Autor im Porträt
Romy Fölck
zur AutorenweltToptitel von Romy Fölck
Düstergrab / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.6
Broschiertes Buch
Dunkle Regenwolken treiben über dem kleinen Friedhof in der Marsch, als Kommissarin Frida Paulsen der Beerdigung eines alten Freundes beiwohnt. Am nächsten Tag steht sie erneut vor seinem Grab - Spuren deuten darauf hin, dass es in der Nacht geschändet wurde. Entsetzt blickt sie nun in das Innere des Sargs: Auf dem Leichnam des Verstorbenen liegt ein Mädchen, bekleidet mit einer altmodischen Schürze. Handelt es sich bei der Toten um eine der Zwillingsschwestern, die vor Jahren verschwanden? Ihre Ermittlungen führen Frida und ihren Kollegen Bjarne Haverkorn zu einem Ehepaar, das nach archaischen Regeln auf einem abgelegenen Gehöft lebt und dunkle Geheimnisse zu verbergen scheint ...…mehr
Statt 22,00 €****
13,00 €
Die Rückkehr der Kraniche
Broschiertes Buch
Bei Wind und Wetter setzt Grete Hansen mit ihrem Boot über auf die Elbinsel, wo sie als Vogelwartin arbeitet. Die Natur ist ihr Zufluchtsort, in der Marsch kennt sie jeden Vogel, jede Pflanze. Sie ist nie fortgegangen, doch jetzt, kurz vor ihrem fünfzigsten Geburtstag, wird dieser Wunsch in ihr immer lauter. Als ihre Mutter stürzt, gerät ihr Plan ins Wanken. Wilhelmines Zustand ist kritisch. Gretes jüngere Schwester Freya reist überraschend aus Berlin an, und auch ihre Tochter Anne kommt in die Elbmarsch. Das Verhältnis ist angespannt - Grete schweigt beharrlich darüber, wer Annes Vater ist. Und auch Wilhelmine wahrt ein Geheimnis, das sie nicht mit ins Grab nehmen möchte. Dieses Mal können sich die Hansen-Frauen nicht aus dem Weg gehen, und sie erfahren, dass ein Ende auch immer einen Anfang bedeuten kann.
«Ein lohnenswerter Roman, der sich bestens mit Kuscheldecke und warmem Tee kombinieren lässt.» WDR
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«Ein lohnenswerter Roman, der sich bestens mit Kuscheldecke und warmem Tee kombinieren lässt.» WDR
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13,00 €
© Kerstin Petermann
Romy Fölck
ROMY FÖLCK wurde 1974 in Meißen geboren. Sie stu-dierte Jura, ging in die Wirtschaft und arbeitete zehn Jahre für ein großes Unternehmen in Leipzig. Mit Mitte dreißig entschied sie, ihren großen Traum vom Schreiben zu le-ben. Sie kündigte Job und Wohnung und zog in den Nor-den. Mit ihrem Mann lebt sie heute in einem Haus in der Elbmarsch bei Hamburg, wo ihre Romane entstehen..Romy Fölck: Bluthaus
Romy Fölck: Bluthaus
Den Traktor reparieren, Apfelbäume beschneiden, die Ernte auf den Markt bringen: So hatte sich Frida Paulsen ihr Leben niemals vorgestellt! Darum war die Tochter eines Obstbauern vor Jahren nach Hamburg gezogen, Polizistin geworden und strebt nun die Karriere als Kommissarin an. Infolge einer emotionalen Krise kehrt sie aber vorerst zurück zu ihren Eltern in die Elbmarsch. Zwar kann sie den erneuten Angeboten ihres Vaters, den Familienbetrieb zu übernehmen, widerstehen. Die Vergangenheit holt sie trotzdem auf unvermutete Weise ein - als ihre frühere beste Freundin Jo auf einen Tee vorbeikommt. Sie hatten jahrelang keinerlei Kontakt. Aber beide mussten in ihrer Kindheit den Verlust sehr nahestehender Menschen verkraften - eine Gemeinsamkeit, die sie über alle charakterlichen Unterschiede hinweg verbindet. Jo, die resolute Bikerin, betreibt mittlerweile als Privatdetektivin ein kleines Büro. Jetzt hat sie sich in einen heiklen Fall verstrickt und erhofft sich nun von Frida Hilfe. Kurz darauf wird auf einem verlassenen Bauernhof die Leiche gefunden. Eine Frau ist erstochen worden. Für Fridas altvertrauten Kollegen Bjarne Haverkorn ist Jo die…mehr
Den Traktor reparieren, Apfelbäume beschneiden, die Ernte auf den Markt bringen: So hatte sich Frida Paulsen ihr Leben niemals vorgestellt! Darum war die Tochter eines Obstbauern vor Jahren nach Hamburg gezogen, Polizistin geworden und strebt nun die Karriere als Kommissarin an. Infolge einer emotionalen Krise kehrt sie aber vorerst zurück zu ihren Eltern in die Elbmarsch. Zwar kann sie den erneuten Angeboten ihres Vaters, den Familienbetrieb zu übernehmen, widerstehen. Die Vergangenheit holt sie trotzdem auf unvermutete Weise ein - als ihre frühere beste Freundin Jo auf einen Tee vorbeikommt. Sie hatten jahrelang keinerlei Kontakt. Aber beide mussten in ihrer Kindheit den Verlust sehr nahestehender Menschen verkraften - eine Gemeinsamkeit, die sie über alle charakterlichen Unterschiede hinweg verbindet. Jo, die resolute Bikerin, betreibt mittlerweile als Privatdetektivin ein kleines Büro. Jetzt hat sie sich in einen heiklen Fall verstrickt und erhofft sich nun von Frida Hilfe. Kurz darauf wird auf einem verlassenen Bauernhof die Leiche gefunden. Eine Frau ist erstochen worden. Für Fridas altvertrauten Kollegen Bjarne Haverkorn ist Jo die…mehr
