtern, distanziert und berührend
Meine Inhaltsangabe:
Cwmcysgod in Wales, ein kleiner Bergwerk-Ort, in dem jeder jeden kennt, umgeben von Wäldern. Eigentlich idyllisch, doch es ist nicht leicht, das Leben dort. Rosalind, ihr Schwester Mary und ihre Eltern leben dort ein normales Leben. Doch für Rosalind, die schon als kleines Kind eine echte Schönheit ist, spielen sich ganz andere Dinge ab. Anvertrauen kann sie sich niemandem, denn seit jeher wird sie wegen ihrer außergewöhnlichen Schönheit geschnitten und beneidet und keiner sieht den Menschen hinter der schönen Fassade. Eines Tages verschwindet sie spurlos. Das Leben geht Jahr über Jahr weiter, Mary lebt mit ihrer Tochter Catrin immer noch in Cwmcysgod, das inzwischen von Brandstiftungen heimgesucht wird und von Menschen, die lieber weg- statt hinsehen. Rosalind ist auch jetzt noch immer wieder Thema. Vor allem, weil Catrin mehr über die Frau, über Tante Rosalind wissen möchte, deren einziges vorhandenes Foto ihre Mutter in der Küchenschublade versteckt.
Mein Eindruck:
Das ist absolut ein Buch der Gegensätze. Der Schreibstil ist außergewöhnlich: zeitgleich leise und kraftvoll, poetisch und nüchtern, distanziert und berührend. Mit nur 160 Seiten ist es eine sehr kurze Geschichte, in der aber so viel drinsteckt, so viele Schicksale berührt werden und es um Themen geht, die schwer zu verdauen sind. Es geht nicht einfach nur um Rosalind, die vom Dorf wegen ihrer Schönheit auffällt, es geht viel viel tiefer. Und es geht um ein ganzes Dorf, darum, dass Menschen wegsehen, wo sie hinsehen sollten, um Neid, Schuld, Vorurteile und Vorverurteilungen. Darum, über andere herzuziehen, um von seinen eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken. Um die Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit, nach einem ganz normalen Leben. Über Einzelheiten kann ich jetzt hier gar nichts schreiben, weil das zu sehr spoilern würde. Aber auch Kindesmissbrauch ist Thema, ebenso wie sexueller Machtmissbrauch, Drogen und ach, einfach die ganzen Abgründe der Menschheit. Und das wie gesagt auf nur 160 Seiten. Das wiederum bedeutet: jede Seite gibt so viel preis, erzählt so viel. Dies geschieht immer kapitelweise aus der Sicht einer der beteiligten Figuren, mal in der Gegenwart, mal durch einen Rückblick.
Ich konnte das Trostlose, dieses Beklemmende des Ortes fühlen und die Geschehnisse haben mich sehr berührt. Es ist einfach schlimm, wenn Menschen wegsehen. Für mich ein großartiges Buch, das mich komplett in seinen Bann gezogen hat. Und auch das Cover ist wunderschön und sehr passend! 5/5 Sterne.
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Das Cover finde ich sehr interessant gestaltet. Das Bild des Mädchens wirkt auf mich wie ein Gemälde, die Farben harmonieren toll mittandern. Die Haptik des Hardcover Buches ist sehr ansprechend.
Zu Beginn der Geschichte gibt es eine Erklärung zu bestimmten Wörtern. Das …
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Das Cover finde ich sehr interessant gestaltet. Das Bild des Mädchens wirkt auf mich wie ein Gemälde, die Farben harmonieren toll mittandern. Die Haptik des Hardcover Buches ist sehr ansprechend.
