Inga Vesper
MP3-CD
In Aufruhr
Ungekürzte Lesung mit Uve Teschner, Denise M'Baye und Rike Schmid (1 mp3-CD), Lesung. 648 Min.
Übersetzung: Naumann, Katharina; Jellinghaus, Silke;Gesprochen: Teschner, Uve; M'Baye, Denise; Schmid, Rike
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Kalifornien, 1959. Als Ruby Wright eines Tages zum Putzen ins Haus der Haneys kommt, findet sie nur die zwei Kinder vor: Verstört stehen sie neben einer Blutlache auf dem Küchenboden. Ihre Mutter ist verschwunden. Detective Mick Blanke bittet Ruby um Hilfe bei den Ermittlungen. Denn sie weiß mehr über die Geheimnisse, die hinter den Fassaden der Vorstadthäuser lauern, als jeder Polizist. Für Ruby - schwarz, arm und aus L. A. South Central stammend - ist die Polizei jedoch eher Problem als Lösung. Trotzdem entscheidet sie sich, Mick zu helfen. Und bringt damit nicht nur sich selbst in Ge...
Kalifornien, 1959. Als Ruby Wright eines Tages zum Putzen ins Haus der Haneys kommt, findet sie nur die zwei Kinder vor: Verstört stehen sie neben einer Blutlache auf dem Küchenboden. Ihre Mutter ist verschwunden. Detective Mick Blanke bittet Ruby um Hilfe bei den Ermittlungen. Denn sie weiß mehr über die Geheimnisse, die hinter den Fassaden der Vorstadthäuser lauern, als jeder Polizist. Für Ruby - schwarz, arm und aus L. A. South Central stammend - ist die Polizei jedoch eher Problem als Lösung. Trotzdem entscheidet sie sich, Mick zu helfen. Und bringt damit nicht nur sich selbst in Gefahr ...Ungekürzte Lesung mit Uve Teschner, Denise M'Baye, Rike Schmid1 mp3-CD ca. 10 h 48 min
Inga Vesper ist Journalistin und Lektorin. Sie zog von Deutschland nach England, um als Pflegerin zu arbeiten, bis sie sich dem Wissenschaftsjournalismus zuwandte und Klimaschutzmanagement studierte. Lange Zeit arbeitete Inga Vesper in Syrien und Tansania, kehrte aber immer wieder nach London zurück. »In Aufruhr« ist ihr erster Roman.
Produktdetails
- Verlag: Der Audio Verlag, Dav
- Anzahl: 1 MP3-CD
- Gesamtlaufzeit: 648 Min.
- Erscheinungstermin: 23. April 2021
- Sprache: Deutsch
- ISBN-13: 9783742418012
- Artikelnr.: 60470928
Herstellerkennzeichnung
Der Audio Verlag GmbH
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+49 (030) 3199828-0
Die schwarze Haushälterin ermittelt
Inga Vespers Debüt "In Aufruhr" führt ins Los Angeles der späten Fünfzigerjahre
Wahrscheinlich ist es ein Tritt mitten hinein in die Klischeefalle, bei einer Geschichte, angesiedelt in einer reichen kalifornischen Vorstadt Mitte des letzten Jahrhunderts, sofort an David Hockneys Gemälde "A Bigger Splash" zu denken. Aber wie Hockney mit seinem bedacht platzierten Spritzer auf den Taucher unter der Oberfläche verweist, so entwirft auch Inga Vesper ein idyllisches Szenario um einen geraniengesäumten Pool, nur um dort anschließend ordentlich kalte Wasserschichten aufzuwirbeln.
Die Debütantin, eine seit Jahren als Journalistin in London tätige Deutsche, erfindet für ihre
Inga Vespers Debüt "In Aufruhr" führt ins Los Angeles der späten Fünfzigerjahre
Wahrscheinlich ist es ein Tritt mitten hinein in die Klischeefalle, bei einer Geschichte, angesiedelt in einer reichen kalifornischen Vorstadt Mitte des letzten Jahrhunderts, sofort an David Hockneys Gemälde "A Bigger Splash" zu denken. Aber wie Hockney mit seinem bedacht platzierten Spritzer auf den Taucher unter der Oberfläche verweist, so entwirft auch Inga Vesper ein idyllisches Szenario um einen geraniengesäumten Pool, nur um dort anschließend ordentlich kalte Wasserschichten aufzuwirbeln.
