Lukas Rietzschel
Audio-CD
Raumfahrer
5 CDs. 388 Min.. CD Standard Audio Format.Lesung.Ungekürzte Ausgabe
Gesprochen: Friedel, Christian
Nicht lieferbar
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Gebäude lassen sich abtragen und neu aufbauen, Erinnerungen nichtJan und seine Eltern sprechen nicht viel über das Heute und erst recht nicht über das Gestern. Erst als Herr Kern auftaucht, gerät das fragile Gleichgewicht der Familie ins Wanken: Welche Beziehung führte Jans Mutter mit dem Vater von Herrn Kern? Und was haben die Kerns mit der Kunst von Georg Baselitz zu tun? Immer weiter arbeitet sich Jan durch das Schweigen mehrerer Generationen, taucht ein in die Geschichte der Baselitz-Brüder, die Geschichte seiner Eltern und begreift, dass die Gegenwart nicht nur aus der eigenen Verga...
Gebäude lassen sich abtragen und neu aufbauen, Erinnerungen nicht
Jan und seine Eltern sprechen nicht viel über das Heute und erst recht nicht über das Gestern. Erst als Herr Kern auftaucht, gerät das fragile Gleichgewicht der Familie ins Wanken: Welche Beziehung führte Jans Mutter mit dem Vater von Herrn Kern? Und was haben die Kerns mit der Kunst von Georg Baselitz zu tun? Immer weiter arbeitet sich Jan durch das Schweigen mehrerer Generationen, taucht ein in die Geschichte der Baselitz-Brüder, die Geschichte seiner Eltern und begreift, dass die Gegenwart nicht nur aus der eigenen Vergangenheit besteht.
Behutsam und voller Empathie zeichnet Lukas Rietzschel ein eindrückliches Bild von Menschen, die durch große gesellschaftliche und politische Veränderungen geprägt sind - und von Verletzungen, die sich durch Generationen hindurchziehen und scheinbar nie verheilen. Eindringlich gelesen von Christian Friedel.
Jan und seine Eltern sprechen nicht viel über das Heute und erst recht nicht über das Gestern. Erst als Herr Kern auftaucht, gerät das fragile Gleichgewicht der Familie ins Wanken: Welche Beziehung führte Jans Mutter mit dem Vater von Herrn Kern? Und was haben die Kerns mit der Kunst von Georg Baselitz zu tun? Immer weiter arbeitet sich Jan durch das Schweigen mehrerer Generationen, taucht ein in die Geschichte der Baselitz-Brüder, die Geschichte seiner Eltern und begreift, dass die Gegenwart nicht nur aus der eigenen Vergangenheit besteht.
Behutsam und voller Empathie zeichnet Lukas Rietzschel ein eindrückliches Bild von Menschen, die durch große gesellschaftliche und politische Veränderungen geprägt sind - und von Verletzungen, die sich durch Generationen hindurchziehen und scheinbar nie verheilen. Eindringlich gelesen von Christian Friedel.
Lukas Rietzschel, geboren 1994, in Räckelwitz in Ostsachsen, lebt in Görlitz. 2012 wurde sein erster Text im ZEIT-Magazin veröffentlicht, seitdem folgten Veröffentlichungen in verschiedenen Anthologien. Er wurde mit dem Retzhof-Preis für junge Literatur ausgezeichnet und war Gewinner bei poet/bewegt. Sein Debütroman »Mit der Faust in die Welt schlagen« erschien 2018 und war ein Bestseller, der auch seinen Weg ins Theater fand (Uraufführung in Dresden). Lukas Rietzschels Debütroman war für den aspekte-Literaturpreis nominiert und erhielt den Gellert-Preis. Im Frühjahr 2021 wird am Leipziger Theater der erste dramatische Text von Rietzschel uraufgeführt. Der Autor wird 2022 Stipendiat der Villa Aurora sein.
Christian Friedel, geboren 1979 in Magdeburg, ist ein deutscher Schauspieler und Musiker. Neben seiner schauspielerischen Arbeit am Dresdner und Düsseldorfer Theater ist er insbesondere bekannt für seine Hauptrollen in den Filmen »Das weiße Band« und »Elser« sowie zuletzt für seine Auftritte in den Serien »Babylon Berlin« und »Parfum«. Außerdem ist Christian Friedel Leadsänger und Komponist der Band »Woods of Birnam« und Sprecher in verschiedenen Hörspielen.