Romy Fölck: Bluthaus
Den Traktor reparieren, Apfelbäume beschneiden, die Ernte auf den Markt bringen: So hatte sich Frida Paulsen ihr Leben niemals vorgestellt! Darum war die Tochter eines Obstbauern vor Jahren nach Hamburg gezogen, Polizistin geworden und strebt nun die Karriere als Kommissarin an. Infolge einer emotionalen Krise kehrt sie aber vorerst zurück zu ihren Eltern in die Elbmarsch. Zwar kann sie den erneuten Angeboten ihres Vaters, den Familienbetrieb zu übernehmen, widerstehen. Die Vergangenheit holt sie trotzdem auf unvermutete Weise ein - als ihre frühere beste Freundin Jo auf einen Tee vorbeikommt. Sie hatten jahrelang keinerlei Kontakt. Aber beide mussten in ihrer Kindheit den Verlust sehr nahestehender Menschen verkraften - eine Gemeinsamkeit, die sie über alle charakterlichen Unterschiede hinweg verbindet. Jo, die resolute Bikerin, betreibt mittlerweile als Privatdetektivin ein kleines Büro. Jetzt hat sie sich in einen heiklen Fall verstrickt und erhofft sich nun von Frida Hilfe. Kurz darauf wird auf einem verlassenen Bauernhof die Leiche gefunden. Eine Frau ist erstochen worden. Für Fridas altvertrauten Kollegen Bjarne Haverkorn ist Jo die Hauptverdächtige. Sie verschwindet, bevor sie festgenommen werden könnte. Ihre einzige Spur verweist auf einen lange zurückliegenden, mysteriösen Dreifachmord in einem alten Ferienhaus an der Ostsee.
Das Ermittlerduo Paulsen und Haverkorn hatte Krimispezialistin Romy Fölck bereits in ihrem Spannungsroman "Totenweg" vorgestellt. Ihr zweiter großer Fall ist nun komplexer angelegt. "Bluthaus" spannt seine Geschichte vom persönlichen Drama bis hin zum organisierten Verbrechen, vom bodenständigen Leben auf dem Land bis zu den Machtstrukturen des Verfassungsschutzes. Und dann gibt es noch die Geschichte von Miriam, einem zwölfjährigen Mädchen, das zunächst widerwillig an einem spontanen Familienurlaub teilnimmt, sich dann aber am Strand zum ersten Mal verliebt - in die vier Jahre ältere Kelly. Obwohl diese kurze Teenagerromanze 30 Jahre zurückliegt, wählt Fölck für sie das Präsens, während sie die eigentlichen Ermittlungen, den Kern von "Bluthaus", in der Vergangenheitsform erzählt. Geschickt macht sie so unmittelbar spürbar, mit welcher Macht die Geister der Vergangenheit Frida und Jo in ihren Bann schlagen, wie traumatische Erfahrungen ein ganzes Leben prägen, weil das Vergessen eben manchmal unmöglich ist.
Einmal mehr beweist Fölck zudem ihr genaues Gespür für Land und Leute. Vor allem wenn Frida Paulsen die Halbinsel Holnis betritt, eröffnet sich eine ganz eigene, zugleich heimelige und unheimliche Welt. Man fühlt regelrecht den Ostseewind durch das kleine Dorf streichen, in dem Frida das Geheimnis des "Bluthuses" zu enträtseln versucht. Von manch einem Insulaner schlägt ihr dafür grimmiger Missmut entgegen. Ob das nun eher eine Sache der Mentalität ist oder ob hier tatsächlich jemand etwas zu verbergen hat, ist eines der vielen Rätsel, die Fölck aufgibt. Sie erzeugen im Laufeder gut 300 Seiten einen durchgehend spannenden Sog.
Den Traktor reparieren, Apfelbäume beschneiden, die Ernte auf den Markt bringen: So hatte sich Frida Paulsen ihr Leben niemals vorgestellt! Darum war die Tochter eines Obstbauern vor Jahren nach Hamburg gezogen, Polizistin geworden und strebt nun die Karriere als Kommissarin an. Infolge einer emotionalen Krise kehrt sie aber vorerst zurück zu ihren Eltern in die Elbmarsch. Zwar kann sie den erneuten Angeboten ihres Vaters, den Familienbetrieb zu übernehmen, widerstehen. Die Vergangenheit holt sie trotzdem auf unvermutete Weise ein - als ihre frühere beste Freundin Jo auf einen Tee vorbeikommt. Sie hatten jahrelang keinerlei Kontakt. Aber beide mussten in ihrer Kindheit den Verlust sehr nahestehender Menschen verkraften - eine Gemeinsamkeit, die sie über alle charakterlichen Unterschiede hinweg verbindet. Jo, die resolute Bikerin, betreibt mittlerweile als Privatdetektivin ein kleines Büro. Jetzt hat sie sich in einen heiklen Fall verstrickt und erhofft sich nun von Frida Hilfe. Kurz darauf wird auf einem verlassenen Bauernhof die Leiche gefunden. Eine Frau ist erstochen worden. Für Fridas altvertrauten Kollegen Bjarne Haverkorn ist Jo die Hauptverdächtige. Sie verschwindet, bevor sie festgenommen werden könnte. Ihre einzige Spur verweist auf einen lange zurückliegenden, mysteriösen Dreifachmord in einem alten Ferienhaus an der Ostsee.