Die Debütantin, eine seit Jahren als Journalistin in London tätige Deutsche, erfindet für ihre
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Geschichte einen fiktiven Vorort von Los Angeles namens Sunnylakes, wo alle perfekt eingerichteten Einfamilienhäuser eine perfekt glänzende Küche mit einer perfekt gestylten Ehefrau und Mutter darin vorzuweisen haben. Bis im August 1959 in einer dieser Küchen, jener des Musterpaares Frank und Joyce Haney, nichts als ein angekrusteter Blutfleck zurückbleibt, mit einem schreienden Baby im ersten Stock und einem verstörten Kleinkind im Vorgarten. Die Frau, die das Unheil vorfindet, heißt Ruby, verdient als Haushälterin ein paar Dollar am Tag und ist schwarz. Was ihr umgehend eine Nacht im Gefängnis einbringt.
Die Welt, die Inga Vesper in "In Aufruhr" beschreibt, straft die Idealvorstellung vom amerikanischen Schmelztiegel Lügen. Rosa Parks war 1959 schon längst im Bus sitzen geblieben, die Großstädte gaben sich liberal. Doch South Central L.A. gleicht hier einem Dampfkochtopf, wo sich die aufgeladene Atmosphäre jeden Augenblick in einem Gewittersturm entladen könnte. Für einen neuen Freeway werden die Bewohner aus ihren heruntergekommenen Wohnblocks vertrieben, nur ein weiterer Tropfen im überlaufenden Fass aus täglicher Diskriminierung, Armut und Polizeigewalt.
Nur wenige Kilometer weiter gleichen die wohlhabenden Suburbs Käseglocken, unter denen die Leute ihre Pools pflegen und nichts wissen wollen vom Elend der Welt oder auch nur vom Elend im Nachbargarten. Das Ventil, das für ein bisschen Luftaustausch zwischen beiden Welten sorgt, heißt Mick Blanke, ist ein frisch aus Brooklyn an die Westküste versetzter Detective. Er scheint geradewegs einem vergilbten Pulpheft entstiegen. Er holt nicht nur die verängstigte Ruby aus der Zelle, er erkennt auch als Einziger ihr Potential. Denn die Leute von Sunnylakes achten so wenig auf die Haushälterin, dass sie unbemerkt Ermittlungen direkt unter ihren Nasen anstellen kann.
Eine reizvolle Konstellation - und dennoch hätte es "In Aufruhr" gutgetan, ein bisschen schriftstellerische Energie vom sozialen Engagement abzuziehen und es dem Genrehandwerk zuzuführen. Je stärker Vesper Parallelen zu unserer Gegenwart zu ziehen sucht, desto mehr versteift sich der Erzählfluss. An diesen Stellen rächt sich, dass Ruby nicht viel mehr ist als ein Konzept: jenes der unterdrückten schwarzen Frau, deren persönlicher Kampf um höhere Bildung und Freiheit automatisch zu Aktivismus wird, deren Sätze drohen, zu woken Instagram-Captions zu gerinnen. Über dem Streben nach ausgewogener Repräsentation geraten immer wieder die Grundlagen aus dem Blick: Wer befindet sich wo im erzählten Raum? Wer spricht wie zu wem?
Dass es dennoch ein Vergnügen ist, "In Aufruhr" zu lesen, liegt an Inga Vespers Vermögen, für jeden Figurentyp sprachliche Eigenarten zu finden: Für den Hardboiled-Detective mit dem Herzen aus Gold erdenkt sie vulgäre Vergleiche. Für das wohlerzogene Frauchen, das infolge persönlicher Tragödien seinen Freiheitsdrang entdeckt, verspielte Reime. Schließlich der ewige Highschool-Sonnyboy, der keinerlei Interesse daran hat etwas am Status quo zu verändern, weil das für ihn nur Machtverlust bedeutete: Für ihn baut Inga Vesper mit schwerem Kiefer malmende Sätze, die deutlich zeigen, wie offensichtlich das Denken und die Sprache der 1950er Jahre von Misogynie durchsetzt waren, von Rassismus und Antisemitismus.
KATRIN DOERKSEN
Inga Vesper: "In Aufruhr". Kriminalroman.
Aus dem Englischen von Katharina Naumann und Silke Jellinghaus.
Kindler Verlag, Hamburg 2021.