Christian Friedel, geboren 1979 in Magdeburg, ist ein deutscher Schauspieler und Musiker. Neben seiner schauspielerischen Arbeit am Dresdner und Düsseldorfer Theater ist er insbesondere bekannt für seine Hauptrollen in den Filmen »Das weiße Band« und »Elser« sowie zuletzt für seine Auftritte in den Serien »Babylon Berlin« und »Parfum«. Außerdem ist Christian Friedel Leadsänger und Komponist der Band »Woods of Birnam« und Sprecher in verschiedenen Hörspielen.
Produktdetails
- Verlag: Hörbuch Hamburg
- Gesamtlaufzeit: 388 Min.
- Erscheinungstermin: 23. Juli 2021
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783957132383
- Artikelnr.: 61666242
Herstellerkennzeichnung
Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Fridtjof Küchemanns Kritik zu Lukas Rietzschels zweitem Roman ist eher zwischen den Zeilen zu entnehmen, dass er das Buch mit Gewinn gelesen hat. Im Wesentlichen resümiert der Kritiker die Geschichte um Jan, der, im Krankenhaus arbeitend, auf Thorsten, Sohn von Georg Baselitz' Bruder Günter Kern trifft und mit jenem anhand von Briefen und Dokumenten auf das Leben der ungleichen Brüder zurückblickt. Im Roman folgt Günter seinem Bruder Georg nicht in den Westen und stirbt im Jahr der Wiedervereinigung bei einem Autounfall. Der wirkliche Günter Kern lebt noch und stellte Rietzschel Briefe und Akten für den Roman zur Verfügung, informiert Küchemann, der durchaus bewundert, wie gelungen der Autor hier Fakt und Fiktion verschmelzen lässt. Die Gegenüberstellung von Ost- und Westbiografien über die Jahrzehnte findet der Rezensent bewegend.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Rietzschel ist derzeit eine der wichtigsten jungen Stimmen Ostdeutschlands. Kevin Hanschke Frankfurter Allgemeine Zeitung 20220527
Gebundenes Buch
Das Cover des Buchs zeigt wunderbar, was mich als Leserin erwartet: plattes Land, kleine Orte, Licht am Horizont. Und zunächst mag man vielleicht glauben: das hab ich schon so oft gelesen.
Dennoch bin ich wirklich sehr begeistert von der Geschichte um Jan und seine Familie. Die …
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Das Cover des Buchs zeigt wunderbar, was mich als Leserin erwartet: plattes Land, kleine Orte, Licht am Horizont. Und zunächst mag man vielleicht glauben: das hab ich schon so oft gelesen.
Dennoch bin ich wirklich sehr begeistert von der Geschichte um Jan und seine Familie. Die Verknüpfung zum Mauerfall, der Künstlergemeinschaft in der DDR und dem Erwachsenwerden eines jungen Mannes hat für mich wirklich gut zusammengepasst. Ich habe das Ende war vielleicht ein wenig erahnen können, aber den Weg zur Auflösung der Geschichte wahrhaftig genossen. Die Sprache wahr sehr detailverliebt und es war zu erkennen, wie viel Arbeit in die Recherche gesteckt wurde. Das hat mir sehr gefallen! Am Ende des Buchs habe ich eine Menge gelernt und damit eine gute Zeit gehabt und eine Geschichte gelesen, die in meinem Bücherregal sehr besonders daherkommt. Deshalb vergebe ich 4 Sterne!
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Gebundenes Buch
Jan streift durch sein Leben in einer dystopisch anmutenden Kleinstadt im ehemaligen Osten Deutschlands. Er arbeitet als Hol- und Bringdienst in einem Krankenhaus, das kurz vor der Schließung steht und Personal und Patienten bereits auf ein Minimum reduziert sind.
Genauso reduziert wirkt die …
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Jan streift durch sein Leben in einer dystopisch anmutenden Kleinstadt im ehemaligen Osten Deutschlands. Er arbeitet als Hol- und Bringdienst in einem Krankenhaus, das kurz vor der Schließung steht und Personal und Patienten bereits auf ein Minimum reduziert sind.
Genauso reduziert wirkt die Stadt. Die Fabriken sind Ruinen, die Plattenbausiedlungen stehen ohne Fenster und Türen da und sind dem Verfall anheim gegeben.