Das Ermittlerduo Paulsen und Haverkorn hatte Krimispezialistin Romy Fölck bereits in ihrem Spannungsroman "Totenweg" vorgestellt. Ihr zweiter großer Fall ist nun komplexer angelegt. "Bluthaus" spannt seine Geschichte vom persönlichen Drama bis hin zum organisierten Verbrechen, vom bodenständigen Leben auf dem Land bis zu den Machtstrukturen des Verfassungsschutzes. Und dann gibt es noch die Geschichte von Miriam, einem zwölfjährigen Mädchen, das zunächst widerwillig an einem spontanen Familienurlaub teilnimmt, sich dann aber am Strand zum ersten Mal verliebt - in die vier Jahre ältere Kelly. Obwohl diese kurze Teenagerromanze 30 Jahre zurückliegt, wählt Fölck für sie das Präsens, während sie die eigentlichen Ermittlungen, den Kern von "Bluthaus", in der Vergangenheitsform erzählt. Geschickt macht sie so unmittelbar spürbar, mit welcher Macht die Geister der Vergangenheit Frida und Jo in ihren Bann schlagen, wie traumatische Erfahrungen ein ganzes Leben prägen, weil das Vergessen eben manchmal unmöglich ist.
Einmal mehr beweist Fölck zudem ihr genaues Gespür für Land und Leute. Vor allem wenn Frida Paulsen die Halbinsel Holnis betritt, eröffnet sich eine ganz eigene, zugleich heimelige und unheimliche Welt. Man fühlt regelrecht den Ostseewind durch das kleine Dorf streichen, in dem Frida das Geheimnis des "Bluthuses" zu enträtseln versucht. Von manch einem Insulaner schlägt ihr dafür grimmiger Missmut entgegen. Ob das nun eher eine Sache der Mentalität ist oder ob hier tatsächlich jemand etwas zu verbergen hat, ist eines der vielen Rätsel, die Fölck aufgibt. Sie erzeugen im Laufeder gut 300 Seiten einen durchgehend spannenden Sog.
Interview mit Romy Fölck zu "Bluthaus"
Interview mit Romy Fölck zu "Bluthaus"
Mit Mitte 30 haben Sie entschieden, Schriftstellerin zu werden. Wie kam es dazu?
Romy Fölck: Ich schreibe viel länger, schon über 20 Jahre. Mit Mitte 30 hatte ich jedoch den starken Wunsch, meine Leidenschaft zum Beruf zu machen.
Hat Ihre erste Karriere als Juristin Sie dazu inspiriert, Krimis zu schreiben?
Romy Fölck: Meine Ausbildung als Juristin war dafür nicht ausschlaggebend. Dadurch hatte ich jedoch einige interessante Einblicke in die Arbeit von Polizei und Justiz, die mir sehr bei der Recherche für meine Krimis geholfen haben.
Ihre Krimiserie um das Ermittlerduo Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn spielt in der Elbmarsch bei Hamburg. Warum nicht in Leipzig, wo Sie jahrelang gewohnt haben, oder in Meißen, wo Sie geboren wurden?
Romy Fölck: Ich habe drei Kriminalromane geschrieben, die in Dresden spielen. Dort habe ich gewohnt und Jura studiert, bevor ich nach Leipzig zog. 2012 zog ich in den Norden in die Elbmarsch, und es war recht schnell klar, dass meine neue Romanserie hier spielen muss - in meiner wundervollen neuen…mehr
Mit Mitte 30 haben Sie entschieden, Schriftstellerin zu werden. Wie kam es dazu?
Romy Fölck: Ich schreibe viel länger, schon über 20 Jahre. Mit Mitte 30 hatte ich jedoch den starken Wunsch, meine Leidenschaft zum Beruf zu machen.
Hat Ihre erste Karriere als Juristin Sie dazu inspiriert, Krimis zu schreiben?
Romy Fölck: Meine Ausbildung als Juristin war dafür nicht ausschlaggebend. Dadurch hatte ich jedoch einige interessante Einblicke in die Arbeit von Polizei und Justiz, die mir sehr bei der Recherche für meine Krimis geholfen haben.
Ihre Krimiserie um das Ermittlerduo Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn spielt in der Elbmarsch bei Hamburg. Warum nicht in Leipzig, wo Sie jahrelang gewohnt haben, oder in Meißen, wo Sie geboren wurden?
Romy Fölck: Ich habe drei Kriminalromane geschrieben, die in Dresden spielen. Dort habe ich gewohnt und Jura studiert, bevor ich nach Leipzig zog. 2012 zog ich in den Norden in die Elbmarsch, und es war recht schnell klar, dass meine neue Romanserie hier spielen muss - in meiner wundervollen neuen…mehr
Interview mit Romy Fölck zu "Bluthaus"
Mit Mitte 30 haben Sie entschieden, Schriftstellerin zu werden. Wie kam es dazu?