384 S., geb., 22.- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Welt, die Inga Vesper in "In Aufruhr" beschreibt, straft die Idealvorstellung vom amerikanischen Schmelztiegel Lügen. Rosa Parks war 1959 schon längst im Bus sitzen geblieben, die Großstädte gaben sich liberal. Doch South Central L.A. gleicht hier einem Dampfkochtopf, wo sich die aufgeladene Atmosphäre jeden Augenblick in einem Gewittersturm entladen könnte. Für einen neuen Freeway werden die Bewohner aus ihren heruntergekommenen Wohnblocks vertrieben, nur ein weiterer Tropfen im überlaufenden Fass aus täglicher Diskriminierung, Armut und Polizeigewalt.
Nur wenige Kilometer weiter gleichen die wohlhabenden Suburbs Käseglocken, unter denen die Leute ihre Pools pflegen und nichts wissen wollen vom Elend der Welt oder auch nur vom Elend im Nachbargarten. Das Ventil, das für ein bisschen Luftaustausch zwischen beiden Welten sorgt, heißt Mick Blanke, ist ein frisch aus Brooklyn an die Westküste versetzter Detective. Er scheint geradewegs einem vergilbten Pulpheft entstiegen. Er holt nicht nur die verängstigte Ruby aus der Zelle, er erkennt auch als Einziger ihr Potential. Denn die Leute von Sunnylakes achten so wenig auf die Haushälterin, dass sie unbemerkt Ermittlungen direkt unter ihren Nasen anstellen kann.
Eine reizvolle Konstellation - und dennoch hätte es "In Aufruhr" gutgetan, ein bisschen schriftstellerische Energie vom sozialen Engagement abzuziehen und es dem Genrehandwerk zuzuführen. Je stärker Vesper Parallelen zu unserer Gegenwart zu ziehen sucht, desto mehr versteift sich der Erzählfluss. An diesen Stellen rächt sich, dass Ruby nicht viel mehr ist als ein Konzept: jenes der unterdrückten schwarzen Frau, deren persönlicher Kampf um höhere Bildung und Freiheit automatisch zu Aktivismus wird, deren Sätze drohen, zu woken Instagram-Captions zu gerinnen. Über dem Streben nach ausgewogener Repräsentation geraten immer wieder die Grundlagen aus dem Blick: Wer befindet sich wo im erzählten Raum? Wer spricht wie zu wem?
Dass es dennoch ein Vergnügen ist, "In Aufruhr" zu lesen, liegt an Inga Vespers Vermögen, für jeden Figurentyp sprachliche Eigenarten zu finden: Für den Hardboiled-Detective mit dem Herzen aus Gold erdenkt sie vulgäre Vergleiche. Für das wohlerzogene Frauchen, das infolge persönlicher Tragödien seinen Freiheitsdrang entdeckt, verspielte Reime. Schließlich der ewige Highschool-Sonnyboy, der keinerlei Interesse daran hat etwas am Status quo zu verändern, weil das für ihn nur Machtverlust bedeutete: Für ihn baut Inga Vesper mit schwerem Kiefer malmende Sätze, die deutlich zeigen, wie offensichtlich das Denken und die Sprache der 1950er Jahre von Misogynie durchsetzt waren, von Rassismus und Antisemitismus.
KATRIN DOERKSEN
Inga Vesper: "In Aufruhr". Kriminalroman.
Aus dem Englischen von Katharina Naumann und Silke Jellinghaus.
Kindler Verlag, Hamburg 2021.