Selbst sein Leben ist dominiert von Leerstellen. Seine alkoholkranke Mutter hat die Familie verlassen und sein Vater trauert seinem ehemaligen Leben als Fischer nach. Zwischen der Freiheit der Wende und der Hoffnungslosigkeit einer fehlenden Zukunft verläuft nur ein ganz schmaler Grat.
In einem zweiten Erzählstrang lesen wir von dem Maler Georg von Baselitz, der kurz vor dem Mauerbau in den Westen geflüchtet ist. Sein Bruder wollte ihm folgen, war aber ein paar Tage zu spät dran und wurde von der Mauer überrascht. Eine Flucht ist ihm in den folgenden Jahren nie gelungen.
Baselitz Bilder beschäftigen sich mit den Helden, bzw. gefallen Helden von früher. Berühmt wurde er mit seinen Kopfüber Bildern. Die Menschen hängen quasi in der Luft, gefangen in einem Vakuum, dass sie treiben lässt.
Und genau so nimmt Jan auch seine Eltern wahr. Sie treiben als Raumfahrer in der Leere der Wende.
Mit diesen zwei Erzählstängen spannt Lukas Rietzschel einen Bogen zwischen der Nachkriegszeit und der Nachwendezeit verbunden durch Ausweglosigkeit und Hoffnungslosigkeit. Der Aufwind dieser beiden Umschwünge weht definitiv anderswo.
Die Sprünge zwischen den zwei Erzählspträngen sind leider manchmal etwas verwirrend. Es braucht etwas, bis man sich an die chaotische Erzählweise gewöhnt, aber dem Autor gelingt es, diese beiden Geschichten zusammenzuführen und zu klären, wie die Ereignisse um Baselitz auch Jans Leben prägen.
Dadurch entspinnt sich ein Stück Erinnerungskultur, das eher die dunkle Seite der Geschichte zeigt.
Ich habe das Buch gerne gelesen, auch wenn man streckenweise nicht weiß, worauf das alles hinausläuft. Schlußendlich fügt sich alles und es ergibt sich ein schlüssiges Bild dieser verlorenen Gesellschaft. Wie Raumfahrer schweben sie durch ihr perspektivenloses Leben, ihrer Wurzeln beraubt.
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Gebundenes Buch
Hoffnungslosigkeit – das war das vorherrschende Gefühl, das ich nach der Lektüre von Lukas Rietzschels zweitem Roman hatte. Hoffnungslos ist die Geschichte von Jan, dessen Leben sich zwischen dem Krankenhaus, in dem er noch arbeitet, das jedoch bald schließt, und der …
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Hoffnungslosigkeit – das war das vorherrschende Gefühl, das ich nach der Lektüre von Lukas Rietzschels zweitem Roman hatte. Hoffnungslos ist die Geschichte von Jan, dessen Leben sich zwischen dem Krankenhaus, in dem er noch arbeitet, das jedoch bald schließt, und der Kellerwohnung im Haus seines Vaters, eingerahmt von Plattenbauten und leerstehenden Gebäuden, abspielt. Parallel dazu wird die Familiengeschichte des Künstlers Georg Baselitz erzählt, der noch vor dem Bau der Mauer nach West-Berlin übergesiedelt ist, während seine Eltern und sein Bruder in seinem Heimatort in Sachsen geblieben sind. Nach und nach erfahren die Leser*innen, wie die beiden Geschichten, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, zusammenhängen und wie Jan – so wie alle Protagonisten des Romans – zum Raumfahrer wird, weder der Gegenwart noch der Vergangenheit zugehörig.
Der Schreibstil des Autors ist schnörkellos und eher beschreibend-nüchtern. Dies hat es mir sehr schwer gemacht, Zugang zu den Emotionen der Charaktere zu finden und ich konnte mich nicht richtig in sie hineinversetzen. Hinzu kommt, dass die Wechsel zwischen den Zeitebenen nicht gekennzeichnet sind, so dass ich irgendwann den Faden verloren habe und mein Lesefluss immer wieder unterbrochen wurde. Es werden einige interessante Themen aufgegriffen (z.B. Stasi, Beziehung zur alkoholkranken Mutter), jedoch werden diese meiner Meinung nach zu oberflächlich abgehandelt.