Romy Fölck: Ich schreibe viel länger, schon über 20 Jahre. Mit Mitte 30 hatte ich jedoch den starken Wunsch, meine Leidenschaft zum Beruf zu machen.
Hat Ihre erste Karriere als Juristin Sie dazu inspiriert, Krimis zu schreiben?
Romy Fölck: Meine Ausbildung als Juristin war dafür nicht ausschlaggebend. Dadurch hatte ich jedoch einige interessante Einblicke in die Arbeit von Polizei und Justiz, die mir sehr bei der Recherche für meine Krimis geholfen haben.
Ihre Krimiserie um das Ermittlerduo Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn spielt in der Elbmarsch bei Hamburg. Warum nicht in Leipzig, wo Sie jahrelang gewohnt haben, oder in Meißen, wo Sie geboren wurden?
Romy Fölck: Ich habe drei Kriminalromane geschrieben, die in Dresden spielen. Dort habe ich gewohnt und Jura studiert, bevor ich nach Leipzig zog. 2012 zog ich in den Norden in die Elbmarsch, und es war recht schnell klar, dass meine neue Romanserie hier spielen muss - in meiner wundervollen neuen Heimat.
Wie schon in Ihrem ersten Fall bekommt es Frida Paulsen in "Bluthaus" mit einem Mord zu tun, der viele Jahre zurückliegt und nie aufgeklärt wurde. Was fasziniert Sie an solchen Verbrechen?
Romy Fölck: Mich fasziniert an Altfällen, dass ich der Frage nachgehen kann, warum diese, trotz umfangreicher Ermittlungen und hochmoderner Kriminaltechnik, so lange ungelöst geblieben sind. Und natürlich auch, wie diese vor Jahren begangenen Verbrechen auf die Schicksale von Angehörigen der Opfer, aber auch auf die der ermittelnden Beamten einwirken.
In "Bluthaus" finden sich einmal mehr sehr plastische Schilderungen des Landlebens und der Polizeiarbeit. Wie gehen Sie bei der Recherche in diesen Milieus vor?
Romy Fölck: Ich recherchiere gern und sehr akribisch. Mit meinen Fachfragen laufe ich meistens offene Türen bei der Polizei, den Ärzten oder den Obstbauern hier in der Marsch ein.
Was hat Sie dabei besonders überrascht?
Romy Fölck: Besonders überrascht hat mich, wie interessiert all die Fachleute an meiner Arbeit sind. Da kommen immer Gegenfragen, zum Beispiel die, ob ich nachts noch ruhig schlafen kann. Das kann ich übrigens.
Fridas Kollege Bjarne Haverkorn hat in Ausübung seines Berufes einen Menschen erschossen, wurde dadurch traumatisiert und versucht nun wieder zurück in den Arbeitsalltag zu finden. Ist er etwa zu sensibel für seinen Beruf?
Romy Fölck: Nein, sicher nicht. Dadurch, dass wir so viele Krimis lesen oder im TV sehen, ist ein Schusswechsel für uns irrtümlicherweise nichts Besonderes. Viele Polizisten haben im wahren Leben noch nie auf eine Person schießen müssen. Wenn eine Polizistin oder ein Polizist einen Schuss auf einen Menschen aus der Dienstwaffe abgeben muss, ist dies oft sehr verstörend, vor allem, wenn es ein Todesopfer gibt. Das muss ein Menscherst einmalwegstecken, jemanden getötet zu haben! Bjarne Haverkorn muss genau damit klarkommen. Eine Ausnahmesituation!
Letzte Frage: Ihr Vater soll auf einem Kutter auf hoher See geboren worden sein. Mögen Sie erzählen, wie es dazu kam?
Romy Fölck: Mein Großvater arbeitete 1948 in Greetsiel als Krabbenfischer. Seine Frau, die Mutter meines Vaters, war oft auf dem Boot dabei, auch als sie hochschwanger war. Mein Vater wurde an einem Februartag auf einem Krabbenkutter geboren. Und er isst sie heute noch liebend gern, die Nordseekrabben.
Interview: Literaturtest, 2018
Mit Mitte 30 haben Sie entschieden, Schriftstellerin zu werden. Wie kam es dazu?
Romy Fölck: Ich schreibe viel länger, schon über 20 Jahre. Mit Mitte 30 hatte ich jedoch den starken Wunsch, meine Leidenschaft zum Beruf zu machen.
Hat Ihre erste Karriere als Juristin Sie dazu inspiriert, Krimis zu schreiben?
Romy Fölck: Meine Ausbildung als Juristin war dafür nicht ausschlaggebend. Dadurch hatte ich jedoch einige interessante Einblicke in die Arbeit von Polizei und Justiz, die mir sehr bei der Recherche für meine Krimis geholfen haben.
Ihre Krimiserie um das Ermittlerduo Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn spielt in der Elbmarsch bei Hamburg. Warum nicht in Leipzig, wo Sie jahrelang gewohnt haben, oder in Meißen, wo Sie geboren wurden?
Romy Fölck: Ich habe drei Kriminalromane geschrieben, die in Dresden spielen. Dort habe ich gewohnt und Jura studiert, bevor ich nach Leipzig zog. 2012 zog ich in den Norden in die Elbmarsch, und es war recht schnell klar, dass meine neue Romanserie hier spielen muss - in meiner wundervollen neuen Heimat.