Zu Beginn der Geschichte gibt es eine Erklärung zu bestimmten Wörtern. Das Glossar hat mir sehr geholfen. In der Geschichte geht es um die kleine Stadt Cwmcysgod, auch Schattental genannt. Mary Bones hat kein einfaches Leben, ihre wunderschöne Schwester Rosalind ist vor Jahren spurlos verschwunden. Die Dorfgemeinschaft wird intensiv und erschreckend treffend beschrieben. Weitere Charaktere des Buches tauchen auf und immer wieder stellt man sich als Leser die Frage: Wo ist Rosalind? Marys Tochter Catrin möchte mehr über ihre Tante herausfinden und stößt dabei menschliche Abgründe an. Auch Brandstifter versuchen ihren Platz im Leben zu finden.
Der Roman hat mich von der ersten Seite überzeugt, der Schreibstil wirkt poetisch, die Geschichte wie ein Märchen. Es gibt viele dunkle Seiten in dem Buch, diese werden punktgenau beschrieben. Die Emotionen der Charakter kamen für mich wunderbar rüber. Ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.
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In dem kleinen idyllischen Ort Cwmcysgod in Wales, wo sich sprichwörtlich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, leben die Menschen scheinbar glücklich und zufrieden, doch was hinter verschlossenen Türen passiert weiß keiner, oder so mancher will es nicht wissen. Die junge Rosalind …
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In dem kleinen idyllischen Ort Cwmcysgod in Wales, wo sich sprichwörtlich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, leben die Menschen scheinbar glücklich und zufrieden, doch was hinter verschlossenen Türen passiert weiß keiner, oder so mancher will es nicht wissen. Die junge Rosalind Bone, die ob ihrer Schönheit beneidet und auch gehasst wird, verschwindet eines Tages und keinem scheint es wirklich zu interessieren. Auch ihre Schwester Mary findet sich damit ab, bis zu dem Tag, als ihre Tochter Catrin ein altes Foto ihrer Tante findet und nun Dinge ihren Lauf nehmen, die so manche Tragödien ans Tageslicht bringen.
Der Debütroman ,, Die Schönheit der Rosalind Bone“ der Autorin Alex McCarthy entführt den Leser in eine Geschichte, wo man nicht nur mitleidet, sondern auch in einer emotionalen Achterbahn der Gefühle landet. Dazu passt das dezente, aber wunderschön gestaltete Cover wunderbar dazu.
Die Autorin schafft es mit ihrer poetischen, aber zugleich auch kraftvollen Ausdrucksweise eine emotionale Tiefe zu erzeugen, wo man all das spürt, was auch die Protagonisten empfinden. Dafür gebührt auch ein Lob der Übersetzerin Silke Jellinghaus, die diese Geschichte ausdrucksvoll wiedergibt.
Man findet dabei so viele negative Gefühle, dass man selbst schon am verzweifeln ist, wie verletzend und gemein andere Menschen sein können, sowohl physischer, als auch psychischer Art.
Man kann sich bei der Geschichte wunderbar vorstellen, was hinter verschlossenen Türen passiert und wie verletzend über andere getratscht wird, wo es oft reicht, dass ein einziges Wort für einen Menschen zu seinem Stigma wird. Man spürt in der Geschichte wie verzweifelt so mancher ist, weil man entweder nur nach dem Äußeren geht ohne die Person zu sehen, die dahinter steckt oder einem Menschen gar keine wirkliche Chance geben will, da man ja seinen Vorurteilen treu bleiben muss.
Die kurzen Kapiteln entführen den Leser immer wieder auch in die Vergangenheit, wo man so manches trauriges Schicksal mit erleben kann, wo die Folgen bis in die Gegenwart hinein reichen.
Auch wenn das Sprichwort heißt ,,Reden ist Silber und Schweigen ist Gold“ so hätte in dieser Geschichte das miteinander reden viel an unnötigem Leid, ungerechtfertigten Verdächtigungen sowie körperlichen als auch psychischen Qualen vermieden werden können.
Man wird konfrontiert mit Hass, Egozentrik, Vorurteilen, Schweigen und Verschweigen. Aber man findet auch Vergebung und Hoffnung darauf, dass man die Vergangenheit hinter sich lassen kann und man somit die Chance hat für eine gemeinsame und schöne Zukunft.