Interessant fand ich wiederum, wie der Autor mit seinem Stil das oben schon erwähnte Gefühl der Hoffnungslosigkeit und den depressiven Grundtenor erzeugt, aber letztendlich konnte mich die Geschichte nicht wirklich überzeugen und hat mich verwirrt -schwebend als Raumfahrer*in- zurückgelassen, vor allem, da auch das Ende offen ist.
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Gebundenes Buch
Lukas Rietzschel schildert, genauso wie in seinem Debütroman "Mit der Faust in die Welt schlagen" vom Jahre 2018, mit einer höchst präzisen, dennoch kaum anspruchsvollen Sprache tiefe Lebenseinblicke und Momentaufnahmen der Protagonisten. Dabei reihen sich in diesem, seinem …
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Lukas Rietzschel schildert, genauso wie in seinem Debütroman "Mit der Faust in die Welt schlagen" vom Jahre 2018, mit einer höchst präzisen, dennoch kaum anspruchsvollen Sprache tiefe Lebenseinblicke und Momentaufnahmen der Protagonisten. Dabei reihen sich in diesem, seinem neuem Buch "Raumfahrer" relativ viele, meist sehr knapp gehaltene Kapitel aneinander, wobei zu bemerken sei, dass Zeit, Ort und auch die jeweilige Sicht dabei sehr sprunghaft wechseln, ohne, drauf aufmerksam zu machen. Bei diesen vielzähligen Kapiteln, handelt es sich zudem großteils nur um die entscheidenden Schlüsselereignisse. Alles, nicht direkt für das Verständnis beitragende, wird sparsam geschildert oder gar komplett außen vor gelassen.
Im Mittelpunkt dieses Buches steht die große Frage, der aktuellen Verbindung zwischen Vergangenem und dem Jetzt.
Leider bleiben die Figuren, das ganze Buch über, ziemlich leblos und durch die vielen Wechsel, wird ein sich Hineinversetzen in diese schier unmöglich.
Allem in allem ist "Raumfahrer" ein gelungenes, meiner Meinung nach jedoch zu wenig aussagendes und zu kunstvoll geschriebenes Buch. Ich hätte mir eine einfühlsamere Schilderung der Figuren gewünscht und nicht so viele Wechsel in diesem, doch relativ schnell zu lesenden, und kurzen Buch.
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Schon das Cover des Buches hat mich sehr angesprochen. Lukas Rietzschel hat einen ganz wunderbaren Roman über den Osten geschrieben- der Titel "Raumfahrer" trifft das perfekt.
Schon mein erster Eindruck des Buches war, dass es sehr besonders ist- es ist sehr hochwertig und …
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Schon das Cover des Buches hat mich sehr angesprochen. Lukas Rietzschel hat einen ganz wunderbaren Roman über den Osten geschrieben- der Titel "Raumfahrer" trifft das perfekt.
Schon mein erster Eindruck des Buches war, dass es sehr besonders ist- es ist sehr hochwertig und ansprechend, was sich in Schreibstil, Struktur und Geschichte fortsetzen.
Um auf den Schreibstil einzugehen, so lässt dieser sich als sehr klar, angenehm, auf den Punkt und minimalistisch beschreiben. Der Roman nutzt rhetorische Mittel, wie zum Beispiel Leerstellen, sehr bewusst. Es ist sehr gut umgesetzt in diesem Buch- und macht es dadurch zu einer anspruchsvolleren Lektüre. Vieles bleibt "ungesagt".
Die Figuren sind sehr liebevoll herausgearbeitet und ich mochte die Art, wie der Autor sie beschreibt und interagieren lässt.
Ein wirklich tolles Buch, das mich sehr berührt hat und mir sehr spannende und gute Einblicke in die DDR und ihre Bewohner gegeben hat. Danke an Lukas Rietzschel für dieses wirklich tolle Buch!