Wie schon in Ihrem ersten Fall bekommt es Frida Paulsen in "Bluthaus" mit einem Mord zu tun, der viele Jahre zurückliegt und nie aufgeklärt wurde. Was fasziniert Sie an solchen Verbrechen?
Romy Fölck: Mich fasziniert an Altfällen, dass ich der Frage nachgehen kann, warum diese, trotz umfangreicher Ermittlungen und hochmoderner Kriminaltechnik, so lange ungelöst geblieben sind. Und natürlich auch, wie diese vor Jahren begangenen Verbrechen auf die Schicksale von Angehörigen der Opfer, aber auch auf die der ermittelnden Beamten einwirken.
In "Bluthaus" finden sich einmal mehr sehr plastische Schilderungen des Landlebens und der Polizeiarbeit. Wie gehen Sie bei der Recherche in diesen Milieus vor?
Romy Fölck: Ich recherchiere gern und sehr akribisch. Mit meinen Fachfragen laufe ich meistens offene Türen bei der Polizei, den Ärzten oder den Obstbauern hier in der Marsch ein.
Was hat Sie dabei besonders überrascht?
Romy Fölck: Besonders überrascht hat mich, wie interessiert all die Fachleute an meiner Arbeit sind. Da kommen immer Gegenfragen, zum Beispiel die, ob ich nachts noch ruhig schlafen kann. Das kann ich übrigens.
Fridas Kollege Bjarne Haverkorn hat in Ausübung seines Berufes einen Menschen erschossen, wurde dadurch traumatisiert und versucht nun wieder zurück in den Arbeitsalltag zu finden. Ist er etwa zu sensibel für seinen Beruf?
Romy Fölck: Nein, sicher nicht. Dadurch, dass wir so viele Krimis lesen oder im TV sehen, ist ein Schusswechsel für uns irrtümlicherweise nichts Besonderes. Viele Polizisten haben im wahren Leben noch nie auf eine Person schießen müssen. Wenn eine Polizistin oder ein Polizist einen Schuss auf einen Menschen aus der Dienstwaffe abgeben muss, ist dies oft sehr verstörend, vor allem, wenn es ein Todesopfer gibt. Das muss ein Menscherst einmalwegstecken, jemanden getötet zu haben! Bjarne Haverkorn muss genau damit klarkommen. Eine Ausnahmesituation!
Letzte Frage: Ihr Vater soll auf einem Kutter auf hoher See geboren worden sein. Mögen Sie erzählen, wie es dazu kam?
Romy Fölck: Mein Großvater arbeitete 1948 in Greetsiel als Krabbenfischer. Seine Frau, die Mutter meines Vaters, war oft auf dem Boot dabei, auch als sie hochschwanger war. Mein Vater wurde an einem Februartag auf einem Krabbenkutter geboren. Und er isst sie heute noch liebend gern, die Nordseekrabben.
Interview: Literaturtest, 2018
Kundenbewertungen
Düstergrab / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.6
Gewohnt spannend und unterhaltsam starte ich einen neuen Teil mit Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Bereits nach wenigen Seiten bin ich wieder voll drin in der Marterie und finde auch dementsprechend schnell in die Story. Auch wenn die Auflösung für mich vorhersehbar war, ein weiterer gelungener Teil und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten…..
besonders die zwischenmenschliche Entwicklung hat es mir angetan, ich will unbedingt wissen wie es weiter geht…
Düstergrab / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.6
Bewertung von mesu am 15.07.2024
Ein bewährtes Team
Diese Krimireihe ist wirklich lesenswert.
Obwohl Haverkorn mittlerweile in einer anderen Dienststelle mit Cold Cases beschäftigt ist, kann er in diesem speziellen Fall wieder an Fridas Seite eilen und das bewährte Team ermittelt erneut. Es ist fast schon eine makabere Situation. Ein alter Freund von Frida wird beigesetzt und zum großen Schrecken von allen, wird das Grab nachts geöffnet und man findet darin noch eine Leiche. Ein junges Mädchen, die in altmodischer Kleidung mit Blumen in den Händen dazugelegt wurde. Ein sehr spezieller und persönlicher Fall für die beiden Ermittler. Denn es gibt viele Ungereimtheiten und sie tappen vorerst im Dunkeln. Doch es gestaltet sich weitreichender als vermutet.
Souverän agierende sympatische Protagonisten, die aber auch einige Grenzerfahrungen erleben müssen. Eine klug inzenierte und facettenreich erzählte Geschichte einer Reihe die man auf jeden Fall lesen sollte.
Das Licht in den Birken
Die Rückkehr der Kraniche war mein erstes Buch von Romy Fölck. Das Buch hat mich völlig in seinen Bann gezogen und ich habe mich sehr über den Gewinn das Licht in den Birken gefreut.
Das Buchcover ist sehr harmonisch in der Farbgestaltung, Ton in Ton und absolut ansprechend. Das einsame Haus im Nebel passt hervorragend zur Geschichte und ist sehr ausdrucksstark.
Zur Geschichte:
Thea kehrt nach über zwanzig Jahren aus Portugal zurück in ihre Heimat in Norddeutschland. Auf dem Hof in der Lüneburger Heide begegnet sie Benno, der wenig emphatisch zu Menschen ist. Er lebt das Leben mit seinen Tieren, seinen täglichen Routinen und seinem Hobby das Kochen.