384 S., geb., 22.- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Es sind die starken Charaktere und die flirrende Atmosphäre dieser langen Sommernachmittage voller Geheimnisse, die Ihnen noch lange in Erinnerung bleiben werden.« Sophie Orme, Verlegerin
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Katrin Doerksen lässt sich von Inga Vesper ins sozial geteilte Los Angeles der späten 1950er Jahre entführen, zu Rassismus, Antisemitismus, Polizeigewalt und Misogynie. Die Geschichte um einen Mord im sauberen weißen Teil der Stadt und die vermeintlichen Verstrickungen einer schwarzen Hausangestellten verführt Doerksen mit einem hardboiled Ermittler, der kurzerhand die Hausangestellte als Assistentin einspannt, und ausgeklügelten Figurenstimmen. Weniger überzeugend findet sie die Spannungsdramaturgie. Das "Genrehandwerk" beherrscht die Autorin laut Doerksen noch nicht ganz.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Perfekt für einen faulen Tag am Pool. myself 20210617
Ruby ist schwarz, arm und verdient ihr Geld, indem sie noble Vorstadtbungalows in Los Angeles sauber hält. Es sind die 50er Jahre: Gepflegte Hausfrauen sorgen sich um ihre wohl erzogenen Kinder und vertreiben sich die Zeit mit Einkäufen und Café-Besuchen, während die …
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Ruby ist schwarz, arm und verdient ihr Geld, indem sie noble Vorstadtbungalows in Los Angeles sauber hält. Es sind die 50er Jahre: Gepflegte Hausfrauen sorgen sich um ihre wohl erzogenen Kinder und vertreiben sich die Zeit mit Einkäufen und Café-Besuchen, während die Ehemänner in schicken Anzügen das Geld beschaffen. Doch die Idylle zerbricht, als Ruby eines Tages bei den Haneys in der Küche eine Blutlache vorfindet, und ihre liebevolle Arbeitgeberin wie vom Erdboden verschluckt zu sein scheint. Hätte Joyce wirklich ihre zwei kleinen Mädchen zurückgelassen? Was ist tatsächlich passiert, das fragt sich Detective Mick Blanke und bekommt bei den Recherchen Unterstützung von Ruby…
Inga Vesper hat eine sehr spannende und auch berührende Geschichte geschrieben. Während man staunend den zum Teil gruseligen Ereignissen lauscht, wird man Zeuge einer Zeit, die nicht nur dunkelhäutige Menschen tief missachtet, sondern auch Frauen allgemein stark unterdrückt. Von den Männern abhängig, in Haushalt und Erziehung aufgehend, finden sie selten einen Weg, ihre Träume und Neigungen zu verwirklichen und sind gefangen im goldenen Käfig.
Sehr geschickt verwebt Inga Vesper einen atemberaubenden Kriminalroman mit sozialkritischen Nuancen, die leider bis heute nicht an Aktualität verloren haben.
Dieser wird ganz hervorragend aus drei Perspektiven von Sprecher*innen vorgetragen, deren Stimmen zusätzlich in den Bann ziehen und den Protagonisten Leben einhauchen. Man rätselt, fühlt und ahnt mit, und kann die Bedrohung manchmal richtig spüren.
Sehr gut geschrieben, ausgezeichnet gelesen und gleichermaßen spannend wie auch berührend!
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Das war einmal ein Roman bzw. ein Hörbuch! Der Titel "Aufruhr" passt dabei übrigens hervorragend. Die drei Sprecher, Denise M`Baye, Rike Schmid und Uve Teschner haben ihre Sache wirklich sehr gut gemacht. Sie sprechen die Personen dieses gesellschaftskritischen Krimis aus dem …
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Das war einmal ein Roman bzw. ein Hörbuch! Der Titel "Aufruhr" passt dabei übrigens hervorragend. Die drei Sprecher, Denise M`Baye, Rike Schmid und Uve Teschner haben ihre Sache wirklich sehr gut gemacht. Sie sprechen die Personen dieses gesellschaftskritischen Krimis aus dem Jahr 1959 sehr authentisch und intensiv. Damit machen sie die handelnden Personen sehr lebendig. Selten habe ich beim Anhören derart die Hitze gespürt und mit den Protagonisten, allen voran die sympathische Ruby mitgefühlt und mitgelitten. Den Alltag der Menschen im Jahr 1959 und die Lebensumstände konnte ich super nachvollziehen und selbst die Nebenrollen (z.B. Frau des Polizisten, Kellner etc.) kamen mit ihren Gefühlen und Gedanken nicht zu kurz.
Ja, mitfiebern konnte man sehr gut in dieser Kriminalgeschichte. Sie wurde meisterhaft geschrieben und man konnte mitraten, wer wohl der Täter oder die Täterin sein mochte. Oder gab es gar mehrere? Es gab viele überraschende Wendungen und wurde nie langweilig, sondern war extrem spannend und zum Schluss sehr rasant. Für mich war es allerbeste Unterhaltung (der geschilderte Kriminalfall, die Rückkehr in die Zeit der 50er, die engagierten Sprecher) und ganz großes Kino!
Für Krimifans eine absolute Hör- und für das Buch auch Leseempfehlung, obwohl ich denke, als Hörbuch ist es noch besser!
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In dem Debütroman von Inga Vesper geht es um ein Thema, das die USA seit vielen Jahren nicht nur seit Black Lives Matter beschäftigt: Die Umgang mit Menschen anderer Hautfarben.