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Wow – was für ein Buch! Ich nehme es gleich vorweg: „Die Schönheit der Rosalind Bone“ von Alex McCarthy aus dem Goya-Verlag ist mein bisheriges Jahreshighlight.
Im tiefsten Hinterland von Wales liegt das unaussprechliche Dörfchen „Cwmcysgod“, das so …
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Wow – was für ein Buch! Ich nehme es gleich vorweg: „Die Schönheit der Rosalind Bone“ von Alex McCarthy aus dem Goya-Verlag ist mein bisheriges Jahreshighlight.
Im tiefsten Hinterland von Wales liegt das unaussprechliche Dörfchen „Cwmcysgod“, das so einiges an sonderbaren, eigenen Menschen und trotz des üblichen Dorftratsches doch auch so einige Geheimnisse zu bieten hat. Über das Verschwinden der wunderschönen Rosalind Bone gibt es auch so einige Geschichten und Thesen, doch was wirklich geschehen ist, weiß nicht mal ihre Schwester Mary.
Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln einiger Dorfbewohner und unterschiedlichen Zeiten, sodass sich nach und nach ein Puzzleteil ins andere fügt. Das absolut Bemerkenswerte ist, die sprachliche Ausgestaltung. Alex McCarthy erzählt oft distanziert, deutet eher an, als dass sie etwas ausspricht und wertet nicht. Sie bleibt auch bei den heftigsten Geschehnissen und Gedanken stets zart, feinfühlig und sanft.
Und das funktioniert so wunderbar, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann und nicht erschlagen wird, von dem, was sich da auftut. Ganz besonders hervorheben möchte ich auch die Übersetzung von Silke Jellinghaus, die es schafft, alles einzufangen und ins Deutsche zu übertragen, was die Autorin vermitteln möchte. Ganz große Kunst beider Frauen!
Alex McCarthy hat eine ganz eigene, packende Geschichte geschrieben und schafft mit ihrer Erzählweise etwas ganz Besonderes. Ganz große Leseempfehlung.
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Es sind nur 160 Seiten doch die Autorin versteht es ab dem ersten Satz mich mit ihrem Roman in ihren Bann zu ziehen und sie hält die Sprach- und Wortgewalt bis zum letzten Satz durch. Was für ein Debüt! Mit nur wenigen Andeutungen versteht sie es eine dichte Atmosphäre zu …
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Es sind nur 160 Seiten doch die Autorin versteht es ab dem ersten Satz mich mit ihrem Roman in ihren Bann zu ziehen und sie hält die Sprach- und Wortgewalt bis zum letzten Satz durch. Was für ein Debüt! Mit nur wenigen Andeutungen versteht sie es eine dichte Atmosphäre zu schaffen - wortgewaltig und schonungslos.
Zur Handlung: In einem unaussprechlichen Ort (dessen Bedeutung und Aussprache sehr gut erklärt wird) ranken sich viele Gerüchte um das Verschwinden von Rosalind, deren Schönheit im ganzen Ort bekannt war. Doch dieser Ort birgt mehr als auf dem ersten Blick erkennbar ist - es sind die Dorfbewohner, ihre Geheimnisse, ihre Vorlieben, ihr Wegsehen, ihre Veranlagung und ihre Charaktereigenschaften.
Dieser spachgewaltige Roman (ein besonderes Lob gilt der Übersetzerin Silke Jellinghaus) der seinen Schwerpunkt auf Verstrickungen, Schicksale und Verletzungen setzt wirkt noch lange nach dem Lesen nach. Die Autorin ermöglicht, ja sie verlangt sogar ein eigenes Über- und Nachdenken. Sie bringt mit wenigen Worten und Andeutungen Begebenheiten auf den Punkt.
Fazit: Unbedingt lesenswert, weil so authentisch, ehrlich und nicht nur an den im Roman genannten walisischen Ort gebundenen - Schattental kann überall sein, leider.
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