Die dritte im Bunde ist Juli. Benno findet sie verletzt im Wald und nimmt sie mit auf seinen Hof.
Gemeinsam versuchen die drei die Probleme des Hofes zu lösen. Es entwickelt sich eine Freundschaft. Doch die drei geraten auch immer wieder aneinander und das Zusammenleben ist alles anderes als harmonisch.
Der Autorin ist es gut gelungen die drei Charaktere zu beschreiben. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu sehen. Die Beschreibungen von der Landschaft sind faszinierend. Ich konnte es mir bildlich vorstellen.
Mich hat die Geschichte der drei Hauptpersonen absolut gefesselt.
Von mir eine Leseempfehlung
Die Rückkehr der Kraniche
Die unterschiedlichen Schwestern Grete und Freya treffen am Sterbebett ihrer Mutter Wilhelmine aufeinander. Sie haben sich lange nicht gesehen. Während Freya nach Berlin ging, blieb Grete alleinerziehend mit ihrer Tochter Anne im Ort um ihre Mutter zu unterstützen. Auch Anne kommt. Das Verhältnis der Frauen ist angespannt. Grete schweigt beharrlich, wer der Vater von Anne ist. Wilhelmine bewahrt ein Geheimnis, dass sie nicht mit ins Grab nehmen möchte. Dieses Mal können die vier Frauen sich nicht aus dem Weg gehen. Ihre Wunden, Verletzungen und Geheimnisse wollen ans Licht.
Romy Fölck hat die Erzählung “Die Rückkehr der Kraniche” am 16. August 2022 gemeinsam mit dem Verlag Wunderlich herausgebracht. Das wunderschöne Cover passt in seinen kraftvollen Farben und seinem ruhigen Motiv hervorragend zum Genre.
Die Autorin hat nur wenige Sätze benötigt um meinen Geist einzufangen. Ich bin in ihrem intensiven Schreibstil versunken. In modernen Worten beschreibt sie in einer wunderbaren Art und Weise die idyllische Landschaft und den Personenschlag in der Elbmarsch. In einer kraftvollen Sprache charakterisiert sie ihre Haupt- und Nebenfiguren. Der Schwerpunkt liegt auf den Erlebnissen der vier Frauen: Wilhelmine, Grete, Anne und Freya. Alle haben ein Geheimnis, das an Wilhelmines Sterbebett ans Licht will. Wilhelmine auch.
Romy Fölck erzählt in wechselnden Erzählperspektiven aus der Sicht der jeweiligen Frau. Dadurch erzeugt sie eine hohe Spannung beim Leser, der sich immer wieder fragt, wie es wohl weitergeht. Die Figuren werden facettenreich dargestellt, da der Leser immer wieder eine neue Information über eine der Frauen bekommt. Die einzelnen Leseabschnitte sind kurz. Dadurch entsteht ein hohes Lesetempo, obwohl der Großteil der Geschichte an einem Ort in der Elbmarsch spielt. Selten habe ich so ein intensives Buch gelesen.
Gerne empfehle ich diese Erzählung all denen Lesern weiter, die Lust auf ein stark atmosphärisches und berührendes Werk haben. Im Fokus stehen 4 Frauen aus 3 Generationen einer in der Elbmarsch angesiedelten Familie, die sich nach langer Zeit am Sterbebett der Mutter versammeln.
Das Licht in den Birken
Bewertung von Fruggielicious am 14.05.2024
Das Licht in den Birken von Romy Fölck / Rezension
Inhalt und Meinung
Das war mein erstes Buch der Autorin und ich bin ohne Erwartungen in die Geschichte rein. Darum geht‘s:
Auswanderin Thea beschließt, zurück aus Portugal nach Deutschland zu kommen. Sie findet eine kleine Unterkunft auf Bennos Hof in der Lüneburger Heide. Dieser steht unter keinem guten Stern… als die jüngere Juli überraschend dazukommt, beginnen die 3 sich ihren Problemen zu stellen…
Ich war von der ersten Seite an sehr stark in die Geschichte involviert, das heißt die Autorin hat mich gedanklich direkt in die Lüneburger Heide gebracht und dort blieb ich bis zur letzten Seite. Ich kannte noch kein Werk von ihr und war schon begeistert, weil der Schreibstil einnehmend ist und einen nicht loslässt.
Das Ende hat mich emotional stark mitgenommen und für mich als Typ war dieses Setting einfach zu viel, also zu schön, weil ich sowas einfach liebe. Die Tiere, die Gärten, die Kräuter, die birkengesäumte Straße. Mein Herz, also wirklich!
Was mich zwar auch, aber nicht komplett abgeholt hat, waren die Charaktere. Diese waren mir etwas „drüber“, also um genau zu sein, waren sie alle etwas übergriffig, neugierig, haben sich überall eingemischt… Überhaupt fand ich, dass niemand sich so benimmt „bei Fremden“?! Immerhin sind wir in Norddeutschland 😅😂. Es ging alles recht schnell…. Alle 3 waren liebenswert mit dem Herz an richtiger Stelle, aber schon echt forsch….
Ich bin ehrlich, ich hab geheult wie ein Schlosshund am Ende. Das Setting war komplett meins, ich habe sehr stark mitgefiebert, mich teilweise extrem über die Charaktere aufgeregt, also Gefühlsachterbahn pur. Wenn es um Tiere geht, die keiner möchte, dann kann ich einfach nicht mehr, bin safe wieder am Heulen während ich das schreibe. Also schaut Euch das Buch an, wenn Euch der Klappentext interessiert.