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Gebundenes Buch
Der Autor Lukas Rietzschel ist 1994 geboren, Jahre nach dem Mauerfall der DDR. Sein Roman "Raumfahrer"ist die Geschichte von Jan, der 1989 auf die Welt kommt. Jan wohnt im Keller des Hauses seines Vaters. Seine Mutter hat die Familie verlassen und ist mittlerweile verstorben. Jan arbeitet …
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Der Autor Lukas Rietzschel ist 1994 geboren, Jahre nach dem Mauerfall der DDR. Sein Roman "Raumfahrer"ist die Geschichte von Jan, der 1989 auf die Welt kommt. Jan wohnt im Keller des Hauses seines Vaters. Seine Mutter hat die Familie verlassen und ist mittlerweile verstorben. Jan arbeitet im örtlichen Krankenhaus, das geschlossen werden soll. Er betreut regelmäßig einen alten Patient im Rollstuhl und wird neugierig, als ihn der Alte nach Hause einlädt, um ihm einen Pappkarton mit Unterlagen und Fotos zu geben. Was verbindet ihn mit dem Alten und mit dem Künstler Georg Baselitz? Warum ist seine Mutter gegangen und ist an Alkoholismus zugrunde gegangen? Jan beginnt, nachzuspüren. Es stellen sich ihm mehr Fragen, als ihm Antworten gegeben werden, denn es gibt soviel Unausgesprochenes. Die Menschen wissen nicht mehr, wo sie hingehören, sie finden keinen Halt, alles ist in Bewegung. Rietzschels Romantitel "Raumfahrer" ist so treffend und er hat die Geschichte äußerst spannend geschrieben!
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Gebundenes Buch
Deprimierend
"Raumfahrer" von Lukas Rietzschel ist ein Roman, der ein Brücke schlägt, eine Brücke zwischen den Zeiten.
Jan arbeitet in einem Krankenhaus, dass geschlossen wird und lebt zusammen mit seinem Vater in einer Wohnung, in Kamenz. Ein Patient übergibt ihm …
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Deprimierend
"Raumfahrer" von Lukas Rietzschel ist ein Roman, der ein Brücke schlägt, eine Brücke zwischen den Zeiten.
Jan arbeitet in einem Krankenhaus, dass geschlossen wird und lebt zusammen mit seinem Vater in einer Wohnung, in Kamenz. Ein Patient übergibt ihm eine Schachtel mit Unterlagen, die irgendwie an ihn adressiert sind. In diesen Unterlagen erfährt er nach und nach mehr Details aus seiner eigenen Familiengeschichte, als er jemals aus Gesprächen mit seiner Familie erfahren hat. Aber diese Sprachlosigkeit hält an, sie ist allumfassend.
Die Geschichte und auch der Schreibstil an sich trägt etwas ganz düsteres in sich, verbreitet Hoffnungslosigkeit. Das passt in großen Teilen auch sehr gut zu dem Verfall ringsum, hat mich als Leser aber immer auf Abstand gehalten.
Der Klappentext hat mich sehr angesprochen und ich wollte die Geschichte wirklich mögen, konnte mich hier aber nirgendwo identifizieren oder Sympathien aufbauen. Einige der Randerzählungen waren aber wirklich sehr gelungen.
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Gebundenes Buch
Wurzellos
Raumfahrer, das sind Jan und seine Eltern, die orientierungs- und ziellos durch die Öde der ehemaligen DDR irren. Gescheiterte alle drei, auch noch nach 30 Jahren, zerbrochen an der Lebenswirklichkeit der DDR und den Umständen ihrer Auflösung.
Die Welt von Jan ist grau, …
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Wurzellos
Raumfahrer, das sind Jan und seine Eltern, die orientierungs- und ziellos durch die Öde der ehemaligen DDR irren. Gescheiterte alle drei, auch noch nach 30 Jahren, zerbrochen an der Lebenswirklichkeit der DDR und den Umständen ihrer Auflösung.
Die Welt von Jan ist grau, instabil und bröckelig. Das betrifft sein Lebensumfeld, - er wohnt bei seinem Vater im Keller -, seine beruflichen Umstände, - er arbeitet als Abholer in einer Klinik, die kurz vor ihrer Schließung steht -, seine Beziehung zu Karolina, einer jungen Ärztin, und das Verhältnis zu seinen Eltern. Der scheinbar festgefügte und gleichförmige Alltag Jans gerät aus den Fugen, als er durch einen Patienten der Klinik entdecken muss, dass das Schicksal seiner Familie mit dem Schicksal seines Patienten Thorsten Kern verknüpft ist, dessen Onkel wiederum Georg Baselitz ist.
Die Geschichte der beiden Brüder Günter und Georg Kern, Künstlername Georg Baselitz, ist eingewoben in die Schilderung der Entdeckungen, die Jan über seine Mutter und seine Herkunft macht. Das ist als Leser nicht immer leicht nachzuvollziehen und einzuordnen. Denn nichts ist so, wie es scheint, hinter jeder vermeintlichen Gewissheit deutet sich eine andere Wahrheit an.