Kalifornien, 1959. Als die Putzfrau Ruby Wright in einem idyllischen Vorort von Santa Monica statt ihrer …
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In dem Debütroman von Inga Vesper geht es um ein Thema, das die USA seit vielen Jahren nicht nur seit Black Lives Matter beschäftigt: Die Umgang mit Menschen anderer Hautfarben.
Kalifornien, 1959. Als die Putzfrau Ruby Wright in einem idyllischen Vorort von Santa Monica statt ihrer Arbeitgeberin nur die schreienden Kinder und eine Blutlache auffindet, wird sie verhaftet. Wer sollte es anders gewesen sein, als die Schwarze, die zuerst am Tatort war - so denken es die Polizisten vor Ort. Nicht so Detective Mick Blanke. Er ist sich nicht nur der Vorurteile seiner Kollegen bewusst, sondern erkennt auch die Möglichkeiten, die sich ihm durch die unauffällige Ruby vor Ort bieten. Er bittet Ruby um Hilfe, ohne zu ahnen, in welche Schwierigkeiten er sie damit bringt....
Meine Meinung
Das Hörbuch von DAV hat mich voll überzeugt. Uve Teschner als Mick Blanke, Denise M'Baye als Ruby Wright und Rike Schmid als Joyce Haney lesen die Geschichte in hervorragender Art und Weise. Ich wurde hineingezogen, ihre Stimmen nahmen mich für die jeweilige Perspektive ein. Gerade Joyce' Erlebnisse waren für die Handlung sehr wichtig, während die Behandlung von Ruby als Frau und als Afro-Amerikanerin durch das gesprochene Wort sehr deutlich wurde. Die Wechsel in der Perspektive sind sehr geschickt gewählt. Begeistert hat mich auch die Wahl der Farben. Blau und Rot, Grün und Gelb, Schwarz und Weiß. Sie werden geschickt eingesetzt und geben wichtige Hinweise.
Die Geschichte ist sehr spannend und bietet immer wieder neue Wendungen eingebunden in eine große Portion Gesellschaftskritik. Man kann sich gar nicht mehr vorstellen, dass Frauen nur als schmückendes Beiwerk für ihre Ehemänner angesehen wurden und jede, die davon abweichen wollte/musste, aus dem gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen wurde. Die Idylle, die hinter den weißen Zäunen herrschte, war nur nach außen schön. Inga Vespers Geschichte hat mich sehr berührt und dennoch gibt es noch Frauen/Schwarze, deren Lebensstil mehr Freiheiten haben könnte.
Von mir bekommt dieses absolut hörenswerte Buch 5 von 5 Sternen und eine absolute Hörempfehlung.
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Gebundenes Buch
Inga Vespers Kriminalroman In Aufruhr spielt im Kalifornien der späten 50er Jahre – zwischen der Vorstadtidylle in Sunnylakes und den Gefahren in South Central L.A.
Detective Mick Blanke ermittelt in dem Fall Joyce Haney, die in der kleinen perfekten Vorstadt Sunnylakes verschwunden …
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Inga Vespers Kriminalroman In Aufruhr spielt im Kalifornien der späten 50er Jahre – zwischen der Vorstadtidylle in Sunnylakes und den Gefahren in South Central L.A.
Detective Mick Blanke ermittelt in dem Fall Joyce Haney, die in der kleinen perfekten Vorstadt Sunnylakes verschwunden ist. Ruby Wright, die Haushaltshilfe der Haneys, findet, als sie zum Putzen ins Haus kommt, nur die Kinder und eine riesige Blutlache vor.
Wird sie zur Hauptverdächtigen, weil sie schwarz ist? Oder kann sie gemeinsam mit Mick Blanke den Fall lösen ohne sich selber in Gefahr zu begeben?
Wir tauchen in diesem Krimi nicht nur in eine spannende Ermittlung ein, sondern finden uns vielmehr in zum damaligen Zeitpunkt aktuellen Themen: Die „perfekten Hausfrauen“, die sich und ihre Träume nicht verwirklichen können, die Konflikte zwischen Arm und Reich und insbesondere der Umgang mit den People of Color.
Die Kapitel wechseln zwischen Rubys, Micks und auch Joyce: sie erzählen Ihre Perspektiven der Geschichte und Ermittlungen. Die Sprache liest sich gut, die Charaktere und Handlungen sind toll ausgestaltet und wirken sehr authentisch auf mich.