5/5 ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Die Rückkehr der Kraniche
Bewertung von Miss Marple am 18.08.2022
Berührende Familiengeschichte
Bei Wind und Wetter auf einer Elbinsel Vögel zu beobachten, das ist Gretes Rückzugsort. Hier kann sie den Alltag hinter sich lassen, die Marsch ist ihr vertraut und so kann sie Kraft tanken. Nun fragt sie sich kurz vor ihren 50. Geburtstag, ob das Leben, die Welt, nicht noch mehr für sie zu bieten hat. Anders als ihre jüngere Schwester Freya ist sie immer in der dörflichen Gemeinschaft geblieben und sie fast einen Plan. Doch gerät dieser ins Wanken, als ihre Mutter stürzt. Der Autorin gelingt es, Figuren zu zeichnen, die lange nachwirken. Grete mit ihrer Tochter Anne, Freya und Wilhelmine , vier Frauen mit Wünschen und Hoffnungen, die vor einem neuen Anfang stehen. Verwoben mit Familiengeheimnissen und wunderbaren Beschreibungen der Elblandschaft ist diese Geschichte sehr berührend, nicht zuletzt durch das Sinnbild der Kraniche.
Das Licht in den Birken
Thea kommt mit Mitte fünfzig aus Portugal, wo sie mit einer Ziegenherde umher zog, zurück in die Lüneburger Heide. Von dort war sie vor über 20 Jahren quasi geflüchtet. Sie mietet eine Wohnung bei Benno, der einen Gnadenhof betreibt, aber mittlerweile große finanzielle Probleme hat und anderen Menschen gegenüber sehr abweisend auftritt. Kurz darauf stößt Juli zu den beiden, die eigentlich von Mecklenburg-Vorpommern bis nach Amsterdam wandern wollte, um ihrem verstorbenen Opa nahe zu sein. Dann verletzte sie sich jedoch am Fuß und muss nun erst einmal eine Zwangspause bei Thea und Benno einlegen. Als Juli und Thea mitbekommen, wie es um Bennos Lebenswerk steht, setzen sie alles daran, den Gnadenhof zu retten.
Das Cover des Romans passt sehr gut zur Atmosphäre morgens um den einsamen Hof in der Lüneburger Heide herum und zu seinen Bewohner:innen, die es eigentlich alle drei gewohnt sind, für sich zu sein und das zu tun, was sie selbst gerade für richtig halten. Alle Charaktere haben ihre Ecken und Kanten und zugleich aber auch einen weichen Kern und viel Mitgefühl für Tiere, aber auch ihre Mitmenschen, selbst wenn das nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich ist. Jede:r von ihnen hat ein spezielles Päckchen zu tragen, in Form von Schicksalsschlägen, die er/sie nie wirklich verarbeitet hat und die zu der Schutzschicht anderen gegenüber beigetragen haben. Nun öffnen sie sich einander aber Stück für Stück und sind füreinander da. Das fasst die Autorin sehr überzeugend in passende Worte. Ihr Schreibstil ist gut nachvollziehbar, aber auch angereichert mit passenden sprachlichen Bildern und anschaulichen Schilderungen, sodass man sich gut an den Ort des Geschehens und in die Protagonist:innen hinein versetzen kann.
Die Rückkehr der Kraniche
Bewertung von Avalon am 16.09.2022
Ruhig und melancholisch
Beim Lesen flossen so einige Tränen. Ich mochte besonders die Landschaftsbeschreibungen, die Autorin fängt die Atmosphäre des Marschlandes im Herbst sehr schön ein. Selbst leidenschaftliche Vogel- und Naturbeobachterin, konnte ich mich gut in Grete hineinversetzen. Romy Fölck ist eine berührende und tiefsinnige Geschichte über vier Frauen aus drei Generationen einer Familie gelungen. Auch das Ende fand ich sehr stimmig. Ein empfehlenswerter Roman, der mir persönlich entspannende und besinnliche Momente beschert hat.
Die Rückkehr der Kraniche
Bewertung von karo_liest am 07.08.2022
"Man kann nicht fortgehen, wenn das Herz da bleibt..."
Freya ging fort, verließ das Dorf im Marschland, ihre Familie, ihre Freunde, um in Berlin neu anzufangen. In der Großstadt war sie ein anderer Mensch. Sie machte Karriere mit einer eigenen Firma. Niemand dort kannte ihre Vergangenheit. Aber macht das glücklich?
Freyas Schwester, die 50-jährige Grete, blieb. Sie wollte oder schaffe es nicht, ihre Mutter allein zu lassen. Zudem war da noch Anna, Gretes uneheliche Tochter, für die sie die Verantwortung hatte.
Ursprünglich wollte Grete Meeresbiologie studieren und ist letztendlich doch nie weggekommen aus ihrem Dorf an der Binnenelbe.
Intensiv verspürt sie den Wunsch, im Herbst mit den Kranichen Richtig Süden zu ziehen.
Und dann ist da auch noch Wilhelmine, die Mutter von Grete und Freya. Ihr Mann starbt, als die Kinder noch klein waren. Alleine musste sie beide großziehen.
Als es Wilhelmine gesundheitlich sehr schlecht geht, fahren Freya und Anna in ihre alte Heimat, und alle vier Frauen stellen sich der Vergangenheit.