Die Protagonisten sind desillusioniert, niemand hat Pläne, Hoffnungen oder Perspektiven. Sie sind Gefangene ihrer Vergangenheit oder der ihrer Eltern.
Das System der DDR mit Stasi, IMs und Überwachung seiner Bürger, wird lakonisch, fast beiläufig zu einem Thema, das untergründig das ganze Buch durchzieht. Das weiß man erst, wenn man bis zu Ende gelesen hat und am Schluss viele Dinge in einem neuen Licht erscheinen.
Lukas Rietzschel hat mit seinem Roman dem Umstand Rechnung getragen, dass man seine Gegenwart nicht versteht, wenn man seine Vergangenheit nicht kennt. Die interessante, wenn auch nicht ganz einfach zu durchschauende Handlung machen das Buch zu einem reizvollen Lesegenuss.
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Gebundenes Buch
Nachdem ich vor einiger Zeit das erste Buch von Lukas Rietzschel gelesen hatte, interessierte ich mich auch für sein neues Werk. Ich bin in der BRD aufgewachsen und hatte keine Beziehungen in den Osten Deutschlands, möchte aber gern mehr über die gut 40 Jahre der DDR und ihre Menschen …
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Nachdem ich vor einiger Zeit das erste Buch von Lukas Rietzschel gelesen hatte, interessierte ich mich auch für sein neues Werk. Ich bin in der BRD aufgewachsen und hatte keine Beziehungen in den Osten Deutschlands, möchte aber gern mehr über die gut 40 Jahre der DDR und ihre Menschen erfahren.
Jan arbeitet in einem Krankenhaus und lernt dabei Thorsten kennen, der im Rollstuhl sitzt. Eines Tages übergibt er Jan einen Karton voller alter Dokumente und Fotos, die Jan in die Vergangenheit seiner Eltern führen. Thorsten ist der Neffe des berühmten Malers Georg Baselitz, der eigentlich Georg Kern heißt und in den Westen ging. Die Beziehung zu seiner Familie in der DDR brach vollkommen ab, weil die Stasi die Briefe von beiden Seiten beschlagnahmte. Nun erfahren Jan. und die Leser mehr über die Kindheit und Jugend des Malers und was das alles mit Jans Eltern zu tun hatte.
Der Titel des Buches hat mich zuerst irritiert und wurde erst im Laufe der Lektüre klarer. Durch die Wende wurden die Menschen aus ihrer gewohnten Umgebung und ihren Beziehungen gerissen und schweben frei und orientierungslos wie Raumfahrer im All.
Das Buch ist zeitlich nicht chronologisch aufgebaut und man muss sehr aufpassen, dass man die verschiedenen Zeiten nicht durcheinanderbringt. Da wäre eine Überschrift für jedes Kapitel hilfreich gewesen.
Rietzschels Stil dagegen ist unaufgeregt und sachlich, das gefällt mir gut. Man entwickelt Empathie für Jan, er hatte es nicht leicht mit seinen Eltern. Erst gegen Ende des Buches erfährt man, warum es so viel Probleme gab und warum das Private politisch ist und die Politik ins Privatleben hineinregierte.
Für dieses Buch gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung!
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Gebundenes Buch
Dieses Buch konnte mich leider nicht überzeugen und das obwohl ich ganz aus der Nähe komme und die Region kenne.
Der Roman zeichnet sich durch einen recht trockenen, schnörkellosen Stil aus und hält einige Zeitsprünge parat. Normalerweise habe ich mit Zeitsprüngen …
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Dieses Buch konnte mich leider nicht überzeugen und das obwohl ich ganz aus der Nähe komme und die Region kenne.
Der Roman zeichnet sich durch einen recht trockenen, schnörkellosen Stil aus und hält einige Zeitsprünge parat. Normalerweise habe ich mit Zeitsprüngen in Romanen keine Probleme, allerdings sind diese deutlicher gekennzeichnet. In diesem Buch war das leider nicht der Fall. Außerdem konnte ich mich nicht in die Gefühle bzw. Emotionen der Figuren hineinversetzen.
Obwohl ich mit dem Buch nicht warm wurde und mir beim Lesen jegliches Kopfkino verwehrt blieb, vergebe ich trotzdem 3 von 5 Sternen, denn Gegebenheiten, Charaktere und Orte wurden gut recherchiert.
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