In Aufruhr ist an sich ein klassischer Kriminalroman, der neben der spannenden Handlung noch einen guten Einblick in die damalige Zeit gibt – was ihn dadurch zu etwas Besonderem werden lässt.
Außerordentlich gute Unterhaltung und insbesondere für Krimifans eine Empfehlung!
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Gebundenes Buch
Perfekte Vorstadt-Idylle in den 50er-Jahren: alles ist unglaublich 'neat': getrimmter Rasen, weißer Zaun, niedliche Kinder, perfekte Ehefrauen-Hausfrauen-Mütter und farbige Hausangestellte, die das Leben leichter machen. Doch der Schein trügt, den hinter den polierten Fassaden …
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Perfekte Vorstadt-Idylle in den 50er-Jahren: alles ist unglaublich 'neat': getrimmter Rasen, weißer Zaun, niedliche Kinder, perfekte Ehefrauen-Hausfrauen-Mütter und farbige Hausangestellte, die das Leben leichter machen. Doch der Schein trügt, den hinter den polierten Fassaden herrschen Neid und Intrigen unter den Nachbarinnen. Als Joyce Haney am hellichten Tag verschwindet und nur eine Blutlache zurücklässt, ist mit der farbigen Hausangestellten Ruby Wright natürlich sofort eine Schuldige gefunden.
Doch Detective Mick Blanke glaubt nicht, dass Ruby, die die Leiche entdeckt hat, auch die Täterin ist. Als sich die Ermittlungen in der Nachbarschaft als schwierig erweisen, holt Blanke Ruby ins Boot der Ermittlungen - bei ihrer Arbeit kann sie unauffällig recherchieren und bekommt vieles mit, das nicht für fremde Ohren bestimmt ist. Ruby geht es um Gerechtigkeit für Joyce, und so gerät sie selbst zwischen die Fronten - auf der einen Seiten die anständigen besorgten Bürger, die in ihr nur die minderwertige Putzfrau sehen, auf der anderen ihre eigene Familie, die nicht glaubt dass für Ruby etwas Gutes bei der Sache herausspringen kann. Untermalt wird diese Krimigeschichte von Rassenunruhen, sozialen Spannungen und dem Erwachen feministischer Vereinigungen.
So verfolgen wir ein sehr ungleiches Team bei der spannenden Suche nach einem Täter - oder einer Täterin? - falls es überhaupt eine(n) gibt. Denn die Rückblenden aus Joyces Sicht legen ebenfalls die Vermutung nahe, dass sie vielleicht einfach nur ihrem langweiligen Dasein als Hausfrau und Mutter entfliehen wollte. Ein raffinierter Krimi mit überraschendem Ausgang.
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Gebundenes Buch
Krimi in Kalifornien der fünfziger Jahre
Inga Vesper hat mit „In Aufruhr“ einen intelligenten, lesenswerten Roman geschrieben.
Es gibt einen Krimiplot, aber der dient in erster Linie dazu ein Gesellschafts- und Zeitporträt Kaliforniens, USA in den fünfziger Jahren zu …
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Krimi in Kalifornien der fünfziger Jahre
Inga Vesper hat mit „In Aufruhr“ einen intelligenten, lesenswerten Roman geschrieben.
Es gibt einen Krimiplot, aber der dient in erster Linie dazu ein Gesellschafts- und Zeitporträt Kaliforniens, USA in den fünfziger Jahren zu zeigen.
Die Ehefrau und junge Mutter Joyce ist verschwunden, nur ein großer Blutfleck im Haus ist verblieben. Ihre schwarze Putzfrau Ruby findet ihn und wird zu Anfang erst einmal verhaftet, doch der ermittelnde Police-Detective Mick setzt sich für sie ein.
Die Perspektiven wechseln in den Kapitel zwischen den Protagoniste Joyce, Ruby und Mick, der den Fall untersucht.
Das ist eine gute Konstellation und funktioniert erzählerisch ausgezeichnet.
Dadurch werden auch die unterschiedlichen Lebensumstände und -bedingungen deutlich gezeigt.
Mick und Ruby tasten sich an die Hintergründe des Falls heran, aber richtig dramatisch wird es nicht. Die Handlung ist nicht unbedingt reißerisch spannungsorientiert angeleg. Das sollte sich der Leser bewusst sein. Sehr wohl gibt es aber Rätsel und dunkle Geheimnisse von Relevanz.
Mich hat das Buch sehr angesprochen.
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