"Die Rückkehr der Kraniche" hat mich ab der ersten Seite gepackt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Es ist ein Roman voller Melancholie und Sehnsüchte. Detailliert wird die Natur beschrieben, vor allem die Vogelwelt dort im hohen Norden. Man kann die Rufe der Küstentiere regelrecht hören und sie durch die genaue Beschreibung ihres Gefieders bildlich vor sich sehen.
Wir erfahren von den Konflikten und Problemen, den Sehnsüchten von vier Frauen aus drei Generationen. Mich hat die Geschichte sehr berührt und begeistert. Romy Fölck hat einen Roman geschaffen, der zu Herzen geht, ohne kitschig zu sein. Das Cover passt wunderbar zum Buch und trifft die Atmosphäre ganz genau.
Absolut empfehlenswert!
Das Licht in den Birken
Die kräftigsten Bäume wachsen unter den schwierigsten Bedingungen. - John Willard Marriott
Vor 25 Jahren floh Thea Lorenz nach einer unglücklichen Beziehung von der Lüneburger Heide nach Portugal, ohne einen Blick zurückzuwerfen. Nun ist für sie die Zeit gekommen, ihre Arbeit als Ziegenhirtin aufzugeben und in ihre alte Heimat zurückzukehren. Mit zwei Ziegen im Gepäck mietet sie sich bei Benno Findeisen ein, der einen abgehalfterten Gnadenhof für Tiere führt und dem finanziell das Wasser bis zum Hals steht. Nur kurz nach Theas Hofeinzug bekommen sie und Benno Gesellschaft von der jungen Rucksackreisenden Juli, die eigentlich auf dem Weg nach Amsterdam war, nun jedoch aufgrund eines verletzten Knöchels unfreiwillig auf dem Hof verbleiben muss, bis es ihr besser geht. Das Trio sieht sich schnell einigen Herausforderungen gegenüber, die es zu meistern gilt…
Romy Fölck hat mit „Das Licht der Birken“ einen wunderschönen, warmherzigen Roman vorgelegt, der nicht nur mit hervorragend gezeichneten Charakteren den Leser für sich einnimmt, sondern mit einer völlig real wirkenden Handlung zu unterhalten weiß. Der flüssige und atmosphärische Erzählstil lädt den Leser mit wenigen Sätzen in die schöne Landschaft der Lüneburger Heide ein, wo er als unsichtbarer Beobachter das Treiben auf Bennos Hof verfolgen darf. Durch sich abwechselnde Perspektiven lernt man sowohl Thea als auch Juli und Benno kennen und erfährt viel über ihre Wünsche, Sorgen und Geheimnisse. Thea hat sich nach einem seelischen Schiffbruch 25 Jahre in Portugal „versteckt“ und will nun nicht nur ihren angeschlagenen Gesundheitszustand in der Heimat abklären lassen, sondern sich auch ihren Ängsten stellen. Benno hat sich nach einem Unfall von allem zurückgezogen, so dass selbst Frau und Kind es nicht mehr mit ihm ausgehalten haben. Nun türmen sich die Schulden, und er steht kurz davor, auch noch den letzten Rest seines Lebensinhalts zu verlieren. Und dann ist da auch noch Juli, die nach dem Tod des geliebten Großvaters aus den Fängen ihrer Mutter flieht, die sie mit ihren Vorhaltungen zu ersticken droht. Fölck hat diese ungleiche und unfreiwillige „WG“ wunderbar zusammengestellt und lässt diese durch einige Höhen und Tiefen langsam zusammenwachsen. Als Hintergrund wirkt die landschaftliche Schönheit wie ein Zauber, der die Handlung zwischen den Protagonisten unterstreicht. Der Leser hört regelrecht, wie die Birken sich im Wind wiegen und ihre Blätter ein leises Konzert anstimmen, während die Stimmungen der Protagonisten ihn durch ein Wechselbad der Gefühle jagen.
Die Charaktere sind liebevoll und sehr wirklichkeitsnah gezeichnet, so dass der Leser sie sofort vor Augen hat. Die Mittfünfzigerin Thea ist eine pragmatische und liebenswerte Frau, die zupacken kann und sich so schnell nicht aus der Ruhe bringen lässt. Die Geister ihrer Vergangenheit verfolgen sie und warten auf Konfrontation. Benno ist ein alter Brummbär, der sich in seiner Zurückgezogenheit eingerichtet hat und erst wieder mit den Menschen warm werden muss. Er braust schnell auf, hat jedoch einen sehr weichen Kern, der ihn sehr sympathisch macht. Juli ist mit ihren 18 Jahren schon recht erwachsen, leidet unter der abweisenden Art ihrer Mutter und muss sich erst einmal selbst finden. Sie ist mutig, vielleicht manchmal etwas naiv, jedoch ist sie in diesem Dreiergespann diejenige, die die Balance hält zwischen ihnen.
„Das Licht in den Birken“ ist ein wunderbar unterhaltsamer und kurzweiliger Roman, der nicht nur die unterschiedlichsten Protagonisten mit ihren Eigenarten für sich sprechen lässt, sondern das neue Miteinander von allen Seiten beleuchtet, um am Ende als eine Einheit dazustehen. Absolute Empfehlung für ein Buch, das einen regelrechten Sog beim Lesen entwickelt!
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